www.wikidata.de-de.nina.az
Die Cohn Scheune in der niedersachsischen Kreisstadt Rotenburg Wumme beherbergt ein kulturhistorisches Museum zur Geschichte des Judentums im Bereich Rotenburg und im Elbe Weser Raum Der Wiederaufbau und das Museum wurden durch den Forderverein Cohn Scheune und zahlreiche Spenden ermoglicht Die Kulturwerkstatt wurde am 19 September 2010 mit einem feierlichen Festakt eroffnet bei der auch Familienangehorige der Familie Cohn anwesend waren Die Cohn ScheuneInhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Familie Cohn 3 Museum 4 Kontroverse um Gegner der Cohn Scheune 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenDas kleine zweistockige Fachwerkgebaude das eigentlich keine Scheune sondern ein Werkstattgebaude war ist ca 180 Jahre alt und befand sich ursprunglich auf dem Gelande des innerstadtischen Wohn und Geschaftshauses Grosse Strasse 32 Dieses Fachwerkhaus gehorte der ortsansassigen judischen Kaufmannsfamilie Cohn die eine prominente Rolle innerhalb der ortlichen judischen Gemeinde spielte In der sogenannten Scheune befand sich seit Ende des 19 Jahrhunderts die zum Geschaft gehorende Textilwerkstatt In der Nachkriegszeit drohte das Gebaude zu verfallen bis es 2005 von einer ortlichen Initiative abgebaut und bis 2010 gegenuber der Stadtkirche an zentraler Stelle wieder aufgebaut wurde mit dem Ziel ein judisches Museum und eine Begegnungsstatte zu bauen Am ursprunglichen Standort der Grossen Strasse 32 befindet sich heute ein Neubau mit Ladengeschaft Davor wurden 2005 sechs Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Cohn und ihre Angestellten verlegt Siehe auch Stolpersteine in Rotenburg Wumme Familie Cohn BearbeitenDie Familie Cohn war die einzige judische Familie die durchgehend von der Mitte des 18 Jahrhunderts bis zur Vertreibung in der NS Zeit in Rotenburg wohnhaft war Sie betrieb den Handel mit Fellen und Stoffen seit Beginn des 19 Jahrhunderts auch einen eigenen Textilladen Nach Julius David Cohn der das Geschaft von seinem Vater David Isaak Cohn 1877 ubernahm hiess die erfolgreiche Textilhandlung dann J D Cohn und wurde seit 1922 von Hermann Julius Cohn gefuhrt Durch die Weltwirtschaftskrise und die antijudische NS Politik musste er 1934 Konkurs anmelden Wahrend die beiden Tochter noch nach Sudamerika und England emigrieren konnten wurden die Eltern Hermann und Gertrud Cohn 1943 aus Berlin nach Auschwitz deportiert und ermordet Die 1919 in Rotenburg geborene zweite Tochter Hildegard Jacobsohn geb Cohn war 2010 Ehrengast bei der Eroffnung der Cohn Scheune Museum BearbeitenDie Ausstellung im Museum hat zwei Abteilungen im Unter und Obergeschoss Im unteren Hauptraum zeigt die lokalhistorische Dauerausstellung Judisches Leben in Rotenburg die Geschichte der judischen Einwohner in der Region seit der Mitte des 18 Jahrhunderts Sie prasentiert die Entwicklung der fruheren Rotenburger Judischen Gemeinde die im 19 Jahrhundert eine der wichtigsten Zentren judischen Lebens im Elbe Weser Raum bildete und die Familien in Visselhovede Scheessel Neuenkirchen und Tewel einschloss Die Ausstellung thematisiert ebenso die Verfolgungen zur Zeit des Nationalsozialismus der auch zahlreiche Bewohner der Rotenburger Anstalten zum Opfer fielen Auf interaktiven Karten und Zeitleisten kann die judische Geschichte der Elbe Weser Region erforscht werden Im Jahr 2015 kamen eine Multimedia Erganzung mit Videogesprachen auf ausleihbaren Tablets hinzu die auch eine Fuhrung und Lernmaterial fur die Ausstellung bieten Die Dauerausstellung wurde im Jahr 2020 durch neue Bereiche zum Thema Emigration erweitert Im Obergeschoss der Cohn Scheune befindet sich ein Seminarraum mit einer Einfuhrung in das Judentum Dort werden neben den Grundlagen zur Kultur und Religion auch Einblicke in das judische Leben gegeben und bspw die Fest und Feiertage vorgestellt gemeinsam mit dem Nachbau von Teilen des zerstorten Mobiliar der 1938 zerstorten Synagoge in Zeven Im Obergeschoss konnen sich Besucher selbstandig uber die Erinnerungskultur im Landkreis Rotenburg informieren Kontroverse um Gegner der Cohn Scheune BearbeitenIn Teilen der Rotenburger Bevolkerung regte sich Widerstand gegen die Planungen der Cohn Scheune 1 darunter auch offen antisemitische Parolen Die Presse berichtete von Leserzuschriften die deshalb nicht veroffentlicht werden konnten weil sie den Straftatbestand der Volksverhetzung erfullt hatten Forderungen veroffentlicht wie Ware es nicht angebrachter unserer gefallenen Soldaten und Helden zu gedenken Es formte sich eine Burgerinitiative Cohn Scheune am falschen Platz Der Leiter des Fordervereins Cohn Scheune beschrieb deren Arbeit gegenuber der Rotenburger Rundschau Verdeckt unter dem Mantel stadteplanerischer Besserwisserei wurden hier eindeutig antisemitische Ausserungen ungeniert nach aussen getragen die mich erschreckten Und weiter Ich hatte nicht fur moglich gehalten dass es das in dieser Eindeutigkeit 60 Jahre nach Ende des Nationalsozialismus noch gab 2 Der Wiederaufbau wurde gegen diesen Widerstand mit Unterstutzung vom Rat der Stadt durchgesetzt Literatur BearbeitenManfred Wichmann Hrsg Judisches Leben in Rotenburg Begleitbuch zur Ausstellung in der Cohn Scheune PD Verlag 2010 Inge Hansen Schaberg Hrsg Weitererzahlen Die Cohn Scheune Judisches Museum und Kulturwerkstatt Hentrich und Hentrich Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 95565 461 0 Siehe auch BearbeitenJudischer Friedhof Rotenburg Wumme Liste der Judischen MuseenWeblinks BearbeitenWebseite der Cohn Scheune http www rotenburger rundschau de redaktion redaktion aktuell data anzeigen php dataid 78787 Einweihung der Cohn Scheune Bilder von der Einweihung Die Cohn Scheune zu Rotenburg Memento vom 29 Januar 2012 im Internet Archive in Judische Zeitung Ein Mosaik judischer Geschichte in Judische Allgemeine Gebaude erinnert an judisches Leben in Rotenburg in Radio Bremen Eindrucksvoller Festakt auf kreiszeitung de Museum fur judische Kultur in der Zevener ZeitungEinzelnachweise Bearbeiten Kritiker sind verstummt In www rotenburger rundschau de Abgerufen am 4 Dezember 2016 Herausragend In Kreiszeitung 14 Marz 2016 kreiszeitung de abgerufen am 4 Dezember 2016 Normdaten Korperschaft GND 1189362007 lobid OGND AKS Judische Museen in Niedersachsen Aegidienkloster Braunschweig August Gottschalk Haus in Esens Cohn Scheune in Rotenburg Wumme Judisches Museum Braunschweig Judisches Museum Hoya Synagoge Celle Synagoge Dornum Synagoge Neustadtgodens 53 109722222222 9 4054166666667 Koordinaten 53 6 35 N 9 24 19 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cohn Scheune amp oldid 235756778