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53 109278 9 405694 Koordinaten 53 6 33 4 N 9 24 20 5 O Die Stadtkirche ist eine evangelisch lutherische Gemeindekirche im Stadtzentrum der niedersachsischen Kreisstadt Rotenburg Wumme Sie war bis 1945 der einzige evangelische Kirchenbau der Stadt der einer Kirchengemeinde als Predigtstatte diente und war damit die Stadt Kirche des Ortes Kunsthistorisch stellt die Kirche einen bedeutenden Vertreter der neugotischen Architektur in Niedersachsen dar Sie war bis 1960 von einem Kirchhof mit Mauer und kunstvollen Eisentoren umgeben Stadtkirche Rotenburg Wumme Konfession Evangelisch lutherischPfarrgemeinde Stadtkirchengemeinde RotenburgAnschrift Am Kirchhof 27356Rotenburg Wumme Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAn der Stelle einer Vorgangerkirche wurde 1860 bis 1862 wegen der steigenden Einwohnerzahl und der Baufalligkeit des damaligen Kirchengebaudes der heutige Bau nach Planen des Architekten Ernst Klingenberg errichtet 1 Aus Kostengrunden blieb von der vorherigen Kirche der barocke Glockenturm des Jahres 1752 erhalten Anfang der 1930er Jahre wurden das Innere durch den Einbau einer Sangerempore unterhalb der Orgelempore und der Aussenbau durch Beseitigung zahlreicher neugotischer Architekturteile verandert 1962 erhielt das Innere eine neue Farbgebung eine moderne Kanzel wurde aufgestellt 2002 hat die Gemeinde dem Raum seine historische Farbgebung zuruckgegeben Bis 1945 umfasste die Stadt Kirchengemeinde das gesamte Gebiet der Stadt Rotenburg deren Einwohner damals zu uber 92 Prozent evangelisch waren Erst ab 1964 wurde das Gemeindegebiet der Stadtkirche durch Grundung und Abtrennung neuer Kirchengemeinden verkleinert Die Stadtkirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Rotenburg in der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers Bau Bearbeiten nbsp Blick von der Orgel zum Altar nbsp Von gusseisernen Saulen getragene Empore nbsp TaufsteinDie Stadtkirche gliedert sich in zwei Bauteile den 1752 aus Feldsteinen errichteten geschlammten Glockenturm im Westen und das neugotische Kirchenschiff von 1862 im Osten Der funfachsige unverputzte rote Backsteinbau des Schiffes weist Strebepfeiler und mehrbahnige Fester mit reichem Masswerk auf Im Osten wird der Bau von einem Stufengiebel bekront An das Schiff schliesst sich ein stark eingezogenes Altarhaus mit 5 8 Schluss an Im verputzten Inneren des fast 50 m langen rechteckigen und ca 800 Sitzplatze umfassenden Langhauses offnet sich eine Halle die an den Seiten von sehr schmalen Nebenraumen flankiert wird die die Emporen aufnehmen Diese ruhen auf schmalen Saulen Die Emporenbrustungen tragen grosse gusseiserne Saulen mit neugotischem Masswerk die die Netzgewolbe stutzen Der Architekt hat sich bei seinem Entwurf sehr stark an der 1830 fertiggestellten Friedrichswerderschen Kirche in Berlin von Karl Friedrich Schinkel orientiert und zahlreiche Details dieses Baues bei seiner Rotenburger Kirche verwandt welches besonders bei Auf und Grundriss deutlich wird Gleichzeitig stimmt der Bau mit den wesentlichen Architekturleitlinien des sog Eisenacher Regulativs uberein Der Baumeister hat einen qualitatvollen Kirchenbau unter dem Einfluss der Schinkelschule geschaffen Da der Kirchenbau zudem die damals wesentlichen aktuellen Anforderungen der evangelischen Landeskirchen an einen Sakralbau erfullt ist er ein typisches und gutes Beispiel fur einen evangelischen Kirchenbau des 19 Jahrhunderts Ausstattung BearbeitenDie ursprungliche Innenausstattung blieb in vielen Teilen erhalten Der Altaraufbau gestiftet vom Superintendenten Kersten und entworfen vom Kirchenarchitekten Klingenberg ist in Form einer gotischen Fialarchitektur gestaltet wie sie in vielen neugotischen Sakralbauten des 19 Jahrhunderts beliebt war Er weist ein Bild mit der in evangelischen Kirchen haufig zu findenden Darstellung des gekreuzigten Christus auf Das Bild stammt von dem Kunstler W Bergmann und ist die Kopie eines Bildes des hannoverschen Malers Oeltzen Der Orgelprospekt von 1865 das moderne Instrument schuf 1983 die Fa Klais Bonn und das Gestuhl der Erbauungszeit blieben in ihrer neugotischen Gestaltung unverandert Die moderne Kanzel von 1962 ist 1986 durch eine neugotische aus einer Kirche in Papenburg Emsland ersetzt worden Der schlichte Taufstein aus dem Jahre 1582 wurde aus Geldmangel von den fruheren Kirchen ubernommen wobei der Sockel von 1862 stammt Die Schale ist eine Stiftung des ersten evangelischen Bischofs von Verden Eberhard von Holle dessen Wappen auch auf der Innenseite zu sehen ist Bemerkenswert sind die gusseisernen Saulen aus der Giesserei Varel Oldenburg die die Gewolbe und die Emporen tragen und zu den altesten ihrer Art in Deutschland gehoren Hier wird das moderne Material Eisen offen ohne Verkleidung im Innenraum eines Sakralbaues gezeigt In der Turmhalle schuf 1955 der bedeutende evangelische Kirchenmaler Rudolf Schafer ein Gemalde als Teil einer Gefallenengedenkstatte Der Messing Leuchter unter der Empore entstammt ebenfalls einer Vorgangerkirche und wurde von dem schwedischen Oberst Luttermann 1649 gestiftet Vier Glocken im Turm von 1955 1955 2006 sowie die Margarethenglocke von 1379 Als Schlagglocken fungieren die Marienglocke 15 Jahrhundert und eine kleine Eisenglocke von 1951 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel und gusseiserne SaulenDie heutige Orgel wurde 1983 von der Orgelbaufirma Johannes Klais Bonn erbaut Es befindet sich in dem historischen und denkmalgeschutzten Orgelgehause das 1865 von dem Rotenburger Tischler Ernst Rinck fur die 1866 fertiggestellte Orgel der Orgelbaufirma Furtwangler und Hammer Hannover gefertigt wurde Es besteht aus massivem Eichenholz Das Orgelwerk umfasst 36 Register mit zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertraktur sind mechanisch Die elektronische Setzeranlage wirkt direkt auf die mechanischen Trakturen 2 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Gamba 8 4 Gedackt 8 5 Octave 4 6 Rohrflote 4 7 Octave 2 8 Waldflote 2 9 Cornet V 8 10 Mixtur IV11 Cymbel III12 Trompete 16 13 Trompete 8 14 Clairon 4 II Schwellwerk C g315 Salicional 8 16 Vox coelestis 8 17 Quintade 8 18 Rohrflote 8 19 Principal 4 20 Blockflote 4 21 Nasard 2 2 3 22 Octavin 2 23 Terz 1 3 5 24 Sifflet 1 25 Scharff IV26 Dulzian 16 27 Hautbois 8 Pedal C f128 Principal 16 29 Subbass 16 30 Oktave 8 31 Gedackt 8 32 Tenoroktave 4 33 Rauschpfeife IV34 Posaune 16 35 Trompete 8 36 Klarine 4 Koppeln II I I P II P Spielhilfe 640 fache elektronische SetzeranlageLiteratur BearbeitenEnno Heyken Rotenburg Kirche Burg und Burger Rotenburger Schriften Sonderheft 7 Rotenburg Hann 1966 S 104 181 Enno Heyken Die Kirchen im Altkreis Rotenburg Wumme Teil 2 In Heimatbund Rotenburg Wumme Hrsg Rotenburger Schriften Heft 60 1984 S 50 61 Stadtkirchengemeinde Rotenburg Hrsg Stadtkirche Rotenburg 1192 1862 1987 Festschrift zum 125 Jahrestag der Errichtung des Kirchenschiffs Rotenburg 1987Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Rotenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Stadtkirchengemeinde Stadtkirche im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten Stadtkirche und Kriegerdenkmal In www rotenburg wuemme de Stadt Rotenburg Wumme 2015 abgerufen am 23 Juni 2018 Nahere Informationen zur Orgel der Stadtkirche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche Rotenburg Wumme amp oldid 234941435