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Johannes Butzbach OSB 1477 in Miltenberg am Main 29 Dezember 1516 im Kloster Laach heute Abtei Maria Laach war Prior der Abtei Laach und als monastischer Schriftsteller ein bedeutender Vertreter des rheinischen Klosterhumanismus in der Nachfolge seines Vorbildes Johannes Trithemius Er ist der Verfasser einer Autobiographie in lateinischer Sprache die vor allem seine Erlebnisse als fahrender Schuler und als Sklave in Bohmen behandelt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Textausgaben und Ubersetzungen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenJohannes Butzbach wurde 1477 als Sohn des Webermeisters Conrad aus Butzbach und dessen Frau Margarethe in Miltenberg geboren Die Anzahl seiner leiblichen Geschwister ist unklar er hatte mindestens einen Bruder namens Conrad und eine Schwester Im Alter von neun Monaten gaben ihn seine Eltern in die Obhut einer kinderlosen Tante die ebenfalls in Miltenberg lebte Von 1483 bis zu ihrem Tod 1487 schickte diese Tante ihn auf die Miltenberger Lateinschule Nach seiner Ruckkehr ins Elternhaus begann er die Schule zu schwanzen flog damit jedoch auf und wurde von dem Unterlehrer so grausam misshandelt dass die Mutter erfolgreich dessen Entlassung durchsetzte Im Fruhsommer 1488 wurde Johannes einem Beanus ubergeben und mit diesem als fahrender Schuler auf Wanderschaft geschickt von der erst sechs Jahre spater zuruckkehrte Uber Nurnberg und Bamberg und Eger wanderten sie bis nach Kaaden in Bohmen wo sie Aufnahme in der Schule fanden Der Beanus hatte das ihm mitgegebene Zehrgeld allerdings bald verprasst und schickte Johannes zum Betteln und Stehlen Aus Furcht vor der Pest kehrten sie noch vor dem Winter uber Karlsbad nach Eger zuruck und bekamen beide eine Anstellung als Betreuer reicher Knaben Aus Neid verkaufte der Beanus den zwolfjahrigen Johannes an zwei andere Beane denen er jedoch entfliehen konnte und den Winter uber Badegaste in Karlsbad betreute Dort wurde er von dem bohmischen Adligen Burghart von Sichlau verschleppt Johannes der dort die Landessprache erlernte wurde mehrfach an andere Adlige verschenkt oder ausgeliehen denen er ebenfalls dienen musste Johannes lebte voller Angst um sein Seelenheil inmitten der haretischen Hussiten Nach zwei Jahren wurde Johannes einem anderen Herrn verschenkt dem er drei Jahre lang an verschiedene Hofe folgen musste In Prag schliesslich gelang es Johannes zu fliehen In Brux fand er einen deutschen Kaufmann der ihn bis Nurnberg mitnahm Ende Juni 1494 kehrte Johannes nach sechsjahriger Wanderschaft nach Miltenberg zuruck Sein Vater war gestorben und die Mutter hatte sich wieder verheiratet Sein Stiefvater beschaffte ihm eine Lehrstelle bei einem Aschaffenburger Schneider anschliessend lebte Johannes bis 1498 als Laienbruder und Klosterschneider im Kloster Johannisberg im Rheingau Zwischen 1498 und 1500 studierte er in Deventer an der Schule der Bruder vom gemeinsamen Leben u a bei Alexander Hegius und trat nach einer dreimonatigen Probezeit am 21 Marz 1501 als Novize ins Benediktinerkloster Laach ein 1502 wurde er in Trier zum Priester geweiht 1503 avancierte er zum Novizenmeister und 1507 zum Prior des Klosters In seiner 1505 niedergeschriebenen Autobiografie Odeporicon beschreibt er fur seinen Stiefbruder Philipp Trunk seine Lebensgeschichte bis zum Eintritt ins Kloster Laach Vor allem die lebendige Schilderung seiner Schul und Jugendzeit und seiner Lehr und Wanderjahre geben einen detaillierten Einblick in die Welt der beginnenden Neuzeit Aus Butzbachs Feder stammen weitere zirka 30 ungedruckt gebliebene Schriften und Briefe Werke BearbeitenOdeporicon 1506 Libellus de praeclaris picturae professoribus oder Von den beruhmten Malern 1505 Philosophilogium 1505 Microstroma de laudibus Trithemianis 1508 Auctarium de scriptoribus ecclesiasticis 1508 1515 Textausgaben und Ubersetzungen BearbeitenButzbach Johannes 1991 Odeporicon eine Autobiographie aus dem Jahre 1506 Einleitung Ubersetzung und Kommentar von Andreas Beriger Zweisprachige Ausgabe Weinheim VCH Acta Humaniora Andreas Beriger Ubersetzer Johannes Butzbach Odeporicon Wanderbuchlein Manesse Zurich 1993 ISBN 3 7175 1842 9Literatur BearbeitenAndreas Beriger Butzbach Johannes In Franz Josef Worstbrock Hg Deutscher Humanismus 1480 1520 Verfasserlexikon Bd 1 2 2006 Sp 336 348 Richard Newald Butzbach Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 82 Digitalisat Ralph Frenken Johannes Butzbach 1477 1516 In Kindheit und Autobiographie vom 14 bis 17 Jahrhundert Psychohistorische Rekonstruktionen Band 1 Oetker Voges Kiel 1999 S 315 357 Stephanus Hilpisch Unbekanntes aus des Priors Joh Butzbachs Laacher Zeit aus Studien und Mitteilungen des Benediktinerordens 56 1938 S 151 160 Karl Ruhl Das Auctarium de scriptoribus ecclesiasticis des Johannes Butzbach Dissertation Universitat Bonn 1937Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Johannes Butzbach Zitate Literatur von und uber Johannes Butzbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gabriele Jancke Namens Eintrag Johannes Butzbach in der Quellenkunde Selbstzeugnisse im deutschsprachigen Raum Autobiographien Tagebucher und andere autobiographische Schriften 1400 1620 Libellus de praeclaris picture professoribus Edition von 1869 De praeclaris picturae professoribus digitale Edition von 2009 Piemontanus ein fruher Bamberg TouristNormdaten Person GND 118665642 lobid OGND AKS LCCN n85127438 VIAF 71490266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Butzbach JohannesALTERNATIVNAMEN PiemontanusKURZBESCHREIBUNG deutscher Benediktiner und Schriftsteller Prior des Klosters LaachGEBURTSDATUM 1477GEBURTSORT Miltenberg am MainSTERBEDATUM 29 Dezember 1516STERBEORT Kloster Laach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Butzbach amp oldid 224603959