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Das Aegidienkloster in Braunschweig war ursprunglich ein Benediktinerkloster und wurde im 12 Jahrhundert gegrundet Es besass seinen eigenen Bezirk mit Sonderrechten der Klosterfreiheit oder Aegidienfreiheit genannt wurde Die Klosterfreiheit war dem Stadtrecht entzogen und unterstand direkt dem Landesherrn Die Benediktiner nutzten es bis zur Reformation danach wechselte die Nutzung der Raume mehrmals Heute befindet sich in den verbliebenen Raumlichkeiten eine Aussenstelle des Braunschweigischen Landesmuseums Es befindet sich an der Strasse Hinter Agidien Blick auf das Konventsgebaude sowie den ehemaligen InnenhofPlan des Aegidienklosters und der angrenzenden Agidienhalle Aegidienkirche 1829Die Klosterfreiheit um 1400 Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 2 1 Reformation 2 2 Profanierung 2 3 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 WeblinksArchitektur BearbeitenDie neben der Aegidienkirche erhaltenen Teile des Klosters ein Teil des Kreuzgangs und die Konventsraume zahlen zu den altesten Bauten Braunschweigs und sind Baudenkmale Diese mittelalterlichen Zeugnisse weisen romanische und gotische Bauelemente auf Neben dem Klausurbereich gehorten auch Klostergarten ein Wirtschaftshof und ein Friedhof zur Anlage diese haben sich jedoch nicht erhalten Geschichte BearbeitenDas Benediktinerkloster wurde 1115 durch die brunonische Markgrafin Gertrud die Jungere von Braunschweig 1117 gegrundet und war zunachst der heiligen Maria geweiht Spater wurde es dem heiligen Agidius geweiht Das Kloster erhielt die Reliquien des heiligen Auctors die 1113 nach Braunschweig kamen Der heilige Auctor wurde 1200 zum Stadtheiligen und Schutzpatron der Stadt Braunschweig Das Kloster wurde auf dem Kopfeberg der spater Agidienberg genannt wurde sudwestlich des Dorfes Bruneswiek Altewiek errichtet Als Teil des Klosters wurde eine romanische Kirche erbaut 1134 nahm Kaiser Lothar III 1075 1137 das Aegidienkloster in seinen Schutz Die Vogtei liess er durch Ministerialen auf der Burg Dankwarderode verwalten 1179 bestatigte Papst Alexander III 1100 1105 1181 die Guter des Aegidienklosters dazu zahlten die Magnikirche sowie die Nicolaikapelle und St Agidien in Rautheim Monche des Aegidienklosters in Braunschweig grundeten das Benediktinerkloster in Lubeck und von dort aus spater das Benediktinerkloster Wismar 1278 fand der Neubau der Klosterkirche von St Aegidien statt nachdem sie und das Kloster bei einem Grossbrand zerstort wurden 1478 fand die Schlussweihe der Kirche statt Das Kloster hatte eine grosse Bedeutung was zahlreiche bischofliche und papstliche Dokumente belegen Im Kloster sind diverse historisch bedeutende Bucher und Zeugnisse entstanden und verwahrt worden In dem Buch Legenden und Geschichten des Klosters St Aegidien des Abtes Berthold Meier wurde um 1457 die erste Stadtansicht Braunschweigs veroffentlicht Nach der Auflosung des Klosters wurden diese Klosterbestande auf Bibliotheken Museen und Archive verteilt Zudem verwahrte das Kloster eine Reliquie des Blutes Christi Reformation Bearbeiten Einige der Benediktinermonche zahlten zu den ersten Anhangern Luthers In der Fruhphase der Reformation wirkte der Benediktinermonch Gottschalk Kruse um 1499 um 1540 in Braunschweig und hielt Predigten und biblische Vorlesungen im Aegidienkloster Somit forderte er die Ausbreitung des evangelischen Glaubens in Braunschweig musste jedoch auf Drangen des Herzogs Heinrich d J 1489 1568 die Stadt im Marz 1523 verlassen Er hatte sich wahrend seines Studiums in Wittenberg der lutherischen Lehre zugewandt Nachdem die Benediktinermonche das Kloster wahrend der Reformation 1528 verliessen und das Benediktinerkloster 1543 aufgehoben wurde nutzten es zunachst Zisterzienserinnen 1615 siedelte ein lutherischer Jungfrauenkonvent von St Leonhard in das Aegidienkloster uber Dieses evangelische Stift nannte sich fortan Aegidienstift St Leonhard war zuvor bei der Belagerung der Stadt verwustet worden Profanierung Bearbeiten Am 8 Dezember 1811 fand der letzte Gottesdienst in der Aegidienkirche statt die zuletzt als Garnisonkirche genutzt wurde Sie wurde daraufhin profaniert und als Agidienhalle u a als Konzerthalle genutzt 1821 lebten im Kloster eine Vorsteherin Domina ein Propst und elf Konventualinnen 1832 erfolgte der Umbau der Klostergebaude in ein Gefangnis Bis dahin nutzte man die umgebaute Augusttorwache Der Innenhof diente als Hinrichtungsstatte Am 1 Oktober 1840 wurde das Aegidienklostergefangnis zur Landesstrafanstalt erweitert Um den dafur benotigten Platz zu schaffen wurde der Jungfrauenkonvent von St Aegidien in die Domkurie in der Kleinen Burg uberfuhrt Die Gebaude wurden bis 1867 als Gefangnis genutzt Von 1884 bis 1885 wurde auf dem Rennelberg eine neue Strafanstalt errichtet Die zahlreichen Umbauten und die Abrissarbeiten am Kloster sorgten dafur dass sich bis heute nur noch der ostliche Kreuzgangflugel mit drei angrenzenden Raumen Klausurbereich erhalten hat Ein Rundbogenfenster das beim Abriss ausgebaut wurde wurde Anfang des 20 Jahrhunderts in die umgebaute Kreuzkirche in Lehndorf eingebaut 1902 zog das Vaterlandische Museum das heutige Braunschweigische Landesmuseum in die noch vorhandenen Klosterraume ein zudem nutzte es die Agidienhalle die ehemalige Klosterkirche und das angrenzende ehemalige Evangelische Vereinshaus Das Aegidienkloster wurde restauriert Der Chor des von 1902 bis 1903 abgebrochenen Paulinerklosters am Bohlweg aus dem 15 Jahrhundert wurde hier wieder aufgebaut um dem Museum mehr Raum zu bieten Am 25 April 1906 erfolgte unter Beisein des Regenten Prinz Albrecht von Preussen die Einweihung der neuen Raume des Vaterlandischen Museums Heutige Nutzung Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Aegidienkirche der katholischen Gemeinde als Gottesdienstraum uberlassen und stand somit dem Museum nicht mehr zur Verfugung Die Klosterraume und der Paulinerchor waren kriegsbedingt beschadigt und mussten instand gesetzt werden Die Arbeiten waren Ende der 1950er Jahre abgeschlossen und liessen wahrend dessen nur kleine Ausstellungen zu Mit einer neuen Dauerausstellung wurde das Museum 1960 wieder ganzlich der Offentlichkeit ubergeben Nach dem Umzug des Braunschweigischen Landesmuseums in das Vieweghaus am Burgplatz wurde der Gebaudekomplex um das Kloster als Ausstellungszentrum genutzt Neben einer Ausstellung uber judische Kultur und Geschichte mit einem Synagogenraum fanden wechselnde Ausstellungen statt Seit 2012 befindet sich hier neben dem Judischen Museum eine Ausstellung zu den Klosterraumen Wegen der Sanierung des Kloster und Museumsgebaudes wurde es am 11 August 2014 geschlossen und wird voraussichtlich im Fruhjahr 2015 wieder offentlich zuganglich sein Literatur BearbeitenJohann A H Schmidt Versuch einer historisch topographischen Beschreibung der Stadt Braunschweig nach ihren Markten Platzen Strassen Kirchen und andern offentlichen Gebauden Promenaden offentlichen Garten u s w Nebst einer Posttabelle Lucius Braunschweig 1821 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aegidienkloster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 3 Landesmuseen Ausstellungszentrum Hinter Agidien Stadt Braunschweig St Aegidien Beschreibung des Aegidienklosters auf der Niedersachsischen Klosterkarte des Instituts fur Historische LandesforschungKloster und Stifte in Braunschweig Aegidienkloster Alexiushaus Brudernkloster Cyriacusstift Dominikanerkloster Domstift Johanniterkommende Kloster Riddagshausen Kreuzkloster Paulinerkloster TemplerkommendeJudische Museen in Niedersachsen Aegidienkloster Braunschweig August Gottschalk Haus in Esens Cohn Scheune in Rotenburg Wumme Judisches Museum Braunschweig Judisches Museum Hoya Synagoge Celle Synagoge Dornum Synagoge Neustadtgodens 52 259476 10 525423 Koordinaten 52 15 34 1 N 10 31 31 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aegidienkloster Braunschweig amp oldid 233814027