www.wikidata.de-de.nina.az
Gustav Piers Alexander von Bunge 7 Januarjul 19 Januar 1844greg in Dorpat 5 November 1920 in Basel war ein deutsch baltischer Physiologe und Professor an der Universitat Basel Er erwartete 1887 von der Zukunft eine vitalistische Medizin 1 Gustav von BungeInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Trivia 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp BrunnenGustav von Bunge wurde als Sohn der deutsch baltischen Gelehrtenfamilie Bunge in Dorpat damals Russland heute Tartu Estland geboren Sein Vater Alexander von Bunge war Forschungsreisender und Professor der Botanik an der Universitat Dorpat Gustavs Onkel Friedrich Georg war Rechtshistoriker und Professor in Dorpat Gustavs Bruder Alexander war Arzt Forschungsreisender und Zoologe Zwischen 1886 und 1889 wurde die seit 1802 deutsche Universitat Dorpat kompromisslos russifiziert nbsp Brunnen SkulpturNach dem Studium von Chemie und Mathematik in Dorpat promovierte Gustav von Bunge 1874 und habilitierte sich fur Physiologie Nach dem Studium der Medizin in Strassburg und Leipzig promovierte er 1882 in Leipzig in Medizin 1874 bis 1885 war er Dozent fur Physiologische Chemie am Lehrstuhl fur Physiologie der Medizinischen Fakultat der Universitat Dorpat 1885 wurde er ausserordentlicher Professor 1886 bis zu seinem Tod im Jahre 1920 ordentlicher Professor fur physiologische Chemie an der Universitat Basel Seine Antrittsvorlesung Die Alkoholfrage am 23 November 1886 in der er sich gegen Alkoholkonsum und Alkoholproduktion aussprach erregte Aufsehen und wurde in sechzehn Sprachen ubersetzt Sie bildete die Grundlage der wissenschaftlichen Abstinenzbewegung und der gesundheitsorientierten Alkoholpolitik Den 1887 gedruckten Vortrag Die Alkoholfrage zog Gerhart Hauptmann 1889 bei der Konzeption seines Dramas Vor Sonnenaufgang heran und zitierte daraus im Dramentext 1888 wurde Bunge zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewahlt Sein Interesse beschrankte sich nicht auf die Naturwissenschaften Geschichte und Sozialwissenschaften beschaftigten ihn seit den Studentenjahren So wurde er ein uberzeugter Anhanger des amerikanischen Bodenreformers Henry George Aus seinen Berechnungen uber die Kosten der Alkoholproduktion schaltete er den traditionellen Produktionsfaktor Kapital aus da dieses sich wieder auf die ursprunglichen Faktoren Boden und Arbeit zuruckfuhren lasse 1887 erschien die erste Auflage seines Hauptwerks Lehrbuch der physiologischen und pathologischen Chemie Bunge und sein Schuler Nikolai Lunin gilt als Wegbereiter der Vitaminforschung Als Sozialhygieniker war er im wissenschaftlichen Denken antimechanistisch Er wandte sich gegen Zivilisationskrankheiten setzte sich fur das Frauenstudium ein und wurde durch seine Arbeiten zur Abstinenz und Milchforschung popular 1890 wurde er Ehrenburger von Basel Er verstarb am 5 November 1920 in Basel Am 8 November 1920 wurde er auf dem Wolfgottesacker in Basel begraben Sein Grab wird bis heute gepflegt Trivia BearbeitenBunge war der Urheber der Annahme Spinat ware durch einen besonders hohen Eisengehalt dem Muskelaufbau forderlich Allerdings bezog sich der von Bunge 1890 bestimmte Wert von 35 mg Eisen auf 100 g Spinatpulver und lag damit 10 mal hoher als der Eisengehalt von frischem Spinat Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Grab auf dem Friedhof WolfgottesackerUeber die Bedeutung des Kochsalzes und das Verhalten der Kalisalze im menschlichen Organismus Mattiesen Dorpat 1873 Digitalisierte Ausgabe der Universitat Tartu Der Kali Natron und Chlorgehalt der Milch verglichen mit dem anderer Nahrungsmittel und des Gesammtorganismus der Saugethiere Mattiesen Dorpat 1874 Digitalisierte Ausgabe der Universitat Tartu Vitalismus und Mechanismus Ein Vortrag F C W Vogel Leipzig 1886 Vollstandiges Digitalisat der HAAB Weimar Lehrbuch der physiologischen und pathologischen Chemie F C W Vogel Leipzig 1887 4 Auflage ebenda 1898 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Die Alkoholfrage Ein Vortrag F C W Vogel Leipzig 1887 zuletzt Alkoholgegner Verlag Lausanne 1941 Volltext Literatur BearbeitenCaroline Jagella Denoth Bunge Gustav von In Historisches Lexikon der Schweiz 2003 Christian Nottmeier und Claus Dieter Osthovener Hrsg Adolf von Harnacks Briefwechsel mit Gustav von Bunge In Zeitschrift fur neuere Theologiegeschichte ISSN 0943 7592 Bd 12 2005 S 287 340 Gerhard Schmidt Das geistige Vermachtnis von Gustav von Bunge Dissertation Medizinische Fakultat Universitat Basel 1973 Marie Louise Portmann Neue Aspekte zur Biografie des Chemikers Gustav von Bunge aus seinem Schriftlichen Nachlass Swiss Journal of the history of medicine and sciences Bd 31 1974 doi 10 5169 seals 520522 54 Seite 39 46Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav von Bunge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gustav von Bunge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Publikationen von und uber Gustav von Bunge im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Nachlass Gustav von Bunge in der Universitatsbibliothek Basel Album academicum der Kaiserlichen Universitat Dorpat Dorpat 1889 Biographie Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Bunge Gustav Piers Alexander v In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Nachlass Gustav von Bunge im Archiv der LeopoldinaEinzelnachweise Bearbeiten Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 46 Normdaten Person GND 117156078 lobid OGND AKS LCCN no2002026780 VIAF 29669769 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bunge Gustav vonKURZBESCHREIBUNG deutsch baltischer Physiologe und ProfessorGEBURTSDATUM 19 Januar 1844GEBURTSORT DorpatSTERBEDATUM 5 November 1920STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav von Bunge amp oldid 227807620