www.wikidata.de-de.nina.az
Die ehemalige Abteikirche Saint Pierre und Saint Caprais franzosisch Abbaye Saint Pierre et Saint Caprais de Mozac liegt inmitten der Ortschaft Mozac auch Mozat einem unmittelbaren Vorort westlich von Riom in der Region Auvergne Rhone Alpes im Departement Puy de Dome etwa zwanzig Kilometer nordlich von Clermont Ferrand Mozac Langhaus und Westwerk von N Inhaltsverzeichnis 1 Wurdigung 2 Mozac oder Mozat 3 Geschichte 3 1 Grundung der Abtei 3 2 Uberfuhrung der Reliquien des heiligen Austremonius 3 3 Anschluss an Cluny 3 4 Netzwerk von Abhangigkeiten 3 5 Die romanische Kirche und ihre Vorganger 3 6 Das ehemalige Bauwerk der romanischen Abteikirche gegen Mitte des 12 Jahrhunderts 3 7 Mozac am Jakobsweg 3 8 Zerstorungen und Wiederherstellungen in der 2 Halfte des 15 Jahrhunderts 3 9 Die Moderne 4 Bauwerksabmessungen 5 Heutiges Bauwerk 5 1 Gebaudeinneres 5 1 1 Nordlicher Narthex 5 1 2 Langhaus 5 1 3 Querhaus 5 1 4 Chor 5 2 Vorromanische Uberreste 5 2 1 Krypta 5 2 2 Turmvorhalle 5 3 Aussere Erscheinung 5 3 1 Westwerk 5 3 2 Langhaus 5 3 3 Nordlicher Narthex 5 3 4 Querhaus und Chor 6 Skulptur des Kirchengebaudes 6 1 Tympanon am Portal des sudlichen Querhausarms 6 2 Kapitelle 6 2 1 Kapitelle des ehemaligen Chors 6 2 2 Kapitelle des Langhauses 6 2 3 Eine Werkstatt oder zwei 6 2 4 Kapitelle im Musee lapidaire von Mozac 7 Kirchenschatz 7 1 Reliquienschrein des Hl Calmin und der Hl Namadie 7 2 Reliquienschrein des heiligen Austremonius 7 3 Sonstige Teile des Kirchenschatzes 8 Literatur 9 WeblinksWurdigung BearbeitenVor ihrem umfangreichen Verfall und ihrer nicht fachgerechten Restaurierung stand hier sicher eine der schonsten romanischen Kirchen der Auvergne ein ausserordentlicher Hohepunkt im kunstlerischen und handwerklichen Schaffen der romanischen Baumeister Offensichtlich nicht ausreichend tragfahige Fundamentierungen fuhrten bei den Erdbeben des 15 Jahrhunderts zu den Zerstorungen Betroffen waren vor allem das gesamte Chorhaupt bis hinunter in die ehemalige Krypta das Querhaus bis auf einige Mauerreste und die oberen Teile des Mittelschiffs und die Obergeschosse der Seitenschiffe Diese Bauteile wurden danach ganzlich abgebrochen Von der romanischen Kirche sind heute die Mittelschiffpfeiler ihre Arkaden die Seitenschiffe inklusive ihrer Gewolbe Teile der Krypta und die antike Turmvorhalle und die Fassade erhalten Obwohl die Kirche grossen Schaden genommen hat zahlt sie immer noch zu den Hauptkirchen der Basse Auvergne oder der Limagne Das hat sie nicht zuletzt der hohen kunstlerischen Qualitat und Vielzahl ihrer Kapitelle zu verdanken Von ehemals 48 Kapitellen des Langhauses befinden sich immerhin 43 in situ Trotz der vollstandigen Zerstorung des Chorhauptes sind noch einige der Chorkapitelle in hervorragendem Zustand erhalten und im Mittelschiff in Augenhohe aufgestellt worden sicherlich die schonsten der Kirche Im Musee Lapidaire in Nachfolgebauten der ehemaligen Abtei konnen noch weitere 32 Kapitelle besichtigt werden die im Mauerwerk des 15 Jahrhunderts als Mauersteine Wiederverwendung gefunden hatten und spater entdeckt worden sind Sie sind deshalb weitgehend nicht unbeschadigt erhalten Die Kirche ist den Hll Simon Petrus und Caprasius von Agen geweiht nbsp Langhaus zum Chor nbsp St Calmin auf dem Schrein des St Calmin und der Ste Namadie XIIe siecle in Emaille von Limoges bewahrt in der Abtei von MozacMozac oder Mozat BearbeitenDer Name der Ortschaft kannte im Laufe der Jahrhunderte unterschiedliche Schreibweisen Aus dem romischen Mauziacum was Inmitten von Wasser liegend bedeutete wurde Mozac Spater wurde in der ganzen Basse Auvergne aus der lateinischen Endung acum die franzosische at also Mozat Heute herrscht allerdings die Schreibweise Mozac vor Das c bleibt aber bei der Aussprache stumm Geschichte BearbeitenGrundung der Abtei Bearbeiten Die Geschichte der Abtei von Mozac reicht bis in das Ende der merowingischen Epoche zuruck Gegrundet wurde sie gegen Ende des 7 Jahrhunderts durch eine Personlichkeit mit Namen Calminius frz Calmin Er lebte unter der Regentschaft von Konig Thierry wahrscheinlich Thierry III 673 691 Er grundete ebenfalls die Abteien Laguenne in der Nahe von Tulle Correze und Monastier Saint Chaffre Departement Haute Loire Die Grundungsurkunde ging verloren Fruheste Dokumente aus dem 11 Jahrhundert geben Hinweise auf die Grundungszeit darin wird eine Sainte Namidia als Mitgrunderin genannt Ein Hagiograph Thomas der uber das Leben Saint Calminius im siebzehnten Jahrhundert schrieb liess ihn Herzog von Aquitanien und Graf der Auvergne sein Diese Titel gab es erst viel spater Auch Namidia sicher eine grosszugige Wohltaterin der Abtei lebte weder zur selben Zeit noch weniger war sie seine Ehefrau Die Geschichte des Lebenslauf Calmins teilen sich historische Wahrheit mit der Legende Calminus stammte aus einer Familie romischen Ursprungs die sich in Arvernis heutiges Clermont Ferrand niedergelassen hatten Er wurde wahrscheinlich deshalb als sehr vornehmer Senator der Romer bezeichnet Zu Beginn seiner Laufbahn war er ein Mann des Krieges der sich spater der Strenge eines religiosen fruhchristlichen Lebens zuwandte Er war offensichtlich zu ansehnlichem Reichtum gelangt sonst hatte er nicht seinen Wunsch in die Tat umsetzen konnen drei Kloster zu erbauen Er begann im gebirgigen Velay mit dem Bau eines Oratorium s im Dorf Le Villars mit dem ursprunglichen Namen Calminiacum oder Calmery beide von Calminius Er lebte eine Zeit lang mit einer kleinen Schar seiner Anhanger in einer Hohle oberhalb des Dorfes Aus dem Oratorium entstand das Kloster einer Gemeinschaft benediktinischen Koinobitentums Das Kloster wurde spater Saint Chaffre Monastier genannt Im franzosischen Artikel Le Monastier sur Gazeille Die Ortschaft des Klosters grundete Saint Calmin das Kloster bereits im 5 Jahrhundert was sehr bezweifelt werden muss Eine weitere Wirkungsstatte war im Bistum von Limoges wo er das karge Leben eines Einsiedlers fuhrte In der Nahe von Tulle Correze grundete er sein zweites Kloster mit dem Namen Laguenne Damit war bereits der grosste Teil seines Wunsches in Erfullung gegangen Nach der vox populi galt er bereits als heilig Danach lebte er nur noch in Mozac in der Auvergne einem Ort der Meditation und Ruhe und reich an Wasser Schon im Ruf eines Heiligen grundete er dort seine dritte und letzte Abtei Die Abtei von Mozac gewann an Wohlstand vor allem durch die Freigiebigkeit und aussergewohnlichen Aktivitaten seines Grunders Vor Beginn der Bauarbeiten in Mozac begab sich Calmin nach Rom um die Konsekration seines ersten Klosters Carmery im Velay zu beantragen Auf seiner Ruckreise besuchte er auf den Iles de Lerins die beruhmte Abtei Lerins die er bewunderte und deshalb noch einige Monate in ihr verbrachte Er lernte dort die Regeln des heiligen Benedikt kennen und nahm das Angebot des Abtes an etwa zwanzig Monche nach Mozac zu entsenden um beim Bau des Klosters behilflich zu sein und das Klosterleben zu unterstutzen Nach Fertigstellung des Bauwerks verliess er noch einmal seine Anhanger um in Rom den Papst aufzusuchen und ihm uber die Erfullung seines Lebenswunsches infolge seiner Stiftungen zu berichten Der Papst bot als besonders wertvolle Reliquie einen Teil des Schadels des heiligen Petrus Auf dem Ruckweg machte er Station in Agen wo er die Armreliquie des heiligen Caprais beschaffen konnte Beide Reliquien fuhrten zur Namensgebung der Abtei Saint Pierre und Saint Caprais Die Ruckkehr von Calmin wurde in Mozac mit grossem Aufwand gefeiert Kurze Zeit spater starb Calmin dem der Geruch der Heiligkeit anhing Er wurde in der Krypta am Tag nach der Himmelfahrtsoktave bestattet Das Jahr seines Todes ist unbekannt Der Reliquienschrein des heiligen Calmin und der heiligen Namadie aus Emaille des Limousins ist der grosste derartige erhaltene Schrein des Mittelalters Die Reliquien der Heiligen fur einen Pilgeransturm auf die erste Abteikirche Im Mittelalter gab es an einem Feldweg zwischen Riom und Mozac eine Kapelle mit dem Namen Saint Calmin zu Ehren des Grunders der Abtei Saint Pierre und Saint Caprais in deren unmittelbarer Nahe Die Kapelle wurde lange vor der Revolution zerstort Man kennt weder ihre Architektur noch ihre genaue Lage nbsp Skulptur des hl AustremoniusUberfuhrung der Reliquien des heiligen Austremonius Bearbeiten Man glaubte langere Zeit dass die Uberfuhrung der Reliquien des heiligen Austremonius des ersten Evangelisten der Auvergne nach Mozat auf Anordnung von Phippin dem Kurzen dem Vater Karls des Grossen gegen 764 stattgefunden hat Man konnte vor der Revolution zwei Gemalde betrachten von denen eins den heiligen Calminius und das andere Pippin den Kurzen den Restaurator von Mozac darstellte In Wirklichkeit gelangten die Reliquien jedoch unter Pippin II von Aquitanien 828 848 wahrscheinlich im Jahr 848 nach Mozac Sie wird daraufhin konigliche Abtei was durch die Prasenz der Fleur de Lys Lilienblume auf dem Wappen des Klosters demonstriert wurde Mit diesen Reliquien wurde Mozat schon weit vor den Stromen der Jakobspilger ein bedeutendes Ziel in der Auvergne fur christliche Pilger Anschluss an Cluny Bearbeiten Durand Bischof von Arvernis und ehemaliger Abt von La Chaise Dieu beunruhigten die gegen Ende des 11 Jahrhunderts eingetretenen Lockerungen klosterlicher Disziplin und er unterstellte Mozac im Jahr 1095 der Hoheit Clunys in Abstimmung mit Robert Graf der Auvergne und Inhaber der weltlichen Macht uber die Abtei Mozac konnte aber durch Aufrechterhaltung des Titels Abtei seine Bedeutung erhalten Im selben Jahr rief Papst Urban II auf der Synode von Clermont zum ersten Kreuzzug auf Im Jahr 1102 wurde Hugo von Semur ein Neffe des heiligen Hugo Abt in Mozac Ihm folgte spater Eustachius von Montboissier der das Amt im Jahr 1131 und noch 1147 bekleidete Er war ein Bruder des amtierenden Abts von Cluny Petrus Venerabilis Netzwerk von Abhangigkeiten Bearbeiten Die Bulle Papst Alexanders III von 1165 bestimmt fur den Abt von Mozac Pierre II de la Tour enthalt die endgultigen Liste der Besitztumer von Mozac 38 Kirchen 13 Kapitel und 14 Burgen standen unter seiner Lehnsherrschaft Die Monche von Mozac erhielten zur Bestatigung und Sicherung ihres Vermogens Briefe in den Jahren 1169 von Louis VII 1217 von Philippe Auguste 1224 von Louis VIII 1269 von Louis IX 1460 von Charles VII und 1490 von Charles VIII Das Kloster Mozac besass bis zu vierzig Priorate Pfarrvikarien und andere religiose oder zeitliche Abhangigkeiten im Wesentlichen in der Basse Auvergne auch im Bourbonnais und entlang der Strasse zur Abtei von Cluny von der es seit 1095 abhangig war Die altesten Abhangigkeiten der Abtei Mozac stammten aus einer koniglichen Schenkung von Pippin dem Kurzen oder Pippin II von Aquitanien Diese erste Urkunde zahlt sechzehn Orte auf die zum Erbe der Abtei gehoren In einem Dokument von 1633 werden die Abhangigkeiten Priorate der Abtei von Mozac als koniglichen Stiftungen bezeichnet Die romanische Kirche und ihre Vorganger Bearbeiten Ohne Berucksichtigung der umfangreichen Veranderungen im 15 Jahrhundert sind offensichtlich auf derselben Stelle drei Kirchenbauwerke hintereinander gefolgt Mozac I Die erste Kirche geht auf die merowingische Grundung Calmins gegen Ende des 7 Jahrhunderts zuruck Von ihr existieren Uberreste in der Krypta und in der vorromanischen Turmvorhalle Mozac II Die zweite entspricht der Klostererneuerung im 9 Jahrhundert und der mit der Uberfuhrung der Reliquien des heiligen Austremonius verknupften Stiftungen Pippins von Aquitanien Ob diese Kirche einen Chorumgang besass ist unklar Der westliche Vorhallenturm ist wahrscheinlich Mozac II zuzuordnen Mozac III Die dritte ist die eigentliche romanische Kirche die auf die Zeit kurz nach 1095 datiert werden kann nach dem Anschluss an Cluny das heisst im Wesentlichen in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts Das ehemalige Bauwerk der romanischen Abteikirche gegen Mitte des 12 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp So etwa sah auch das Chorhaupt von Mozac III aus Foto von Notre Dame du Port nbsp N D du Port Aufriss Langhaus Mitte 19 Jh Viollet le Duc vermutlich ahnlich dem von MozacDie Architektur dieser Kirche entsprach weitgehend der anderer Hauptkirchen der Basse Auvergne abgesehen von dem Westwerk mit dem merowingischen aus der Fassade vortretenden Vorhallenturm Ihre Grosse liegt etwa zwischen der Notre Dame du Port und Issoire Um und Aufriss kamen vermutlich denjenigen der Stiftskirche Notre Dame du Port am nachsten nbsp Auvergnatische Pyramide Die Kirche war eine dreischiffige Emporenbasilika Aufriss mit einem Mittelschiff mit Tonneneinwolbung vermutlich ohne Gurtbogen den Seitenschiffen mit Kreuzgratgewolben und Gurtbogen und den Emporengeschossen mit halben Tonnengewolben zur Abtragung der Schubkrafte des Mittelschiffgewolbes Uber wenige kleine Fenster fiel etwas Licht in die Emporenraume von dem durch die inneren Arkaturen der Emporen im Mittelschiff kaum noch etwas ankam Moglicherweise waren die Dacher der Schiffe untereinander leicht hohenversetzt besassen dort aber keine Obergaden Das Querhaus hatte uber die Langhausseitenwande hinaus reichende Arme deren Traufhohen derjenigen der zweigeschossigen Seitenschiffe entsprach Die Trompenkuppel der quadratischen Vierung reichte noch ein gutes Stuck weiter hinauf etwa bis in Hohe des Mittelschifffirstes Die Querhausarme wurden von Wanden mit Schwibbogen unterteilt in Verlangerung der Seitenschiffaussenwande Die beiden Raumabschnitte zwischen diesen Wanden und der Vierung ragten bis uber die Vierungskuppel hinauf und bildeten dort zusammen mit dem Turmsockel den regional typischen massif barlong Daruber ragte der Vierungsturm mit achteckigem Grundriss auf Das Chorhaupt bestand aus dem zentralen Chor mit halbrunder Apsis fast so hoch wie das Mittelschiff dem deutlich tiefer uberwolbten Chorumgang und vier Radialkapellen seitlich erganzt durch zwei Querhauskapellen Diese Bauteile waren ausserlich untereinander rhythmisch abgestuft Man spricht von der auvergnatischen Pyramide nbsp Jakobspilger Holzschnitt von 1568Mozac am Jakobsweg Bearbeiten Das 11 und 12 Jahrhundert war die absolute Blutezeit der Wallfahrten insbesondere fur den Sudwesten Frankreichs in dem jahrlich zu Hunderttausenden Jakobspilger nach Santiago de Compostela zogen Mozac liegt an einer Nebenroute des Jakobswegs auf der Strecke zwischen Nevers und dem heutigen Clermont Ferrand etwa mittig zwischen den Hauptrouten der Via Lemovicensis Start in Vezelay und der Via Podiensis Start in Le Puy en Velay Gerade zu dieser Zeit baute man eifrig an Mozat III Sehr wahrscheinlich hat man Mozat II in solchen Abschnitten abgebrochen wie die Abschnitte des Neubaus fertig wurden und man die Gottesdienste dorthin verlegen konnte Wie die anderen Hauptkirchen der Limagne war auch Mozat III als typische Pilgerkirche mit Umgangschor und Kapellen konzipiert und so gross wie man sie fur die angewachsenen Pilgerstrome brauchte Mit bedeutenden Reliquien war man schliesslich schon lange versorgt und konnte sie in immerhin sechs Kapellen und auf weiteren Altaren zur Verehrung darstellen Zum Leidwesen der Monche gingen die Pilgerbewegungen ab Mitte des 12 Jahrhunderts beginnend mit dem Gezank zwischen Frankreich und England um Aquitanien zuruck Die Kriege des 13 und 14 Jahrhunderts brachten dramatische Einbruche der Pilgerfahrten im Sudwesten des heutigen Frankreichs die erst in unseren Zeiten wieder auflebten Zerstorungen und Wiederherstellungen in der 2 Halfte des 15 Jahrhunderts Bearbeiten In den Jahren 1437 1476 1478 und 1490 erschutterten heftige Erdbeben die Gegend und fuhrten nach 1450 zu schweren Gebaudeschaden Auch die Abtei von Mozac wurde weitgehend zerstort Betroffen waren vor allem das Chorhaupt inklusive der Verschuttungen des Kryptaumgangs das Querhaus mit der Vierung und dem Vierungsturm die oberen Bereiche des Mittelschiffs inklusive der Wolbung die Emporengeschosse der Seitenschiffe und der Kreuzgang mit den ihn umschliessenden Konventsgebauden Der Abt Raimond von Marsenat 1459 1470 veranlasste umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten auf die das heutige Aussehen der Kirche zuruckgeht Es ist wohl heute ein Gluck dass seine Mittel damals recht bescheiden gewesen sein mussten Andernfalls hatte er sicher ein vollstandig neues Bauwerk errichtet und die wertvollen Kapitelle konnte man nicht mehr bewundern Die durch das Erdbeben geschadigten Bauteile der Abteikirche des Klosters und der Konventsgebaude mit dem Kreuzgang wurden weitgehend niedergerissen und insoweit erneuert dass ein geordneter Betrieb des Gottesdienstes und des Klosterlebens wieder stattfinden konnte Fur die Erneuerung orientierte man sich an dem neuen Baustil der Gotik Auf den kraftigen Mauern des zentralen Raumes der ehemaligen Krypta wurde ein Chor errichtet ohne Umgang mit einem Kreuzrippengewolbe Der eingesturzte Umgang der Krypta wurde mit Einsturzschutt aufgefullt Die ehemaligen Radial und Querhauskapellen entfielen und wurden teilweise ersetzt durch drei Kapellen im sudlichen Seitenschiff Das Querhaus in seiner ursprunglichen Form gab es nicht mehr Die ehemalige ausgeschiedene Vierung mit Kuppel und Turm war nur noch eine Verlangerung des Mittelschiffs Die Seitenwande der Vierung Nord und Sud wurden bis auf kleinere Durchlasse zugemauert und die so isolierten Querhausarme mit niedrigen Kreuzrippengewolben uberdeckt Das Mittelschiff erhielt ebenso ein Kreuzrippengewolbe Da die Emporengeschosse der Seitenschiffe aufgegeben wurden sind auch die inneren Arkaturen der Emporen verschwunden Bei der Erneuerung von Mauerwerk wurde sicher haufig Steinmaterial aus den zerstorten Bauteilen verwendet ohne besondere Rucksicht auf skulptierte Bauteile Der Kreuzgang wurde nicht mehr erneuert Die Moderne Bearbeiten 1516 erfolgte die Einfuhrung der Abtei in die Commende der Bestellung des Abts unmittelbar durch den Konig 27 Juni 1783 Nach einem heftigen Sturm floss ein Strom von Schlamm durch die Anlage der Abtei und fuhrt zum teilweisen Einsturz einer Muhle im Suden des Anwesens und an mehreren Stellen der Wehrmauern Als Folge des Unwetters war ein grosser Teil des Gebiets uberschwemmt und die Ernten Weinberge Weizen und andere zerstort In der Revolution 1789 und ihren Folgejahren wurden die bis dahin noch weitgehend erhaltenen Konventsgebaude mit dem Kreuzgang zum Volksgut erklart und auf Abbruch verkauft 1790 mussten die letzten sechs Monche das Kloster verlassen Die Kirche wurde bald die einzige Pfarrkirche der Gemeinde der Ortschaft Mozac Der heutige Klosterhof sudlich der Kirche ist deutlich grosser als der ehemalige Kreuzgang und wird auf der Ost und Sudseite teils auch auf der Westseite von modernen Gebauden umschlossen In ihnen ist das Refektorium des 15 Jahrhunderts integriert wie auch ein Rest eines Kellers aus romischer Zeit In Teilen der Gebaude ist das Musee Lapidaire untergebracht mit einer bedeutenden Sammlung von immerhin noch 32 Kapitellen und verschiedenem Inventar der romanischen Kirche Bauwerksabmessungen Bearbeiten nbsp Abteikirche Mozac Grundriss Handskizze nbsp nordl Langhausseite nbsp sudl Langhausseite nbsp nordl Seitenschiff nbsp sudl SeitenschiffMasse in Meter aus Zeichnung entnommen circa Bauteil Mozac III heuteGesamtlange uber alles aussen 59 50 m 52 40 mLanghauslange aussen 28 60 m 28 60 mLanghauslange innen 26 30 m 35 70 mLanghausbreite aussen 18 60 m 18 60 mLanghausbreite innen 16 30 m 16 30 mUmgangschortiefe aussen 15 10 m Chortiefe aussen 10 20 mUmgangschorbreite aussen 17 40 m Chorbreite aussen 09 50 mQuerhauslange aussen uber alles 30 70 m 30 70 mQuerhauslange innen uber alles 29 00 m 29 00 mQuerhausbreite aussen 09 50 m 09 50 mQuerhausbreite innen 07 60 m 07 60 mMittelschiffbreite innen 7 70 m 7 70 mSeitenschiffbreite innen 03 50 m 03 50 mHeutiges Bauwerk BearbeitenGebaudeinneres Bearbeiten Nordlicher Narthex Bearbeiten Beim Besuch der Kirche kommt man zuerst in die romanische Vorhalle im Joch drei auf der Nordseite des Langhauses Sie besass vermutlich auf ihrer West und Nordseite offene Durchlasse Eine Inschrift auf den Bogensteinen der Archivolten des Portals zur Kirche ruft die Besucher der Kirche auf den Blick zu erheben und ad sublima mit Ehrerbietung die Schwelle zu uberschreiten sofern er eines Tages in den himmlischen Palast gelangen will Interessant ist die Inschrift weil sie besonders klar die tiefe Symbolik der Kirche verkundet wie sie im Mittelalter verstanden wurde und zwar als Ort der als Wohnstatte Gottes auf Erden und gleichzeitig Vorhof des himmlischen Jerusalems war Eine Symbolik die sich in besonderer Weise in der Liturgie der Kirchenweihe entfaltete Die Inschrift wurde erstmals 1842 vom Abt Cohadon entziffert Ihre im zweiten Teil falsche Lesart wurde von allen die uber Mozac geschrieben haben ubernommen hat sich aber nachdem sich herausragende Kunsthistoriker wie Brehier dafur verburgte haben letztendlich durchgesetzt Korrekt ist offensichtlich folgender Text INGREDIENS TEMPLUM REFERAT AD SUBLIMA VULT US INTRATURI AULAM VENERASQUE LIMINA XPI und nicht venite in solemnia Christi Der erste Teil lasst sich leicht ubersetzen Indem man den Tempel mit erhobenem Blick betritt Der zweite Teil bereitet wegen der hier verwendeten Symbolik mehr Schwierigkeiten Dem Ausdruck ingrediens templum des ersten Verses der auf die irdische Kirche verweist steht intraturi aulam des zweiten Verses gegenuber Welches auf den zukunftigen Eintritt in die himmlische Wohnstatte Christi hinweist Eine unermessliche Ehrerbietung venerans que soll also den ergreifen der die Kirchenschwelle limina uberschreitet So ist Christus selbst das Tor limina Christi zu einem Wortspiel im letzteren Begriff Durch Christus allein gelangt man ins Himmelreich Die allgemeine Bedeutung ist offensichtlich und gleichzeitig sehr tiefsinnig nbsp Kreuzgratgewolbe nordl SeitenschiffLanghaus Bearbeiten Durch dieses Hauptportal gelangt man nicht mehr in eine der schonsten Paradiesvorhallen die je auf dem Boden der Basse Auvergne existiert haben sondern in eine beschadigte notdurftig ausgebesserte Kirche Von der einst bewunderungswurdigen Architektur stehen wenn auch nicht mehr ganz lotrecht die Arkaden und Bundelpfeiler zwischen den sechsjochigen Schiffen nbsp Kreuzgratgewolbe sudl SeitenschiffDie Bundelpfeiler bestehen aus quadratischen Kernen die auf drei Seiten ausser der zum Mittelschiff weisenden mit dreiviertelrunden alten Diensten bekleidet sind die von Kapitellen mit hervorragender Skulptur siehe separater Abschnitt und mit profilierten weit ausladenden Kampfern ausgerustet sind Bei funf Bundelpfeilern sind die Kanten der Kerne zwischen den Diensten in Breite der Zwischenraume abgeschragt dabei leicht ausgerundet Das lasst den Kern zur Halfte kreisrund erscheinen Auf den Diensten stehen die Arkadenbogen und Gurtbogen der Seitenschiffe auf deren Kanten einfach rechtwinklig ausgebildet sind Auf der Gegenseite an den Aussenwanden stehen diese Gurtbogen auf ebensolchen Diensten mit gleicher Ausrustung die aus flachen rechteckigen Wandpfeilern hervortreten Zwischen den Gurt und Arkadenbogen und den Aussenwanden der Seitenschiffe sind fast quadratische Kreuzgratgewolbe eingezogen die einmal die nicht mehr vorhandenen Emporengeschosse getragen haben Die zum Mittelschiff weisenden tonnenformigen Gewolbezwickel gehen nahtlos in die Innenseiten der Arkadenbogen uber Die Gewolbe der sechs Seitenschiffjoche gehoren zur Substanz der romanischen Kirche Mozac III wie auch die funf hoch gestreckten rundbogigen Fenster im nordlichen Seitenschiff mit abgeschragten Gewanden Ihre Scheitel reichen bis kurz unter die aussenwandseitigen Gewolbezwickel Die Aussenwand des sudlichen Seitenschiffs ist erheblich von den Umbauten des 15 Jahrhunderts im Stil der Spatgotik betroffen In den Jochen 3 bis 5 offnen sich in ganzer Jochbreite drei im Grundriss rechteckige Kapellen die mit Kreuzrippengewolben uberdeckt sind In deren Aussenwanden ist je ein kleines spitzbogiges Fenster ausgespart im 4 Joch ist es rechteckig Im 2 Joch gibt es noch einen solchen Raum als Abstellraum aber mit einer Tur zum Hof Im 6 Joch ist eine rechtwinklige Offnung mit einer zweiflugeligen Tur angeordnet die einmal in den Kreuzgang fuhrte Die Tur wird von einem schlanken steinernen Sturzbalken uberdeckt uber dem sich ein halbkreisformiges Oberlichtfenster offnet Die Tur gehorte moglicherweise zu Mozac III In allen sechs Jochen ist im oberen Wandbereich oberhalb der Kapellen je ein spitzbogiges Fenster ausgespart mit abgeschragten Gewanden und gotischem Masswerk Diese Fenster sind durch Umbau der ehemals romanischen Fenster entstanden Die sechs rechteckigen Joche des Mittelschiffs sind von den im 15 Jahrhundert entstandenen vierteiligen Kreuzrippengewolben uberdeckt Sie werden von jochteilenden Rippenbogen getrennt mit dem gleichen Profil wie das der Kreuzrippen Seine Scheitelhohe ist deutlich niedriger angeordnet als die des ehemaligen romanischen Tonnengewolbes Jeweils drei Rippen stehen gemeinsam auf den Kampferplatten der Kragkonsolen genau mittig uber den wandbundigen Pfeilern um die Lasten der Gewolbe in die Wande einzuleiten Die Konsolkorper verjungen sich abgestuft abwarts ihr unteres Ende liegt etwa auf Hohe der Scheitel der Arkadenbogen Im Scheitelpunkt der Kreuzrippen treffen sich die Rippen an kreisrunden Schlusssteinscheiben mit angeformten Rippenansatzen Sie sind alle in verschiedenen Formen skulptiert haufig mit Wappenmotiven nbsp Westwand in Joch 1Die Westwand wird vertikal in drei Abschnitte unterteilt entsprechend den drei Schiffen Der mittlere Bereich tritt gegenuber den seitlichen etwas hervor was mit der Berucksichtigung des alteren Vorhallenturms beim Bau von Mozat III zusammenhing Vermutlich war diese Vorhalle einmal der Hauptzugang der romanischen Kirche Die einflugelige rechteckige Tur wird von einer Mauerwerkaufdickung um knapp 20 Zentimeter eingefasst welche die Tur seitlich um gut einen halben Meter und oben um knapp zwei Meter uberragt Die so entstandene Mehrtiefe der Turleibung wird fur ihre seitliche Einfassung mit mehrfachen Rundstaben genutzt die uber der Tur zu einem Spitzbogen zusammentreffen der daruber mit einer Kreuzblume abgeschlossen wird Beidseitig der Tur stehen schlanke im Querschnitt dreieckige Pfeilervorlagen die in Hohe des Tursturzes verjungt werden um mit reich skulptierten Fialen in Hohe der Kreuzblume zu enden Aus den Bogenprofilen wachsen aufwandig skulptierte Krabben Im Bogenfeld ist das Relief eines lateinischen Kreuzes untergebracht zwischen Kreuzblume und den Fialen erkennt man zwei flache Wappenreliefs Die Tureinfassung kann dem spatgotischen Flamboyantstil zugeordnet werden Die heutige Fassung der Bauteile des Langhauses halt sich dezent mit zarten Farbtonen zuruck Die Grundfarbe der Wande und Gewolbeflachen ist ein helles Beige leicht ins braunliche changierend die Gewolberippen sind dunkler abgesetzt waren vielleicht einmal polychrom gefasst wie die des Chores Die Pfeiler Dienste und Gurtbogen bedecken ein helles Grau Die Schlusssteine sind polychrom gefasst nbsp sudl Mittelschiffseite Joch 7 1 nbsp nordldl Seitenschiff nach hinten nbsp 3 Kapellen in sudl Seitenschiff nbsp Kapelle Joch 5 nbsp Erinnerungstafel an Stifter nbsp Korpus Christi ohne Kreuz in Kapelle nbsp Schlussstein Kreuzrippengewolbe nbsp Schlussstein Kreuzrippengewolbe nbsp Querhaus aus sudl SeitenschiffQuerhaus Bearbeiten Das Querhaus ist eigentlich keins mehr steht auf dem gleichen Grundriss wie das romanische Querhaus Von ihm wurden auch noch einige erhaltene Teile integriert so die West und Nordwand des nordlichen Querhausarms und die Westwand und Reste der Sudwand des sudlichen Querhausarms Die Vierungsbundelpfeiler sind bis auf ihre oberen Abschnitte ganzlich erhalten sind aber zum Teil in jungere Wande eingemauert Von den westlichen Pfeilern gibt es noch je drei freie Seiten mit zwei Diensten und Kapitellen 19 20 25 26 von den ostlichen sind nur die zum Mittelschiff weisenden Seiten mit Diensten und Kapitellen 22 23 erhalten Das Mittelschiff wurde mit zwei zusatzlichen Jochen 7 und 8 verlangert bis zu den ehemaligen vorderen Vierungspfeilern und mit denselben Kreuzrippengewolben in gleicher Hohe uberdeckt Die ehemaligen seitlichen Vierungsarkaden wurden bis auf zwei kleinere Durchlasse im neuen 8 Joch zugemauert nbsp nordl Querschiff aus Mittelschiff ehem Vierung Diese neuen Wande hat man genutzt um daran ein reich geschnitztes Chorgestuhl mit hoch reichenden Ruckenlehnen aufzustellen Die Querhausarme werden nicht mehr durch Wande mit Schwibbogen unterteilt sind aber vom Mittelschiff durch die Vermauerung der grossen Arkaden fast ganz abgetrennt Aus dem 15 Jahrhundert stammen auch die Ostwande der Querhausarme und die aussere Schicht der Giebelwand im sudlichen Querhausarm Dort wo die Querhauskapellen und die Umgangseingange waren sind spitzbogige Fenster ausgespart Im Giebel des nordlichen Querhausarms befindet sich ein weiteres Fenster das von einem Spitzbogen uberdeckt ist Die Kreuzrippengewolbe der Querhausarme sind deutlich tiefer als die ursprunglichen angeordnet werden dort wo der alte Schwibbogen stand von je einem Rippenbogen in ein kleineres und ein grosseres Gewolbefeld aufgeteilt Die Querhausarme besitzen vermutlich noch die farbige Ausgestaltung in gotischer Art Die Flachen der Gewolbezwickel sind uni schwarzgrau und teilweise abgeblattert waren vielleicht einmal heller Die Gewolberippen sind polychrom gefasst Die Wandflachen zeigen auf einem graubeigen Untergrund feingliedrige blaue sich wiederholende Ornamente Chor Bearbeiten nbsp ChorDem Chor fehlt die Grossartigkeit des romanischen Umgangschores mit seinem Umgang und den Radialkapellen Er ist gleich breit aber etwas kurzer als der alte Chor mit halbrunder Apsis Er wird vom gleich hohen Mittelschiff durch einen etwas kraftigeren Rippenbogen abgetrennt Der innere Grundriss steht auf einem rechteckigen Chorjoch mit einer Apsis in Form eines halben Achtecks Das Chorjoch wird von einem zusatzlichen Kreuzrippengewolbe ahnlich denen des Mittelschiffs uberdeckt Von ihm wird die Apsiswolbung durch einen Rippenbogen abgetrennt die von zwei halben Rippenbogen in drei Gewolbezwickel unterteilt werden deren zur Wand weisende Rander sehr steil ansteigen und spitz gewolbt sind In den Wandabschnitten des Chorjochs und den drei Apsisseiten ist je ein grosses schlankes und spitzbogiges Fester ausgespart kurz daruber gefolgt von einem kreisrunden Okulus beide mit kaum abgeschragten Leibungen Das runde Fenster beruhrt fast das Gewolbesegment Der Chor ist deutlich heller erleuchtet als das Mittelschiff besonders gegenuber dem Bereich der ehemaligen Vierung Die Gewolberippen sind wieder polychrom gefasst Ihre Zwickelflachen besitzen einen hellbeigefarbenen Untergrund der mit einem etwas dunkleren gerasterten Muster bemalt ist an den Randern mit einer lebhaften Bordure Die Wande sind oberhalb der Fensterbrustungen mit einem Muster in beigen bis braunen Tonen bemalt mit Arkaturen Giebeln und Kreuzblumen die etwas hoher als die Ansatze der Gewolberippen hinaufreichen Daruber wechseln die Wandflachen in ein helles Blaugrau Die Laibungen der Fenster sind braunlich abgesetzt Vorromanische Uberreste Bearbeiten Krypta Bearbeiten nbsp Krypta beidseitig Ansatze Umgangsgewolbe nbsp Kryptaumgang nordl QuerhausarmDie Krypta war nach dem Einsturz der Ostteile von Mozat III im 15 Jahrhundert ganzlich zugeschuttet Im 17 Jahrhundert wurde sie durch den Bau eines Grabgewolbes Beinhaus stark verandert In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde sie von Mallay teilweise freigelegt und nach dem Geschmack der Zeit restauriert Mallay ist bekannt fur seine nicht immer mit der denkmalpflegerisch notwendigen Zuruckhaltung durchgefuhrten Restaurierungsarbeiten Die in den 1960er Jahren durchgefuhrten vollstandigen Ausgrabungen haben die wuchtigen Mauern des Kryptaumgangs und dessen Radialkapellen ans Tageslicht gebracht Der Umgang war mit einem ringformigen Tonnengewolbe uberdeckt die Radialkapellen mit halbkuppelformigen Kalotten Der zentrale rechteckige Raum unter dem Chor wird heute nicht der Offentlichkeit gezeigt Die Quellen berichten dass der gesamte Grundriss der Krypta heute gut bekannt und etwa dem des romanischen Vorgangers der Kathedrale von Arvernis vergleichbar ist Wie bei dieser weist sie einen von dicken Wanden umschlossenen rechteckigen Saal auf mit zwei seitlichen Zugangen aus dem Umgang Diesen Grundriss haben die romanischen Baumeister in der Basse Auvergne sonst nirgendwo verwendet Uberwiegend ersetzen anderenorts wuchtige Saulen die hier verwendeten dicken Wande unter den Saulen der Chorapsis nbsp Krypta UmgangskapelleNicht nur der Grundriss sondern auch die Bauweise des Westteils ist archaisch Das Mauerwerk ist aus Grossquadern gefugt Es befinden sich darunter bis 1 50 Meter lange Steine die ohne Zweifel aus romischen Bauten stammten Damit ist zu vermuten dass im Zuge der Errichtung von Mozac III und dem damit verbundenen Umbau und der Vergrosserung der Krypta kurz nach 1095 Uberreste der Vorgangerkrypta von Mozac II Wiederverwendung fanden Diese hatte damit etwa die gleichen Ausmasse besessen wie die spatere romanische Kirche Anders ist das bei dem Ostteil der Krypta im Umgangsrund und in den Radialkapellen Hier trifft man das oben genannte zyklopische Mauerwerk nicht an Das liesse vielleicht den Schluss zu dass Mozac II keinen Umgang gehabt hat Zuruck zum Saal der Krypta An der Ostseite offnen sich drei Apsiden die mittlere etwas tiefer reichend mit einem schlitzformigen Fensterchen in den Umgang das heute von aussen zu sehen ist Auf der gegenuber liegenden alteren Westseite offnen sich drei tief reichende Nischen das so genannte Martyrion Hier wurden die wertvollsten der Kirche gehorenden Reliquien hinter Gittern verschlossen aufbewahrt Fruher gab es in den Treppenstufen daruber eingelassene Offnungen durch die man die fur die Reliquien aufgestellten Lichter wahrnehmen konnte Diese Form des Krypta erhohte die Kapazitat einer Pilgerkirche betrachtlich Turmvorhalle Bearbeiten Dieses recht gut erhaltene Zeugnis vorromanischer Architektur in der Auvergne kommt heute fast gar nicht zur Geltung Der als Abstellraum genutzte Innenraum ist offentlich nicht zuganglich und von aussen reicht die Nachbarbebauung nahe an die Westseite heran Man kann es nur aus einiger Entfernung von der Nordseite aus durch ein Gitter betrachten Das Erdgeschoss die eigentliche Turmvorhalle ist recht gut erhalten und weist auf den der Aussenseiten rundbogige Offnungen auf zur Kirche hin eine rechteckige Auf einem nahezu quadratischen Grundriss mit 6 50 6 85 Metern Seitenlange stehen Mauern in einer Dicke von 1 40 Meter aus gewaltigen Steinen zwei von ihnen messen aussenseitig 1 94 0 56 Meter Auch die Bogensteine weisen Abmessungen ungewohnlicher Grosse auf Nur 11 bis 12 Bogensteine kommen auf eine halbkreisformige Offnung von 2 07 Metern Breite Die Steine wurden ofters zugerichtet Ihr antiker Schnitt lasst sie leicht von dem des Mittelalters unterscheiden der verhaltnismassig grob und unregelmassig ist Die Kampfer an den Bogenansatzen sind gleichermassen beeindruckend geformt Sie werden von breiten Kartuschen geschmuckt Mindestens einer der Kampfer wurde wieder verwendet man erkennt es daran dass auch die in der Wand eingelassenen Seite behauen ist Die umfangreiche Verwendung antiker Grossquadersteine die zahlreichen Fullungen der Steinschnitt mit dem Steinschlaghammer die sehr breiten Fugen die mit Voluten im Kerbschnitt versehenen Kampfer all das sind zumindest Anzeichen auf die anlasslich der Uberfuhrung der Reliquien des heiligen Austremonius gegen 848 erbauten Kirche Mozac II Jedenfalls sind Kampfer aus zweiter Hand wiederverwendet worden die vermutlich aus der von Calminius veranlassten Bau der ersten Kirche Mozac I stammen gegen Ende des 7 Jahrhunderts Die beiden in der Westwand des Langhauses verborgenen Spindeltreppen fuhrten hinauf zu den ehemaligen Emporengeschossen eine davon auch auf das Obergeschoss des Turms Es wurde ehemals von zwei Fenstern mit nicht abgeschragten Leibungen erhellt die heute zugemauert sind Zugemauert ist auch die einstige Drillingsoffnung zum Mittelschiff der Kirche deren Bogen nicht auf Saulchen sondern auf kleinen Pfeilern mit Kampfern standen Aussere Erscheinung Bearbeiten nbsp Westwerk von NWestwerk Bearbeiten Die Fassade besteht aus den westlichen etwa 2 20 Meter dicken Giebelwanden der Langhausseitenschiffe und dem dazwischen eingefugten vortretenden Glockenturm uber der im vorstehenden Abschnitt beschriebenen Turmvorhalle Die geschlossenen Giebelwande besitzen auf dem nordlichen Abschnitt der Fassade fast noch die ursprunglichen Hohe die von den damals existierenden Emporengeschossen uber den Seitenschiffen bestimmt wurden Das hangt vor allem damit zusammen dass in den ersten beiden Jochen die nordliche Aussenwand des Emporengeschosses noch besteht oder rekonstruiert wurde an welche die Fassadenwand uber Eck anschliesst Unmittelbar dahinter hat man einen schmalen Streifen des ehemaligen Dachs des Emporengeschosses rekonstruiert Auf dem sudlichen Abschnitt ist die Giebelwand teilweise abgetragen worden Ihre Oberseite beginnt etwas uber der jetzigen Traufe und steigt um circa 45 Grad Neigung bis gegen den Turm hinauf Einzige Struktur der Fassadenwande sind die Wandpfeiler in Verlangerung der Langhausaussenwande etwas von der Gebaudeecke eingeruckt und oberseitig steil abgeschragt nbsp Turmvorhalle unterer Bereich von NDer zentrale Turm erhebt sich mit demselben Umriss uber zwei etwa gleich hohen Geschossen bis knapp uber den heutigen Satteldachfirst des Mittelschiffs Die Unterteilung der Geschosse erfolgt durch ein kraftiges profiliertes Kraggesims aus Kampfersteinen die nicht besonders gut zueinander passen und einige Lucken aufweisen Das lasst auf eine Wiederverwendung schliessen Das zweite Geschoss schliesst ein profiliertes Gesims ab das fur diesen Zweck hergestellt wurde Daruber steht leicht eingeruckt ein letztes Geschoss kaum halb so hoch wie die unteren Geschosse das von einem profilierten Traufgesims abgeschlossen wird Das Glockengeschoss wird uberdeckt von einem flach geneigten Pyramidendach mit roter Hohlziegeleindeckung Auf allen Seiten sind spitzbogige Zwillings Schallluken ausgespart mit leicht abgeschragten Gewanden Der Turm muss einmal auf der Nord und Sudseite nicht so weit oder gar nicht abgedeckt gewesen sein wie es die Giebelwande von Mozac III tun Die auf diesen Seiten zur Vorhalle ausgesparten rundbogigen Durchlassoffnungen beginnen von aussen betrachtet unmittelbar neben der anschliessenden Wand und sind deutlich aus der Wandmitte verschoben Im Grundriss erkennt man aber dass diese Offnungen exakt in der Achse des Turmes stehen sowohl auf dessen Aussen wie auch Innenseiten Genau axial uber diesen Durchlassen gab es einmal schlanke rundbogige und recht hohe Fensteroffnungen die unmittelbar auf dem die Hohe unterteilenden Kampfergesims aufstanden Man erkennt sie erst bei genauerem Hinsehen weil die nachtragliche Ausmauerung sich in Struktur und Farbe den Turmwanden anpasst Das Aufsitzen der Fenster und Schallluken auf den Gesimsen lasst darauf schliessen dass die Geschossboden tiefer angeordnet sind Auf der Westseite der Vorhalle bestand ein deutlich grosserer rundbogiger Durchlass als die beiden seitlichen Das zyklopenhafte Mauerwerk aus antikem Steinmaterial ist im vorstehenden Abschnitt naher beschrieben und datiert worden Man findet es uberwiegend an den Turmkanten bis uber die Halfte des zweiten Geschosses und um die Offnungen der Durchlasse und Fenster Die grossen Werksteine weisen uberwiegend helle Blaugrautone auf Sie wechseln sich zu geringerem Anteil mit Steinen in hellbeigen bis hellbraunen Tonen ab Zur Mitte der Turmwande hin findet man uberwiegend kleinformatige graue bis anthrazitfarbene Basaltbruchsteine beliebiger Formen die ohne Schichten in wildem Verband aufeinander geturmt sind Es gibt allerdings auch andersfarbenen Einsprenglinge Dieses Konglomerat ist mit einem hohen Mortelanteil verfullt man kann kaum von Fugen sprechen Der Mortel uberdeckt oft flachig ganze Partien aus denen nur dunkle Punkte oder Streifen der Steine hervorschauen Erst kurz unter dem Glockengeschoss hort dieses primitive Mauerwerk auf und wechselt in exakt gefugtes graues Werksteinmauerwerk des Glockenturmgeschosses Dieser Turmkopf ist wohl erst nach dem Wegfall des Vierungsglockenturmes entstanden Das Mauerwerk der beiden Giebelwande neben dem Turm stammt wahrscheinlich vom Kirchenbauwerk Mozac III was nicht eine Wiederverwendung von Steinmaterial ausschliesst Die Bauteilecken mit den heraustretenden Wandpfeilern ist aus grauen Werksteinen sauber im Verband gefugt Das Mauerwerk der Wande weist Ahnlichkeiten mit denen des Turms auf Auch hier ist kleinformatiges fast schwarzes Steinmaterial mit hohem Mortelanteil dominierend Man erkennt allerdings ein Bemuhen um Steinschichtenbildung Langhaus Bearbeiten nbsp Langhausmitte Nordseite von NODas dreischiffige Langhaus besitzt seit dem 15 Jahrhundert einen starken Hohenversatz zwischen dem schwach geneigten Satteldach des Mittelschiffs und den ebenso geneigten Pultdachern der Seitenschiffe Das ist vor allem dadurch entstanden dass die ehemaligen Emporengeschosse der Seitenschiffe bis auf kleine Reste nach den Schaden etlicher Erdbeben nicht wieder aufgebaut worden sind Heute uberdecken die Pultdacher gerade die erhaltenen Gewolbe der Seitenschifferdgeschosse Auch das Satteldach des Mittelschiffs befindet sich heute in geringerer Hohe weil sich die Hohenlage des Gewolbes ebenfalls verringert hat Die Obergadenwande sind geschlossen Ihnen sind aber im Rhythmus der Joche gering ausladende Strebepfeiler mit oberseitigen Abschragungen vorgelagert was auf geringe Schubkrafte aus dem Gewolbe hinweist Die Wand der Nordseite besteht aus Bruchsteinmauerwerk in wildem Verband die der Sudseite ist glatt verputzt Die Traufen der Nordseite sind mit einem gering ausladenden Kraggesims mit profilierten Sichtkanten bestuckt Ein hinter dem Gesims angeordnete von unten nicht sichtbare Regenrinne wird uber Regenfallrohre entwassert Auf der Sudseite ragen flache Gesimskragplatten deutlich weiter aus das Regenwasser tropft aber von ihnen frei ab Die Dacher sind mit roten Hohlziegeln in romischer Form eingedeckt die auch Monch Nonnenziegel genannt werden nbsp Langhaus Nordseite Joche 4 6Die Aussenwand des nordlichen Seitenschiffs in den Jochen 4 6 zwischen den weit ausladenden Anbauten des nordlichen Querhausarms und des nordlichen Narthex sind mit einer Blendarkatur aus drei grossen Arkaden bekleidet Halbkreisformigen Arkadenbogen aus markanten Bogensteinen in wechselnden Farbtonen zwischen Graubraun und Graublau treffen sich auf gering ausladenden fast doppelt so breiten Wandpfeilern die von schlichten Kampferplatten untereinander getrennt werden Die ausseren Pfeiler der Joche 4 und 6 gehen im Mauerwerk der Anbauten auf Die ausseren Scheitel der Bogensteine reichen bis knapp unter die Traufe Im oberen Bereich der Arkadennischen sind schlanke rundbogige Fenster ausgespart mit einfachen rechtwinkligen Leibungskanten Ihre Bogenansatze liegen knapp uber der Hohenlage der Kampfer der Blendarkaden Die Bogensteine der Fenster werden von Kragprofilen mit Rollenfries uberfangen die in Hohe der Bogenansatze waagerecht abknicken bis sie gegen die untersten Bogensteine der Arkaden stossen nbsp nordl Seitenschiff von NWDie Wande der Arkadennischen bestehen bis in Hohe der Fensterbanke an beiden Randern neben den Strebepfeilern aus je einem senkrechten Streifen von hellgrauen und hellbeigen Werksteinen welche die Schichten der Strebepfeilersteine ubernehmen deren Steinlange aber schichtenweise wechselt mal kurz mal lang Das verbleibende Brustungsfeld wird ausgefullt mit polygonalen Basaltprismen wie man sie von Basaltpflastersteinen kennt Statt waagerechter Schichten findet man hier eine wellenartige Anordnung der Steine Die Wandstucke beidseitig der senkrechten Fensterleibungen bestehen ganz aus den vorgenannten Werksteinen Die Bogenfelder oberhalb des Profils mit Rollenfries sind ausgefullt mit den gleichen dunklen Steinen wie im Brustungsfeld allerdings in ungeordnetem Verband Vor dem vorstehend beschriebenen Abschnitt der nordlichen Aussenwand und in Tiefe der seitlichen Anbauten ist ein im Mittel circa einen Meter hohes Podest ausgebildet Die Vorderseite wurde aus grossen Werksteinen und kleinen Bruchsteinen in Grautonen in wildem Verband gemauert die Oberseite ist mit grauen Natursteinplatten abgedeckt Uber seine Bedeutung gibt es keine Information Eine schlitzartige flach gestreckte vergitterte Offnung in der Vorderwand lasst einen Hohlraum vermuten nbsp Mozac Langhausjoche 1 2 Rest nordl EmporengeschossDer Aussenwandabschnitt in den Jochen 1 und 2 des nordlichen Seitenschiffs zwischen der Gebaudeecke und dem nordlichen Narthex weist im Erdgeschoss fast die gleiche Textur auf wie im vorstehend beschriebenen Abschnitt allerdings mit nur zwei grossen Blendarkaden Auch ist der Abstand zwischen den Bogensteinscheiteln und dem daruber befindlichen Kraggesims etwas hoher Ausserdem fallt auf dass die Breiten der Arkadennischen recht unterschiedlich sind und die Fenster nicht genau zentriert sind wie es aber im Gebaudeinnern der Fall ist Die ausseren Verschiebungen sind auf die Anordnung der Narthexwand und die des Strebepfeilers an der Gebaudeecke zuruckzufuhren Oberhalb des Kraggesimses ragt ein Stuck der Aussenwand des ehemaligen Emporengeschosses auf von der Gebaudeecke bis etwa Mitte des 2 Jochs das sich ursprunglich uber die ganze Ausdehnung des Langhauses erstreckte mit dem dahinter befindlichen Emporengeschoss Da die Quellen uber diesen Wandabschnitt keine Informationen geben ist zu vermuten dass er erst in jungster Zeit als Rekonstruktion errichtet worden ist Sein neuwertiger Erhaltungszustand bestatigt diese Vermutung nbsp nordl Emporengeschoss Aussenwand Joch 1 DetailDie Gestaltung entspricht ziemlich genau derjenigen der Stiftskirche Notre Dame du Port im nahen Clermont Ferrand Im oberen Wandabschnitt zwischen dem Kraggesims und den Kragsteinen der Traufen waren Blendarkaturen in Dreiergruppen in Wandnischen eingelassen die von Wandpfeilern in unterschiedlichen Breiten getrennt waren Von ihnen wird hier nur noch eine ganze Drillingsarkade und eine einzelne Arkade gezeigt Ihre Bogensteine schliessen aussen oberflachenbundig mit der Aussenwand ab Die drei Bogen stehen auf vier Saulchen die mit pflanzlich skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgerustet sind Sie werden von einem Kragprofil mit Rollenfries uberfangen das in Hohe der Bogenansatze waagerecht abknickt und bis zur nachsten Gruppe oder dem Strebepfeiler der Gebaudeecke durchgefuhrt Nur in der mittleren Arkade ist ein etwas kleineres rundbogiges Fenster ausgespart Die Aussenwand des Emporengeschosses einschliesslich der Arkaturen ist uberwiegend aus hellbeigen bis hellgrauen Werksteinen gefertigt Die Bogenfelder der Blendarkaden sind mit fast schwarzen Basaltsteinprismen gefullt Das gilt auch fur die Brustung zwischen den Bogensteinscheiteln der grossen Blendarkaden und dem Kraggesims daruber allerdings mit versuchten Schichtenbildungen Die Traufausbildung besteht aus flach angeordneten Gesimsplatten mit profilierter Sichtkante die auf Hobelspankragsteinen aufliegen alle Teile in hellbeigem Farbton Die Zwischenraume der Kragsteine sind mit kleinen Basaltprismen ausgemauert Uber und hinter dieser Traufe ist ein kurzes Stuck der ursprunglichen Dacheindeckung rekonstruiert die neben der schrag verlaufenden Giebelwand bis hinauf zum Turm gefuhrt ist Man kann hier den Aufriss des ehemaligen Tribunengeschosses nachvollziehen Die rote Hohlziegeleindeckung in romischer Form kragt uber das Gesims leicht aus um das Regenwasser frei abtropfen zu lassen nbsp Langhaus von S Klosterhof Joche 1 6Der vorstehend beschriebenen teilweisen Rekonstruktion schliesst sich im 3 Joch noch ein weiterer Abschnitt an dessen Wande aber nur ein Stuck uber das durchlaufende Kragprofil hoch gefuhrt sind und nur mit Muhe von unten versteckt durch den Narthex kaum zu erkennen sind Innerhalb der Seitenschiffjoche 1 bis 3 gibt es kein Pultdach wie in den drei weiteren Jochen Hier besteht noch oder wieder der Boden des ehemaligen Tribunengeschosses uber dem erhaltenen Gewolbe der als begehbares Flachdach ausgebildet wurde Ob die Sudwand des Langhauses von Mozac III eine ahnliche Wandstruktur aufweisen konnte wie die ehemalige Nordwand ist kaum zu vermuten Die Nord und Ostseiten der Kirche waren stets die Schauseiten zur Ortschaft hin Die Sudseite lag eher versteckt wie es heute auch die Westseite erfahrt Das Fehlen des ehemaligen Emporengeschosses gilt auch hier aber fur die ganze Lange nbsp Langhaus 1 Joch mit TurmVon der ehemaligen Substanz der alten Aussenwand des sudlichen Seitenschiffs ist kaum noch etwas zu sehen Hier dominieren jetzt funf gewaltige Strebepfeiler das Bild der Sudwand Sie sind eine nachtragliche Ummauerung in Breite und Vertiefung der ehemals gering auftragenden Strebepfeiler Sie reichen etwa einen halben Meter unter die Traufe des Seitenschiffs und sind dort oberseitig mit flach geneigten Platten abgedeckt In circa zwei Drittel ihrer Hohe gibt es auf ihren Aussenseiten einen Ruckversatz mit dachartiger Abdeckung die in ein Kragprofil mit unterseitiger Hohlkehle ubergeht und sich dann uber die ganze Sudwand und den Pfeilerseiten hinweg zieht Die Seitenschiffwande sind in allen sechs Jochen mit spitzbogigen Fenstern ausgestattet deren Banke auf dem vorgenannte Kragprofil aufstehen und mit ihren Scheiteln bis knapp unter die Traufe reichen Sie sind aus den ehemaligen rundbogigen Fensteroffnungen umgebaut worden Ihre abgeschragten Leibungen Gewande sind von grauen Werksteinen eingefasst Zwischen den Einfassung und den umgebenden Baugliedern besteht das Mauerwerk uberwiegend aus kaum bearbeiteten Bruchsteinen ohne Schichtenbildung das mit viel Mortel verschmiert wurde Die Fenster in den Jochen 1 bi 5 sind mit schlichtem gotischen Masswerk ausgestattet im etwas breiteren Fenster in Joch 6 ist es im Flamboyantstil wesentlich aufwandiger gestaltet nbsp Sudseite Joch 1 got NischeZwischen den funf dicken Pfeilern sind drei Kapellen und ein Abstellraum eingefugt worden deren Aussenwande ein kurzes Stuck vor den Pfeilern hindurchgehen Ihre flach geneigten Pultdacher stossen unter dem durchlaufenden Kragprofil gegen die Seitenschiffwand Sie sind mit roten Hohlziegeln eingedeckt In etwa einem Meter Hohe markiert ein Profil aus zwei Rundstaben einen Sockel Zwei Kapellen weisen zentriert ein gedrungenes Spitzbogenfenster auf die dritte ein rechteckiges Ihre Kanten sind mit mehrfachen Profilen aufgelost Der Abstellraum ist von aussen uber eine rechtwinklige Tur zuganglich nbsp Sudseite Joch 1 Tableau in got NischeIm 6 Joch ist in die Seitenschiffwand eine zweiflugelige rechtwinklige Tur ausgespart mit einem schlanken Sturz und daruber mit einem halbkreisformigen Oberlichtfenster Der Archivoltenbogen ist aus drei kraftigen Rundstaben und etlichen dunneren Begleitern zusammengesetzt und steht auf einem Gewande aus mehrfachen Profilstaben das von abgestuften Kampferplatten abgedeckt ist Auch der Tursturz ist mehrfach profiliert nbsp Sudseite Joch 1 Wappen uber got NischeIm 1 Joch des sudlichen Seitenschiffs ist eine Nische ausgespart die mit Stilelementen des gotischen Flamboyant eingefasst ist Sie ist so niedrig dass man nicht vermuten kann es handele sich um einen ehemaligen Turdurchlass Die rechteckige Nische wird umfangen von mehrfachen Rundstab und Hohlkehlprofilen die sich in der Mitte nach doppeltem Schwung zu einer hoch aufragenden Spitze vereinigen Es handelt sich um eine Gestaltung im Flamboyant Stil Die seitlich vorgeblendeten rechteckigen Saulchen schliessen mit unvollendeten zerstorten Fialen ab Die Bogenschwunge sind oberseitig mit pflanzlichen Motiven reich dekoriert Auch die zu erwartende Kreuzblume fehlt wurde zerstort Im Zentrum der Nische ist ein rechteckiges Tableau installiert mit archaisch dargestellten Motiven In der Mitte ist eine antike Saule mit Kampfer Basis und Plinthe eingraviert Daneben unten links und oben rechts ist die konigliche Lilie die Fleur de Lys dargestellt unten rechts ein Schlussel Oben links ein Kreis oberseitig mit einem kleinen Kreuz Reichsapfel Die Saule steht moglicherweise fur das Abteigebaude die Lilien und der Reichsapfel fur die konigliche Herrschaft der Schlussel fur Petrus einer der Schutzpatrone der Abtei Oberhalb der Nischeneinfassung sind zwei Wappen nebeneinander dargestellt Das linke mit drei Bluten die von einem dachartig geknickten Band getrennt werden das rechte ist mit drei Kleeblattern ausgestattet wird waagerecht einmal geteilt und von einem dekorativen Kranz umrandet der oben mit Mitra und Krummstab gekennzeichnet ist Nordlicher Narthex Bearbeiten nbsp Vorhallengiebel mit HauptportalAuf der Nordseite des Langhauses ist im 3 Joch ein im Grundriss fast quadratischer Narthex angefugt worden Sein First schliesst knapp unter der heutigen Traufe des Seitenschiffs an Das Dach ist leicht geneigt und mit roten Hohlziegeln im romischen Format eingedeckt Die Traufen sind mit Hobelspankragsteinen ausgebildet Die seitlichen Wande sind an den Bauwerkskanten mit graubeigen Werksteinen sonst uberwiegend aus Basaltprismen in wellenformigen Schichten gemauert Auf der Westwand ist ein grosser halbkreisformiger Bogen angeordnet der fast die ganze Breite der Wand einnimmt Er steigt vom anschliessenden Terrain geringfugig gestelzt auf und erreicht kaum die Hohe der Portaltur auf der Nordseite Die zurucktretende verputzte Bogennische wird von Bogensteinen aus hellem Werkstein ubergeben Der Bogen war vermutlich in den Anfangen des Narthex geoffnet vielleicht gab es dann auch eine solche Offnung auf der Nordseite Der Narthexgiebel reicht gut einen Meter uber seine Dachflachen hinaus und ist oberseitig mit flachen Steinplatten abgedeckt Seine Fassade besteht gut uber die Halfte seiner Hohe uberwiegend aus hellbeigen und hellgrauen Werksteinen weniger aus solchen in mittel bis dunkelgrauen Farbtonen Daruber sind die Werksteine nur dunkelgrau bis anthrazitfarben nbsp Bogenfeld uber Hauptportal in VorhalleDas aussere Portal zentriert in der Narthexgiebelwand ubernimmt heute die Aufgabe des Hauptportals der Kirche Es ist ein dreistufiges Archivoltenportal dessen Gewande und Bogen von drei gleich dicken Rundstaben dominiert werden zwischen denen Kanten von Ruckversatzen hervorschauen In Hohe der Bogenansatze sind kraftige profilierte und rechtwinklige Kampferplatten eingeschoben Der dritte Bogenrundstab wird zusatzlich uberfangen von einem Band aus flachen Bogensteinen an die innenseitig eine schmale eckige Hohlkehle angeformt ist und als letztes von einem gerundeten Profil umfasst wird an das innenseitig wieder eine Hohlkehle angeformt ist Dieses Profil knickt am Bogenansatz ein kurzes Stuck waagerecht ab Die senkrechten Rundstabe stehen auf einem leicht vorspringenden Sockel Das Bogenfeld uber der zweiflugeligen Holztur ist von einem Oberlichtfenster ausgefullt Oberhalb der Turbogen wurde noch ein grosser und breiter halbkreisformiger Bogen angeordnet aus breiten Bogensteinen die aus hellem fast weissen Werkstein hergestellt sind Er steht auf zwei profilierten Kampferplatten im Mauerwerk der Giebelwand Der Innendurchmesser des Bogens entspricht der ausseren Breite des letzten Uberfangprofils des Portals Die Bogensteine werden an beiden Kanten von halben Rundprofilen begrenzt Ein Stuck uber den Bogenansatzen ist das deutlich weiter zurucktretende Bogenfeld von einem waagerechten profilierten Kraggesims abgegrenzt Der Hintergrund der Bogennische und die Bogeninnenseite sind verputzt Die lateinische Inschrift ist nicht mehr einwandfrei zu entziffern Die erhaltenen Buchstaben lauten etwa CHRISTO SALVATOR ET STIS PETRO ET STREMONIO APOST ANNO M DCCC II PIO VI ET EIPUR CAL X B siehe dazu das Foto Sie ist nicht besonders alt und spricht von den Aposteln Petrus und Austremonius der Auvergne deren Reliquien schon in den Anfangen der Abtei hier verehrt wurden Die Inschrift auf dem Tursturz innerhalb des Narthex ist im Abschnitt Gebaudeinneres Narthex behandelt nbsp goth Chor von O nbsp Boden ehem Querhauskapelle Querhaus und Chor Bearbeiten Im Bauwerk Mozac III endeten die Dacher des Langhauses hinter dem 6 Joch Sie wurden begrenzt durch das massif barlong in Hohe der ehemaligen Vierungskuppel mit dem aufragenden Glockenturm und von den Querhausarmen welche die gleichen Traufhohen aufwiesen wie die damaligen Seitenschiffe All diese Bauteile sind weitgehend verschwunden bis auf einige Reste des unteren Mauerwerks der Wande und Pfeiler nbsp Kryptaumgang von NHeute erstreckt sich das Satteldach des Mittelschiffs uber die ehemalige Vierung hinweg und reicht im gleichen Aufriss bis zur polygonalen Chorapsis Die Arme des Querhauses sind mit Satteldachern uberdacht deren Trauf und Firsthohen denen der heutigen Seitenschiffe entsprechen Die westlichen Ecken der Querhausarme konnten ihre Strebepfeiler erhalten die ostlichen bekamen neue so auch einen solchen fast in der Mitte der ostlichen Querhauswand Die Strebepfeiler der Gebaudeecken sind aus Werksteinquadern in allen bisher vorkommenden Farbschlagen gemauert ihre Oberseiten sind steil abgeschragt oder auch mit Dachziegeln eingedeckt Das Mauerwerk der Wandflachen besteht uberwiegend aus kaum bearbeiteten Bruchsteinen in wildem Verband teils auch in unregelmassigen Schichten vermauert Dort wo sich ursprunglich die Querhauskapellen und die Zugange zum Chorumgang befanden wurden im 15 Jahrhundert jeweils spitzbogige Fenster mit Masswerk im gotischen Flamboyantstil eingebaut so auch eins in der nordlichen Giebelwand nbsp Krypta UmgangskapelleDie Gestalt des heutigen Chors hat uberhaupt nichts mehr zu tun mit dem prachtvollen Chorhaupt von Mozac III Sein Aufriss schliesst sich unmittelbar an den der Mittelschiffverlangerung uber die ehemalige Vierung hinweg an Dem rechteckigen Chorjoch schliesst sich die Apsis auf dem Grundriss eines halben Achtecks an Auf den vier Ecken der Apsis sind kraftige im Grundriss rechteckige Strebepfeiler radial angeordnet die mit den Firsten ihrer dachartigen Abdeckungen knapp unter den Traufen des Chors enden Letztere sind mit flachen Schindeln eingedeckt In etwas mehr als ein drittel ihrer Hohe verjungt sich ihr Querschnitt geringfugig und wird dort von einem ausladenden Kragprofil umschlossen Von dort noch einmal so hoch sind auf den Seiten der Strebepfeiler Kampferprofile eingebaut Auf den Frontseiten sind in derselben Hohe Werksteine mit erhabenen Reliefs von Wappenschilden eingefugt In den funf Wandabschnitten des Chors ist je ein grosses und schlankes Spitzbogenfenster ausgespart deren Leibungen nur geringfugig aufgeweitet aber kehlenartig ausgerundet sind Ihre Fensterbanke sind steil abgeschragt Das Masswerk weist Elemente des gotischen Flamboyantstils auf Nur knapp uber dem Bogenscheitel offnet sich jeweils ein kreisrundes Fenster ein so genannter Okulus mit den gleichen Leibungen Die Steinarten und Verbande entsprechen denen des Querhauses Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war das Terrain um den Chor herum ganzlich verfullt und eingeebnet Nichts erinnerte dort an die Dimensionen der alten Krypta und des Chorhauptes von Mozac III Seit den 1960er Jahren hat man die noch recht gut erhaltenen Mauern des Umgangs der Krypta in Form eines halben Kreisringes ganzlich freigelegt und fachkundig restauriert In den Aussenseiten des Umgangs sind vier radial angeordnete Ausbuchtungen angeformt die einst kleine Umgangskapellen der Krypta waren und die Lage der daruber angeordneten Radialkapellen des Erdgeschosses markieren Von der ehemaligen Ringtonneneinwolbung des Kryptaumgangs sind in Nahe des Querhauses noch komplette Wolbungskonturen zu sehen Die Ecken der Umgangskapellen sind wieder aus grossformatigen Werksteinquadern gemauert die Umgangswande aber wieder aus Bruchsteinmaterial mit viel Mortel die ausseren Mauern auch aus Basaltprismen Skulptur des Kirchengebaudes Bearbeiten nbsp Portalsturz sudl Querhausarm nbsp Portalsturz sudl Querhausarm MittelstuckTympanon am Portal des sudlichen Querhausarms Bearbeiten Die westliche Wand des sudlichen Querhausarms wies ursprunglich ein Portal auf das zum Kreuzgang hinaus fuhrte Die Portaloffnung wurde im Zuge der Wiederherstellungsarbeiten im 15 Jahrhundert zugemauert Erhalten blieb allerdings das Bogenfeld das von stark beschadigten Bogensteinen uberfangen wird die auf ihrer Frontseite mit zwei durch eine Kehle getrennten Rundprofilen dekoriert sind die von feinen Begleitern flankiert werden Der Bogen steht auf Kampferplatten deren Unterkonstruktionen fehlen Etwa die untere Halfte des Bogenfeldes wird von einem monolithischen Tursturz eingenommen dessen Oberseite dachartig nach beiden Seiten um circa 25 Grad geneigt ist nbsp Portalsturz sudl Querhausarm links der MitteSeine Frontseite ist aufwandig und hochwertig skulptiert mit Reliefs von zehn Personen deren Massstab von innen nach aussen abnimmt der Neigung der Sturzoberkante folgend Der Bildhauer kam damit einem alten Brauch nach demzufolge die Massstabsgrosse der Figuren ihrer Bedeutung oder ihrer Wurde entsprach Die Reliefs zeigen noch Reste einer polychromen Fassung insbesondere die Goldfarbtone Der Sturz wird hintergrundig eingerahmt unten von einem schmalen glatten Band oben von einem geneigten breiteren Band Die Figuren stehen mit nackten Fussen auf dem unteren Band eine fallt darauf demutsvoll auf die Knie Ihre Korper befinden sich vor der Ebene des oberen Bandes ihre Haupter uberragen es geringfugig mit ihren Nimben nbsp Portalsturz sudl Querhausarm rechts der MitteDie Mitte dominiert eine thronende Madonna mit nahezu schwarzem Antlitz die sogar sitzend die anderen Personen uberragt Der Thron ragt mit seinem Sockel und den beiden Lehnen etwas aus dem unteren Band heraus Das Jesuskind sitzt auf dem Schoss seiner Mutter frontal zum Betrachter und tragt wie sie eine Krone Es erhebt die rechte Hand zum Segensgruss mit zwei ausgestreckten Fingern und druckt eine Tafel oder ein Buch gegen seine Brust Beide sind mit Nimben hinter ihren Kopfen gekennzeichnet das Jesuskind mit einem Kreuznimbus Beidseitig der Mitte stehen Figuren von Heiligen an ihren Nimben als solche zu erkennen Links ist heilige Petrus an den Schlusseln zu identifizieren auf der Gegenseite steht der bartlose heilige Johannes das Buch des Evangeliums mit beiden Handen an die Brust gedruckt Hinter Petrus folgt vermutlich der heilige Austremonius der mit seiner Rechten der Jungfrau den betenden den Abt von Mozac empfiehlt der in demutiger Haltung auf die Knie fallt Eine vergleichbare demutige Haltung findet man bei der heiligen Fides uber dem Portal von Ste Foy de Conques Auf gleicher Hohe neben ihm steht ein Heiliger mit einem kleinen Nimbusrest der in einer Hand eine Art Pinienzapfen tragt Die nachsten beiden Personen hinter Johannes halten in ihrer Rechten einen Krummstab in der Linken die heilige Schrift Die letzte und kleinste Person in dieser Reihe tragt in der Rechten ein Tatzenkreuz auf einem kurzen Stiel In seiner Linken scheint er eine Blute an ihrem Stangel empor zu halten Trotz gewisser Steifheit und Unbeholfenheit einiger Haltungen zeigt sich der franzosische Kunsthistoriker Swiechowski von den ausgepragten Reliefs der Kopfe und von der Skulptur der Augen positiv beeindruckt Er ordnet den Tursturz derselben Werkstatt zu die auch das Auferstehungskapitell gestaltet hat Der restliche obere Abschnitt des Bogenfeldes war einmal vollstandig verputzt und vielfarbig bemalt von denen nur kummerliche Reste ubrig geblieben sind Rechts aussen findet man noch eine zusammenhangende blau bemalte Putzflache Halbrechts ist vielleicht noch ein Engel mit Nimbus und Flugel zu erahnen der sich der Mitte zuwendet Alles andere ist der Zerstorung anheim gefallen Kapitelle Bearbeiten Von ehemals 48 Kapitellen des Langhauses sind immerhin noch 45 in situ erhalten Die Kapitelle der ehemaligen Vierungspfeiler sind weitgehend im neuen Mauerwerk des 15 Jahrhunderts verschwunden Auf den acht Saulen des ehemaligen Chorapsis gab es jeweils ein grosses allseitig skulptiertes Kapitell Von denen sind drei grossartige Einzelstucke in bestem Erhaltungszustand in der Kirche auf kurzen Saulenstumpfen in Augenhohe aufgestellt worden zwei davon im Joch 1 des Mittelschiffs und eines eingangs des Chorraumes Liste der Kapitelle von MozacDie Lage der Kapitelle sind anhand der Nummerierung in der beigefugten Lageskizze zu entnehmen nbsp Mozac Lage der Kapitelle1 Atlanten 2 Auferstehung Jesu 3 Manner klettern im Rankenwerk 6 Manner 9 Masken in Blattwerk siehe auch 11 und 42 10 Geflugelte Drachen stehen sich gegenuber siehe auch 39 11 Drei Masken siehe auch 9 und 42 12 Kentauren siehe auch 35 13 Mann und sitzendem Affen 14 Dieb im Weingarten mit Bewacher 18 Geschichte von Jonas 19 Vogel mit Schwanzen aus Blattwerk siehe auch 26 und 27 22 Befreiung des heiligen Petrus 24 Genien mit Schilden siehe auch 36 26 Vogel mit Schwanzen aus Blattwerk siehe auch 19 und 27 29 Greife an einem Kelch siehe auch 44 30 Nackte Manner mit einem Knie am Boden 33 Manner reiten auf Bocken siehe auch 43 35 Kentauren siehe auch 12 nbsp Kapitell 2 Auferstehung Die heiligen Frauen nbsp Kapitell 2 Auferstehung Der Engel nbsp Kapitell 2 Auferstehung Sarkopheag 36 Genien mit Schilden siehe auch 24 37 Affe und Gaukler siehe auch 13 38 Tobias und Samson 39 Drachen siehe auch 10 42 Masken und Akanthusblatter siehe auch 9 und 11 43 Greife an einem Kelch siehe auch 29 48 Kapitell der Offenbarung oder Vier Engel und vier WindeBlattkapitelle sind nicht erwahnt Kapitelle des ehemaligen Chors Bearbeiten Kapitell Nr 2 Die Auferstehung JesuDer Meister von Mozac hielt an einer alten Tradition fest in dem er das Geschehen der Auferstehung nicht direkt sondern stellvertretend durch die heiligen Frauen darstellt die am Ostermorgen das Grab besuchten Die Frauen nahern sich gleichsam einer Prozession in schmerzvoller Trauer und drucken Gefasse mit Spezereien fur die Einbalsamierung des Leichnams Jesu an sich Von einem unwirklich scheinenden Hintergrund einer aufgespannten Draperie mit angedeutetem Faltenwurf heben sich ihre Gestalten ab Am leeren Grab sitzt ein Engel Er verkundet mit ausladender Gebarde die ungeheuerliche Nachricht Christus ist nicht mehr hier er ist auferstanden Der grossartig gestaltete Sarkophag an den er sich lehnt erinnert an eine Kirche mit Dach Turm und einem Altarraum mit Lampen Eine ahnliche Szenerie findet man in Saint Nectaire auf den Chorkapitellen Nr 7 und 8 Die eingeschlafenen Wachsoldaten auf der letzten Kapitellseite ahnen davon nichts In der Skulptur der Auvergne wurde eine galloromische Tradition bei der Darstellung der menschlichen Gestalt gepflegt die sich stets aus ubergrossen Kopfen und kurzen Korpern zusammensetzte Diese wird hier beim Zug der Frauen vollzogen Die Frauen besitzen unter ihren langen Gewandern stark verkurzte Beine ein bewusst angewandter Kunstgriff des Bildhauers mit Rucksichtnahme auf den Ort der Anbringung in immerhin funf Metern Hohe Deshalb wurden auch die Gesichter vergrossert auch wenn sie mit grosster Sorgfalt komponiert worden sind Besonders zu bewundern ist diesbezuglich das Gesicht der Maria Magdalena in der Mitte der Gruppe Die Bohrung inmitten der Pupillen lassen den Blick besonders lebendig wirken Die Skulptur der Kopfe hebt sich deutlich vom planen Untergrund der Nimben ab Mit eindrucksvollen aber sparsamen Gebarden vor allen bei Maria Magdalena wird eine grosse Zuruckhaltung ihrer Ohnmacht und ihre Trauer zum Ausdruck gebracht Der jugendliche Engel der Auferstehung mit seinen dunklen Augen wirkt besonders schon In sitzender Haltung und mit blossen Fussen auf der Sarkophagplatte empfangt er die Frauen Sein locker hangender Umhang lasst die Schulter den gestreckten Arm und die angewinkelten Beine sich deutlich abzeichnen Hier steht eine besondere Bewegtheit des sitzenden Engels mit seiner Korperbeugung und seinen Gebarden dem statisch wirkenden Zug der Frauen gegenuber Die jugendliche Engelsgestalt in voller Bewegung symbolisiert schon alleine die ganze Osterfreude Vollkommen anders stellt sich die gegenuberstehende Seite dar auf der in humorvoller Art die im Stehen schlafenden Wachter gezeigt werden Einer ballt sogar seine Fauste Die Kopfe mit spitzen Helmen pendeln im Tiefschlaf in verschiedene Richtungen Sie haben das Bewusstsein verloren nbsp Kapitell 2 Schlafende Wachter nbsp Kapitell 2 Auferstehung Die Frauen Detail nbsp Kapitell 2 Auferstehung Die Frauen Detail nbsp Kapitell 2 Auferstehung Der Engel Detail nbsp Kapitell 2 Auferstehung Maria Magdalena Portrat Kapitell Nr 1 Atlanten Der Name Atlanten ist eigentlich unzutreffend da die Personen gar nichts tragen Es handelt sich aber um eine grossartige kunstlerische Komposition Vier nackte Oberkorper von Mannern stehen zentriert auf den Kanten des Kapitells auf ihren Knien Arme und Unterschenkel aufwarts abgewinkelt und beruhren sich jeweils in Korbmitte Ihre Skulptur nahert sich der Vollplastik Schultern und Nacken haben sich vollstandig vom Untergrund gelost Man verspurt in Korperbau und Gestalt ein Streben nach einer naturnahen Skulptur Die Gebarden und Gesichter sind je nach Seite unterschiedlich geformt Die Hande greifen nach Pinienzapfen und bilden eine Girlande die sich um das ganze Kapitell herumzieht nbsp Kapitell 1 Atlanten nbsp Kapitell 1 Atlanten nbsp Kapitell 1 Atlanten nbsp Kapitell 1 AtlantenKapitell Nr 48 Kapitell der Offenbarung oder Vier Engel und vier Winde Auf den Kapitellkanten stehen Engel mit leicht abgewinkelten Beinen und ausgebreiteten Flugeln dem Betrachter zugewandt Zwischen ihnen hocken teils nackte bartlose Manner mit uberkreuzten Beinen und teilweise geoffneten Mundern etwas zu den links stehenden Engeln gewandt Die Engel versuchen mit ihrer Linken deren Mund zu schliessen in dem sie Oberkiefer und Kinn umschliessen Einer der Manner halt dabei ein Blashorn in den Mund Die anderen tragen je ein Blashorn vor der Brust Die Engel tragen in ihrer Rechten auch je ein solches Das Kapitell wurde im September 1983 in der Sudwand des Chors gefunden Diese Ikonographie ist wohl einzigartig in der des christlichen Abendlandes In Kapitel 7 Vers 1 der Offenbarung des heiligen Johannes verhindern vier Engel dass aus den vier Himmelsrichtungen der Erde vier Winde blasen nbsp Kapitell 48 Offenbarungskapitell nbsp Kapitell 48 Offenbarungskapitell nbsp Kapitell 48 Offenbarungskapitell nbsp Kapitell 48 OffenbarungskapitellKapitelle des Langhauses Bearbeiten Ihre grosse Einheitlichkeit in Stil Skulptur und kunstlerischem Wert lasst auf denselben Bildhauer schliessen Das setzt allerdings einen ungewohnlich rasche Ausfuhrung und einen ausserordentlichen Gestaltungsreichtum voraus ganz im Gegenteil von Brioude wo sich auf etlichen Kapitellen die Handschrift oder der Einfluss der Werkstatt von Mozac abzeichnet Die Kapitelle von Mozac unterscheiden sich von den anderen auvergnatischer Skulptur nicht durch besondere thematische Originalitat Ihre Motive stammen aus demselben Bestand der auf die Antike zuruckgeht mit seinen Kentauren Siegesgottinnen Greifen Pseudoatlanten sich gegenuberstehenden Drachen und Masken inmitten von Blattwerk Haufig trifft man auf das in der Auvergne weit verbreitete Motiv des Schaustellers mit einem Affen Die Skulptur der Langhauskapitelle besitzt nicht zuletzt dadurch seinen Rang dass dort ein ausgepragter Sinn fur ornamentale Komposition entwickelt worden ist Die Korbe der Kapitelle sind nicht uberladen Zwei Chimaren mit gewundenen Leibern und steifen Flugeln reichen aus um ein Kapitell zu fullen Nr 10 Ihre klaren Umrisse werden durch das auf nahezu alle Kapitelle sanft einfallende Seitenlicht unterstrichen In der Bildgestaltung wird eine stets lebendige Symmetrie sichtbar teils streng aber auch aufgelockert so etwa auf dem Kapitell Nr 33 mit den Bocken die sich Kopf an Kopf gegenuberstehen Ein erstaunliches Zusammenwirken zwischen Tier und Pflanzenwelt schafft eine poetische Sphare so etwa eine Krone aus Akanthusblattern die sich anmutig um den Schaftring eines Kapitells winden oder es sitzen Schausteller und Affe gemeinsam auf einem Blatt Nr 13 und 37 Immer wieder schmucken Fruchtstande und Blatter die Mitte der Korbe wie auf den Kapitellen Nr 12 und 35 mit Kentauren In fast allen Fallen enden die Schwanze der Tiere sei es Bock Kentaur oder Greif in aufgefachertem Blattwerk Selbst die Barte der sich gegenuberstehenden Bocke sind als Akanthusblatter dargestellt Die diesbezuglich schonsten Kapitelle sind die mit den Nummern 19 26 und 27 auf denen einfallsreich abgewandelt Vogel mit Schwanzen aus Blattern dargestellt sind an sich windenden Ranken mit prachtvollen Blumen und Fruchten bestuckt nach denen sie picken Nicht zu finden sind auf den Kapitellkanten menschliche Kopfe mit unbewegtem Ausdruck wie sie fur die Gestaltung des Bildhauers Rotbertus in Notre Dame du Port typisch sind Im Langhaus von Mozac waren die Bildhauer darauf bedacht die menschlichen Proportionen moglichst wirklichkeitsgetreu wiederzugeben Diesem Umstand entsprechend findet man dort keine stehend dargestellten Figuren sondern nur sitzende kniende auf Bocken oder gar Fischen reitende Nr 38 und selbst kriechende Gestalten wie etwa der Dieb im Weinberg Nr 14 Nahezu immer sind es junge bartlose Gesichter die durchweg vollplastisch gearbeitet worden sind Arme und Beine losen sich manchmal vom Untergrund nbsp Kapitell 13 auch 37 Gaukler mit einem Affen nbsp Kapitell 37 auch 13 Gaukler mit Gefassund einem Affen mit Kugel nbsp Kapitell 12 auch 35 Kentauren ernten Fruchte nbsp Kapitell 35 auch 12 Kentauren ernten Fruchte nbsp Kapitell 26 auch 19 27 Vogel mit Schwanzen aus Blattwerk und Masken nbsp Kapitell 19 auch 26 27 Vogel mit Schwanzen aus Blattwerk und Masken nbsp Kapitell 14 Cieb im Weingarten kriechend nbsp Kapitell 14 Wachter im Weinberg mit Lanze nbsp Kapitell Rankenwerk nbsp 2 Kapitelle RankenwerkEs gibt im Langhaus nur ein einziges Kapitell mit erzahlender Darstellung Nr 18 Es widmet sich der Geschichte des Jonas Vorbild fur diese Szene war ein fruhchristlicher Sarkophag Auf einem in Seenot geratenen Boot wird der nackte Jonas von seinem Gefahrten in die See geworfen Ein Wal kommt gerade daher um ihn aufzufangen Weiter links erholt sich schlafend der eben ausgespiene Jonas vor einem Wacholderbusch Etwas weiter entfernt sieht man die Mauern der Stadt Ninive Es handelt sich hier um eine naive etwas uberladene Kapitellskulptur welche aber die wesentlichen Ereignisse der Bibelerzahlung verdichtet wiedergibt mit einem Abflug von Humor bei dem sich der Steuermann die Augen zuhalt In ahnlicher Weise wird auf Kapitell Nr 22 die Befreiung der Apostels Petrus erzahlt einem der Patrone der Abtei vermutlich vom selben Bildhauer geschaffen Es ist noch das einzige in situ befindliche Kapitell am ehemaligen Triumphboden zum einstigen Chor Auf den Maskenkapitellen Nr 9 und 11 entspriessen gewundenen Akanthusblatter aus dem Schaftring und bekleiden den unteren Bereich des Korbes Kraftigere Blatter haben sich an den Kapitellkanten ausgebreitet Aus dem ganzen Blattwerk ragen Menschenkopfe mit und ohne Bart hervor mit ausgepragten Charakteren Sie sind teilweise stilisiert dargestellt ein Kopf wurde moglicherweise von einem Jupiter Serapis angeregt Nr 11 Die Sudseite des Kapitells Nr 9 prasentiert dagegen ein wirkliches Portrat das ein fur die Romanik erstaunliches Bemuhen um individuellen Ausdruck aufweist Ein nahezu gleicher Kranz aus Akanthusblattern umgibt auch das Kapitell der Genien Nr 36 In seiner Korbmitte ist ein kleiner Kopf zu sehen mit angstlichen Ausdruck heftiger innerer Qual Beide Kapitelle wurden vermutlich von gleicher Hand und zur selben Zeit skulptiert nbsp Kapitell 36 auch 24 Genien mit Schilden nbsp Kapitell 24 auch 36 Genien mit Schilden nbsp Kapitell 27 auch 19 26 Vogel mit Schwanzen aus Blattwerk und Katzenkopf nbsp Kapitell 29 auch 44 Greife mit Kelch nbsp Kapitell 33 auch 43 Manner reiten auf Bocken nbsp Kapitell 3 Manner klettern im Rankenwerk nbsp Kapitell 39 auch 10 geflugelte Drachen nbsp Kapitell 9 Masken in RankenwerkEine Werkstatt oder zwei Bearbeiten Auf den ersten Blick scheint sich die Unterscheidung in zwei Werkstatten aufzudrangen Diese Annahme beruht auf den ausgepragten Gegensatzen zwischen den in Form und Struktur ausnehmend kraftvollen Kapitellen auf den Rundsaulen des ehemaligen Umgangschors und den mit Raffinement und Poesie angereicherten Kapitelle auf den Diensten der Pfeiler des Langhauses Man muss sich vergegenwartigen dass ein Bildhauer bei der Skulptur eines allseitigen Kapitells andere Probleme zu meistern hat als bei einem eingebundenen Kapitell Bei dem ersten verfugt er theoretisch uber das doppelte Verarbeitungsvolumen Tatsachlich aber uber deutlich mehr Die vier Seiten des Kapitells lassen sich unabhangig voneinander bearbeiten Beim eingebundenen Kapitell uber teilrunden Saulen Diensten sind hingegen die kurzen Breitseiten nahezu unbrauchbar Man hat in diesen Fallen ein altes Verfahren praktiziert und die Darstellung uber Eck ausgeweitet Man muss auch unterscheiden zwischen der erzahlenden und der dekorativen Skulptur eines Kapitells Der Betrachter darf sich nicht davon tauschen lassen dass die Figuren der Kapitelle des Langhauses gegenuber den vereinzelt ubrig gebliebenen des Umgangschors verhaltnismassig klein erscheinen Die heute nur noch in Augenhohe zu betrachtenden Figuren der Chorkapitelle erscheinen wesentlich grosser und ihre Perspektive wirkt verfalscht Wenn man das einer vermutlich ersten Werkstatt zugeschriebene Kapitell Atlantenkapitell Nr 1 mit denen des Langhauses vergleicht kommt man zu uberraschenden Gemeinsamkeiten In beiden Fallen bemuhten sich die Bildhauer um vollplastische Modellierungen Die gleiche Ablosung von Kopfen und Armen der Atlanten von ihren Untergrund kann man auch im Langhaus wenn auch in geringerem Umfang Das Verhaltnis von Kopf und Korper entspricht etwa den naturlichen Proportionen auch hier treten die Haupter plastisch hervor Arme und Beine sind teilweise vollrund gestaltet Es geht noch weiter mit einem scheinbar belanglosen Detail dass aber von grosser Bedeutung sein durfte weil es eine Art Signatur der Werkstatt bedeutet Auf dem Kapitell der Atlanten kann man zwei Formen mannlicher Haartracht feststellen Die eine besteht aus breiten Haarstrahnen deren Enden sich gegen den Uhrzeigersinn lockenformig einrollen die andere aus parallelen ebenfalls breiten aber glatten und regelmassigen Strahnen die am Kopf zu kleben scheinen mit oder ohne Mittelscheitel gekammt Beide Frisuren lassen eine zugige Ausfuhrung erkennen die nicht mit der feinen Genauigkeit des Rotbertus von Arvernis Clermont vergleichbar sind Diese eigentumliche Haartracht trifft man nicht nur auf den Masken Nr 11 sondern auf fast allen Kapitellen In Mozac III lagen zwischen dem Atlantenkapitell im Chorumgang Nr 1 und dem Kapitell vor der Westwand des Langhauses mit kletternden Mannern Nr 3 immerhin fast 50 Meter Entfernung Hier wie da findet man dieselbe Art der Haartracht der Locken wie auch der parallelen Rillen was sicher kein Zufall ist Derartigen Eigenheiten kann man durchaus als Signatur bezeichnen Nach Zusammenfassung der vorstehenden Beobachtungen die Entwicklung vom Flach zum Hochrelief die plastische Gestaltung der Kopfe und der Haartracht lasst sich daraus durchaus folgern dass nur eine einzige Werkstatt relativ kurzfristig mit der Skulptur der Kapitelle in Mozac beschaftigt gewesen sein konnte Mit einer solchen plausiblen Annahme konnte man in Ermangelung der bedeutendsten Teile der Architektur die Errichtung dieser Kirche genauer datieren und ihr eine zugige Erbauung ohne Unterbrechung bescheinigen Folgt dieser Annahme in dem man die Eroffnung der Baustelle gegen Ende des 11 Jahrhunderts nach dem Anschluss an Cluny 1095 datiert so liesse sich die Erschaffung der Kapitelle von Mozac in das erste Viertel des 12 Jahrhunderts bestatigen Eine einzige Werkstatt bedeutet allerdings nicht nur einen sondern stets mehrere Bildhauer ein jeder mit der ihm eigentumlichen Personlichkeit in unterschiedlichen Grenzen So etwas lasst sich gut beobachten beim Vergleich von Kapitellskulpturen mit ahnlichen Themen und nach demselben Schema Schaut man sich die Darstellungen der Vogel mit Schwanzen aus Ranken und Blattwerk an Nr 19 26 und 27 und vergleicht sie mit den Genien mit Schilden Siegesgottinen Nr 24 und 36 so sind die Qualitatsunterschiede unverkennbar obwohl sie zeitgleich gefertigt worden sind Kapitelle im Musee lapidaire von Mozac Bearbeiten nbsp Kapitell Portrat eines bartigen Alten Musee lapidaire nbsp Kapitell Daniel in der Lowengrube Musee lapidaire nbsp Kapitell mit Drachen Musee lapidaireKirchenschatz BearbeitenReliquienschrein des Hl Calmin und der Hl Namadie Bearbeiten nbsp Gekreuzigter auf dem Schrein des St Calminius Detail Der kostbare Schrein der die Reliquien der Grunder von Mozac birgt ist Jean Ozena 1756 1832 einem frommen und mutigen Einwohner und Stadtrat von Mozac zu verdanken der ihn wahrend der Franzosischen Revolution versteckte und dadurch fur die Nachwelt retten konnte Der Schrein hat die Form eines Kirchenschiffs ohne Querhaus und Chor Mit seinen Ausmassen von 81 24 45 Zentimeter ist er der grosste erhaltene Reliquienschrein aus dem Limousin und zugleich der prachtigste Der Holzkern ist bekleidet mit 14 leicht gewolbten Kupferplatten die mit farbigem Limoges Emaille aus Grubenschmelz versehen wurden Die nicht ausgehobenen feuervergoldeten Kupferflachen sind im Laufe der Zeit verblasst Die verwendeten fur Limoges typischen Farbtone vom dunklen fast schwarzen Blau uber warmes Lapislazuliblau grunliches Turkisblau bis hin zum leuchtenden Lavendelblau prasentieren sich immer noch in leuchtender Farbigkeit Lapislazuliblau und Turkisblau wurde fur grossere Hintergrundflachen eingesetzt Daruber hinaus fanden Grun in vier Tonen Gelb Weiss und ganz selten Rot Verwendung letztes um Kleider oder bestimmte Motive zu betonen Mit wenigen Farbtupfern konnte der Emailleur unterschiedlichste Wirkungen erzielen Tropfen von Emaille lassen Augen reliefartig wirken oder tauschen Edelsteine vor Die bildlichen Darstellungen werden haufig mit Inschriften in lateinischen Majuskeln auf Schriftbandern erlautert Die Informationen kommen denen einer Geschichtsschreibung recht nahe Da zwischen der Abteigrundung Ende 7 Jahrhundert und Fertigung der Texte des Schreins Mitte bis Ende 12 Jahrhundert ein Zeitraum von etwa 500 Jahren lag und die fruhen Geschehnisse fast nur mundlich uberliefert wurden muss man bei solchen Texten mit legendenhaften Veranderungen der realen Geschichte rechnen Auf den Langsseiten heben sich die Figurenreliefs aus vergoldetem Kupfer wirkungsvoll vor einem Untergrund ab der reich mit Blumenranken Rosetten und kufischen arabischen Schriftzeichen ornamentiert ist Das untere Mittelfeld zeigt eine Kreuzigung Christi Maria und Johannes Auf dem Mittelfeld des Daches ist eine Majestas Domini dargestellt Seitlich davon reihen sich die Zwolf Apostel unter einer Blendarkade auf Die Namen sind auf einem Band geschrieben welches sich auf dem Hintergrund abzeichnet Petrus mit den Schlusseln Thomas weist mit einer Gebarde auf Christus am Kreuz Die meisten tragen das Buch der heiligen Schrift vor ihrer Brust Die Ruckseite des Schreins ist in sechs Felder gegliedert die dem heiligen Calminius und seiner Ehefrau Namadia gewidmet sind Dargestellt wird die Grundung der drei Abteien deren Stifter und Wohltater sie gewesen sein sollen 1 Saint Chaffre le Monastier in der Diozese von Le Puy 2 Tulle in der Diozese von Limoges 3 Mozac zu Ehren des heiligen Martyrers Caprasius und des Apostels Petrus Auf der Platte zur Stiftung von Mozac ist in der Mitte eine Architektur dargestellt die mehr als die Halfte der gesamten Feldbreite einnimmt und ein Kirchengebaude symbolisiert mit einer grossen Arkade im Zentrum flankiert von zwei sehr schmalen Arkaden vielleicht ein dreischiffiges Langhaus mit einem geschuppten Dach uberdeckt auf dem drei Turmchen sitzen Das Mittelschiff teilt sich in eine obere und untere Halfte In der unteren finden Bauarbeiten statt Auf einem gemauerten Altar der wegen der fehlenden Altartuchabdeckung noch nicht konsekriert ist steht ein grosser Bottich mit Mortel gefullt uber den sich zwei Maurer beugen die vielleicht schon in Le Monastir und Tulle dabei waren Einer von ihnen tragt in den Handen ein zylindrisches Gefass mit dem er vermutlich Mortel in den Bottich nachfullt Der zweite ist dabei eine Maurerkelle in den Mortel zu tauchen Mit der Linken setzt er einen weiteren Mauerstein auf den begonnenen kaum brusthohen Mauerpfeiler auf dem er soeben Mortel aufgetragen hat Eine ausserst realistische Darstellung nbsp Gitter vor Schrein des hl CalminiusIm Bogenfeld daruber ist der Oberkorper des Hl Caprais dargestellt einer der beiden Kirchenpatrone den Blick leicht nach links gewandt mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand auf das Buch in seiner Linken weisend Auf dem Schriftband darunter liest man S CAPRASIVS MARTIR DEI X Heiliger Caprais Martyrer Gottes Links steht die heilige Namadie mit dem Zeigefinger der Linken zur Mitte weisend Das dachartig abgeknickte Schriftband daruber informiert NAMADIA Auf der Seite gegenuber steht der heilige Calminius in seiner Linken die heilige Schrift mit zwei Fingern der Rechten zur Mitte weisend Das dachartige Schriftband nennt seinen Namen CALMINIVS Alle drei Heiligen tragen Nimben hinter ihren Kopfen Auf dreien der vier Rander des Platte entziffert man folgenden Text S CALMINIVS CO N STRUIT TERCIA M ABBA T IAM NOMINE MAVTIACUM IN ARVERNENSI EP ISCOP ATV INONME SI CAPRASII MRIS ET S AN C T I PETR I QV A M OFER EIS DEM S AN C T IS Es konnte etwa heissen Der heilige Calminius baute eine dritte Abtei mit dem Namen Mauziacum das heutige Mozac im Bistum Arvernensius der heutigen Auvergne zu Ehren des heiligen Caprasius Caprais und des heiligen Petrus die ihm angeboten worden sind Des Weiteren werden die Bestattungen von Calminius und Namadia in wunderbaren stilisierten Bildnissen dargestellt Die Seelen der Verstorbenen bei Calminius in Form eines kleinen nackten Menschen der von Engeln im Paradies empfangen wird und gleichzeitig auf Erden sein Leichnam in eine prachtvollen Grab gebettet ist Auf dem letzten Feld ist ein Abt von Mozac mit Namen Petrus dargestellt der zwischen einem Diakon und Subdiakon steht und eine Messe liest Auf dem Schriftband ist zu lesen PETRUS ABBAS MAUZIACUS FECIT CAPSAM PRECIO SAM Der Abt Petrus von Mozac machte diesen wertvollen Sarkophag Das konnte ein wichtiger Hinweis auf eine genauere Datierung darstellen Im 12 und 13 Jahrhundert trugen aber viele Abte diesen Namen Die Historiker hatten sich zunachst auf einen Abt im 12 Jahrhundert und spater auf einen aus dem 13 Jahrhundert geeinigt Es gab seinerzeit eine Tendenz mittelalterliche Kunstwerke zu verjungen Zuletzt entschied man sich auf den Abt Petrus III von Mozac der das Amt in der Zeit von 1168 bis 1181 bekleidete Eine Giebelseite des Schreins zeigt die Jungfrau Maria die andere den Hl Austremonius dessen Reliquien in Mozac aufbewahrt werden Die Giebel werden als vielleicht die schonsten Teile des Schreins bezeichnet auf denen die Emailleure von Limoges die Meisterschaft in ihrem Handwerks in Form und Farbgefuhl gezeigt haben Der First des Schreins wird von einem vergoldeten Kamm gekront der aus etwa 60 Miniaturen von aneinander gereihten Rundbogen Arkaden besteht Der Schrein wird heute in einem engmaschig vergitterten Schrank auf der Giebelwand des sudlichen Querhausarms ausgestellt Galerie des Emailleschreins nbsp Grundung und Erbauung der Abtei von Mozac nbsp Christus in der Mandorla und die vier Evangelistensymbole nbsp Gekreuzigter Christus mit Maria und Johannes nbsp Die Apostel Matthias Thomas und Petrus nbsp Die Apostel Andreas Jakobus und Paulus nbsp Hl Austremonius Evangelist der Auvergne nbsp Die Jungfrau mit dem Kind nbsp Hl Calminius nbsp Schrein des hl AustremoniusReliquienschrein des heiligen Austremonius Bearbeiten Die gleichen Ausmasse besitzt der schlichte polychrom gefasste holzerne Schrein der die Gebeine des Hl Austremonius enthalt Er wird datiert auf das 16 bis 17 Jahrhundert Die Malereien stellen die zwolf Apostel dar und sind mit C Mayre fecit signiert Er befindet sich heute in der vergitterten Kapelle auf der Langhaussudseite im 4 Joch Sonstige Teile des Kirchenschatzes Bearbeiten nbsp ReliquienschreinNoch im 19 Jahrhundert gehorte ein wunderbares Prozessionskreuz zum Kirchenschatz das aber vor mehr als 50 Jahren verkauft worden ist Es gab auch noch ein kostbares byzantinisches Seidengewebe wahrscheinlich waren darin die Reliquien des heiligen Austremonius eingewickelt Anfang des 20 Jahrhunderts hat man es dem historischen Museum fur Textilien in Lyon uberlassen Zusammen mit dem Schrein des heiligen Austremonius sind eine kostbare Monstranz neben einigen Messkelchen ausgestellt Literatur BearbeitenUlrich Rosenbaum Auvergne und Zentralmassiv Koln 1981 1989 S 81 82 Abb 14 20 ISBN 3 7701 1111 7 Bernhard Craplet Romanische Auvergne Echter Verlag Wurzburg 1992 S 140 185 Abb 56 68 ISBN 3 429 01463 8 Er benutzte den Ortsnamen Mozat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abteikirche Mozac Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien frz Bilder Historischer Club von Mozac Luftbild Paroisse Notre Dame des Sources au Pays Riomois auf der Website des Erzbistums Clermont45 890611111111 3 0945833333333 Koordinaten 45 53 26 2 N 3 5 40 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abteikirche Mozac amp oldid 236827179