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Saffig ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen Koblenz in Rheinland Pfalz Sie gehort der Verbandsgemeinde Pellenz an die ihren Verwaltungssitz in Plaidt hat Wappen Deutschlandkarte50 38 7 4158333333333 130 Koordinaten 50 23 N 7 25 OBasisdatenBundesland Rheinland PfalzLandkreis Mayen KoblenzVerbandsgemeinde PellenzHohe 130 m u NHNFlache 6 97 km2Einwohner 2213 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 318 Einwohner je km2Postleitzahl 56648Vorwahl 02625Kfz Kennzeichen MYK MYGemeindeschlussel 07 1 37 096LOCODE DE SAFAdresse der Verbandsverwaltung Rathausstrasse 2 456637 PlaidtWebsite www saffig deOrtsburgermeister Dirk Rohm CDU Lage der Ortsgemeinde Saffig im Landkreis Mayen KoblenzKarte Saffig Luftaufnahme 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Bauwerke 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 6 In Saffig geboren 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSaffig liegt in der Landschaft Pellenz im linksrheinischen Teil des Neuwieder Beckens Durch Saffig fliesst die Nette in diese mundet in der Nahe des Freibades der im Schlosspark entspringende Burbach Geschichte BearbeitenDie Pellenz im aussersten Osten der Eifel ist ein uraltes Siedlungs und Kulturgebiet Erste Spuren des Menschen fuhren bis in die Altsteinzeit vor rund 200 000 Jahren zuruck So entdeckten Forscher auch auf den Wannen sowie den Wannen und Eiterkopfen bei Saffig alt und mittelsteinzeitliche Siedlungsplatze Tierknochen und Steinwerkzeuge beweisen dass Neandertaler dort das in der Ebene erlegte Wild u a Hirsch Ren Pferd Esel verwerteten Grabfunde deuten auf eine kontinuierliche Besiedlung von der Jungeren Bronzezeit und Urnenfelderkultur um 1250 um 750 v Chr uber die eisenzeitliche Eifel Hunsruck Kultur um 750 um 500 v Chr bis zur Spatlatenezeit hin Der Ortsname Saffig ist nach jungsten sprachwissenschaftlichen Untersuchungen keltischen Ursprungs und weist moglicherweise auf eine Gewasserstruktur hin Im Neuwieder Becken lagen die am weitesten nach Osten vorgeschobenen Siedlungen der keltischen Treverer die in der Zeit des Gallischen Krieges 58 50 v Chr von Caesar unterworfen wurden Die Romer nutzten die Pellenz zur Ansiedlung landwirtschaftlicher Betriebe sowie als Baustofflieferant Basalt Tuff fur zivile und militarische Projekte So wurden in Saffig verschiedentlich Uberreste von Landvillen villae rusticae mit dazugehorigen Wasserleitungen entdeckt In einem romischen Brandgrab des 2 Jahrhunderts n Chr fand man u a ein Kultbrot das damit zu den altesten Gebackfunden Deutschlands gezahlt werden muss Aufbewahrt wird diese kulturgeschichtliche Besonderheit im Pellenz Museum in Nickenich Die Bimsindustrie war und ist fur die Archaologie in der Pellenz Segen und Fluch zugleich viele Funde wurden durch sie erst moglich nicht wenige aber auch zerstort Ein positives Beispiel ist die Freilegung eines frankischen Reihengraberfeldes 1980 81 Am Westrand von Saffig war man zufallig auf diesen Friedhof der Merowingerzeit gestossen Von ursprunglich wohl einmal 350 Grabern konnten 250 systematisch untersucht werden Neben zahlreichen Grabbeigaben Schmuck Keramik Waffen fand man auch Grabsteine aus Tuff von denen einige unzweideutig christliche Symbole aufweisen Die Grosse des Graberfeldes und der hohe Anteil an Kindergrabern deutet auf eine benachbarte Siedlung hin deren Tote hier von der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts bis zum Ende des 7 Jahrhunderts bestattet wurden Vermutlich rekrutierten sich die Christen dieses Dorfes vor allem aus der romanischen Restbevolkerung Die fruhmittelalterliche Siedlung darf man nahe der Quelle des Burbachs heute im ehem Schlosspark annehmen eines Zuflusses der Nette Noch heute befindet sich hier der Ortskern Die Ausgrabungen erlauben es die Anfange einer Saffiger Dorfgemeinschaft um rund 700 Jahre zuruck zu datieren denn urkundlich erwahnt wird die Gemeinde als Saffge erst 1258 Damals war Saffig bis 1481 als kurkolnisches Lehen in der Hand der Herren von Kempenich Die Patronatsrechte lagen bis 1725 beim adligen St Cacilien Stift in Koln 1725 gelangten sie durch Karl Caspar III von der Leyen 1655 1739 Regierungszeit 1687 1733 an die Saffiger Pfarrei und damit auch das Patrozinium der romischen Martyrerin Cacilia mit der Abgabe des Kirchenzehnten ubrigens das einzige in der Diozese Trier Uber Peter von Schoneck und Simon Mauchenheimer von Zweibrucken kam die Saffiger Herrschaft schliesslich 1481 als Lehen in die Familie von der Leyen Georg von der Leyen hatte Simons Tochter Eva geheiratet Bis zum Ende des Alten Reiches blieb fortan die Geschichte des Ortes Saffig aufs Engste mit der des bedeutenden mittelrheinischen Adelsgeschlechtes verbunden Johannes Butzbach 1477 1516 auch Piemontanus Miltenberger genannt seit 1501 im Kloster der Benediktinerabtei Laach Novize seit 1507 dort Prior und ein bedeutender Humanist seiner Zeit erwahnte in seinem Wanderbuchlein wie er im Dezember 1500 auf dem Weg ins Kloster im Haus des hochedlen Herren Georg von der Leyen in Saffig Station machte Georgs I Sohn Simon 1471 amtierte zu dieser Zeit als 22 Abt in der Abtei Laach 1491 1512 Ebenfalls in diesem Zeitraum kam um 1490 ein Mann namens Peter Breisiger oder Briesger in Saffig zur Welt der spater einer der renommiertesten Orgelbauer der Renaissance wurde Zu seinen wichtigsten Werken zahlen Instrumente in Maastricht Tongern Koblenz Andernach sowie die Trierer Domorgel 1537 Als im Jahr 1703 mit dem Tod des Freiherrn Karl Kasper die Saffiger Linie von der Leyen erlosch fiel die kurkolnische Herrschaft neben Hauptsitz in Koblenz an den alteren graflichen Zweig Saffig wurde nun zu einer reprasentativen Dependance Niederlassung ausgebaut Im Mittelpunkt standen das Grafenschloss und die 1739 1742 nach Planen Balthasar Neumanns von seinem Schuler Johannes Seiz erbaute Kirche Franz Karl von der Leyen 1736 1775 verlegte 1773 seine Residenz nach Blieskastel im heutigen Saarland womit Saffig seinen Residenzstatus verlor Fur das Dorf war der Verlust der Residenz und damit des Arbeitsplatzes der vielen an die Residenz gebundenen Handwerker eine Katastrophe Nach Annexion der linksrheinischen Gebiete durch Frankreich im Ersten Koalitionskrieg 1792 1797 wurde der von Napoleon Bonaparte 1806 in den Furstenstand erhobene Philipp von der Leyen rechtsrheinisch entschadigt und Mitglied des Rheinbundes Saffig erhielt den Status einer Mairie im Kanton Andernach zu der die Nachbargemeinden Plaidt Kruft und Kretz gehorten Die lokale Organisation der Barmherzigen Bruder besteht seit 1869 Die preussische Verwaltung machte die Gemeinde Saffig zu einem Teil der Burgermeisterei Andernach Seit 1992 gehort die Ortsgemeinde Saffig der Verbandsgemeinde Pellenz bis 31 Dezember 1991 Verbandsgemeinde Andernach Land an BevolkerungsentwicklungDie Entwicklung der Einwohnerzahl von Saffig die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszahlungen 2 Jahr Einwohner1815 4791835 7721871 8471905 1 1821939 1 3061950 1 5281961 1 983 Jahr Einwohner1970 2 1211987 1 9441997 2 1642005 2 1622011 2 2132017 2 176Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Saffig besteht aus 16 Ratsmitgliedern die bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in einer personalisierten Verhaltniswahl gewahlt wurden und dem ehrenamtlichen Ortsburgermeister als Vorsitzendem Die Sitzverteilung im Gemeinderat 3 Wahl SPD CDU FWG Gesamt2019 9 7 16 Sitze2014 9 7 16 Sitze2009 9 7 16 Sitze2004 2 9 5 16 SitzeBurgermeister Bearbeiten Dirk Rohm CDU wurde bei der Direktwahl am 26 Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 56 51 fur weitere funf Jahre zum Ortsburgermeister von Saffig gewahlt 4 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Saffig Blasonierung In Blau eine gekurzte eingeschweifte silberne Spitze darin ein wachsender roter Vulkangipfel mit schwarzem Rauch vorne balkenweise drei sich verjungende silberne Orgelpfeifen hinten ein leicht geneigter silberner Palmenzweig Wappenbegrundung Der rote Vulkankegel mit der schwarzen Rauchwolke in der Spitze im Schildfuss verweist auf die ehemaligen Vulkane der Vulkaneifel die in Saffig durch Lava und Bims Landschaft wie ortliche Industrie als Haupterwerbszweig pragte die silbernen Orgelpfeifen und der silberne Palmzweig sind einem alten Schoffensiegel von 1784 entnommen das die hl Cacilia als Patronin der Pfarrkirche von Saffig darstellt in der rechten Hand tragt sie eine Orgel als Symbol der Kirchenmusik in der linken einen Palmzweig als Zeichen ihres Martyrertodes Bauwerke Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St CaciliaDie katholische Pfarrkirche St Cacilia entstammt den Planen des beruhmten Barockbaumeister Balthasar Neumann 1739 1742 und seines Schulers Johannes Seiz Bauherren waren der Ortsherr Carl Caspar IV Franz von der Leyen der 1711 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde und seine Gemahlin Maria Sophie geborene von Schonborn Reigelsberg eine Schwester des damaligen Erzbischofs und Kurfursten von Trier Franz Georg von Schonborn Schlosspark gehorte zum Schlossgelande der Familie Von der Leyen Synagoge ehemaliges judisches Gotteshaus inzwischen Denkmal Niederlassung Barmherzige Bruder Saffig Bruderkrankenhaus Begegnungsstatte mit Grill Grillhutte ca 800 m ausserhalb Von der Leyen Halle neu erbaute MehrzweckhalleSiehe auch Liste der Kulturdenkmaler in SaffigWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIn der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde die Bau Steine Erden Industrie zum bestimmenden Wirtschaftsfaktor in der Region Aus der vorindustriellen Rauschermuhle an der Nette einer Olmuhle wurde eines der ersten Elektrizitatswerke im heutigen nordlichen Rheinland Pfalz 1911 12 und schliesslich die heutige Betriebsverwaltung sowie das Ausbildungszentrum der Westnetz GmbH Die Folgen des Niedergangs der nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzenden Bimsindustrie mit bis zu 30 Betrieben ab den 1960er Jahren konnten in Saffig aber auch durch den Ausbau der Psychiatrischen Klinik gemildert werden Seit 1869 nimmt sich die vom seligen Peter Friedhofen 1819 1860 gegrundete Kongregation der Barmherzige Bruder von Maria Hilf behinderter Menschen an Verkehr Bearbeiten Uber die Landesstrasse 123 aus Richtung Plaidt besteht eine Anbindung an die A 61 Anschlussstelle Plaidt Die A 48 lasst sich uber den Nachbarort Ochtendung erreichen In Richtung Bassenheim liegt der noch immer genutzte Hubschrauberlandeplatz Heliport Eine fur Guterverkehr genutzte Stichstrecke der Eifelquerbahn zwischen Plaidt und Saffig wurde 2006 ruckgebaut In Saffig geboren BearbeitenPeter Breisiger oder Briesger 1490 nach 1542 renommierter Orgelbauer der Renaissance Werke u a Maastricht Koblenz und Trier Wolfgang Oehms 1932 1993 Domorganist in Trier Jurgen Zack 1965 Triathlet u a Sieger bei der Ironman EuropameisterschaftWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Saffig Sammlung von Bildern Webseite der Ortsgemeinde Informationen zur Geschichte Literatur uber Saffig in der Rheinland Pfalzischen LandesbibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Bevolkerungsstand 2022 Kreise Gemeinden Verbandsgemeinden Hilfe dazu Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Regionaldaten Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Kommunalwahl 2019 Stadt und Gemeinderatswahlen Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Direktwahlen 2019 siehe Pellenz Verbandsgemeinde funfte Ergebniszeile Abgerufen am 19 Januar 2020 Stadte und Gemeinden im Landkreis Mayen Koblenz Stadte Andernach Bendorf Mayen Mendig Mulheim Karlich Munstermaifeld Polch Rhens Vallendar WeissenthurmGemeinden Acht Alken Anschau Arft Baar Bassenheim Bell Bermel Boos Brey Brodenbach Burgen Dieblich Ditscheid Einig Ettringen Gappenach Gering Gierschnach Hatzenport Hausten Herresbach Hirten Kalt Kaltenengers Kehrig Kerben Kettig Kirchwald Kobern Gondorf Kollig Kottenheim Kretz Kruft Langenfeld Langscheid Lehmen Lind Lof Lonnig Luxem Macken Mertloch Monreal Munk Nachtsheim Naunheim Nickenich Niederfell Niederwerth Nortershausen Oberfell Ochtendung Pillig Plaidt Reudelsterz Rieden Ruber Saffig Sankt Johann Sankt Sebastian Siebenbach Spay Thur Trimbs Urbar Urmitz 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