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Unter Massif barlong frz etwa quer rechteckiges Massiv oder auch ungleichmassiges Mauergeviert versteht man die charakteristische Ausgestaltung der Architektur des oberen Vierungsbereiches und dessen beiden Seitenflugel bei den romanischen sechs Hauptkirchen in der Basse Auvergne oder Limagne einer Landschaft um die Stadt Clermont Ferrand in Frankreich Es handelt sich um die Kirchen in Reihenfolge ihrer Grosse Saint Saturnin Saint Nectaire Notre Dame d Orcival Notre Dame du Port de Clermont Ferrand Mozac oder Mozat bei der das Massif barlong nicht mehr erhalten ist und Saint Austremoine d Issoire Das Vorbild dieser Hauptkirchen ist die vorromanische Kathedrale von Clermont Ferrand die einem gotischen Neubau weichen musste Das Massif barlong wird auch als auvergnatischer Block oder auvergnatischer Querriegel bezeichnet Es ist stets ein wesentlicher Bestandteil einer auvergnatischen Pyramide Inhaltsverzeichnis 1 Aussere Erscheinung 2 Inneres 3 Literatur 4 WeblinksAussere Erscheinung BearbeitenDas Volumen des Massif barlong beginnt auf der Hohe der Traufen der Querhausarme und schliesst oberseitig in Hohe des Kuppelscheitels ab Es besitzt einen lang gestreckten rechteckigen Grundriss in Breite des Querhauses und der Vierung und in Lange der Vierung zuzuglich der beiden seitlich angrenzenden erhohten Raumabschnitte uber den Verlangerungen der Seitenschiffe Letztere werden von halben Tonnen uberwolbt die von flach geneigten Pultdachern abgedeckt sind deren Firste schliessen in Hohe des Kuppelscheitels gegen die zu ihnen parallel verlaufenden Achteckseiten des Turmsockels an Diese Firste schwenken auf den anschliessenden Seiten des Achtecks leicht abwarts und lassen so dort kleine dreieckige walmartige Dachflachen entstehen deren kurze Traufen auf den West und Ostwanden des Massif abschliessen Diese Wande gehen gelegentlich bis auf knappe Versatze oberflachenbundig in die Wande des Querhauses und die ihrer Verlangerungen sowie in die nach Osten und Westen weisenden Achteckseiten des Turmsockels uber Das ganze Gebilde erweckt den Eindruck als ob der oktogonale Sockel des Vierungsturm von den seitlichen Teilen des Massif wie in einem Schraubstock eingezwangt wird nbsp Notre Dame du Port Clermont Ferrand Massif barlong sudlicher QuerhausarmUm diesem massiven Unterbau die Schwere zu nehmen hat man die meist zahlreich aufgereihten Fenster und die dazwischen befindlichen Wandabschnitte mit mehr oder weniger entwickelten Blendarkaden untereinander verbundenen Bei Saint Nectaire wurde das nicht gemacht bei Notre Dame du Port nur teilweise Den reichsten Dekor zeigen Issoire und Saint Saturnin nbsp Saint Austremoine d Issoire nbsp Saint Saturnin Puy de Dome nbsp Notre Dame du Port de Clermont Ferrand nbsp Notre Dame d OrcivalInneres Bearbeiten nbsp Massif barlong im Schnitt durch Querhaus nbsp Saint Nectaire Massif barlong von untenIm Inneren beginnt das Massif barlong etwas tiefer als aussen und zwar mit den Schwibbogen die die gesamte Konstruktion tragen Die Baumeister der romanischen Hauptkirchen der Auvergne blieben einer alten karolingischen Tradition treu und verwendeten sogenannte Schwibbogen deren Struktur ansonsten allgemein aufgegeben war Sie hatten erkannt welche asthetischen Gestaltungsmoglichkeiten diese tragfahigen Mauerbogen boten Diese hatten immerhin die Lasten der Kuppel und des Glockenturms zu tragen Durch sie wurde das Querhaus nicht wie ublich ein Schiff das ein anderes ahnliches durchdringt Die Schwibbogen sind grosse Arkaden in Breite des Mittelschiffs und in Hohe des Chorgewolbes aber deutlich niedriger als das des Mittelschiffs Die daruber aufstehenden Wande gleichen die Hohendifferenzen aus und werden von Zwillings und Drillingsarkadenoffnungen durchbrochen und dementsprechend entlastet Das Gleiche gilt auch fur die Schwibbogen uber den Arkaden zwischen den Querhausarmen und den Seitenschiffverlangerungen Von unten betrachtet blickt man in das machtige frei uber dem leeren Raum schwebende Gehause des Massif barlong in das uber die bereits oben aufgefuhrten Fenster uppig Tageslicht einstromt und es wunderbar erhellt Man hat den Eindruck dass die Baumeister mit der Aussparung der Fenster hier nicht gespart haben als Ausgleich fur die sparsame Belichtung des Mittelschiffs Literatur BearbeitenBernard Craplet Romanische Auvergne Echter Verlag Wurzburg 1992 ISBN 3 429 01463 8 S 38 40 Ulrich Rosenbaum Auvergne und Zentralmassiv 4 Auflage DuMont Koln 1986 ISBN 3 7701 1111 7 S 29 30Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Massif barlong en Auvergne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massif barlong amp oldid 237562476