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Ab dem Jahr 1858 wurde die Wiener Stadtbefestigung demoliert und die Wiener Stadterweiterung durchgefuhrt Dabei wurden die Ringstrasse und der Franz Josefs Kai angelegt sowie 850 Gebaude errichtet Im Gegensatz zu anderen Stadten wurde die Stadterweiterung nicht von einer einzelnen Person oder Institution geplant Sie erfolgte vielmehr durch jahrzehntelanges Planen Umplanen und Optimieren durch viele Akteure wobei auch der Zufall eine tragende Rolle spielte Die Ringstrasse beim Parlament ca 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Stadterweiterung 3 Der Wettbewerb 4 Der Stadterweiterungsfonds 5 Die Demolierung der Stadtbefestigung 6 Die Planungen 6 1 Die Planung der Strasse 6 2 Die Planung des Schwarzenbergplatzes 6 3 Die Planung der privaten Bauten 6 4 Die Planung der Oper 6 5 Die Planung des Heinrichshofs 6 6 Die Planung des Parlamentsgebaudes 6 7 Die Planung fur das Burgtor 6 8 Die Planung des Rathauses 6 9 Die Planung der Borse 6 10 Die Planung der Museen 6 11 Die Planung des Kaiserforums 6 12 Die Planung der Neuen Burg 6 13 Die Planung des Burgtheaters 6 14 Die Planung der Volksgartengruppe 6 15 Die Planung des Ringtheaters 6 16 Die Planung der Universitat 6 17 Die Planung des Rathausviertels 6 18 Die neue Planung des Rathauses 6 19 Die neue Planung des Parlamentsgebaudes 6 20 Die Planung des Justizpalastes 6 21 Die Planung der Akademie der bildenden Kunste 6 22 Die neue Planung der Universitat 6 23 Die Planung des Stubenviertels 6 24 Die Planung der Grunflachen 7 Fazit 8 Anhang Das Handschreiben Kaiser Franz Josefs I vom 20 Dezember 1857 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Wien im Jahr 1843 vor der StadterweiterungDie Stadt Wien war seit dem fruhen Mittelalter von Stadtmauern umgeben die eine Erweiterung der Stadt unmoglich machten und zu Wohnungsnot fuhrte Durchschnittlich lebten 1827 in jedem Haus 37 Menschen 1857 waren es bereits 54 in diesem Jahr hatte die Stadt 471 442 Einwohner Die dichte Verbauung fuhrte auch dazu dass es innerhalb der Stadtmauern keine einzige Grunflache gab Durch das Schleifen der Stadtbefestigung wurde am Glacis eine grosse Flache zur Bebauung zur Verfugung stehen Das Glacis hatte eine Flache von genau 2 Mio m davon waren 1 3 Mio m Grun und Freiflachen 533 000 m Verkehrsflachen 74 000 m verbaute Flachen und 96 000 m machte der Wienfluss aus Die Breite des Glacis lag zwischen 280 m und 450 m Bereits im 18 Jahrhundert tauchen Plane fur eine Erweiterung der Stadt Wien auf Im Jahr 1716 schrieb die Englanderin Mary Wortley Montagu in einem Brief Hielte es der Kaiser fur angebracht die Stadttore niederlegen zu lassen und die Vorstadte mit Wien zu vereinigen so hatte er eine der grossten und schonsten Hauptstadte Europas Ab den 1810er Jahren wurden dann von diversen Experten detaillierte Projekte fur eine Stadterweiterung erstellt darunter auch 1825 von Erzherzog Johann Das Glacis sollte verbaut werden an ein Schleifen der Stadtmauern war jedoch noch nicht gedacht Das anderte sich nach der Revolution von 1848 die Stadtbefestigung hatte sich als ein grosses Hindernis fur die Niederschlagung der Revolution herausgestellt nbsp Ludwig ForsterIn den Jahren 1839 bis 1856 entwickelt der Architekt Ludwig Forster acht Projekte fur eine Stadterweiterung Im gleichen Zeitraum entstanden Plane von Carl Roesner Paul Sprenger Leopold Ernst und Anton Ortner Ab 1850 tagten zahlreiche Kommissionen die aber zu keinerlei Ergebnissen kamen Hauptgrund dafur war der permanente Konflikt zwischen den Militarbehorden einerseits und dem zivilen Ministerrat andererseits die sich gegenseitig blockierten Der Wiener Gemeinderat beteiligte sich nicht an dem Disput sondern beschloss lediglich eine Verschonerung des Glacis Noch vor der Stadterweiterung und der Errichtung der Wiener Ringstrasse wurde deren erstes Bauwerk erstellt die Votivkirche Am 18 Februar 1853 entging Kaiser Franz Josef einem Attentat Kurz darauf entwickelte ein Bruder des Kaisers Erzherzog Ferdinand Max der spatere Kaiser Maximilian I von Mexiko die Idee als Votivgabe eine Votivkirche bauen zu lassen Die Kosten sollten vom Volk durch Spenden aufgebracht werden Der Plan fand allgemeine Zustimmung und sofort wurde ein Bauplatz gesucht angedacht wurden Platze beim Belvedere beim Getreidemarkt beim Donaukanal und andere Zu dieser Zeit arbeitete der Architekt Ludwig Forster in Eigeninitiative unermudlich an Planen fur eine Stadterweiterung Er schlug vor die neue Kirche am Glacis zu errichten Im Mai 1855 erhielt Heinrich Ferstel den Auftrag fur den Bau der Kirche und er erhielt die Genehmigung sich selbst einen Bauplatz am Glacis auszusuchen Seine Wahl fiel auf eine Flache vor dem Schottentor zwischen Alser Strasse und Wahringer Strasse Am 25 Oktober 1855 genehmigte der Kaiser den Bau obwohl am Glacis ein militarisches Bauverbot bestand dieses wurde am 25 Februar 1856 ruckwirkend aufgehoben Der Bau der Votivkirche im Sperrbereich war ein Prajudiz durch das die Stellung des Militars entscheidend geschwacht wurde 1856 wurde mit dem Bau der Votivkirche begonnen Im selben Jahr veroffentlichte Philipp Draexler von Carin Kanzleivorstand der Obersthofmeister Amtes Plane fur den Bau eines neuen Hoftheaters und einer neuen Hofoper am Glacis Ursprunglich war geplant vor der Votivkirche ein grosses Denkmal fur Admiral Wilhelm von Tegetthoff zu errichten Der Stadterweiterungsfonds schenkte 1876 der Stadt Wien den Platz vor der Votivkirche damit diese eine Grunflache anlegen konnte in deren Mitte das Denkmal stehen wurde Die Grunflache wurde angelegt aber das Tegetthoff Denkmal wurde letztlich am Praterstern aufgestellt Kritiker haben in spateren Jahren bemangelt dass der Vorplatz zu weitlaufig sei wodurch die Votivkirche etwas verloren wirke Stadterweiterung Bearbeiten nbsp Alexander von BachIm Jahr 1850 wurden die Vorstadte bis zum Linienwall und die Leopoldstadt zu Wien eingemeindet Dadurch wurde die Stadtbefestigung noch mehr zum Hindernis zwischen der Inneren Stadt und den neuen sie umgebenden Bezirken In der Folge beschloss Innenminister Alexander von Bach die Stadterweiterung handstreichartig zu erzwingen Da Bach die Bedeutung der offentlichen Meinung erkannte lancierte er zunachst zahlreiche Zeitungsartikel in denen die Raumnot in Wien und die Sinnlosigkeit der Glacis kritisiert wurden Anfang 1857 gelang es Bach Kaiser Franz Josef fur eine radikale Stadterweiterung zu gewinnen wobei aber zunachst strengste Geheimhaltung vereinbart wurde Bach befurchtete wohl zu Recht dass bei einem zu fruhen Bekanntwerden des Projekts etliche Politiker und Militars seine Plane boykottieren wurden 1857 wurden in kleinem Kreis die Grundzuge des Ringstrassenbaus festgelegt Der Abriss der Stadtbefestigung sollte beim Schottentor beginnen und von dort in beide Richtungen fortgefuhrt werden Fur die anzulegende Prunkstrasse wurde eine Gesamtbreite von 40 Klafter 75 9 Meter bestimmt Weiters wurde festgelegt welche offentliche Gebaude zu errichten waren wobei diese Planung spater stark verandert wurde Es wurde auch diskutiert ob in der Ringstrassenzone Juden Grund erwerben durften Da Alexander von Bach enge Beziehungen zur judischen Familie Todesco hatte befurwortete er dies 1860 wurde ein Gesetz uber die Zulassung der Juden zum Grundbesitz erlassen Schliesslich entwarf Bach ein Schreiben in dem der Kaiser die Schleifung der Stadtbefestigung und den Bau der Ringstrasse anordnet Die tatsachliche Formulierung besorgte Franz von Matzinger ein enger Mitarbeiter Bachs im Innenministerium Das Handschreiben das offiziell vom Kaiser stammt und an Bach adressiert ist wurde am 25 Dezember 1857 veroffentlicht Das Handschreiben im WortlautIm Handschreiben wird der Abbruch der Stadtbefestigung angeordnet Ferner wird der Bau von etlichen offentlichen Gebauden explizit erwahnt ein Opernhaus ein Reichsarchiv eine Bibliothek ein Stadthaus ein militarisches General Kommando eine Stadtkommandantur sowie nicht naher spezifizierte Museen und Galerien Der Wettbewerb Bearbeiten nbsp Der Vorsitzende der Jury Josef Lasser von ZollheimSofort mit Jahresbeginn 1858 wurde der Concurs vorbereitet die damalige Bezeichnung fur einen Architektenwettbewerb Die Einladung zum Wettbewerb wurde am 31 Janner 1858 in der Wiener Zeitung veroffentlicht 1 Zeitgleich wurde damit begonnen das Glacis genau zu vermessen Am 2 Marz 1858 traf der erste Wettbewerbsbeitrag ein in den folgenden Monaten wurden 85 Projekte eingereicht Es nahmen sowohl namhafte Architekten teil als auch Amateure Alle Projekte wurden im Herbst 1858 offentlich ausgestellt Ab dem 27 Oktober 1858 tagte die Jury Sie bestand aus Generalmajor Julius von Wurmb von der Militarkanzlei Ministerialrat Franz Thun vom Unterrichtsministerium Sektionsrat Valentin Streffleur vom Finanzministerium Regierungsrat Eduard Hohenbruck von der Polizei Hofrat Hermenegild von Francesconi vom Eisenbahnwesen Anton Edler von Duck von der Handelskammer Schlosshauptmann Joseph Lang von dem Hofbehorden Professor Rudolf Eitelberger von der Akademie der Bildenden Kunste Ministerialrat Joseph von Lasser vom Innenministerium Sektionsrat Franz Matzinger vom Innenministerium Sektionsrat Moritz Lohr vom Handelsministerium Statthaltereirat Franz von Zigrovic von der Niederosterreichischen Statthalterei Burgermeister Johann Kaspar von Seiller von der Gemeinde Wien Stadtbauamtsadjunkt Joseph Melnitzky von der Gemeinde Wien Architekt Leopold Ernst Architekt Heinrich Ferstel Architekt Theophil Hansen Architekt Johann Romano und Hofbaumeister Anton Olzelt Die Jury prufte in den folgenden Wochen alle Projekte wobei die Einreicher anonym blieben Beim Projekt Nr 51 wurde die um die Innenstadt zu legende Strasse Ringstrasse genannt was sofort gefiel Besonders intensiv wurde uber Projekt Nr 59 beraten das der Jury ebenfalls gefiel Da Ludwig Forster schon zuvor Plane fur eine Stadterweiterung erstellt hatte war seine Urheberschaft leicht zu erraten Auch am Projekt Nr 85 fand die Jury gefallen immerhin stammte es vom Jury Mitglied Moritz Lohr Projekt Nr 53 stammte vom Jury Mitglied Streffleur Am 11 Dezember 1858 veroffentlichte die Jury ihre Entscheidung Sie hatte sich nicht auf einen Sieger festlegen konnen sondern drei Erste Platze vergeben namlich an Ludwig Forster an Friedrich August von Stache sowie an das Team Sicardsburg und van der Null Die vorgeschlagene Verbauungsdichte war bei den einzelnen Projekten sehr unterschiedlich Die dichteste Verbauung schlug das siegreiche Team Sicardsburg van der Null vor nur 12 3 der Grunflache waren vorgesehen Die meiste Grunflache 37 wurde im sechstplatzierten Projekt von Peter Joseph Lenne vorgeschlagen dem Direktor der preussischen Hofgarten in Berlin Bei diesem Projekt waren statt der Ringstrasse mehrere Gehwege angelegt worden die sich durch Garten schlangelten nbsp Der vom Kaiser 1859 genehmigte Plan der StadterweiterungAb dem 17 Janner 1859 kamen die Sieger sowie zahlreiche Beamte mehrmals zusammen um die drei Entwurfe miteinander zu verschmelzen Dies gelang nicht aber alle drei Preistrager modifizierten ihre Plane und naherten einander an Auf dieser Basis erstellte das Innenministerium einen Plan der dem Kaiser am 17 Mai 1859 vorgelegt wurde In diesem Grundplan wurde aus wirtschaftlichen Grunden die Breite der Ringstrasse von den ursprunglichen 40 auf 30 Klafter 56 9 Meter festgelegt Durch den Krieg in Oberitalien erging die Antwort des Kaisers erst am 1 September 1859 Mitte September 1859 erhielt die dreissig Klafter breite mit doppelten Baumreihen besetzte Strasse welche nach dem Stadterweiterungs Plane gleich einem regelmassigen Gurtel um die Stadt gezogen werden wird den officiellen Namen Ringstrasse 2 Dem Kaiser gefiel vor allem ein Detail nicht Das Siegerprojekt von Friedrich August von Stache hatte die Rossauer Kaserne dort vorgesehen wo sich heute der Schottenring befindet Kaiser Franz Josef wunschte dass die Ringstrasse bis zum Donaukanal gefuhrt werden solle Nach der Erfullung dieses und einiger kleiner weiteren Wunsche erhielt der Plan der Stadterweiterung am 8 Oktober 1859 die kaiserliche Genehmigung Der Grundplan war noch stark von militarischen Gesichtspunkten gepragt Im Umkreis von 2 000 Meter um die Hofburg sollten acht Kasernen liegen Innenminister Alexander von Bach war bislang die treibende Kraft des Ringstrassenbaus gewesen Im Sommer 1859 verlor Osterreich die Schlachten von Magenta und Solferino und in der Folge den Krieg was zu einem politischen Schock fuhrte Mehrere Regierungsmitglieder wurden entlassen darunter am 21 August 1859 auch Innenminister Bach Die Leitung der Stadterweiterung ging auf Joseph von Lasser und Franz von Matzinger uber Der Stadterweiterungsfonds Bearbeiten nbsp Franz von Matzinger Hauptartikel Wiener Stadterweiterungsfonds Zur Administration der Stadterweiterung wurde im Dezember 1859 eine Stadterweiterungs Commission gegrundet deren einflussreichstes Mitglied in den folgenden Jahren Sektionsrat Franz von Matzinger war Zur Verwertung der Grunde und zur Finanzierung der offentlichen Bauten schuf Franz von Matzinger 1858 den Stadterweiterungsfonds sein erster Prasident wurde Matthias Constantin von Wickenburg Dieser Fonds war eine offentlich rechtliche Einrichtung und nicht Teil des Staatsvermogens er durfte auch vom Rechnungshof nicht kontrolliert werden Er war schon bald gut dotiert und in den folgenden Jahren versuchten sowohl das Finanzministerium als auch die Gemeinde Wien an Teile der Gelder heranzukommen jedoch ohne Erfolg Die Glacis Grunde waren seit 1817 im Eigentum der Wiener Genie Direktion des Heeres Am 14 Mai 1859 wurde das Eigentum an dieser Flache an den Stadterweiterungsfonds ubertragen Der Parade und Exerzierplatz zwischen dem heutigen Universitatsring und der Lastenstrasse verblieb allerdings beim Militar und durfte nicht verbaut werden Das Eigentum an den Basteien wurde schrittweise ubertragen nachdem sie jeweils vom Militar geraumt wurden Als erste kamen im Fruhjahr 1858 die Basteien am Donaukanal in zivilen Besitz als letzte die Dominikanerbastei und die Biberbastei im Jahr 1865 Eine grosse Flache an der Wasserkunstbastei wurde auf kaiserliche Anordnung am 7 November 1860 der Gemeinde Wien ubertragen um den Stadtpark anzulegen Die Stadterweiterung war von Anfang an als gewinnbringendes Unternehmen angelegt Es sollte eine Flache von 640 600 m verbaut werden davon 73 7 private Gebaude 13 8 offentliche Bauten 8 2 Militarbauten und 4 3 Markthallen An Grunflachen waren inklusive des Militar Paradeplatzes 566 000 m geplant das sind 18 7 des Erweiterungsgebiets tatsachlich wurden es dann 20 Im Stadterweiterungsgebiet war kein einziges Kirchengebaude geplant und es wurde auch tatsachlich keines gebaut Die Votivkirche existierte schon vor dem Ringstrassenbau Die Finanzierung mittels eines Fonds brachte die Gemeinde Wien auf den Plan Sie erkannte dass sie keinerlei Anteile an den Einnahmen aus Grundstucksverkaufen haben wurde sie aber sehr wohl die Infrastruktur der neuen Stadtteile Verkehrswege Wasser und Gasleitungen Kanalisation finanzieren musste Im Janner 1860 machte daher Vizeburgermeister Andreas Zelinka das Angebot die Glacis Grunde um 12 Millionen Gulden zu kaufen die Gemeinde Wien wurde sie dann selbst verwerten Innenminister Agenor Goluchowski der Nachfolger von Alexander von Bach opponierte heftig gegen den Plan der Gemeinde Er bewirkte dass der Kaiser am 29 April 1860 das ursprungliche Konzept der Finanzierung mittels Fonds anordnete Die Verwertung der Glacis Grunde brachten dann bis 1914 112 Millionen Gulden ein Die Stadt Wien war der wirtschaftliche Verlierer der Stadterweiterung und sie musste wegen der Kosten fur die Infrastruktur hohe Schulden aufnehmen Der Stadterweiterungsfonds war schon nach kurzer Zeit sehr reich und folglich machtig wahrend die Gemeinde Wien nur sehr wenig Einfluss auf die Planung der Ringstrassenzone nehmen konnte ausser in deren Schlussphase Die Demolierung der Stadtbefestigung Bearbeiten nbsp Abbrucharbeiten am DonaukanalUnter der Leitung des Ingenieurs Franz Wilt wurde am 29 Marz 1858 beim Rotenturmtor mit dem Abbruch der Stadtmauern begonnen Als erste Bastei wurde 1858 die Stubenbastei abgebrochen als letzte die Lowelbastei deren Entfernung sich bis 1875 hinzog Die Demolierungen wurden von Privatfirmen durchgefuhrt sie gingen relativ rasch voran da Sprengungen mit Schiesspulver und Schiessbaumwolle zum Einsatz kamen Insgesamt wurden 913 00 m Material bewegt die Kosten betrugen 1 282 512 Gulden ca 11 3 Mio Euro Die bei den Abbrucharbeiten gewonnenen Ziegel und Steine wurden verkauft was dem Stadterweiterungsfonds 380 368 Gulden ca 3 3 Mio Euro einbrachte Nicht demoliert wurden lediglich das Burgtor sowie jene Teile der Befestigung auf denen die Franz Josefs Kaserne stand diese wurden erst 1900 abgebrochen Anlasslich der jahrlichen Praterfahrt fuhr Kaiser Franz Josef am 1 Mai 1858 durch die nun bei der Rotenturmstrasse entstandene Bresche Er eroffnete dabei formell die neu zu gestaltende Strasse entlang des Donaukanals die als Franz Josefs Quai benannt wurde Um die Demolierung zu finanzieren gab das Finanzministerium dem Stadterweiterungsfonds ein Darlehen von 303 000 Gulden 2 7 Mio Euro das dann nach den ersten Verkaufen von Baugrund rasch zuruckgezahlt wurde Durch den Abbruch der Molker Bastei entstand vor jener Hausergruppe zu der auch das Pasqualati Haus gehort ein Abhang hinunter zum Ringstrassen Niveau Zur Sicherung dieses Hangs wurde 1871 eine Stutzmauer errichtet Das Gleiche geschah nach der Demolierung der Braun Bastei vor dem Palais Coburg Und auch nach dem Abbruch der Augustinerbastei wurde entlang der Hanuschgasse eine Stutzmauer errichtet Diese Ziegelmauern werden gelegentlich falschlicherweise fur Reste der Stadtbefestigung gehalten Die Planungen BearbeitenDie Planung der Strasse Bearbeiten nbsp Der Burgring im Jahr 1872Mit dem Bau der eigentlichen Ringstrasse wurde im Fruhjahr 1860 begonnen Es wurde entschieden sie nach Pariser Vorbild mit vielen Baumen als doppelte Allee anzulegen schliesslich waren die Wiener an die schattigen Alleen des Glacis gewohnt Die noch verwertbaren Baume am Glacis wurden ausgegraben und fur die Ringstrassenzone verwendet Uber die Sorten der neu zu pflanzenden Baume war man sich lange Zeit uneinig Einig war man sich nur in der Ablehnung der Rosskastanie da diese in Wien allerorts ublich und daher zu plebejisch waren Man einigte sich schliesslich auf Platanen und Gotterbaume die sich spater nicht bewahrten Im Fruhjahr 1861 wurde mit der Nivellierung der bis dahin unebenen Flache begonnen Trotz ihres Namens ist die Ringstrasse nicht ringformig sondern besteht aus sechs geraden Segmenten Dies machte die Anlage des Strassennetzes einfacher und es befriedigte das Militar das aus den Erfahrungen der Revolution freie Schusslinien entlang der Strassen haben wollte 3 Der Querschnitt der Strasse wurde am 22 November 1860 festgelegt Die Mittelfahrbahn sollte 10 Klafter 19 Meter breit sein flankiert von zwei Geh Alleen zwei Seitenfahrbahnen und zwei Gehsteigen Die Anlage von Reit Alleen wurde ohne Ergebnis diskutiert die Beamten waren dagegen das Militar dafur Gegen den geplanten Strassenquerschnitt gab es zahlreiche Proteste Schliesslich wurde die Breite der Mittelfahrbahn von 10 auf 8 Klafter 17 1 m verringert flankiert von 3 5 Klafter 6 6 m breiten Alleen und 4 Klafter 7 6 m breiten Nebenfahrbahnen Im Rahmen einer Feier eroffnete Kaiser Franz Josef am 1 Mai 1865 offiziell die noch unfertige Ringstrasse Im selben Jahr wurde auch der Franz Josefs Kai fertiggestellt Die Anlage der Ringstrasse dauerte bis zum Ende des Jahres 1870 die Breite der einzelnen Spuren wurden in spateren Jahren verandert Die Planung des Schwarzenbergplatzes Bearbeiten nbsp Der Schwarzenbergplatz im Jahr 1902Im Jahr 1861 beschloss Kaiser Franz Josef dass ein monumentales Reiterdenkmal fur den Feldherrn Karl Philipp zu Schwarzenberg errichtet werden soll wodurch sich die Frage nach seinem Standort stellte Der Plan das Denkmal auf den Stephansplatz zu stellen wurde rasch verworfen Schliesslich schlug Sektionsrat Moritz Lohr vor zwischen Karntner Ring und Schubertring einen Platz fur das Denkmal zu schaffen Den Platz plante er kreisformig und mit Baumen bestanden Der Standort gefiel nicht aber die Ausfuhrung Die grunen Baume wurden dem grun patinierten Bronzestandbild die Wirkung rauben Franz von Matzinger war unglucklich da durch den runden Platz profitabler Baugrund verloren gehen wurde und letztlich wurde der Schwarzenbergplatz dann ab 1865 rechteckig und ohne Baume angelegt Die Planung der privaten Bauten Bearbeiten nbsp Der Schottenring in Richtung Leopoldstadt um 1875Der grosste Teil der neu zu errichtenden Gebaude sollte auf private Bauten vor allem Zinshauser entfallen Das Stadterweiterungsgebiet wurde durch einen Raster aus Strassen in Baublocke gegliedert Im ursprunglichen Plan waren 128 Baublocke vorgesehen tatsachlich wurden es dann 135 Die Grosse der meisten Blocke betragt zwischen 2 000 und 4 000 m In der Bauordnung fur die k k Reichshaupt und Residenzstadt wurde am 23 September 1859 eine Gebaudehohe bis zum Dachsaume Traufhohe von 13 Klaftern 24 7 Meter genormt Unter Berucksichtigung dieser Hohe stand dem Bauherrn die Zahl der Geschosse frei Das erste fertiggestellte Gebaude der Stadterweiterung war 1860 das Treumann Theater an der heutigen Adresse Morzinplatz 4 Es war aus Holz gebaut und brannte 1863 ab An seiner Stelle entstand 1873 das Hotel Metropol und 1968 der Leopold Figl Hof 1860 wurden weitere Hauser gebaut und zwar rund um die zukunftige Oper sowie im Bereich Franz Josefs Kai Heinrichsgasse Am 21 Dezember 1860 legte der Gemeinderat als Grenze des 1 Bezirks die Mitte der Ringstrasse fest Dies fuhrte zu Protesten etlicher Bauherren da deren ausserhalb der Ringstrasse gelegenen Parzellen nun in der weniger prestigetrachtigen Vorstadt liegen wurden Der Gemeinderat gab nach und legte nun die Lastenstrasse als Bezirksgrenze fest Um den Bereich westlich der Oper verbauen zu konnen musste Erzherzog Albrecht Besitzer des Palais Erzherzog Albrecht abgefunden werden Dieser besass Gebaude sudlich seiner Albertina darunter seine Stallungen die in einer Wohngegend durch Geruch und Gerausch storen wurden Schliesslich kaufte der Stadterweiterungsfonds dem Erzherzog die Realitaten um 400 000 Gulden ca 3 5 Mio Euro ab Sofort wurden die Goethegasse und die Hanuschgasse angelegt und fur die Verbauung vorbereitet Nach dem Abbruch der Stadtbefestigung war das Gelande um den Volksgarten uneben Es wurde entschieden den bis dahin viel kleineren Volksgarten bis zur Ringstrasse zu vergrossern und zu planieren was im Oktober 1863 abgeschlossen war Die Planung der Oper Bearbeiten Da sowohl das Theater am Karntnertor als auch das k k Hoftheater am Michaelerplatz zu klein und nicht mehr zeitgemass waren war der Neubau eines Opernhauses vordringlich Es ware logisch gewesen die kaiserliche Hofoper in der Nahe der Hofburg zu bauen Nichtsdestoweniger entschied sich Alexander Bach gemeinsam mit dem Architekten van der Null schon sehr fruh fur einen Platz vor dem Karntnertor Bachs Gegner mutmassten dass der machtbewusste Innenminister durch die raumliche Trennung das Opernhaus dem kaiserlichen Hof entziehen und in eine Staatsoper umwandeln wolle was einige Zeit spater auch tatsachlich geschah wenn auch nicht durch Bach Die Oper war eines der wenigen offentlichen Bauten der Ringstrasse die tatsachlich dort gebaut wurden wo sie geplant waren Wegen der Enge der bestehenden Theater wurde mit den Vorarbeiten zur Oper uberhastet begonnen also noch bevor noch die Ringstrasse existierte Als Folge mussten spater die Strassen rund um die Oper um mehr als einen Meter abgegraben werden da sonst bei Regen Wasser in die Oper eingedrungen ware Ein grosser Nachteil des gewahlten Standorts war es dass kein reprasentativer Platz vor dem Opernhaus angelegt werden konnte Die Situation verschlimmerte sich spater noch als der riesige Heinrichshof die Oper optisch erdruckte Die Planung des Heinrichshofs Bearbeiten nbsp Heinrichshof rechts im Bild kurz vor seiner Fertigstellung im Jahr 1863Ab 1860 begannen die ersten Parzellierungen am Glacis und am 23 Mai gab die Wiener Zeitung bekannt die ersten Grundstucksverkaufe wurden bald bevorstehen In den vom Kaiser genehmigten Planen war vorgesehen zunachst die Flache innerhalb der Ringstrasse zu verbauen und erst dann den Aussenbereich Aber bereits im April 1859 beantragter der Unternehmer Heinrich Drasche sechs Parzellen gegenuber der zukunftigen Oper zu erwerben im Mai 1860 erhielt er sie Drasche errichtete ab 1861 auf seinen Parzellen den monumentalen Heinrichshof Durch dieses Prajudiz konnte in der Folge sofort beidseits des Rings gebaut werden Die Planung des Parlamentsgebaudes Bearbeiten Im Jahr 1861 sturzte Innenminister Goluchowski und wurde durch Anton von Schmerling ersetzt Sein Februarpatent von 1861 sah als Volksvertretung die Bildung eines Reichsrats vor Folglich musste dafur zwei reprasentative Gebaude an der Ringstrasse geplant werden ein Herrenhaus und ein Abgeordnetenhaus Da deren Bau etliche Jahre in Anspruch nehmen wurde wurde am Schottentor an den heutigen Adressen Wahringer Strasse 2 6 vom Architekten Ferdinand Fellner ein provisorisches Parlamentsgebaude aus Holz errichtet Nach der ausserst kurzer Bauzeit von sechs Wochen wurde es am 26 April 1861 fertiggestellt Von Satirikern wurde das Gebaude gerne als Schmerling Theater bezeichnet Mit dem Bau der endgultigen Parlamentsgebaude sollte schon 1862 begonnen werden und zwar bei der Augartenbrucke Dann wurde der Baubeginn auf 1863 verschoben und der Bauplatz auf die verlangerte Operngasse Schliesslich einigte man sich 1864 darauf das Abgeordnetenhaus auf einer Parzelle am heutigen Schillerplatz zu errichten und das Herrenhaus im Gebiet des heutigen Schmerlingplatzes Die Planung fur das Burgtor Bearbeiten nbsp Das Burgtor um 1898Beim Abbruch der Stadtbefestigung waren alle Stadttore demoliert worden mit Ausnahme des Burgtors Es war logisch dieses nun sinnlose Bauwerk zu beseitigen und das wurde auch angedacht Theophil Hansen dagegen schlug vor das Burgtor in ein Siegesdenkmal umzubauen Nach langen Diskussionen konnte keine Entscheidung getroffen werden weder fur einen Abbruch noch fur einen Umbau Das Tor blieb einfach stehen Die Planung des Rathauses Bearbeiten Da der Bau eines neuen Rathauses dringlich war wurde bereits ab 1858 geplant Nachdem Burgermeister Andreas Zelinka der Initiator des Stadtparks war wollte er sein Rathaus in dessen Nahe haben Nach jahrelangen Verhandlungen kaufte die Gemeinde Wien dem Stadterweiterungsfonds eine grosse Parzelle am zukunftigen Parkring zwischen Johannesgasse und Weihburggasse ab Die nachsten Jahre vergingen mit Debatten uber das Bauprogramm Schliesslich wurde 1869 ein Architektenwettbewerb veranstaltet den Friedrich von Schmidt mit einem neugotischen Entwurf gewann Der Gemeinderat stimmte fast einstimmig einem raschen Baubeginn zu Die Planung der Borse Bearbeiten Im Jahr 1862 beabsichtigte die k k Borsenkammer ein neues Borsengebaude zu bauen und ersuchte die Stadt Wien ihr ein Grundstuck zu uberlassen Da bereits die Salzgrieskaserne demoliert worden war und das Polizeihaus am Salzgries ebenfalls abgebrochen werden sollte bot sich diese Flache der heutige Rudolfsplatz an Heinrich von Ferstel erstellte 1863 ein entsprechendes Konzept und 1865 wurde der Baugrund angekauft Die Borsenkammer wollte allerdings direkt an der Ringstrasse residieren und es gelang ihr ihren Baugrund gegen jenen einzutauschen der an der Ringstrasse fur das Stadthaus vorgesehen war Mit dem Bau der Borse durch Theophil Hansen wurde 1874 begonnen Das Stadthaus wurde nicht gebaut und der Rudolfsplatz spater in einen Park umgestaltet Die Planung der Museen Bearbeiten nbsp Carl von HasenauerDie Flache rund um das Burgtor galt durch die Nahe zur kaiserlichen Burg als besonders wichtiger Platz Sowohl im Rahmen des Architektenwettbewerbs als auch danach wurde eine sehr grosse Zahl von Vorschlagen fur seine Verbauung gemacht Im vom Kaiser genehmigten Grundplan sollte der heutige Heldenplatz vom k k Hofgebaude und von der k k Hofbibliothek flankiert werden Ausserhalb der Ringstrasse waren zwei Militarbauten geplant der k k Gardehof und das k k Generalkommando 1862 schlug Architekt Moritz Loehr vor am Platz vor dem Burgtor zwei Museen fur die kaiserlichen Sammlungen erbauen zu lassen Franz von Matzinger schlug vor eines der Museen als Kunstmuseum und das andere als naturkundliches Museum zu gestalten Dieser Plan gefiel der Stadterweiterungs Kommission und am 23 September 1864 genehmigte der Kaiser das Vorhaben Der Monarch legte auch fest dass die Blickachse zu den Hofstallungen nicht beeintrachtigt werden durfe 1866 begann der Architektenwettbewerb Durch die undurchsichtigen und von personlichen Beziehungen gepragten Verhaltnisse in Wien wurden nur vier Architekten eingeladen namlich Moritz Loehr Carl von Hasenauer Theophil Hansen und Heinrich Ferstel Eine Jury entschied 1867 dass keiner der Entwurfe fur eine Ausfuhrung geeignet ware Loehr und Hasenauer wurden aber aufgefordert ihre Entwurfe zu uberarbeiten und noch einmal vorzulegen Ferstel und Hansen fuhlten sich dadurch zuruckgesetzt Als Folge brach eine heftige jahrelange Architekten Fehde aus die von den Medien intensiv ausgeschlachtet wurde Zu guter Letzt wurde auch Ferstel und Hansen erlaubt ihre Projekte zu uberarbeiten Beide waren aber verschnupft und lehnten ab Die modifizierten Entwurfe von Loehr und Hasenauer wurde 1868 von einer Jury bewertet die dann wieder keine Entscheidung traf Manche Kommentatoren sahen das Problem darin dass der Wettbewerb von Anfang an mit einer Freunderlwirtschaft begonnen hatte Als Losung nach drei Jahren der Konfusion wurde 1869 entschieden einen externen Experten hinzuzuziehen den deutschen Architekten Gottfried Semper Die Planung des Kaiserforums Bearbeiten nbsp Das Kaiserforum Zeichnung von Gottfried Semper 1869 Hauptartikel Kaiserforum Wien Bis zu diesem Zeitpunkt war drei Jahre lang erfolglos uber die Gestaltung der zwei Museen diskutiert worden Semper entwickelte dagegen 1869 eine viel umfassendere Losung die den gesamten Raum vor der Hofburg integrierte Mit zwei neuen Flugeln der Hofburg den beiden Museen und den Hofstallungen wurde sich ein monumentaler geschlossener Platz ergeben den Semper Kaiserforum nannte Der Gebaudekomplex hatte eine Ausdehnung von 500 300 Meter Bei dieser Losung wurden sich Hasenauers Entwurfe fur die Museen gut eignen Das Kaiserforum war nicht ganz allein Sempers Idee Beim Siegerprojekt von Sicardsburg und van der Null 1858 waren die Gebaude bereits genau so angeordnet allerdings hatten sie eine andere Funktion Im August 1869 wurden Semper und Hasenauer beauftragt das Kaiserforum zu bauen Deren Bauplane waren Ende 1870 fertiggestellt Sempers Gehalt legte der Kaiser mit 5 000 Gulden ca 44 000 Euro pro Jahr fest Mit dem Bau der beiden Museen wurde am 27 November 1871 begonnen Da der gegenuber der Neuen Burg gelegene Hofburg Flugel nie gebaut wurde blieb das Kaiserforum unvollstandig Das fur den Museumsbau gebildete Komitee hatte schon 1866 den Beschluss gefasst den Raum zwischen den Museen im franzosischen Stil und ganz ohne Baume anzulegen Die Parkanlage wurde aber erst 1884 geschaffen und nach der Errichtung des Maria Theresien Denkmals im Jahr 1888 als Maria Theresien Platz benannt Die Planung der Neuen Burg Bearbeiten nbsp Gottfried SemperZur Verwirklichung des Kaiserforums sollten zwei neue Trakte die Hofburg mit den Museen verbinden Diese beiden Flugel sollten durch einen Trakt verbunden werden der vor dem Leopoldinischen Trakt errichtet werden sollte Mit dem Bau des sudostlichen Flugels heute Neue Burg genannt wurde 1881 unter der Leitung von Hasenauer begonnen Das Bauwerk entsprach nicht dem Geschmack des Kaisers der es zu monumental fand Ausserdem bestand fur die neuen Trakte wenig Bedarf Am 12 April 1913 entschied der Kaiser den Bau der projektierten Trakte aufzugeben Die Planung des Burgtheaters Bearbeiten Der Neubau des Burgtheaters war im Rahmen der Stadterweiterung von Anfang an geplant es war aber noch kein Platz dafur festgelegt Gottfried Semper schlug vor es als Teil seines Kaiserforums zu behandeln und es an den neu zu bauenden westlichen Flugel der Hofburg anzulehnen Dies gefiel dem Kaiser aber nicht und er regte an das Theater im Volksgarten zu errichten Kurz darauf wurde der Plan geboren das Theater noch weiter von der Hofburg weg zu verschieben und genau vor das Rathaus zu setzen Semper stimmte sofort fur diesen Plan aber Franz von Matzinger war dagegen Als Prasident des Stadterweiterungsfonds war er auf Sparsamkeit bedacht und am vorgeschlagenen Bauplatz standen Hauser bei der heutigen Lowelstrasse und Teinfaltstrasse die abgelost und demoliert werden mussten Die Stadt Wien war aber begeistert von dem neuen Vorschlag da das Areal vor dem Rathaus aufgewertet und mit dem Burgtheater ein Ensemble bilden wurde Die Gemeinde Wien bezahlte daher aus eigener Kasse 250 000 Gulden ca 2 2 Mio Euro fur die Ablosung der storenden Hauser und im Dezember wurde der Bau des Burgtheaters beschlossen Damit das Theater im Vergleich zum grossen Rathaus nicht allzu schmachtig aussehen sollte baute Semper zwei grosse Flugel an seine Seiten die die Breite des Gebaudes mehr als verdoppeln Die Planung der Volksgartengruppe Bearbeiten nbsp Projekt Volksgartengruppe rechts der Ballhausplatz links hinten das BurgtheaterNach der Demolierung einiger Hauser fur den Bau des Burgtheaters musste der Bereich dahinter bereinigt werden Dabei entstand 1872 die Idee den Volksgarten zu verkleinern und hinter dem Burgtheater Gebaude zu errichten Semper und Hasenauer planten eine Gruppe von Hausern die zu einem sehr grossen Gebaude verschmelzen sollten Diese sogenannte Volksgartengruppe hatte Arkaden und bot reichlich Raum fur Geschafte Restaurants und Galerien Hasenauer erstellte 1875 76 Detailplane Das Haus ware eines der grossartigsten Gebaude an der Ringstrasse geworden Der Stadterweiterungsfonds prognostizierte ihm einen wirtschaftlichen Erfolg 4 Burgermeister Cajetan Felder protestierte allerdings heftig gegen die Verkleinerung des Volksgartens und erhielt dabei die Unterstutzung mehrerer prominenter Adeliger Schliesslich spazierte der Kaiser zur Gegend an der ehemaligen Lowelbastei und untersagte nach dieser Besichtigung die Volksgartengruppe Die Planung des Ringtheaters Bearbeiten Mit Blick auf die Weltausstellung 1873 entstand 1872 eine Aktiengesellschaft mit dem Ziel ein volkstumliches Theater zu erbauen Zu diesem Zweck wurde eine Parzelle am Schottenring 7 vom Stadterweiterungsfonds angemietet und Architekt Emil Forster fur die Planung verpflichtet Da der Baugrund relativ klein war das Theater aber 1 700 Zuschauer fassen sollte entwarf Forster ein hohes schlankes Theater mit vier Balkonen Die Breite der Stiegenhauser reduzierte er auf ein Minimum Die Aktiengesellschaft beauftragte Gottfried Semper die Plane zu begutachten und der erteilte seine Zustimmung Mit dem Bau wurde im Februar 1872 begonnen 1881 zerstorte dann der Ringtheaterbrand das Gebaude nbsp Wien 1872 wahrend der StadterweiterungDie Planung der Universitat Bearbeiten Wahrend der Revolution von 1848 spielte das Hauptgebaude der Alten Universitat an Jesuitenplatz heute Dr Ignaz Seipel Platz eine wichtige Rolle Folglich wurde es nach der Niederschlagung der Revolte vom Militar besetzt und 1857 der Akademie der Wissenschaften uberlassen Der Universitatsbetrieb wurde provisorisch in andere Gebaude verlagert 1854 plante Unterrichtsminister Leo von Thun und Hohenstein den Neubau eines Universitatsgebaudes am Rossauer Glacis beim Beginn der Wahringer Strasse bzw der heutigen Gunthergasse An dieser Stelle befand sich eine aufgelassene Gewehrfabrik Thun beauftragte die Architekten Sicardsburg und van der Null den Neubau zu projektieren der dann 1855 beschlossen wurde Der Standort gefiel der Obrigkeit auch deshalb weil die unberechenbaren Studenten nicht die Ringstrasse sondern nur den Alsergrund unsicher machen wurden Inzwischen war aber der Baugrund fur die Votivkirche abgesteckt worden und der Universitat im Weg Sicardsburg und van der Null planten um und projektierten ein Universitatsgebaude hinter dem Chor der Votivkirche Der Stil war an die Gotik angelehnt um zur Votivkirche zu passen 1858 wurden der Plan und seine sofortige Umsetzung beschlossen 1859 konnte aber mit dem Bau wegen des norditalienischen Kriegs nicht begonnen werden und 1860 schied Thun aus der Regierung aus wodurch das Vorhaben ins Stocken geriet Das Vorhaben wurde zunehmend kritisiert Vor allem Heinrich Ferstel protestierte heftig dagegen dass ein zweites monumentales Gebaude seiner Votivkirche Konkurrenz machen sollte Im Gegensatz dazu kampfte die Bezirksvertretung des Alsergrunds fur das prestigetrachtige Projekt in ihrem Bezirk Jahrelange Diskussionen waren die Folge Die Planung des Rathausviertels Bearbeiten nbsp Die Lage des Paradeplatzes farbig auf einem modernen StadtplanIm Verlauf der Stadterweiterung bestanden permanente Konflikte zwischen Militar und Innenministerium Die zivilen Beamten versuchten immer wieder und meist erfolgreich den Bau militarischer Bauten am Ring zu verhindern Im vom Kaiser genehmigten Grundplan war vorgesehen dass mehrere Militarbauten zu errichten waren und zwar auf Kosten des Stadterweiterungsfonds 1863 gelang Minister Lasser jedoch ein Handel mit dem Militar Der Fonds zahlte an das Kriegsministerium einen Pauschbetrag von funf Millionen Gulden im Gegenzug musste das Kriegsministerium seine Militarbauten selbst finanzieren Nach den verlorenen Kriegen von 1859 1864 und nach der Schlacht bei Koniggratz 1866 musste das Heer reformiert und modernisiert werden was hohen Geldbedarf bedeutete Als Folge dachte das Kriegsministerium uber den Verkauf von Grundstucken nach darunter den 210 000 m grossen Parade und Exerzierplatz am Ring Beschleunigt wurde der Vorgang als bei einer Parade 1868 ein Wolkenbruch aufkam und der Kaiser und sein Gefolge im Schlamm steckten was den obersten Kriegsherren nicht amusierte Die Gunst der Stunde nutzend regte der Gemeinderat am 5 August 1868 die Auflassung des Paradeplatzes an was der Kaiser am 17 August auffallend schnell genehmigte Das Militar bot das Areal im Herbst 1868 zum Verkauf an worauf sich rasch eine Bank ein Investoren Konsortium und die Gemeinde Wien bewarben Das Kriegsministerium verlangte 6 Millionen Gulden 53 Mio Euro fur das Areal was allen Interessenten zu teuer war Im Winter 1868 69 gebar Burgermeister Cajetan Felder die Idee auf der Flache des Paradeplatzes drei Monumentalgebaude errichten zu lassen das Parlament das Rathaus und die Universitat Der Plan fand sofort Gefallen Es wurde auch sogleich bestimmt dass Theophil Hansen das Parlament und Heinrich Ferstel die Universitat bauen wurde die beiden waren nach dem Architekten Krieg um die Museen tief beleidigt und mussten besanftigt werden Als Architekt des Rathauses stand Friedrich Schmidt als Sieger des entsprechenden Wettbewerbs ebenfalls bereits fest Die Angelegenheit verzogerte sich da mittlerweile infrage gestellt wurde ob das Militar den Grund uberhaupt rechtmassig besasse und ob er nicht staatlicher Besitz ware und somit dem Finanzministerium zustunde Unterstutzt vom Kaiser der den Paradeplatz weghaben wollte konnte Franz von Matzinger schliesslich im Juli 1870 eine Losung erarbeiten Sein Stadterweiterungsfonds kaufte das Gelande und bezahlte dafur 3 5 Mio Gulden an das Kriegsministerium und 1 5 Mio Gulden an das Finanzministerium Die neue Planung des Rathauses Bearbeiten nbsp Burgermeister Cajetan FelderDer Bau der Monumentalbauten am Paradeplatz war Cajetan Felders Idee und naturlich setzte er sein Rathaus in die Mitte des Ensembles Dies war aber auch aus asthetischen Grunden sinnvoll da es das hochste der drei Gebaude war und nur so eine Symmetrie erzielt werden konnte Das Rathaus war aber so gross dass es zur Lastenstrasse zuruckgeschoben wurde um die Ringstrasse nicht optisch zu erdrucken Fur den Bau des Rathauses hatte die Stadt bereits ein Grundstuck am Parkring erworben dessen Ruckgabe nun Schwierigkeiten machte Kaiser Franz Josef loste das Problem indem er am 11 Juni 1870 anordnete dass die Stadt ohne weitere Kosten das alte Grundstuck gegen das neue am Paradeplatz eintauschen durfte Die neue Flache war viermal so gross sodass beim Rathaus ein Park angelegt werden konnte Das Areal hinter dem Rathaus und seitlich davon wurde vom Stadterweiterungsfonds parzelliert und an private Kunden verkauft Der Anstieg der Grundstuckspreise war enorm Hatte das Militar einige Jahre zuvor fur den Paradeplatz noch 300 Gulden pro Quadrat Klafter verlangt und keinen Kaufer gefunden wurden nun 2 000 Gulden bezahlt ca 4 900 Euro m Der Bau des Rathauses verzogerte sich da uber zahlreiche Details anfangs Uneinigkeit bestand So wurde diskutiert ob man eine Kapelle oder einen Weinkeller einbauen solle Die Kapelle wurde abgelehnt der Weinkeller beschlossen Schliesslich wurde mit der Ausmauerung der Fundamente im Juli 1872 begonnen die Grundsteinlegung erfolgte am 14 Juni 1873 Am ehemaligen Paradeplatz waren nun mit Parlament Rathaus Universitat und Burgtheater vier Monumentalbauten in vollig unterschiedlichen Stilen projektiert Um das Rathausviertel optisch zu beruhigen legte der Stadterweiterungsfonds hier eine Bauordnung fest Alle Hauser rund um das Rathaus mussten mit Arkaden ausgefuhrt werden eine bis dahin in Wien seltene Bauform Das Rathausviertel erhielt dadurch eine harmonische Anmutung Die neue Planung des Parlamentsgebaudes Bearbeiten nbsp Theophil HansenUrsprunglich war vorgesehen fur die beiden Kammern der Reichsrats zwei eigenstandige Gebaude am Ring zu errichten Am neuen Standort stand nun viel Platz zur Verfugung und Theophil Hansen wurde beauftragt ein einzelnes grosses Gebaude fur beide Kammern Abgeordnetenhaus und Herrenhaus zu bauen Er legte seinen Entwurf 1872 vor Der Monumentalbau im antiken griechischen Stil war kostspielig und Hansen musste viel Energie aufwenden um eine bauliche Vereinfachung seines Gebaudes zu verhindern Schliesslich wurde am 31 August 1874 der Grundstein gelegt Die Flache hinter dem Parlament wurde mit Wohnhausern verbaut mit einer Ausnahme Vinzens Furst von Auersperg hatte sich 1865 bitter beschwert dass man ein Zinshaus vor seinem Palais Auersperg plante und er drohte mit Schadenersatzklagen Als Folge wurde der Schmerlingplatz so vergrossert dass der Platz vor dem Palais eine Grunflache blieb Die Planung des Justizpalastes Bearbeiten Da am Rand des Paradeplatzes noch freier Platz war beschloss man die Errichtung eines Gebaudes fur das Oberlandesgericht den Justizpalast Er sollte durch den Architekten Alexander Wielemans an der Lastenstrasse gegenuber dem Landesgericht fur Strafsachen gebaut werden Der Standort gefiel dem Oberlandesgerichtsprasidenten aber nicht also wurde das Gebaude an den sudlichen Rand des Areals zum Schmerlingplatz verschoben Baubeginn war 1875 Die Planung der Akademie der bildenden Kunste Bearbeiten nbsp Heinrich von FerstelEine Kunstakademie war in den ursprunglichen Planen an der Ringstrasse nicht vorgesehen Die K k Hofakademie der Maler Bildhauer und Baukunst war seit 1786 im St Annahof an der Annagasse untergebracht Rudolf Eitelberger Osterreichs erster Professor fur Kunstgeschichte schlug ein eigenes neues Gebaude fur die Akademie vor Der Minister fur Cultus und Unterricht stimmte zu und ein Bauplatz war rasch gefunden Am Schillerplatz sollte ursprunglich das Gebaude des Abgeordnetenhauses errichtet werden Nachdem das Parlament an seinen heutigen Ort umgeplant worden war bekam die Akademie der bildenden Kunste das Grundstuck am Schillerplatz Das Gebaude wurde ab 1872 von Theophil Hansen errichtet Die neue Planung der Universitat Bearbeiten Obwohl nun viel Platz am Paradegelande zur Verfugung stand wollten mehrere Fakultaten an dem Standort am Alsergrund festhalten Architekt Ferstel hatte jedoch stets gegen einen Monumentalbau neben seiner Votivkirche opponiert nachdem er nun die Universitat bauen durfte wurden seine Proteste noch heftiger Schliesslich gelang es Franz von Matzinger den neuen Standort an der Ringstrasse durchzusetzen Als die Bauplane Ferstels publiziert wurden war die Universitatsleitung von der Grosse des Gebaudes freudig uberrascht vor allem konnte man nun die ganze Universitatsbibliothek im Haupthaus unterbringen Mit dem Bau wurde 1877 begonnen Die Planung des Stubenviertels Bearbeiten nbsp Die Franz Josefs Kaserne im Jahr 1858Historiker gliedern die Stadterweiterung gerne in drei Phasen In der ersten Phase wurde die Erweiterung geplant und die ersten Gebaude ausgefuhrt In der zweiten Phase wurde der Paradeplatz vom Militar aufgegeben wodurch hier wichtige Gebaude entstehen konnten Die dritte und letzte Phase wurde durch den Abbruch der Franz Josephs Kaserne moglich Diese machte bislang die Anlage des Stubenrings unmoglich Im Februar 1890 ging Franz von Matzinger Prasident des Stadterweiterungsfonds 73 jahrig in den Ruhestand Er war mehr als 30 Jahre lang der Organisator der Stadterweiterung bzw des Ringstrassenbaus Er hatte stets die Millionen des Fonds wie eine Lowin ihre Jungen verteidigt wie das Wiener Tagblatt bemerkte und hatte aus der Stadterweiterung ein profitables Unternehmen gemacht Es fand sich kein ahnlich kompetenter Nachfolger sodass der Fonds an Macht verlor und stattdessen die Gemeinde Wien die letzte Phase der Stadterweiterung kontrollierte Der von vielen gewunschte Abbruch der Franz Josephs Kaserne verzogerte sich In der Zwischenzeit wurde das Stubenviertel geplant Den entsprechenden Wettbewerb gewannen 1892 die Bruder Rudolf Karl und Julius Mayreder Nach undurchsichtigen Vorgangen beauftragte jedoch der Wiener Stadtrat den Architekten Otto Wagner mit dem Projekt Die Bruder Mayreder wurden mit Projekten fur die Wienfluss Verbauung getrostet Schliesslich war das Militar bereit die Kaserne aufzugeben es dauert aber noch einige Jahre ehe man sich auf die finanzielle Abgeltung einigen konnte Die Franz Josephs Kaserne wurde dann im Jahr 1900 demoliert Die Plane fur das Viertel hatte Otto Wagner schon langst ausgearbeitet ein rasterartig angelegtes Wohnviertel mit Wagners Postsparkasse im Zentrum Unmittelbar am Stubenring wollte das Militar sein neues Kriegsministerium errichten Auch das wollte Otto Wagner bauen und so dem Stubenviertel einen einheitlichen Stil verleihen Erzherzog Franz Ferdinand erklarte aber dass er Otto Wagner fur zu modern hielte den Architekten Ludwig Baumann dagegen fur viel geeigneter Beim Architektenwettbewerb 1908 wurde Wagners Entwurf aus formalen Grunden vom Bewerb ausgeschlossen und Baumann zum Sieger erklart Der Schottenring endet an der Rossauer Kaserne die eine Art von Schlusspunkt setzt Heute erfullt der Ringturm diese Funktion noch viel besser Der Stubenring endete jedoch sang und klanglos am Aspernplatz seit 1976 Julius Raab Platz Eine freie Flache war dort vorhanden Da traf es sich gut dass das Syndikat Wiener Urania einen Bauplatz fur eine Volkshochschule nebst Sternwarte suchte Das markante Gebaude wurde sich gut als ostlicher Abschluss der Ringstrasse eignen Am 24 Juni 1904 beschloss der Gemeinderat der Urania den Baugrund am Aspernplatz fur einen symbolischen Jahreszins von 10 Kronen zu uberlassen Am 4 Mai 1909 erfolgte die Grundsteinlegung fur die Urania Die Planung der Grunflachen Bearbeiten Der Grundplan von 1859 hatte zahlreiche freie Flachen vorgesehen dies vor allem auf Wunsch des Militars Das Heer verlor aber im Lauf der Zeit sein Interesse daran an der Ringstrasse Militargebaude zu errichten dadurch konnten die dort vorgesehenen Freiflachen anderweitig genutzt werden Der Stadterweiterungsfonds versuchte zwar moglichst viel lukrativen Baugrund zu schaffen hatte aber auch Verstandnis fur den Wunsch der Stadtverwaltung nach Erholungsgebieten Zwischen 1860 und 1914 wurden in der Ringstrassenzone 20 Parkanlagen errichtet Quaipark Der erste stadtische Park Wiens war der Quaipark auch Franz Josefs Park genannt Im Auftrag des Magistrats legte Stadtgartner Rudolph Siebeck den Park an das Budget betrug 8 000 Gulden ca 70 000 Euro Der Park befand sich am Franz Josefs Kai zwischen der heutigen U Bahn Station Schottenring und der Salztorbrucke Wegen seines nicht sehr uppigen Baumbewuchses wurde der Quaipark im Volksmund Beserl Park genannt 5 Diese Bezeichnung wurde in der Folge auch auf andere nicht sehr attraktive Parkanlagen ubertragen 6 In der Nachkriegszeit wurde der Park durch den Bau der Schnellstrasse B227 teilweise zerstort sein Uberrest dient heute als Hundeauslaufzone nbsp Der Stadtpark im Jahr 1910Stadtpark Im September 1860 ubergab der Stadterweiterungsfonds der Stadt Wien kostenlos eine Flache von 94 000 m zur Anlage des Stadtparks Die Anlage wurde am 21 August 1862 der Offentlichkeit ubergeben die Kosten betrugen bis dahin 180 000 Gulden ca 1 6 Mio Euro Die Gemeinde Wien wollte 1863 den Park bis zum Schwarzenbergplatz erweitern was aber sowohl das Innenministerium als auch der Kaiser ablehnten Hauptartikel Wiener Stadtpark Provisorischer Park 1861 wurde am Schottentor an den heutigen Adressen Wahringer Strasse 2 6 das provisorische Parlamentsgebaude errichtet Hinter dem Gebaude bei der heutigen Wasagasse legte der Gartenarchitekt Lothar Abel fur 4 000 Gulden ca 35 000 Euro einen namenlosen Park an Nach dem Abbruch des Provisoriums 1884 wurde das Areal verbaut Kinderpark Ebenfalls im Jahr 1861 erhielt die Gemeinde 51 000 m am rechten Ufer des Wienflusses im 3 Bezirk kostenlos vom Stadterweiterungsfonds Der Park wurde von Rudolph Siebeck entworfen und war 3 Mai 1863 fertiggestellt die Kosten betrugen 142 000 Gulden ca 1 2 Mio Euro Die Anlage wurde informell Kinderpark genannt gilt aber heute als Teil des Stadtparks Resselpark Vor dem k k Polytechnischen Institut am Karlsplatz bestand seit langem eine Rasenflache Der Stadterweiterungsfonds beauftragte Rudolph Siebeck 1864 hier den Resselpark anzulegen 1866 gelang es der Stadt Wien den Park zu ubernehmen Weghuberpark Der Kaffeesieder Albert Weghuber plante 1861 einen Teil des Glacis als Grunflache zu erhalten Als er in Konkurs ging ubergab der Stadterweiterungsfonds 1865 dem Magistrat Weghubers Kaffeehausgarten zur Anlage eines Kinderspielplatzes Die Flache westlich der Museumsstrasse zwischen Lerchenfelder Strasse und Burggasse liess der Bezirk Neubau fur 1 668 Gulden ca 15 000 Euro als Gartenanlage gestalten 1887 erbat der Stadterweiterungsfonds den sudlichen Teil der Flache zuruck um den Bau des Deutschen Volkstheaters moglich zu machen Die fur den Theaterbau nicht benotigte Grunflache verblieb als Weghuberpark Hauptartikel Weghuberpark Reservegarten Im Jahr 1865 gelang es der Stadt Wien den Stadtpark doch ein Stuck in Richtung Schwarzenbergplatz zu vergrossern Der Stadterweiterungsfonds uberliess rund zwei Hektar Grund zwischen dem Wienfluss heute Lothringerstrasse und dem Heumarkt Die Reservegarten genannte Grunanlage wurde von Lothar Abel und Rudolf Siebeck fur 86 577 Gulden ca 760 000 Euro gestaltet und war 1869 fertiggestellt Der Reservegarten hatte und hat auch heute noch die Aufgabe fur stadtische Grunanlagen einen Grossteil der erforderlichen Pflanzen heranzuziehen Der Bau der Wientallinie der Stadtbahn und die Einwolbung des Wienflusses brachte 1895 das Ende des Reservegartens Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde das Areal als Bauland gewidmet hier entstanden spater das Konzerthaus der Wiener Eislauf Verein und das Hotel Interkontinental Der Reservegarten wurde 1897 ins Stuwerviertel verlegt und 1957 in die Donaustadt als Blumengarten Hirschstetten Schwarzenbergplatz Im Jahr 1869 war geplant den Sudteil des Schwarzenbergplatzes zwischen Rennweg und Prinz Eugen Strasse zu verbauen Da Friedrich Furst von Schwarzenberg keine Zinshauser vor seinem Palais Schwarzenberg haben wollte kaufte er die 4 500 m grosse Flache vor seinem Palais um 22 000 Gulden ca 190 000 Euro 1870 liess er dort auf eigene Kosten einen allgemein zuganglichen Garten anlegen 1873 wurde hier der Hochstrahlbrunnen errichtet Hauptartikel Schwarzenbergplatz nbsp Das Burgtheater davor der RathausparkRathauspark 1870 wurde festgelegt vor und neben dem Rathaus einen 40 000 m grossen Park anzulegen Anfangs gab hier es heftige Kontroversen innerhalb des Gemeinderats Ein Teil der Gemeinderate wollte ahnlich dem Platz vor der Votivkirche moglichst wenig Bepflanzung damit das schone Rathaus gut sichtbar ware Eine andere Fraktion wunschte einen stark bepflanzten Erholungsraum und gewann letztlich Der Park wurde vom Stadtbauamt und dem Stadtgartner Siebeck angelegt das Budget betrug 165 380 Gulden ca 1 5 Mio Euro Am Tag der Grundsteinlegung des Rathauses dem 14 Juni 1873 war der Rathauspark fertiggestellt Beethovenplatz Die Grunflache am Beethovenplatz erhielt die Gemeinde Wien 1873 unter der Bedingung Platz fur das Beethovendenkmal freizulassen es wurde 1880 aufgestellt Beethoven schaute Richtung Stubenring und hatte den Wienfluss im Rucken Die Grunanlage wurde im selben Jahr von Lothar Abel und der Firma A C Rosenthal fur 3 800 Gulden ca 33 000 Euro angelegt Nach der Einwolbung des Wienflusses wurde Beethoven 1901 um 180 Grad in Richtung der neu angelegten Lothringerstrasse gedreht was zusammen mit der Neugestaltung des Parks 18 902 Kronen ca 80 000 Euro kostete Hauptartikel Beethovenplatz Wien Borseplatz An der Nahtstelle zwischen der bestehenden Inneren Stadt und der neuen Ringstrassenzone war ursprunglich geplant eine Markthalle zu errichten 1870 wurde entschieden stattdessen einen Park anzulegen Er wurde 1879 vom jungen Stadtgartner Ferdinand Maly gestaltet die Kosten betrugen 10 841 Gulden ca 95 000 Euro Hauptartikel Borseplatz Schillerpark Die Wohnhauser im Bereich des spateren Schillerplatzes wurden zwischen 1870 und 1872 fertiggestellt die Akademie der bildenden Kunste 1876 Vor der Akademie wurde eine 6 800 m grosse Freiflache reserviert um das Schillerdenkmal aufzustellen 1876 erfolgte die Errichtung des Denkmals 1877 1878 die Anlage des Parks Hauptartikel Schillerplatz Wien Park vor der Votivkirche Im Jahr 1876 schenkte der Stadterweiterungsfonds der Stadt Wien den 14 000 m grossen Vorplatz der in Bau befindlichen Votivkirche um das Tegetthoff Denkmal aufzustellen Der Park wurde 1879 von Lothar Abel und Ferdinand Maly ausgefuhrt die Kosten betrugen 42 920 Gulden ca 380 000 Euro Das Denkmal wurde schliesslich 1896 am Praterstern errichtet Der Park vor der Votivkirche war lange Zeit namenlos 1984 wurde dann die Grunflache an der Seite die Kirche in Votivpark und die Flache vor der Kirche in Sigmund Freud Park benannt Schlickplatz Das Militar hatte ursprunglich darauf bestanden freies Schussfeld von der Rossauer Kaserne in Richtung Ringstrasse zu haben Letztlich wurde dieses Areal rund um die Kolingasse doch verbaut wobei als kleiner Uberrest des militarischen Defilirraums der kleine Schlickplatz ubrigblieb Er wurde 1879 1880 von Ferdinand Maly als Park gestaltet Maximilian Platz Erst nachdem die Gebaude hinter der Votivkirche fertiggestellt waren wurde dort 1882 eine Grunflache angelegt Sie hiess bis 1920 Maximilianplatz der Bruder des Kaisers hatte die Votivkirche initiiert 1920 1934 Freiheitsplatz 1934 1938 Dollfussplatz 1938 1945 Hermann Goring Platz 1945 1946 wieder Freiheitsplatz und seit 1946 Rooseveltplatz Schmerlingplatz Da der Franzensring heute Dr Karl Renner Ring nach dem Parlament einen Knick in Richtung Burgring macht war die Verbauung schwierig Man loste das Problem einfach dadurch indem rund um den Justizpalast zwei Parks angelegt wurden die zusammen Schmerlingplatz genannt wurden der ostliche heisst heute Grete Rehor Park eine winzige Verkehrsinsel heisst Leopold Gratz Platz Die Flachen schenkte der Stadterweiterungsfonds der Stadt Wien Stadtgartner Gustav Sennholz legte 1885 den Park an die Kosten betrugen 28 750 Gulden ca 250 000 Euro Hauptartikel Schmerlingplatz Friedrich Schmidt Platz 1884 ein Jahr nach der Fertigstellung des Rathauses projektierte Gartenarchitekt Lothar Abel einen Park im Westen des Rathauses Die geplanten Kosten von 69 179 Gulden waren aber fur den Gemeinderat nicht akzeptabel Das Bauamt reduzierte Abels Entwurf auf 32 483 Gulden Schliesslich wurde der Park 1885 fur nur 26 800 Gulden ca 240 000 Euro angelegt Hauptartikel Friedrich Schmidt Platz Rudolfsplatz Im Jahr 1872 ubergab der Stadterweiterungsfonds der Gemeinde Wien eine Parzelle am spateren Rudolfsplatz um hier eine Markthalle zu errichten Wie schon am Borseplatz verlor aber auch hier die Stadt ihr Interesse an einem Markt 1887 wurde der Platz nach Planen von Gustav Sennholz um 4 134 Gulden ca 36 000 Euro in einen Park umgewandelt Maria Theresien Platz Die Flache zwischen den beiden Museen wurde nicht von der Gemeinde Wien sondern vom Hof auf Kosten des Staatshaushalts angelegt Die Parkanlage wurde als franzosischer Garten und ohne Baume gestaltet Die Stadt Wien verlegte und finanzierte die Wasserversorgung fur den Park unter der Bedingung dass dieser der Offentlichkeit stets zuganglich sein musse Bei der Einweihung des Maria Theresien Denkmals am 13 Mai 1888 war die Grunanlage bereits fertiggestellt Hauptartikel Maria Theresien Platz Park beim Elisabeth Denkmal Um das Denkmal fur die ermordete Kaiserin Elisabeth aufzustellen wurde der Volksgarten erweitert Nach Planen von Architekt Friedrich Ohmann legte der Hofgartenverwalter Josef Vesely 1905 einen 45 Meter breiten Garten an der axial auf das Denkmal der Kaiserin ausgerichtet ist Hauptartikel Volksgarten Wien Nachdem die Ringstrassenzone weitgehend fertiggestellt war wurden die noch vorhandenen Freiflachen als meist namenlose Grunflachen gestaltet die damals Schmuckanlagen genannt wurden Es sind dies u a die Grunflachen am Deutschmeisterplatz 1891 um die Secession 1898 am Karlsplatz und Schwarzenbergplatz ab 1900 beim Hochstrahlbrunnen 1903 am Morzinplatz 1904 die Ausmundung der Wollzeile der heutige Dr Karl Lueger Platz 1904 die Gartenanlage beim Goethe Denkmal 1906 und der heutige Georg Coch Platz 1907 nbsp Die Monumentalbauten 1882Fazit BearbeitenMit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 war die Stadterweiterung im Wesentlichen abgeschlossen Obwohl es keine zentrale Planung gab wurde und wird das Projekt allgemein als sehr erfolgreich bewertet Den wohl grossten Einfluss auf die Planungen hatte das Innenministerium und hier vor allem Franz von Matzinger Sein Stadterweiterungsfonds finanzierte das Projekt und hatte folglich stets die Moglichkeit an den Planungen mitzuwirken Zeituberschreitungen gab es keine da es niemals einen Zeitplan gab Der Stadterweiterungsfonds finanzierte die Neue Burg den Ausbau der Hofburg gegen den Michaelerplatz die Oper das Burgtheater sowie das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum Auf Kosten des Staatshaushalts entstanden die Universitat und mehrere Universitats Nebengebaude mehrere Gewerbe und Mittelschulen die Akademie der bildenden Kunste das Osterreichische Museum fur Kunst und Industrie das Parlamentsgebaude der Justizpalast die Rossauer Kaserne sowie mehrere Post und Telegrafengebaude Die Stadt Wien bezahlte das Rathaus mehrere Volks und Burgerschulen sowie einige Markthallen Privat finanziert wurden die Votivkirche die Borse mehrere Theater viele Bankgebaude und Hotels und naturlich die zahlreichen Zinshauser Durch den Abbruch der den Wind hemmenden Stadtmauern und der Anlage zahlreicher Grunflachen in der Ringstrassenzone verbesserte sich das Mikroklima der Stadt merklich Die Staubwolken am Glacis gehorten der Vergangenheit an und durch die allgemein bessere Luftqualitat ging die Tuberkulose zuruck Hatte die Sterblichkeitsrate in Wien im Jahr 1855 noch 49 Todesfalle pro 1 000 Einwohner betragen war sie 1891 auf 24 Todesfalle zuruckgegangen 2013 11 Todesfalle Anhang Das Handschreiben Kaiser Franz Josefs I vom 20 Dezember 1857 Bearbeiten nbsp Wiener Zeitung vom 25 Dezember 1857 Seite 1 nbsp Wiener Zeitung vom 25 Dezember 1857 Seite 2Se k k Apostolische Majestat haben bezuglich der Erweiterung der innern Stadt Wien nachstehendes Allerhochstes Handschreiben an den Minister des Innern zu erlassen geruht Anm Das Original dieses kaiserlichen Handschreibens ist am 15 Juli 1927 beim Justizpalastbrand vernichtet worden Lieber Freiherr von Bach Es ist Mein Wille dass die Erweiterung der inneren Stadt Wien mit Rucksicht auf eine entsprechende Verbindung derselben mit den Vorstadten ehemoglichst in Angriff genommen und hiebei auch auf die Regulirung und Verschonerung Meiner Residenz und Reichshauptstadt Bedacht genommen werde Zu diesem Ende bewillige Ich die Auflassung der Umwallung und Fortifikationen der inneren Stadt so wie der Graben um dieselbe Anm Die Auflassung der Umwallung und Fortifikationen also die Schleifung der Stadtbefestigung war eine Initiative von Innenminister Alexander von Bach Er erdachte das gegenstandliche Handschreiben und liess es von Franz von Matzinger ausformulieren Jener Theil der durch Auflassung der Umwallung der Fortifikationen und Stadtgraben gewonnenen Area und Glacis Grunde welcher nach Massgabe des zu entwerfenden Grundplanes nicht einer anderweitigen Bestimmung vorbehalten wird ist als Baugrund zu verwenden und der daraus gewonnene Erlos hat zur Bildung eines Baufondes zu dienen aus welchem die durch diese Massregel dem Staatsschatze erwachsenden Auslagen insbesondere auch die Kosten der Herstellung offentlicher Gebaude so wie die Verlegung der noch nothigen Militar Anstalten bestritten werden sollen Anm Hier wird die Grundung des Stadterweiterungsfonds angeordnet durch den Verkauf von Baugrund sollen die offentlichen Gebaude an der Ringstrasse finanziert werden Bei der Entwerfung des bezuglichen Grundplanes und nach Meiner Genehmigung desselben bei der Ausfuhrung der Stadterweiterung ist von nachstehenden Gesichtspunkten auszugehen Mit der Wegraumung der Umwallung und Fortifikationen und der Ausfullung der Stadtgraben ist in der Strecke von der Biberbastei bis an die Umfassungsmauer des Volksgartens in der Art zu beginnen dass langs dem Donaukanale ein breiter Quai hergestellt und der vom Schottenthore bis zum Volksgarten gewonnene Raum theilweise zur Regulirung des Exerzirplatzes benutzt werden kann Anm Hier wird die Anlage des Franz Josefs Kais angeordnet Der Platz vom Schottenthore bis zum Volksgarten ist der Paradeplatz des Militars Zwischen diesen gegebenen Punkten hat zunachst die Erweiterung der inneren Stadt in der Richtung gegen die Rossau und die Alservorstadt zu geschehen einerseits dem Donaukanale andererseits der Grenzlinie des Exerzirplatzes folgend jedoch mit Bedacht auf die entsprechende Einschliessung der im Bau befindlichen Votivkirche Anm Schon in fruheren Jahren haben zahlreiche Projekte fur eine Stadterweiterung vorgeschlagen die Gegend um den heutigen Schottenring zu verbauen dies wird nun angeordnet Bei der Anlage dieses neuen Stadttheiles ist zuvorderst auf die Erbauung einer befestigten Kaserne in welcher auch die grosse Militar Backerei und das Stabsstockhaus unterzubringen sind Rucksicht zu nehmen und hat diese Kaserne achtzig 80 Wiener Klafter von der Augarten Brucke nach abwarts entfernt in der verlangerten Achse der dorthin fuhrenden Hauptumfassungsstrasse zu liegen zu kommen Anm Das Kriegsministerium wurde erst kurz vor Veroffentlichung des Handschreibens informiert In der Eile fiel den Militars keine besseren Forderung ein als dass die ohnehin schon geplante Rossauer Kaserne gebaut werden musse und sich in ihr eine Militar Backerei und eine Stabsstockhaus befinden musse Der Platz vor Meiner Burg nebst den zu beiden Seiten desselben befindlichen Garten hat bis auf weitere Anordnung in seinem gegenwartigen Bestande zu verbleiben Anm Bach und Matzinger hatten zu dieser Zeit noch keinen konkreten Plan wie das Gebiet um den spateren Heldenplatz verbaut werden sollte und liessen daher die Fragen offen Die Flache ausserhalb des Burgthores bis zu den kaiserlichen Stallungen ist frei zu lassen Ebenso hat der Theil des Hauptwalles Biberbastei auf dem die Meinen Namen fuhrende Kaserne liegt fortzubestehen Anm Die Flache ausserhalb des Burgthores ist der heutige Maria Theresien Platz der tatsachlich nicht verbaut wurde Im zweiten Satz hat das Militar Angst man konnte die Franz Josefs Kaserne abreissen die Angst war begrundet die Kaserne wurde 1900 demoliert Die fernere Erweiterung der inneren Stadt ist bei dem Karnthnerthore und zwar auf beiden Seiten desselben in der Richtung gegen die Elisabeth und Mondschein Brucke bis gegen das Karolinenthor vorzunehmen Anm Bach und Matzinger wollten die Bautatigkeit in der Gegend der spateren Oper beginnen was auch geschah Auf die Herstellung offentlicher Gebaude namentlich eines neuen General Kommando s einer Stadt Kommandantur eines Opernhauses eines Reichsarchives einer Bibliothek eines Stadthauses dann der nothigen Gebaude fur Museen und Gallerien ist Bedacht zu nehmen und sind die hiezu zu bestimmenden Platze unter genauer Angabe des Flachenausmasses zu bezeichnen Anm Das Stadthaus sollte der Stadt Wien fur Reprasentation und Veranstaltungen dienen Es war eine Idee von Handelsminister Toggenburg und wurde nie gebaut An seiner Stelle wurde die Borse errichtet Der Bau eines zentralen Reichsarchivs war ein grosser Wunsch Alexander von Bachs es wurde ebenfalls nicht gebaut ebenso wenig wie General Kommando Stadt Kommandantur Bibliothek und die Gallerien Von den im kaiserlichen Schreiben erwahnten Bauten wurden nur die Oper und die Museen errichtet Der Raum vom Karolinenthore bis zum Donaukanale soll ebenfalls frei bleiben dessgleichen der grosse Exerzirplatz der Garnison vom Platze vor dem Burgthore an bis in die Nahe des Schottenthores und hat letzterer an den Platz vor dem Burgthore unmittelbar anzuschliessen Anm Das Karolinentor befand sich an der Johannesgasse von dort bis zum Donaukanal sollte nicht gebaut werden Von der Johannesgasse bis zur heutigen Weiskirchnerstrasse wurde der Stadtpark angelegt Vom Park bis zum Donaukanal wollte das Militar freies Schussfeld fur die Franz Josefs Kaserne haben Ab 1901 wurde hier der Stubenring angelegt Der grosse Exerzirplatz der Garnison ist der Paradeplatz zwischen dem heutigen Universitatsring und der Lastenstrasse Er sollte beim Militar bleiben und durfte nicht verbaut werden letztlich wurden hier Parlament Rathaus und Universitat errichtet Von der befestigten Kaserne am Donaukanale an bis zum grossen Exerzirplatz hat in gerader Linie ein Raum von Einhundert 100 Wiener Klafter Breite frei und unbebaut belassen zu werden Sonst soll aber im Anschlusse an den Quai langs dem Donaukanal rings um die innere Stadt ein Gurtel in der Breite von mindestens vierzig 40 Klafter bestehend aus einer Fahrstrasse mit Fuss und Reitwegen zu beiden Seiten auf dem Glacisgrunde in der Art angelegt werden dass dieser Gurtel eine angemessene Einfassung von Gebauden abwechselnd mit freien zu Gartenanlagen bestimmten Platzen erhalte Anm Im ersten Satz will das Militar ein freies Schussfeld von der Rossauer Kaserne entlang der heutigen Kolingasse bis zum Schottentor haben das Areal wurde aber verbaut Im folgenden Satz wird die Anlage der Ringstrasse angeordnet die geforderte Breite von 40 Klafter 75 9 Meter wurde spater auf 30 Klafter 56 9 Meter reduziert Die ubrigen Hauptstrassen sind in entsprechender Breite und selbst die Nebenstrassen nicht unter acht Klafter Breite anzutragen Anm 8 Klafter sind 15 2 Meter Nicht minder ist auf die Errichtung von Markthallen und deren entsprechende Vertheilung Bedacht zu nehmen Rund um die Ringstrassenzone gab es zahlreiche Markte Mehlmarkt Heumarkt Tandelmarkt Obstmarkt und Getreidemarkt Markthallen wurden an der Ringstrasse aber nicht errichtet Zugleich ist auch bei Entwerfung des Grundplanes uber die Stadterweiterung die Regulirung der inneren Stadt im Auge zu behalten und daher der Eroffnung entsprechender neuer Ausgange aus der inneren Stadt unter Bedachtnahme auf die in die Vorstadte fuhrenden Hauptverkehrs Linien gleichwie der Herstellung neuer jene Verkehrslinien vermittelnder Brucken die geeignete Beachtung zuzuwenden Anm Durch entsprechende Verkehrswege sollen die Vorstadte besser an die Innenstadt angebunden werden und es wird der Bau weiterer Brucken uber den Donaukanal angedacht Zur Erlangung eines Grundplanes ist ein Konkurs auszuschreiben und ein Programm nach den hier vorgezeichneten Grundsatzen jedoch mit dem Beisatze zu veroffentlichen dass im Uebrigen den Konkurrenten freier Spielraum bei Entwerfung des Planes gelassen werde gleichwie sonstige hierauf bezugliche geeignete Vorschlage nicht ausgeschlossen sein sollen Anm Hier wird die Durchfuhrung eines Architektenwettbewerbs angeordnet Fur die Beurtheilung der eingelangten Grundplane ist eine Kommission aus Reprasentanten der Ministerien des Innern des Handels ferner Meiner Militar Central Kanzlei und der Obersten Polizei Behorde einem Abgeordneten der Nieder Oesterreichischen Statthalterei und dem Burgermeister der Stadt Wien dann aus geeigneten von dem Ministerium des Innern im Einvernehmen mit den ubrigen hier erwahnten Centralstellen zu bestimmenden Fachmannern unter dem Vorsitze eines Sektions Chefs des Ministeriums des Innern zu bilden und sind drei von dieser Kommission als die besten erkannten Grundplane mit Preisen und zwar in den Betragen von zweitausend eintausend und funfhundert Stuck k k Munzdukaten in Gold zu betheilen Anm Hier wird die grundsatzliche Zusammensetzung der Jury angeordnet sowie die zu vergebenden Geldpreise Die hiernach als die vorzuglichsten erkannten drei Grundplane sind Mir zur Schlussfassung vorzulegen so wie uber die weiteren Modalitaten der Ausfuhrung unter Erstattung der bezuglichen Antrage Meine Entschliessung einzuholen sein wird Sie haben wegen Ausfuhrung dieser Meiner Anordnungen sogleich das Entsprechende zu verfugen Wien am 20 December 1857Franz Joseph m p Anm Die Stadterweiterung wurde am 25 Dezember dem Weihnachtstag bekanntgegeben Ob dies Berechnung oder Zufall war lasst sich den Quellen nicht entnehmen Literatur BearbeitenElisabeth Springer Geschichte und Kulturleben der Wiener Ringstrasse Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979 ISBN 3 515 02480 8 Band II von Renate Wagner Rieger Hrsg Die Wiener Ringstrasse Bild einer Epoche Band I XI Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1972 1981 ISBN 978 3 515 02482 2 Kurt Mollik Hermann Reining Rudolf Wurzer Planung und Verwirklichung der Wiener Ringstrassenzone Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1980 ISBN 3 515 02481 6 Band III von Renate Wagner Rieger Hrsg Die Wiener Ringstrasse Bild einer Epoche Band I XI Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1972 1981 ISBN 978 3 515 02482 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wiener Ringstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien suf at Wiener Ringstrasse Die Ringstrasse ein Juwel unter den Strassen der Welt interaktive Website uber die Wiener Ringstrasse auf ringview vienna infoEinzelnachweise Bearbeiten Konkurs Ausschreibung In Wiener Zeitung 31 Janner 1858 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Wiener Nachrichten 13 September In Die Presse 14 September 1859 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung apr Rainer Hackauf Auch Wien auch Wien muss brennen In igkultur at 5 Juli 2011 abgerufen am 23 Februar 2022 Ausstellungskatalog Das ungebaute Wien Projekte fur die Metropole Historisches Museum der Stadt Wien 1999 S 94 ff Quaipark auf www zeno org Literatur abgerufen am 23 Marz 2015 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 1 A Da Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 48 204638888889 16 362694444444 Koordinaten 48 12 16 7 N 16 21 45 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Planung der Wiener Ringstrasse amp oldid 230821347