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Hans Benno Bernoulli 17 Februar 1876 in Basel 12 September 1959 ebenda war ein schweizerischer Architekt Stadtebauer Hochschullehrer und Anhanger der Freiwirtschaftslehre Silvio Gesells Er entstammte der Gelehrtenfamilie Bernoulli Er lebte und arbeitete seit 1897 in Deutschland bis er 1912 wieder nach Basel zog Hans Bernoulli Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten 3 Schriften 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBernoulli war der Sohn des Bureauangestellten Theodor Bernoulli Die spatere Frauenrechtlerin und im Kampf gegen den Alkoholismus engagierte Elisabeth Bernoulli war seine Schwester Bernoulli verliess ohne Abschluss das Humanistische Gymnasium in Basel Im selben Jahr begann er eine kaufmannische Lehre die er aber ebenfalls nicht beendete Mit 18 Jahren begann er eine Lehre als Bauzeichner bei den Architekten Alfred Romang und Wilhelm Bernoulli Diese Lehre schloss Bernoulli erfolgreich ab und besuchte zwischen 1897 und 1898 die Technische Hochschule Munchen Freundschaft mit seinem Basler Kollegen Hans Hindermann In Munchen wurde Bernoulli Schuler von Friedrich von Thiersch Im darauffolgenden Jahr nahm ihn Thiersch als Mitarbeiter in sein privates Architekturatelier auf Gefordert und unterstutzt von Thiersch besuchte Bernoulli 1900 die Technische Hochschule Karlsruhe Nach Beendigung seines Studiums volontierte Bernoulli in den Jahren 1901 bis 1902 bei verschiedenen Architekten in Darmstadt und Berlin 1902 liess er sich fur zehn Jahre als freischaffender Architekt in Berlin nieder Neben seiner freiberuflichen Arbeit war er dort gleichzeitig noch als Dozent an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg und an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin tatig In dieser Zeit unternahm Bernoulli auch mehrere Studienreisen nach Osterreich Italien und Danemark 1904 heiratete Bernoulli in Berlin Anna Ziegler eine Tochter des Pastors Heinrich Ziegler 1912 berief ihn die Basler Baugesellschaft zu ihrem Chefarchitekten und damit auch in den Vorstand Im darauffolgenden Jahr betraute man Bernoulli mit einem Lehrauftrag fur Stadtebau an der Eidgenossischen Technischen Hochschule Zurich ETHZ sechs Jahre spater avancierte er zum Professor 1938 kam es zum Skandal als Bernoulli seine politischen satirischen Gedichte unter dem Pseudonym Emanuel Kupferblech in der Freigeld Vereinsschrift veroffentlichte Als Freiwirtschaftler und Anhanger Silvio Gesells hatte er sich sehr kritisch uber die staatliche Finanzpolitik geaussert Sein Lehrauftrag wurde nicht verlangert und sein Professorentitel wurde ihm aberkannt da er mit diesen Ansichten fur die ETHZ untragbar geworden sei Einer seiner Schuler an der ETH war Albert Bodmer von dem er spater auch nach Winterthur geholt wurde wo er fur die Heimstattengenossenschaft mehrere Bauprojekte in der Stadt realisierte An seinem 71 Geburtstag ehrte ihn die Universitat Basel mit der Ehrendoktorwurde 1947 bis 1951 sass er fur den Landesring der Unabhangigen LdU im Nationalrat Vertreter von Basel Stadt 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg half er mit die zerstorten Stadte wieder aufzubauen Zusammen mit Silvio Gesell grundete Bernoulli den schweizerischen Freiwirtschaftsbund Als Politiker vertrat er sozial liberale Ansichten und engagierte sich sehr im sozialen Wohnungsbau mit Gartenstadtsiedlungen z B die Bernoullihauser an der Hardturmstrasse in Zurich oder der Einfuhrung von vorfabrizierten Bauelementen in den spaten Vierzigerjahren Hans Bernoulli arbeite lange mit Louis Leon Weber zusammen Er bekampfte sein Leben lang die Spekulation und setzte sich allerdings vergeblich fur die Kommunalisierung des Bodens ein Zitat Grund und Boden der Stadt Hausbesitz den Privaten In Warschau konnte er aktiv bei Stadtbauexperimenten und Wiederaufbau mitwirken Auch in Ungarn und Osterreich war er beratend tatig Die Zurcher Hauser sollten zum Selbstkostenpreis verkauft werden um auch fur Buezer Arbeiter erschwinglich zu sein Man kann Bernoulli mit seinen stadtebaulichen Ansichten durchaus in der Nachfolge von Friedrich Ostendorf sehen Ausserdem grundete Bernoulli die Zeitschrift fur eine naturliche Wirtschaftsordnung Im Alter von 83 Jahren starb Hans Bernoulli am 12 September 1959 in Basel Der Architekt Rudolf Christ 1895 1975 schrieb den Nachruf 2 Bauten BearbeitenSiedlungen nbsp Wasserhaus Wohnsiedlung1919 Bernoullihauser in Grenchen Rebgasse 61 67 1920 1923 Genossenschaftssiedlung Im langen Loh in Basel Im Langen Loh 1920 1921 Genossenschaftssiedlung Wasserhaus im Quartier Neue Welt von Munchenstein 1924 1929 Bernoullihauser in Zurich Hardturmstrasse in zwei Bauetappen 1924 1926 bzw 1928 1929 1924 1934 Wohnbebauung Hirzbrunnenareal in Basel 1925 Siedlung im Vogelsang in Basel 1944 1948 Genossenschaftssiedlung Im Landauer in BaselZweckbauten nbsp Hotel Baltic1906 Wohn und Geschaftshaus Haus Brandenburg in Berlin Charlottenburg Kurfurstendamm 1908 1910 Sozialgebaude und Badehaus fur die Chemische Fabrik Griesheim Elektron in Offenbach am Main 1909 1910 Hotel Baltic in Berlin 1912 Oderbrunnen auch Steinbockbrunnen in Frankfurt Oder 1912 Geschaftshaus der Firma Fischbein amp Mendel in Berlin Kreuzberg Lindenstrasse 44 47 3 1914 1915 Geschaftshaus Lallenkonig in Basel 1914 1915 Frauenarbeitsschule in Basel 1915 1916 Tramdepot am Dreispitz in Basel 1921 Wohnhaus Riggenbach in Riehen 4 1923 Getreidesilo gen Bernoullisilo in Basel Hafenstrasse 7 1956 Erweiterung des Realgymnasiums in Basel mit Mumenthaler und Meier Weitere Werke1895 Grabmal fur Graf Georg von Werthern Diplomat 1816 1895 auf dem Weissen Berg nahe Beichlingen 1915 Ferienhaus Landhaus Bilsteinfluh in LangenbruckSchriften BearbeitenArchitektur Der Wiederaufbau von Sent In Heimatschutz Patrimoine Bd 17 1922 S 2 10 Digitalisat Aus dem Skizzenbuch eines Architekten Wepf Basel 1943 Die organische Erneuerung unserer Stadte Wepf Basel 1942 Die Stadt und ihr Boden Verlag fur Architektur Erlenbach 1943 Zeitschrift fur eine naturliche Wirtschaftsfuhrung Vom Wachsen und Wandeln unserer Stadt In Basler Jahrbuch 1955 S 7 23 Wirtschaftspolitik Der Goldschwindel und andere wirtschaftspolitische Komodien Genossenschaft Verlag Freiwirtschaftlicher Schriften Bern 1927 Im Irrgarten des Geldes Verlag des Pestalozzi Hauses Bern 1935 Lyrik Das Karnickel und andere blutige Spasse uber unsere Wirtschaftsfuhrung Gedichte Verlag des Pestalozzi Hauses Bern 1939 Der Staatsknecht und andere Reimereien uber die Note unserer Zeit Gedichte Berlin 1940 Anderes Das Leuenbergspiel 1934 Musik Otto Studer Ehrungen BearbeitenIm Jahr 1965 wurde im 22 Wiener Gemeindebezirk die Bernoullistrasse nach ihm benannt 5 Das Bernoulligymnasium welches an der Bernoullistrasse liegt wurde nach dieser benannt 6 Literatur BearbeitenSylvia Claus Lukas Zurfluh Hg Stadtebau als politische Kultur Der Architekt und Theoretiker Hans Bernoulli gta Verlag Zurich 2018 ISBN 978 3 85676 353 4 Karl und Maya Nagelin Gschwind Hrsg Hans Bernoulli Architekt und Stadtebauer Mit einem Geleitwort von Mario Botta Birkhauser Basel 1993 ISBN 3 7643 2829 0 Werner Schmid Hans Bernoulli Stadteplaner Politiker Weltburger Meili Schaffhausen 1974 ISBN 3 85805 044 X archithese Zeitschrift und Schriftenreihe fur Architektur und Kunst 6 81 Verlag Arthur Niggli AG Zurich 1981 Dr H C Hans Bernoulli zum funfundsiebzigsten Geburtstag am 17 Februar 1951 gewidmet von seinen Freunden Bern 1951 Werner Schmid Prof Dr h c Hans Bernoulli 1876 1959 In Basler Stadtbuch 1961 S 254 262 Architektur und Kunst Die Skizzenbucher von Hans Bernoulli doi 10 5169 seals 86935 227 In E Periodica 1942 Tilo Richter Ein Bildungsort mit Tradition In Basler Stadtbuch 2014 S 123 125 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Bernoulli Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Hans Bernoulli im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Hans Bernoulli im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dorothee Huber Bernoulli Hans In Historisches Lexikon der Schweiz Luzia Knobel Hans Bernoulli In Gemeinde Lexikon Riehen Stadtebau als politische Kultur Website zum Forschungs und Lehrprojekt zu Hans Bernoulli des MAS ETH in Geschichte und Theorie der Architektur Yvonne Voegeli Freigestellter Freigeist Hans Bernoulli zum 140 Geburtstag In ETHeritage Highlights aus den Archiven und Sammlungen der ETH Zurich ETH Bibliothek 19 Februar 2016 abgerufen am 8 Dezember 2021 Hans Bernoulli Vom Kleinwohnungsbau Was man darf und was man nicht darf In Das Werk Architektur und Kunst Band 11 Heft 12 1924 Verlag Gebr Fretz AG Zurich 1924 S 8 abgerufen am 30 April 2019 Hans Bernoulli In E PeriodicaEinzelnachweise Bearbeiten Bernoulli Hans Nationalrat parlament ch abgerufen am 20 Februar 2016 Rudolf Christ Nachruf Abgerufen am 21 Oktober 2019 Schweizerische Bauzeitung vom 24 August 1912 S 105 f und unpaginierte Kunstdrucktafeln Felix Steininger Haus Riggenbach In Gemeinde Lexikon Riehen Wiener Strassenlexikon Website der Gemeinde Wien abgerufen am 17 Februar 2016 Mag Franz Anreiter Direktor Eigenes Gesprachsprotokoll Normdaten Person GND 118509942 lobid OGND AKS LCCN n85096106 VIAF 69720892 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bernoulli HansALTERNATIVNAMEN Bernoulli Hans Benno vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Architekt und HochschullehrerGEBURTSDATUM 17 Februar 1876GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 12 September 1959STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Bernoulli amp oldid 232987986