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Bei den Herrscherskulpturen am Altstadtrathaus in Braunschweig handelt es sich um 17 lebensgrosse Kalksteinstatuen die zwischen 1455 und 1468 1 an neun Pfeilern der West und Nordfassade des oberen Laubenganges des unter Denkmalschutz stehenden Altstadtrathauses in Braunschweig aufgestellt wurden Die Manner und Frauenfiguren stellen ottonische und welfische Herrscher und deren Ehefrauen dar Samtliche Standbilder wurden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von nur einem einzigen Bildhauer namlich Hans Hesse dem Jungeren geschaffen 2 Das Altstadtrathaus Sudostansicht rechts der Altstadtmarktbrunnen dahinter das Stechinelli Haus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Altstadtrathaus 1 2 Entstehung 1 3 Intention Motivation und Deutung 1 4 Beschreibung 1 4 1 Herrscherstandbilder 2 Rezeption 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenAltstadtrathaus Bearbeiten Das Altstadtrathaus im historischen Weichbild Altstadt befindet sich an der Nordwestecke des Altstadtmarktes Seine Nordseite liegt direkt gegenuber der Martinikirche der Westseite gegenuber liegt das Stechinelli Haus Das Rathaus wurde Mitte des 13 Jahrhunderts im Stil der Gotik errichtet und zahlt heute zu den altesten erhaltenen Rathausern Deutschlands Es blieb jahrhundertelang baulich grosstenteils unverandert Durch alliierte Bombenangriffe wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde zwar das Dach zerstort und das Gebaude brannte aus blieb aber ebenso wie die 17 Standbilder in seiner Grundsubstanz erhalten und konnte wieder nutzbar gemacht werden Entstehung Bearbeiten Es existieren mehrere Rechnungen aus dem Zeitraum 1455 bis 1468 die die Herstellung und Teil Vergoldung der Statuen betreffen 3 Die alteste erhaltene Mitteilung ist eine Rechnung der Altstadt aus dem Jahr 1455 Ein Maler namens Cord 4 erhielt 5 ft vor de belde to stofferen unde vergulden und M vor de schilde to malen 1460 fielen erneut Ausgaben fur Vergoldungen an Aus dem Zeitraum 1456 bis 1462 sind mehrere Rechnungen fur Material die zu behauenden Steine und dessen Transport in die Werkstatt des Bildhauers sowie fur bildhauerische Arbeiten an sich erhalten 5 Hans Hesse erhielt fur eine Statue je 4 ft Fur die Jahre 1456 bis 1462 sind Zahlungen an ihn fur insgesamt 14 Statuen nachgewiesen Eine Rechnung von 1462 hat allerdings den Text 9 ft vor 2 belde 1 hertoge unde 1 hertogynnen Hanse dem moller 9 Gulden fur 2 Stand Bildnisse 1 Herzog und 1 Herzogin Hans dem Muller 6 Dies nahm unter anderem Wolfgang Scheffler in seiner Dissertation von 1925 s u zum Anlass zu vermuten dass es mindestens zwei Bildhauer gab die Statuen fur das Rathaus schufen Hans Hesse d J und Hans Muller Scheffler folgte damit z B dem franzosischen Architekten Aymar Pierre Verdier und dem franzosische Arzt und Archaologen Francois Cattois Beide vertraten 1855 im ersten Band ihres Werkes Architecture civile et domestique au Moyen age et a la Renaissance 7 die Ansicht dass es neben Hesse mindestens einen weiteren Bildhauer gegeben habe Carl Schiller hatte diese Auffassung bereits 1852 vertreten spater auch Wilhelm Mithoff Gottfried Kiesow und Harmen Thies 8 9 Ohm schliesst dies angesichts von erhaltenen Rechnungen fur allein 14 Figuren die von Hesse geschaffen wurden aus 10 6 raumt jedoch ein dass wie Annette Boldt Stulzebach 11 oder Matthias Puhle 1 nicht vollkommen ausgeschlossen werde konne dass ein namentlich nicht bekannter zweiter Bildhauer tatig war Eine letzte erhaltene Rechnung stammt von 1468 sie bezieht sich wieder auf Vergoldungsarbeiten an den Figuren die wieder von mester Corde ausgefuhrt wurden 6 Intention Motivation und Deutung Bearbeiten Was Intention und Motivation des oder der Auftraggeber s betrifft existieren unterschiedliche Hypothesen Sofern es sich um eine politische Aussage handelt sei diese nach Ohm jedoch nicht einfach sichtbar bzw zu deuten 12 Bernd Schneidmuller wies darauf hin dass der Braunschweiger Chronist Hermann Bote in seiner zwischen 1493 und 1502 entstandenen Braunschweigischen Weltchronik darlegte dass die funf Weichbilde Altewiek Altstadt Hagen Neustadt und Sack aus denen sich die Stadt Braunschweig zusammensetzt von ottonischen Herrschern gegrundet worden seien und wichtige Kirchen von ihnen gestiftet Anm 1 Braunschweig sei also dadurch in die Geschichte sachsischer Kaiser Konige und Herzoge sowie in das Gefuge des Reiches eingeordnet 13 Dies gehe aus den Standbildern hervor die in den liudolfingischen Herrschern bis Otto III Braunschweiger Stadtherren erblickte deren Herrschaft uber die Brunonen und schliesslich Kaiser Lothar an die Welfen gelangte 14 nbsp Statuen am Rathaus von Brugge zwischen 1376 und 1380 entstandenScheffler vermutete 1925 in seiner Dissertation es handele sich womoglich um niederlandische Gepflogenheiten s z B das zwischen 1376 und 1380 entstandene Figurenprogramm am Rathaus von Brugge 12 dass also Kaufleute aus der Hansestadt Braunschweig das Rathaus des Hansekontors Brugge gekannt haben konnten 15 Auch konnten die Figurengruppen des 1396 erbauten Schonen Brunnens in Nurnberg Vorlage fur Braunschweig gewesen sein so wie zum Beispiel fur den 1408 fertiggestellten Altstadtmarktbrunnen der sich nur einige Meter direkt gegenuber dem Altstadtrathaus befindet 16 Ebenso konnte das zwischen 1405 und 1410 entstandene Bremer Rathaus als Vorlage gedient haben In ihrer Dissertation von 1960 verglich Gisela Goldberg die Statuen mit jenen der Konigsgalerien franzosischer Kathedralen wie Chartres Paris und Reims deren Zweck es war eine moglichst weit zuruckliegende Ahnenfolge darzustellen aus der sich des augenblicklichen Herrschers Regierungsanspruch begrundet 17 Armin Wolf setzte das Figurenprogramm in Braunschweig mit dem der Wittelsbacher am Standehaus in Landshut sowie den Figuren am Friedrichsbau des Heidelberger Schlosses gleich 18 Bereits Ende der 1970er Jahre hatte Manfred R W Garzmann darauf hingewiesen dass das stark befestigte Braunschweig reich und Mitglied der wirtschaftlich machtigen und politisch einflussreichen Hanse war Die Stadt bestand auf Eigenverwaltung und Herrschaft und opponierte damit zunehmend gegen die Welfen Braunschweig leitete diesen eigenen Herrschaftsanspruch unter anderem aus dem Stadtrecht ab dass ihr von Heinrich dem Lowen verliehen worden und von dessen Enkel Otto dem Kind 1227 bestatigt worden war siehe Ottonianum 19 20 Das Figurenprogramm am Rathaus der Altstadt sollte also diesen Anspruch auf Eigenstandigkeit untermauern und auch als reichsrechtlich legitimiert dokumentieren 1 Ohm weist darauf hin dass es in Braunschweig im 15 Jahrhundert als sich die Stadt auf dem Hohepunkt ihrer Macht befand keine Bestrebungen gab Reichsstadt zu werden Eine Reichsunmittelbarkeit wurde erst Ende des 16 Jahrhunderts zum Ziel als Braunschweig sich bereits erhohtem Druck seitens der Welfen in Wolfenbuttel ausgesetzt sah So sollte das Figurenprogramm am Rathaus weder die Herrschaft der Welfen uber die Stadt rechtfertigen noch die vollkommene Unabhangigkeit der Stadt Vielmehr ging es darum die Freiheitsrechte Braunschweigs gegenuber den Herzogen hervorzuheben Der Figurenschmuck ware demnach Ausdruck des Selbstverstandnisses und Selbstbewusstseins der Hansestadt Braunschweig insbesondere deren Oberschicht bestehend aus Handlern und Kaufleuten So sollen die Statuen die Selbststandigkeit und Unabhangigkeit der Stadt von den welfischen Fursten den Defacto Herrschern hervorheben Die Statuen entstanden kurz nach der Verlegung der Residenz der Welfenherzoge aus der Stadt Braunschweig heraus in das 15 km sudlich gelegene Wolfenbuttel Die Welfenherzoge hatte ihre Herrschaftsrechte zu Beginn des 15 Jahrhunderts grosstenteils durch Verkauf und Verpfandung an die Stadt abgetreten Ihren innerstadtischen Herrschaftssitz die Burg Dankwarderode in der sie Jahrhunderte residiert hatten hatten sie fur Wolfenbuttel aufgegeben Nach Ohm lag den Braunschweiger Burgern in diesem Moment also nichts ferner als die Macht der Welfen kunstlerisch darzustellen Auch dass es dabei um die Versinnbildlichung des Anspruch auf den Rang einer Reichsstadt ging halt Ohm fur wenig uberzeugend Zwar hatte Richard Moderhack 1997 in seiner Stadtgeschichte darauf hingewiesen dass Braunschweig um 1400 ganz offensichtlich die Stellung einer reichsfreien Stadt anstrebte 21 doch hatte Garzmann zwei Jahre zuvor die Meinung vertreten die Braunschweiger Ratsherren hatten sich nicht mit letzter Konsequenz um den Rang einer Reichsstadt bemuht weil ihnen wie zum Beispiel auch zur gleichen Zeit dem 100 km sudlich gelegenen Gottingen bewusst war mit welchen finanziellen Belastungen in diesem Fall zu rechnen war Die gleiche Ansicht wird auch von Schneidmuller vertreten 22 Nach Gunter Jahn 1998 sollte vor allem den Welfenherzogen die schuldige Referenz erwiesen werden 23 So sollten die Statuen eine Herrschaftskontinuitat abbilden Die liudolfingischen und welfischen Statuen mit Lothar III im Zentrum stellten zum einen Reichsreprasentanten hochster weltlicher Macht und Wurden dar sowie auch zwei in Sachsen herausragende Geschlechter die uber Brunonen und Billunger eng miteinander verbunden sind Sie bilden damit eine fur Braunschweig bedeutende Herrschaftskontinuitat ab und seien somit Ausdruck burgerlichen Selbstbewusstseins im Braunschweig des Spatmittelalters Die Braunschweiger Burgerschaft hatte sich Mitte des 15 Jahrhunderts zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Figurengruppe politisch bereits deutlich von den Welfen distanziert und uber zahlreiche Sonderrechte weitreichende Autonomie erlangt die es in dieser Form zu dokumentieren suchte Der Ort der Aufstellung der Statuen das Altstadtrathaus politisches Zentrum der spatmittelalterlichen Stadt und Begegnungsstatte von welfischen Herzogen und stadtischer Bevolkerung bei Huldigung oder Rechtsbestatigung unterstreicht diese Theorie 24 Beschreibung Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Die 17 Statuen am Altstadtrathaus Wie im 15 Jahrhundert ublich ging es bei der Anfertigung der Standbilder nicht darum eine tatsachliche historisch uberlieferte Portratahnlichkeit abzubilden wie sollte das auch uber einen Zeitraum von uber 300 Jahren auch moglich gewesen sein Es ging also nicht um die realistische Abbildung eines Menschen sondern um die Darstellung historischer Personen die anhand verschiedener Attribute als Konige Kaiser oder Herzoge identifizierbar waren 25 nbsp Schema des FigurenprogrammsAlle Statuten sind in Lebensgrosse ca 170 cm 11 ausgefuhrt Die Paare sowie die Einzelstatue stehen jeweils auf einem Podest mit Sockel unter einem Baldachin Die Manner jeweils vom Betrachter aus links die Frauen rechts Alle Figuren haben individuelle Gesichtszuge 26 und tragen unterschiedliche ihrem gesellschaftlichen Range entsprechende kostbare Kleidung und Schmuck aus der Entstehungszeit der Statuen 27 nbsp Die drei Kaiserinnen v l n r Mathilde die Heilige Adelheid von Burgund und TheophanuAlle Herrscherfiguren weisen jeweils fur ihre Stellung typische Insignien auf Alle Kaiser und deren Ehefrauen tragen Kronen sowie Zepter nur Heinrich I genannt Heinrich der Vogler tragt ein Schwert statt des Zepters Anm 2 das Zepter Otto IV war um 1789 wie es Ribbentrop beschrieb offensichtlich am oberen Teil abgebrochen Anm 3 und Reichsapfel Die Herzoge tragen einen Furstenhut und ein Schwert in ihrer Rechten Ihre Linke ist leer Heinrich I ist der einzige der eine Rustung samt Helm tragt Die Kaiserinnen und Koniginnen tragen Schleier Alle Frauen tragen lange aufwendig gestaltete Gewander mit Schellen ausser Helena von Danemark Ehefrau Wilhelms von Luneburg Sie tragt um den Hals eine dreireihige Perlenkette sowie darunter ein grosses in sich verflochtenes Band das in der Mitte auf der Brust eine Rose zeigt Auch die Manner tragen zum Teil lange Schellenbander Die Herzoginnen tragen Hauben Alle Frauen ausser Mathilde die langes Haar tragt haben eine aufwendige Haartracht in Form von Haarschnecken Die Kronen die Kreuze der Reichsapfel sowie die Schellengurtel sind vergoldet Otto I Lothar III und Heinrich der Lowe tragen lange Barte Die Statue Kaiser Lothar III steht im Winkel in der Mitte zwischen Ottonen und Welfen und ist der einzige Herrscher dessen Ehefrau Richenza von Northeim nicht dargestellt wurde Die ist um so merkwurdiger als Richenza als die Ahnherrin der Welfen betrachtet wurde Einen Erklarung warum Richenza ausgelassen wurde scheint der fehlende Platz in der Nische im Zentrum gewesen zu sein Eine andere Erklarung als diese kann sich Ohm nicht vorstellen da der Name von Lothars Frau im 15 Jahrhundert bekannt war Zudem war Richenzas Mutter die aus dem Geschlecht der Brunonen stammende Gertrud die Jungere von Braunschweig Grunderin des Aegidienklosters in Braunschweig beide also von grosser Bedeutung fur die Stadt 28 Die kunstlerische Qualitat der Figuren auf der Westseite wird im Allgemeinen als geringer als die auf der Nordseite betrachtet 29 So beschrieb sie der Kunsthistoriker Wolfgang Scheffler als stumpfsinnig leblos starr roh 30 Die Kopfe seien im Vergleich zum Korper zu gross geraten Korperhaltung und Gestik seien starr und die Gewander insbesondere deren Falten seien wenig ausgestaltet Ursprunglich befanden sich zu Fussen jeder Figur das Wappen der dargestellten Person und deren Name Wann und warum diese entfernt wurden ist unbekannt jedoch sind sie bei Rehtmeyer also im fruhen 18 Jahrhundert noch nachweisbar 31 Herrscherstandbilder Bearbeiten Die Statuen sind in chronologischer Reihenfolge angeordnet Allerdings wurden Heinrich der Lowe und dessen Sohn Otto I zeitlich getauscht so steht neben Lothar III nicht dessen Enkel Heinrich der Lowe sondern Heinrichs Sohn Otto IV Annette Boldt Stulzebach vermutet der Grund liege darin alle funf Kaiser chronologisch nebeneinander darzustellen 27 Das Figurenprogramm sollte die seit langem geltende stadtische Freiheit als durch Kaiser und Reich bestatigt symbolhaft darstellen Die Bildnisse konnen demnach als Memorialbilder verstanden werden 32 Position Geschlecht Person en Anmerkungen nbsp Westseite Ottonen Heinrich I undMathilde die Heilige Heinrich I um 876 936 genannt Heinrich der Vogler heiratete 909 Mathilde um 896 968 Ihr altester Sohn Otto folgte seinem Vater 936 auf den Thron nbsp Westseite Ottonen Otto I undAdelheid von Burgund Otto I 912 973 genannt Otto der Grosse heiratete 951 Adelheid um 931 999 Ihr Sohn Otto folgte seinem Vater 973 auf den Thron nbsp Westseite Ottonen Otto II undTheophanu Otto II 955 983 genannt Otto der Rote heiratete 972 Theophanu um 960 991 Ihr Sohn Otto folgte seinem Vater 983 auf den Thron nbsp Westseite Ottonen Otto III und angebl Maria von Aragon Otto III 980 1002 starb unverheiratet Die Identitat der Frau an seiner Seite ist ungeklart Es wurde vermutet dass es sich bei der Dargestellten entweder um seine Mutter Theophanu s o handeln konnte oder um seine Grossmutter vaterlicherseits Adelheid von Burgund s o Fur Braunschweig wahrscheinlicher erscheint hingegen dass die Statue Maria von Aragon darstellt bei der es sich nach einer im Spatmittelalter in Braunschweig verbreiteten Legende die als historische Wahrheit betrachtet wurde um die Ehefrau Otto III handeln solle 33 34 Historische Belege fur eine Ehe Otto III existieren indes nicht Johann Georg Leuckfeld hatte bereits in seinem 1714 erschienenen Werk Antiquitates Halberstadenses darauf hingewiesen dass Otto III nicht verheiratet gewesen war 35 Auch Carl Schiller hatte 1852 nochmals darauf hingewiesen dass es sich um angebliche Ehefrau Maria Sophie von Aragonien handeln konne Otto III aber unverheiratet war 36 nbsp Zentrum Lothar von Supplingenburg Lothar III heiratete im Jahr 1100 Richenza von Northeim um 1088 1141 Tochter Graf Heinrichs des Fetten von Northeim und der Brunonin Gertrud der Jungeren von Braunschweig Die Platzierung Lothar III im Zentrum der Figurenreihe ist kein Zufall da sich in seiner Person die Linie der sachsischen Kaiser mit der der Welfen vereinigt Dass seine Gemahlin Richenza im Figurenprogramm fehlt liegt allein am mangelnden Platz im Schnittpunkt des westlichen und nordlichen Laubengangs 37 nbsp Nordseite Welfen Otto IV und Maria von Brabant Otto IV von Braunschweig um 1175 1218 war der alteste uberlebende Sohn Heinrichs des Lowen s u und dessen zweiter Ehefrau Mathilde Plantagenet Er war der einzige romisch deutsche Konig und Kaiser des romisch deutschen Reiches aus dem Haus der Welfen Otto IV hatte bereits 1212 Beatrix von Schwaben 1198 1212 eine Enkelin Friedrich Barbarossas geheiratet die jedoch drei Wochen nach der Hochzeit starb 1214 heiratete er in zweiter Ehe Maria von Brabant Beide Ehen blieben kinderlos nbsp Nordseite Welfen Heinrich der Lowe undMathilde Plantagenet Heinrich der Lowe um 1130 1195 Herzog von Sachsen und Bayern heiratete 1147 in erster Ehe Clementia von Zahringen 1162 jedoch wurde die Ehe wegen zu naher Verwandtschaft aufgelost In zweiter Ehe heiratete Heinrich 1168 Mathilde Plantagenet um 1156 1189 alteste Tochter des englischen Konigs Heinrich II und dessen Ehefrau Eleonore von Aquitanien und Schwester der spateren englischen Konige Richard Lowenherz und Johann Ohneland Das Paar hatte mehrere Kinder darunter Otto IV s o sowie Wilhelm von Luneburg s u nbsp Nordseite Welfen Wilhelm von Luneburg undHelena von Danemark Wilhelm von Luneburg 1184 1213 jungster uberlebender Sohn Heinrichs des Lowen und dessen zweiter Ehefrau Mathilde Plantagenet s o heiratete 1202 Helena von Danemark um 1180 1233 Aus der Ehe ging ein Sohn genannt Otto das Kind hervor s u nbsp Nordseite Welfen Otto das Kind und Mathilde von Brandenburg Otto I genannt Otto das Kind 1204 1252 war das einzige Kind Wilhelms von Luneburg und dessen Ehefrau Helena von Danemark s o 1228 heiratete Otto Mathilde von Brandenburg Ab 1235 war Otto I erster Herzog von Braunschweig und Luneburg Aus der Ehe gingen 10 Kinder hervor darunter Albrecht I genannt der Grosse Stammvater des Alten Hauses Braunschweig und Johann I Stammvater des Alten Hauses Luneburg Rezeption BearbeitenEine fruhe Erwahnung der Skulpturen ist in Matthaus Merians zwischen 1654 und 1658 erschienen Topographia und Eigentliche Beschreibung Der Vornembsten State Schlosser auch anderer Platze und Orter in denen Hertzogthumer Braunschweig und Luneburg und denen dazu gehorende Grafschafften Herrschafften und Landen enthalten Als in der AltenStatt ist das alte StattRathauss bey dem alten Stattmarckt an welchem der Alten Fursten und Hertzogen von Braunschweig sampt deroselben Gemahlinne Bildnussen noch heutiges Tages in Stein gehawen zu finden seyn Merian Topographia Braunschweig und Luneburg S 59 Im Laufe der Jahrhunderte erwahnten und beschrieben auch andere Autoren die Figuren darunter die Historiker Heinrich Meibom und Philipp Julius Rehtmeyer in der 1722 erschienenen Braunschweigisch Luneburgischen Chronica Philip Christian Ribbentrop beschrieb die Skulpturen ausfuhrlich in seiner Beschreibung der Stadt Braunschweig 1 Band Johann Christoph Meyer Braunschweig 1789 S 208 212 Literatur BearbeitenElmar Arnhold Altstadtrathaus In Mittelalterliche Metropole Braunschweig Architektur und Stadtbaukunst vom 11 bis 15 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2018 ISBN 978 3 944939 36 0 S 182 187 Annette Boldt Stulzebach Figurenreihe am Braunschweiger Altstadtrathaus In Jochen Luckhardt Franz Niehoff Hrsg Heinrich der Lowe und seine Zeit Herrschaft und Reprasentation der Welfen 1125 1235 Band 3 Nachleben S 109 111 Gunter Jahn Der Altstadtmarkt in Braunschweig Geschichte und Geschichten In Stadtarchiv und Offentliche Bucherei Braunschweig Kleine Schriften Nr 18 im Auftrag der Stadt Braunschweig herausgegeben von Wolf Dieter Schuegraf 2 Auflage Braunschweig 1998 Wolfgang Kimpflinger Baudenkmale in Niedersachsen Band 1 1 Stadt Braunschweig Teil 1 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Hameln 1993 ISBN 3 87585 252 4 S 77 78 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus Braunschweiger Werkstucke Band 106 Hahn Hannover 2002 ISBN 3 7752 8800 7 Wolfgang Scheffler Die gotische Plastik der Stadt Braunschweig und ihre Stellung im niedersachsischen Kunstkreis Dissertation Gottingen 1925 Stadtisches Museum Braunschweig Hrsg Die Ausstellung Geschichte der Stadt Braunschweig im Altstadtrathaus Teil 1 Limbach Braunschweig 1991 ISBN 3 927288 09 8 S 102 121 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Stadtisches Museum Braunschweig Hrsg Die Ausstellung Geschichte der Stadt Braunschweig im Altstadtrathaus Teil 1 S 103 Johannes Zahlten Hans Hesse d J In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 296 297 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 122 123 Paul Jonas Meier Karl Steinacker Die Bau und Kunstdenkmaler der Stadt Braunschweig 2 erweiterte Auflage Braunschweig 1926 S 44 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 122 a b c Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 123 Verdier Cattois Architecture civile et domestique au Moyen age et a la RenaissanceBand 1 Paris 1855 S 136 142 Harmen Thies Mittelalterliche Architektur In Horst Rudiger Jarck Gerhard Schildt Hrsg Die Braunschweigische Landesgeschichte Jahrtausendruckblick einer Region 2 Auflage Appelhans Verlag Braunschweig 2001 ISBN 3 930292 28 9 S 434 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 123 FN 797 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 122 FN 794 a b Annette Boldt Stulzebach Figurenreihe am Braunschweiger Altstadtrathaus S 109 a b Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 123 124 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 126 zitiert nach Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 127 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 124 Erhard Metz Gerd Spies Hrsg Der Braunschweiger Brunnen auf dem Altstadtmarkt Braunschweiger Werkstucke Band 70 Braunschweig 1988 S 36 zitiert nach Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus FN 812 S 125 zitiert nach Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus FN 811 S 125 Manfred R W Garzmann Das Ottonianum und die Jura Indaginis Braunschweiger Werkstucke Band 59 Waisenhaus Buchdruckerei Braunschweig 1978 S 9 23 Manfred R W Garzmann 750 Jahre Stadtrechte fur Altstadt und Hagen Kleine Schriften Heft 1 Stadtarchiv und Stadtbibliothek Braunschweig Braunschweig 1977 Richard Moderhack Braunschweiger Stadtgeschichte mit Zeittafel und Bibliographie Waisenhaus Druckerei Braunschweig 1997 ISBN 3 87884 050 0 S 58 zitiert nach Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus FN 815 S 125 Gunter Jahn Der Altstadtmarkt in Braunschweig Geschichte und Geschichten S 29 Annette Boldt Stulzebach Figurenreihe am Braunschweiger Altstadtrathaus S 111 Gunter Jahn Der Altstadtmarkt in Braunschweig Geschichte und Geschichten S 30 Annette Boldt Stulzebach Figurenreihe am Braunschweiger Altstadtrathaus S 111 a b Annette Boldt Stulzebach Figurenreihe am Braunschweiger Altstadtrathaus S 110 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 121 FN 784 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 123 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 123 FN 801 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 121 Matthias Ohm Das Braunschweiger Altstadtrathaus S 127 Stadtisches Museum Braunschweig Hrsg Die Ausstellung Geschichte der Stadt Braunschweig im Altstadtrathaus Teil 1 S 111 Friedrich Ernst Kettner Kirchen und Reformations Historie des Kaiserlichen freyen Weltlichen Stiffts Quedlinburg Quedlinburg 1709 S 29 Johann Georg Leuckfeld Antiquitates Halberstadenses Oder historische Beschreibung des vormahligen Bischoffthums Halberstadt und derer darinnen gelebten Bischoffe Gottfried Freytag Wolfenbuttel 1714 S 304 Carl Schiller Die mittelalterliche Architektur Braunschweigs und seiner nachsten Umgebung C W Ramdohr Braunschweig 1852 S 98 Stadtisches Museum Braunschweig Hrsg Die Ausstellung Geschichte der Stadt Braunschweig im Altstadtrathaus Teil 1 S 113 Anmerkungen Bearbeiten Nach Schneidmuller soll die Altstadt von Otto dem Erlauchten gegrundet worden sein und er habe zudem die Jakobskirche dem der Legende nach altesten Kirchenbau der Stadt gestiftet haben Heinrich I soll die Neustadt gegrundet und die Andreaskirche gestiftet haben Otto der Grosse schliesslich soll die Kirche St Ulrici gestiftet haben Es scheint so als habe auch Heinrich I ursprunglich in seiner Rechten ein Zepter gehalten s dazu die Beschreibung Ribbentrops S 208 s dazu die Beschreibung Ribbentrops S 210 52 26298 10 51686 77 Koordinaten 52 15 46 7 N 10 31 0 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrscherskulpturen am Altstadtrathaus in Braunschweig amp oldid 242213082