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Die verschiedenen Praktiken und Teilbewegungen der Lebensreform breiteten sich in der Schweiz ab der Mitte des 19 Jahrhunderts aus Wichtige Vordenker der Naturheilkunde und des Vegetarismus wie Theodor Hahn Arnold Rikli und Max Bircher Benner waren in der Schweiz tatig Grenzuberschreitende Bekanntheit erlangten auch Naturheilanstalten wie der Monte Verita in Ascona und die Lebendige Kraft auf dem Zurichberg Auguste Forel und Gustav von Bunge lieferten wissenschaftliche Argumente fur die Ernahrungsreform und Alkoholabstinenz verknupften die Lebensreform jedoch auch mit der Eugenik In der Zwischenkriegszeit des 20 Jahrhunderts gab es in der Schweiz bereits zahlreiche Reformhauser vegetarische und abstinente Restaurants Licht und Luftbader Landerziehungsheime und Naturheilanstalten Durch Lebensreformer wie Ernst Schneider Fritz Schwarz und Werner Zimmermann entwickelte sich die Schweiz zu einem Dreh und Angelpunkt der international vernetzten Lebensreformbewegung 1 Weil die Schweizer Lebensreformbewegung die Zeit des Zweiten Weltkrieges weitgehend unbeschadet uberstand spielte sie nach 1945 eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau und bei der Neuvernetzung der Lebensreformbewegung in Europa 2 Inhaltsverzeichnis 1 Einzelne Praktiken und Teilbewegungen 1 1 Naturheilbewegung 1 2 Ernahrungsreform und vegetarische Bewegung 1 3 Abstinenzbewegung 1 4 Biologischer Landbau 1 5 Reformwirtschaft 1 6 Wandervogel und Jugendbewegung 1 7 Reformpadagogik und Landerziehungsheime 1 8 Freikorperkultur 1 9 Anthroposophie Mazdaznan und Yoga 1 10 Siedlungsbewegung und Gartenstadt 1 11 Freiwirtschaftsbewegung 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEinzelne Praktiken und Teilbewegungen BearbeitenNaturheilbewegung Bearbeiten Die Schweiz war seit dem Mittelalter bekannt fur Kurbader wie Pfafers Baden oder Gurnigel Jedoch stagnierte dieser Badertourismus im 18 Jahrhundert 3 Mit dem Aufkommen der Naturheilbewegung im 19 Jahrhundert breiteten sich neue Kuranstalten fur Wasserbehandlungen in der Schweiz aus Nach dem Vorbild der Priessnitz schen Kaltwasser Heilanstalt in Grafenberg eroffnete der Winterthurer Arzt Wilhelm Brunner 1839 in Albisbrunn die erste Wasserheilanstalt der Schweiz Unter anderem hielt sich dort 1851 der deutsche Komponist Richard Wagner fur eine mehrwochige Kur auf 4 1854 ubernahm der deutsche Apotheker Theodor Hahn die Naturheilanstalt Auf der unteren Waid in Morschwil Er kombinierte als erster Naturheilpraktiker die Wasserbehandlungen mit vegetarischen Diaten 5 nbsp Ganzkorperwickel im Sanatorium Lebendige Kraft um 1910 Einen weiteren Ansatz entwickelte der Berner Farbereibesitzer Arnold Rikli Er setzte nicht Wasser sondern Licht Luft und Sonnenkuren als Naturheilmittel ein 1854 eroffnete er in Bled im heutigen Slowenien eine Naturheilanstalt mit offenen Lufthutten und Luftparks 6 Ab den 1860er Jahren wurden auch in Hohenkurorten wie Davos und Arosa Tuberkulosekranke mit Licht Luft und Sonnenkuren behandelt 7 Um 1900 gab es in der Schweiz bereits zahlreiche Naturheilanstalten mit einem umfangreichen Angebot an Wasser Luft Sonnen Bewegungs und Diatkuren unter anderem die Naturheilanstalt Erlenbach 1898 die Kuranstalt Friedenfels bei Sarnen 1900 das Kurhaus Waidberg 1902 die Kuranstalt Sennruti in Degersheim 1904 und das Kurhaus Cademario 1914 Zu den international bekanntesten Einrichtungen zahlte das 1904 von Max Bircher Benner eroffnete Sanatorium Lebendige Kraft in Zurich Zum straff organisierten Tagesablauf gehorten nicht nur Luftbader Wasseranwendungen und vegetarische Diaten sondern auch Spaziergange Korperubungen und Gartenarbeit 8 Unter den Gasten war Thomas Mann der einige Eindrucke seines Aufenthalts im Roman Zauberberg 1924 verarbeitete 9 1868 schlossen sich die Anhanger der Naturheilkunde erstmals im Schweizerischen Centralverein fur Naturheilkunde zusammen der nach wenigen Jahren aufgelost wurde 10 Es folgten lokale Naturheilvereine in vielen Schweizer Orten wie Zurich 1892 Bern 1893 Winterthur 1898 und Basel 1899 Diese Vereine bauten in vielen Schweizer Stadten offentliche Licht und Luftbader mit Schrebergarten auf unter anderem das Licht und Luftbad auf dem Zurichberg 1901 im Berner Marzilibad 1902 und das Sonnenbad St Margarethen bei Basel 1903 Ab 1907 gab es mit dem Verband Schweizerischer Naturheilvereine erstmals einen gesamtschweizerischen Zusammenschluss der Naturheilbewegung Ab 1908 gab der Verband die Zeitschrift Volksgesundheit heraus 1910 zahlte er 34 Sektionen mit mehr als 5 000 Mitgliedern 1912 folgte die Umbenennung in Schweizerischer Verband fur naturgemasse Lebens und Heilweise und 1917 in Schweizerischer Verein zur Hebung der Volksgesundheit heute vitaswiss Die Namensanderungen verweisen auf das wachsende Handlungsfeld der Schweizer Naturheilbewegung Neben Naturheilkunde ging es zunehmend auch um Ernahrung Hygiene Erziehung Sport Versicherungswesen Wasserversorgung und offentliche Gesundheitspflege Ab den 1930er Jahren wurden auch eugenische und rassehygienische Massnahmen propagiert Auch nach 1945 bot die Volksgesundheit bekannten Eugenikern eine Publikationsplattform 11 Ahnlich wie in Deutschland befand sich die Schweizer Naturheilbewegung in einem andauernden Konflikt und Aushandlungsprozess mit Vertretern der wissenschaftlichen Medizin 1904 versuchte der Zurcher Naturheilverein erfolglos mit der Initiative zur Freigabe der arzneilosen Heilweise Naturheilverfahren das Behandlungsmonopol akademisch ausgebildeter Arzte im Kanton Zurich abzuschaffen 1912 und 1933 bekampfte er hingegen erfolgreich die Revision des Zurcher Medizinalgesetzes 12 Besonders kontrovers waren auch die Auseinandersetzungen um das Impfen Aus der Naturheilbewegung kamen die ersten Impfgegner der Schweiz Schon 1876 versammelten sich Anhanger der Naturheilkunde im Schweizerischen Verein gegen Impfzwang um das eidgenossische Epidemiegesetz zu verhindern das unter anderem verpflichtende Pockenschutzimpfungen vorsah Zusammen mit katholisch konservativen Akteuren und dem linksliberalen Grutliverein ergriff die Naturheilbewegung das Referendum und gewann die Abstimmung deutlich 13 Ernahrungsreform und vegetarische Bewegung Bearbeiten Im 19 Jahrhundert war die Intensivierung der Milchwirtschaft und Entstehung der verarbeitenden Lebensmittelindustrie ein wichtiger Motor der Industrialisierung in der Schweiz Unternehmen wie Nestle Maggi oder Anglo Swiss Condensed Milk Company entwickelten neuartige Produkte aus stark verarbeiteten tierischen Lebensmitteln 14 Zugleich nahm durch den wachsenden globalen Handel der Konsum von Genussmitteln wie Tabak Zucker und Kaffee stark zu Die ersten Vordenker der vegetarischen Bewegung in der Schweiz wie der deutsche Apotheker Theodor Hahn kritisierten diesen Wandel der Ernahrungsgewohnheiten In Anlehnung an Heinrich Friedrich Francke ging Hahn davon aus dass der Konsum von Alkohol Kaffee Tee und Salz sowie tierischen Produkten wie Eiern Milch und Fleisch die Entstehung sogenannter Zivilisationskrankheiten fordere 15 Eine vegetarische Diat sollte nicht nur der Wiederherstellung der Gesundheit dienen sondern auch chronischen Erkrankungen vorbeugen Seine Uberlegungen zum Vegetarismus veroffentlichte Hahn seit den 1850er Jahren in zahlreichen Artikeln und Buchern Dabei bediente er sich der medizinischen evolutionarbiologischen und okonomischen Argumente US amerikanischer Vegetarier wie William Andrus Alcott und Russel Trall deren Schriften er ins Deutsche ubersetzte 16 Mit seinen Publikationen beeinflusste Hahn nicht nur Vordenker der vegetarischen Bewegung in Deutschland wie Eduard Baltzer sondern geriet auch in Konflikt mit Vertretern der akademischen Ernahrungswissenschaft wie Rudolf Virchow Justus von Liebig und Jakob Moleschott 17 nbsp Muesli mit Getreideflocken Milch und Fruchten Eine wichtige Vermittler und Ubersetzerfunktion zwischen deutsch und franzosischsprachigen Anhangern der vegetarischen Bewegung in der Schweiz nahm der Naturheilarzt Wilhelm Dock ein Er leitete die Naturheilanstalt Auf der unteren Waid in Morschwil und trat in den 1870er und 1880er Jahren als Redner in Deutschland und Osterreich auf Er hielt aber auch in der Westschweiz und in Frankreich Vortrage uber Naturheilkunde und Vegetarismus in franzosischer Sprache Dock war Mitglied der Societe Vegetarienne de Paris und grundete zusammen mit dem Philosophieprofessor Edouard Raoux 1880 die Societe d Hygiene generale et de vegetarisme de Lausanne als ersten unabhangigen Vegetarierverein der Schweiz 18 Die Vegetarier in der Deutschschweiz schlossen sich dem 1867 im mitteldeutschen Oberhausen gegrundeten Deutschen Verein fur naturliche Lebensweise an Erst 1894 grundete der Zurcher Naturheilpraktiker Friedrich Fellenberg den Zurcher Vegetarier Verein als ersten eigenstandigen Vegetarierverein in der Deutschschweiz loste ihn jedoch nach wenigen Jahren wieder auf 19 Spater entwickelte sich auch Fellenbergs 1898 eroffnete Naturheilanstalt in Erlenbach zu einem wichtigen Treffpunkt der vegetarischen Bewegung Dort wurde 1906 die Vegetarische Gesellschaft Zurich gegrundet 20 Nach 1900 pragte der Aargauer Naturheilarzt Max Bircher Benner die vegetarische Bewegung in der Schweiz In seinem 1904 eroffneten Sanatorium Lebendige Kraft in Zurich behandelte er Patienten unter anderem mit Rohkost Diaten 21 Weltweite Verbreitung fand seine vegetarische Apfeldiatspeise das sogenannte Birchermuesli 22 Die Vorzuge der Rohkost fuhrte Bircher Benner auf die Sonnenenergie zuruck die in pflanzlichen ungekochten Lebensmitteln gespeichert sei Mit seinen Gesundheitsbuchern und der Zeitschrift Der Wendepunkt im Leben und Leiden pragten Bircher Benner und spater auch sein Sohn Ralph Bircher die Debatten uber Vegetarismus und Ernahrungsreform weit uber die Schweiz hinaus 23 Abstinenzbewegung Bearbeiten Schon seit der Reformationszeit galt der ubermassige Alkoholkonsum als moralisches Laster In der Schweiz verscharften die sogenannten Schnapswellen der 1830er und 1870er Jahre das Problem Infolge des intensivierten Kartoffelanbaus war billiger Kartoffelschnaps massenhaft verfugbar 24 Das fuhrte im spaten 19 Jahrhundert zum Aufkommen religioser und wissenschaftlicher Abstinenzbewegungen in der Schweiz die eng mit der Lebensreformbewegung verbunden waren Wahrend christliche Organisationen wie das 1884 gegrundete Blaue Kreuz die sogenannte Trunksucht weiterhin als selbstverschuldetes Laster interpretierten beschrieben Arzte wie Gustav von Bunge und Auguste Forel den Alkohol als Nervengift und behandelten die Alkoholsucht als Krankheit 25 Gustav von Bunge machte sich 1887 mit seinem an der Universitat Basel gehaltenen Vortrag Die Alkoholfrage einen Namen in der Abstinenzbewegung Forel grundete 1892 die erste Deutschschweizer Loge des Internationalen Guttemplerordens und 1906 den Neutralen Guttemplerorden 26 Wahrend sich die Abstinenzbewegungen vornehmlich auf den Kampf gegen den Alkohol fokussierten war die Alkoholabstinenz fur Akteure aus der Lebensreformbewegung immer nur ein Bestandteil einer viel weiter gefassten Ernahrungsreform Jedoch gab es einen intensiven Austausch zwischen den verschiedenen Bewegungen Beispielsweise gelangte Max Bircher Benner wahrend seines Medizinstudiums in Zurich erst durch Auguste Forel zur Alkoholabstinenz 27 Die Forderung nach Alkoholverzicht war haufig auch mit der Kritik am Tabakrauchen verbunden Ahnlich wie beim Alkohol wurde auch das Nikotin im Verlauf des 19 Jahrhunderts vom moralischen Laster zum gesundheitlichen Problem umgedeutet 28 Schon Wilhelm Dock warnte 1874 in seinem Vortrag Ueber naturgemasse Heil und Lebensweise vor der toxischen Wirkung des Tabakrauchens 1912 wies Gustav von Bunge in seinem Vortrag Die Tabak Vergiftung auf die Problematik des Passivrauchens hin Die naturheilkundliche Zeitschrift Volksgesundheit veroffentlichte 1913 ein 20 Punkte Programm zur Regulierung des Rauchens und zum Schutz der Nichtraucher Vorgeschlagen wurden unter anderem Rauchverbote in offentlichen Raumen und ein Verkaufsverbot fur Minderjahrige 29 Demgegenuber kamen aus der akademischen Medizin erst nach 1945 erste Stimmen auf die sich gegen das Tabakrauchen aussprachen 30 nbsp Auguste Forel auf der alten 1000 Franken Note August Forel und Gustav von Bunge kombinierten ihre Abstinenzforderungen mit Warnungen vor einem gesundheitlichen Niedergang der Bevolkerung Sie fuhrten nicht nur die Zunahme von psychischen Erkrankungen sondern auch die anwachsende Kriminalitat und Arbeitslosigkeit auf den hohen Alkoholkonsum in der Schweiz zuruck Weil der Alkohol nicht nur das Gehirn beeintrachtige sondern auch die Keimzellen schadige sei auch die Gesundheit der nachfolgenden Generationen bedroht Forel und Bunge griffen damit die sogenannte Degenerationstheorie auf und sprachen sich fur eugenische Massnahmen zur Abwehr des befurchteten Gesundheitsniedergangs aus Darunter waren sowohl Aufklarungskampagnen Besteuerung und Verkaufsverbote wie auch Heiratsverbote und Zwangssterilisationen von Alkoholkranken 31 Lebensreformer wie Max Bircher Benner ubernahmen diese Degenerationsangste und verknupften sie mit ihren Forderungen nach einer gesunderen Lebensweise Andere Lebensreformer wie der Mathematiker und Arzt Theophil Christen forderten nicht nur eugenische Eingriffe zur Verbesserung der sogenannten Volksgesundheit sondern auch rassehygienische Massnahmen gegen Juden und People of Color 32 Insbesondere seit Mitte der 1930er Jahre kamen auch in lebensreformerischen Zeitschriften wie der Volksgesundheit zunehmend eugenische Forderungen gegen Alkoholkranke sowie gegen Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen auf 33 Biologischer Landbau Bearbeiten Mit der Intensivierung der Landwirtschaft nahm in der Schweiz seit der Mitte des 19 Jahrhunderts der Einsatz kunstlicher Dungemittel und nach 1900 auch von Pflanzenschutzmitteln stark zu In der Lebensreformbewegung kam die Sorge auf dass die Nahrungsmittel dadurch an Qualitat verlieren oder mit Giftstoffen verunreinigt werden Deshalb begannen lebensreformerisch orientierte Landwirte in den 1920er Jahren unter der Bezeichnung biologischer Landbau mit neuen Anbaumethoden ohne kunstliche Dunge und Pflanzenschutzmittel zu experimentieren 34 In der Schweiz trieb die Landwirtin Mina Hofstetter diese Entwicklung voran Weil die Vegetarierin die Milch und Fleischwirtschaft ablehnte verzichtete sie nicht nur auf Mineraldunger sondern auch auf Stalldungung Auf ihrem Biohof in Ebmatingen produzierte sie Lebensmittel fur Zurcher Reformhauser und Sanatorien wie Max Bircher Benners Lebendige Kraft In den 1930er Jahren entwickelte sich Hofstetters Biohof zu einem Treffpunkt der Schweizer Lebensreformbewegung mit Pension und Tagungszentrum 35 1924 stellte Rudolf Steiner in einer Vortragsreihe die biologisch dynamische Landwirtschaft vor Diese anthroposophisch ausgerichtete Form des Biolandbaus begann sich in der Folge auch in der Schweiz auszubreiten 1937 wurde der Verein fur biologisch dynamische Landwirtschaft Demeter Schweiz gegrundet Die Demeter Produkte wurden vorwiegend in Reformhausern verkauft 36 Reformwirtschaft Bearbeiten nbsp Plakat vegetarisches Restaurant Hiltl 1913 Die Lebensreformbewegung forderte die Menschen nicht nur zu Askese und einem einfacheren Lebensstil auf sondern regte auch die Entstehung alternativer Konsumangebote an Mit ihren gesundheitsfordernden und naturlich hergestellten Produkten war die sogenannte Reformwarenwirtschaft ein Teil der aufkommenden Konsumgesellschaft in der Schweiz Schon in den 1880er Jahren kam mit der vegetarischen Bewegung das Bedurfnis nach vegetarischer Ausser Haus Verpflegung auf Erste kleine Gasthauser fur Vegetarier gab es ab 1883 in Genf und 1884 in Zurich Friedrich Fellenberg eroffnete 1893 das Vegetarische Speisehaus spater Pomona als Vereinslokal des Zurcher Vegetarier Vereins 1898 folgte das Vegetarierheim heute Hiltl als erstes vegetarisches Restaurant fur eine breite Offentlichkeit Es gilt heute als das am langsten existierende vegetarische Restaurant der Welt Vor allem in den 1920er und 1930er Jahren stieg die Anzahl vegetarischer Restaurants in der Schweiz stark an 1932 zahlte der Schweizer Fuhrer fur Reformer und Vegetarier bereits uber 100 Restaurants Gaststatten und Pensionen mit vegetarischem Angebot 37 Ahnlich wie die vegetarische Bewegung begann auch die Abstinenzbewegung ab den 1880er Jahren in der Schweiz alternative Konsumorte aufzubauen die einen abstinenten Lebensstil im Alltag ermoglichen sollten Bis 1900 gab es in der Schweiz gegen 500 Gaststatten Restaurants und sogenannte Tearooms fur Abstinente 38 Zahlreiche Einrichtungen wurden vom Frauenverein fur Massigung und Volkswohl ab 1910 Zurcher Frauenverein fur alkoholfreie Wirtschaften betrieben Eine treibende Kraft des Frauenvereins war Susanna Orelli Rinderknecht die mit ihrem Engagement die Abstinenz mit der Frauenbewegung verknupfte 39 Um die angestrebte Ernahrungsreform im Alltag zu ermoglichen entwickelten Schweizer Lebensreformer eigene Lebensmittel wie Vollkornbrote alkoholfreie Getranke und Fleischersatzprodukte Diese als besonders gesund und naturlich markierten Produkte wurden in sogenannten Reformhausern verkauft Amalia Egli startete um 1900 einen ersten Versandhandel fur Reformprodukte und eroffnete 1911 am Zurcher Munsterhof das erste Reformhaus der Schweiz In der Zwischenkriegszeit war der Kunstler Rudolf Muller der seit 1929 das Reformhaus Muller leitete eine treibende Kraft beim Ausbau der Reformwirtschaft in der Schweiz In den 1930er Jahren gab es bereits in den meisten grosseren Schweizer Stadten Reformhauser Diese schlossen sich 1932 im Bund Schweizer Reformhauser zusammen und gaben die Reformhaus Nachrichten heraus 40 Obwohl die Lebensreformer auf moglichst unverarbeitete Nahrungsmittel setzten wurden in der Schweiz auch Reformprodukte industriell hergestellt Bereits 1899 begann die Gesellschaft zur Herstellung alkoholfreier Weine spater Alkoholfreie Weine AG in Meilen mit der Massenproduktion alkoholfreier Getranke 1928 ubernahm Gottlieb Duttweiler das Unternehmen und gliederte es als erste Eigenmarke in die Migros ein Das Verkaufsverbot fur Alkohol und Tabak verweist bis heute auf die Verbindung der Migros zur Abstinenz und Lebensreformbewegung Zu den oft verwendeten Reformprodukten gehorten die Kochfette und Brotaufstriche aus Nussen der Nuxo Werke 1922 eroffnete Johannes Klasi in Rapperswil eine Produktionsstatte des Reformunternehmens in der Schweiz Nicht nur Nahrungsmittel sondern auch Reformkleidung Korperpflegeprodukte und Kosmetik wurden in den Reformhausern verkauft Zu den ersten Unternehmen in der Schweiz die sogenannte Naturkosmetik herstellten gehorte die 1920 in Dornach gegrundete Futurum AG ab 1924 Weleda AG 1935 stellte auch Rudolf Muller mit der Biokosma AG eigene Naturkosmetik her 41 Wandervogel und Jugendbewegung Bearbeiten Im spaten 19 Jahrhundert verbreiteten Gustav von Bunge und Auguste Forel die Ideen der Abstinenzbewegung an Schweizer Mittelschulen und Universitaten Daraufhin wurden 1892 die Helvetia als Zentralverein der abstinenten Mittelschulverbindungen und 1893 die Libertas als abstinente Studentenverbindung gegrundet 1911 spaltete sich der Schweizerische Bund abstinenter Madchen ab 1927 Iduna von der Helvetia ab Diese abstinenten Mittel und Hochschulverbindungen positionierten sich gegen die Trinksitten der etablierten Studentenverbindungen und propagierten stattdessen eine gesunde Freizeitgestaltung mit Wanderungen Sport und Bergtouren 42 Zu den bekanntesten Mitgliedern gehorten Fritz Brupbacher Hans Bernoulli Fritz Wartenweiler Eugen Blocher und Ernst Nobs Abstinente Mittelschuler grundeten 1907 den Schweizer Ableger der Wandervogelbewegung als Schweizerischer Bund abstinenter Jugendwanderungen Im Unterschied zu den meisten deutschen Gruppen blieb die Alkoholabstinenz ein wichtiger Bestandteil des Schweizer Wandervogels 43 Nach der Teilnahme Schweizer Wandervogel am Ersten Freideutschen Jugendtag 1913 auf dem Hohen Meissner gab es auch in der Schweiz Bestrebungen lebensreformerische Praktiken wie Ernahrungsreform Korperkultur und Kleidungsreform zu fordern Jedoch setzten sich die Gegner einer engen Anbindung an die Lebensreformbewegung durch Stattdessen begann die Helvetia nach dem Vorbild des Deutschen Vortruppbundes die Jugend mit der Lebensreformbewegung zu verbinden 44 Bis 1914 erreichte der Schweizer Wandervogel seinen Hohepunkt mit ca 1 400 Mitgliedern Damit war er zwar die erste grosse Jugendbewegung der Schweiz ohne Bindung an politische Parteien Kirchen oder andere Erwachsenenorganisationen versammelte aber trotzdem nur einen kleinen Bruchteil der Schweizer Jugendlichen Infolge der Mobilmachung im Ersten Weltkrieg erlitten sowohl der Schweizer Wandervogel als auch die abstinenten Studentenverbindungen Helvetia und Libertas einen starken Einbruch der Mitgliederzahlen von dem sie sich spater nicht mehr erholten Einige aus Deutschland kommende Mitglieder die sich nach dem Kriegsausbruch oftmals freiwillig zum Militardienst meldeten verloren ihr Leben auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges Unter den Kriegstoten war beispielsweise der fruhere Zentralprasident der Helvetia Wilhelm Essler 45 Reformpadagogik und Landerziehungsheime Bearbeiten nbsp Landeserziehungsheim Schloss Glarisegg 1924 Schon seit dem 18 Jahrhundert gab es in der Schweiz mehrere einflussreiche Erziehungsreformer wie Jean Jacques Rousseau Johann Heinrich Pestalozzi und Philipp Emanuel von Fellenberg Mit der sogenannten Reformpadagogik breitete sich um 1900 eine weitere Erziehungsreformbewegung in der Schweiz aus die eng mit der Lebensreformbewegung verbunden war Insbesondere in den Landerziehungsheimen wurden viele lebensreformerische Praktiken wie Ernahrungsreform Alkoholabstinenz und Korperkultur umgesetzt 46 Wichtige Landerziehungsheime in der Schweiz waren unter anderem die Privatschule Grunau 1899 Schloss Glarisegg 1902 Schloss Kefikon 1906 Hof Oberkirch 1907 Schloss Hallwyl 1915 und das Landerziehungsheim Albisbrunn 1924 In der franzosischsprachigen Schweiz breiteten sich ebenfalls Landerziehungsheime unter der von Adolphe Ferriere gepragten Bezeichnung Ecole nouvelle aus unter anderem in Lausanne 1906 Coppet 1908 Vevey 1910 Neuenburg 1910 Versoix 1911 Bex 1911 und Blonay 1911 47 Nach seiner Flucht aus Deutschland eroffnete der Grunder der Odenwaldschule Paul Geheeb 1937 in der Schweiz die Ecole d Humanite Das Berner Lehrerseminar in Hofwil war vor dem Ersten Weltkrieg ein wichtiges Laboratorium fur verschiedene Reformbewegungen wie Reformpadagogik Psychoanalyse Religioser Sozialismus und Lebensreform Die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung war der Reformpadagoge Ernst Schneider der das Lehrerseminar zwischen 1905 und 1916 als Direktor leitete 48 Ab 1907 gab er die Berner Seminarblatter ab 1916 Die Schulreform heraus Die Zeitschrift war eine wichtige Plattform zur Vernetzung verschiedener Reformbewegungen Zu den Autoren gehorten unter anderem Reformpadagogen und Psychoanalytiker wie Otto von Greyerz Oskar Pfister Hans Zulliger und Werner Zimmermann Eine Verbindung zur Abstinenz und Wandervogelbewegung wurde durch Jakob Stump Karl Matter und Hermann Rothlisberger hergestellt Der Religiose Sozialismus wurde durch Albert Schadelin Karl von Greyerz und Arnold Schrag eingebracht 49 Ernst Schneider grundete 1910 die Schweizerische Padagogische Gesellschaft S P G die Weiterbildungen fur Lehrer in den Bereichen Reformpadagogik Psychoanalyse und Lebensreform anbot Ein wichtiger Austragungsort fur Weiterbildungskurse der S P G war seit 1923 das Freilandheim Rudlingen Zum Weiterbildungsprogramm gehorten dort auch lebensreformerische Praktiken wie Gymnastik Ausdruckstanz Sonnenbaden und vegetarische Ernahrung Die S P G erhielt 1918 mit dem Pestalozzi Fellenberg Haus ein Sekretariat und einen Verlag die vom Reformpadagogen Fritz Schwarz geleitet wurden 50 Freikorperkultur Bearbeiten In den meisten Licht und Luftbadern der Naturheilbewegung wurde um 1900 nicht vollstandig nackt in der Sonne gebadet Die Besucher trugen dunne Hemden und bedeckten den Genitalbereich mit Tuchern Im Unterschied zu Deutschland wo in den Badern der FKK Bewegung schon in den 1900er Jahren vollstandig nackt gebadet wurde breitete sich das Nacktbaden in der Schweiz erst in der Zwischenkriegszeit aus Als wichtigster Vordenker der Freikorperkultur in der Schweiz gilt Werner Zimmermann In seinen Buchern Zeitschriften und Vortragen beschrieb er die Freikorperkultur mit Verweis auf Richard Ungewitter Adolf Koch und Hans Suren nicht nur als Naturheilbehandlung sondern auch als Instrument einer neuen Korperwahrnehmung und Sexualerziehung Zwar klammerte Zimmermann volkische Anliegen wie die sogenannte Rassenzucht durch nackte Partnerwahl in seinen Schriften aus er pflegte aber enge Kontakte mit volkisch orientierten Mitgliedern der FKK Bewegung 51 nbsp Freikorperkultur beim Skifahren in den Schweizer Bergen 1930 Zusammen mit dem Berner Buchhandler Eduard Fankhauser grundete Zimmermann 1927 den Schweizer Lichtbund ab 1938 Organisation Nacktbadender Schweizer als ersten uberregionalen FKK Verein der Schweiz Der Schweizer Lichtbund setzte sich nicht nur fur das Nacktbaden ein sondern propagierte verschiedenste lebensreformerische Themen und Praktiken wie Ernahrungsreform Alkoholabstinenz Naturheilkunde Reformpadagogik Siedlungsbestrebungen und Freiwirtschaft Auch die ab 1928 herausgegebene Zeitschrift die neue zeit etablierte sich nicht nur als wichtigstes Publikationsorgan der Schweizer FKK Bewegung sondern als auflagenstarkes Sprachrohr fur Lebensreform in der Schweiz Der Schweizer Lichtbund eroffnete 1930 ein Vereinsgelande in Morigen am Bielersee Nach Auseinandersetzungen mit lokalen Behorden wurde 1937 ein neues Gelande mit dem Namen die neue zeit in Thielle am Neuenburgersee eroffnet Es entwickelte sich bald darauf zu einem wichtigen Treffpunkt der Lebensreformbewegung in der Schweiz 52 Die Schweizer FKK Bewegung vernetzte sich seit den 1930er Jahren nicht nur mit Deutschland sondern auch mit anderen europaischen Landern wie Frankreich Belgien dem Vereinigten Konigreich und den Niederlanden wo sich zu dieser Zeit ebenfalls FKK Bewegungen herausgebildet hatten 1939 wurde auf dem FKK Gelande in Thielle der funfte Kongress der Europaischen Union fur Freikorperkultur EUFKA durchgefuhrt und ein Sportwettbewerb im Sinne der Olympischen Spiele der Antike veranstaltet 53 Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Organisation Nacktbadender Schweizer federfuhrend bei der Reaktivierung der grenzuberschreitenden Zusammenarbeit in Europa und war 1953 Mitbegrunderin der Internationalen Naturisten Foderation INF 54 Anthroposophie Mazdaznan und Yoga Bearbeiten Die Lebensreformbewegung war stark mit neureligiosen Bewegungen verbunden Weil die Anthroposophische Gesellschaft 1913 ihr Hauptquartier nach Dornach verlegt hatte zeigte sich in der Schweiz insbesondere ein anhaltender Austausch mit der Anthroposophie Rudolf Steiner integrierte zahlreiche lebensreformerische Praktiken in das anthroposophische Weltanschauungssystem Uberschneidungen gab es unter anderem zwischen der Naturheilkunde und der anthroposophischen Medizin Der intensivste Austausch gab es jedoch bei der Ernahrung und dem biologischen Landbau So wurden zahlreiche nach anthroposophischen Richtlinien produzierte Nahrungsmittel in Reformhausern verkauft 55 Eine enge Zusammenarbeit gab es auch mit der Mazdaznan Bewegung Diese neureligiose Bewegung teilte nicht nur die vegetarische Ernahrungsweise mit der Lebensreformbewegung sondern auch zahlreiche Korperpraktiken wie Hautpflege Sonnenbaden und Atemubungen So verbreiteten sich die Mazdaznan Anwendungen vornehmlich in Naturheilanstalten Reformhausern und vegetarischen Restaurants Beispielsweise baute Anna Martens ab 1928 in Trogen ein Kurhaus mit Mazdaznan Anwendungen auf das in lebensreformerischen Kreisen grosse Bekanntheit erlangte Ab 1908 war der Schweizer Unternehmer David Ammann erster Leiter der deutschsprachigen Sektion der Religionsgemeinschaft in Leipzig Seit Mitte der 1910er Jahre verlagerte sich das Zentrum der deutschsprachigen Mazdaznan Bewegung nach Herrliberg am Zurichsee Dort wurde unter der Bezeichnung Aryana eine Siedlung fur bis zu 100 Anhanger der Mazdaznan Bewegung aufgebaut 56 1923 grundete der Bauhauslehrer und Mazdaznan Anhanger Johannes Itten in der Aryana Siedlung eine Werkstatte und Kunstschule fur Handweberei 57 Auf der Suche nach neuen Formen der Spiritualitat zeigten viele Lebensreformer in der Schweiz ein grosses Interesse an asiatischen Kulturen Philosophien und Religionen Beispielsweise nannte Werner Zimmermann seine ab 1924 herausgegebene Zeitschrift in Anlehnung an den Taoismus TAO und berichtete darin uber verschiedene ostliche Religionen wie Hinduismus Buddhismus und Shintoismus 1929 unternahm Zimmermann eine Weltreise die ihn unter anderem durch Japan China und Indien fuhrte 58 Spater gehorte er zu den ersten Schweizer Autoren die Bucher uber Yoga veroffentlichten Zuvor war die Yoga Lehre schon durch theosophische Autoren wie William Walker Atkinson in die Schweiz gelangt und auch die Mazdaznan Bewegung verband ihre Atemubungen mit Yoga Praktiken Es gibt zudem Hinweise dass bereits um 1910 auf dem Monte Verita Yoga Ubungen praktiziert wurden 59 Siedlungsbewegung und Gartenstadt Bearbeiten Im Verlauf des 19 Jahrhunderts verdoppelte sich die Bevolkerungszahl der Schweiz von 1 6 auf 3 Millionen Einwohner Die anhaltende Landflucht verursachte um 1900 ein rasantes Wachstum der Stadte In der Folge gerieten insbesondere die schlechten Wohnverhaltnisse der Arbeiterquartiere in die Kritik Aber auch in burgerlichen Kreisen stieg das Bedurfnis nach neuen Wohnformen In der Lebensreformbewegung gab es Versuche selbstversorgende Landkommunen und landwirtschaftliche Siedlungen aufzubauen Sie sollten den Lebensreformern eine naturlichere und gesundere Lebensweise ermoglichen zugleich aber auch durch ihre Stadtnahe den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch mit den urbanen Zentren sicherstellen Nach diesem Modell initiierte Friedrich Fellenberg 1893 die Grundung der Obstbaugenossenschaft Heimgarten bei Bulach in der Nahe von Zurich Die Siedlung umfasste sowohl landwirtschaftliche Betriebe als auch Dienstleistungen wie vegetarische Pensionen und Naturheilanstalten 60 Obwohl das Projekt bereits 1907 wieder eingestellt wurde ubte es eine nachhaltige Wirkung auf andere Siedlungsplane aus So diente es unter anderem der Gemeinnutzigen Obstbau Siedlung Eden in Oranienburg bei Berlin als Vorbild 61 nbsp Eingangstor zum Sanatorium Monte Verita 1907 Als bekannteste lebensreformerische Siedlung der Schweiz gilt der Monte Verita in Ascona 1899 lernten sich dessen Grunder Henri Oedenkoven Ida Hofmann und die Bruder Karl Graser und Gusto Graser in Arnold Riklis Naturheilanstalt in Bled kennen Im darauffolgenden Jahr grundeten sie auf einem Hugel bei Ascona eine vegetarische Siedlungsgemeinschaft und eroffneten 1902 das Naturheilsanatorium Monte Verita Bis 1920 war die Siedlung mit dem Sanatorium ein Anziehungspunkt fur Anarchisten Pazifisten Intellektuelle und Kunstler Zu Besuch waren unter anderem Pjotr Alexejewitsch Kropotkin Erich Muhsam Hans Arp Franziska zu Reventlow und Hermann Hesse 62 Zwischen 1913 und 1917 fuhrte Rudolf von Laban Sommerkurse fur Ausdruckstanz mit bekannten Tanzerinnen wie Sophie Taeuber Suzanne Perrottet und Mary Wigman durch 63 Die bis heute andauernde Beruhmtheit des Monte Verita wurde massgeblich durch die 1978 von Harald Szeemann kuratierte Ausstellung Mammelle delle verita gepragt Tatsachlich spielten jedoch fur die Geschichte der Lebensreform in der Schweiz andere Orte und Akteure eine mindestens so wichtige Rolle 64 Nicht nur in Siedlungen auf dem Land sondern auch innerhalb der Stadt suchten die Lebensreformer schon um 1900 nach Moglichkeiten moglichst naturnah zu wohnen So gelangte im fruhen 20 Jahrhundert die in England und Deutschland entwickelte Idee der Gartenstadt in die Schweiz In Einfamilien oder Reihenhaussiedlungen wurden die Annehmlichkeiten stadtischer Wohnlagen und Dienstleistungen mit grosszugigen Grun und Gartenflachen zur Selbstversorgung kombiniert Oft waren damit auch bodenreformerische und genossenschaftliche Ansatze zur Vergemeinschaftung des Baulandes verbunden Die Gartenstadtidee kam in der Schweiz erstmals bei der 1911 gebauten Schorensiedlung in St Gallen und der 1912 gebauten Gartenstadt Munchenstein sudlich von Basel zur Anwendung In der Zwischenkriegszeit wurden unter anderem die Gartenstadte Friesenberg in Zurich Weissensteingut in Bern und das Freidorf Muttenz realisiert Eine treibende Kraft vieler Gartenstadtprojekte in der Schweiz war der Architekt Hans Bernoulli 65 Als lebensreformerische Mustersiedlung wurde ab 1932 die Gartenbausiedlung Schatzacker in Bassersdorf aufgebaut Sie wurde vom Lebensreformer Werner Zimmermann zusammen mit dem Reformhausinhaber Rudolf Muller und dem ehemaligen Geschaftsleiter der Nuxo Werke Paul Enz initiiert Die Bewohner mussten sich anfanglich dazu verpflichten sich vegetarisch zu ernahren nicht zu rauchen und keinen Alkohol zu trinken 66 Freiwirtschaftsbewegung Bearbeiten Obwohl es in der Lebensreformbewegung in erster Linie um die individuelle Veranderung der personlichen Lebensweise ging gab es auch Ansatze das Gesellschafts und Wirtschaftssystem als Ganzes umzugestalten So war unter anderem die Freiwirtschaftslehre von Silvio Gesell in der Schweizer Lebensreformbewegung weit verbreitet Weil Gesell ab 1892 fur viele Jahre im Neuenburger Dorf Les Hauts Geneveys lebte konnte er die Entstehung freiwirtschaftlicher Gruppen in der Schweiz anregen Theophil Christen Fritz Trefzer und Ernst Schneider grundeten 1915 den Schweizer Freiland Freigeld Bund ab 1924 Schweizer Freiwirtschaftsbund Sie nutzten die Schweizerische Padagogische Gesellschaft und das Pestalozzi Fellenberg Haus um die Freiwirtschaftslehre mit Vortragen Seminaren und Sommerkursen in reformpadagogischen und lebensreformerischen Kreisen bekannt zu machen Ab 1917 gab Fritz Schwarz das Vereinsorgan Die Freistatt ab 1923 Freiwirtschaftliche Zeitung heraus Auch Werner Zimmermann und Hans Bernoulli gehorten zu den aktivsten Wortfuhrern der Freiwirtschaftsbewegung in der Schweiz 67 Weil in den 1920er Jahren eine Annaherung an den Grutliverein und die Schweizer Sozialdemokraten scheiterte begann sich die Freiwirtschaftsbewegung selbst politisch zu engagieren Insbesondere nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 verzeichnete der Schweizer Freiwirtschaftsbund ein starkes Mitgliederwachstum und erzielte auch politische Erfolge 1934 zog Fritz Schwarz in das Berner Kantonsparlament ein und Werner Zimmermann verpasste ein Mandat nur knapp Hans Konrad Sonderegger gewann bei der ausserordentlichen Ersatzwahl im Kanton Appenzell Ausserrhoden sogar einen Sitz im Standerat fur die Freiwirtschaftsbewegung verlor diesen aber in der regularen Wahl im darauffolgenden Jahr wieder 68 In dieser Zeit zeigten einige Vertreter der Schweizer Freiwirtschaftsbewegung eine deutliche Nahe zu frontistischen Gruppen die eine stark nationalistische und autoritaristische Politik verfolgten Fritz Schwarz und Werner Zimmermann bekundeten auch Sympathien fur den Faschismus von Benito Mussolini und versuchten die Nationalsozialisten in Deutschland von den Vorzugen der Freiwirtschaft zu uberzeugen Mit der zunehmenden Radikalisierung der Frontisten begann sich die Schweizer Freiwirtschaftsbewegung jedoch von diesen Gruppen abzuwenden So lehnte sie 1935 die Fronteninitiative ab und setzte sich stattdessen fur die gewerkschaftsnahe Kriseninitiative ein 69 1946 ging aus dem Schweizer Freiwirtschaftsbund die Liberalsozialistische Partei hervor Viele Uberschneidungen zur Lebensreform und Freiwirtschaft zeigte der 1936 durch Gottlieb Duttweiler gegrundete Landesring der Unabhangigen LdU Mehrere bekannte Anhanger der Freiwirtschaftsbewegung wie Friedrich Salzmann Werner Schmid und Hans Bernoulli zogen auf Listen des LdU in den Nationalrat ein Duttweiler brachte zudem zahlreiche Anliegen der Abstinenzbewegung wie die Forderung alkoholfreier Getranke ins Grundsatzprogramm seiner Partei ein Ebenso gehorte mit Max Bircher Benners Sohn Franklin Bircher ein uberzeugter Lebensreformer zu den Mitbegrundern des LdU In mehreren Eingaben und Motionen setzte er sich ab 1935 als Nationalrat fur lebensreformerische Praktiken wie Naturheilkunde Vegetarismus Alkoholabstinenz und Biolandbau ein Die Eidgenossische Kommission fur Kriegsernahrung forderte spater im Zuge des Zweiten Weltkrieges lebensreformerische Anliegen wie den priorisierten Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel als Beitrag zur Landesversorgung 70 Siehe auch BearbeitenLebensreform Abstinenzbewegung Freiwirtschaft Jugendbewegung Soziale BewegungLiteratur BearbeitenFritz Baumann Der Schweizer Wandervogel Das Bild einer Jugendbewegung Aarau 1966 Iris Blum Monte Verita am Santis Lebensreform in der Ostschweiz St Gallen 2022 ISBN 978 3 7291 1199 8 Eva Buchi Als die Moral baden ging Badeleben am schweizerischen Bodensee und Rheinufer 1850 1950 unter dem Einfluss der Hygiene und der Lebensreformbewegung Frauenfeld 2003 ISBN 3 9520596 9 2 Fabian Brandle Hans Jakob Ritter Zum Wohl 100 Jahre Engagement fur eine alkoholfreie Lebensweise in Basel Basel 2010 ISBN 978 3 7965 2678 7 Richard Butz Von Wagnissen Utopisten Visionare Gottsucher Aussenseiter und Pioniere zwischen Walensee und Bodensee im 20 Jahrhundert St Gallen 2008 ISBN 978 3 7291 1117 2 Sylvia Claus Lukas Zurfluh Hrsg Stadtebau als politische Kultur Der Architekt und Theoretiker Hans Bernoulli Zurich 2018 ISBN 978 3 85676 353 4 Mona De Weerdt Andreas Schwab Hrsg Monte Dada Ausdruckstanz und Avantgarde Bern 2018 ISBN 3 7272 7937 0 Felix Graf Eberhard Wolff Hrsg Zauberberge Die Schweiz als Kraftraum und Sanatorium Baden 2010 ISBN 978 3 03919 162 8 Michele Hofmann Sonnenbader Obst Gemuse und Alkoholabstinenz Padagogisierung des gesunden Lebens in Schweizer Landerziehungsheimen zu Beginn des 20 Jahrhunderts In Andrea De Vincenti et al Hrsg Padagogisierung des guten Lebens Bildungshistorische Perspektiven auf Ambitionen und Dynamiken im 20 Jahrhundert Bern 2020 S 243 270 Roman Kurzmeyer Viereck und Kosmos Kunstler Lebensreformer Okkultisten Spiritisten in Amden 1901 1912 Max Nopper Josua Klein Fidus Otto Meyer Amden Zurich 1999 ISBN 3 211 83371 4 Eva Locher Stefan Rindlisbacher Andreas Schwab Hrsg Lebe besser Auf der Suche nach dem idealen Leben Bern 2020 ISBN 978 3 85676 353 4 Ausstellungskatalog PDF 14 4 MB Eva Locher Stefan Rindlisbacher Innere Verwandtschaft braucht keine Organisation Der Schweizerische Lichtbund im 20 Jahrhundert In Frank Michael Kuhlemann Michael Schafer Hrsg Kreise Bunde Intellektuellen Netzwerke Formen burgerlicher Vergesellschaftung und politischer Kommunikation 1890 1960 Bielefeld 2017 S 221 244 Eva Locher Naturlich nackt gesund Die Lebensreform in der Schweiz nach 1945 Frankfurt a M 2021 ISBN 978 3 593 51342 3 Martin Merz Ursprunge der Yogapraxis in der Schweiz Website von Martin Merz abgerufen am 17 Marz 2023 Peter Moser Mina Hofstetter Lehner 1883 1967 Bauerin und Forscherin In Andrea Kaufmann Claudia Wirz Peter Moser Hrsg Drucken backen forschen Pionierinnen der modernen Schweiz Zurich 2016 ISBN 3 909059 69 4 S 70 97 Rebecca Niederhauser Sich bei Gemuse und Obst amusieren und in Wasser toastieren Vegetarismus in Zurich In Schweizerisches Archiv fur Volkskunde Band 107 Nummer 1 2011 S 1 34 Heinz Polivka Wider den Strom Abstinente Verbindungen in der Schweiz Bern 2000 Stefan Rindlisbacher Jugendzeitschriften zwischen Wandervogel und Lebensreform 1904 1924 In Aline Maldener Clemens Zimmermann Hrsg Let s historize it Jugendmedien im 20 Jahrhundert Koln 2018 ISBN 3 412 51228 1 Stefan Rindlisbacher Eva Locher Abstinente Jugendliche im Hohenrausch Nuchternheit Leistung und gesunder Lebensstil in der Schweizer Abstinenz und Lebensreformbewegung In Body Politics Band 6 2018 S 79 108 Stefan Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 Vegetarisch essen nackt baden und im Grunen wohnen Peter Lang Berlin u a 2022 ISBN 978 3 631 86829 4 doi 10 3726 b19110 Stefan Rindlisbacher Popularisierung und Etablierung der Freikorperkultur in der Schweiz 1900 1930 In Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte Band 65 Nr 3 2015 S 393 413 Sabina Roth Im Streit um Heilwissen Zurcher Naturheilvereine anfangs des 20 Jahrhunderts In Hans Ulrich Jost Albert Tanner Hrsg Geselligkeit Sozietaten und Vereine Sociabilite et faits associatifs Zurich 1991 ISBN 978 3 905278 82 8 S 111 137 Markus Scharrer Geld und Bodenreform als Brucke zum sozialen Staat Die Geschichte der Freiwirtschaftsbewegung in der Schweiz 1915 1952 Zurich 1983 Andreas Schwab Monte Verita Sanatorium der Sehnsucht Zurich 2003 ISBN 3 280 06013 3 Andreas Schwab Claudia Lafranchi Hrsg Sinnsuche und Sonnenbad Experimente in Kunst und Leben auf dem Monte Verita Zurich 2001 ISBN 3 85791 369 X Albert Wirz Die Moral auf dem Teller Dargestellt an Leben und Werk von Max Bircher Benner und John Harvey Kellogg Zurich 1993 ISBN 3 905311 10 0 Eberhard Wolff Hrsg Lebendige Kraft Max Bircher Benner und sein Sanatorium im historischen Kontext Baden 2010 ISBN 3 905311 10 0 Eberhard Wolff Moderne Diatetik als praventive Selbsttechnologie Zum Verhaltnis heteronomer und autonomer Selbstdisziplinierung zwischen Lebensreformbewegung und heutigem Gesundheitsboom In Martin Lengwiler Jeannette Madarasz Hrsg Das praventive Selbst Eine Kulturgeschichte moderner Gesundheitspolitik Bielefeld 2010 ISBN 3 8376 1454 9 S 169 201 Weblinks BearbeitenForschung Archive und Ausstellungen Lebensreform Zeitgeschichte Ausstellung Lebensreform in der Schweiz Sammlung Wandervogel im Sozialarchiv Sammlung Lebensreform Peter F Kopp im Sozialarchiv Orte und Organisationen der Lebensreform heute Organisation von Naturisten in der Schweiz ONS Stadtoase Verein fur Volksgesundheit Zurich Vitaswiss ehemals Volksgesundheit Schweiz Tagungszentrum Monte VeritaEinzelnachweise Bearbeiten Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 Eva Locher Naturlich nackt gesund Die Lebensreform in der Schweiz nach 1945 Frankfurt a M 2021 ISBN 978 3 593 51342 3 doi 10 12907 978 3 593 44698 1 Pius Kaufmann Gesellschaft im Bad Die Entwicklung der Badefahrten und der Naturbader im Gebiet der Schweiz und im angrenzenden sudwestdeutschen Raum 1300 1610 Zurich 2009 ISBN 978 3 0340 0953 9 S 76 91 Felix Graf Wasser tut s freilich Hydrotherapie im Wasserschloss Europas In Felix Graf Eberhard Wolff Hrsg Zauberberge Die Schweiz als Kraftraum und Sanatorium Baden 2010 ISBN 978 3 03919 162 8 S 100 Iris Blum Monte Verita am Santis Lebensreform in der Ostschweiz St Gallen 2022 ISBN 978 3 7291 1199 8 S 32 35 Zdenko Levental Der Sonnendoktor Arnold Rikli 1823 1906 In Gesnerus Swiss Journal of the History of Medicine and Sciences Band 34 Nr 3 4 1977 S 394 403 Christian Schurer Der Traum von Heilung Eine Geschichte der Hohenkur zur Behandlung der Lungentuberkulose Baden 2017 ISBN 978 3 03919 413 1 S 50 111 Wirz Die Moral auf dem Teller 1993 S 121 134 Eberhard Wolff Zwischen Zauberberg und Zuchthaus Das Sanatorium Lebendige Kraft von Max Bircher Benner In Felix Graf Eberhard Wolff Hrsg Zauberberge Die Schweiz als Kraftraum und Sanatorium Baden 2010 ISBN 978 3 03919 162 8 S 27 28 Roth Im Streit um Heilwissen 1991 S 111 137 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 94 103 160 163 Roth Im Streit um Heilwissen 1991 S 111 112 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 70 73 Annatina Seifert Von der Idee zur Erfindung In Annatina Seifert Hrsg Dosenmilch und Pulversuppen Die Anfange der Schweizer Lebensmittelindustrie Vevey 2008 ISBN 978 3 03919 075 1 S 60 66 Jorg Melzer Vollwerternahrung Diatetik Naturheilkunde Nationalsozialismus sozialer Anspruch Stuttgart 2003 ISBN 3 515 08278 6 Sabine Merta Wege und Irrwege zum modernen Schlankheitskult Diatkost und Korperkultur als Suche nach neuen Lebensstilformen 1880 1930 Stuttgart 2003 ISBN 3 515 08109 7 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 128 129 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 131 134 Rebecca Niederhauser Sich bei Gemuse und Obst amusieren und in Wasser toastieren Vegetarismus in Zurich In Schweizerisches Archiv fur Volkskunde Band 107 Nr 1 2011 S 20 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 137 139 Eberhard Wolff Zwischen Zauberberg und Zuchthaus Das Sanatorium Lebendige Kraft von Max Bircher Benner In Felix Graf Eberhard Wolff Hrsg Zauberberge Die Schweiz als Kraftraum und Sanatorium Baden 2010 ISBN 978 3 03919 162 8 S 27 30 Eberhard Wolff Uber die Unfolklorisierbarkeit des Birchermueslis und die Pluralitat von Identitaten In Gabriela Muri Cornelia Renggli Gisela Unterweger Hrsg Die Alltagskuche Bausteine fur alltagliche und festliche Essen Festschrift fur Ueli Gyr Zurich 2005 S 88 92 Wirz Die Moral auf dem Teller 1993 S 62 72 Jakob Tanner Die Alkoholfrage in der Schweiz im 19 und 20 Jahrhundert In W Hermann Fahrenkrug Hrsg Zur Sozialgeschichte des Alkohols in der Neuzeit Europas Lausanne 1986 S 147 168 Mirjam Bugmann Hypnosepolitik Der Psychiater August Forel das Gehirn und die Gesellschaft 1870 1920 Koln 2015 ISBN 978 3 412 22446 2 S 51 53 Fabian Brandle Hans Jakob Ritter Zum Wohl 100 Jahre Engagement fur eine alkoholfreie Lebensweise in Basel Basel 2010 ISBN 978 3 7965 2678 7 S 59 73 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 157 159 Gerulf Hirt et al Als die Zigarette giftig wurde Ein Risiko Produkt im Widerstreit Kromsdorf Weimar 2017 ISBN 978 3 89445 529 3 S 27 28 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 165 170 Thomas Hengartner Christoph Maria Merki Heilmittel Genussmittel Suchtmittel Veranderungen in Konsum und Bewertung von Tabak in der Schweiz In Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte Band 43 Nr 3 1993 S 391 417 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 153 157 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 358 361 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 157 163 Gunter Vogt Entstehung und Entwicklung des okologischen Landbaus im deutschsprachigen Raum Bad Durkheim 2000 ISBN 3 934499 21 X S 60 85 Peter Moser Mina Hofstetter Lehner 1883 1967 Bauerin und Forscherin In Andrea Kaufmann Claudia Wirz Peter Moser Hrsg Drucken backen forschen Pionierinnen der modernen Schweiz Zurich 2016 ISBN 978 3 909059 69 0 S 91 95 Gunter Vogt Entstehung und Entwicklung des okologischen Landbaus im deutschsprachigen Raum Bad Durkheim 2000 ISBN 3 934499 21 X S 98 133 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 173 180 Nadine Franci Mit Kaffee gegen Alkohol Die Grundung von Kaffeehallen in der Schweiz um 1900 In Roman Rossfeld Hrsg Genuss und Nuchternheit Geschichte des Kaffees in der Schweiz vom 18 Jahrhundert bis zur Gegenwart Baden 2002 ISBN 3 906419 44 4 S 256 276 Monique R Siegel Weibliches Unternehmertum Zurcherinnen schreiben Wirtschaftsgeschichte Zurich 1994 S 99 152 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 183 186 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 194 198 Heinz Polivka Wider den Strom Abstinente Verbindungen in der Schweiz Bern 2000 S 13 22 Fritz Baumann Der Schweizer Wandervogel Das Bild einer Jugendbewegung Aarau 1966 S 8 10 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 252 262 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 262 265 Michele Hofmann Sonnenbader Obst Gemuse und Alkoholabstinenz Padagogisierung des gesunden Lebens in Schweizer Landerziehungsheimen zu Beginn des 20 Jahrhunderts In Andrea De Vincenti et al Hrsg Padagogisierung des guten Lebens Bildungshistorische Perspektiven auf Ambitionen und Dynamiken im 20 Jahrhundert Bern 2020 ISBN 978 3 907239 00 1 S 243 270 Hans Ulrich Grunder Das schweizerische Landerziehungsheim zu Beginn des 20 Jahrhunderts Eine Erziehungs und Bildungsinstitution zwischen Nachahmung und Eigenstandigkeit Frankfurt a M 1987 ISBN 3 8204 9855 9 S 8 Kaspar Weber Es geht ein machtiges Sehnen durch unsere Zeit Reformbestrebungen der Jahrhundertwende und Rezeption der Psychoanalyse am Beispiel der Biografie von Ernst Schneider 1878 1957 Bern 1999 ISBN 3 906762 72 6 S 37 66 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 287 292 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 292 296 Stefan Rindlisbacher Popularisierung und Etablierung der Freikorperkultur in der Schweiz 1900 1930 In Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte Band 65 Nr 3 2015 S 393 413 Eva Locher Stefan Rindlisbacher Innere Verwandtschaft braucht keine Organisation Der Schweizerische Lichtbund im 20 Jahrhundert In Frank Michael Kuhlemann Michael Schafer Hrsg Kreise Bunde Intellektuellen Netzwerke Formen burgerlicher Vergesellschaftung und politischer Kommunikation 1890 1960 Bielefeld 2017 ISBN 978 3 8394 3557 1 S 221 244 Stefan Rindlisbacher Nackte Korper fur den Frieden Die Europaische Union fur Freikorperkultur In Themenportal Europaische Geschichte 2022 abgerufen am 17 Marz 2023 Eva Locher Naturlich nackt gesund Die Lebensreform in der Schweiz nach 1945 Frankfurt a M 2021 ISBN 978 3 593 44698 1 S 278 280 Helmut Zander Anthroposophie in Deutschland Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884 1945 Gottingen 2008 ISBN 978 3 525 36753 7 S 376 379 Blum Monte Verita am Santis S 112 127 Ulrich Linse Johannes Itten und Mazdaznan am Bauhaus In Bauhaus Imaginista Journal 2019 abgerufen am 17 Marz 2023 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 310 314 Martin Merz Ursprunge der Yogapraxis in der Schweiz In Website von Martin Merz Abgerufen am 17 Marz 2023 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 392 397 Judith Baumgartner Natur ist unsres Lebens Quelle Die Obstbausiedlung Eden Oranienburg bis 1918 In Christiane Barz Hrsg Einfach Naturlich Leben Lebensreform in Brandenburg 1890 1939 Berlin 2015 ISBN 978 3 945256 23 7 S 43 47 Andreas Schwab Monte Verita Sanatorium der Sehnsucht Zurich 2003 ISBN 3 280 06013 3 S 113 147 Mona De Weerdt Andreas Schwab Asthetische Rebellion Ausdruckstanz und Avantgarde In Mona De Weerdt Andreas Schwab Hrsg Monte Dada Ausdruckstanz und Avantgarde Bern 2018 ISBN 978 3 7272 7937 9 S 13 19 Stefan Rindlisbacher Am Anfang war der Monte Verita Zur Entstehung der Lebensreform in der Schweiz In Gabriele Guerra Hrsg Tra ribellione e conservazione Monte Verita e la cultura tedesca Rom 2019 ISBN 978 88 95868 35 6 S 41 54 Riccardo Rossi Zwischen Kredit und Hypothek Das strategische Expertentum Hans Bernoullis und die schweizerische Freiwirtschaftsbewegung In Sylvia Claus Lukas Zurfluh Hrsg Stadtebau als politische Kultur Der Architekt und Theoretiker Hans Bernoulli Zurich 2018 ISBN 978 3 85676 353 4 S 118 127 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 409 413 Markus Scharrer Geld und Bodenreform als Brucke zum sozialen Staat Die Geschichte der Freiwirtschaftsbewegung in der Schweiz 1915 1952 Zurich 1983 S 47 72 Yves Demuth Hans Konrad Sonderegger Der erfolgreichste Gegner des Appenzeller Freisinns In Appenzellische Jahrbucher Band 143 2016 S 12 21 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 370 382 Rindlisbacher Lebensreform in der Schweiz 1850 1950 2022 S 382 388 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lebensreform in der Schweiz amp oldid 241781739