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Das Bistum Havelberg wurde angeblich 1 im Jahre 948 durch Konig Otto I begrundet 2 Es unterstand als Suffragandiozese dem Erzbistum Magdeburg Das Territorium des Hochstifts Havelberg wurde 1571 nach der Sakularisation vom Kurfurstentum Brandenburg vereinnahmt Bistum HavelbergWappen des Bistums Havelberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hoch und Spatmittelalter 1 2 Reformation und Sakularisation 2 Residenz 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Havelberger Dom nbsp Statue des Bischofs Johann Wopelitz Amtszeit 1385 1401 in der Wunderblutkirche in Bad WilsnackMit einem Sieg in der Schlacht bei Lenzen etwa 50 Kilometer elbabwarts von Havelberg gelang Heinrich I Ostfrankenreich im Jahr 929 ein bedeutender Vorstoss in das Herrschaftsgebiet der slawischen Stamme Heinrichs Sohn Otto I setzte die Eroberung ostelbischer Gebiete fort und grundete die Bistumer Havelberg und Brandenburg zur Missionierung der ortlichen Bevolkerung Die Bistumsgrundung stellt gleichzeitig die erste Erwahnung Havelbergs dar Schon 983 brach in der Region ein Aufstand slawischer Gruppen aus in dessen Verlauf auch der Bischofssitz von Havelberg erobert wurde sodass die Einflusssphare der deutschen Konige auf die Westseite der Elbe zuruckgedrangt wurde Nun folgte eine erneute Periode slawischer Herrschaft in Havelberg Hoch und Spatmittelalter Bearbeiten Der Magdeburger Erzbischof Norbert von Xanten weihte 1129 einen Bischof fur Havelberg den bis heute beruhmten Anselm von Havelberg spater Erzbischof von Ravenna 1150 grundete Anselm ein aus Pramonstratensern bestehendes Domkapitel fur sein Bistum Bereits 1151 wurde das Besitztum des Bistums von dem des Bischofs getrennt Das Kapitel gehorte der sachsischen Zirkarie des Pramonstratenserordens an Der Dompropst war zugleich Archidiakon fur Havelberg Von den 20 bis 30 Domherren waren die Halfte bis zwei Drittel adliger Abkunft dies jedoch mit steigender Tendenz Die geistliche Strukturbildung des Bistums zog sich bis ins 13 Jahrhundert hinein Die neun Archidiakonate wurden im Bistum Havelberg als Propsteien bezeichnet Die bischofliche Landesherrschaft im Hochstift war in vier Amter gegliedert Dazu gehorten die Gebiete um Wittstock und Dossow Amt Wittstock mit 17 Dorfern Bad Wilsnack und die Plattenburg Amt Plattenburg mit zehn Dorfern Schonhausen und Fischbeck Amt Schonhausen mit diesen beiden Orten sowie Fehrbellin Amt Bellin mit drei Dorfern Wichtigster Wallfahrtsort des Bistums war Wilsnack in der Prignitz mit seiner Wunderblutkirche Die bereits seit Jan Hus um 1403 umstrittenen Blutwunderhostien fuhrten zu standigen Auseinandersetzungen zwischen der Suffragandiozese und dem Erzbistum Magdeburg Reformation und Sakularisation Bearbeiten 1506 beantragten Bischof und Kapitel eine Transmutation Umwandlung des Domkapitels so dass es zu einem Sakularkanonikerstift wurde 1514 wurde dem Kurfursten von Brandenburg das Recht zur Ernennung des Dompropstes uberlassen 1522 verpflichtete sich das Kapitel keine Bischofswahl ohne Einwilligung des Kurfursten vorzunehmen Im Rahmen einer Visitation Martin Luthers wurde das Bistum bereits in der Zeit von 1540 bis 1545 reformiert In den folgenden Jahren wahlte das Domkapitel zu Bischofen ausschliesslich Sohne der Kurfursten von Brandenburg 1571 wurde das Bistum sakularisiert das Territorium des Hochstifts wurde vom Kurfurstentum Brandenburg annektiert Im Zuge der Sakularisation wurde 1819 das evangelische Domkapitel aufgelost Residenz BearbeitenBei Havelberg residierten die Bischofe auf der Plattenburg bei Wilsnack bevorzugten jedoch von 1271 bis zum Tode des letzten katholischen Bischofs von Havelberg im Jahre 1548 die Alte Bischofsburg in der verkehrsgunstig gelegenen und gut befestigten Stadt Wittstock so wurde Wittstock mit seiner Marienkirche eigentlicher Residenzort des Bischofs wahrend das Leben in Havelberg vom dort verbliebenen Domkapitel bestimmt wurde Siehe auch BearbeitenSlawenaufstand von 983 Havelberg Geschichte Liste der Bischofe von HavelbergLiteratur BearbeitenKurt Zellmer St Marien zu Wittstock Karwe bei Neuruppin 2007 ISBN 978 3 935231 94 7 Jurgen Schrader Der Flecken Calvorde Eine 1200 jahrige Geschichte Verlag Die Werkstatt Gottingen 2011 ISBN 978 3 89533 808 3 Gottfried Wentz Das Bistum Havelberg In Germania sacra I Abteilung Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg 2 Band ISBN 978 3 11 001285 9 Berlin und Leipzig 1933 Online verfugbar Dokumentenserver der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Sebastian Sigler Anselm von Havelberg Beitrage zum Lebensbild eines Politikers Theologen und koniglichen Gesandten im 12 Jahrhundert Shaker Aachen 2005 ISBN 3 8322 3916 2 Diss Univ Koln 2005 Weblinks Bearbeiten Pramonstratenser Domstift Havelberg GSN 739 in Germania Sacra https adw goe de forschung forschungsprojekte akademienprogramm germania sacra klosterdatenbank datenbankabfrage gsn 739 Abgerufen 20 Oktober 2017 Einzelnachweise Bearbeiten siehe gefalschte Stiftungsurkunde des Bistums Havelberg Jurgen Schrader Der Flecken Calvorde Eine 1200 jahrige Geschichte Verlag Die Werkstatt Gottingen 2011 S 54 VEhemalige Erzbistumer und Bistumer in DeutschlandKirchenprovinzen Erzbistumer und Bistumer als Suffragandiozesen Kirchenprovinz Besancon Bistum Basel fur Sudbaden Kirchenprovinz Bremen Erzbistum Bremen Bistum Lubeck Bistum Oldenburg Bistum Ratzeburg Bistum Roskilde Suffragan Bremens bis 1104 jetzt Bistum Kopenhagen in Danemark Bistum Schleswig Suffragan Bremens bis 1104 Bistum SchwerinKirchenprovinz Breslau Ostdeutsche Kirchenprovinz Erzbistum Breslau Bistum Berlin 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Berlin Bistum Ermland 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Pralatur SchneidemuhlKirchenprovinz Gnesen Posen Erzbistum Gnesen Posen 1821 1946 vereint jetzt Erzbistumer Gnesen und Posen beide im heutigen Polen Bistum Kulm 1466 1946 Suffragan Gnesen Posen s jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Kirchenprovinz Koln Rheinische Kirchenprovinz Bistum MindenKirchenprovinz Lund Bistum Schleswig Bistum Roskilde bis 1537 zustandig fur Rugen Kirchenprovinz Magdeburg Erzbistum Magdeburg jetzt Bistum Magdeburg Bistum Brandenburg Bistum Havelberg Bistum Lebus Bistum Meissen Suffragen Magdeburgs bis 1399 Bistum Merseburg Bistum Naumburg ZeitzKirchenprovinz Mainz Erzbistum Mainz jetzt Bistum Mainz Bistum Buraburg Bistum Corvey Bistum Halberstadt Bistum Konstanz Bistum Strassburg jetzt Erzbistum Strassburg in Frankreich Bistum Verden Bistum WormsKirchenprovinz Olmutz Generalvikariat Branitz im heutigen Polen Kirchenprovinz Prag Generalvikariat Glatz im heutigen Polen Kirchenprovinz Riga Bistum Ermland 1243 1512 Suffragan Rigas jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Bistum Kulm 1243 1466 Suffragan Rigas jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Bistum Pomesanien Bistum SamlandKirchenprovinz Salzburg Bistum Chiemsee Bistum Freising jetzt Erzbistum Munchen und Freising Bistum NeuburgKirchenprovinz Trier Erzbistum Trier jetzt Bistum Trier Bistum Metz im heutigen Frankreich Bistum Toul jetzt Bistum Nancy Toul in Frankreich Bistum Verdun im heutigen Frankreich Immediat Bistum Cammin jetzt Erzbistum Hamburg fur Ost Mecklenburg Erzbistum Berlin fur deutsche und Erzbistum Szczecin Kamien wie Bistum Koszalin Kolobrzeg fur polnische Teile Pommerns Bistum Ermland 1512 1930 exempt jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Apostolische Administratur Gorlitz 1972 1994 jetzt Bistum Gorlitz Bistum Meissen ab 1399 jetzt Bistum Dresden Meissen Apostolisches Vikariat Anhalt Apostolisches Vikariat des Nordens Apostolisches Vikariat Ober und Niedersachsen Apostolisches Vikariat in den Sachsischen Erblanden Apostolische Prafektur Schleswig HolsteinSiehe Liste der ehemaligen katholischen Diozesen Normdaten Geografikum GND 4123354 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistum Havelberg amp oldid 230018294