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Kernwaffenexplosionen auch Atomexplosionen Kernexplosionen sind die machtigsten von Menschen verursachten Explosionen Sie werden durch das Zunden von Kernwaffen ausgelost Im einfachsten Fall einer Kernspaltungsbombe setzt unmittelbar nach Uberschreiten der kritischen Masse eine nukleare Kettenreaktion ein Bei einer Luftexplosion entstehen neben der typischen Explosionswolke Feuerball Druckwelle und radioaktive Ruckstande in der Atmosphare Die erste von Menschen herbeigefuhrte Atomexplosion fand am 16 Juli 1945 auf einem als White Sands Missile Range benannten Gelande in der Wuste von New Mexico statt Die durch Kernwaffenexplosionen bei Kernwaffentests verursachte Zunahme der Radioaktivitat in der Erdatmosphare fuhrte 1963 zum Vertrag uber das Verbot von Kernwaffenversuchen in der Atmosphare im Weltraum und unter Wasser Seitdem finden Testexplosionen der Vertragsparteien immer unterirdisch statt Die Atombombenabwurfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6 und 9 August 1945 durch die USA im Krieg gegen Japan am Ende des Zweiten Weltkrieges waren die ersten und bisher einzigen Kernwaffeneinsatze Seit der Anfangszeit des Kalten Krieges steht die Moglichkeit eines Atomkrieges im Raum Sie entwickelte sich im Wettrusten zwischen den Supermachten USA und Sowjetunion und den ubrigen Atommachten zu einer den Fortbestand der Menschheit gefahrdenden Bedrohung Atombombenexplosion beim Test Bravo Sprengkraft 15 Megatonnen TNT Aquivalent am 1 Marz 1954 auf dem Bikini AtollWasserstoffbombentest Romeo Sprengkraft 11 Megatonnen TNT Aquivalent am 27 Marz 1954 auf dem Bikini AtollExplosion von Upshot Knothole Badger 1953 auf der Nevada Test Site Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 2 Explosionsarten 2 1 Luftexplosionen 2 2 Bodenexplosion 2 3 Untergrundexplosionen 2 4 Unterwasserexplosionen 2 5 Hohenexplosion 3 Ablauf einer Explosion 3 1 Nukleare Energiefreisetzung 3 2 Feuerblase 3 3 Feuerball und Druckwelle 3 4 Ausbreitung der Druckwelle 4 Pilzwolke Atompilz 5 Auswirkungen von Kernexplosionen 5 1 Folgen der Druckwelle 5 2 Folgen der Licht und Warmestrahlung 5 3 Folgen der direkten Kernstrahlung 5 4 Folgen des Fallouts 5 5 Folgen des Elektromagnetischen Pulses 5 6 Tabelle der wichtigsten Auswirkungen 6 Folgen eines Atomkrieges 7 Rechtliche Lage in Deutschland 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEinfuhrung Bearbeiten nbsp Feuerball von Greenhouse GeorgeDer auffalligste Unterschied zu konventionellen Explosionen besteht in der wesentlich grosseren Energiemenge sowie den hohen Temperaturen Bei Kernexplosionen werden Temperaturen von uber 100 Millionen Kelvin erreicht dagegen haben chemische Explosionen nur Temperaturen bis zu einigen tausend Kelvin Die hohe Temperatur von Atombombenexplosionen ist auch Ursache fur die Bildung des charakteristischen hell leuchtenden Feuerballs Die Sprengwirkung einer atomaren Explosion wird ublicherweise in der Einheit Kilotonnen oder Megatonnen TNT Aquivalent angegeben die die Explosionsenergie in Relation zum chemischen Sprengstoff TNT setzt Die Beschreibung einer Nuklearexplosion anhand ihrer Sprengkraft ist jedoch gegenuber konventionellen Explosionen insofern irrefuhrend als eine Atombombenexplosion neben der starken Druckwelle vor allem durch intensive Warmestrahlung des Feuerballs auch sichtbares Licht sowie durch ionisierende Direktstrahlung und radioaktive Ruckstande Fallout auf ihre Umgebung wirkt Insbesondere letztere machen die Gefahrlichkeit nuklearer Explosionen aus da ihre Wirkung nicht auf den Moment der Explosion begrenzt ist sondern viele Jahre andauern kann Elektrische und elektronische Anlagen werden in der Regel bei Explosionen in geringer oder besonders grosser Hohe durch einen starken nuklearen elektromagnetischen Puls NEMP beeinflusst oder zerstort Der physikalische Ablauf sowie die militarisch beabsichtigte Wirkung von Kernwaffenexplosionen wurde vor allem in den 1950er Jahren von den USA und der Sowjetunion in zahlreichen Atombombentests untersucht Die meisten physikalischen Kenntnisse uber den Ablauf der Explosionen und ihre Auswirkungen auf die Umgebung stammen aus solchen Versuchen wahrend die medizinischen wirtschaftlichen und sozialen Folgen hauptsachlich durch die Atombombenabwurfe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 studiert wurden Ein Teil dieser Informationen wurde inzwischen zur Veroffentlichung freigegeben Explosionsarten BearbeitenOft spricht man im Zusammenhang mit atomaren Explosionen auch von Detonationen Physikalisch ist das jedoch nicht richtig denn eine Detonation setzt eine Reaktionsfront voraus die sich mit Uberschallgeschwindigkeit durch das Energie freisetzende Medium fortpflanzt Bei der Kernspaltung gibt es jedoch keine Reaktionsfront und die Kernfusion im Innern einer Wasserstoffbombe entspricht eher einer Deflagration Lediglich der chemische Sprengstoff der das Spaltmaterial zur uberkritischen Masse verdichtet detoniert Die einfache Form der Bodenexplosion also Kernwaffen direkt im Ziel zu zunden ist nicht die effektivste Atomexplosionen entwickeln ihre grosste Zerstorungskraft bei Zundung in der Luft vom taktischen Gesichtspunkt ist eine derartige Anwendung meist effektiver Boden und Untergrundexplosionen sind nur in einigen Sonderfallen zum Beispiel als Bunkerbrecher wirksamer Luftexplosionen Bearbeiten nbsp Ausbreitung der Druckwelle einer 20 Kilotonnen Luftexplosion in 540 Metern Hohe in drei Phasen 1 Freie Ausbreitung nach etwa 0 5 s 2 regulare Reflexion nach etwa 1 25 s 3 Mach Reflexion nach etwa 3 s Vereinigung beider Wellen in Bodennahe engl Mach stem nbsp Upshot Knothole Grable der Feuerball die Detonationswelle und ihre Reflexion am Boden sind gut sichtbarAls Luftexplosionen werden solche innerhalb der unteren Atmospharenschichten unterhalb 30 Kilometer bezeichnet Die Druckwelle der Explosion breitet sich ahnlich einer Seifenblase aus und wird zunachst im Hypozentrum Erdoberflache unter der Bombe Bodennullpunkt ground zero GZ reflektiert was eine zweite infolge des Fahrwassers der Primarwelle schnellere Druckwelle verursacht In einiger Entfernung zum Hypozentrum vereinigen sich beide zu einer einzigen sich ringformig ausbreitenden Druckwelle die im Vergleich zur Druckwelle einer Bodenexplosion zwar in der Nahe des Hypozentrums schwacher in grosserer Entfernung jedoch erheblich zerstorerischer ist Dieser Effekt wird nach Ernst Mach auch Mach Effekt oder Mach Reflexion genannt siehe Abbildung Die militarischen Planungen wahrend des Kalten Krieges sahen Luftexplosionen entweder zur grossflachigen Zerstorung ungepanzerter Ziele wie Industriegebiete Lager Luftstutzpunkte oder Truppenverbande oder zur Ausschaltung von Luftzielen wie Fliegerverbanden oder Raketen vor Die Explosionshohe spielt beim Angriff auf ausgedehnte Bodenziele eine entscheidende Rolle Je hoher sie stattfindet umso schwacher ist die Druckwelle die den Boden erreicht Gleichzeitig vergrossert sich die von der Druckwelle betroffene Bodenflache Fur jede Kombination von vorgegebener Explosionsstarke und Uberdruck der Druckwelle beziehungsweise Entfernung zum Hypozentrum gibt es eine optimale Explosionshohe Durch die Wahl der optimalen Hohe kann man auf grosstmoglicher Flache einen grosseren Schaden erreichen als bei einer Bodenexplosion Die zerstorte Flache kann dabei bis zu doppelt so gross sein Ein weiterer Effekt einer Luftexplosion ist die grossere Wirkung der Warmestrahlung da der Auftreffwinkel grosser ist und damit die Abschirmung durch vorstehende Gebaude abnimmt Bei Luftzielen spielt die reflektierte Welle meist keine Rolle da die Entfernung zum Ziel wesentlich geringer ist als die Hohe Dafur muss die Hohenabhangigkeit von Luftdruck und Temperatur starker berucksichtigt werden Die Verwendung von atomaren Explosionen zur Ausschaltung von Luftzielen ist heutzutage allerdings weitgehend obsolet und ersetzt durch zielgenaue konventionelle Waffen wie die MIM 104 Patriot Raketen Luftexplosionen kontaminieren den Boden im Zielbereich verhaltnismassig gering Bei Bodenexplosionen kommt es zur Durchmischung mit Spaltprodukten oder Erzeugung von Radionukliden im Bodenmaterial durch Neutronenanlagerung die Spaltprodukte steigen in grosse Hohen auf Der Fallout wird somit uber eine grosse Flache bei grossen Explosionen sogar global verteilt Die Gesamtmenge der radioaktiven Ruckstande hangt dagegen nur wenig und die Menge der Spaltprodukte gar nicht von der Explosionshohe ab Bodenexplosion Bearbeiten Hauptmerkmale einer Bodenexplosion sind die radioaktive Verseuchung grosser Landstriche durch Fallout sowie die lokal erheblich starkere aber in der Reichweite begrenzte Druckwelle Der Einsatz erfolgt zur Zerstorung von Bunkeranlagen wie Kommandozentralen Raketensilos und Staudammen Insbesondere aufgeschuttete Staudamme erfordern die Kraterbildung der Bodenexplosion Nahere Informationen zur Entstehung und der Grosse der Sprengkrater in Abhangigkeit von der Sprengkraft sind im Artikel Explosionskrater zu finden Untergrundexplosionen Bearbeiten nbsp Untergrundexplosion mit Kraterbildung beim Sedan Atomtest 1962 12 Mio Tonnen Erdreich wurden in die Luft geschleudert Bei der unterirdischen Explosion mussen zwei Falle unterschieden werden Explosionen in geringer Tiefe mit massiver Kraterbildung und extrem starkem Fallout Explosionen in grosser Tiefe ohne Freisetzung von FalloutAls moglicher Einsatz von nuklearen Explosionen ist die Untergrundexplosion in letzter Zeit wieder starker in die Diskussion geraten Dieser Typ ist besonders geeignet unterirdische Befehlszentralen und Bunkerkomplexe zu zerstoren Es ist allerdings problematisch die Bombe unversehrt tief genug in den Untergrund zu bringen Im Gegensatz zu Atomtests bei denen die Bombe bergmannisch in den Boden gebracht werden kann wurde der Sprengkopf nicht tief genug in den Boden eindringen um radioaktiven Fallout zu vermeiden Vielmehr reicht es aus die Bombe einige Meter in den Boden eindringen zu lassen weil so die Druckwelle den zu zerstorenden Bunker weit besser erreicht als bei einer Oberflachenexplosion Eine Moglichkeit Bunker dagegen zu schutzen ist deshalb die bewegliche Lagerung von Einrichtungen und Geratschaften innerhalb des Bunkers Bei Atomtests ist die tiefe Untergrundexplosion das gangige Vorgehen seit oberirdische Atomtests geachtet wurden Dabei hat die Untergrundexplosion in hinreichender Tiefe gegenuber der Explosion an oder uber der Oberflache den Vorteil dass die radioaktiven Produkte in der Regel im Erdinneren verbleiben Allerdings kam es bei unterirdischen Atomtests hin und wieder zu Ausblasern durch die doch wieder Radioaktivitat in die Atmosphare gelangte Eine langfristige Freisetzung der Spaltprodukte ins Grundwasser oder ins Meer kann nach heutigem Wissensstand nicht ausgeschlossen werden insbesondere bei Testexplosionen im porosen Gestein von Atollen zum Beispiel auf der Pazifikinsel Mururoa Unterwasserexplosionen Bearbeiten nbsp Unterwasserexplosion des Hardtack Umbrella Tests 1958 Die Unterwasserexplosion durch Kernwaffen dient insbesondere der Bekampfung von U Booten oder Flottenverbanden Dazu wurden von allen wichtigen Atommachten unterschiedlichste nukleare Waffen gebaut und getestet Zum Einsatz kommen Torpedos Wasserbomben oder verschiedene Arten von Lenkflugkorpern Da sich im Wasser Druckwellen besonders gut ausbreiten konnen sind Unterwasserexplosionen ebenso wie Untergrundexplosionen nahezu weltweit mit Unterwassermikrofonen nachweisbar Die Druckwellen breiten sich infolge der hohen Schallgeschwindigkeit im Wasser etwa 1400 m s mehr als viermal so schnell wie in Luft aus Durch die hohe Dichte des Wassers und seine geringe Kompressibilitat wird die Energie besonders effektiv und uber grossere Entfernungen als in Luft auf Ziele ubertragen Nach der Explosion pulsiert die Gasblase bis zu dreimal wobei sie sich mit abnehmender Intensitat und Frequenz ausdehnt und zusammenzieht Die Blase wird beim weiteren Aufsteigen zunehmend deformiert Erreichen die heissen Gase die Wasseroberflache erzeugen sie und mitgerissenes Wasser eine betrachtliche Wasser und Dampfsaule Die erste Druckwelle einer 100 kt Explosion wirkt in einer Entfernung von 914 m 1000 Yard mit einem Druck von uber 186 kPa Die Druckwelle einer gleich starken Explosion in Luft wurde auf die gleiche Entfernung nur einen Druck von etwa 13 7 bis 19 6 kPa erzeugen Die Dauer der ersten Druckwelle betragt unter Wasser nur etwa zwei bis drei Hundertstel Sekunden gegenuber etwa einer Sekunde in Luft Erreicht die Druckwelle die Wasseroberflache wird sie dort als eine relativ geringe Storung sichtbar Die Druckwelle kann sich wegen der stark abweichenden physikalischen Eigenschaften von Luft und Wasser insbesondere wegen der unterschiedlichen Wellenwiderstande nicht uber die Wasseroberflache hinaus ausbreiten es wird jedoch die negative Druckkomponente wieder nach unten reflektiert Am Meeresboden wird die Druckwelle je nach Tiefe und Beschaffenheit in unterschiedlichem Masse reflektiert Ein Seeziel ist aufgrund all dieser Besonderheiten nicht nur der Hauptdruckwelle sondern auch den durch das Pulsieren der Gasblase verursachten Druckwellen und den anschliessenden Reflexionen der Druckwellen ausgesetzt 1 Ahnlich wie bei flachen Untergrundexplosionen werden grosse Mengen radioaktiven Materials in der unmittelbaren Umgebung des Explosionsortes verteilt wenngleich die nukleare Direktstrahlung weitgehend absorbiert wird Doch fuhren Meeresstromungen nach einiger Zeit zu einer weltweiten Verteilung der Ruckstande wahrend die lokale Verstrahlung schnell abnimmt Neuere Messungen am Bikini Atoll wo mehrere Unterwasserexplosionen gezundet wurden ergaben kaum erhohte Aktivitat am Grund der Lagune Hohenexplosion Bearbeiten nbsp Atombombenexplosion Starfish Prime in 400 km Hohe im Weltraum Interkontinentalraketen bewegen sich uber einen weiten Teil ihrer Flugbahn im erdnahen Weltraum Um sie zu zerstoren planten die USA und UdSSR den Einsatz von Abwehrraketen mit Atomsprengkopf welche in unmittelbarer Nahe der herannahenden Sprengkopfe zunden sollten Auf die gleiche Weise sollten auch Militarsatelliten zerstort werden Zumindest die USA fuhrten dazu mehrere Testexplosionen durch die teilweise unerwartete Auswirkungen auf die obere Atmosphare zeigten Die Explosion einer kleinen Atombombe in der oberen Stratosphare mehr als 30 Kilometer uber dem Erdboden oder im erdnahen Weltraum hat in Bezug auf die Druckwelle am Boden kaum Auswirkungen Dennoch kann sie gravierende Auswirkungen auf die zivile und zum Teil auch die militarische Infrastruktur haben da ein sehr starker elektromagnetischer Puls EMP ausgelost wird Dieser kann vor allem elektronische Gerate mit Halbleiterbauelementen wie Computer Fernseher Radios oder die elektronische Zundung im Auto irreparabel beschadigen Zudem beeintrachtigen bereits schwache EMPs den Funkverkehr Daher sind die Ausschaltung gegnerischer elektronischer Systeme sowie Storung der Kommunikation weitere mogliche Einsatzziele neben der direkten Bekampfung von Hohenzielen Ablauf einer Explosion BearbeitenDie Vorgange bei der Explosion einer Atombombe reichen von der nuklearen Kettenreaktion uber die Entstehung von Feuerball und Druckwelle bis hin zur Ausbreitung der Explosionswolke und der radioaktiven Ruckstande in der Atmosphare Die Zeitskalen der einzelnen Ablaufe reichen von Millionstel Sekunden bis zu mehreren Minuten Grob lasst sich der Explosionsvorgang unterteilen in Nukleare Kettenreaktion 0 bis 10 6 Sekunden Feuerball und Druckwellenbildung 10 6 bis 0 1 Sekunden Ausbreitung der Druckwelle Abkuhlen des Feuerballs 0 1 bis 10 Sekunden Bildung der Pilzwolke Sekunden bis Minuten Ausbreitung der Wolke Fallout Minuten bis Monate Die Zeitskalen sind nur ungefahre Anhaltspunkte da sie stark von der Sprengkraft und der Explosionshohe abhangen Nukleare Energiefreisetzung Bearbeiten Je nach Typ der Atomwaffe variiert die Art und Zeitskala der Energiefreisetzung Im einfachsten Fall einer Kernspaltungsbombe mit Plutonium oder hochangereichertem Uran setzt unmittelbar nach Uberschreiten der kritischen Masse die Kettenreaktion ein Da die freigesetzten Neutronen mit Geschwindigkeiten um 1 4 107 Metern pro Sekunde die meist nur etwa 10 bis 20 Zentimeter grosse uberkritische Spaltmasse innerhalb von 10 8 Sekunden durchqueren und dabei jeweils mit hinreichend hoher Wahrscheinlichkeit einen weiteren Spaltprozess verursachen betragt die mittlere Zeit zwischen zwei Spaltungsgenerationen ebenfalls etwa 10 8 Sekunden Waffenfahige Spaltmaterialien mussen dabei im Mittel etwa zwei oder mehr Neutronen pro Spaltung freisetzen um eine ausreichend hohe Wachstumsrate zu gewahrleisten Da jeder gespaltene Uran oder Plutoniumkern etwa 200 Millionen Elektronenvolt 200 MeV entspricht etwa 32 Picojoule freisetzt liefern etwa 3 1024 Kernspaltungen eine Energie von 20 Kilotonnen TNT entspricht etwa 84 Terajoule die Sprengkraft der ersten Atombombe Bei einem Multiplikationsfaktor von 2 pro Generation sind einschliesslich des ersten Neutrons also n log 2 3 10 24 81 displaystyle n log 2 3 cdot 10 24 approx 81 nbsp Generationen erforderlich Bei ununterbrochener Kettenreaktion ist die Energiefreisetzung folglich nach etwa 0 8 Mikrosekunden abgeschlossen Aufgrund des exponentiellen Wachstums wird der grosste Teil der Energie in den letzten Generationen freigesetzt Wahrend die ersten 60 Generationen kaum die Energie der konventionellen Zundladung der Bombe erreichen schnellt die Energie nach 77 Generationen auf ein Aquivalent von tausend Tonnen TNT und die verbleibenden 95 werden in den verbleibenden funf Generationen freigesetzt Nach Abschluss der Kernspaltungsprozesse wird eine erhebliche Energie durch den Zerfall kurzlebiger Spaltprodukte freigesetzt Bei der Wasserstoffbombe folgt darauf noch die Phase der Kernfusion die wenige Mikrosekunden beansprucht und je nach Bauart noch eine weitere dann wieder durch schnelle Fusionsneutronen induzierte Kernspaltung eines moglichen ausseren Mantels aus spaltfahigem Material der jedoch fur grosse Mengen an radioaktiven Fallout sorgt Aus diesem Grund wurde auch bei der Zar Bombe auf diesen verzichtet obwohl sie dann mit errechneten 100 Megatonnen Sprengkraft doppelt so stark gewesen ware wie die tatsachlich verwendete Version Feuerblase Bearbeiten Sofort nach Abschluss der Kernspaltung liegt die Energie innerhalb des Bombenmantels in Form von elektromagnetischen Wellen Photonen sowie kinetischer Energie freier Elektronen Neutronen und Atomkerne Spaltprodukte vor Aufgrund der enormen Energiedichte steigen die Temperaturen im Innern der Bombe rapide auf 60 bis 100 Millionen Grad Celsius an Das entspricht ungefahr dem 10 000 bis 20 000fachen der Oberflachentemperatur unserer Sonne etwa 5500 Grad Celsius Die so entstehende Blase aus heissen Spaltprodukten Bombenmantel und auch umgebender Luft wird als Feuerblase bezeichnet Die Strahlungsleistung pro Oberflacheneinheit auch spezifische Ausstrahlung Leucht oder Strahlungsintensitat ist nach dem Stefan Boltzmann Gesetz etwa um den Faktor 1016 mal grosser als die der Sonne Allerdings verhalt sich die Feuerblase in diesem fruhen Stadium weit vom Strahlungsgleichgewicht entfernt kaum wie ein schwarzer Strahler so dass diese Abschatzung nur sehr ungenau ist Die erste Energie die den Bombenmantel verlasst ist Gammastrahlung die mit Lichtgeschwindigkeit auf die umgebende Luft trifft und dort einen dichten Nebel aus Ozon und Stickoxiden bildet Dieser Nebel fuhrt dazu dass die aus der gemessenen Strahlungsintensitat bestimmte Effektivtemperatur in diesem Fruhstadium erheblich unter der wahren Temperatur liegt Die Feuerblase auch Isothermalsphare oder von einigen Quellen auch bereits Feuerball genannt dehnt sich schlagartig aus und sobald sie den Bombenmantel verlasst gibt sie Licht und Warmestrahlen in die Umgebung ab Sie hat zu diesem Zeitpunkt einen Durchmesser von wenigen Metern Die Ausdehnung erfolgt in diesem Stadium vor allem durch Strahlung die von Luftmolekulen absorbiert und wieder ausgestrahlt und so an weitere Luftmassen ubertragen wird Die Ausdehnung der heissen Gase spielt dagegen noch kaum eine Rolle Die sich ausdehnende Feuerblase kuhlt sich innerhalb von 100 Mikrosekunden auf etwa 300 000 Grad Celsius ab Die thermische Strahlungsleistung die sich in diesem Stadium zumindest grob durch das Stefan Boltzmann Gesetz abschatzen lasst erreicht jedoch jetzt ein erstes Maximum zumal der Ozon und Stickoxid Nebel mittlerweile selbst zum grossen Teil von der Feuerblase eingenommen worden ist Zu diesem Zeitpunkt im Fall einer 20 kt Explosion bildet sich an der Oberflache der jetzt etwa 25 Meter durchmessenden Feuerblase eine Schockwelle welche sich mit anfanglich etwa 30 Kilometer pro Sekunde ausbreitet und dabei einen Teil ihrer Energie in Form von Warme an die umgebende Luft abgibt Eine zweite Schockwelle entsteht durch die Expansion des Bombenmaterials sie vereinigt sich wenig spater mit der Welle an der Oberflache Wie stark und wie gleichmassig diese innere Schockfront ist und wann sie sich mit der ausseren vereinigt hangt stark von Masse und Bauweise der Bombe ab Wahrend sich diese innere Schockfront durch die Feuerblase ausbreitet vermischt sich das verdampfte Bombenmaterial mit der ionisierten Luft Bei Bodenexplosionen kommt noch verdampftes Erdreich hinzu wodurch die Feuerblase gegenuber der Luftexplosion stark heruntergekuhlt wird Dieser Effekt ist besonders stark wenn die Explosionshohe kleiner ist als der Radius der ausseren Schockfront im Moment der Ablosung andernfalls wird das verdampfte Erdreich grosstenteils zur Seite geblasen Feuerball und Druckwelle Bearbeiten nbsp Feuerball 0 025 Sekunden nach Atomexplosion Trinity Test 1945 nbsp Feuerballtemperatur oben und durchmesser unten einer 20 kt Luftexplosion als Funktion der Zeit Die orange Teilkurve zeigt die durch Absorption scheinbar reduzierte Effektivtemperatur im Fruhstadium Diese Kompression erhitzt die Luft auf etwa 30 000 Grad Celsius etwa das Funffache der Sonnenoberflachentemperatur es bildet sich der eigentliche Feuerball die von aussen sichtbare Leuchterscheinung der Explosion die sich in dieser Phase gut durch einen schwarzen Strahler annahern lasst Bei dieser Temperatur wird Luft ionisiert und damit undurchsichtig was die Leuchtkraft der erheblich heisseren und sich weiterhin ausdehnenden Feuerblase etwas abschwacht oder sie gar vollig abschirmt Bei einer 20 kT Bombe erreicht die Leuchtkraft nach etwa 15 Millisekunden auf diese Weise ein temporares Minimum Der Feuerball hat zu diesem Zeitpunkt etwa einen Durchmesser von 180 Metern Wahrend der weiteren Ausdehnung des Feuerballs kuhlt sich die Stossfront an seiner Oberflache weiter auf etwa 3000 Grad Celsius ab und wird durchsichtig breakaway Dahinter wird wieder die hell leuchtende Feuerblase mit einer Temperatur von rund 8000 Grad Celsius sichtbar die von nun an selbst als Feuerball bezeichnet wird Die Effektivtemperatur nimmt also zu der Feuerball erscheint zunachst wieder heller bevor die freigegebene Feuerblase ihrerseits bis zum Verloschen abkuhlt Auf diese Weise kommt der fur Atomexplosionen typische Doppelblitz zustande Zu diesem Zeitpunkt haben Feuerblase und Feuerball nahezu ihre grosste Ausdehnung erreicht Die Druckwelle aber breitet sich weiter aus Anders als die Zonen gleichen Druckpegels skaliert die maximale Ausdehnung des Feuerballs nicht mit der Kubikwurzel sondern eher mit D m a x m 150 W k t 0 39 displaystyle D mathrm max over mathrm m approx 150 left W over mathrm kt right 0 39 nbsp Die Zeit bis zum zweiten Leuchtkraftmaximum tL beziehungsweise zur maximalen Grosse vor Verloschen und Ausbildung der Pilzwolke tD skaliert ebenfalls abweichend t L s 0 043 W k t 0 44 t D s 0 3 W k t 0 44 displaystyle t mathrm L over mathrm s approx 0 043 left W over mathrm kt right 0 44 quad t mathrm D over mathrm s approx 0 3 left W over mathrm kt right 0 44 nbsp Der Feuerball einer 20 Kilotonnen Explosion erreicht also fast 500 Meter Durchmesser nach etwa einer Sekunde wahrend der Feuerball einer 20 MT Explosion nach 20 Sekunden auf rund 7 Kilometer anwachst Der Grund fur die nichtkubische Skalierung ist dass die Strahlungsdurchlassigkeit fur zunehmende optische Dicke grosserer Feuerballdurchmesser exponentiell statt linear abnimmt und die Warmeenergie daher gegenuber dem reinen Kubikgesetz etwas langsamer freigesetzt wird Vor allem aber ist die die heisse Feuerblase umhullende Stossfront bei starkeren Explosionen optisch dichter und hemmt deren Abstrahlung starker und langer als bei niedrigen Sprengenergien Die aus der Strahlung ermittelte Effektivtemperatur der Feuerballoberflache im zweiten Maximum ist somit aufgrund der Energieerhaltung niedriger fur grossere Explosionen Unter Berucksichtigung des Stefan Boltzmann Gesetzes und des zunehmenden Anteils der thermischen Strahlung bei grosserer Gesamtenergie siehe Abschnitt Auswirkungen von Kernexplosionen gilt fur Effektivtemperatur und relative Leuchtkraft annahernd T e f f m a x K 9000 W k t 0 04 L W L 1 k t W k t 0 59 displaystyle T mathrm eff max over mathrm K approx 9000 left W over mathrm kt right 0 04 quad L W approx L mathrm 1 kt cdot left W over mathrm kt right 0 59 nbsp also etwa 8000 Kelvin bei 20 kt 7000 K bei 1 Mt und 6000 K bei 20 Mt Sprengkraft wahrend die Leuchtkraft sechsmal 60 mal und 300 mal heller als die einer 1 kt Explosion ist Diese Beziehungen gelten fur Luftexplosionen in annahernd Meeresniveau sind jedoch nur als grobe Richtlinien zu behandeln In grosseren Hohen wo die Luftdichte geringer ist ist der Enddurchmesser noch grosser als in dichteren Luftschichten Jedoch strahlt er seine Energie aufgrund der geringeren optischen Dichte schneller ab Bei Hohenexplosionen kann die Luft so dunn sein dass die wesentlich schwachere Stossfront die Feuerblase kaum noch verhullen kann Die thermische Strahlung wird dann in einem einzigen Impuls freigesetzt das zweite Maximum bleibt aus In sehr grossen Hohen uber 80 Kilometer kann sogar die den Sprengkopf nach oben verlassende Rontgenstrahlung teilweise in den Weltraum entweichen wahrend der nach unten abgestrahlte Teil unterhalb des Explosionsherds absorbiert wird und dort eine scheibenformige Wolke ionisierten Gases bildet Eine Druckwelle tritt bei solchen Explosionen praktisch nicht auf Fur eine ideale Bodenexplosion bei der die Druckwelle vollstandig an der Oberflache reflektiert wird ist in der Stosswellen dominierten Phase des Feuerballs die doppelte Energie einzusetzen Daten aus Kernwaffentests ergeben in einigen Fallen jedoch einen Reflexionsgrad von nur ca 70 so dass statt des doppelten der 1 7 fache Wert einzusetzen ist Das gilt auch fur die Starke der Druckwelle in grosserer Entfernung Bei gleichem Feuerballvolumen wurde fur die spate Phase wenn die Stossfront durchsichtig geworden ist das Gleiche gelten Da bei Bodenexplosionen jedoch die Feuerblase starker gekuhlt wird und sich dementsprechend weniger stark ausdehnt ist das Volumen kleiner so dass der Endradius unter Umstanden sogar kleiner sein kann als bei einer Luftexplosion Insbesondere ist seine Leuchtkraft geringer Dieser Effekt tritt bei kleinen Explosionsenergien starker auf als bei grossen Ausbreitung der Druckwelle Bearbeiten nbsp Abhangigkeit des Uberdrucks OP und des dynamischen Drucks DP vom Abstand einer 1 kt Standardexplosion in unbegrenzter homogener Atmosphare mit Meereshohebedingungen Nach der Auflosung der stosserhitzten Hulle des Feuerballs breitet sich die Druckwelle unsichtbar weiter aus dabei verdichtet sie weiterhin die Luft und treibt sie vom Explosionszentrum fort Die Starke der Druckwelle nimmt mit der Entfernung ab Erstens durch die geometrische Ausdunnung bei zunehmendem Radius zweitens infolge der Umwandlung der Wellenenergie in Warme und drittens aufgrund der zunehmenden Dauer der positiven Druckphase als Folge der Nichtlinearitat von Stosswellen Die Abhangigkeit des Uberdrucks vom Abstand von einer 1 kt Explosion in einem ausgedehnten homogenen Luftraum wird durch eine Standardkurve beschrieben In dieser ist bereits der fur Nuklearexplosionen typische mechanische Energieanteil von etwa 50 Prozent der Gesamtenergie berucksichtigt worden Aus dem Uberdruck kann uber die Rankine Hugoniot Gleichungen auch die Geschwindigkeit von Druckwelle und der verdrangten Luftmassen und aus letzterer der dynamische Druck auch Staudruck genannt berechnet werden Die Standardkurve kann fur beliebige Sprengenergien und Atmospharenbedingungen skaliert werden So skalieren fur beliebige Sprengenergien W alle Langen r mit der Kubikwurzel r W r 1 k t W k t 1 3 displaystyle r W r 1 mathrm kt cdot left W over mathrm kt right 1 3 nbsp Beispiel Bei einer Explosion mit einer Sprengkraft eines Aquivalents von einer Megatonne TNT 1000 kt mussen Grundradius und Detonationshohe um den Faktor 10001 3 10 skaliert werden Auch Explosionen unterhalb der Erd oder Wasseroberflache konnen eine Luftdruckwelle verursachen Diese werden im Wesentlichen durch zwei Hauptmechanismen erzeugt Wenn die Untergrundschockwelle die Oberflache erreicht wird ein Teil der Energie an die Luft ubertragen Nahe der Oberflache trifft diese Druckwelle also fast zeitgleich mit dem sie verursachenden Untergrundimpuls ein Aufgrund des hohen Dichteunterschieds ist dieser Anteil jedoch sehr gering vgl Schallquellen unter Wasser die an der Oberflache kaum zu horen sind Bei einer Explosion knapp unter der Oberflache kann zudem der Feuerball bis zur Oberflache durchbrechen und durch die rasche Ausdehnung in der Luft auch eine Luftdruckwelle auslosen Ihre Gesamtstarke kann durch eine skalierte Sprengkraft Ws abgeschatzt werden die ungefahr exponentiell mit der Tiefe d abnimmt W s W exp 0 078 W 1 3 r g c m 3 d m displaystyle W s over W approx exp left 0 078 over W 1 3 rho over mathrm g cm 3 d over mathrm m right nbsp Dabei ist r die Dichte des Untergrunds und W1 3 ist die Kubikwurzelskalierung fur die Tiefe d Ws kann nun wie eine Explosion direkt an der Oberflache aufgefasst werden Bei einer 1 Kilotonnen Explosion unter Wasser 1 g cm nimmt die atmospharische Komponente der Druckwelle also etwa alle neun Meter um die Halfte ab Im Fall der bekannten Baker Testexplosion 1946 am Bikini Atoll W 20 kt d 30 m unter Wasser entsprach die Druckwelle demnach einer nuklearen Oberflachenexplosion von etwa 8 kt Die Formel ist aber nur als grobe Naherung aufzufassen Neben der Explosionsstarke geht ausserdem noch das Verhaltnis des Luftdrucks p zum mittleren Luftdruck auf Meereshohe p0 101 325 kPa uber die Faktoren S p p p 0 und S L S p 1 3 displaystyle S p frac p p 0 quad mbox und quad S L S p 1 3 nbsp in die wahre Druckkurve mit ein welche die Abhangigkeit des Uberdrucks OP vom Luftdruck p und dem Abstand zum Explosionszentrum R beschreibt O P R p S p O P R S L p 0 displaystyle mathit OP R p S p cdot mathit OP R S L p 0 nbsp Die Temperatur hat auf die Starke der Druckwelle keinen Einfluss sie beeinflusst allerdings die Ausbreitungsgeschwindigkeit die ebenso wie die klassische Schallgeschwindigkeit mit der Quadratwurzel der Temperatur in Kelvin skaliert Befinden sich Ziel und Explosionszentrum in unterschiedlichen Hohen wie das etwa bei Luftexplosionen der Fall ist so ist fur die Skalierung des Uberdrucks in guter Naherung die Hohe des Ziels anstatt der Detonationshohe ausschlaggebend Der positiven Druckphase folgt eine Phase mit negativem Druck Unterdruck Sog Sie entsteht aufgrund der Verdunnung der Gase hinter der Stossfront besonders innerhalb des Feuerballs Die Dauer dieser Phase ist im Allgemeinen langer als die der positiven jedoch ist der Betrag des Unterdrucks geringer als der des positiven Druckmaximums Die Unterdruckphase ist auch verantwortlich fur die typischen Kondensringe die sich bei hoher Luftfeuchtigkeit um den Explosionsherd herum ausbreiten und vor allem das typische Erscheinungsbild der Testexplosionen im Pazifik bestimmten man spricht auch von einer Wilson Wolke Der Druckabfall fuhrt dabei trotz der enormen Warmestrahlung des Feuerballs zur Abkuhlung der Luft und damit zur Kondensation der Feuchtigkeit Der Nebel verschwindet sobald der Druck sich wieder normalisiert Ahnliche Erscheinungen konnen auch bei konventionellen Explosionen oder bei Uberschallflugzeugen Wolkenscheibeneffekt beobachtet werden Pilzwolke Atompilz Bearbeiten nbsp Atombombentest Romeo Sprengkraft 11 Megatonnen TNT Aquivalent am 27 Marz 1954 auf dem Bikini Atoll nbsp Pilzwolke des Ivy Mike Kernwaffentests 1952 nbsp Durchschnittliche Endhohe und radius der Pilzwolke Endhohe der Pilzwolke h Endradius der Pilzwolke r Nach dem Wegbrechen der Druckwelle kuhlt sich der Feuerball weiter ab und beginnt sich aufgrund von Konvektion zu heben Er reisst Staub und Asche mit in die Hohe Die bekannte Pilzwolke Atompilz entsteht Die maximale Hohe der Pilzwolke hangt vor allem von der Explosionsenergie ferner auch von der Detonationshohe und von der Wetterlage ab Die Gipfelhohe der Explosionswolke einer bodennahen Explosion im kt Bereich betragt nur wenige Kilometer wahrend die Wolke der 57 Mt starken Zar Bombe der starksten je gezundeten Bombe 64 Kilometer hoch aufstieg Fur geringe Sprengenergien unterhalb von etwa 10 kt skalieren Endhohe und breite der Wolke mit der Kubikwurzel der Energie wahrend bei grosseren Explosionen die Schichtung der Erdatmosphare einen wesentlichen Einfluss auf die Wolkengrosse und gestalt hat Insbesondere in der Stratosphare hemmt die herrschende Temperaturinversion den Aufstieg der Wolke Bei sehr grossen Explosionsenergien wiederum fuhrt das grosse Volumen der Wolke die sich mit abnehmendem Druck in grossen Hohen noch weiter ausdehnt zu einem starken Anstieg der Hohe siehe Abbildung Einige Minuten nach der Explosion stabilisiert sich der Kopf der Pilzwolke auf einer bestimmten Hohe bei grossen Explosionen uber etwa 1 Mt kann kurzfristig eine grossere Hohe erreicht werden Nach Erreichen der Endhohe kann sich die Wolke nur noch zur Seite ausbreiten daher nimmt die Breite bei grossen Sprengkraften sehr stark zu Simulationen zufolge wurde eine Explosion von mehr als etwa 1000 Megatonnen sich nicht mehr stabilisieren sondern sich als Plume in den Weltraum ausdehnen Atmospharische Explosionen dieser Grosse wurden bisher nur beim Einschlag des Kometen Shoemaker Levy 9 auf dem Jupiter beobachtet Bei manchen Atombombenexplosionen zeigt der Atompilz einen leuchtenden ringformigen Schlauch Dieser entsteht dadurch dass der aufsteigende Feuerball durch die Reibung an der umgebenden Luft ahnlich wie bei der Entstehung von Rauchringen in eine toroidale Rotation gerat und sich die heissen und somit hell leuchtenden Gase in diesem Ring sammeln Bei vielen Atomtests sieht man neben dem Detonationspilz mehrere parallele Rauchstreifen Diese sind kein Effekt der nuklearen Explosion sondern stammen von zuvor abgeschossenen Rauchspurraketen deren Spuren zur Vermessung der Druckwelle dienen Auswirkungen von Kernexplosionen Bearbeiten nbsp Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima source source source source source source Filmaufnahmen der Auswirkungen eines KernwaffentestsEine Atombombenexplosion wirkt sich durch folgende Effekte auf ihre Umgebung aus Druckwelle die ahnlich wie bei konventionellen Explosionen ist aber erheblich starker Anteil an der Gesamtenergie 40 60 direkte thermische Strahlung UV und Infrarotstrahlung sowie sichtbares Licht Anteil an der Gesamtenergie 30 50 direkte ionisierende Strahlung vor allem Neutronen Gamma und Rontgenstrahlung Anteil an der Gesamtenergie etwa 5 indirekte Radioaktivitat durch Fallout Partikel abhangig vom Typ der Bombe Nuklearer elektromagnetischer Impuls NEMP Folge der direkten ionisierenden Strahlung Die Anteile der einzelnen Effekte an der Gesamtenergie variieren mit der Sprengkraft und der Masse und Konstruktion der Bombe So wachst allgemein der Anteil der thermischen Strahlung mit grosserer Sprengkraft bzw kleinerem Bombengewicht wahrend der Anteil der Druckwelle abnimmt Die direkte ionisierende Strahlung dazu zahlen Neutronen aus den Spaltprozessen und Gammastrahlen aus dem Zerfall sehr kurzlebiger Spaltprodukte ferner aber auch Rontgenstrahlen die als Folge der hohen Temperaturen im ersten Leuchtmaximum entstehen wird vor allem bei Luft und Hohendetonationen freigesetzt bei Unterwasser und Untergrundexplosionen jedoch gehemmt Ferner wird der Anteil der indirekten Kernstrahlung fast ausschliesslich durch die Spaltprodukte bewirkt und ist daher bei reinen Kernspaltungsbomben am grossten etwa 10 Prozent der Gesamtenergie Eine Ausnahme stellt die theoretische Kobaltbombe dar von der aber nicht ein einziges gebautes Exemplar bekannt ist Allgemein wird die indirekte Strahlung jedoch nicht zur Sprengenergie gezahlt da sie lange nach der eigentlichen Explosion freigesetzt wird Folgen der Druckwelle Bearbeiten nbsp Auswirkungen einer Druckwelle von 5 psi lokaler Amplitude auf ein Haus wahrend eines Nuklearwaffentests Upshot Knothole Annie 1953 Der grosste Schaden wird in bebauten Regionen Stadte durch die Explosionsdruckwelle angerichtet Wie weiter oben beschrieben verursacht sie plotzliche starke Druckschwankungen statischer Uber und Unterdruck und orkanartige Winde dynamischer Druck Der statische Uberdruck zerstort vor allem geschlossene Bauten mit grossen Hohlraumen also vor allem Hauser wahrend der orkanartige Wind Menschen Tiere Baume und leichte Bauten umblast Der statische Unterdruck der der Uberdruckphase folgt und mit schwacheren Winden in Richtung auf das Explosionszentrum einhergeht ist in Bezug auf Schaden meist vernachlassigbar Dabei spielt vor allem der maximale Druck eine Rolle Wird die Belastungsgrenze z B fur die Betonmauern eines Gebaudes uberschritten so tritt der Bruch innerhalb sehr kurzer Zeit ein Dennoch hat auch die Dauer der Druckwelle eine gewisse Bedeutung Nach A Buhl 1972 hat ein Uberdruck von 0 3 atu ca 30 kPa einer Explosion im Megatonnenbereich auf zivile Hauser eine vergleichbare Wirkung wie eine Druckwelle 0 5 atu ca 50 kPa einer Explosion im Kilotonnenbereich Dieser Effekt ist schwierig zu berechnen da er wesentlich mit der Bauweise Grosse Form und raumlichen Ausrichtung des Hauses zusammenhangt und wird daher im Folgenden vernachlassigt Die folgende Tabelle gibt einen Eindruck von den Auswirkungen der Druckwelle Es ist allerdings zu beachten dass die Wirkung auf Menschen alle Effekte der Explosion also auch thermische und radiologische Effekte mit einschliesst Zu den verwendeten Einheiten des Drucks ist anzumerken dass ein grosser Teil der Quellen zu dem Thema aus den USA stammt wo die Einheit pound force per square inch psi sehr verbreitet ist und sich viele Angaben daher auf psi statt auf das SI konforme Kilopascal kPa beziehen Im Folgenden werden beide Einheiten nebeneinander verwendet Druckamplitude Typische Auswirkungen auf Stadtgebietepsi kPa0 2 1 4 Bruch typischer Fensterscheiben1 0 6 9 Fenster zertrummert Verletzungen durch Splitter moglich3 0 21 0 Wohnhauser leichte Bauweise schwer beschadigt oder zerstort zahlreiche Schwerverletzte vereinzelte Todesopfer5 0 35 0 Zerstorung der meisten unverstarkten Gebaude zahlreiche Todesopfer10 0 69 0 Zerstorung oder schwere Beschadigung von Stahlbetonbauten Tod der meisten Einwohner20 0 138 0 Zerstorung oder schwere Beschadigung auch schwerer Betonbauten kaum Uberlebende Hypozentrum von Hiroshima etwa 30 psi 50 0 350 0 Vollstandige Zerstorung aller oberirdischen Bauwerke Hypozentrum von Nagasaki etwa 60 psi 300 0 2000 0 Vollige Einebnung der Landschaft Hypozentrum der Zar Bombe Die Beziehung zwischen maximiertem Abstand vom Hypozentrum GROP ground range innerhalb dessen der gegebene Uberdruck OP auftritt und optimaler Detonationshohe HOP ist fur eine Explosion von einer Kilotonne TNT Aquivalent naherungsweise gegeben durch H O P m 16100 O P P a 0 38 560 O P p s i 0 38 displaystyle mathit H mathit OP over mathrm m approx 16100 left mathit OP over mathrm Pa right 0 38 560 left mathit OP over mathrm psi right 0 38 nbsp Der durch diese Wahl von HOP maximierte Radius GROP lasst sich durch folgende Naherung abschatzen G R O P m 9 54 10 3 H O P m 1 95 4 3 01 H O P m 0 75 4 1 4 displaystyle mathit GR mathit OP over mathrm m approx left left 9 54 cdot 10 3 H mathit OP over mathrm m 1 95 right 4 left 3 01 H mathit OP over mathrm m 0 75 right 4 right 1 4 nbsp nbsp Abhangigkeit der Zonen verschiedenen Uberdrucks von Detonationshohe H und Entfernung GR vom Hypozentrum einer 1 kt Standardexplosion Hopt ist die optimale Hohe Fur andere Sprengenergien ist die erwahnte Kubikwurzelregel anzuwenden Diese Formeln sind rechnerisch genau auf 20 Prozent fur H und 10 Prozent fur GR im Bereich von 0 1 bis 10000 psi jedoch unter Vernachlassigung der atmospharischen Druckvariation und fur ebenes Gelande Fur Detonationshohen unter etwa 6000 Metern das entspricht etwa dem halben Luftdruck am Boden ist diese Vereinfachung noch plausibel Der militarisch interessante Bereich fur Luftdetonationen liegt zwischen 5 psi und etwa 50 psi 35 kPa bis 350 kPa Typische Nutzgebaude wie Fabriken Kasernen oder sonstige nicht besonders verstarkte Gebaude werden bei einem Uberdruck von etwa 5 psi oder dem damit korrespondierenden dynamischen Druck zerstort daher sind fur H5 psi die grossten Zerstorungen in urbanen Gebieten zu erwarten Schwere Betonbauten oder gepanzerte Fahrzeuge konnen jedoch weitaus grosseren Drucken standhalten Oberhalb eines anvisierten Druckes von 50 psi ist der Verstarkungseffekt allerdings vernachlassigbar und eine Bodendetonation vorzuziehen Die im Zweiten Weltkrieg auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Atombomben hatten Sprengenergien von 15 kt Little Boy beziehungsweise 21 kt Fat Man und detonierten in 580 beziehungsweise 503 Metern Hohe was nach obigen Formeln einem maximierten Radius fur 10 psi beziehungsweise 19 psi 68 kPa beziehungsweise 132 kPa entsprach Grund fur diese konservative Wahl optimal fur 5 psi waren etwa 800 Meter beziehungsweise 900 Meter war die Unsicherheit der vorausberechneten Sprengkraft zudem konnen auch bestimmte strategisch wichtige Bauten wie beispielsweise Brucken hoheren Drucken standhalten Die meisten Todesfalle ausserhalb von Gebauden treten durch den dynamischen Druck ein Menschen und Tiere werden durch die Luft geschleudert lose Gegenstande konnen die Wirkung von Geschossen erreichen Das ist ubrigens auch die grosste Gefahr bei starken Wirbelsturmen wie zum Beispiel Tornados Die Druckwelle ist auch verantwortlich fur Brande welche durch die Zerstorung von Gasleitungen Stromkabeln und Brennstoffanlagen entstehen Bei einer Bodendetonation verursacht der enorme Druck ferner die Bildung eines Explosionskraters Der Grossteil des Erdreiches aus dem Krater lagert sich am Kraterrand ab Erdreich in unmittelbarer Nahe des Sprengsatzes wird jedoch pulverisiert und mit radioaktiven Ruckstanden aus dem Spaltmaterial angereichert Dieses tragt massgeblich zum Fallout bei Folgen der Licht und Warmestrahlung Bearbeiten Ungefahr ein Drittel der freiwerdenden Energie einer Atomexplosion wird in Form von Warmestrahlung einschliesslich Licht umgesetzt Da sich Warmestrahlung mit Lichtgeschwindigkeit in der Atmosphare ausbreitet treten Lichtblitz und Warmestrahlung einige Sekunden vor dem Eintreffen der Druckwelle auf Blickt man unmittelbar wahrend oder kurz nach der Detonation in Richtung der Explosion so kann die enorme Leuchtdichte noch bis in weite Entfernungen zu vorubergehender oder permanenter Erblindung fuhren da das Licht des Feuerballs von der Augenlinse aus auf die Netzhaut gebundelt wird und bei grosserer Entfernung lediglich der Brennfleck kleiner wird jedoch ausser durch Absorption in der Luft die Bestrahlungsstarke im Brennfleck auf der Netzhaut kaum abnimmt Die abgegebene Warmestrahlung verursacht Verbrennungen der Haut die mit grosserer Entfernung zum Bodennullpunkt abnehmen Im Hypozentrum ist die Warmeentwicklung im Allgemeinen so stark dass beinahe jegliche Materie verdampft Die Entfernungen in denen Verbrennungen auftreten sind sehr unterschiedlich da hohe Luftfeuchtigkeit oder Staubpartikel die Warmestrahlung abschwachen wahrend Schnee Eis oder heller Sand sowie eine Wolkendecke oberhalb des Explosionspunktes sie lokal auf mehr als das Doppelte erhohen konnen Bei klarem Himmel und durchschnittlicher Sichtweite 20 Kilometer verursacht eine Luftexplosion von 1 Mt Verbrennungen dritten Grades im Umkreis von bis zu 12 Kilometern zweiten Grades bis 15 Kilometer und ersten Grades bis 19 Kilometer Innerhalb des eigentlichen Explosionsradius besteht keine Uberlebenschance So konnten in Hiroshima und Nagasaki nach den Explosionen zunachst unerklarliche weisse Flecken gefunden werden Es handelte sich dabei um die Schatten von Menschen deren Korper den Boden vor der Versengung schutzten bevor sie von der Druckwelle weggeschleudert wurden Zusatzlich werden in weitem Umkreis alle brennbaren Stoffe entzundet Die daraus resultierenden Brande treten vor dem Eintreffen der Druckwelle auf und werden von dieser teilweise wieder ausgeloscht konnen jedoch auch durch die dynamisch auftretenden Winde zu enormen Feuersturmen angefacht werden Folgen der direkten Kernstrahlung Bearbeiten Alle Atomwaffen senden wahrend der Explosion ionisierende Strahlung aus Als direkte oder Initialstrahlung wird die ionisierende Strahlung bezeichnet die wahrend der ersten Minute nach der Zundung freigesetzt wird Sie setzt sich im Wesentlichen aus drei Komponenten zusammen die eine relativ hohe Reichweite in der Luft haben Neutronenstrahlung aus den Kernspaltungs und Kernfusionsprozessen Gammastrahlung aus den Kernprozessen und der Anregung von Kernen der Luft Gammastrahlung aus den Zerfallsprozessen kurzlebiger Spaltprodukte Ferner sind noch Beta und Alphastrahlen vorwiegend aus Zerfallsprozessen zu nennen die aufgrund ihrer kurzen Reichweite in Luft jedoch uberwiegend zur indirekten Strahlung vorwiegend uber die Kontamination von Atemluft Wasser und Nahrung durch den Fallout aber kaum zur direkten Kernstrahlung beitragen Die Strahlungsdosis D nimmt dabei infolge der Absorption in Luft exponentiell und der geometrischen Verteilung quadratisch annahernd nach der Beziehung D r C r 2 e k r C k positive Konstanten displaystyle D r frac C r 2 cdot e kr quad C k mbox positive Konstanten nbsp mit der Entfernung r vom Explosionszentrum ab und hat nur bei kleineren Sprengkraften bis etwa 50 Kilotonnen eine relevante Auswirkung da bei grosseren Sprengkraften die in viel geringerem Masse von der Luft absorbierte Warmestrahlung und die Druckwelle bereits todlich sind So forderte die direkte Kernstrahlung bei den Explosionen in Hiroshima und Nagasaki gemessen an ihrem Anteil von nur wenigen Prozent der Gesamtenergie die meisten Todesopfer Die Betroffenen die eine Aquivalentdosis von etwa 1 Sv Sievert aufnahmen erkrankten an der sog Strahlenkrankheit Ab einer Dosis von 6 Sv haben Menschen kaum noch Uberlebenschancen bei 10 Sv tritt der Tod innerhalb von ein bis zwei Wochen ein Die direkte Kernstrahlung wirkt nur wahrend der Atomexplosion fur die Dauer von etwa einer Minute allerdings sehr stark wobei der grosste Teil der Strahlung innerhalb der ersten Sekundenbruchteile freigesetzt wird Kann ein Betroffener die direkte Kernstrahlung durch geeigneten Schutz teilweise oder ganz abschirmen wird sein Risiko fur die Strahlenkrankheit erheblich reduziert So uberlebten in Hiroshima Menschen die im Augenblick der Explosion durch beispielsweise eine Betonwand geschutzt waren wahrend ungeschutzte Menschen in nur wenigen Metern Abstand von dem Hindernis an der Strahlenkrankheit starben Folgen des Fallouts Bearbeiten Als Fallout wird ein Gemisch aus verschiedenen radioaktiven Substanzen und Staub bezeichnet das im Laufe der Zeit aus der Pilzwolke ausfallt oder durch Regen ausgewaschen wird Der meiste Fallout wird bei Boden oder bodennahen Detonationen erzeugt wobei radioaktiv kontaminierter Staub durch die Druckwelle aufgewirbelt und gemeinsam mit der Pilzwolke in die Atmosphare transportiert wird Anders als die feinen Ruckstande der Bombe die uber mehrere Monate sogar weltweit verteilt werden fallen die groberen Staubpartikel zum grossen Teil schon nach einigen Stunden oder gar Minuten wieder aus Bei Luftexplosionen fehlt diese kurzzeitige Komponente weitgehend oder vollstandig Das Ausfallen der Substanzen erfolgt je nach vorherrschender Windrichtung und Windgeschwindigkeit uber eine sehr grosse Flache Die grosste Menge kontaminierter Partikel fallt speziell bei Bodenexplosionen rund um das Hypozentrum zu Boden und mit zunehmender Entfernung nimmt der Grad der Kontamination ab Dennoch konnen lokal hohere Konzentrationen so genannte Hotspots zum Beispiel durch mit kontaminierten Staub angereicherte Regenfalle auftreten Ist der Fallout als dunne Staubschicht sichtbar ist die Strahlung oft stark genug um sofortige Gesundheitsschaden zu verursachen Wird eine gewisse Dosis erreicht fuhrt das bei den betroffenen Personen zu schweren Strahlenschaden welche entweder die Erkrankung an der Strahlenkrankheit oder gar den Tod zur Folge haben Folgen des Elektromagnetischen Pulses Bearbeiten Der Elektromagnetische Puls EMP im Besonderen NEMP Nuklearer elektromagnetischer Puls ist ein kurzzeitiges sehr starkes elektromagnetisches Feld welches auftritt wenn Rontgen oder Gammastrahlung mit Elektronen der Luftmolekule wechselwirkt Compton Effekt Da die Elektronen eine viel kleinere Masse als die Atomkerne haben werden sie durch den Compton Effekt wesentlich starker beeinflusst und radial vom Explosionsort weggetrieben Das fuhrt zu einer aufgrund des atmospharischen Dichtegradienten leicht asymmetrischen elektrischen Ladungstrennung und damit zu einem elektrischen Dipolmoment Die Beschleunigung der Elektronen verursacht zudem Magnetfelder so dass elektromagnetische Wellen entstehen Der EMP unterscheidet sich von gewohnlichen Radiowellen in zwei Punkten Der EMP ist aufgrund seiner hohen Amplitude in der Lage in Metallstrukturen grosser raumlicher Ausdehnung Spannungen im Kilovoltbereich zu induzieren Die Energie wird als einzelner Puls mit einer Dauer im Mikrosekundenbereich und einer Anstiegszeit in der Grossenordnung einer Nanosekunde freigesetzt Somit besitzt der EMP Ahnlichkeit mit einem Blitzschlag was die Auswirkungen auf elektrische Leitungen betrifft jedoch ist der Spannungsanstieg erheblich steiler als bei naturlichen Blitzen Darum sprechen Blitzschutzsysteme aufgrund ihrer Tragheit nicht an Alle elektrischen oder elektronischen Gerate und Anlagen mit langen Leitungen oder Antennen und empfindlichen Bauteilen wie Halbleitern und Kondensatoren werden durch den EMP geschadigt Dazu gehoren unter anderem die Stromversorgung Freileitungsnetz Telefonnetze Haushaltsgerate Radio und Fernsehsender Nur Funkgerate mit sehr kurzen Antennen werden weniger beeinflusst Man unterscheidet je nach Art der Zundung zwischen einem Endo NEMP der durch eine Explosion innerhalb der Atmosphare zwischen etwa 30 und 100 Kilometern Hohe entsteht und dem Exo NEMP bei dem der Sprengsatz bereits im Weltraum explodiert Die Varianten weisen hinsichtlich ihrer Starke und Ausdehnung zum Teil starke Unterschiede auf So werden die Gamma und Teilchenstrahlen beim Endo NEMP noch in der Umgebung des Explosionsortes absorbiert wahrend bei Exo NEMP die Teilchendichte in der Detonationshohe so gering ist dass die Strahlen Hunderte oder gar Tausende von Kilometern zurucklegen konnen ehe sie durch Luftmolekule absorbiert werden Zudem ist in grosser Hohe die geometrische Distanz zum Erdhorizont grosser Dadurch kann ein ganzer Kontinent von den Auswirkungen betroffen sein wenngleich der Puls wesentlich schwacher als beim lokal konzentrierten Endo NEMP ist Tabelle der wichtigsten Auswirkungen Bearbeiten Die wichtigsten Auswirkungen nuklearer Explosionen sind hier in tabellarischer Form zusammengefasst Die Informationen stammen aus den unten angegebenen Quellen Die Tabelle gilt fur typische Luftexplosionen unter den folgenden Bedingungen Ebenes Gelande Sichtweite 20 Kilometer Explosionshohe Optimiert fur 15 psi etwa 103 kPa normale Sprengsatze also insbesondere keine Neutronenbomben oder andere Typen mit besonders starker oder schwacher Strahlung Der Uberdruck im Hypozentrum betragt in allen Fallen etwa 42 psi 290 kPa Wirkung bis GR km Sprengenergie Explosionshohe1 kt 200 m 20 kt 540 m 1 Mt 2 0 km 20 Mt 5 4 kmDruckwirkungTotale Zerstorung 20 psi 140 kPa 0 2 0 6 2 4 6 4Weitgehende Zerstorung 5 psi 35 kPa 0 6 1 7 6 2 17Massige zivile Schaden 1 psi 7 kPa 1 7 4 7 17 47Thermische WirkungStarke Brandwirkung 0 5 2 0 10 30Verbrennungen 3 Grades 0 6 2 5 12 38Verbrennungen 2 Grades 0 8 3 2 15 44Verbrennungen 1 Grades 1 1 4 2 19 53Wirkung der ionisierenden Direktstrahlung Raumdiagonale 1 SR km Todliche 2 Gesamtdosis Neutronen und g Strahlen 0 8 1 4 2 3 4 7Akut schadliche 2 Gesamtdosis 1 2 1 8 2 9 5 41 Fur den Wirkungsradius der nuklearen Direktstrahlung ist hier die Raumdiagonale SR engl slant range anstelle des Grundradius GR angegeben Der Wirkungs Grundradius ist entsprechend dem Satz des Pythagoras kleiner und im Fall SR lt H tritt die angegebene Wirkung selbst im Hypozentrum nicht auf 2 Akut schadlich bedeutet hier eine Gesamtdosis von etwa einem Gray Gy todlich eine von etwa zehn Gray Folgen eines Atomkrieges BearbeitenDie Folgen eines interkontinentalen Atomkrieges lassen sich nicht allein durch blosse Summation zahlreicher Atombombenexplosionen verstehen Vielmehr sind aufgrund der grossen Flachendeckung weitere Auswirkungen zu erwarten Zusammenbruch nationaler oder kontinentaler Populationen und der Gesellschaft Langfristig vermehrtes Auftreten von Fehlbildungen und Krebs bei allen Lebewesen aufgrund der erbgutschadigenden Wirkung ionisierender Strahlen und der Langlebigkeit einiger radioaktiver Nuklide Zerstorung oder schwere Schadigung ganzer Okosysteme Massenaussterben Klimaveranderungen durch von Rauch und Staub verminderter Sonneneinstrahlung Nuklearer Winter Vollstandige oder weitgehende Zerstorung der gesamten Infrastruktur der beteiligten Lander erschwerte Erholung durch Verlust von Anlagen zur Produktion und RohstoffgewinnungUber das Ausmass der einzelnen Folgen herrscht Uneinigkeit denn eine zuverlassige Vorhersage ist aufgrund der Komplexitat allein des Weltklimas und erst recht biologischer und sozialer Systeme kaum moglich Daher sind diese Angaben sehr allgemein und mit kritischer Distanz zu betrachten Rechtliche Lage in Deutschland BearbeitenNach 307 StGB ist die Herbeifuhrung einer Explosion durch Kernenergie strafbar wenn eine Gefahrdung anderen Lebens oder anderer Sachen vorliegt 307 Herbeifuhren einer Explosion durch Kernenergie Wer es unternimmt durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizufuhren und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefahrden wird mit Freiheitsstrafe nicht unter funf Jahren bestraft Wer durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeifuhrt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert fahrlassig gefahrdet wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft Verursacht der Tater durch die Tat wenigstens leichtfertig den Tod eines anderen Menschen so ist die Strafe in den Fallen des Absatzes 1 lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren in den Fallen des Absatzes 2 Freiheitsstrafe nicht unter funf Jahren Wer in den Fallen des Absatzes 2 fahrlassig handelt und die Gefahr fahrlassig verursacht wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft Gemass 17 Abs 1 des Kriegswaffenkontrollgesetzes KrWaffKontrG ist es verboten Atomwaffen zu entwickeln herzustellen mit ihnen Handel zu treiben von einem anderen zu erwerben oder einem anderen zu uberlassen einzufuhren auszufuhren durch das Bundesgebiet durchzufuhren oder sonst in das Bundesgebiet oder aus dem Bundesgebiet zu verbringen oder sonst die tatsachliche Gewalt uber sie auszuuben Der Verstoss dagegen wird mit einer Freiheitsstrafe von ein bis funf Jahren bestraft 19 Abs 1 KrWaffKontrG Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Siehe auch BearbeitenListe von KernwaffentestsLiteratur BearbeitenKernexplosionen und ihre Wirkungen Einleitung von Carl Friedrich von Weizsacker Fischer Bucherei Nr 386 1961 F Y Ziegel Nuclear explosion over the Taiga US Dep of Commerce Office of technical Services 1962 Samuel Glasstone Philip J Dolan The Effects of Nuclear Weapons third edition United States Government Printing Office 1977 Eine der ausfuhrlichsten Publikationen zu diesem Thema antiquarisch erhaltlich oder als PDF George C Messenger Milton S Ash The effects of radiation on electronic systems Van Nostrand Reinhold New York 1986 ISBN 0 442 25417 2 Joseph Rotblat Strahlungswirkungen beim Einsatz von Kernwaffen Berlin 1996 ISBN 3 87061 544 3 Operation Ivy Operation Castle Papers zur Auswertung von Atomtests bei den Marshall Islands William C Bell Cham E Dallas Vulnerability of populations and the urban health care system to nuclear attack examples from four American cities PDF International Journal of Health Geographics 2007 6 5 ISSN 1476 072X Alfons Buhl Atomwaffen Osang Verlag 3 Auflage Bad Honnef 1972 Michael Light 100 Sonnen Munchen Knesebeck 2003 ISBN 3 89660 190 3 BildbandWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Kernwaffenexplosion Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikibooks Formelsammlung Kernwaffenexplosion Lern und Lehrmaterialien nbsp Commons Physik von Atombombenexplosionen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nuclear Weapon Archive Informationen uber Atomwaffen Atomtests und Atompolitik Software zur Berechnung von Explosionseffekten neben Glasstone und Dolan 1977 die Basis der Daten und Formeln cddc vt edu Trinity Atomic Web Site Archivversion Nukemap Interaktive Karte zur Simulation einer Kernwaffenexplosion nuclearsecrecy com nukemap Nuclear Explosions Database der australischen Regierung 1945 1998 Video das alle Kernwaffenexplosionen von 1945 bis 1998 auf einer stilisierten Weltkarte darstellt Einzelnachweise Bearbeiten Miller Jordan Moderne Unterseeboote Verlag Stocker Schmid Motorbuchverlag 4 Auflage 1999 ISBN 3 7276 7088 6 S 89 92 nbsp Dieser Artikel wurde am 11 September 2004 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kernwaffenexplosion amp oldid 237069105 Pilzwolke Atompilz