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Gottschalk Kruse um 1499 in Braunschweig um Ostern 1540 in Harburg heute Hamburg war ein lutherischer Theologe und Reformator in Niedersachsen sowie erster Vertreter der lutherischen Lehre in Braunschweig 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Reformation in Braunschweig 1 2 In Celle und Harburg 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten1508 wurde der neunjahrige Gottschalk Kruse von seiner verwitweten Mutter als puer oblatus in das Benediktinerkloster St Aegidien in Braunschweig gegeben wo er ab 1516 als Monch tatig war Der Braunschweiger Burger Peter Hummel soll Kruse als erster auf die Schriften Martin Luthers aufmerksam gemacht haben Von seinem Abt Mag Thiederich Koch und Prior Hermann Boeckheister gefordert konnte er im selben Jahr in Erfurt das Studium der Theologie beginnen und horte dabei Luther Melanchthon und Karlstadt 2 Mit Unterstutzung von Freunden ging er 1520 nach Wittenberg um dort seine Studien fortsetzen zu konnen Luther forderte ihn so weit dass er sein Studium 1521 mit der Promotion zum Doktor der Theologie abschliessen konnte Reformation in Braunschweig Bearbeiten Nach erneuter Ruckkehr nach Braunschweig predigte er von Dezember 1521 bis Januar 1522 die neuen Lehren Luthers und setzte sich so dem Verdacht aus eine Ketzer Schule zu betreiben Aus diesem Grunde sandte ihn sein Abt zur Beruhigung der Lage aus Braunschweig weg in das nur wenige Kilometer entfernte zum Klostergut gehorige Dorf Volkmarode das sich aber auf dem Gebiet des Herzogtums Braunschweig Luneburg befand Aber auch von dort musste er fliehen diesmal nach Wittenberg wo er 1522 die fruheste Reformationsschrift Niedersachsens Von Adams und unsem Valle und Wedderuperstendighe verfasste die noch im selben Jahr in Braunschweig gedruckt wurde Wieder in Braunschweig predigte Kruse von Ende 1522 bis Februar 1523 musste aber wieder fliehen und entging am 19 Marz 1523 nur knapp einem Anschlag durch Truppen Herzog Heinrichs des Jungeren Darauf hin floh Kruse endgultig aus der Stadt verfasste aber noch im selben Jahr eine Rechtfertigungsschrift mit dem Titel Worumme hee gheweken uth seynem kloester eyn underrichtunghe die er den Braunschweiger Burgern widmete und die in Wittenberg gedruckt wurde Beide Schriften sorgten dafur dass die Reformation in Braunschweig noch mehr Zulauf fand 3 In Celle und Harburg Bearbeiten Luther empfahl Kruse an Herzog Ernst von Luneburg wegen seines Bekenntnisses zum neuen Glauben Ernst der Bekenner genannt Kruse wurde daraufhin nach Celle entsandt um dort reformatorisch zu wirken Zwischen 1524 und 1527 trieb er die Reformation im Herzogtum Braunschweig Luneburg voran so disputierte er z B in Anwesenheit des Herzogs und des Rates der Stadt mit den Franziskanern und bewies ihnen dass sie von der Heiligen Schrift abwichen Kruse kann als erster Generalsuperintendent des Herzogtums Luneburg Celle angesehen werden Fur die Durchfuhrung der Reformation schrieb er die 27 Artikel und die Predigtanweisung sowie einige Traktate Urbanus Rhegius fand in ihm eine grosse Stutze Von 1527 bis zu seinem Tode 1540 schliesslich war Kruse Reformator und erster Superintendent des kleinen Furstentums Luneburg Harburg 4 Werke Auswahl BearbeitenVan adams vnd vnsem valle vnd wedder vper standinghe 1522 To allen Christ geloubigen frommen mynschen bes d statt Brunswygk D Godschalci Crussen Worumme hee gheweken wth synem Kloester eyn vnderrichtunghe 1523 Handelyng twyschen d Baruoten tho Zeelle ynn Sassen vnde d vorordneten Predigern dar suluest de Mysse belangen 1527 Artikel darinne etlike mysbruke by den Parren des Forstendoms Luneborg entdecket vnde dar yegen gude ordenynge angegeuen werden mit bewysynge vnd vorklarynge d schrifft 1527 Literatur BearbeitenCamerer Garzmann Schuegraf Pingel Braunschweiger Stadtlexikon Braunschweig 1992 Klaus Jurgens Kruse Gottschalk In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 Walter Schafer Kruse Gottschalk In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 149 f Digitalisat Werner Spiess Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491 1671 2 Bande Braunschweig 1966 E Wolters Eine Spur des Gottschalk Kruse in Zeitschrift der Gesellschaft fur Niedersachsische Kirchengeschichte Nr 42 1937 S 239 Adolf Wrede Einfuhrung der Reformation im Luneburg schen durch Ernst den Bekenner Gottingen 1887 Einzelnachweise Bearbeiten Werner Spiess Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491 1671 Band 2 Braunschweig 1966 S 642 Werner Spiess Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491 1671 Band 1 Braunschweig 1966 S 48 Werner Spiess Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491 1671 Band 1 Braunschweig 1966 S 49 Werner Spiess Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491 1671 Band 1 Braunschweig 1966 S 50 Normdaten Person GND 122523687 lobid OGND AKS VIAF 52572954 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kruse GottschalkKURZBESCHREIBUNG lutherischer Theologe und Reformator in NiedersachsenGEBURTSDATUM um 1499GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 1540STERBEORT Hamburg Harburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottschalk Kruse amp oldid 239451151