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Die ehemalige Synagoge in Dornum ist die einzige weitgehend im Originalzustand erhaltene Ostfrieslands Die Judische Gemeinde Dornum nutzte sie von 1841 bis zum 7 November 1938 Die letzten judischen Bewohner verliessen Dornum 1940 Heute dient das Gebaude als Gedenkstatte und judisches Museum Trager ist der Forderverein Synagoge Dornum Ehemalige Synagoge Dornum Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Ausstellung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBaubeschreibung BearbeitenDie Dornumer Synagoge ist ein eingeschossiger Ziegelbau mit Walmdach Sie ist etwa 7 75 m breit und 10 5 m lang Uber den Haupteingang an der Kirchstrasse gelangt man in einen Flur uber den man nordlich und sudlich zwei annahernd quadratische Bereiche fur die Frauen erreicht die durch eine holzerne Wand mit geschlossener Brustung und einem daruberliegenden Gitterwerk getrennt sind Der Synagogenraum selbst liegt im hinteren Teil des Gebaudes Er ist etwa 6 80 7 30 m breit und mit einer Holztonnendecke versehen Der Boden ist mit Steinzeugfliesen belegt 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Gedenk und Informationsstatte Synagoge DornumNachdem die Anzahl der Juden in Folge der Weihnachtsflut 1717 stark anstieg richtete der Faktor Samuel Aarons einen Betsaal in einem Gebaude an der Hohen Strasse heute Kirchstrasse ein der erstmals um 1730 erwahnt wird Vermutlich stand das Haus mit dem Betraum auf dem Grundstuck auf dem spater die Synagoge errichtet wurde Moglicherweise hatte es auch eine Mikwe Darauf deutet ein Schacht im nordlichen Teil des Frauenbereichs der 1991 bei Bauarbeiten entdeckt wurde Er konnte der Uberrest eines judischen Ritualbads sein Dieser Schacht war etwa 2 50 m 3 50 m gross und hatte eine Tiefe von 2 40 m Die Seitenwande waren innen blau gestrichen Die Stufen waren jedoch nicht mehr vollstandig Der Schacht wurde nach den Bauarbeiten wieder verfullt 2 Die heute noch erhaltene Synagoge in Dornum liess die ortliche Gemeinde 1841 erbauen Das Geld hierfur nahmen die Dornumer Juden bei einem christlichen Geldverleiher auf wobei Hauser und Wertgegenstande der judischen Familien als Sicherheit angegeben wurden 1 In den folgenden fast 100 Jahren modernisierte die Gemeinde das Gebaude mehrfach 1912 beschloss die Gemeinde den Verkauf der Synagoge und plante einen Neubau Dies konnte wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs nicht umgesetzt werden 3 Stattdessen wurde die alte Synagoge abermals modernisiert und erhielt im Jahre 1920 elektrisches Licht Eine Heizung wurde jedoch nie eingebaut Dies stellte in den Wintermonaten ein Problem dar da der Boden nur aus gestampften Lehm bestand In den Folgejahren verliessen viele Juden den Ort aus wirtschaftlichen Grunden Nach 1922 fanden aufgrund der Versetzung des Vorbeters nur noch an hohen Feiertagen Gottesdienste statt 1 Der Machtantritt der Nationalsozialisten verstarkte diesen Trend Ende 1933 hatte bereits ein Drittel der Juden Dornum verlassen Im August 1933 wurde die Hohe Strasse an der die Synagoge und viele judische Wohnungen lagen in Adolf Hitler Strasse umbenannt Nach 1933 wurde die Dornumer Synagoge kaum noch genutzt da die erforderliche Zahl von zehn mannlichen Gottesdienstbesuchern fur eine Minjan nicht mehr erreicht wurde Wilhelm Rose der letzte Gemeindevorsteher verkaufte die Synagoge schliesslich am 7 November 1938 fur 600 Reichsmark an den ortlichen Tischlermeister August Tessmer dessen Haus unmittelbar an das Synagogengebaude grenzte Dieser nutzte das Gebaude fortan als Mobellager Den Verkaufserlos der fur den judischen Hilfsverein bestimmt war uberwies Rose an das Landesrabbinat Emden Wahrend der Novemberpogrome 1938 drangen ortliche SA Mitglieder in das Gebaude ein und entwendeten Einrichtungsgegenstande die sie anschliessend auf dem Marktplatz verbrannten 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das ehemalige judische Gotteshaus als Mobellager Brennstofflager sowie als Geschaftsraum Der Landkreis Norden genehmigte 1954 den Umbau der Synagoge zu einem Geschafts und Ausstellungsraum Dabei wurde 1957 die strassenseitigen Westfassade abgetragen etwa einen halben Meter nach Osten versetzt und mit Schaufenstern und zwei Fenstern im Obergeschoss ausgestattet Das Sandstein Inschriften Element mit der hebraischen Inschrift des Psalms 118 20 Das ist das Tor des Herrn die Gerechten werden dort einziehen welches sich uber dem Eingang befunden hatte wurde dabei sichergestellt und eingelagert 1 Im Jahre 1990 4 grundete sich der Forderverein Synagoge Dornum dessen Vereinsziele die Erhaltung und Wiederherstellung der Synagoge in Dornum die Instandhaltung und Pflege des judischen Friedhofs sowie die Erstellung einer standigen Ausstellung zur judischen Geschichte Dornums sind 1991 wurde die Synagoge mit Mitteln der Denkmalpflege sowie der Gemeinde Dornum restauriert Dabei wurde auch die alte Westfassade wieder hergestellt und das Sandsteinelement wieder eingefugt 3 Seither dient die ehemalige Synagoge als Gedenk und Informationsstatte Ausstellung BearbeitenDie Dauerausstellung gliedert sich in die Bereiche Geschichte Kultur und Religion Zudem finden wechselnde Jahresausstellungen statt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagogue Dornum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gedenkstatte Synagoge im Denkmalatlas Niedersachsen Synagoge Dornum bei Alemannia Judaica Reise ins judische Ostfriesland Herausgeberin Ostfriesische Landschaft Kulturagentur Aurich 2013 S 12 f Novemberpogrome 1938 in Niedersachsen DornumEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Synagoge Abgerufen am 4 Oktober 2022 Synagoge Abgerufen am 4 Oktober 2022 a b Synagoge Abgerufen am 26 April 2023 Daniel Fraenkel Dornum In Herbert Obenaus Hrsg in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 478 486 Museen im Landkreis Aurich Bade museum norderney Galerie Hans Trimborn in Norderney Bockwindmuhle Dornum Deichmuhle in Norden Dorfmuseum Munkeboe Historisches Museum Aurich 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