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Die Karramiya arabisch كر امية DMG Karramiya war eine religiose Stromung des Islam die zwischen dem 9 und dem fruhen 13 Jahrhundert existierte und ihre Hauptverbreitungsgebiete in Chorasan Transoxanien und den ostlichen Randzonen Irans hatte Sie geht auf den sistanischen Asketen Abu ʿAbdallah Muhammad ibn Karram gest 869 zuruck der im Umland von Nischapur predigte und spater mit vielen seiner Anhanger nach Jerusalem auswanderte Nach ihm wurden die Karramiten auch als die Anhanger von Abu ʿAbdallah aṣḥab Abi ʿAbdallah bezeichnet 1 Die fruhen Ghaznawiden und die fruhen Ghuriden gewahrten der Karramiya herrscherliche Unterstutzung Wichtigstes Zentrum der Gemeinschaft blieb bis zum Ende des 11 Jahrhunderts Nischapur Nach ihrem dortigen Niedergang uberlebte die Karramiya nur noch in Ghazna und Ghor auf dem Gebiet des heutigen Afghanistans bis ins 13 Jahrhundert Das Minarett von Dscham in dessen Gestaltung sich nach neuerer kunstgeschichtlicher Deutung karramitischer Einfluss zeigtDie Karramiten fielen in der Anfangszeit vor allem durch ihre betont nach aussen getragene Frommigkeit und Askese auf Spater profilierten sie sich auch durch eigene theologische Lehren Hierzu gehorte dass sie Gott einen Korper und einen Ort zuschrieben und den Schopfungsprozess als Geschehen betrachteten das sich in Gott selbst abspielt und nur durch sein Schopfungswort kun Sei auf die Welt ubertragen wird Ein weiteres Merkmal der karramitischen Lehre war dass sie das Bezeugen des Glaubens auf ein einmaliges verbales Bekenntnis beschrankte Im Bereich der Normenlehre folgten die Karramiten dem hanafitischen Madhhab doch besassen sie einige Sonderlehren so dass die Karramiya auch als eigenstandiger Madhhab galt Die karramitischen Regeln im Bereich der gottesdienstlichen Pflichten waren fur ihre Laxheit beruchtigt Aus dem 10 bis 12 Jahrhundert haben sich verschiedene koranwissenschaftliche rechtswissenschaftliche haresiographische und hagiographische Werke karramitischer Autoren erhalten Da diese Autoren ihre eigene konfessionelle Identitat darin nicht offenlegen ist der karramitische Charakter der betreffenden Texte lange verborgen geblieben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Der Grunder 1 1 1 Leben 1 1 2 Werke 1 2 Ausbreitung der Bewegung im 9 und 10 Jahrhundert 1 3 Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen wahrend der Samanidenzeit 1 4 Verteidigung der karramitischen Lehren durch Ibn al Haisam 1 5 Herrscherliche Patronage unter den fruhen Ghaznawiden 1 6 Schicksal der Karramiten in Chorasan wahrend der Seldschukenzeit 1 7 Neuerliche Patronage durch die Ghuriden und Niedergang 2 Frommigkeit und Askese 3 Theologische Lehren 3 1 Gotteslehre 3 1 1 Gott als Korper 3 1 2 Das Verhaltnis Gottes zu seinem Thron 3 1 3 Der innerkarramitische Dissens uber die Grosse Gottes 3 1 4 Gottes Attribute und Namen 3 1 5 Der Schopfungsprozess als Geschehen in Gott 3 2 Propheten Imame und Gottesfreunde 3 3 Der Glaube 3 4 Verbreitung der theologischen Lehren und Geheimhaltung 4 Normenlehre 5 Untersekten 6 Karramitische Gelehrsamkeit 6 1 Koranwissenschaften 6 2 Haresiographie 6 3 Traktat an Nutaf fi l fatawa 6 4 Hagiographie 7 Karramitischer Einfluss auf das Minarett von Dscham 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Grunder Bearbeiten Leben Bearbeiten Grunder der Karramiya war Abu ʿAbdallah Muhammad ibn Karram as Sidschistani der aus dem arabischen Stamm der Banu Nizar stammen soll Er wurde um 806 in der Nahe von Zarang geboren 2 der damals wichtigsten Stadt von Sistan die einige Kilometer nordlich der heutigen Stadt Zabul lag Der Biograph as Samʿani erklart dass er deswegen Ibn Karram hiess weil sein Vater Weingarten karm hutete und von daher Karram genannt wurde 3 Ibn Karram reiste von Sistan aus zum Studium nach Chorasan und schloss sich zunachst dem grossen Asketen von Nischapur Ahmad ibn Harb 792 849 an Danach verbrachte er einige Zeit bei Ibrahim ibn Yusuf al Makiyani in Balch bei ʿAli ibn Hudschr in Merw und bei ʿAbdallah ibn Malik ibn Sulaiman in Herat 4 Ahmad ibn Harb war so wichtig fur die weitere Entwicklung Ibn Karrams dass die Karramiten ihre Bewegung mit ihm beginnen liessen und ihn als einen der ihren betrachteten 5 Nach einem funfjahrigen Aufenthalt in Mekka als Nachbar muǧawir des Heiligtums kehrte Ibn Karram uber Jerusalem nach Nischapur und dann nach Sistan zuruck wo er seinen Besitz verkaufte um ein Leben in Armut zu fuhren 6 Fortan kleidete er sich nur noch in grobe Felle 7 Nach der Aussage des ismaʿilitischen Haresiographen Abu Tammam legte Muhammad ibn Karram Selbstkasteiung taqassuf und Weltverzicht zuhd an den Tag und ubte das Prinzip des Gottvertrauens tawakkul d h er begab sich mit einer Anzahl seiner Anhanger ohne Proviant Wasser und Reittiere in die Wuste 8 Nachdem er viele Menschen fur seine Lehren gewonnen hatte liess ihn der tahiridische Statthalter von Sistan Ibrahim ibn Husain Qusi der ab 840 amtierte festnehmen und befragen 9 Aufgrund der Frommigkeit und Askese die Ibn Karram zeigte scheute sich der Statthalter ihn hinzurichten und beschrankte sich darauf ihn aus Sistan auszuweisen 10 So begab sich Ibn Karram mit seinen Anhangern nach Ghur Ghardschistan und in die landlichen Gebiete von Chorasan um dort zu predigen In Ghardschistan gelang es ihnen die Bevolkerung zur karramitischen Lehre zu bekehren 11 Anschliessend begab er sich nach Nischapur wo zu dieser Zeit der Tahiride ʿAbdallah ibn Tahir reg 828 845 als Statthalter von Chorasan herrschte 12 Im fruchtbaren Umland von Nischapur konnte Ibn Karram ebenfalls eine Anzahl von Dorfbewohnern zu seiner Lehre bekehren 13 Schon zu Ibn Karrams Lebzeiten gab es zwei Theologen die sich dezidiert gegen seine Lehre wandten namlich der Herater Hadith Gelehrte ʿUthman ibn Saʿid ad Darimi gest 894 14 und der Hanafit Abu Bakr Muhammad ibn al Yaman as Samarqandi gest 881 82 Letzterer verfasste eine Widerlegung der Karramiten die sich allerdings nicht erhalten hat 15 ʿAbdallah ibn Tahirs indirekter Nachfolger Muhammad ibn Tahir reg 862 873 liess Ibn Karram fur mehrere Jahre gefangensetzen 16 nbsp Das Lowentor in Jerusalem bei dem Ibn Karram begraben wurde um 1900 Nach seiner Freilassung verliess Ibn Karram im Schauwal 251 Oktober November 865 Nischapur und zog nach Jerusalem 17 Der jemenitische Haresiograph as Saksaki spricht davon dass er von 800 Schwadronen aus der Menge ṯamanimiʾat katiba min ǧull an nas begleitet wurde als er aus Nischapur auszog 18 Ibn Karrams Auswanderung nach Jerusalem hatte eine grosse religiose Bedeutung fur seine Anhanger die einen Hadith uberlieferten wonach der Prophet Mohammed vorausgesagt hatte dass am Ende der Zeit ein Mann namens Muhammad ibn Karram auftreten werde der die Sunna und die Gemeinschaft der Glaubigen wiederbeleben und eine Hidschra von Chorasan nach Jerusalem vollziehen werde so wie er selbst eine Hidschra von Mekka nach Medina vollzogen habe 19 Ibn Karrams Predigten auf dem Vorplatz des Felsendoms zogen grosse Menschenmengen an die den Ausgangspunkt der dortigen karramitischen Gemeinde bildeten 20 Er starb im Safar 265 Januar Februar 870 und wurde beim Jericho Tor Lowentor in Jerusalem begraben 21 Werke Bearbeiten In der haresiographischen Literatur werden zwei Bucher von Muhammad ibn Karram erwahnt und teilweise zitiert Das eine Buch hat den Titel Kitab ʿAḏab al qabr Buch der Grabesstrafe und behandelt verschiedene theologische Themen Aus ihm werden einige Stellen in ʿAbd al Qahir al Baghdadis al Farq baina al firaq zitiert Das andere Buch wird von dem imamitischen Haresiographen Ibn ad Daʿi ar Razi gest nach 1132 erwahnt und hat den Titel Kitab as Sirr Buch des Geheimnisses Die Zitate die Ibn ad Daʿi aus dem Buch bewahrt hat zeigen dass es sich mit der Frage der gottlichen Weisheit befasste Mit einem Katalog verschiedener Fragen werden Unstimmigkeiten im gottlichen Schopfungsplan und im geoffenbarten Gesetz aufgezeigt und damit die muʿtazilitische Aslah Theorie wonach die Welt die beste aller moglichen Welten ist ad absurdum gefuhrt 22 Adh Dhahabi behauptet dass die meisten von Ibn Karrams Buchern nicht von ihm selbst verfasst worden seien sondern von seinem Gefolgsmann Ma mun ibn Ahmad as Sulami 23 As Saksaki meint dass Ibn Karram sogar Analphabet gewesen sei und deshalb seine Bucher seinen Anhangern diktiert habe 24 Ausbreitung der Bewegung im 9 und 10 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Die Karramiya verbreitete sich vor allem in den Gebieten die im 9 Jahrhundert unter der Herrschaft der Tahiriden standen namlich Chorasan Transoxanien und in den ostlichen Randzonen IransNoch wahrend des neunten Jahrhunderts verbreitete sich die Karramiya uber viele Gebiete der zentralen und ostlichen islamischen Welt Der Damaszener Gelehrte Taqi ad Din al Hisni gest 1425 spricht davon dass es 70 000 Anhanger Ibn Karrams im Osten gebe 25 Das Hauptverbreitungsgebiet der Bewegung war Chorasan Transoxanien und die ostlichen Rander von Iran Die Karramiten ubten in Nischapur Herat und Ghartschistan einigen Einfluss aus und hatten auch in Ferghana Chuttal Dschuzdschan Marw ar Rudh und Samarkand eigene Gemeinden 26 Dort wo die Karramiten sich niederliessen grundeten sie Chanqahs Der Chanqah war eine neue Art von Einrichtung die gleichzeitig zur Versammlung zur Unterbringung von Gasten und fur die Predigt verwendet wurde 27 Anfangs war diese Einrichtung so kennzeichnend fur die Karramiya dass ihre Anhanger auch einfach nur als die Bewohner der Chanqahs sukkan al ḫaniqah bezeichnet wurden 28 Spater wurde der Chanqah als Einrichtung aber auch von den Sufis ubernommen 29 Am meisten ist uber die Karramiya in Nischapur bekannt wo sie unter der Fuhrung der Banu Mahmaschadh eine starke und streitlustige Fraktion darstellte Der aus dieser Familie stammende Asket Abu Yaʿqub Ishaq ibn Mahmaschadh gest 993 war eine der wichtigsten karramitischen Personlichkeiten uberhaupt Durch seine Predigt soll er mehr als 5000 Manner und Frauen der Ahl al kitab und Madschus auf dem Gebiet von Nischapur zum Islam bekehrt haben 30 Der persische Geschichtsschreiber ʿAbd al Ghafir al Farisi berichtet dass unter seiner Fuhrung die Karramiya in Nischapur aufbluhte 31 Ein weiteres Zentrum der Gemeinschaft war Jerusalem Schon Muhammad ibn Karram soll mehr als 5000 Familien aus Chorasan und Umgebung nach Jerusalem gebracht haben Dies hatte mit der karramitischen Lehre zu tun der zufolge die Menschen am Tag der Auferstehung in Jerusalem versammelt werden sollten Der Umzug nach Jerusalem sollte ihre Position am Tag der Auferstehung verbessern weil sie dann naher am Versammlungsort sein wurden 32 Der Geograph Schams ad Din al Muqaddasi der um 985 ein Werk uber die verschiedenen Regionen der islamischen Welt erstellte berichtet dass es in Jerusalem eine grosse Anzahl von Karramiten gab die dort ihre eigenen Chanqahs hatten in denen sie Dhikr Sitzungen abhielten 33 In anderen Quellen wird mitgeteilt dass sich eine Gruppe von Karramiten ununterbrochen an Ibn Karrams Grab aufhielt Die lokale Bevolkerung soll wegen ihrer Bemuhungen im Gottesdienst grosse Sympathie fur sie gehabt haben 34 In Fustat hatten die Karramiten im 10 Jahrhundert sogar ein eigenes Viertel 35 Ausserdem lebten im Libanon etwa 4000 Anhanger Ibn Karrams als Einsiedler 36 Al Muqaddasi berichtet dass er in dem Buch eines karramitischen Autors aus Nischapur gelesen habe dass die Karramiten 700 Chanqahs im Maghreb besassen doch stellte er selbst fest dass es dort keinen einzigen gab 37 Der andalusische Gelehrte Ibn Hazm gest 1064 will allerdings in Almeria einen Sufi kennengelernt haben der karramitische Lehren vertrat 38 Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen wahrend der Samanidenzeit Bearbeiten Im 10 Jahrhundert wurde die Karramiya immer starker zur Zielscheibe interkonfessioneller Polemik Abu l Qasim as Saffar gest 938 das Oberhaupt der Hanafiten in Balch warf den Karramiten vor mit ihrer Askese das Volk zu falschen theologischen Lehren maqalat zu verleiten 39 In der persischen Version des Kitab as Sawad al aʿẓam von Abu l Qasim as Samarqandi gest 953 das auf dem Gebiet der Samaniden die Funktion eines offiziellen Katechismus hatte 40 wird die Karramiya unter den 72 irrenden Sekten des Islams aufgefuhrt und ausgesagt dass sie schlechter und unwissender als alle anderen Sekten sei Ausserdem wird im Namen von ʿAbdallah ibn ʿUmar ein Hadith angefuhrt wonach der Prophet Mohammed das Auftreten der Karramiten in Chorasan vorhergesagt und sie verflucht haben soll In dem Hadith werden die muslimischen Glaubigen angewiesen Karramiten nicht zuruckzugrussen nicht nach ihnen zu fragen wenn sie erkranken und nicht zu ihrem Begrabnis zu gehen wenn sie sterben 41 Der samanidische Heerfuhrer in Chorasan Muhammad ibn Ibrahim ibn Simdschur liess im Jahre 370 d H 980 81 n Chr den aschʿaritischen Theologen ʿAbd al Qahir al Baghdadi gest 1037 und den karramitischen Theologen Ibrahim ibn Muhadschir in einer offentlichen Disputation gegeneinander antreten 42 Wie diese Disputation ausging ist nicht bekannt Al Baghdadi hatte ein sehr schlechtes Bild von den Karramiten Er meinte dass man sie zum einen wegen ihres Gottesbildes fur unglaubig erklaren musse 43 zum anderen aber auch weil nach ihrer Lehre fur das Pflichtgebet keine Niya notwendig war eine Lehre die wie al Baghdadi meinte im Widerspruch zur Auffassung der gesamten Umma steht 44 Wie er selbst berichtet hatte er ein eigenstandiges Buch uber die Schandlichkeiten faḍaʾiḥ der Karramiten zusammengestellt 45 Grosse Anstrengungen um die karramitischen Lehren zu widerlegen unternahm auch der aschʿaritische Gelehrte Ibn Furak gest 1015 46 Al Muqaddasi nennt in seinem Werk Aḥsan at taqasim fi maʿrifat al aqalim eine ganze Anzahl von Orten an denen die Karramiya in Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen verwickelt war So berichtet er fur Dschurdschan von wilden Kampfen und Streitereien zwischen Karramiten und Hasaniden 47 In Nischapur lag die Karramiya im Streit mit der Schia wobei sich dieser Streit aus einem Konflikt zwischen zwei fanatischen Gruppen die in verschiedenen Stadtvierteln wohnten entwickelt hatte 48 Es war wahrscheinlich kein Zufall dass sich die Karramiya in diese Streitereien hineinziehen liess Nach al Muqaddasi gehorte Parteigeist ʿAsabiya zu den vier grundlegenden Eigenschaften die die Karramiya auszeichneten 49 In Herat stand die Karramiya im Streit mit der sogenannten ʿAmaliya 50 Diese Gruppe wurde deswegen so genannt weil sie im Gegensatz zur Karramiya lehrte dass der Glaube nicht aus der Schahada besteht sondern aus dem Werk ʿamal womit insbesondere die funf Saulen des Islams gemeint waren 51 Ein weiterer Ort an dem man fanatisch gegen die Karramiten vorging war Biyar in der Nahe des heutigen Ortes Schahrud Al Muqaddasi war diesem Ort besonders verbunden weil seine mutterliche Familie von dort zwei Generationen fruher nach Jerusalem ausgewandert war 52 Al Muqaddasi selbst verteidigte in seinem Werk die Karramiten gegen den Vorwurf der Ketzerei Er verweist darauf dass sie Leute des Weltverzichts und des Gottesdienstes ahl az zuhd wa taʿabbud seien die sich an Abu Hanifa ausrichteten und meint dass man sie deswegen nicht als Ketzer mubtadiʿun bezeichnen konne 53 Das Verhaltnis zwischen Karramiten und Hanafiten ist allerdings nicht ganz leicht zu bestimmen denn al Muqaddasi vermerkt auch dass die Karramiya als Lehrrichtung neben Kalam auch Fiqh umfasst 54 Dies lasst sich nur so deuten dass die Karramiten grundsatzlich der Lehre Abu Hanifa folgten aber im Fiqh einige Sonderlehren vertraten 55 Verteidigung der karramitischen Lehren durch Ibn al Haisam Bearbeiten Eine Quelle des 10 Jahrhunderts berichtet dass die Karramiten es fur zulassig hielten bei Disputen mit religiosen Gegnern die die Richtigkeit ihrer Lehre bezweifelten und einen Hadith zu ihrer Bestatigung verlangten spontan Hadithe zu erfinden und dem Propheten zuzuschreiben Sie sollen dies damit begrundet haben dass ihr Madhhab die Wahrheit sei und der Prophet ja auch nur die Wahrheit verkundet haben konne Wenn sie nun von ihm uberlieferten dass er dieses oder jenes gesagt habe woran sie glaubten dann mussten sie die Wahrheit sprechen 56 In der Auseinandersetzung mit den anderen islamischen Lehrrichtungen griffen die Karramiten bald aber auch auf die Methoden des Kalam zuruck Hierbei trat insbesondere Abu ʿAbdallah Muhammad Ibn al Haisam gest 1019 hervor der von asch Schahrastani als der Mutakallim der Karramiya beschrieben wird wie man diejenigen nannte die sich an dieser Art von Rede beteiligten Asch Schahrastani beschreibt dass sich Ibn al Haisam darum bemuhte die Lehrmeinung Abu ʿAbdallahs bei jedem Punkt in der Weise auszubessern dass er sie von einer anstossigen Absurditat muḥal faḥis auf eine Art zuruckfuhrte die auch unter den Einsichtigen verstanden wird so zum Beispiel die Lehre von der Korperhaftigkeit Gottes 57 Von Ibn al Haisam ist auch bekannt dass er den Namen Karramiya fur die eigene Gemeinschaft ablehnte und die Lesungen Karamiya oder Kiramiya bevorzugte um damit diese Gemeinschaft zum Begriff der Ehre arab karama bzw der Ehrwurdigen arab kiram von sg karim in Beziehung setzen zu konnen Den Namen Karram mied man wahrscheinlich auch deswegen weil er die Gemeinschaft zur Weinproduktion in Beziehung setzte 58 Wie Ibn Abi l Hadid berichtet vertrat Ibn al Haisam die Meinung dass die Grundlage von Lehre und Bekenntnis der Karramiten letztlich auf ʿAli ibn Abi Talib zuruckgehe Er gab dafur zwei verschiedene Uberlieferungswege an Der eine davon fuhrte uber Sufyan ath Thauri und Zaid ibn ʿAli der andere uber die schiitischen Gelehrten von Kufa 59 Moglicherweise spielte Ibn Karrams Lehrer Ahmad ibn Harb eine Rolle in diesem Versuch der Ruckfuhrung der karramitischen Lehre auf ʿAli 60 Ahmad ibn Harb uberlieferte uber Sufyan ath Thauri von ʿAli ein Bittgebet das dieser angeblich an der Kaaba von al Chidr erhalten hatte 61 Herrscherliche Patronage unter den fruhen Ghaznawiden Bearbeiten Ihren grossten politischen Einfluss erlangten die Karramiten wahrend der Zeit der fruhen Ghaznawiden gegen Ende des 10 Jahrhunderts Dies hatte damit zu tun dass Sebuktigin reg 977 997 der Begrunder dieser Dynastie ihnen seine Unterstutzung gewahrte Nach adh Dhahabi folgte Sebuktigin selbst der karramitischen Lehre 62 Auch sein Sekretar und Kanzleivorsteher Abu l Fath Busti soll Karramit gewesen sein 63 Er schrieb in einem Doppelvers der auch Aufnahme in die offizielle Chronik der ersten Ghaznawiden das Taʾriḫ al Yamini von ʿUtbi gest zwischen 1036 und 1040 gefunden hat Al Fiqhu fiqhu Abi Ḥanifata waḥda hwa d dinu dinu Muḥammadi bni Karaminna llaḏina ara hum lam yuʾminubi Muḥammadi bni Karam ġairu kiram Das einzig wahre Rechtssystem ist dasjenige von Abu Hanifa und die einzig gultige Religion diejenige von Muhammad ibn Karam Diejenigen die wie ich sehe nicht glauben an Muhammad ibn Karam sind nicht ehrenwert 64 Das Versmass erfordert dass man den Namen des Grunders der Gemeinschaft nicht mit Taschdid als Ibn Karram sondern als ibn Karam oder ibn Kiram liest Dies zeigt dass man den Namen am Hof Sebuktigins so aussprach wie es der karramitische Theologe Ibn al Haisam lehrte 65 Nach einem Bericht den adh Dhahabi unter Berufung auf den persischen Geschichtsschreiber Dschaʿfar al Mustaghfiri gest 1042 anfuhrt zeigte sich Sebuktigins karramitische Orientierung auch bei seiner Einnahme von Balch im Jahre 997 Bei dieser Gelegenheit soll er den Qadi und die Gelehrten der Stadt mit karramitischen Asketen konfrontiert und sie nach ihrer Meinung uber sie befragt haben Als der Qadi antwortete dass diese Manner ihrer Meinung nach Unglaubige seien fragte Sebuktigin zuruck was sie denn von ihm selbst hielten Als der Qadi erwiderte dass im Falle dass er der karramitischen Lehre folge er nicht anders zu beurteilen sei liess Sebuktigin dem Qadi den Schadel zertrummern und die ubrigen Gelehrten einsperren 66 Sebuktigins Sohn Mahmud reg 998 1030 setzte die Forderung der Karramiya in den ersten Jahren seiner Herrschaft fort Er machte den Prediger und Asketen Abu Bakr Muhammad ibn Ishaq Ibn Mahmaschadh Fuhrer der Karramiten von Nischapur zu seinem Vertrauten und liess ihm auf dem Weg nach Sarachs einen Ribat errichten Der persische Lokalhistoriker ʿAbd al Ghafir al Farisi gest 1134 5 schreibt dass mit ihm die Herrschaft der Karramiten offen zu Tage trat wa ẓaharat bi hi daulat al Karramiya Ibn Mahmaschad rief in Nischapur die Menschen zur Sunna und zerstorte eine neue Moschee die die Schiiten erbaut hatten 67 Sein erbarmungsloses Vorgehen gegen wirkliche und angebliche Haretiker und seine Erpressung von Schutzgeldern riefen in Nischapur jedoch allgemeine Unzufriedenheit hervor 68 Nach dem Jahre 402 d H 1012 n Chr entzog Maḥmud den Karramiten seine Protektion 69 Die Hintergrunde dieser religionspolitischen Wende werden in einem Bericht des ghaznawidischen Hofchronisten al ʿUtbi beleuchtet Demnach ging in diesem Jahr ein Qadi aus Ghazna namens Abu l ʿAla auf Wallfahrt nach Mekka Auf dem Ruckweg traf er in Bagdad mit dem Kalifen al Qadir bi Llah reg 991 1031 zusammen der ihm einen Brief und eine geheime mundliche Botschaft fur Sultan Mahmud mitgab Nachdem der Qadi nach Ghazna zuruckgekehrt und dem Sultan die Botschaft des Kalifen uberbracht hatte kam es an dessen Hof zu einem Gesprach uber die Karramiya bei dem deren Lehren uber die Korperhaftigkeit Gottes und die Zugehorigkeit des Gottesnamen Allah zu den Akzidentien besonders negativ dargestellt wurden Der Sultan druckte daraufhin seine Verachtung fur diese Lehren aus liess Abu Bakr Ibn Mahmaschadh kommen und stellte ihn deswegen zur Rede Ibn Mahmaschadh konnte sich dadurch retten dass er sich von allen Lehren die ihm unterstellt wurden lossagte Anschliessend ubersandte der Sultan Briefe an seine Statthalter in denen er diese aufforderte die karramitischen Geistlichen zu uberprufen Diejenigen die sich von ihren Lehren abwandten wurden in Ruhe gelassen und durften ihre Posten behalten Diejenigen die aber auf ihren Lehren beharrten wurden inhaftiert und erhielten Lehrverbot 70 Auch nach der religionspolitischen Wende Mahmuds scheinen die Karramiten bei ihren theologischen Auseinandersetzungen noch weiter auf Ruckendeckung von seiten des Herrschers gehofft zu haben Tadsch ad Din as Subki berichtet dass die Karramiten ihren Gegner den aschʿaritischen Gelehrten Ibn Furak bei Mahmud wegen Ketzerei und Unglaubens denunzierten Mahmud liess daraufhin Ibn Furak nach Ghazna kommen und befragte ihn zu seinen Lehren Da sich Ibn Furak erfolgreich verteidigen konnte durfte er bald in seine Heimatstadt zuruckkehren Die Karramiten so behauptet jedenfalls as Subki liessen daraufhin Ibn Furak vergiften 71 Abu l Muzaffar al Isfara ini gest 1078 berichtet uber ein theologisches Streitgesprach zwischen dem aschʿaritischen Theologen Abu Ishaq al Isfara ini gest 1027 und einem Karramiten im Kreise Mahmuds Da die Karramiten am Ende nichts mehr zu sagen wussten sollen sie den Pobel gegen al Isfara ini aufgehetzt haben bis sich der Sultan selbst ihnen entgegenstellte und ihn verteidigte Er soll nach dem Streitgesprach seinem Wesir gegenuber geaussert haben dass al Isfara ini den Karramiten ihren Gott um die Ohren gehauen habe ḫuda yi Karramiyan ra ba sar i isan ba zad 72 Schicksal der Karramiten in Chorasan wahrend der Seldschukenzeit Bearbeiten Die Karramiten blieben bis zum Ende des 11 Jahrhunderts ein wichtiges soziales Element in Chorasan Abu ʿAbdallah al Farisi der um 1124 eine Geschichte von Nischapur abfasste erwahnt in diesem Werk drei karramitische Madrasas die sich innerhalb der Stadt befanden 73 Die Stadt hatte mit Abu Bakr ʿAtiq ibn Muhammad as Surabadi gest 1101 auch einen bedeutenden karramitischen Koranexegeten aufzuweisen 74 In der Stadt Baihaq das dem modernen Ort Sabzevar entspricht stiftete ein reicher Burger kurz vor 1023 vier Madrasas eine fur die Hanafiten eine fur die Karramiten eine fur die Schafiiten und eine fur die Zaiditen womit er zum Ausdruck brachte dass er diese vier Gruppen als ebenburtig betrachtete Die karramitische Madrasa befand sich in der Mahalla Schadrah 75 Die Stiftung in Baihaq zeigt dass eine Kombination zwischen karramitischer Theologie und hanafitischer Normenlehre wie sie der ghaznawidische Dichter Abu l Fath al Busti empfohlen hatte keineswegs selbstverstandlich war Nach dem imamitischen Haresiographen Ibn Daʿi Razi gest nach 1132 hatten die meisten Karramiten ihr eigenes Normensystem nur eine Minderheit folgte in den Rechtsanwendungen furuʿ der Lehrrichtung Abu Hanifas 76 Im Februar 1096 kam es in Nischapur sogar zu heftigen Kampfen zwischen den Karramiten auf der einen und den Hanafiten und Schafiiten auf der anderen Seite bei denen zahlreiche Menschen zu Tode kamen Die Schafiiten wurden bei diesen Kampfen von Abu l Qasim dem Sohn al Dschuwainis angefuhrt die Hanafiten von dem Qadi Muhammad ibn Ahmad Ibn as Sa id und die Karramiten von Mahmaschadh Schafiiten und Hanafiten forderten Hilfe aus Baihaq an wodurch die Gewalt auch auf diesen Ort ubergriff 77 Die Auseinandersetzungen endeten schliesslich mit einem Sieg der Schafiiten und Hanafiten gegen die Karramiten Die karramitischen Medrasas wurden zerstort und viele Karramiten getotet 78 Nach diesen Ereignissen scheint die Karramiya in Nischapur an Bedeutung verloren zu haben Abu Saʿd as Samʿani gest 1166 berichtet dass er zu seiner Zeit in der Stadt keine Karramiten mehr finden konnte 79 Und Ibn Funduq gest 1169 teilt mit dass zu seiner Zeit in Baihaq im Gegensatz zu den anderen Madrasas von der karramitischen Madrasa keine Spur mehr ubriggeblieben war 80 Allerdings hat sich die Karramiya auf den Dorfern wohl noch eine Zeitlang gehalten Yaqut ar Rumi erwahnt in seinem geographischen Lexikon dass es in Bidschistan einem Dorf im Umland von Nischapur einen karramitischen Gelehrten namens Abu l Qasim Muwaffaq al Bidschistani gab der bei der Volksmenge sehr beliebt war Er hatte um 520 d H 1126 n Chr bei einem gewissen Abu l Qasim ibn al Husain Unterricht war also wahrscheinlich in der Zeit danach als Gelehrter tatig 81 Die Schriften von Ahmad i Dscham 1049 1141 der zu seiner Zeit einer der bedeutenden Mystiker Ostirans war lassen erkennen dass auch er in einem engen Verhaltnis zur karramitischen Gemeinschaft stand ihr moglicherweise sogar selbst angehorte 82 Es scheint auch weiterhin noch moglich gewesen zu sein karramitische Theologie und hanafitische Normenlehre miteinander zu kombinieren denn der imamitische Autor ʿAbd al Dschalil Qazwini ca 1165 berichtet dass man zu seiner Zeit auf der Ebene der Theologie zwischen vier Arten von Hanafiten unterschied solchen die Karramiten waren solchen die Muʿtaziliten waren solchen die Naddschariten waren und solchen die der Lehrrichtung Abu Hanifas nicht nur in den Rechtsanwendungen der Scharia folgten sondern auch in den Grundlagen der Religion uṣul ad din 83 Neuerliche Patronage durch die Ghuriden und Niedergang Bearbeiten Zahlreich blieben die Karramiten weiterhin in Ghor der Bergregion in Zentralafghanistan und in Herat Auch die Angehorigen der im 12 Jahrhundert ihren Aufstieg erlebenden Ghuriden Dynastie waren allesamt Karramiten 84 Nach Minhadsch ad Din Dschuzdschani waren die ghuridischen Sultane Ghiyath ad Din Muhammad gest 1202 03 und sein Bruder Muʿizz ad Din Muhammad gest 1205 06 ursprunglich ebenfalls Anhanger der Karramiya Allerdings ging Muʿizz ad Din als er 1173 den Thron von Ghazna bestieg in Ubereinstimmung mit den Anschauungen der Bewohner dieser Stadt und des von ihm beherrschten Gebietes zum hanafitischen Madhhab uber 85 Ghiyath ad Din blieb zunachst der Karramiya treu 1189 gab er eine monumentale vierbandige Koranhandschrift in Auftrag die er mit dem Kommentar des karramitischen Gelehrten Abu Bakr as Surabadi versehen liess F B Flood vermutet dass er diese Handschrift einer karramitischen Madrasa stiftete 86 Spater wechselte Ghiyath ad Din jedoch zur schafiitischen Lehrrichtung uber 87 Ibn al Athir der Ghiyath ad Dins Konversion zur schafiitischen Lehrrichtung auf das Jahr 595 d H 1198 99 n Chr datiert berichtet dass diese erfolgte nachdem ihm ein schafiitischer Rechtsgelehrter namens Wadschih ad Din Abu l Fath Muhammad ibn Mahmud al Marwadhi die schafiitische Lehrrichtung dargelegt und die Unvollkommenheit der karramitischen Lehre aufgezeigt hatte Dieser Rechtsgelehrte war von dem Hofdichter Fachr ad Din Mubarakschah eingeladen worden Nachdem der Herrscher konvertiert war versuchten die Karramiten Wadschih ad Din zu schaden vermochten dies jedoch nicht Ibn al Athir gibt noch eine andere Erklarung dafur dass sich die beiden Bruder von der karramitischen Lehre losten Man soll ihnen namlich bei der Eroberung von Chorasan gesagt haben dass die Karramiten im ganzen Land verachtet wurden und ihnen empfohlen haben sich von ihren Lehren loszusagen 88 Ghiyath ad Din baute nach seiner Konversion eigene Schulen fur die Schafiiten errichtete fur sie in Ghazna eine Moschee und nahm auch sonst grosse Rucksicht auf sie 89 Besonders grosse Ehre erwies er dem schafiitischen Gelehrten Fachr ad Din ar Razi dem er in Herat in der Nahe der Freitagsmoschee eine Madrasa errichtete Sie entwickelte sich zum Anziehungspunkt von Rechtsgelehrten aus verschiedenen Landern 90 Ar Razi hatte eine sehr schlechte Meinung von der Karramiya Er meinte dass sich ihre ganze Angelegenheit um Aufschneiderei Verfalschung und das Zeigen von asketischen Ubungen drehe 91 Fur die Karramiten war die Zurucksetzung durch den Herrscher Ghiyath ad Din ein harter Schlag Sadr ad Din ʿAli Haisam Nischapuri der Leiter der karramitischen Madrasa in Afschin in Ghardschistan schrieb ein Gedicht in dem er die Abwendung des Sultans von der Karramiya heftig kritisierte Dieses Gedicht brachte ihm jedoch nur den Arger des Herrschers ein und zwang ihn das Gebiet von Ghur fur ein Jahr zu verlassen 92 Die Karramiten in Herat beneideten Fachr ad Din wegen seiner Vorzugsstellung bei Ghiyath ad Din und hassten ihn insbesondere Diya ad Din der Neffe von Ghiyath ad Din der mit dessen Tochter verheiratet war 93 Nach Ibn al Athir kam es noch im Jahre 595 d H bei Ghiyath ad Din in der ghuridischen Hauptstadt Firuzkuh zu einer grossen Disputation zwischen karramitischen hanafitischen und schafiitischen Gelehrten an der auch Fachr ad Din ar Razi und der karramitische Qadi Madschd ad Din ʿAbd al Madschid ibn ʿUmar Ibn Qudwa teilnahmen Letzterer war wegen seiner Askese seines umfassenden Wissens und seines familiaren Hintergrunds bei den Karramiten sehr popular Fachr ad Din ar Razi griff Ibn al Qudwa wahrend der Disputation mehrfach personlich an Letzterer hielt am nachsten Tag eine Predigt in der er Fachr ad Din beschuldigte die Lehre des Aristoteles blasphemische Ausspruche von Ibn Sina und die Philosophie von al Farabi zu verbreiten und die Religion Gottes und die Sunna des Propheten anzugreifen Die Karramiten sollen durch diese Predigt so geruhrt gewesen sein dass sie weinten Anschliessend brachen Unruhen aus bei denen mehrere Menschen zu Tode kamen Um die Bevolkerung zu beruhigen musste der Herrscher versprechen Fachr ad Din ar Razi aus der Stadt auszuweisen Dieser kehrte anschliessend nach Herat zuruck 94 Ibn al Qifti berichtet dass man erzahlte ar Razi sei an einem Gift gestorben das ihm die Karramiten verabreicht hatten 95 Im 13 Jahrhundert geriet die Karramiya auch in ihren Kerngebieten immer mehr in eine Randposition Der hanafitische Gelehrte Masʿud ibn Schaiba der um diese Zeit aktiv war berichtet das es sich nur noch um ein kleines Hauflein sirḏima in den Bergen von Ghur und dem Umland von Ghazna handle das von den Hanafiten verschmaht und gelegentlich von manchen von ihnen sogar verflucht werde 96 Allerdings hat es nach Angabe des jemenitischen Haresiographen as Saksaki gest 1284 noch bis in seine Zeit Anhanger Ibn Karrams in Chorasan und an anderen Orten gegeben 97 Nach der mongolischen Invasion scheint die Karramiya dann aber endgultig verschwunden zu sein denn es existieren keine weiteren Berichte uber Begegnungen mit ihren Anhangern Spatere Autoren die uber die Karramiya schreiben wie Ibn Taimiya wiederholen nur das was sie in der alteren Literatur gefunden haben 98 Frommigkeit und Askese BearbeitenSchon seit Muhammad ibn Karram waren stetiger Gottesdienst taʿabbud Weltverzicht zuhd und Selbstkasteiung taqassuf wichtige Prinzipien in der Karramiya 99 Von Gegnern wurden die Karramiten haufig auch nur als die Selbst Kasteienden al mutaqassifa bezeichnet 100 Nach al Muqaddasi gehorten Gottesfurcht tuqa Demut ḏull und Bettelei kudya zu den vier grundlegenden Eigenschaften die die Karramiya auszeichneten 101 Offensichtlich waren die Karramiten auch an ihrer speziellen Kleidung erkennbar Der Literat Abu Haiyan at Tauhidi gest 1023 beschreibt sie in einem seiner Werke als die Burnus Trager aṣḥab al baranis 102 Der schafiitische Haresiograph as Saksaki beschreibt dass sie Burnusse trugen und in ihren Handen Gebetsketten zu haben pflegten 103 Die Karramiten waren ausserdem fur ihre Ablehnung der Erwerbstatigkeit inkar al kasb bekannt In dem Kitab as Sawad al aʿẓam von Abu l Qasim as Samarqandi wird diese Haltung kritisiert und als unrechtmassige Neuerung eingestuft 104 Die karramitische Ablehnung der Erwerbstatigkeit kasb spielt auch eine wichtige Rolle in dem Kommentar von as Sarachsi zu dem Kitab al Kasb von asch Schaibani 105 As Sarachsi referiert dort die karramitische Lehrauffassung wonach Erwerbsarbeit nur als Ruchsa erlaubt sei als ausnahmsweise Entbindung von der Einhaltung bestimmter Gebote und Verbote also und weist darauf hin dass diese Auffassung im Gegensatz zur Mehrheitsmeinung der sunnitischen Rechtsgelehrten stehe der zufolge die Erwerbstatigkeit zum eigenen Uberleben religiose Pflicht sei 106 Viele Menschen die ausserhalb der Gemeinschaft standen empfanden jedoch die karramitische Askese als aufgesetzt und kritisierten sie Ein Beispiel ist Abu l Hasan Silm ibn al Hasan al Barusi ein Scheich aus einem Dorf bei Nischapur von dem berichtet wird dass ihn Ibn Karram nach der Meinung uber seine Anhanger fragte Er soll darauf geantwortet haben Wenn sie das Begehren in ihrem Inneren nach aussen kehrten und die Askese in ihrem Ausseren nach innen kehrten dann waren sie echte Manner Ausserdem soll er geaussert haben dass er bei den Anhangern Ibn Karrams viel Gebet viel Fasten und viel Demut ḫusuʿ sehe nicht aber das Licht des Islams nur al islam 107 In einer Uberlieferung die der imamitische Haresiograph Ibn Daʿi ar Razi anfuhrt wird den Karramiten nachgesagt dass sie zur Beeindruckung der Menschen am Tag das Fasten hielten und in der Nacht beteten daruber hinaus alte Kleidung trugen aber in Wirklichkeit nur danach trachteten sich den Bauch vollzuschlagen 108 Theologische Lehren BearbeitenDie theologischen Lehren der Karramiya sind hauptsachlich durch die Darstellung andersglaubiger Autoren bekannt die diese Gemeinschaft in ihren eigenen theologischen bzw haresiographischen Werken behandelt haben Hierzu gehoren insbesondere die Aschʿariten Abu l Hasan al Aschʿari ʿAbd al Qahir al Baghdadi gest 1037 Abu l Muzaffar al Isfara ini gest 1078 al Dschuwaini gest 1085 und Fachr ad Din ar Razi gest 1209 die Ismaʿiliten Abu Tammam 10 Jahrhundert und Nasir i Chusrau gest 1072 der Zaidit al Hakim al Dschuschami gest 1101 und der Imamit Ibn Daʿi Razi gest nach 1132 Bei ihnen muss berucksichtigt werden dass sie der Karramiya ablehnend gegenuberstanden und sie zum Teil sogar fur eine ausserhalb des Islams stehende Gruppierung hielten 109 Gotteslehre Bearbeiten Gott als Korper Bearbeiten Nach ubereinstimmenden Berichten lehrten die Karramiten dass Gott Korper und Substanz ǧauhar ware 110 Wie sehr sich Ibn Karram Gott als korperhaftes Wesen vorstellte lasst sich daran erkennen dass er seinen eigenen Sohn ʿAbd al Dschasim Knecht des Korperhaften nannte 111 Al Maqrizi zahlte die Karramiya deshalb zu den Korporealisten muǧassima und beschrieb sie als eine Gegenbewegung zur Muʿtazila 112 Abu l Qasim as Samarqandi behauptet dass die Karramiten behaupteten dass Gott eine Person sei wie die Menschen und eine Gestalt habe wie die Menschen 113 doch wird dies durch keine andere Quelle bestatigt Vielmehr verfolgten die Karramiten ein ganz bestimmtes Anliegen wenn sie den Begriff Korper ǧism auf Gott anwendeten Ar Razi zitiert sie mit den Worten Wir meinen damit nicht dass Gott aus Teilen zusammengesetzt ist sondern wir meinen damit dass er keines Substrates maḥall bedarf und fur sich allein stehend qaʾim bi n nafs ist 114 Al Dschuwaini gest 1085 erklart dass die Karramiten wenn sie fur sich allein stehend sagten damit meinten dass Gott einen Raum einnehmend mutaḥaiyiz sei 115 Nach Fachr ad Din ar Razi sprachen die Karramiten Gott eine Richtung ǧiha und einen Ort zu 116 Abu l Qasim an Nisaburi gest 1157 zitiert sie mit der Aussage dass Gott als das Vorgangige al qadim einer Richtung zugehorig und von der Welt von jeher getrennt sei Dasjenige was ihn einer Richtung zugehorig machte nannten sie Trennung bainuna 117 Die Auffassung vom Korper als demjenigen das fur sich allein stehend al qaʾim bi nafsi hi ist wurde aber offenbar nie von allen Karramiten geteilt Al Dschuwaini berichtet dass eine kleine Gruppe von ihnen meinte dass der Korper das Existente al mauǧud sei andere meinten dass der Korper das ist das fur sich allein stehend ist die meisten jedoch die Auffassung vertraten dass der Korper etwas ist das an einer seiner Seiten etwas anderes beruhrt 118 Der etwas spater schreibende Abu l Qasim an Nisaburi gibt andere Mehrheitsverhaltnisse an Nach ihm wurde die Auffassung vom Korper als dem Fur sich allein Stehenden von den meisten Karramiten vertreten Andere hatten gelehrt dass der Korper das sei das Attribute annehmen konne und wiederum andere dass es das sei was an einer seinen Seiten etwas anderes beruhrt 119 Abu Tammam zahlte die Karramiya wegen ihres Gottesbildes zu den Muschabbiha denjenigen religiosen Gruppen die Gott mit diesseitigen Dingen vergleichen Weitere Richtungen die er dieser Gruppe zurechnete waren die Kullabiya die Aschʿariya die Hischamiya die Muqatiliya und die Mughiriya 120 Nasir i Chusrau dagegen berichtet dass die Karramiten jegliche Art des Taschbih also des Vergleichs mit diesseitigen Dingen bei Gott ablehnten 121 Seinem Bericht zufolge gab es zumindest eine Gruppe karramitischer Theologen die die Unvergleichlichkeit Gottes mit den diesseitigen Dingen bekraftigten Sie sagten dass Gott ein Korper sei aber nicht wie andere Korper 122 Das scheint die Lehre von Ibn Haisam widerzuspiegeln Er soll sich darum bemuht haben aufzuzeigen dass sich die karramitische Lehre von derjenigen der Muschabbiha unterscheidet Dabei argumentierte er damit dass die Karramiten anders als die Muschabbiha Gott keine Form und Gestalt kein Hohl oder Rundsein und auch keine Haarfulle oder Beruhren mit der Hand zuschrieben Sie hielten sich vielmehr nur an das was der Koran uber Gott aussage ohne das Wie zu bestimmen 123 Abu Tammam berichtet die Karramiten lehrten dass Gott im Jenseits auch gesehen werden konne 124 Das Verhaltnis Gottes zu seinem Thron Bearbeiten Besonders viele Gedanken machten sich die Karramiten uber das Verhaltnis zwischen Gott und seinem Thron Dies hat mit ihrer Ablehnung der dschahmitischen Theologie zu tun die Gott als ein unbegrenztes Wesen auffasste 125 Koranische Grundlage fur die karramitischen Aussagen zum Verhaltnis zwischen Gott und seinem Thron war Sure 20 5 Der Barmherzige setzte sich auf seinem Thron zurecht ar Raḥman ʿala l ʿars istawa Nach al Baghdadi lehrten die Karramiten dass Gott von unten her eine Begrenzung hat und dort seinen Thron beruhre 126 Abu Tammam berichtet die Karramiten lehrten dass Gott ein Korper sei der in Verbindung zum Gottesthron stehe mulaṣiq li l ʿars 127 Nach al Maqrizi glaubten sie dass Gott ein Korper sei der nur von unten begrenzt sei Dieser Korper konne mit Korpern die unter ihm sind zusammentreffen Er befinde sich auf dem Gottesthron ʿars und der Gottesthron beruhre ihn 128 Offensichtlich waren aber einige Karramiten daran interessiert den Eindruck zu vermeiden dass das Verhaltnis zwischen Gott und seinem Thron als echte Beruhrung verstanden wurde Al Baghdadi zitiert einen von ihnen mit der Aussage Ich sage nicht dass er seinen Thron beruhrt anna hu mumass bi ʿarsi hi sondern ich sage dass er in der Weise mit ihm zusammentrifft dass nichts zwischen ihnen sein kann es sei denn dass der Thron hinabgeht so dass zwischen ihnen ein Korper eintreten kann 129 An einer anderen Stelle aussert al Baghdadi die Karramiten insgesamt hatten bei dieser Frage den Begriff Beruhrung mumassa durch Zusammentreffen mulaqat ersetzt 130 Die Vorstellung dass Gott seinen Thron beruhrt hat wahrscheinlich mit dem speziellen Raumverstandnis der Karramiten zu tun 131 Al Dschuwaini berichtet dass einige von ihnen meinten dass bei einer Entfernung der Materieteilchen wasaʾiṭ die Gestirne zusammenstossen mussten Diese Auffassung soll sie dazu gebracht haben zu lehren dass in dem Falle dass Gott die Luft zwischen Himmel und Erde entfernen wurde der Himmel sich senken und die Erde sich heben wurde bis beide zusammenstiessen 132 Der innerkarramitische Dissens uber die Grosse Gottes Bearbeiten Bei dem Streitgesprach zwischen Abu Ishaq al Isfara ini und dem Karramiten am Hof von Mahmud von Ghazna soll der Karramit al Isfara ini gefragt haben ob man sagen konne dass Gott sich auf dem Thron befinde und der Thron ein Ort fur ihn sei Al Isfara ini soll daraufhin verneint und die Unmoglichkeit dadurch veranschaulicht haben dass er seine Handflachen aufeinanderlegte und sagte Wenn eine Sache so auf einer anderen liegt dann kann sie nur grosser gleich gross oder kleiner im Vergleich zu ihr sein Dann muss es irgendetwas Festlegendes geben das es festlegt Jedes Festgelegte ist aber begrenzt und das Begrenzte kann kein Gott sein weil es etwas Festlegendes und eine Grenze erfordert Diese Argumentation soll die Karramiten in Verwirrung gesturzt haben Einige sollen gesagt haben dass er grosser sei als der Thron andere dass er gleich gross sei Der karramitische Gelehrte Ibrahim ibn al Muhadschir habe die Meinung vertreten dass er genauso breit sei wie der Thron 133 Dieser innerkarramitische Dissens wird noch von mehreren anderen Autoren erwahnt Al Baghdadi berichtet dass einige von den Karramiten annahmen dass der gesamte Thron von Gott ausgefullt werde und in dem Falle dass ihm gegenuberliegende Throne erschaffen wurden er sie ebenfalls alle ausfullen wurde weil er grosser sei als sie alle zusammen Andere nahmen dagegen an dass Gott an der Seite der Beruhrung seinen Thron nicht uberrage Diese Auffassung wurde vor allem von Ibrahim ibn Muhadschir vertreten und verteidigt 134 Nach Abu l Qasim an Nisaburi lehrte eine Gruppe der Karramiten dass die Erhabenheit ʿaẓama Gottes bedeute dass er trotz seiner Einheit auf allen Teilen des Throns ist der Thron unter ihm ist und er uber allem ist wie er uber dem Wort gegenuber ḥaḏwa ist Eine andere Gruppe von ihnen dagegen lehrte seine Erhabenheit bedeute dass er trotz seiner Einheit von einer Seite mit mehr als einem zusammentreffe und mit allen Teilen des Throns zusammentreffe 135 Al Dschuwaini berichtet dass sich die Gruppe unter den Karramiten die die Auffassung vertrat dass der Korper etwas sei das an einer seiner Seiten etwas beruhre wiederum in zwei Untergruppen aufgliederte die einen hielten eine Beruhrung von unten fur zulassig schlossen diese jedoch bei den ubrigen Seiten aus andere hielten dagegen eine Beruhrung auch von den anderen Seiten her fur moglich und stellten sich Gott als von den Korpern umgeben vor die er erschaffen hatte 136 Gottes Attribute und Namen Bearbeiten Nach Nasir i Chusrau bezeichneten die Karramiten Gott als wissend machtig und lebendig und schrieben ihm andere lobenswerte Attribute zu die auch Menschen haben konnen meinten aber dass Wissen Macht und Leben bei Gott etwas anderes seien als in anderen Zusammenhangen 137 Leben Macht Wissen Gehor und Sehkraft waren nach karramitischer Ansicht anfangsewige Wesensattribute ṣifat aḏ ḏat Gottes Alles was daruber hinausgeht betrachteten sie nicht als Attribute sondern als Pradikate nuʿut die erschaffen sind 138 Eine Gruppe unter den Karramiten soll die Meinung vertreten haben dass Gott zwei Wissen habe eines mit dem er die gewussten Dinge wisse und ein anderes mit dem er ebendieses Wissen wisse 139 Wissen Wille und Wahrnehmungen konnten nach karramitischer Ansicht auch bei Toten vorhanden sein die Existenz von Macht hielten sie dagegen nur beim Lebenden fur moglich 140 Die Macht die sich auf das Sprechen bezieht nannten die Karramiten die Rede Gottes kalam Allah 141 Nach der karramitischen Lehre hatten auch diejenigen Gottesnamen eine ewige Existenz die von seinem Handeln abgeleitet sind Gott soll also bereits vor der Existenz der Schopfung ḫalq und des Lebensunterhalts rizq ein Schopfer ḫaliq und Ernahrer raziq gewesen sein 142 Al Baghdadi zitiert die Karramiten mit den Worten Wir sagen Gott war schon vorher Schopfer und Ernahrer in absoluter Weise Wir sagen aber nicht mit Genitiv er war schon Schopfer der Geschopfe und Ernahrer der Ernahrten Wir setzen diesen Genitiv nur bei Existenz von Geschopfen und Ernahrten 143 Nach karramitischer Lehre war Gott Schopfer durch sein Schopfertum ḫaliqiya und Ernahrer durch sein Ernahrertum raziqiya 144 Schopfertum erklarten sie hierbei als die Macht zur Erschaffung al qudra ʿala at taḫliq 145 Von dem Karramiten Ibrahim ibn Muhadschir wird allerdings berichtet dass er die Namen Gottes als Akzidentien in ihm betrachtete so wie er auch meinte dass jeder Name ein Akzidens in dem Benannten sei Er behauptete dass Allah ein Akzidens sei das in einem anfangsewigen Korper Platz nehme und auch alle anderen Namen Gottes wie Rahman Rahim Chaliq unterschiedliche Akzidentien in Gott seien 146 Der Schopfungsprozess als Geschehen in Gott Bearbeiten Ein besonderes Merkmal der karramitischen Lehre war dass ihr zufolge in Gott selbst Dinge geschehen konnen 147 Nach Fachr ad Din ar Razi glaubten die Karramiten dass Gott Substrat der Geschehnisse maḥall al ḥawadiṯ sei 148 Al Baghdadi und al Isfaraʾini nennen als die Geschehnisse ḥawadiṯ fur die nach karramitischer Lehre Gott Substrat ist sein Zusammentreffen mit dem Thron seine Worte sein Wille seine Wahrnehmung der horbaren Dinge und seine Wahrnehmung der sichtbaren Dinge 149 Diese funf Dinge sind nach karramitischer Ansicht Akzidentien die in Gottes Wesen geschehen 150 Die funf Geschehnisse in Gottes Wesen geschehen nach karramitischer Lehre allein durch Gottes Macht qudra 151 Dies trifft auch fur seine Aussagen uber Vergangenheit und Zukunft in den geoffenbarten Buchern zu 152 Die Korper und Akzidentien der Welt sind dagegen nicht Objekte von Gottes Macht maqdurat weil er sie nur mit seinen Worten und seinem Willen erschafft 153 Die Karramiten lehrten namlich dass alles was in der Welt entsteht nur dadurch entsteht dass Gott das Wort Sei kun ausspricht und seine Entstehung will Auf die gleiche Weise soll alles was in der Welt zunichtegeht nur dadurch zunichtegehen dass Gott das Wort Verschwinde ifna zu ihm sagt und seinen Untergang will Und wenn er einen Korper oder ein Akzidens erschaffen hat mussen sie so lange bestehen bleiben bis Gott zu ihnen sagt dass sie verschwinden sollen und er ihren Untergang will 154 So wie Gott nichts in der Welt erschaffen kann ohne dass zuvor viele Akzidentien in ihm eingetreten sind kann auch Gott nichts aus der Welt verschwinden lassen ohne dass in ihm Akzidentien eingetreten sind darunter sein Wille dazu dass das Verschwindende verschwindet 155 Allerdings berichtet al Baghdadi an anderer Stelle dass sich die Karramiten uneinig daruber waren ob auch das Nichts al ʿadm zu den Geschehnissen gehort die im Wesen Gottes geschehen konnen Wahrend ein Teil von ihnen dies fur moglich hielt schloss die Mehrheit von ihnen dies aus 156 Nach der karramitischen Lehre ist Gott zweifellos derjenige der alle Dinge durch seine Macht hervorbringt allerdings ist das Hervorbringen iǧad nicht etwas was zum Geschehen gebracht wird sondern geschieht Diese Auffassung begrundeten die Karramiten damit dass sonst ein unendlicher Rekurs auf eine letzte Ursache notwendig ware 157 Abu l Muzaffar al Isfara ini meint dass die Karramiten bei ihrer Lehre wonach die Geschehnisse im Wesen Gottes geschehen von den Madschus beeinflusst waren Diese hatten namlich behauptet dass Yazdan bei sich daruber nachgedacht habe dass ihm ein Widersacher entstehen konne der ihn in seinem Reich bekampfen konnte Er habe sich daraufhin Sorgen gemacht und es sei aufgrund dieses Gedankens in seinem Wesen Faulnis entstanden aus der er den Satan erschaffen habe Als die Karramiten davon horten sollen sie ihre Lehre von Gott als dem Substrat der Geschehnisse darauf gestutzt haben 158 Al Dschuwaini zufolge waren die Karramiten die einzige religiose Gruppe nach den Madschus die einen Ablauf von Geschehnissen in Gott fur moglich hielt 159 Eine weitere Besonderheit der Lehre der Karramiten war dass sie zwischen der Rede kalam und dem Wort qaul Gottes unterschieden Wahrend sie erstere als Attribut fur anfangsewig qadim hielten sagten sie von letzterem dass es geschehend ḥadiṯ und in Gott vor sich gehend qaʾim bi Llah nicht aber zum Geschehen gebracht muḥdaṯ sei 160 Diese Lehre bezogen sie auch auf den Koran Nach ihrer Auffassung war er nicht erschaffen sondern geschehend 161 Dass die Karramiten im Koran nicht die Rede Gottes sondern das Wort Gottes qaul Allah sahen hob sie von allen anderen islamischen Gruppen ab 162 Propheten Imame und Gottesfreunde Bearbeiten Wie Ibn Hazm berichtet lehrten die Karramiten dass Propheten grosse und kleine Sunden begehen konnen sie jedoch gegen Luge in der Ubermittlung der religiosen Botschaft durch die ʿIsma geschutzt sind 163 Nach al Baghdadi lehrten sie dass Gottesgesandtentum und Prophetentum zwei Bedeutungen sind die im Rasul und Propheten von Anfang an bestehen anders als seine ʿIsma seine Wunderhaftigkeit und seine Aussendung durch Gott Sie unterschieden namlich zwischen dem Rasul Gesandten und dem Mursal Gesandten indem sie sagten dass der Rasul derjenige sei in dem sich diese Bedeutung befinde und derjenige in dem sich diese Bedeutung finde von Gott ausgesandt werden musse Der Mursal Gesandte sei dagegen derjenige den der Aussendende bereits ausgesandt habe 164 Weiter lehrten sie dass im Falle des Auftretens eines Propheten der zu seiner Religion ruft derjenige der diesen Ruf hort oder davon hort verpflichtet sei ihn fur wahr zu erklaren und ihn zu bestatigen ohne uber seinen Beweis belehrt worden zu sein Al Baghdadi meinte dass die Karramiten diese Idee von den Ibaditen ubernommen hatten die lehrten dass schon die Behauptung eines Propheten dass er ein Prophet sei ein ausreichender Beweis ḥuǧǧa sei Derjenige den der Ruf der Propheten nicht erreiche musse das glauben was die Vernunft erforderlich mache namlich dass Gott Gesandte zu seinen Geschopfen gesandt habe Sie glaubten namlich dass in dem Falle dass sich Gott vom ersten Zeitpunkt der Verpflichtung bis zur Auferstehung nur auf einen Rasul Gesandten beschrankt hatte er nicht vernunftig ḥakim gewesen ware 165 Nach Abu Tammam dagegen lehrten die Karramiten dass der Prophet Mohammed kein Beweis gewesen sei weil er starb wahrend der Beweis Gottes nicht sterben konne 166 Wie die Imamiten meinten die Karramiten dass der Imam durch Designation naṣṣ bestimmt wird allerdings hingen sie der Auffassung an dass der designierte Imam nach dem Propheten Mohammed nicht ʿAli ibn Abi Talib war sondern Abu Bakr Sie leiteten dies aus dem Koranwort in Sure 48 16 ab Sag zu denjenigen Wustenarabern die zuruckgelassen worden sind Ihr werdet zu einem Volk von gewaltiger Macht gerufen werden gegen die ihr kampfen musst wenn sie sich nicht ergeben Dieses Koranwort bezogen sie auf Abu Bakr der als Erster nach dem Tod des Propheten zum Kampf gegen die abgefallenen arabischen Stamme aufgerufen hatte 167 Die Karramiten meinten ausserdem dass es zwei Imame zur gleichen Zeit geben konne Eine Gruppe unter ihnen soll gelehrt haben dass ʿAli ibn Abi Talib und Muʿawiya I zur selben Zeit Imame gewesen seien Nur habe sich ʿAli im Gegensatz zu Muʿawiya an die Sunna gehalten Dennoch hatten die Anhanger eines jeden von ihnen die Pflicht gehabt ihrem Imam zu gehorchen 168 Ibn Daʿi ar Razi berichtet dass einige Karramiten sogar das Imamat von Yazid ibn Muʿawiya anerkannten obwohl dieser zu Unrecht das Blut des Prophetenenkels al Husain ibn ʿAli vergossen hatte Sie sollen das damit begrundet haben dass das Blutvergiessen des von Gott eingesetzten Kalifen bereits im Koran Sure 2 30 vorausgesagt und dort gebilligt werde 169 Wie al Hakim at Tirmidhi benutzten die Karramiten fur Mystiker bzw Heilige das Wort Wali Gottesfreund 170 Al Baghdadi sagt den Karramiten nach dass sie manche Gottesfreunde sogar fur besser hielten als manche Propheten 171 Hierbei muss berucksichtigt werden dass auliyaʾ Gottesfreunde auch der ubliche Name fur die karramitischen Asketen und Chanqah Bewohner war 172 Einige Karramiten sollen auch behauptet haben dass ihr Grunder Ibn al Karram besser sei als ʿAbdallah ibn Masʿud und viele Sahaba die Gefahrten und Begleiter des Propheten Al Baghdadi meint sie hatten nur deswegen nicht gewagt ihn auch dem Propheten Mohammed vorzuziehen weil sie sich vor dem Schwert furchteten 173 Anderes berichtet dagegen Ibn Daʿi ar Razi Ihm zufolge sollen einige Karramiten Ibn Karram auch fur besser und bedeutender als den Propheten Mohammed gehalten haben 174 Der Glaube Bearbeiten Nach Abu l Hasan al Aschʿari behaupteten die Karramiten dass der Glaube das Bekenntnis iqrar lediglich mit der Zunge nicht mit dem Herzen sei Sie sollen darauf beharrt haben dass Glaube nur Fur Wahr Erklaren mit der Zunge sei nicht aber Erkenntnis im Herzen Sie sollen auch gelehrt haben dass die Munafiqun zur Zeit Mohammeds wirkliche Glaubige gewesen seien und dass Kufr in Bezug auf Gott daraus bestehe ihn zu verleugnen und in Abrede zu stellen 175 Niemand so referiert Abu Tammam die Auffassung der Karramiten habe den Glauben an Gott im Herzen nicht einmal Gottesfreunde oder Propheten 176 Noch Extremeres berichtet al Maqrizi von den Karramiten Sie sollen gelehrt haben dass der Glaube nur aus der Formel La ilaha illa Llah Es gibt keinen Gott ausser Gott bestehe ganz gleich ob man davon uberzeugt sei oder nicht 177 Besonders ausfuhrliche Erklarungen zur Glaubenslehre der Karramiten gibt al Baghdadi Demnach meinten sie dass der Glaube ein einmaliges Bekenntnis sei namlich das Doch bala der Geschopfe bei der Schliessung des Urvertrags als Gott aus der Lende der Kinder Adams deren Nachkommenschaft zog Sure 7 172 und diese bezeugen liess dass er ihr Herr sei Die Karramiten behaupteten dass die Wirkung dieses Dochs unter den Menschen bis zum Tag der Auferstehung anhalte 178 Alle Menschen ganz gleich ob sie glaubige oder unglaubige Eltern haben sollen aufgrund ihres fruheren Bekenntnisses beim Urvertrag als Glaubige zur Welt kommen 179 Da die Kinder durch ihr Doch beim Urvertrag Glaubige sind sollen sie im Falle des Todes auch allesamt in das Paradies kommen 180 Wenn aber dann der Mensch erwachsen wird und sich bei ihm Kufr zeigt wird er je nach Status der Eltern unterschiedlich beurteilt Wenn seine Eltern Unglaubige waren dann gilt auch er als Unglaubiger Wenn aber nur einer von ihnen glaubig war dann gilt er als Apostat 181 Wenn aber derjenige der vom Islam abgefallen ist erneut bekennt dann soll sein erstes Bekenntnis nach der Apostasie als Glaube gelten Nicht aber gilt die Wiederholung des Bekenntnisses als Glaube 182 Wie al Baghdadi berichtet stellten die Karramiten den Glauben der Munafiqun dem Glauben der Propheten der Engel und der ubrigen Glaubigen gleich Die Munafiqun hielten sie fur wahre Glaubige aber sie hielten es auch fur moglich dass ein Glaubiger auf alle Ewigkeit in der Holle sei wie ʿAbdallah ibn Ubaiy der Anfuhrer der Munafiqun so wie sie es fur moglich hielten dass ein Unglaubiger ins Paradies kommt wie ʿAmmar ibn Yasir dann namlich wenn er vor seinem Tod zu einem blasphemischen Ausspruch gezwungen worden ist 183 Al Hakim al Dschuschami referiert von den Karramiten die Lehre dass Gott die Unglaubigen aus dem Hollenfeuer herausholen konne 184 Ibn Hazm berichtet hinsichtlich der Munafiqun allerdings von einem Dissens unter den Karramiten Wahrend die einen sagten dass sie Glaubige seien und als solche ins Paradies kamen meinte eine andere Gruppe dass sie zwar Glaubige seien gleichzeitig aber auch Beigeseller und als solche in die Holle kamen 185 Mehrere Gelehrte betrachteten die Karramiya wegen ihrer Auffassung vom Glauben als eine Untersekte der Murdschi a so Abu l Hasan al Aschʿari 186 und Abu Nuʿaim al Isfahani 187 Abu Tammam sah hinsichtlich der karramitischen Lehren uber die Handlungen der Menschen eine Nahe zwischen ihnen und der Gruppe der Naddschariya die ebenfalls zu den Murdschi a gehorte 188 Die Karramiten selbst sahen sich dagegen nicht als Murdschi a an sondern verwendeten den Begriff fur solche Gruppen die den Pflichtencharakter der Werke verleugneten 189 Verbreitung der theologischen Lehren und Geheimhaltung Bearbeiten Die Lehren von der Korperlichkeit Gottes und von Gott als dem Substrat der entstehenden Dinge scheinen unter den einfachen Anhangern der Karramiya nicht sehr bekannt gewesen zu sein ʿAbd al Qahir al Baghdadi berichtet dass er selbst eine Gruppe von einfachen Anhangern der Karramiya getroffen hatte die nur dem Namen nach von der Korperlichkeit Gottes gehort hatten und auch nicht wussten dass ihre Geistlichen die Lehre von der Entstehung der Geschehnisse im Wesen Gottes vertraten 190 Moglicherweise galt bei den Karramiten eine Art Arkandisziplin Wie Ibn ad Daʿi berichtet hatte Muhammad ibn Karram auf den Rucken seines Buches des Geheimnisses mit eigener Hand den Koranvers geschrieben Nur die Gereinigten sollen es beruhren Sure 56 79 191 Al Hakim al Dschuschami sagt den Karramiten nach dass sie Geheimlehren hatten die von ihnen Grundsatze aḥkam genannt wurden und den Geheimnissen der Batiniya ahnelten 192 Auch Fachr ad Din ar Razi verdachtigte die Karramiten der Geheimhaltung So war er fest davon uberzeugt dass sie in Wirklichkeit glaubten dass Gott ein zusammengesetzter Korper sei dass sie dies aber aus Taqiya also der Vorstellung es sei erlaubt bei Gefahr fur Leib und Leben den eigenen Glauben zu verheimlichen und aus Furcht nicht offen sagten 193 Normenlehre BearbeitenDie meisten Besonderheiten der Karramiya in der Normenlehre betrafen die Durchfuhrung der religiosen Riten Sie zeichneten sich in diesem Bereich durch eine gewisse Nachsichtigkeit aus Al Muqaddasi nennt vier Punkte in denen sich die Karramiten von allen anderen islamischen Gruppen unterschieden die Nachsichtigkeit musamaḥa hinsichtlich der Niya bei den rituellen Pflichten ihre Erlaubnis das Pflichtgebet auf dem Rucken eines Reittiers zu sprechen ihre Anerkennung der Gultigkeit des Fastens einer Person die aus Versehen nach dem Sonnenaufgang gegessen hat und die Gultigkeit eines Morgengebets das beim Sonnenaufgang noch nicht beendet ist In einer Handschrift des Werks wird noch ein funfter Punkt genannt dass namlich die Karramiten es fur zulassig hielten das Freitagsgebet ausserhalb einer Stadt miṣr ǧamiʿ mit weniger als vierzig Personen abzuhalten Wie die Ashab al hadith erlaubten es die Karramiten auch beim Wudu lediglich uber den Turban zu streichen 194 Weitere Besonderheiten werden bei al Maqrizi genannt Demnach lehrte Ibn Karram zum Beispiel dass es fur den Reisenden ausreiche nur die beiden Takbire des Furcht Gebets ṣalat al ḫauf zu sprechen Ausserdem hielt er es fur zulassig in einem Gewand zu beten dass in eine unreine Flussigkeit getaucht worden war Gebet Fasten Zakat Haddsch und die ubrigen gottesdienstlichen Ubungen waren nach seiner Meinung auch dann gultig wenn ihnen keine Absichtserklarung vorausgegangen war Die Absichtserklarung war ihm zufolge nur bei den supererogatorischen Handlungen nawafil notwendig also dann wenn jemand mehr tat als seine Pflicht verlangte Das rituelle Gebet konnte man seiner Meinung nach auch mit Essen Trinken oder mit Geschlechtsverkehr beenden 195 Andere Besonderheiten der Karramiten im Bereich der Normenlehre betrafen den Bereich der Sexualitat Nach Abu Tammam lehrten sie dass es dem Mann verboten sei eine Frau zu heiraten wenn er zuvor mit ihrer Mutter sexuell verkehrt hatte 196 Ibn al Karram soll ausserdem gelehrt haben dass der Geschlechtsverkehr mit Knaben oder jungen Mannern von den Unglaubigen Gottesdienst sei ganz gleich ob es sich um Muschrikun Madschus Juden oder Christen handele Er leitete das aus Sure 9 120 ab wo es heisst sie machen keinen Einfall la yaṭiʾuna mauṭiʾan der den Groll der Unglaubigen hervorruft und erlangen nichts von einem Feind ohne dass ihnen dafur eine rechtschaffene Tat gutgeschrieben wurde Ein karramitischer Dichter soll zu dieser Regel gedichtet haben wa kam min Yahudiyin maliḥin ʿalautu huwa aḥsanu sai in Muslimun fauqa kafirin Wie viele hubsche Juden habe ich bestiegen ein Muslim uber einem Unglaubigen ist doch die beste Sache 197 Auch in den Usul al fiqh scheinen die Karramiten einzelne Sonderlehren vertreten zu haben So wird ihnen nachgesagt dass sie bei der Beurteilung menschlicher Handlungen keine Mitteldinge kannten sondern nur Verdienste und Sunden die sich jeweils zu Gunsten oder zu Lasten der Menschen auswirken Das leiteten sie aus dem Koranwort in Sure 10 32 ab Was kann es nach der Wahrheit denn anderes als Irrtum geben 198 Von einer Gruppe von ihnen wird berichtet dass sie hinsichtlich der Beurteilung des Idschtihad Ergebnisses dem Grundsatz kull muǧtahid muṣib Wo immer jemand ein selbstandiges Urteil fallt trifft er etwas Richtiges folgte und zwar sowohl bei den Rechtsanwendungen furuʿ als auch bei den Grundlagen uṣul Eine Ausnahme machten sie nur bei Haretikern zanadiqa Bei dieser Lehre die al Muqaddasi als murdschi itisch kennzeichnet berief sich die Gruppe auf den angeblichen Ausspruch des Propheten wonach sich seine Gemeinschaft in 73 Sekten aufspalten soll von denen 72 in das Paradies kommen und eine in die Holle 199 Untersekten BearbeitenIn den islamischen haresiographischen Werken werden verschiedene karramitische Untersekten erwahnt Sie sollen unterschiedliche Ansichten vertreten sich aber gegenseitig anerkannt haben Die Anzahl dieser Untersekten wird unterschiedlich angegeben al Baghdadi nennt drei 200 Fachr ad Din ar Razi sieben 201 und asch Schahrastani zwolf 202 Informationen liegen nur uber die folgenden Sekten vor Hidiya Sie fuhrt sich auf Hid ibn Saif einen Schuler Ibn Karrams zuruck Die Angehorigen dieser Untergruppe sollen ganz offen gelehrt haben dass Gott ein Korper sei 203 Raziniya Sie fuhrt sich auf Razin einen anderen Schuler Ibn Karrams aus Gardschistan zuruck 204 Muhadschiriya Sie fuhrte sich auf Ibrahim ibn Muhadschir einen Schuler von ʿAmr al Mazuli zuruck Dieser al Mazuli war Schuler von ʿAbdan as Samarqandi ʿAbdan von Muhammad as Sidschzi und dieser wiederum von Ibn Karram 205 ʿAbidiya Sie fuhrte sich auf ʿUthman al ʿAbid zuruck der von Abu l Fadl al ʿAbid ubernahm jener wiederum von ʿAmr al Mazuli 206 Tuniya Sie fuhrte sich auf Abu Bakr ibn ʿAbdallah einen anderen Schuler von ʿAmr al Mazuli zuruck 207 Haisamiya Sie geht auf den bereits genannten Kalam Gelehrten Abu ʿAbdallah Muhammad ibn al Haisam zuruck der als eine der angesehensten Personlichkeiten der Karramiya gilt Er hatte bei Muhammad ibn Dschaʿfar gelernt der ein weiterer Schuler von al Mazuli war 208 Ein Unterschied zwischen ʿAbidiya und Haisamiya bestand darin dass erstere die Entfernung zwischen Gott und dem Gottesthron fur endlich hielt wahrend letztere sie als unendlich betrachtete 209 Madschd ad Din ʿAbd al Madschid ibn ʿUmar Ibn Qudwa der am Hof des ghuridischen Herrscher Ghiyath ad Din mit Fachr ad Din ar Razi disputierte gehorte dieser Untersekte der Karramiya an 210 Al Bazdawi beschreibt die Haisamiya als eine Synthese aus Karramiya und Qadariya 211 Ishaqiya Sie bezieht sich wahrscheinlich auf Abu Yaʿqub Ishaq ibn Mahmaschadh gest 993 dessen Familie die tragende Saule der Karramiya in Nischapur war 212 Tara ifiya Grunder dieser Untersekte war der Gelehrte Ahmad ibn ʿAbdus at Tara ifi gest 958 Weitere Untersekten die in den arabischen Quellen genannt werden sind die Haqa iqiya 213 die Nuniya die Zaribiya die Wahidiya 214 die Hamaqiya die Surmiya 215 die Sauwaqiya die Maʿiya und die Dhammiya 216 Karramitische Gelehrsamkeit BearbeitenKoranwissenschaften Bearbeiten Die eigentliche Starke karramitischer Gelehrsamkeit lag in den Koranwissenschaften 217 Zu den koranwissenschaftlichen Werken die heute als karramitisch eingeordnet werden gehoren Das Kitab al Mabani li naẓm al maʿani Hierbei handelt es sich um die Einleitung zu einem Korankommentar die seit dem 19 Jahrhundert eine wichtige Quelle westlicher Koranstudien ist und 1954 von Arthur Jeffery herausgegeben wurde Da die einzige Handschrift in der das Werk uberliefert ist im Maghribi Duktus geschrieben ist ging man fruher davon aus dass das Werk nordafrikanischer oder andalusischer Herkunft ist Die karramitische Herkunft des Werks das im Jahre 425 1033 n Chr begonnen wurde wurde erst in den 1980er Jahren von A Zysow entdeckt Der wichtigste Beweis fur die karramitische Ausrichtung des Textes ist eine Passage in der der Autor den Grunder der Gemeinschaft als den rechtleitenden Imam al imam al hadi Abu ʿAbdallah Muhammad ibn Karram zitiert An mehreren Stellen wird auch der bekannte karramitische Theologe Muhammad ibn al Haisam erwahnt 218 Der Autor des Werks wird nicht genannt doch nimmt Zysow an dass er den Kreisen des bekannten karramitischen Theologen Muhammad ibn al Haisam angehorte 219 Aufgrund einer ausfuhrlichen Analyse der Uberlieferungsketten in dem Werk und verschiedener kodikologischer Indizien vertritt der iranische Gelehrte Hasan Ansari Qummi die Auffassung dass es sich um den karramitischen Koran Gelehrten Abu Muhammad Hamid ibn Ahmad Ibn Bastam gest 1038 aus Nischapur handelt 220 Der persische Korankommentar Tafsir at tafasir von Abu Bakr ʿAtiq ibn Muhammad as Surabadi gest 1100 in dem vier Generationen von Karramiten mit ihrer Interpretation verschiedener Koranverse zitiert werden 221 Eine monumentale Koranhandschrift mit as Surabadis Kommentar wurde 1189 von dem ghuridischen Sultan Ghiyath ad Din in Auftrag gegeben Die Handschrift befindet sich heute im Iranischen Nationalmuseum 222 Der Kommentar selbst wurde 2002 03 in Teheran in funf Banden ediert Das Werk al Fuṣul von Abu Hanifa ʿAbd al Wahhab ibn Ahmad 10 11 Jahrhundert in dem verschiedene Koranverse kommentiert werden 223 Der Text der in einer Mischung aus Persisch und Arabisch gehalten ist enthalt zahlreiche Ausspruche die von Muhammad ibn Karram tradiert werden Das Werk ist in vier Handschriften uberliefert von denen drei in iranischen Bibliotheken liegen und eine sich im British Museum befindet 224 Letztere ist allerdings unvollstandig 225 Das Qisas al Anbiya Werk von Abu l Hasan al Haisam ibn Muhammad al Buschandschi gest 1075 einem Enkel von Abu ʿAbdallah Muhammad ibn al Haisam Es ist in der Handschrift Princeton Yahuda 439 erhalten 226 Sein erster Teil wurde 2006 in Amman ediert 227 Haresiographie Bearbeiten Auch das haresiographische Kitab ar Radd ʿala ahl al bidaʿ wa l ahwaʾ Buch der Widerlegung der Anhanger unrechtmassiger Neuerungen und Irrlehren von Abu Mutiʿ Makhul an Nasafi gest 930 hat eine karramitische Ausrichtung In diesem Werk werden die Lehren der Haruriya Rawafida Qadariya Dschabriya Dschahmiya und Murdschi a einer umfassenden Kritik unterzogen Jede Gruppe wird dabei noch einmal in zwolf Untergruppen unterteilt Auf diese Weise erreicht der Autor die Zahl der 72 Sekten die nach einem Prophetenwort in die Irre gegangen sein sollen Die eigene theologische Identitat legt der Autor nicht offen Wenn er von der eigenen religiosen Richtung spricht bezeichnet er diese immer nur als die Position der Gemeinschaft ǧamaʿa Wahrend Marie Bernand das Buch in ihrer Edition 228 als hanafitisch eingestuft hatte hat Ulrich Rudolph aufgezeigt dass der Autor ohne diese Abhangigkeit offensiv darzustellen der Theologie Ibn Karrams folgt 229 Traktat an Nutaf fi l fatawa Bearbeiten Mit dem Traktat an Nutaf fi l fatawa der dem hanafitischen Ober Qadi Abu l Hasan ʿAli ibn Husain as Sughdi gest 1068 zugeschrieben wird hat sich wahrscheinlich auch ein eigenstandiges karramitisches Werk zur islamischen Normenlehre erhalten Der Traktat der vergleichend angelegt ist hat keinen offen zu Tage tretenden karramitischen Charakter 230 doch werden in ihm die rechtswissenschaftlichen Ansichten eines Abu ʿAbdallah ubermittelt der nach A Zysow mit Muhammad Ibn Karram zu identifizieren ist 231 Zysow leitet das daraus ab dass die Lehren die in dem Text Abu ʿAbdallah zugeschrieben werden grosse Ubereinstimmung mit dem aufweisen was al Muqaddasi und die Haresiographen uber die karramitische Normenlehre berichten Er halt es fur eine Moglichkeit dass der Text eine Reformulierung der karramitischen Lehre bietet die sie von ihren anstossigeren Zugen befreite so wie zuvor Ibn al Haisam die karramitische Theologie reformuliert hatte 232 Die Hanafiten werden in dem Werk als eine eigenstandige Gruppe prasentiert der der genannte Abu ʿAbdallah nicht zugehort 233 Fur die Zugehorigkeit des Autors zur Karramiya spricht nach Zysow auch dass er zum einen meistens nur dann Regeln begrundet wenn er sie auf Abu ʿAbdallah zuruckfuhrt und zum anderen die karramitische Lehrposition manchmal ohne klare Zuschreibung als die akzeptierte Lehre prasentiert Er vermutet dass an Nutaf fur karramitische Rechtsstudenten verfasst wurde von denen einige Hanafiten waren und andere Ibn Karram und seinen Nachfolgern wie Muhammad ibn Sahib folgten Das Werk sei wegen seiner klaren Darstellung des hanafitischen Rechts im Lehrbetrieb geschatzt worden seine karramitische Herkunft spater in Vergessenheit geraten so die Vermutung Zysows 234 Hagiographie Bearbeiten Ursprunglich existierten auch mehrere karramitische Werke hagiographischen Charakters So haben zum Beispiel die beiden karramitischen Gelehrten Ishaq ibn Mahmaschadh 235 gest 993 und Muhammad ibn al Haisam 236 Werke uber die Fada il bzw die lobenswerten Eigenschaften manaqib von Muhammad ibn Karram zusammengestellt Erhalten hat sich lediglich die persische Anekdotensammlung Raunaq al maǧalis in einigen Handschriften ist der Titel abweichend Raunaq al qulub von Abu Hafs ʿUmar ibn Hasan an Naisaburi as Samarqandi die wahrscheinlich in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts abgefasst worden ist 237 Sie stellte eine der altesten religios ethischen Erzahlsammlungen in persischer Sprache uberhaupt dar Das Buch enthalt auf 25 Seiten Anekdoten aus dem Leben Ibn al Karrams 238 Hatoum liefert in seiner Dissertation von einigen reprasentativen Anekdoten englische Ubersetzungen An einer Stelle wird ein Kitab Manaqib al ustaḏ Isḥaq Buch uber die lobenswerten Eigenschaften des Ustadh Ishaq zitiert bei dem es sich wahrscheinlich um ein hagiographisches Werk uber Ishaq ibn Mahmaschadh handelt 239 Eine anonyme gekurzte Version von Raunaq al maǧalis wurde 1975 von ʿAli Radscha i veroffentlicht Das Buch war auch in einer arabischen Ubersetzung popular von der mehrere Handschriften existieren Spater erstellte davon ʿUthman ibn Yahya al Miri eine Kurzfassung 240 Karramitischer Einfluss auf das Minarett von Dscham Bearbeiten nbsp Die ostliche Seite des Minaretts mit der bogenformigen Paneele und dem rautenformigen Knoten die sich am oberen rechten Bildrand befinden Nach der Interpretation von Finbarr B Flood zeigt sich karramitischer Einfluss auch in der Gestaltung des Minaretts von Dscham des wichtigsten Denkmals ghuridischer Baukunst Am unteren Schaft dieses Minaretts verlauft eine Reihe von schmalen arabischen Schriftbandern die sich uberlappen und uberkreuzen und auf diese Weise Paneele bilden die mit geometrischen Ornamenten gefullt sind In diesen Schriftbandern wird der gesamte Text von Sure 19 wiedergegeben Da Form und Inhalt dieses Inschriftenbandes ungewohnlich sind gab es mehrfach Versuche sie zu bestimmten historischen Umstanden der Erbauung des Minaretts in Bezug zu setzen Ralph Pinder Wilson zum Beispiel setzte sie 2001 zu den Siegen der Ghuriden in Indien in Beziehung und vertrat die Auffassung dass sich die in Sure 19 enthaltenen Angriffe gegen den Gotzendienst Vers 49 und 81 auf die neuen polytheistischen Untertanen der Ghuriden beziehen Da die Erbauung des Minaretts in der neuesten Forschung jedoch auf das Jahr 570 d H 1174 75 n Chr datiert wird und somit in die Zeit vor die ghuridische Expansion nach Indien fallt halt Flood eine solche Interpretation fur ausgeschlossen 241 Flood weist darauf hin dass an der ostlichen Seite des Minaretts auf die der Blick fallt wenn sich der Betende nach der Qibla ausrichtet das dichteste und am aufwandigsten ausgestattete Ornament erscheint Dieses befindet sich oberhalb eines bogenformigen Paneels das einen Mihrab zu bilden scheint und besteht aus einem rautenformigen Knoten der von dem Schnittpunkt verschiedener Schriftbander gebildet wird die die Verse 34 und 35 von Sure 19 enthalten Sie lauten in der deutschen Ubersetzung Das ist Jesus Marias Sohn als Wort der Wahrheit qaul al ḥaqq uber das sie uneins sind Es steht Gott nicht an einen Sohn anzunehmen das sei ferne Beschliesst er eine Sache so spricht er nur zu ihr Sei und dann ist sie kun fa yakun Flood meint dass diese koranische Aussage deswegen fur das zentrale Dekorelement am Minarett ausgesucht wurde weil sie zur Bestatigung der Lehrauffassung der Karramiya dienen konnte nach der die Dinge der Welt nicht durch Gottes ewiges Attribut der Allmacht sondern nur durch sein zu den Akzidentien gehorendes Schopfungswort kun erschaffen werden 242 Literatur BearbeitenArabische und persische Quellen Abu Tammam Kitab as Saǧara Ediert und ins Engl ubersetzt von Wilferd Madelung und Paul E Walker unter dem Titel An Ismaili heresiography Bab al shayṭan from Abu Tammam s Kitab al shajara Brill Leiden 1998 Islamic History and Civilization Studies and Texts 23 ʿAbd al Qahir al Baġdadi Al Farq baina l firaq Ed Muḥammad ʿUṯman al Ḫisn Maktabat Ibn Sina Kairo o D S 189 197 Digitalisat ʿAbd al Qahir al Baġdadi Kitab al Milal wa n niḥal Ed A N Nader Dar el Machreq Beirut 1970 S 149 154 Digitalisat ʿAbd al Qahir al Baġdadi Uṣul ad Din Maṭbaʿat ad Daula Istanbul 1928 Digitalisat Abu l Yusr al Bazdawi Kitab Uṣul ad Din Ed Hans Peter Linss und Aḥmad Ḥiǧazi as Saqqa Al Maktaba al Azhariya li t Turaṯ Kairo 2003 Digitalisat Al Ǧuwaini as Samil fi uṣul ad din Ed ʿAli Sami an Nassar u a Munsaʾat al Maʿarif Alexandria 1969 Digitalisat Minhaǧ ad Din Ǧuzǧani Ṭabaqat i Naṣiri Ed William Nassau Lees Calcutta 1864 S 77 80 Digitalisat Engl Ubers Major H G Raverty Gilbert amp Rivington London 1881 Bd I S 384 f Digitalisat Ibn Ḥazm al Faṣl fi l milal wa l ahwaʾ wa n niḥal Ed Muḥammad Ibrahim Naṣr ʿAbd ar Raḥman ʿUmaira 5 Bde Dar al Ǧil Beirut 1985 Bd V S 74 Saiyid Murtaḍa Ibn Daʿi Ḥasani Razi Kitab Tabṣirat al ʿawamm fi maʿrifat maqalat al anam Ed ʿAbbas Iqbal Maǧlis Teheran 1313hs S 64 74 Digitalisat Abu l Muẓaffar al Isfarayini At Tabṣir fi d din wa tamyiz al firqa an naǧiya ʿan al firaq al halikin Ed Kamal Yusuf al Ḥut ʿAlam al kutub Beirut 1983 S 111 117 Digitalisat Al Maqrizi al Mawaʿiẓ wa l iʿtibar bi ḏikr al Ḫiṭaṭ wa l aṯar Ed M Zaynihim M as Sarqawi 3 Bde Maktabat al Madbuli Kairo 1998 Bd III S 403 423 Sams ad Din al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim fi maʿrifat al aqalim Ed M J de Goeje 2 Aufl Brill Leiden 1906 Digitalisat Nasir i Chusrau Kitab i ǧamiʿ al ḥikmatain Ed Tahuri Teheran 1984 S 45 52 Engl Ubers unter dem Titel Between Reason and Revelation Twin Wisdoms Reconciled Tauris London New York 2012 S 51 56 Abu l Qasim an Nisaburi al Ġunya fi ʿilm al kalam Muṣṭafa Ḥasanain ʿAbd al Hadi Dar as Salam Kairo 2010 Bd I Digitalisat Faḫr ad Din ar Razi Iʿtiqadat firaq al muslimin wa l musrikin Maktabat an Nahḍa al Miṣriya Kairo 1938 S 67 Digitalisat ʿAbbas ibn Manṣur as Saksaki al Burhan fi maʿrifat ʿaqaʾid ahl al adyan Ed Bassam ʿAli Salama al ʿAmus 2 Aufl Maktabat al Manar az Zarqa 1996 S 35 f Digitalisat Abu Saʿd as Samʿani al Ansab Ed ʿAbd al Fattaḥ Muḥammad Ḥilw Makatabat Ibn Taimiya Kairo 1981 Bd X S 374 376 Digitalisat Muḥammad as Sahrastani al Milal wa n niḥal Ed Aḥmad Fahmi Muḥammad Dar al Kutub al ʿilmiya Beirut 1992 S 99 105 Digitalisat Deutsche Ubers Theodor Haarbrucker 2 Bde Halle 1850 51 Bd I S 119 127 Digitalisat Taǧ ad Din as Subki Ṭabaqat as Safiʿiya al kubra Ed ʿAbd al Fattaḥ Muḥammad Ḥulw und Maḥmud Muḥammad Ṭanaḥi 10 Bde Maṭbaʿat ʿIsa al Babi al Ḥalabi Kairo 1967 Digitalisat Muḥammad ibn ʿAbdalǧabbar al ʿUtbi Kitab al Yamini Mit dem Kommentar von Aḥmad al Manini Bulaq 1869 Bd II S 309 314 Digitalisat Engl Ubers James Reynolds Oriental Translation Fund London 1858 S 471 484 Digitalisat Sekundarliteratur Salih Aydin Das Verstandnis von al Kalam die Theorie von al iman und die Religionspolitik der Karramiya Dissertation Universitat Wien Philologisch Kulturwissenschaftliche Fakultat 2011 Abstract mit PDF Clifford Edmund Bosworth The rise of the Karramiyyah in Khurasan In Muslim World 50 1960 5 14 Clifford Edmund Bosworth The Ghaznavids Their Empire in Afghanistan and Eastern Iran 994 1040 Reprint Librairie du Liban Beirut 1973 S 185 189 Clifford Edmund Bosworth Karramiya In The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd IV S 667a 669b Jacqueline Chabbi Remarques sur le developpement historique des mouvements ascetiques et mystiques au Khurasan IIIe IXe siecle IVe Xe siecle In Studia Islamica 46 1977 5 72 Hier S 38 43 Josef van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya eine Materialsammlung Winter Heidelberg 1980 Josef van Ess Der Eine und das Andere Beobachtungen an islamischen haresiographischen Texten 2 Bde Walter de Gruyter Berlin New York 2011 ISBN 978 3 11 021577 9 Bd I S 625 630 Finbarr B Flood Objects of translation Material culture and medieval Hindu Muslim encounter Princeton University Press Princeton 2009 ISBN 978 0 691 12594 7 S 100 102 Claude Gilliot Les sciences coraniques chez les Karramites du Khorasan Le Livre des Fondations In Journal Asiatique 288 2000 15 81 Claude Gilliot Koranwissenschaften unter den Karramiten Notizen uber den Autor des Kitab al Mabani In Stefan Wild Hrsg Norm und Abweichung Akten des 27 Deutschen Orientalistentages Bonn 28 September bis 2 Oktober 1998 Ergon Verlag Wurzburg 2001 ISBN 3 935556 68 3 S 309 315 Afaf Abdel Baki Hatoum An Eleventh Century Karrami Text Abu Ḥafṣ al Nisaburi s Raunaq al Majalis Ph D diss Columbia University 1991 Cagfer Karadas Kerramiyye ve Itikadi In Kelam Arastirmalari 5 2 2007 41 62 Digitalisat Sonmez Kutlu Kerramiyye In Turkiye Diyanet Vakfi Islam Ansiklopedisi Bd XXV S 294a 296c Digitalisat Wilferd Madelung Religious Trends in Early Islamic Iran Persian Heritage Foundation Albany 1988 ISBN 0 88706 700 X S 39 53 Margaret Malamud The Politics of Heresy in Medieval Khurasan The Karramiya in Nishapur In Iranian Studies 27 1994 37 51 D S Margoliouth Karramiya In Enzyklopaedie des Islam Brill Leiden 1913 1936 Bd II S 828a 829b Suhair Muḥammad Muḫtar at Taǧsim ʿinda l muslimin Maḏhab al Karramiya Kairo 1971 Digitalisat Ulrich Rudolph Al Maturidi und die sunnitische Theologie in Samarkand Brill Leiden u a 1997 ISBN 90 04 10023 7 Jean Claude Vadet Le Karramisme de la Haute Asie au carrefour des trois sectes rivales In Revue des etudes islamiques 48 1980 25 50 Travis Zadeh The vernacular Qurʾan translation and the rise of Persian exegesis Oxford University Press Oxford 2012 ISBN 0 19 726512 X S 464 504 Aron Zysow Two unrecognized Karrami texts In Journal of the American Oriental Society 108 1988 577 587 Aron Zysow Karramiya In Encyclopaedia Iranica Bd XV S 590 601 Veroffentlicht 2011 Online Version Aron Zysow Karramiyya In Sabine Schmidtke Hrsg The Oxford Handbook of Islamic Theology Oxford University Press Oxford 2016 ISBN 0 19 969670 5 S 252 262 Einzelnachweise Bearbeiten Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 580 As Samʿani al Ansab 1981 Bd X S 375 As Samʿani al Ansab 1981 Bd X S 374 As Samʿani al Ansab 1981 Bd X S 375 Al Ḫaṭib al Baġdadi Taʾriḫ Baġdad Kairo 1931 Reprint Dar al Kutub al ʿilmiya Beirut o D Bd IV S 118 Digitalisat As Samʿani al Ansab 1981 Bd X S 375 Bosworth Karramiya in EI Bd IV S 667 Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 55 engl Teil S 58 Zysow Karramiya 2011 S 590b As Subki Ṭabaqat as Safiʿiya al kubra 1967 Bd II S 305 Vgl Faḫr ad Din ar Razi Iʿtiqadat firaq al muslimin wa l musrikin 1938 S 67 Ibn Daʿi Razi Kitab Tabṣirat al ʿawamm 1313hs S 64 Al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 189 As Subki Ṭabaqat as Safiʿiya al kubra 1967 Bd II S 305 van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 75 Bosworth Karramiya In EI Bd IV S 667b 668a As Samʿani al Ansab Bd X S 376 As Saksaki al Burhan 1996 S 35 f ʿAbdallah al Ǧuraqani al Abaṭil wa l manakir wa ṣ ṣiḥa wa l masahir Ed ʿAbd ar Raḥman al Faryawaʾi 2 Bde Riyad 1994 S 290 f Digitalisat Bosworth Karramiya In EI Bd IV S 667b 668a As Samʿani al Ansab 1981 Bd X S 376 van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 12 17 Sams ad Din aḏ Ḏahabi Tariḫ al Islam Ed ʿUmar ʿAbd as Salam Tadmuri Dar al Kitab al ʿArabi Beirut 1993 Bd XIX S 312 Digitalisat As Saksaki al Burhan 1996 S 35 Zysow Karramiya 2011 S 592a Al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 323 Chabbi Remarques sur le developpement historique des mouvements ascetiques et mystiques au Khurasan 1977 S 37 f Vgl Mutahhar ibn Tahir al Maqdisi Kitab al Badʾ wa t tariḫ Ed Clement Huart Paris 1899 Bd V S 141 Digitalisat Chabbi Remarques sur le developpement historique des mouvements ascetiques et mystiques au Khurasan 1977 S 43 As Samʿani al Ansab Bd X S 376 Bosworth The rise of the Karramiyyah in Khurasan 1960 S 13 f Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 58 engl Teil S 59 Al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 179 182 As Saksaki al Burhan 1996 S 35 Sams ad Din al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim fi maʿrifat al aqalim Brill Leiden 1906 S 202 van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 31 80 Al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 238 Ibn Ḥazm al Faṣl fi l milal wa l ahwaʾ wa n niḥal Ed Muḥammad Ibrahim Naṣr ʿAbd ar Raḥman ʿUmaira 5 Bde Dar al Ǧil Beirut 1985 Bd V S 74 Vgl Zadeh The Vernacular Qurʾan 2012 S 465 Ulrich Rudolph Al Maturidi und die sunnitische Theologie in Samarkand Brill Leiden 1997 S 107 109 Abu l Qasim as Samarqandi Tarǧuma i as sawad al aʿẓam Intisarat i Bunyad i Farhang i iran Teheran 1969 S 178 186 f van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 23 f Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 337 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 190 Al Baġdadi al Milal wa n niḥal 1970 S 153 Vgl Ibn Ḫallikan Wafayat al aʿyan wa anbaʾ abnaʾ az zaman Bd IV S 272 Digitalisat Engl Ubers William Mac Guckin de Slane Bd II S 674 Digitalisat Al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 371 Al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 336 al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 41 Al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 336 Marie Bernand Le Kitab al radd ʿala al bidaʿ d Abu Muṭiʿ Makḥul al Nasafi In Annales islamologiques 16 1980 39 126 Hier S 118 f Arab Text Al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 356 f al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 365 al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 37 Zysow Karramiya 2011 S 596b 597a Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 55 f engl Teil S 58 As Sahrastani al Milal wa n niḥal S 103 Dt Ubers 124 Van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 8 f Ibn Abi l Ḥadid Sarḥ Nahǧ al balaġa Ed Muḥammad Abu l Faḍl Ibrahim Kairo 1960 Bd VI S 371 f Vgl Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 584b al Ḫaṭib al Baġdadi Taʾriḫ Baġdad Kairo 1931 Reprint Dar al Kutub al ʿilmiya Beirut o D Bd IV S 118 f Digitalisat Sams ad Din aḏ Ḏahabi Taʾriḫ al islam 421 440 Ed ʿUmar ʿAbd as Salam Tadmuri Dar al Kitab al ʿArabi Beirut 1993 S 69 Digitalisat Sams ad Din aḏ Ḏahabi Siyar aʿlam al nubalaʾ Ed Suʿaib al Arnaʾuṭ und Ḥusain al Asad Mu assasat ar Risala Beirut 1983 Bd XVII S 484 Digitalisat Al ʿUtbi Taʾriḫ i Yamini 1869 Bd II S 310 Z 20 f Engl Ubers S 472 van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 8 f Sams ad Din aḏ Ḏahabi Tariḫ al Islam Ed ʿUmar ʿAbd as Salam Tadmuri Dar al Kitab al ʿArabi Beirut 1993 Bd XXIX S 70 Digitalisat ʿAbd al Ġafir ibn Ismaʿil al Farisi al Muntaḫab min as Siyaq li tariḫ Nisabur Ed Muḥammad Aḥmad ʿAbd al ʿAziz Dar al Kutub al ʿilmiya Beirut 1989 S 22 f Al ʿUtbi Taʾriḫ i Yamini 1869 Bd II S 312 Engl Ubers 473 Bosworth Karramiya In EI Bd IV S 669a Al ʿUtbi Taʾriḫ i Yamini 1869 Bd II S 313 f Engl Ubers 474 f As Subki Ṭabaqat as Safiʿiya al kubra Ed ʿAbd al Fattaḥ Muḥammad Ḥulw und Maḥmud Muḥammad Ṭanaḥi Maṭbaʿat ʿIsa al Babi al Ḥalabi Kairo 1967 Bd IV S 130 f Digitalisat Al Isfara ini At Tabṣir fi d din 1983 S 112 Richard Bulliet The Patricians of Nishapur A Study in Medieval Islamic Social History Harvard University Press Cambridge 1972 S 253 Vgl Zadeh The Vernacular Qurʾan 2012 S 464 Ibn Funduq Tariḫ i Baihaq Ed A Bahmanyar Teheran 1317hs S 194 Ibn ad Daʿi Kitab Tabṣirat al ʿawamm 1313hs S 76 Ibn Funduq Tariḫ i Baihaq Ed A Bahmanyar Teheran 1317hs S 268 f Ibn al Aṯir al Kamil fi t taʾriḫ Ed C J Tornberg Bd X S 101 Digitalisat As Samʿani al Ansab 1981 Bd X S 376 Ibn Funduq Tariḫ i Baihaq Ed A Bahmanyar Teheran 1317hs S 194 220 f Vgl Ferdinand Wustenfeld Jacut s Geographisches Worterbuch aus den Handschriften zu Berlin St Petersburg Paris London und Oxford auf Kosten der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft F A Brockhaus Leipzig 1866 73 Bd I S 497 Digitalisat Vgl Muḥammad Reza Safiʿi Kadkani Rawabiṭ i Saiḫ i Ǧam ba Karramiyan i ʿaṣr i ḫwis In Guẕasta wa ayanda yi farhang wa adab i iran 37 1393hs 173 205 Online Version ʿAbd al Ǧalil Qazwini Kitab an Naqḍ maʿruf bi Baʿḍ maṯalib an nawaṣib fi naqḍ baʿḍ faḍaʾiḥ ar rawafiḍ az taṣanif i ḥudud i 560 hiǧri qamari Ed Ǧalal ad Din Muḥaddiṯ Urmawi Capḫana i Sipihr Teheran 1952 S 74 Ibn al Aṯir al Kamil fi t taʾriḫ Ed C J Tornberg Bd XII S 101 Digitalisat Ǧuzǧani Ṭabaqat i Naṣiri 1864 Bd I S 77 Engl Ubers S 384 Flood Objects of translation 2009 S 94 96 Ǧuzǧani Ṭabaqat i Naṣiri 1864 Bd I S 77 Engl Ubers S 384 Ibn al Aṯir al Kamil fi t taʾriḫ Ed C J Tornberg Bd XII S 101 Digitalisat Ibn al Aṯir al Kamil fi t taʾriḫ Ed C J Tornberg Bd XII S 101 Digitalisat Ibn al Aṯir al Kamil fi t taʾriḫ Ed C J Tornberg Bd XII S 99 f Digitalisat Vgl Faḫr ad Din ar Razi Iʿtiqadat firaq al muslimin wa l musrikin 1938 S 67 Ǧuzǧani Ṭabaqat i Naṣiri 1864 Bd I S 78 f Ibn al Aṯir al Kamil fi t taʾriḫ Ed C J Tornberg Bd XII S 99 Ibn al Aṯir al Kamil fi t taʾriḫ Ed C J Tornberg Bd XII S 99 f Digitalisat Ibn al Qifṭi Taʾriḫ al ḥukamaʾ Dieterich Leipzig 1903 S 192 Digitalisat Zit bei Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 584a As Saksaki al Burhan 1996 S 35 Bosworth Karramiya In EI Bd IV S 669a As Saksaki al Burhan 1996 S 35 Zysow Karramiya 2011 S 595b al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 41 Abu Ḥaiyan at Tauḥidi Aḫlaq al wazirain Maṯalib al wazirain al Ṣaḥib ibn ʿAbbad wa Ibn al ʿAmid Ed Muḥammad Ṭanǧi Damaskus 1965 S 229 Digitalisat As Saksaki al Burhan 1996 S 36 Abu l Qasim as Samarqandi Kitab as Sawad al aʿẓam Istanbul 1887 S 27 Vgl Michael Bonner The Kitab al kasb attributed to al Shaybani Poverty Surplus and the Circulation of Wealth In Journal of the American Oriental Society 121 3 2001 410 427 Hier S 423a 425a Muḥammad as Saibani Kitab al Kasb Ed ʿAbd al Fattaḥ Ġudda Dar al Basaʾir al islamiya Beirut 1997 S 96 Digitalisat As Samʿani al Ansab Bd II S 34 Digitalisat Ibn Daʿi Razi Kitab Tabṣirat al ʿawamm 1313hs S 64 Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 583b Vgl z B Faḫr ad Din ar Razi Iʿtiqadat firaq al muslimin wa l musrikin 1938 S 67 Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 583a Vgl al Maqrizi al Mawaʿiẓ wa l iʿtibar 1998 Bd III S 403 423 Abu l Qasim as Samarqandi Tarǧuma i as sawad al aʿẓam Intisarat i Bunyad i Farhang i iran Teheran 1969 S 186 Faḫr ad Din ar Razi Asas at taqdis Ed Aḥmad al Ḥiǧazi as Saqqa Maktabat al Kulliyat al Azhariya Kairo 1986 S 100 f Digitalisat Al Ǧuwaini as Samil fi uṣul ad din 1969 S 422 Vgl Faḫr ad Din ar Razi Iʿtiqadat firaq al muslimin wa l musrikin 1938 S 67 An Nisaburi al Ġunya fi ʿilm al kalam 2010 Bd I S 381 Al Ǧuwaini as Samil fi uṣul ad din 1969 S 401 An Nisaburi al Ġunya fi ʿilm al kalam 2010 Bd I S 407 Vgl z B Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 52 79 engl Teil S 56 69 Naṣir i Ḫusrau Kitab i ǧamiʿ al ḥikmatain 1984 S 33 Engl Ubers Ormsby S 42 Naṣir i Ḫusrau Kitab i ǧamiʿ al ḥikmatain 1984 S 45 Engl Ubers Ormsby S 51 As Sahrastani al Milal wa n niḥal S 103 Dt Ubers S 125 f Vgl z B Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 55 engl Teil S 58 Zysow Karramiya 2011 S 595a Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 337 Vgl z B Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 55 engl Teil S 58 Vgl al Maqrizi al Mawaʿiẓ wa l iʿtibar 1998 Bd III S 403 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 77 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 112 Vgl Zysow Karramiyya 2016 S 256 Al Ǧuwaini as Samil fi uṣul ad din 1969 S 508 Al Isfara ini At Tabṣir fi d din 1983 S 112 Al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 190 An Nisaburi al Ġunya fi ʿilm al kalam 2010 Bd I S 388 Al Ǧuwaini as Samil fi uṣul ad din 1969 S 401 Naṣir i Ḫusrau Kitab i ǧamiʿ al ḥikmatain 1984 S 45 Engl Ubers Ormsby S 51 Abu Sakur as Salimi at Tamhid Al Maṭbaʿ al Faruqi Delhi 1892 S 50 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 95 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 29 Al Bazdawi Kitab Uṣul ad Din 2003 S 62 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 122 Al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 190 Al Ǧuwaini as Samil fi uṣul ad din 1969 S 530 Maimun ibn Muhammad an Nasafi Tabṣirat al adilla fi uṣul ad din ʿala ṭariq al imam Abi Manṣur al Maturidi Ed Claude Salame 2 Bde IFEAD Damaskus 1990 93 Bd I S 308 Al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 196 f Al Bazdawi Kitab Uṣul ad Din 2003 S 64 Vgl Faḫr ad Din ar Razi Iʿtiqadat firaq al muslimin wa l musrikin 1938 S 67 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 93 Z 14 f Al Isfara ini At Tabṣir fi d din 1983 S 113 Al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 193 As Sahrastani Nihayat al iqdam fi ʿilm al kalam Ed Alfred Guillaume London 1934 S 114 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 93 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 337 Al Baġdadi al Milal wa n niḥal 1970 S 150 Al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 190 Al Bazdawi Kitab Uṣul ad Din 2003 S 71 Al Isfara ini At Tabṣir fi d din 1983 S 113 Al Ǧuwaini as Samil fi uṣul ad din 1969 S 529 Al Bazdawi Kitab Uṣul ad Din 2003 S 62 Al Bazdawi Kitab Uṣul ad Din 2003 S 65 Al Ǧuwaini as Samil fi uṣul ad din 1969 S 530 Ibn Ḥazm al Faṣl fi l milal wa l ahwaʾ wa n niḥal Bd V S 74 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 154 Al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 195 Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 55 engl Teil S 58 ʿAbd al Ǧabbar ibn Aḥmad Sarḥ al uṣul al ḫamsa Ed ʿAbd al Karim ʿUṯman 3 Aufl Maktabat Wahba Kairo 1996 S 671 Digitalisat Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 154 Ibn Daʿi Razi Kitab Tabṣirat al ʿawamm 1313hs S 70 Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 25 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 298 Zysow Karramiya 2011 S 592a Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 298 Ibn Daʿi Razi Kitab Tabṣirat al ʿawamm 1313hs S 66 Abu l Ḥasan al Asʿari Maqalat al islamiyin wa iḫtilaf al muṣallin Ed Hellmut Ritter Steiner Wiesbaden 1963 S 141 Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 55 f engl Teil S 58 f Vgl al Maqrizi al Mawaʿiẓ wa l iʿtibar 1998 Bd III S 403 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 250 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 257 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 259 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 257 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 250 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 250 Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 25 Ibn Ḥazm al Faṣl fi l milal wa l ahwaʾ wa n niḥal Bd V S 74 Abu l Ḥasan al Asʿari Maqalat al islamiyin wa iḫtilaf al muṣallin Ed Hellmut Ritter Steiner Wiesbaden 1963 S 141 Abu Nuʿaim al Iṣfahani Ḥilyat al Auliyaʾ wa ṭabaqat al aṣfiyaʾ 10 Bde Dar al kutub al ʿilmiya Beirut 1405h Bd IX S 245 Digitalisat Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 55 f engl Teil S 58 f al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 38 Al Baġdadi Uṣul ad Din 1928 S 341 Ibn Daʿi Razi Kitab Tabṣirat al ʿawamm 1313hs S 65 Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 25 Faḫr ad Din ar Razi Asas at taqdis Ed Aḥmad al Ḥiǧazi as Saqqa Maktabat al Kulliyat al Azhariya Kairo 1986 S 100 f al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 40 Vgl al Maqrizi al Mawaʿiẓ wa l iʿtibar 1998 Bd III S 403 Abu Tammam Kitab as Saǧara 1998 arab Teil S 55 engl Teil S 59 Ibn Daʿi Razi Kitab Tabṣirat al ʿawamm 1313hs S 68 f As Saibani Kitab al Kasb 1997 S 219 Al Muqaddasi Kitab Aḥsan at taqasim 1906 S 38 f Al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 189 Vgl Faḫr ad Din ar Razi Iʿtiqadat firaq al muslimin wa l musrikin 1938 S 67 As Sahrastani al Milal wa n niḥal S 99 Dt Ubers S 119 Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 27 Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 27 Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 28 f Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 27 f Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 28 Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 28 Vgl Faḫr ad Din ar Razi Iʿtiqadat firaq al muslimin wa l musrikin 1938 S 67 Ibn al Aṯir al Kamil fi t taʾriḫ Ed C J Tornberg Bd XII S 99 Digitalisat Al Bazdawi Kitab Uṣul ad Din 2003 S 82 Bosworth Karramiya In EI Bd IV S 668 Al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 189 As Sahrastani al Milal wa n niḥal S 99 Dt Ubers S 119 Vgl Faḫr ad Din ar Razi Iʿtiqadat firaq al muslimin wa l musrikin 1938 S 67 Vgl Mutahhar ibn Tahir al Maqdisi Kitab al Badʾ wa t tariḫ Ed Clement Huart Paris 1899 Bd V S 145 Digitalisat van Ess Der Eine und das Andere 2011 S 630 Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 578 Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 577 Vgl Zadeh The Vernacular Qurʾan 2012 S 483 f Zysow Karramiya 2011 S 592b Flood Objects of translation 2009 S 94 96 Zysow Karramiya 2011 S 598b Moḥammad Reza Safiʿi Kadkani Cihra yi digar i Muḥammad ibn Karram Siǧistani dar partaw i suḫanan i nau yafta az u In Moḥsen Baqerzada Hrsg Arǧ nama yi iraǧ 2 Bde Capḫane yi ʿAzizi Tehran 1998a Bd II S 61 113 Hier besonders S 69 95 102 Zur Handschrift im British Museum vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 41 55 Vgl zu ihm van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 68 73 Zysow Karramiya 2011 S 598a Marie Bernand Le Kitab al radd ʿala al bidaʿ d Abu Muṭiʿ Makḥul al Nasafi In Annales islamologiques 16 1980 39 126 Digitalisat Rudolph Al Maturidi und die sunnitische Theologie in Samarkand 1997 S 88 105 Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 587a Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 577 Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 582a Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 587b Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 587 Ibn al Ǧauzi Kitab al mauḍuʿat min al aḥadiṯ al marfuʿat Ed Nur ad Din Ǧilar 4 Bde Maktabat Aḍwaʾ as Salaf Riyad 1997 Bd II S 308 Digitalisat Vgl Zysow Two unrecognized Karrami texts 1988 S 578 Fn 8 Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 41 Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 31 f Vgl van Ess Ungenutzte Texte zur Karramiya 1980 S 32 Zysow Karramiya 2011 S 592b Flood Jam Minaret In Encyclopaedia Iranica Bd XIV S 432 436 Digitalisat Flood Objects of translation 2009 S 99 f nbsp Dieser Artikel wurde am 25 Dezember 2016 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karramiya amp oldid 234963608