www.wikidata.de-de.nina.az
Akrotiri griechisch Akrwthri Neutrum Singular ist eine archaologische Ausgrabungsstatte im Suden der griechischen Insel Santorin griechisch auch Thira altgriechisch Thera Im Jahr 1967 entdeckte der Archaologe Spyridon Marinatos eine Stadt der Kykladenkultur mit starkem Einfluss der minoischen Kultur Die Stadt wurde in ihrer Blutezeit durch einen Vulkanausbruch verschuttet und so fur uber 3500 Jahre bis zu ihrer Freilegung im 20 und 21 Jahrhundert konserviert Der exzellente Erhaltungszustand der Gebaude und herausragender Fresken erlaubt Einblick in die Sozial Wirtschafts und Kulturgeschichte der Bronzezeit in der Agais Bronzezeitliches Fresko aus Akrotiri Eine Stadt Ausschnitt aus der Schiffsprozession Die Ausgrabungsstatte ist nach dem heutigen Dorf Akrotiri benannt Es liegt etwa 700 Meter nordwestlich oberhalb der Ausgrabung auf einem Hugel mit dem altesten Vulkangestein der Insel und wird von der Ruine einer Burganlage aus der Zeit der venezianischen Herrschaft 1204 1537 gepragt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Ausgrabungen 1 1 Spyridon Marinatos 1 2 Die Grabung heute 2 Das bronzezeitliche Akrotiri 2 1 Die Stadt 2 2 Die Bewohner 2 3 Kultur und Religion 2 4 Wirtschaft und Sozialstruktur 2 5 Der Untergang 3 Die Fresken 3 1 Ausfuhrung 3 2 Motive 3 2 1 Personen 3 2 2 Schiffe 3 2 3 Stadte und Bauwerke 3 2 4 Landschaften 3 2 5 Tiere 3 2 6 Pflanzen 3 3 Fresken im Westhaus 3 4 Fresken in Xesti 3 4 Figurliche Plastiken 5 Ausstellungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte der Ausgrabungen BearbeitenIm Jahr 1867 baute ein franzosisches Bauunternehmen auf Santorin Bimsstein und Santorinerde fur den Bau des Sueskanals ab Ferdinand Fouque der Geologe des Unternehmens fand und registrierte dabei prahistorische Mauerreste und Scherben in einem Tal unterhalb von Akrotiri sowie auf der kleinen Nachbarinsel Thirasia Er stellte erstmals die These einer vom Vulkan verschutteten vorgriechischen Kultur auf 1870 fanden die franzosischen Archaologen Henri Mamet und Henri Gorceix in und bei Balos Mpalos nordostlich von Akrotiri Gebaudereste mit Wandmalereifragmenten unter anderem mit der Darstellung einer Lilie mehrere Vorratsgefasse und eine Kupfersage Fouque datierte die dabei ausgegrabenen Gefasse ins 2 Jahrtausend v Chr 1 Erste archaologische Grabungen in Akrotiri erfolgten 1899 durch den Deutschen Robert Zahn der ein Haus Reste von Fischernetzen eine goldene Halskette und viele Scherben fand Zu letzteren gehorte auch ein zerstortes Vorratsgefass mit einer Inschrift die man spater dem Schrifttyp der Linearschrift A zuordnen konnte 2 Eine zeitliche Einordnung war damals mangels Kenntnissen uber die Kykladenkultur noch nicht moglich und die Funde traten ab 1900 gegenuber den spektakularen Entdeckungen auf der etwa 110 Kilometer sudlich gelegenen Insel Kreta vollig in den Hintergrund 3 Spyridon Marinatos Bearbeiten Der 1901 geborene griechische Archaologe Spyridon Marinatos analysierte 1939 die Gesteinsschichten von Ausgrabungen einer Villa in Amnissos bei Knossos auf Kreta Er stellte als erster die These auf dass der gefundene Bimsstein von einem Ausbruch des Vulkans auf Santorin stammen konnte und die minoische Kultur auf Kreta durch Flutwellen als Folge dieser Eruption ausgeloscht wurde Er sah in dieser Katastrophe den Kern der Legende von Atlantis Marinatosʼ Schlussfolgerungen wurden in der Fachwelt zunachst skeptisch aufgenommen Beinahe 30 Jahre spater nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Griechischen Burgerkrieg hatte Marinatos der inzwischen Professor fur Archaologie an der Nationalen und Kapodistrias Universitat Athen geworden war die Moglichkeit mit einer planmassigen Grabung Beweise fur seine These zu suchen Bereits 1966 suchte James Watt Mavor Jr von der Woods Hole Oceanographic Institution an verschiedenen Stellen auf Santorin nach Spuren bronzezeitlicher Besiedlung jedoch wenig erfolgreich Da er seit 1950 Marinatos Auffassung teilte dass es sich bei der auf Thera versunkenen minoischen Kultur um das legendare Atlantis handeln konnte nahm er Kontakt zu Marinatos auf Beide trafen sich 1967 auf Santorin und Marinatos ubernahm die Verantwortung fur samtliche Ausgrabungen auf der Insel 2 nbsp Sektor Alpha der zuerst gefundene Teil der Stadt mit Pithoi Lagerraum und nordlicher MuhleDurch Zufall erfuhr Marinatos von einem einheimischen Maurer dass bei Akrotiri im Sudwesten der Insel einige Jahre zuvor eine Eselshohle und ganz in der Nahe ein Feld eingebrochen waren wobei tiefer gelegene Raume zuganglich wurden Mavor und Marinatos suchten die Stelle der Eselshohle auf und erfuhren dass von dort grosse Steinmorser stammten die die Ortsansassigen als Troge nutzten 2 Der Ort entsprach den von antiken Autoren wie Strabon und Pindar uberlieferten Anforderungen an einen Siedlungsplatz an einer flachen Kustenebene und lag an der Sudkuste Santorins den vermuteten kulturellen Zentren auf Kreta am nachsten Gunstig fur eine Grabung gestaltete sich dass die Bimssteinschicht hier erosionsbedingt mit maximal 15 Metern recht dunn war Am 25 Mai 1967 erfolgte der erste Spatenstich an der heutigen Ausgrabungsstelle mit der Anlage eines Suchgrabens an der Eselshohle Bereits in vier Metern Tiefe wurden bronzezeitliche Gefasse gefunden Am zweiten Grabungstag stiess man auf einen Vorratsraum Teil eines zweistockigen Gebaudes das heute als Sektor Alpha bezeichnet wird 4 Die erste Grabungskampagne erbrachte insgesamt spektakulare Ergebnisse Marinatos und sein Team fanden eine Stadt aus der Bronzezeit die der minoischen Kultur nach kretischen Vorbildern nahestand doch eigene Merkmale aufwies Durch einen Vulkanausbruch war die Stadt mit einem Schlag aus dem Leben gerissen worden und von den Schichten aus Bimsstein und Vulkanasche so gut konserviert worden wie sonst nur Pompeji und Herculaneum in Italien Am 1 Oktober 1974 kam Marinatos bei einem Unfall im Grabungsgebiet ums Leben Er sturzte ruckwarts von einer Mauer von der er die Ausgrabungsarbeiten begutachtete und schlug mit dem Kopf auf einen Stein in der Telchinenstrasse Wenig spater erlag er seinen Verletzungen 5 Marinatos wurde am Unfallort beigesetzt wo ein Gedenkstein an ihn erinnert Die Grabungen von Akrotiri wurden wegen seines Todes nur kurz unterbrochen und werden bis heute fortgefuhrt unter der Leitung von Marinatos damaligem Assistenten Christos Doumas der einige Jahre spater seinerseits Archaologie Professor an der Universitat Athen wurde Der Erfolg der Grabungen bei Akrotiri wurde durch den unglucklichen Tod von Spyridon Marinatos nicht geschmalert seine ursprungliche These von der Zerstorung der minoischen Kultur auf Kreta durch den Vulkanausbruch von Santorin hatte jedoch angesichts der Ergebnisse spaterer Grabungen bei Knossos keinen Bestand Die Grabung heute Bearbeiten Nach vierzig Jahren kontinuierlicher Grabung sind nur knapp zwei Hektar der wesentlich grosseren Stadtflache freigelegt Es handelt sich weitgehend um eine Momentaufnahme der Stadt zum Zeitpunkt des Untergangs in der Mitte des zweiten Jahrtausend vor Christus wobei dessen Datierung umstritten ist Fruhere stratigraphische Schichten sind nur punktuell erkundet in Schachten zur Aufnahme von Tragern der Dachkonstruktionen Dabei wurden keramische Scherben und andere Artefakte von der Jungsteinzeit uber fruhe Epochen der Bronzezeit wie der Kastri Kultur bis zur mittelkykladischen Zeit gefunden 6 nbsp Christos Doumas fuhrt Besucher durch die Ausgrabung Oktober 2010Ein Rundweg durch die gesicherten Teile der Stadt erlaubt eine Besichtigung wahrend am Rand des Gelandes die Arbeiten weiterlaufen Das Gelande wurde kurz nach der Entdeckung mit einem Wellblechdach auf Stahltragern uberdacht um die freigelegten Gebaude und andere Funde vor Wetter und intensiver Sonneneinstrahlung zu schutzen In den Jahren 2002 bis 2005 wurde die vielfach erweiterte Uberdachung mit Forderung der Europaischen Union durch eine neue Konstruktion ersetzt Im September 2005 kam es zu einem Unfall bei dem ein Teil der neuen Uberdachung unmittelbar vor der Fertigstellung einsturzte und einen Touristen totete sowie sechs Personen verletzte 7 Da Zweifel an der Standfestigkeit des Daches bestanden wurde die Ausgrabungsstatte stillgelegt 8 Wahrend der Unterbrechung der Ausgrabung konzentrierten sich die Archaologen auf die Auswertung der vorhandenen Funde insbesondere aus den tieferen Schachten Dabei gewannen sie neue Erkenntnisse uber die Vorgeschichte der Stadt 9 Zwischen 2009 und 2011 wurde ein neues Dach nach modernen Umweltstandards errichtet 10 die archaologische Forschung wurde im Laufe des Jahres 2011 wiederaufgenommen Seit April 2012 ist die Ausgrabungsstatte auch wieder fur Besucher zuganglich 11 2015 schloss Kaspersky Lab eine langjahrige Fordervereinbarung mit der griechischen Altertumsbehorde ab und unterstutzt seitdem die Restaurierung von Wandmalereien und die Ausdehnung der Ausgrabungen In geringerem Masse wird die Forschung auch durch die Tageszeitung Kathimerini gefordert 12 Die Grabungen hatten erhebliche Auswirkungen auf die Bewohner des Dorfes Akrotiri Vor 1967 waren sie fast vollig autark und vom Rest der Insel isoliert Rund 90 der Einwohner waren Analphabeten Die Ausgraber um Marinatos stellten fast die gesamte mannliche Bevolkerung als Helfer ein fur viele war dies die erste bezahlte Arbeit und sie hatten zum ersten Mal in ihrem Leben Geld zur Verfugung Mit den ersten Berichten uber den Fund der Stadt kamen auch Touristen die sich im Dorf einmieteten und die uberwiegend historisches und akademisches Interesse hatten Die Einwohner von Akrotiri bauten eine touristische Infrastruktur auf und ihre Kinder suchten vermittelt durch den Kontakt mit den Besuchern weit uberdurchschnittlich haufig eine hohere Bildung 10 Das bronzezeitliche Akrotiri BearbeitenDer ausgegrabene Teil der Stadt liegt an einem Hang etwa 200 m von der heutigen Kustenlinie entfernt Erste Siedlungsspuren weisen zuruck bis in die Jungsteinzeit im 5 Jahrtausend v Chr Die Funde lassen auf Siedlungsanfange als Kustendorf auf einer kleinen flachen Halbinsel schliessen 9 Die altesten Keramiken sind eng verwandt mit Typen der Inseln Naxos und der Siedlung Saliagos bei Andiparos Ahnlichkeiten im Dekor bestehen aber auch mit Typen von den Dodekanes und insbesondere Rhodos 13 Im selben Umfeld wurden auch keramische Scherben aus fruh und mittelkykladischer Zeit gefunden Zur zeitlichen Einordnung siehe Kykladenkultur Eine Ausweitung der Besiedelung wird in der fruhkykladischen Zeit etwa ab dem Jahr 3000 v Chr angenommen Die Bevolkerung des Dorfes wuchs in dieser Zeit deutlich wie die Anlage eines Friedhofes erkennen lasst der sich den Hang uber der Halbinsel hinaufzog Er bestand aus in das relativ weiche vulkanische Gestein getriebenen Kammern was fur die kykladische Bronzezeit ungewohnlich ist Typisch waren Steinkisten Graber deren Anlage aber auf Santorin wegen des Fehlens von geeignetem Gestein fur Steinplatten nicht moglich war Der Friedhof wurde gegen Ende der Epoche Fruhkykladisch II aufgegeben die jungsten Keramikstile in den Grabern gehoren zur Kastri Kultur 9 Metallverarbeitung lasst sich ab etwa 2500 v Chr Periode II der fruhkykladischen Zeit nachweisen Stilvergleiche lassen vermuten dass der Umgang mit dem neuen Material und neue keramische Techniken aus der Nord Ost Agais auf die Insel kamen Dort insbesondere in Poliochni und Umgebung wurden im spaten 3 Jahrtausend v Chr Siedlungen aus unbekanntem Grund aufgegeben Im selben Zeitraum nahm der Umfang der Metallverarbeitung in Akrotiri stark zu so dass vermutet werden kann dass Migranten aus den aufgegebenen Ortschaften neue Fahigkeiten von dort mitbrachten Zur Blute gelangte die Stadt in mittelkykladischer Zeit nach 2000 v Chr Damals wurden die Kammern des fruhbronzezeitlichen Friedhofs mit Steinen und Bruchstucken von abgerissenen Mauern verfullt um einen stabilen Untergrund fur die Expansion der Siedlung hangaufwarts zu schaffen Als auslosender Faktor gelten die Entdeckung von gewaltigen Kupfer Vorkommen auf Zypern und die ideale Lage Santorins am Handelsweg zwischen Zypern und Kreta Die Siedlung nahm jetzt stadtischen Charakter an die Hauser wurden mehrstockig und es gab mit einer Kanalisation die erste offentliche Infrastruktur Neue Keramikstile kamen auf sie wurden zweifarbig und wiesen detaillierte Bemalung mit geometrischen Motiven aber auch Pflanzen und Tierdarstellungen auf 14 Die Funde aus der mittelkykladischen Zeit bestehen einerseits aus Fundamenten die in den Schachten gefunden wurden Ausserdem wurden Mauerbruchstucke und Scherben mittelkykladischer Keramik als Baumaterial fur die spatkykladische Siedlung verwendet und eingelagert in Strassenschotter und Mauerwerk gefunden Abgesehen von den Schachten zeigt die Ausgrabung den Zustand Akrotiris in der Epoche Spatkykladisch I die genaue Datierung ist umstritten 15 Die Stadt Bearbeiten nbsp Plan der AusgrabungsstatteDie bislang ausgegrabenen Teile erlauben noch keine Beurteilung der Grosse der Stadt und ihrer Einwohnerzahl Sicher ist dass es sich um weit mehr als nur dorfliche Strukturen handelt Soweit die am Projekt beteiligten Wissenschaftler uberhaupt Schatzungen publizieren lasst sich die Einwohnerzahl bei konservativen Annahmen auf 1500 bis 2000 Einwohner hochrechnen bei grosszugigen Annahmen auf bis zu etwa 9000 Einwohner Mehrere Jahrzehnte nach heutigem Kenntnisstand etwa 50 Jahre vor der endgultigen Zerstorung hatte schon einmal ein Erdbeben die Stadt schwer beschadigt Die Bewohner bauten sie wieder auf wobei sie grossteils die Fundamente der alten Hauser verwendeten Der Schutt eingesturzter Gebaude wurde zum Teil nicht aus der Stadt geschafft sondern fur eine Erhohung des Strassenniveaus verwendet Erhaltene Gebaude bekamen dazu einen Anbau mit einem neuen Eingang und Treppenhaus und das fruhere Erdgeschoss wurde zum Souterrain Die Strassen waren mit grossen Steinplatten gepflastert unter denen in einem Graben mit konstantem Gefalle die Kanalisation durch die ganze Stadt verlief Wo die Strassen nach dem fruheren Erdbeben hoher gelegt wurden wurden die Platten und die Kanalisation uberdeckt und die neue Oberflache mit kleineren Steinen ahnlich einem Kopfsteinpflaster neu gebaut Niveauunterschiede des Untergrunds wurden durch Rampen und Treppen bewaltigt Stutzmauern fingen Gebaude Platze und Strassen unterschiedlicher Gelandehohe ab Die einzige bisher uber eine grossere Lange freigelegte Strasse steigt von Suden mit dem Gelande in nordlicher Richtung den leichten Hang aufwarts Die Ausgraber um Marinatos nannten sie wegen einer Metallwerkstatt in einem der Hauser Telchinenstrasse nach den metallverarbeitenden Telchinen in der griechischen Mythologie Die Strasse verlauft mehrmals an Hausecken versetzt Bei einer durchgehenden Breite zwischen 2 m und 2 20 m erweitert sie sich mehrmals zu Platzen unterschiedlicher Grosse Werkstatten in den angrenzenden Hausern lassen vermuten dass auf diesen Platzen Handwerker bei gutem Wetter im Freien gearbeitet haben Die Platze waren die einzigen offenen Raume der Stadt es gibt keine privaten Hofe oder Garten Die Hauser waren zwei oder dreistockig und aus unbehauenen Tuffsteinen die mit Ton vermortelt wurden sowie mit Stroh vermengtem Lehm gebaut Holzbalken trugen Decken Fenster und Tursturze Von ihnen sind nur Spuren erhalten weshalb sie bei der Sicherung der Gebaude anfangs durch Stahl spater durch Betontrager ersetzt wurden Behauene Steine wurden als Ecksteine zur Gestaltung von Fassaden mancher Gebaude und zum Bau von Treppen und anderen Elementen genutzt Einige Wande waren mit Holzrahmen verstarkt vermutlich zum Schutz vor Erdbeben Die Hauser mit Fassaden aus behauenem Stein wurden von Spyridon Marinatos als Xesti griechisch 3esth von 3ew xeo fur glatten behauen bezeichnet Die bisher gefundenen Hauser lassen sich nach der vermuteten Funktion im Wesentlichen zwei Typen zuordnen nbsp Das Haus Xesti 3 im Vordergrund Mauern aus behauenem Stein im Inneren das Treppenhaus und eine Holzrahmenkonstruktion minoischen TypsDie Mehrzahl der Gebaude hatten im Erdgeschoss oder Souterrain Werkstatten Wirtschafts und Vorratsraume in einem oder zwei Obergeschossen gab es einen kunstvoll geschmuckten Raum der als halbprivater Bereich gedeutet wird sowie weitere teilweise ebenfalls ausgeschmuckte private Raume Dieser Haustyp konnte freistehend oder an Nachbarhauser angebaut sein soweit Gebaude aneinander gebaut wurden teilten sie sich die Wande nicht sondern es wurden doppelte Wande errichtet Die atypischen manchmal als Herrenhauser bezeichneten Gebaude hatten im Erdgeschoss neben Wirtschaftsraumen einen prachtvoll geschmuckten Bereich der als Ort offentlicher Zeremonien gedeutet wird Alle bisher gefundenen Hauser dieses Typs sind freistehend Das Haus Xesti 3 gilt als Ort von Initiations und Ubergangsriten fur das Gebaude Xesti 4 wird eine Verwaltungsfunktion angenommen 14 nbsp Fassade des Westhauses am Dreiecksplatz mit dem Eingang an der ostlichen Gebaudeseite nbsp Fussboden hinter dem Eingang zum Raum G5 des Sektors GammaJedes bislang ergrabene Gebaude hatte den Eingang in der Nahe einer Hausecke neben der Eingangstur war stets ein kleines Fenster das den inneren Eingangsbereich beleuchtete und durch das Besucher gesehen werden konnten Hinter der Tur befand sich das Haupttreppenhaus Grosse Raume hatten einen zentralen Pfeiler aus einem Holzbalken der auf einem steinernen Fundament stand In den Obergeschossen waren die Wandstarken geringer die Wande bestanden nach minoischem Vorbild haufig aus Fachwerkkonstruktionen deren Facher durch Lehmbau ausgefullt waren oder nur aus Fensterreihen bestanden Soweit diese holzernen Rahmen fur Innenwande genutzt wurden wurden sie in der unteren Halfte gelegentlich durch eingebaute Schranke gefullt oder bestanden aus einer Reihe deckenhoher zweiflugeliger Turen zwischen Holzpfeilern den sogenannten Polythyra Diese dienten dazu zwei Raume zu verbinden wenn alle Turen geoffnet waren oder nur eine Tur zu offnen und einen Durchgang zu schaffen Wenn alle Turen geschlossen waren konnten die Raume getrennt werden Ein weiteres minoisches Architektur Element in Akrotiri ist der Lichtschacht der in bisher einem Gebaude gefunden wurde nbsp Raum G1 im Sektor Gamma mit Resten eines in den Boden eingelassenen Gefasses moglicherweise PithosGelandeunterschiede innerhalb der Gebaude wurden durch Stufen im Boden der Untergeschosse bewaltigt der Boden des ersten Obergeschosses war in allen bisher ergrabenen Hausern auf durchgehendem Niveau Werkstatten Laden und Lagerraume befinden sich meist im Untergeschoss das aus einer Flucht von Raumen bestand In der Nahe des Treppenhauses hatte fast jedes der typischen Gebaude eine Flucht von Arbeitsraumen in denen Lebensmittel zubereitet wurden Hier wurden Mahlsteine gefunden Wasserbehalter und sogenannte pithoi in den Boden oder Banke eingelassene grosse Tonbehalter mit Vorraten Selten sind Herde und andere Feuerstellen was zu Spekulationen uber eine gemeinschaftliche Verpflegung in offentlichen Gebauden fuhrt 16 Einige dieser Raume wiesen grosse Fenster zur Strasse auf sie werden als Laden gedeutet bei denen der Verkauf durch die Fenster stattfand Die Fussboden bestanden in den einfachen Raumen aus gestampftem Lehm In den Zeremonialraumen waren die Boden mit Schieferplatten belegt oder mit einfachen Mosaiken aus Steinen und Muscheln gestaltet Alle Wande waren verputzt Werkstatten und Lagerraume zumeist mit Lehm Wohnraume mit Kalk der manchmal in Erdfarben von rosa bis beige getont war Von den Dachern sind nur Spuren vorhanden vermutlich handelte es sich um Flachdacher aus Zweigen oder Schilf mit gestampfter Erde und eingelagerten Kieselsteinen bedeckt um eine Warmeisolation gegen Sonne im Sommer und Kalte im Winter zu erreichen Die Flachdacher dienten wie heute noch in verschiedenen Mittelmeerkulturen als zusatzlicher Wohnraum Sie waren vermutlich mit Brustungen in etwa Hufthohe umrandet durch die an einer oder mehreren Stellen aus Stein gehauene Wasserspeier gefuhrt wurden 9 Die Bauten weisen auf einen hohen Stand der Zivilisation hin Die Hauser verfugten uber Baderaume im Obergeschoss die durch Fallrohre aus Ton an die Kanalisation angeschlossen waren Die Rohre begannen im Obergeschoss an einer Aussenwand wurden im Erdgeschoss durch die Wand gefuhrt und mundeten in einer an die Kanalisation angeschlossenen Grube vor dem Haus unter der Strasse Stalle gibt es in der Stadt keine nicht einmal Kleintiere wurden in den bisher ergrabenen Hausern gehalten Auffallend ist dass bisher kein Palast oder Herrschaftssitz und keine Stadtbefestigung oder sonstige militarische Einrichtung gefunden wurde Die Bewohner Bearbeiten nbsp Jugendlicher Adorant mit Fischbundeln Fresko an der Nordwestwand in Raum 5 im Obergeschoss des Westhauses Die Stadt war durch Seefahrt und Handel gepragt Die Menschen verfugten uber Guter aus Kreta vom griechischen Festland und aus Kleinasien Sie betrieben verschiedene Handwerke In den bislang ausgegrabenen Hausern gab es Metallbetriebe eine Topferei eine Traubenpresse und zwei Muhlen Bislang gibt es keine Funde die eindeutig auf Schiffbau hindeuten Es gilt jedoch als sicher dass die Stadt am bisher nicht ausgegrabenen Hafen eigene Werften und die damit verbundenen Berufe hatte Die hohe Qualitat der Wandmalereien lasst auf spezialisierte Kunstler schliessen Fast in jedem Haus stand ein einfacher Webstuhl wie die in grosser Zahl gefundenen Webgewichte belegen Unzahlige Gehause von Purpurschnecken und die hohe Wertschatzung des Safrankrokus zeigen dass die Kleidungsstucke aus Wolle und Leinen aufwandig gefarbt waren Im Umland gab es vielfaltige Landwirtschaft 17 Auf dem Speiseplan standen Zwiebeln Bohnen Linsen und Kichererbsen Platterbsen Weizen und Gerste An Obst waren Feigen und Trauben beliebt auch Pistazien waren bekannt Uberwiegend wurde Schaf und Ziegenfleisch gegessen aber auch Schweine und Rinder wurden gehalten Fisch spielte eine grosse Rolle in der Kuche auch Muscheln und Meeresschnecken wurden gegessen Ol wurde aus Oliven und Sesam gewonnen Ein tonerner Bienenkorb bezeugt Imkerei Wein wurde damals wie heute auf der Insel gekeltert nbsp Gefass mit geometrischem Muster links und weitere GebrauchsgefasseTongefasse wurden in vielfaltiger Form und Qualitat gefunden Formen und Dekor der Gefasse am Beginn der spatkykladischen Zeit standen im Austausch mit den anderen kykladischen Inseln insbesondere Melos als dem Zentrum des Topferhandwerks mit den vielfaltigsten Stilen Einflusse auf die Keramik in Akrotiri stammen auch vom minoischen Kreta und dem mykenisch gepragten Festland Die auswartigen Traditionen wurden in der lokalen Fertigung aufgegriffen imitiert und zu eigenen Stilen weitergefuhrt 18 Grobe Werkzeuge wie Hammer und Morser waren aus Stein ebenso Wassergefasse und Feuerschalen Feinere Werkzeuge wie Angelhaken Messer Meissel Sicheln und die Schalen einer Waage wurden aus Bronze hergestellt Blei wurde als Material fur Gewichte verwendet 19 Mobel aus Holz wurden als Negativform in der Asche gefunden und konnten durch Ausgiessen mit Gips rekonstruiert werden So gefundene Gestelle gelten als die altesten Betten Europas Sie bestanden aus einem holzernen Rahmen auf Beinen der mit Schnuren bespannt und mit einem Stuck Fell oder Leder belegt war Eine wesentliche Rolle spielte Flechtwerk in Form von Korben und Matten Als Abdruck erhalten sind grosse Korbe in denen Trauben zum Keltern transportiert wurden sowie eine Reihe mittelgrosser Korbe in denen Kalk gefunden wurde deren genauer Zweck noch unbekannt ist Nicht naher bekannt ist wie sich die Einwohner der Stadt mit Wasser versorgten Es gab keine Zisternen Regenwasser wurde in die Strassen und Kanalisation geleitet Ein Fresko zeigt ein niedriges Bauwerk mit zwei Krugen und Frauen die identische Kruge auf ihrem Kopf tragen Ausserdem wurde ein kurzer Abschnitt eines Tonrohrs gefunden dessen Stabilitat und Durchmesser auf die Rohrleitung einer Quellfassung hindeuten Dies lasst eine oder mehrere baulich umfasste Quellen in der unmittelbaren Nahe der Stadt annehmen 9 nbsp Ein Paar Halterungen fur kleine Fleischspiesse nbsp Kleiner Ofen aus gebranntem Ton nbsp Zwei Kruge mit Dekor nbsp Geschnitzter Holztisch Ausguss mit GipsKultur und Religion Bearbeiten Die Funktion der ausgemalten Raume von denen jedes Haus mindestens einen aufwies ist im Einzelnen nicht bekannt Auffallend haufig wurden in den Raumen mit Fresken Gegenstande gefunden die mit der Zubereitung von Speisen in Verbindung stehen Ausserdem wurden in verschiedenen Hausern der Stadt und vorwiegend in ausgemalten Raumen einige Rhyta gefunden Trink oder Spendengefasse in Tierform sowie Opfersteine und kunstvoll geschmuckte Schalen Ihre Verwendung zu kulturellen oder kultischen Zwecken ist anzunehmen Einzelheiten sind aber nicht erkennbar 16 nbsp nbsp Goldenes Ziegenidol und dessen Fundstelle im linksseitigen tonernen Kasten Larnax des rechten Bildes rechts der Haufen mit Tierhornern Im sudwestlichsten Teil der Grabung wurden die bislang besten Funde mit religiosem oder liturgischem Bezug gemacht Bei den Ausschachtungen fur das Fundament eines Stutzpfostens fur das Dach innerhalb des Hauses der Banke entdeckte man 1999 20 von Bimsstein bedeckt aufgehaufte Horner uberwiegend von Ziegen und Rindern sowie ein einzelnes Paar Hirschgeweihe Unmittelbar westlich davon lag ein kleiner tonerner Kasten auch als Larnax bezeichnet in der Bimssteinschicht der ein Ziegenidol aus Gold enthielt Die Figur ist 11 Zentimeter lang 9 Zentimeter hoch und wiegt 180 Gramm Korper und Kopf sind nach dem Wachsausschmelzverfahren gegossen die Beine der Hals und der rechteckige Sockel wurden spater mit Bronzelot angefugt Das Ziegenidol stand ursprunglich in einem roten Holzkastchen dessen Abdrucke und Farbreste sich an der Innenwand des Larnax erhalten haben 21 Im nordostlich anschliessenden Gebaude Xesti 3 befand sich eine Vertiefung die ursprunglich als Lustrationsbecken fur Initiationsriten interpretiert wurde jedoch nach naherer Untersuchung eher mit einem Adyton in Verbindung gebracht wird 16 Vergleichbare Einrichtungen sind sonst bisher nur aus Kreta bekannt Das Gebaude Xesti 3 mit dem Becken ist aufwandig mit Fresken geschmuckt darunter das Fresko der Safransammlerinnen An der Ostwand ist ein Schrein erhalten der mit Kulthornern dekoriert war wie Arthur Evans die stilisierten Stierhorner nannte die in der minoischen Kultur eine bisher nicht naher bekannte religiose Bedeutung hatten nbsp Ostseite des Kenotaph Platzes Links das Gebaude Xesti 5 davor ein Blick in die Kanalisation Im rechten Vordergrund das Kenotaph mit der Schale voller MeereskieselnUnklar ist die Funktion der Einrichtungen auf dem grossten Platz der bisherigen Ausgrabung 22 Schon 1969 1970 fand Marinatos unter dem spater von ihm so genannten Kenotaph Platz die ersten Felskammern die inzwischen als Graber der fruhkykladischen Siedlung erkannt sind Die Kammern unter dem Platz sind zum Teil flach und nach oben offen zum Teil liegen sie in uber einem Meter Tiefe weisen ein aus dem Gestein gehauenes Gewolbe als Decke auf und waren durch einen gedeckten Gang erreichbar Zur Blutezeit der Stadt waren sie mit Erde und Geroll verfullt in dem unzahlige Bruchstucke von Keramik eingelagert waren Uber den Kammern auf der Sudseite des Platzes vor dem Gebaudekomplex Delta und westlich des Gebaudes Xesti 5 lagen mehrere Einrichtungen die mutmasslich kultischen Zwecken dienten Marinatos grub noch die von ihm als Opferfeuer bezeichnete Struktur aus Sie bestand aus einer Vertiefung in der Asche und Knochen von Tieren Ziegenhorner und vier Tonfiguren von Rindern gefunden wurden Ausserdem diverse keramische Gefasse und eine grosse Amphore die Bohnen enthielt An dieses Opferfeuer schloss sich im Westen eine flache Steineinhegung an in der weitere Funde gemacht wurden darunter ein Pithos mit rund 1 30 m Hohe der in einem Stuck aus vulkanischem Gestein gehauen war und ein kleiner tragbarer Herd oder Ofen aus demselben Material Weiter ostlich auf dem Platz wurde eine Struktur aus grossen flachen Steinen mehreren Felsbrocken und kleineren Steinen gefunden die zu einem Hugel aufgehauft waren der eine weitgehende flache Oberflache aufwies Sie wurde zunachst als Kenotaph gedeutet und gab dem Platz den Namen Am Rand dieses Steinhugels wurde eine steinerne Schale entdeckt in der kleine runde Kieselsteine liegen Im Inneren des Hugels befand sich ein Depotfund von Kykladenidolen Durch keramische Gefasse in den Strukturen konnten sie und die Verfullung der Felskammern in die Phase III der fruhkykladischen Zeit und etwa 2200 bis 2000 v Chr datiert werden waren also rund 500 bis 600 Jahre alter als die Stadt bei der Zerstorung Die Aufbewahrung dieser damals schon antiken Objekte auf einem bedeutenden Platz der Stadt wird mit kultischen Zwecken erklart Als Motivation wird von Doumas angefuhrt dass die unterirdischen Kammern aufgrund ihrer Begrabnisfunktion als spirituelle Gefahren angesehen wurden die durch die Kultgegenstande und einrichtungen gebannt werden sollte Dazu passen die Kieselsteine die im Meer abgeschliffen wurden weil Wasser in traditionellen Religionen mit Reinigung und Seelenheil in Verbindung gebracht wird nbsp Eberkopfrhyton aus Raum D17 im Sektor Delta nbsp Zwei der Rinder Figuren aus dem Opferfeuer nbsp Drei abstrakte Kykladenidole nbsp Opfertisch aus Stein bemalt mit DelfinenBisher wurde keine Nekropole entdeckt die der Stadt in ihrer Blutezeit zugerechnet werden kann In den Grabkammern aus fruhkykladischer Zeit wurden keine Begrabnisse von Erwachsenen gefunden aber in einer der Kammern lagen mehrere keramische Gefasse in denen Asche und knocherne Uberreste von per Feuerbestattung beigesetzten Kindern gefunden wurden 22 Sudlich der heutigen Inselhauptstadt Fira wurden 1897 in einem Steinbruch Reste eines Grabfeldes aus vermutlich fruhkykladischer Zeit entdeckt und die Mitarbeiter Hiller von Gartringens fanden einige Jahre spater rund drei Kilometer nordlich von Akrotiri nahe dem heutigen Megalochori einzelne Graber die sie unspezifisch der Epoche vor der Eruption zuordneten Ihr Wissen uber zeitliche Einordnung der Kykladenkulturen war noch sehr gering und ihre Aufzeichnungen sind so ungenau dass Details der Graber und der genaue Fundort unbekannt sind 23 Wirtschaft und Sozialstruktur Bearbeiten nbsp Die sudliche Kykladeninsel Santorin Thera innerhalb der Agais nbsp Tafeln mit Text in Linearschrift A nbsp Mehrere Siegelabdrucke mit rekonstruierten MotivenIn den 1990er Jahren wurden Funde gemacht die einen Einblick in die Handelsbeziehungen der Stadt erlauben In einem der Herrenhauser wurden Bruchstucke von Tontafeln ergraben die Inventardaten in der Linearschrift A tragen Aus diesen Eintragen geht hervor dass Akrotiri mit grossen Mengen an Schafwolle und Olivenol handelte 17 Da die Insel aufgrund ihrer Oberflachenbeschaffenheit damals wie heute fur die Viehzucht eher ungeeignet ist lassen die vielen gefundenen Webgewichte und Reste der Textilfarbung vermuten dass Akrotiri in der mittleren Bronzezeit ein Zentrum der Veredelungswirtschaft fur textile Produkte war Wolle und wahrscheinlich auch Flachs wurde von den nordlichen Nachbarinseln eingekauft versponnen und zu Tuch gewebt gefarbt und weitergehandelt vermutlich besonders ins kulturelle Zentrum Kreta Diese Form der Arbeitsteilung ist in pramonetaren Gesellschaften selten Oliven wurden auf den Agaisinseln damals in grosserer Menge als heute angebaut hier spielte Akrotiri eine wesentliche Rolle im Handel In der Periode I der spatkykladischen Zeit stammen fast 50 aller im Raum der Kykladenkulturen Kreta und Zyperns gefundenen Bugelkannen die typische Handelseinheit sowohl von Olivenol wie von Wein aus Santorin Die ideale Lage an den Haupthandelsrouten war ein entscheidender Faktor fur die Wirtschaft der Insel Insbesondere war Santorin die einzige Insel die innerhalb einer Tagesreise von Kreta aus erreicht werden konnte Da die Handelsschiffe der Bronzezeit nachts nicht fuhren sondern Schutz in Buchten suchen mussten war die Insel der zentrale Trittstein fur den Handel der kretischen Minoer mit allen Markten im Norden 24 Die Landwirtschaft auf der Insel selbst ging von verstreuten kleinen Bauernhofen aus von denen bisher drei gefunden werden konnten Zwei davon bestanden aus Steingebauden mit nur einem Raum der dritte aus zwei Raumen einem ummauerten Hof und einem Lagerraum oder Stall 25 Die weitere Besiedlung der Insel ist wegen der Lavadecke nur wenig erforscht Abgesehen von den Bauernhofen wurden an verschiedenen Stellen einzelne Mauerreste in Verbindung mit Keramik Scherben aus der Epoche von Akrotiri gefunden Ihre Ausdehnung Zusammenhange und Nutzung sind nicht bekannt 26 Eine in den 1990er Jahren gefundene Sammlung von Siegelabdrucken lasst sich bisher noch nicht in einen Kontext einordnen Es handelt sich um mehrere Dutzend Tonscheiben mit Abdrucken die rund 15 verschiedene Motive darstellen Eventuell waren es Handelsmarken gefunden wurden sie in einer Art Sammlung nicht an verschiedenen Gutern befestigt Ruckschlusse auf eine ausgeglichene Sozialstruktur zumindest des bislang ergrabenen Teils der Stadt konnen aus den Fresken gezogen werden Jedes Wohnhaus hat wenigstens einen ausgemalten Raum In einigen Hausern wird von den Motiven der Fresken auf die Berufe oder Herkunft der Bewohner geschlossen Der Bewohner des Westhauses mit maritimen Motiven war moglicherweise Kapitan oder Handelsherr Moglicherweise handelt es sich bei den Bewohnern des bisher freigelegten Viertels um Angehorige einer Elite denn aus Kreta ist bekannt dass am Anfang der spatminoischen Zeit keine egalitare Gesellschaft existierte sondern Eliten miteinander eine komplexe Schenkokonomie um den Austausch von Gefalligkeiten und Gutern betrieben und mittels Unterdruckung um ihre Stellung in der Gesellschaft rangen 27 Dazu passt dass Analysen der Architektur und der Anordnung einiger Fresken in den Bauwerken den Schluss zulassen dass Wandgemalde auch fur ihre Wirkung nach aussen angebracht wurden Sie konnten durch Fenster von ausserhalb der Gebaude gesehen werden und konnten neben der rituellen Nutzung zumindest in einigen Fallen auch dem Wettstreit um sozialen Status gedient haben 28 nbsp Waagschalen aus Bronze nbsp Gewichtsstucke aus Blei Wenn weiterhin keine Befestigung der Stadt und keine sonstigen militarischen Einrichtungen gefunden werden mussen die Verbindungen zur Leitkultur auf Kreta wesentlich enger angenommen werden als fruher vermutet Akrotiri stand dann nicht in Konkurrenz oder gar Opposition und hatte daher keine Zwangsmassnahmen zu befurchten wie es die Befestigungen anderer zeitgleicher Siedlungen auf den nordlichen Nachbarinseln zum Beispiel Phylakopi auf Milos annehmen lassen Als Erklarung fur das enge Verhaltnis und die kulturellen Verbindungen wird angenommen dass Kreter als Handelsherren Handwerker oder Kunstler nach Akrotiri kamen in fuhrende Familien der Insel einheirateten und so eine familiar verbundene gemischte Elite bildeten 29 Analysen der keramischen Funde vom Ende der mittelkykladischen Zeit und dem Umbruch zur spatkykladischen Epoche zeigen dass Importe aus Kreta nicht mehr als 10 spater 15 der Funde ausmachen aber graduell einen deutlichen Einfluss auf die Herausbildung lokaler Dekors und Stile in Akrotiri bewirkten Aus dem langsamen Verlauf wird geschlossen dass die Stadt keine Kolonie war da sonst der Einfluss plotzlich zugenommen haben wurde sondern ein langsamer kultureller Prozess stattfand in dem sich Akrotiri der minoischen Kultur annaherte dabei aber eigenstandige Zuge auspragte Akrotiri unterschied sich damit von anderen Orten an der sudlichen Agais wie Milet wo fruh und schnell minoische Keramikstile ubernommen wurden oder der Insel Kythira die bereits am Ende der Vorpalastzeit als vollstandig minoisch assimiliert anzusehen ist 30 Im Akrotiri der spaten Kykladenkultur wurden auch minoische Masseinheiten verwendet die in der Stadt gefundenen Gewichtsstucke waren nach ihrer Masse und der Stuckelung mit solchen aus Kreta identisch 14 Der Untergang Bearbeiten Anders als in Pompeji wurden in den Asche und Bimssteinschichten von Akrotiri keine menschlichen Uberreste gefunden Es gibt in den Hausern keinen Schmuck und nur wenige aufwandig gefertigte Werkzeuge Dies deutet darauf hin dass die Bewohner vor dem Vulkanausbruch noch Zeit hatten ihre Wertsachen zusammenzusuchen und auf die Boote zu fliehen 31 nbsp Zerstorte Treppe des Gebaudes Xesti 1 Raum D5 Die Warnung vor der eigentlichen Eruption geschah offenbar durch ein Erdbeben Seine Spuren zeigen sich an Treppenstufen aus behauenem Stein die alle mittig gebrochen sind sowie in beschadigten Wanden der Gebaude Nach dem Erdbeben kehrten einige der gefluchteten Bewohner zuruck Sie legten die Strassen wieder frei rissen beschadigte Mauern ab und sortierten wiederverwendbares Baumaterial Ausserdem bargen sie Mobelstucke und Guter So wurde ein Stapel Bettgestelle gefunden die aus einem Haus zum Abtransport bereitgestellt wurden Unbeschadigte Kruge und Amphoren mit Lebensmitteln waren ebenfalls zu Sammelstellen ausserhalb der Hauser gebracht worden nbsp Durch Ausgusse von Hohlraumen gewonnene Gipsabdrucke von Bettgestellen in der Telchinenstrasse die von Bergungstrupps geborgen und abgestellt worden waren mit sichtbaren Resten des Geflechts zum Auflegen der MatratzeZu diesem Abtransport kam es nicht mehr bevor der Vulkan die Siedlung ausloschte Der Ausbruch die sogenannte Minoische Eruption begann nach heutiger Erkenntnis mit dem Ausstoss von leichten Pyroklastika aus einem Vulkanschlot der fast genau mittig im Inselrund lag Der Ausbruch dauerte nur kurz die Menge des ausgestossenen lockeren Materials war gering so dass die Bergungsteams sich in Sicherheit bringen konnten Allerdings gibt es auf keiner der Nachbarinseln Hinweise darauf dass rund um die Zeit des Vulkanausbruchs eine grossere Einwanderung stattgefunden hatte Es ist daher anzunehmen dass die Fluchtlinge durch Gase der Eruption oder durch Flutwellen doch noch ums Leben kamen Der eigentliche Ausbruch erfolgte Monate spater Auf einigen Mauerstumpfen wuchs bereits Gras dessen verbrannte Reste gefunden wurden Die Eruption bestand aus mehreren Phasen Die erste war der Ausstoss von relativ leichtem Bimsstein der sich in einer vergleichsweise dunnen Schicht von hochstens sieben Metern Dicke niederschlug Sie brachte Dacher durch Uberlast zum Einsturz schutzte die Gebaude aber vor der Zerstorung durch die spateren schwereren Phasen Diese brachten dicke Ascheschichten und Lavabrocken von bis zu 5 m Durchmesser an anderen Stellen der Insel sogar bis 20 m nbsp Der erste Ausstoss 1500 v Chr erste Phase begrub schon die Ausgrabungsstatte Gut erhaltene Bimsschichten rund 1000 m nordlich der Ausgrabungsstatte Nach dem Ende der Eruption gingen langandauernde intensive Niederschlage auf die Reste der Insel herab Sie sammelten sich in Sturzbachen und wuschen tiefe Rinnen in die verwustete Landschaft Eine der Abflussrinnen verlauft durch die heutige Grabung und hat mehrere Raume durch mitgefuhrten Schlamm und Asche so schnell und so vollstandig angefullt dass sich hier Gegenstande besonders gut erhalten haben Die Datierung der Minoischen Eruption und damit des Untergangs der Stadt Akrotiri ist nicht vollstandig gesichert Die jungsten Keramikstile der Stadt gehoren zur Phase Spatkykladisch IA Sie werden uber Funde auf Kreta und in Agypten mit der agyptischen Chronologie synchronisiert und so auf ca 1530 v Chr datiert Naturwissenschaftliche Methoden den Ausbruch anhand der Radiokarbon Methode und durch Ablagerungen vulkanischer Aschen im gronlandischen Eis einzuordnen deuten auf die 1620er Jahre v Chr hin Die Interpretation der widerspruchlichen Angaben und ihre eventuellen Folgen fur die Datierung aller von der agyptischen Chronologie abhangigen Kulturen ist Gegenstand einer Debatte in den Fachwissenschaften siehe Minoische Eruption Nach den sparlichen archaologischen Funden zu urteilen dauerte es mehrere Jahrhunderte bis sich die Vegetation so weit erholt hatte dass die Insel fur die Wiederbesiedelung durch Menschen attraktiv wurde Einzelne Scherben aus der Phase SH IIIB der Mykenischen Kultur um 1200 v Chr wurden bei Monolithos gefunden 32 Herodot berichtet von einer phonizischen Siedlung die aber bislang nicht nachgewiesen werden kann Eine nennenswerte Bevolkerung kam erst im 9 Jahrhundert v Chr mit den Dorern nach deren von Herodot und Pausanias uberliefertem Anfuhrer Theras die Insel von da an Thera genannt wurde Sie siedelten nicht mehr an der Stelle von Akrotiri sondern errichteten ihre Stadt Alt Thera auf einem Felsgrat des Berges Messavouno oberhalb des heutigen Ortes Kamari nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 360 Panoaramaufnahme des Dreiecksplatzes in Akrotiri Das Gebaude im Zentrum ist das Westhaus davor verlauft die Telchinenstrasse Das gegenuberliegende Gebaude an beiden Bildseiten gehort zum Delta KomplexDie Fresken BearbeitenBezeichnend fur den hohen Lebensstandard der Akrotirer sind die vielfaltigen Fresken 33 Die Themen reichen von geometrischen Mustern uber Alltagsszenen Seefahrt und Landwirtschaft bis zu sportlichen oder kultischen Spielen Landschaftsbilder zeigen die Tier und Pflanzenwelt auf Santorin und die exotischer Lander wie Agypten Der Einsatz von Farben zu dekorativen Zwecken findet sich in Kreta schon seit dem Neolithikum der Umgang mit gereinigten Pigmenten und abstrakte Motive beginnen mit der Altpalastzeit Figurliche Darstellungen sind seit der Neupalastzeit auf Kreta nachweisbar 34 Die Fresken von Akrotiri sind starker als auf anderen Inseln der Kykladen von der Minoischen Kultur beeinflusst hatten aber ihrerseits Einfluss auf die Bildersprache der Region In Ayia Irini auf der Insel Keos wurde ein Miniatur Fries gefunden der an die Friese des Westhauses in Akrotiri erinnert Ein weiterer Fries dieser Art wurde in Tel Kabri Palastina gefunden 35 geometrische Motive mit grosser Ahnlichkeit zu Akrotiri sind aus dem Palast in Qatna Syrien bekannt 34 Ausfuhrung Bearbeiten Die Wandgemalde wurden typischerweise auf feuchtem Putz begonnen aber anders als die klassischen Fresken auf dem getrockneten Untergrund im Sinne einer Seccomalerei fortgesetzt so dass die Haltbarkeit in verschiedenen Teilen des Bildes unterschiedlich ist nbsp Florales Muster nbsp Nackter Junge mit Schale nbsp Boxende Kinder nbsp Blaue AffenDie Fresken in den Hausern unterscheiden sich in Thematik und Stil deutlich da verschiedene Kunstler am Werk waren Gemeinsam sind ihnen die sorgfaltige und detailgenaue Ausfuhrung und das verwendete Farbspektrum Ausser dem Weiss des gekalkten Untergrunds wurden uberwiegend drei Farbtone verwendet Gelb in Form von Ocker und vereinzelt Jarosit Tiefrot ebenfalls aus Ocker und gelegentlich Hamatit und ein kraftiger Blauton aus Agyptisch Blau und vereinzelt dem Silikat Glaukophan oder nach neueren Analysen Riebeckit 36 Das ebenfalls blaue Lapislazuli wurde bisher einmal im bronzezeitlichen Griechenland gefunden aber nicht in Akrotiri Graphit und Mischungen aus sehr dunklem Blau Schwarz dienten zur Zeichnung von Konturen und Details Die Farben wurden in aller Regel in reiner Tonung benutzt Mischungen und Schattierungen werden nur bei wenigen Malereien und dort nur sparsam eingesetzt Grun aus Malachit taucht nur in Spuren auf gerade dort nicht wo man es erwarten wurde bei Pflanzenbildern Farben spielen eine wesentliche Rolle fur die Stilisierung gegenstandlicher Motive Sie werden dabei oft nicht dem realistischen Erscheinungsbild entsprechend verwendet sondern zur Strukturierung des Bildes durch benachbarte Farbflachen Motive Bearbeiten Die Fresken zeigen neben dekorativen Mustern und Rahmen vor allem Szenen und Motive aus dem Leben der Menschen Sie erlauben einen detailreichen Einblick in die Kultur und Gesellschaft der Bronzezeit Personen Bearbeiten Abbildungen von Menschen bieten einen besonderen Zugang zum Leben der bronzezeitlichen Akrotirer Einige Manner die bei formellen moglicherweise rituellen Handlungen dargestellt sind tragen einen fur die agaischen Kulturen ungewohnlichen langen Mantel in Weiss wie er in Linear B Texten aus Knossos Kreta beschrieben wird und noch mehrere Jahrhunderte spater bei Homer als Chlaina xlaina in einfacher oder doppelter Form erwahnt wird Er war entweder mit zwei Langsstreifen auf der Vorderseite verziert oder die Darstellung verweist auf eine doppellagige Tragweise Einige wenige Figuren beiderlei Geschlechts die als Leiter von Zeremonien gedeutet werden tragen ein Gewand das aus dem Nahen Osten bekannt ist Es handelt sich um ein Tuch das zweifach um den Korper gewickelt wird einmal unter den Achseln die zweite Lage uber die Schulter wo es mit einer Spange gehalten wird und von wo der Rest des Tuches locker uber den Rucken fallt Auch hier sind die Gewander mit zwei breiten abgesetzten Streifen geschmuckt Niemand sonst tragt ein weisses Gewand mit Schmuckelementen Einige Stadtbewohner sind zwar ebenfalls weiss gekleidet jedoch ohne besondere weitere Kennzeichen nbsp Frau in typischer Bekleidung Figur A aus dem Vestibul Raum 1 im Haus der Damen nbsp Frau in kurzem Kleid Ausschnitt aus den Safransammlerinnen in Raum 3 Xesti 3 Obergeschoss Frauen tragen abgesehen von den genannten Priesterinnen entweder einen knochellangen farbigen Rock und eine Bluse mit Armeln bis zu den Ellenbogen oder ein Kleid mit kurzen Armeln dessen Oberteil auf der Vorderseite weit unterhalb der Bruste geschlossen wurde Die Kleider sind aus einem gewebten Stoff und oft gestreift Abgesehen von Einzeldarstellungen und kleineren Gruppen die auf den Fresken in fast allen Gebauden vorkommen sind die Massenszenen im Westhaus am aussagekraftigsten Etwa 370 Personen sind auf den Miniaturfresken des Zeremonienraums abgebildet Davon sind 120 nur schematisch dargestellte Ruderer in den Booten andere sind fur eine Beurteilung zu schlecht erhalten Um die 170 mannlichen Figuren mit ausreichend erkennbarer Bekleidung stehen nur zehn Frauen gegenuber Wahrend die meisten Manner individuell dargestellt sind erscheinen fast alle Frauen uniform in Kleidung und Frisur lediglich an den Fenstern der Stadt abgebildet Die wenigen Ausnahmen sind die oben angefuhrten Priesterinnen nbsp Vielfaltige Szene mit Herden Kriegern und Schiffbruch Nordwestfries in Raum 5 im Obergeschoss des Westhauses Die meisten Stadtbewohner sind mit einer Art Umhang bekleidet der in weiss rot ocker und blau schwarz vorkommt Eine Unterbekleidung ist nicht erkennbar In einer entsprechenden Abbildung tragen Schaf und Ziegenhirten die gleiche Kleidung in schwererer Form mit ahnlichem Schnitt Eine Reihe von Personen tragt verschiedene Formen von Lendenschurzen oder Rocken Einige tragen nur einen Gurtel der einen Tuchstreifen durch den Schritt halt dessen Enden vorne kurz und hinten langer herabhangen Dies sind vor allem Personen die bei der korperlichen Arbeit dargestellt sind wie Fischer Ruderer oder Hirten Nacktheit kommt in zwei Kontexten vor Sterbende in einer Schiffbruchszene werden nackt dargestellt um ihre Verletzlichkeit auszudrucken und einige fast lebensgrosse Abbildungen die in besonderem Masse als Raumschmuck dienen zeigen Nacktheit Krieger tragen Schwert Speer Schild und einen Helm Schwerter aus Bronze waren rar teuer und nur wenig effektiv Sie wurden als Stichwaffen getragen jedoch nur selten im Kampf benutzt Hauptwaffe war der Speer der auch in der Jagd Anwendung fand Die Lange der Speere in den Fresken ist im Vergleich zur Korpergrosse grotesk ubertrieben Sie entspricht mehr als vier Metern und ware sie real konnte die Waffe nicht locker in einer Hand gehalten werden Realistisch waren Speere in ungefahrer Korperlange Zwei Typen von Schilden sind aus der griechischen Bronzezeit bekannt die Rechteckform und Schilde in Form einer Acht Bilder beider Typen finden sich auf Darstellungen in Mykene Nur der erste Typ wird in Akrotiri dargestellt Dieser Schild war zu schwer um alleine in der Hand getragen zu werden und wurde daher an einem Riemen ubergehangt Helme waren Filzkappen mit Lederbesatz Bedeutende Krieger trugen Eberzahnhelme bei denen die Lederstreifen mit Reihen von Wildschweinhauern besetzt waren Noch Homer beschreibt denselben Typ in der Ilias Schiffe Bearbeiten Fur eine Seefahrts und Handelskultur ist besonders charakteristisch wie ihre Boote dargestellt werden Die meisten Boote wurden mit Rudern angetrieben Segel konnten nur selten den Antrieb unterstutzen da eine Fahrt nur vor dem Wind moglich war Die auf den Fresken abgebildeten grosseren Boote reichen von funf bis 24 Rudern Aufgrund der Perspektive muss dieselbe Anzahl auf der Gegenseite angenommen werden Die Boote waren seegangig und konnten problemlos weiter entfernte Ziele erreichen Sie hatten auf dem Achterdeck und zum Teil auf dem Vorderdeck Zeltkabinen fur Passagiere und vielleicht auch die Offiziere Der Steuermann stand vor der Achterkabine und steuerte mit einem Steuerruder auf der rechten Seite deren Bezeichnung sich bis heute als Steuerbord erhalten hat Die Rumpfe waren oft mit Tiersymbolen geschmuckt Lowen Delphine und Vogel fallen auf Die Takelage eines der Boote ist uber und uber mit stilisierten Bluten des Safrankrokus behangt Nur eines der Boote wird unter Segeln abgebildet obwohl alle grosseren einen Mast und Takelage haben Der Rumpf des Segelbootes wird von symbolischen Tauben geziert Ein Interpretationsversuch sieht in diesem Boot einen Kurier Neben den grossen Booten mit mehreren Ruderern gibt es kleine Paddelboote der Fischer Stadte und Bauwerke Bearbeiten Ein Fries des Westhauses zeigt zwei Stadte und eine Seereise von einer Stadt zur anderen Die Stadte werden eingebunden in eine felsige Landschaft mit sparsamer Vegetation gezeigt Sie bestehen aus einzelnen Hausern die in flacher Perspektive vor und gegeneinander gesetzt wurden Die Fassaden sind detailliert gemalt worden Man kann Wande aus unregelmassigen Feldsteinen verputzte Fassaden und einige wenige Wande aus regelmassigen Ziegeln unterscheiden Die verputzten Wande sind in Blau und Ockertonen gehalten ein einzelnes Haus strahlt in einem leuchtenden Rot Die Hauser haben grosse Fenster und Flachdacher mit weitem wohl dem Wetterschutz dienendem Uberhang Einige Hauser der grosseren Stadt haben Dachaufsatze die an die Form eines Pinienzapfens erinnern Ausserdem ist ein auffalliges Gebaude der grosseren Stadt mit Kulthornern geschmuckt wie sie aus der minoischen Kultur und vereinzelten kykladischen Siedlungen bekannt sind Es wird daher als geweihter Schrein angesehen Ebenfalls mit den Kulthornern der nicht naher bekannten Religion ist ein als temenos temenos bezeichnetes Heiligtum ausserhalb der Stadt desselben Freskos geschmuckt Das Bild ist nur schlecht erhalten daher kann nicht viel uber seine Bauform gesagt werden Ein weiteres Fresko im selben Raum zeigt noch ein kleines Bauwerk mit Kulthornern das als heilige Quelle interpretiert wird Der Baukorper ist durch Saulen gepragt wobei die grossen Horner wahrscheinlich als symbolisches Kennzeichen fur den Charakter des Gebaudes dienen Ein Fresko zeigt ein Gebaude das als Teil einer Hafenanlage interpretiert werden kann In mehreren parallelen Kammern oberhalb der Kuste konnten Schiffe in der winterlichen Sturmsaison geschutzt abgestellt und ausgebessert werden 37 Landschaften Bearbeiten Szenische Darstellungen mit Landschaften sind bisher vorwiegend aus dem Westhaus bekannt Dort sind folgende Landschaftsformen abgebildet Kustenlandschaften stimmen mit den Kustenlinien der Kykladen und insbesondere Santorins uberein Auch wenn die heutige Insel durch den grossen Vulkanausbruch stark verandert und gepragt ist entspricht die Kombination aus gewachsenem Fels und vulkanischem Gestein dem damaligen Erscheinungsbild Das Meer wird hier wie in anderen kunstlerischen Darstellungen in der Agais nicht dargestellt Wasserflachen werden durch Delphine Fische Schnecken Seesterne und Wasserpflanzen markiert bleiben aber selbst unsichtbar nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Flusslandschaft mit Jagdszenen Freskenfries an der Nordostwand in Raum 5 im Obergeschoss des Westhauses Flusse sind in der griechischen Bronzezeit ein seltenes Motiv Ausser einer Darstellung in Akrotiri sind nur Einlegearbeiten eines Dolches aus Mykene bekannt Gravuren auf einem Kamm aus Pylos Peloponnes werden vorsichtig ebenfalls als Fluss gedeutet Alle diese Flusse verlaufen horizontal in unregelmassigen naturnahen Schwingungen mit charakteristischer Vegetation und Tierwelt an den Ufern Tiere Bearbeiten nbsp Antilopen Fresko an der Westwand im Raum B1 des Sektors Beta Die meisten Tiere sind naturgetreu in Form und Bewegung wiedergegeben Haufig sind die Farben jedoch nicht nach der Natur sondern den Bedurfnissen des Kunstlers ausgewahlt um Korperformen durch kontrastreiche Farbflachen herauszuarbeiten Bemerkenswert ist dass einige auf Santorin unbekannte Tierarten detailliert abgebildet wurden Die Kunstler besassen demzufolge Zugang zu ikonographischen Traditionen Agyptens deshalb konnten nordafrikanische Spezies wie Raubkatzen Antilopen und Affen sowie mythologische Tiere wie der Greif hier abgebildet werden An dem schon angesprochenen Fluss sind gleich mehrere lebensnah nachempfundene Szenen von Raubtieren auf der Jagd dargestellt Eine in leuchtendem Blau gehaltene Katze schleicht sich tief geduckt durch die Ufervegetation an Wasservogel heran Korperform und Fleckenmuster erinnern an einen Serval Diese Deutung gilt jedoch nicht als gesichert Es konnte sich auch um die bereits in der Bronzezeit in Agypten domestizierte Hauskatze oder um eine Falbkatze handeln Bislang wurde in Akrotiri noch keine Darstellung eines lebendigen Lowen gefunden wie sie von anderen Fundorten der Kykladen und benachbarter Kulturen bekannt ist Nur ein stilisierter Lowe schmuckt als Symbol den Rumpf eines Schiffes das durch Bewaffnete an Bord als Kriegsschiff zu interpretieren ist Nicht ungewohnlich fur die kykladischen Kulturen ist die Darstellung eines Greifen der mit Lowenkorper und Flugeln in der naturgetreuen Flusslandschaft auf der Jagd nach einem Reh abgebildet ist Sein Kopf ist nicht erhalten daher muss offenbleiben ob er eher als Falke wie in agyptischen Darstellungen ublich oder als Geier dargestellt wurde was die Halsform andeutet Greife haben eine lange ikonografische Tradition die sich im 4 Jahrtausend v Chr von Mesopotamien ausgehend uber Syrien und Agypten in der Agais verbreitete Die altesten Funde auf den Kykladen stammen aus Phylakopi auf Melos in der Phase III der mittelkykladischen Zeit In Akrotiri sind bislang zwei Darstellungen auf Fresken vom Beginn der spatkykladischen Zeit bekannt Neben der Flusslandschaft erscheint auch ein stark stilisierter Greif in den Safransammlerinnen Daneben existieren die Darstellung eines Greifen auf einem besonders grossen pithos aus der mittelkykladischen Schicht 38 und eine Tonscherbe mit einem Schnabel Kopf und Hals der als der eines Greifen gedeutet wird und ein Siegelabdruck eines Sphinx mit Vogelkopf Die Verwendung scheint weitgehend austauschbar mit Lowendarstellungen als Symbol fur Starke und Macht zu fungieren Uber eine gottliche Rolle wird in der Literatur spekuliert Ein Reh dient als Jagdbeute des Greifen Seine Darstellung und Kolorierung sind naturgetreu dem Kunstler war das Vorbild also bekannt nbsp nbsp Das Fresko der Affen und Fragmente einer Darstellung zweier vierbeiniger Tiere Rinder oder Ziegen aus Raum B6 im Sektor Beta Rinder sind seltene Motive auf den Kykladen und noch seltener in Akrotiri In einem der grossen Wandgemalde werden zwei schlecht erhaltene Tiere vor einem Stadttor von einem Menschen gefuhrt Auch Siegelabdrucke zeigen ein Stiermotiv In beiden Fallen handelt es sich moglicherweise um Opfertiere Funde auf Delos stellen Stiere mit einer Doppelaxt als religiosem Motiv der minoischen Kultur oder an einen Schrein gebunden dar Schafe und Ziegen werden in einer Hirtenszene als Herdentiere dargestellt Antilopen werden in zwei grossformatigen und sehr naturgetreuen Fresken abgebildet Mehrfach werden Affen dargestellt Beide Tierarten waren auf den Agaisinseln nicht heimisch Bei den Affen handelt es sich moglicherweise um Grune Meerkatzen was auf Kontakte mit Agypten hinweisen wurde 39 Am oberen Nil sind die Athiopische Grunmeerkatze und die Sudliche Grunmeerkatze noch heute verbreitet Bei den dargestellten Affen konnte es sich jedoch auch um Indische Languren handeln die in Nepal Bhutan im Norden Indiens und im Industal heimisch sind 40 nbsp Fruhlings oder Lilienfresko mit Lilien und Schwalben Raumumgreifendes Fresko aus Raum D2 im Sektor Delta In Akrotiri offenbar beliebt aber auf anderen Kykladeninseln selten ist das Motiv des Delfins Er taucht allein zehnmal auf Amphoren aus Akrotiri auf jedoch kaum einmal auf anderweitig gefertigter Keramik Delphine bevolkern daruber hinaus szenische Meeresdarstellungen und dienen stark stilisiert als Motive dekorativer Wandgemalde Alle Darstellungen der Delphine ahneln sich sehr und sind schematisiert Teilweise werden Delphine mit Zugen von Fischen dargestellt Delphin laut Umriss und Kolorierung aber mit Kiemendeckeln in Phylakopi Beliebt sind Darstellungen von Vogeln In Landschaftsszenen leben Wasservogel insbesondere Ganse Als Art sind Nilganse erkennbar andere Tiere konnen entweder Grauganse oder moglicherweise eine freie Kombination des Kunstlers zwischen Grau und Nilgans sein Detaillierte Abbildungen von Tauben sind bislang nicht gefunden worden nur stilisierte Tauben zieren als Symbole mehrere Schiffe Insbesondere wird der Rumpf des einzigen unter Segeln abgebildeten Schiffes von einer Kette stilisierter Tauben geschmuckt Das wird als Hinweis auf eine Kurierfunktion dieses Schiffes gedeutet Schwalben sind mehrfach dargestellt vor allem in einer blutenreichen Landschaft die als Fruhlingsmotiv interpretiert wird Auf Keramiken werden sie vielfach abgebildet so oft dass sie beinahe als Kennmarke fur Gefasse aus Santorin gelten konnen Pflanzen Bearbeiten Die Pflanzenwelt wird detailgetreu abgebildet so dass sie noch nach 3500 Jahren wiedererkennbar ist An Baumen sind Pinien Pistazien Oliven und Feigenbaume zu erkennen Einige der Feigen konnen eventuell auch Steineichen sein da die lappigen Blatter geringfugig abweichend dargestellt werden Eine grosse Vielfalt an Pflanzenarten wird an einem Wasserlauf dargestellt hier sind Seggen Sussgraser und Schilfrohr identifizierbar Der Papyrus hat eine Sonderrolle inne Er wird einerseits in Landschaftsbildern dargestellt aber auch grossformatig in Einzeldarstellungen sowohl auf Fresken wie auf Tongefassen abgebildet Papyrus ist dabei stark stilisiert als unreife Pflanze erkennbar dargestellt Die Abbildungen in Akrotiri sind mit den aus Mykene Phylakopi auf Melos und in Knossos Kreta bekannten weitgehend identisch was fur einen direkten Austausch der Kunstler oder unter ihnen spricht Eine alternative Interpretation die bereits auf Marinatos zuruckgeht sieht die Pflanze als Dunen Trichternarzisse obwohl eine besondere kulturelle Funktion dieser Pflanzenart bisher nicht bekannt ist 41 Die Dattelpalme ein relativ haufiges Motiv auf Akrotiri ist auf anderen Kykladeninseln nahezu unbekannt Die Abbildung ist zwar in den Formen biologisch sehr exakt nicht jedoch in der Farbgebung diese scheint eher nach ihrer Kontrastwirkung eingesetzt worden zu sein Die Dattelpalme wurde gelegentlich auf keramischen Gefassen dargestellt Bislang nur einmal gefunden wurde ein Bild der Zwergpalme Geradezu als Symbol Santorins kann der Safran gelten Als Pflanze und als dekoratives Element wird er vielfaltig abgebildet Am bekanntesten ist das Fresko der Safransammlerinnen aus dem Haus Xeste 3 das Marinatos schon 1969 als erstes grosses Wandbild fand und das weltweit publiziert wurde Es wird im Zusammenhang mit weiteren Fresken und anderen Funden im selben Haus als Teil eines weiblichen Initiationsritus gedeutet 34 Die stilisierte Safranpflanze diente oft als Motiv auf Keramiken und Fresken Mehrere in einer Seeszene abgebildete Schiffe sind mit stilisierten Safran Bluten geschmuckt Hier werden sie als Symbol fur den Fruhling interpretiert Fresken im Westhaus Bearbeiten Das schon mehrfach angesprochene Westhaus ist die bisher ergiebigste Quelle fur szenische Darstellungen In nur einem Raum finden sich drei Friese die oberhalb einer Fensterfront und zwei teilweise durch Turen durchbrochenen Innenwanden verlaufen sowie zwei fast lebensgrosse Darstellungen von jungen nackten Fischern auf Feldern in diagonal gegenuberliegenden Raumecken Mehrere weitere Wandgemalde mit maritimem Thema finden sich in einem angrenzenden Raum nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Schiffsprozession Freskenfries an der Sudostwand in Raum 5 im Obergeschoss des Westhauses Die drei Friese zeigen die folgenden Darstellungen die beiden erstgenannten gehoren zu einem Fries zwischen ihnen sind eventuelle verbindende Teile nicht erhalten Zeremonien auf dem Hugel festlich gekleidete Menschen beider Geschlechter bewegen sich von zwei Seiten auf einen Hugel an dessen Fuss eine heilige Quelle entspringt Mehrere prasentieren in den ausgestreckten Handen nicht erkennbare Gegenstande moglicherweise Feuerschalen In einer stilistisch verwirrenden Darstellung bildet eine Hirtenszene mit einer Schaf und Ziegenherde den Hintergrund fur eine Reihe schreitender Krieger in voller Kampfausstattung Daneben ist an der Kuste ein Gebaude abgebildet das als Schiffslagerhallen angesehen werden kann 37 Direkt unterhalb des Gebaudes und der Kriegerreihe ohne erkennbaren Zusammenhang ist ein Schiff auf Felsen aufgelaufen drei nackt dargestellte Personen sturzen uber Bord ins Meer wobei sie nicht identifizierbare Ausrustungsteile mit sich reissen Ein weiteres abgegrenztes Feld stellt eine Flusslandschaft dar Dieses Motiv steht in einer erkennbaren kretischen Tradition dort werden nach Pflanzen und Tierwelt in der Regel agyptische Landschaften aufgegriffen wahrend der Fluss in Akrotiri nach der Vegetation als lokal anzusehen ist Der Fluss bietet den Rahmen fur zwei Unterthemen Jagende Raubtiere und Pflanzenbau Palmen Papyrus Als Hohepunkt der bislang entdeckten Fresken in Akrotiri gilt die Schiffsprozession Mindestens acht Schiffe fahren von einer kleineren Stadt eine vermutlich kurze Strecke in eine grossere und geschmuckte Stadt wo sie erwartet werden Die Entfernung gilt als kurz da die Boote offensichtlich nicht fur Seereisen ausgerustet sind An Bord sind festlich gekleidete Passagiere keine Soldaten so dass die Reise einem befreundeten Ziel gilt Eine Interpretation will aus Landschaftsdetails erkennen dass die Fahrt im Inneren der Insel Caldera stattfindet 42 Eine Interpretation im Zusammenhang aller Bilder des Raumes deutet die Prozession als Feier des Beginns der Seefahrtsaison im Fruhling nach dem Ende der Wintersturme Alle Abbildungen stunden im lockeren Zusammenhang des Themas Fruhling wenn man auch die Zeremonie auf dem Hugel entsprechend auslegt Fresken in Xesti 3 Bearbeiten nbsp Die Adorantinnen uber dem AdytonDas Gebaude Xesti 3 im Sudwesten der bisherigen Ausgrabung wird als offentliches Gebaude fur Initiations und Ubergangsriten gedeutet Dazu tragen neben dem benachbarten Depot von Tierhornern und Geweihen mit dem goldenen Ziegen Idol vor allem die reiche Ausstattung des Gebaudes mit Fresken unterschiedlichen Inhalts bei Xesti 3 enthalt die grosste Zahl an bisher gefundenen Fresken der Stadt 43 Ein Raum mit einer zunachst als Lustrationsbecken heute als Adyton gedeuteter Vertiefung weist eine als Schrein interpretierte Nische auf in der ein doppeltes Stierhorn aus Stein gefunden wurde Der Raum ist durch Polythyra mit einer Flucht weiterer Raume verbunden Im Obergeschoss gibt es weitere Raume die mit einem kultischen Zweck verbunden werden sie alle sind aufwandig ausgemalt Im Erdgeschoss sind uber der Bodenvertiefung mit dem Schrein drei Frauen abgebildet Eine halt ihren verletzten Fuss die beiden anderen prasentieren eine Kette und ein Kleidungsstuck Daneben ist ein Portal an die Wand gemalt das von Kulthornern gekront wird von denen Blut herablauft Im selben Raum aber in einem durch Trennwande vom Becken nicht einsehbaren Teil sind vier nackte Jungen und Manner dargestellt von denen zwei deutlich als erwachsen und einer als Kind erkennbar sind Das prominenteste Fresko aus Xesti 3 sind die Safransammlerinnen Das lange Fresko zieht sich im Obergeschoss uber die Nord und Ostwand es ist nur in Teilen erhalten Von links nach rechts entwickelt sich eine ikonographisch bemerkenswerte Szene in der eine Frau vor der Landschaft auf einem Thron sitzt Sie wird von einem Greif hinter ihr bewacht der Halsband und Leine tragt an der ihn die sitzende Herrscherin oder Gottin halt Vor ihr verbeugt sich eine junge Frau und schuttet etwas vermutlich Safran eine Krokusart vor ihr aus Zwischen der Frau und der Gottin reicht ein in blauen Farbtonen dargestellter Affe der Gottin mit der Geste einer Opfergabe eine Schale die mutmasslich den Krokus enthalt Wegen der Tiere wird die Darstellung als Herrin der Tiere bezeichnet und mit der Potnia theron identifiziert nbsp Herrin der Tiere mit Anbeterin Affe und Greif nbsp Frau mit Gefass nbsp Safransammlerinnen In der Wandmitte tragt in einem schlecht erhaltenen Teil des Freskos eine Frau ein Gefass durch eine hugelige Landschaft mit einzelnen Krokus Bluten Die hugelige Landschaft setzt sich nach der Raumecke auf der Ostwand fort hier pflucken eine junge und eine altere Frau Bluten des Safran Krokus Sie sind detailliert und mit individuellen Zugen dargestellt Die Darstellung der Bezuge zwischen den beiden Frauen wird als Lehrerin Schulerin Verhaltnis interpretiert 34 Die Darstellung wird als weiblicher Initiationsritus gedeutet an dem Frauen mehrerer Generationen in unterschiedlichen Rollen teilnehmen 34 Im selben Raum sind noch Fragmente von zwei weiteren Freskos erhalten Eines stellt Anhaltspunkte fur eine weitere funfte Frau dar das andere eine Schilflandschaft mit Wasservogeln 43 Am Eingang des Gebaudes und im Treppenhaus wurde eine Berglandschaft mit zwei Tierszenen und mindestens einem Menschen gefunden im zweiten Obergeschoss sind dekorative Muster erhalten unter denen Rosetten und Spiralen hervorstechen Weitere Landschaftsmotive und Bruchstucke anderer Darstellungen sind noch nicht restauriert Bei den Darstellungen fallt auf dass viele Menschen abgebildet werden sowie die Trennung der Geschlechter Die Ikonographie ist im Einzelnen bisher nicht verstanden sicher ist der kultische Gesamteindruck Es wird vermutet dass sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten Obergeschoss rituelle Handlungen durchgefuhrt wurden und dass die Teilnehmer nach Geschlechtern getrennt waren 43 Figurliche Plastiken Bearbeiten nbsp Harfenspieler Hohe 13 5 cm Badisches Landesmuseum Karlsruhe nbsp Harfenspieler Hohe 15 6 cm Badisches Landesmuseum Karlsruhe Seit der Entdeckung der Stadt Akrotiri konnten fruhere Funde von der Insel genauer zugeordnet werden Bereits seit 1838 sind zwei etwa 15 cm kleine Marmorfiguren im Stil von Kykladenidolen bekannt die Harfenspieler darstellen und dem Spedostyp weitere Angaben unter Kykladenidol der Keros Syros Kultur der fruhkykladischen Zeit zugerechnet werden Sie werden im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe ausgestellt Als Herkunft wird ein Grabfund im fruhen 19 Jahrhundert auf der Insel Santorin laut dem Karlsruher Katalog glaubwurdig beschrieben 44 Wahrscheinlich handelt es sich um Grabfunde aus einer Nekropole Die Qualitat der Arbeiten legt nahe dass die Verstorbenen im kulturellen Zentrum der Insel gelebt hatten was auf Akrotiri hinweist Bemerkenswert sind die Funde im Umfeld des Kenotaph Platz dem grossten bisher ergrabenen Platz der Stadt 22 Siebzehn Idole lagen dort davon zehn zusammen mit einem Bronzemesser und Obsidianwerkzeugen als Depotfund in einer Nische im so genannten Kenotaph 45 Weitere zwanzig Idole wurden bisher an anderen Stellen Akrotiris gefunden Sie bestatigen die bereits in den 1960er Jahren von Jurgen Thimme aufgestellte These dass sich die abstrakten Idoltypen von an der Kuste gefundenen Natursteinen herleiten die vom Meer abgeschliffen wurden 46 Funf der Steine sind vollig unbearbeitet sie sind flach und weisen eine Form auf die grob an menschliche Schultern mit dem Halsansatz erinnern Bei neun Steinen wurde dieser Schultertyp an den vorgefundenen Formen durch mehr oder weniger starke Bearbeitungen vertieft Zwolf weitere Figuren werden dem Violintyp zugeordnet sie sind weiterhin abstrakt weisen Zuge eines weiblichen Korpers mit von einer Taille eingeschnurten Ausbuchtungen und einem Halsansatz auf Den 26 abstrakten Idolen stehen 11 figurliche gegenuber Acht lassen sich dem Plastirastyp zuordnen eine dem Spedostyp eine weitere dem Chalandrianityp Die abstrakten Figuren stammen grossteils aus der Jungsteinzeit im 4 Jahrtausend v Chr die kanonischen figurlichen Idole aus der fruhkykladischen Zeit bis etwa 2500 v Chr 47 Ausstellungen Bearbeiten nbsp Das neue Dach im Bau April 2010 nbsp Gebaude der AusgrabungsstatteDie Ausgrabungsstatte kann seit April 2012 wieder besichtigt werden 11 Der Rundweg durch die Stadt fuhrt von Suden am grossten Gebaudekomplex entlang zum Hauptplatz und auf der langsten bisher freigelegten Strasse uber zwei kleine Platze wieder aus der Ausgrabung heraus Dabei sind Einblicke in Souterrain und Erdgeschossraume moglich und Besucher konnen die Architektur eines Treppenhauses und verschiedener Eingangsbereiche aus der Nahe betrachten Sie sehen dabei Details der Konstruktion von Wanden wie die Anordnung von tragenden Balken und der Fassadengestaltung In einigen Raumen sind pithoi Amphoren und andere keramische Gefasse sowie Mahlsteine und weitere Artefakte ahnlich der Fundsituation angeordnet Die Uberdachung ist grossteils mit einer dunnen Erdschicht bedeckt die das Klima unter dem Dach auch bei mehreren tausend Besuchern am Tag massigt Nach Norden gerichtete Fenster im Sheddach sind mit Luftungsoffnungen versehen und lassen Licht in die Ausgrabungsstatte 48 Ein glucklicher Umstand bei den Ausgrabungen war dass bei der Entdeckung der ersten Wandmalereien dank der Erfahrung mit byzantinischen Fresken in Griechenland ausreichend Fachleute fur die Bergung Restaurierung und Rekonstruktion zur Verfugung standen Die Fresken wurden im archaologischen Nationalmuseum in Athen restauriert und die meisten sind dort ausgestellt Im Jahr 2001 eroffnete das neue archaologische Museum in Fira dem Hauptort von Santorin seither sind einige Fresken aus Akrotiri auf der Insel selbst zu sehen Im Museum sind ausserdem viele Keramiken Tonplattchen mit Linear A Beschriftung Wasserbehalter aus Tuffstein und Gipsausgusse von Mobeln sowie einzelne Kykladenidole ausgestellt 49 Eine Ausstellung detailgetreuer Repliken fast aller bislang gefundener Fresken der Thera Foundation ist seit 2011 im Ausstellungszentrum Santozeum in Fira zu besichtigen 50 Die Abbildungen von Schiffen in Akrotiri insbesondere die Schiffsprozession im Westhaus dienten als Vorlagen fur die seetuchtige Rekonstruktion eines minoischen Schiffes Die Minoa wurde zwischen 2001 und 2004 von Handwerkern und Wissenschaftlern nach traditionellen Methoden auf Kreta gebaut und anlasslich der Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen offentlich prasentiert Sie ist im Schifffahrtsmuseum am Hafen in Chania Kreta ausgestellt Literatur BearbeitenChristos G Doumas Santorin Die vorgeschichtliche Stadt von Akrotiri Kurzer bebilderter archaologischer Fuhrer Hannibal Athen 1980 Christos G Doumas Thera Santorin Das Pompeji der alten Agais Ubersetzt von Werner Posselt Koehler amp Amelang Berlin u a 1991 ISBN 3 7338 0050 8 Christos G Doumas Die aktuellsten archaologischen Funde in Akrotiri auf Thera Manuskript eines Vortrags Verein zur Forderung der Aufarbeitung der Hellenischen Geschichte Weilheim i Obb 2001 Christos G Doumas Die Fruhgeschichte der Agais im Licht der aktuellsten archaologischen Funde von Akrotiri Thera Gesellschaft zur Unterstutzung der Forschungen im prahistorischen Thera Athen 2008 ISBN 978 960 98269 2 1 Phyllis Young Forsyth Thera in the Bronze Age Peter Lang New York 1997 ISBN 0 8204 3788 3 Nanno Marinatos Kunst und Religion im alten Thera Zur Rekonstruktion einer bronzezeitlichen Gesellschaft Mathioulakis Athen 1987 ISBN 960 7310 26 8 Lyvia Morgan The Miniature Wall Paintings of Thera Cambridge University Press Cambridge u a 1988 ISBN 0 521 24727 6 Cambridge classical studies Clairy Palyvou Akrotiri Thera An architecture of affluence 3500 years old INSTAP Academic Press Philadelphia 2005 ISBN 1 931534 14 4 Rainer Vollkommer Sternstunden der Archaologie Beck sche Reihe Nr 1395 C H Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 45935 8 Santorin und die Geschichte vom versunkenen Atlantis Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Akrotiri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Akrotiri of Thera In odysseus culture gr Abgerufen am 17 September 2022 englisch Prehistoric Thera Museum In odysseus culture gr Abgerufen am 17 September 2022 englisch Articles The Thera Foundation Archiviert vom Original am 5 Juni 2022 abgerufen am 17 September 2022 englisch mit vielfaltigen Aufsatzen uber die Insel Santorin mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte und der Kunst im bronzezeitlichen Akrotiri Idryma Theras Petros M Nomikos Exhibition of the reproductions of the wall paintings of Thera In idryma theras org gr Archiviert vom Original am 18 Oktober 2013 abgerufen am 17 September 2022 englisch Michael Siebert Kult und Gottlichkeit in den Wandmalereien von Akrotiri pdf 11 8 MB In homersheimat de 3 September 2014 abgerufen am 17 September 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Vollkommer 2000 S 87 a b c Vollkommer 2000 S 88 89 Dieses Kapitel folgt der Darstellung in Palyvou 2005 Vollkommer 2000 S 90 Vollkommer 2000 S 96 Colin Renfrew u a The Early Cycladic Settlement at Dhaskalio Keros Preliminary Report of the 2008 Excavation Season In The Annual of the British School at Athens Band 104 2009 S 35 AFP Griechische Ausgrabungsstatte nach todlichem Ungluck geschlossen 24 September 2005 Stephen Brothwell Akrotiri reburied In Athens News 25 Juli 2008 archiviert vom Original am 22 August 2008 abgerufen am 17 September 2022 englisch a b c d e Christos Doumas Akrotiri Thera Some Additional Notes on its Plan and Architecture In Philip P Betancourt Michael C Nelson u a Hrsg Krinoi kai Limenes Studies in Honor of Joseph and Maria Shaw INSTAP Akademic Press Philadelphia 2007 ISBN 978 1 931534 22 2 S 85 92 a b Christos G Doumas Managing the Archaeological Heritage The Case of Akrotiri Thera Santorini In Conservation and Management of Archaeological Sites Volume 15 No 1 2013 S 109 120 117 a b Akrotiri archaeological site opens its doors once more In Athens News 12 April 2012 archiviert vom Original am 1 Juli 2012 abgerufen am 17 September 2022 englisch Margarita Pournara Akrotiri excavations on Santorini start up again with funding injection from Eugene Kaspersky In ekathimerini com 1 Juli 2016 archiviert vom Original am 2 Juli 2016 abgerufen am 17 September 2022 englisch Panayiota Sotirakopulou Late Neolithic Pottery from Akrotiri on Thera Its Relations and the Consequent Implications In Eva Alram Stern Hrsg Die Agaische Fruhzeit Band 1 Das Neolithikum in Griechenland Verlag der osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1996 ISBN 3 7001 2280 2 S 581 607 a b c Christos Doumas Akrotiri In Eric H Cline Hrsg The Oxford handbook of the Bronze age Aegean Oxford University Press 2010 ISBN 978 0 19 536550 4 S 752 761 Dieses Kapitel folgt Palyvou 2005 soweit nicht anders angegeben a b c Nanno Marinatos Minoan Threskeiocracy on Thera In R Hagg N Marinatos Hrsg The Minoan Thalassocracy Myth and Reality Proceedings of the Third International Symposium at the Swedish Institute in Athens Stockholm Paul Astrom 1984 S 167 178 a b Dieses Kapitel folgt der Darstellung in Doumas 2001 Thera Foundation Composition and Provenance Studies of Cycladic Pottery with Particular Reference to Thera Memento vom 27 Oktober 2009 im Internet Archive Doumas 1991 S 88 Moyseia Proistorikh 8hra Nicht mehr online verfugbar www santorinigreece gr archiviert vom Original am 11 Dezember 2013 abgerufen am 7 Dezember 2013 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www santorinigreece gr Christos G Doumas Die Fruhgeschichte der Agais im Licht der aktuellsten archaologischen Funde von Akrotiri Thera Gesellschaft zur Unterstutzung der Forschungen im prahistorischen Thera Athen 2008 ISBN 978 960 98269 2 1 S 37 41 In der Ubersetzung Statuette eines Steinbocks griechisch xryso edwlio aigagroy goldenes Wildziegenidol in der Agais waren und sind verschiedene Arten bzw Unterarten der Wildziege Capra aegagrus beheimatet a b c Die Beschreibung der Funde auf und unter dem Kenotaph Platz beruht auf Christos Doumas Chambers of Mystery In N J Brodie J Doole G Gavalas C Renfrew Hrsg Horizon a colloquium on the prehistory of the Cyclades Cambridge McDonald Institute for Archaeological Research 2008 ISBN 978 1 902937 36 6 S 165 175 J W Sperling Thera and Therasira Ancient Greek Cities Volume 22 Athens Technological Organisation 1973 ohne ISBN Carl Knappelt Tim Evans Ray Rivers Modeling maritime interactions in the Aegean Bronze Age In Antiquity Volume 82 No 318 Dezember 2008 S 1009 1024 1020 Forsyth S 46f Marisa Marthari Raos and Chalarovounia preliminary evidence from two new sites of the Late Cycladic I period on Thera In ALS Periodical Publication of the Society for the Promotion of Studies on Prehistoric Thera Volume 2 2004 S 61 65 ISSN 1109 9585 Barry P C Molloy Martial Minoans War as Social Process Practice and Event in Bronze Age Crete In The Annual of the British School at Athens Volume 107 November 2012 S 87 142 94 f Elefteria Paliou The Communicative Potential of Theran Murals in Late Bronze Age Akrotiri Applying Viewshed Analysis in 3D Townscapes In Oxford Journal of Archaeology Volume 30 Issue 3 August 2011 S 247 272 267 f Forsyth S 40f Carl Knappett Irene Nikolakopoulou Colonialism without Colonies A Bronze Age Case Study from Akrotiri Thera In Hesperia American School of Classical Studies at Athens Volume 77 Issue 1 2008 S 1 42 37ff Dieses Kapitel folgt Floyd W McCoy Grant Heiken The Late Bronze Age explosive eruption of Thera Santorini Greece Regional and local effects In Floyd W McCoy Grant Heiken Hrsg Volcanic Hazards and Disasters in Human Antiquity Geological Society of America Special Papers 345 Geological Society of America 2000 ISBN 0 8137 2345 0 S 43 70 auch online PDF 3 21 MB Christos G Doumas Thera Pompeii of the ancient Aegean Thames and Hudson 1984 ISBN 0 500 39016 9 S 157 Soweit nicht anders angegeben folgen alle Angaben dieses Kapitels der Darstellung in Morgan 1988 a b c d e Anne P Chapin Frescoes In Eric H Cline Hrsg The Oxford handbook of the Bronze age Aegean Oxford University Press 2010 ISBN 978 0 19 536550 4 S 223 236 Doris Marszk Kanaaniter wollten wie Minoer sein www wissenschaft aktuell de 10 November 2009 abgerufen am 20 April 2012 T Pantazis A G Karydas Chr Doumas A Vlachopoulos P Nomikos M Dinsmore X Ray Fluorescence Analysis of a Gold Ibex and other Artifacts from Akrotiri Memento vom 11 Oktober 2010 im Internet Archive Presented at the 9th International Aegean Conference Metron Measuring the Aegean Bronze Age at Yale University April 18 21 2002 a b David Blackman Minoan Shipsheds In Skyllis Zeitschrift fur Unterwasserarchaologie Jahrgang 11 Heft 2 2011 S 4 7 Angelia Papagiannopoulou From Ports to Pictures Middle Cycladic Figurative Art from Akrotiri Thera In N J Brodie J Doole G Gavalas C Renfrew Hrsg Horizon a colloquium on the prehistory of the Cyclades Cambridge McDonald Institute for Archaeological Research 2008 ISBN 978 1 902937 36 6 S 433 449 C Michael Hogan Akrotiri Ancient Village Settlement Misc Earthwork The Modern Antiquarian 13 Dezember 2007 abgerufen am 9 Dezember 2013 englisch Karin Schlott Das minoische Affen Mysterium Spektrum der Wissenschaft 21 Januar 2020 abgerufen am 1 Februar 2020 Thera Foundation The House of the Ladies Memento vom 3 April 2009 im Internet Archive Thomas F Strasser Location and Perspective in the Theran Flotilla Fresco In Journal of Mediterranean Archaeology Volume 23 No 1 2010 doi 10 1558 jmea v23i1 3 S 3 26 a b c Andreas G Vlachopoulos The Wall Paintings from the Xeste 3 Building at Akrotiri Towards an Interpretation of the Iconographic Programme In N J Brodie J Doole G Gavalas C Renfrew Hrsg Horizon a colloquium on the prehistory of the Cyclades Cambridge McDonald Institute for Archaeological Research 2008 ISBN 978 1 902937 36 6 S 451 465 Badisches Landesmuseum Karlsruhe Hrsg Kykladen und Alter Orient Bestandskatalog des Badischen Landesmuseums Karlsruhe Badisches Landesmuseum Karlsruhe 1997 ISBN 3 923132 53 0 K12 K13 Eva Alram Stern Hrsg Die Agaische Fruhzeit Serie 2 Forschungsbericht 1975 2002 Band 2 Die Fruhbronzezeit in Griechenland mit Ausnahme von Kreta Verlag der osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3268 9 S 901 Jurgen Thimme Die religiose Bedeutung der Kykladenidole In Vereinigung der Freunde Antiker Kunst Antike Kunst 8 Jahrgang 1965 Heft 2 Urs Graf Verlag Olten Schweiz S 72 86 Panayiota Sotirakopoulou The Early Bronze Age Stone Figurines From Akrotiri on Thera and Their Significance for the Early Cycladic Settlement In The Annual of the British School at Athens Band 93 1998 ISSN 0068 2454 Christos G Doumas Managing the Archaeological Heritage The Case of Akrotiri Thera Santorini In Conservation and Management of Archaeological Sites Volume 15 No 1 2013 S 109 120 113 117 Prehistoric Thera Museum Griechisches Kulturministerium abgerufen am 11 Januar 2009 englisch Santozeum com The Wall Paintings of Akrotiri abgerufen am 9 Januar 2013 nbsp Dieser Artikel wurde am 6 Februar 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 36 351355555556 25 403563888889 Koordinaten 36 21 4 9 N 25 24 12 8 O Normdaten Geografikum LCCN n84179614 VIAF 159499954 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akrotiri Santorin amp oldid 234358529