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Der Schmerlingplatz befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk der Inneren Stadt Er wurde 1893 nach dem Politiker Anton von Schmerling benannt Der westliche Teil des SchmerlingplatzesDer ostliche Teil mit dem Grete Rehor ParkStrassentafel Schmerlingplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Bauwerke 3 1 Grete Rehor Park mit Denkmal der Republik 3 2 Ludwig Anzengruber Denkmal 3 3 Nr 1 3 Bartensteinblock 3 4 Nr 4 5 3 5 Nr 6 Parlament 3 6 Nr 7 Palais Epstein 3 7 Nr 8 9 3 8 Nr 10 Justizpalast 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Gebiet des heutigen Schmerlingplatzes gehorte ursprunglich zur Vorstadt vor dem Widmertor Ab dem 16 Jahrhundert war es Teil des Glacis vor den Wiener Stadtmauern Im 19 Jahrhundert befand sich hier der Parade und Exerzierplatz 1870 wurde beschlossen den Platz vor dem Palais Auersperg zu verbauen 1873 entstand der Reichsratsplatz der 1893 in Schmerlingplatz umbenannt wurde Der Platz wurde von Architekt Karl Seidel entworfen und vom Stadtgartner Gustav Sennholz gestaltet Ein Tiefpunkt in der Geschichte der Ersten Republik fand am 15 Juli 1927 auf dem Schmerlingplatz mit dem Wiener Justizpalastbrand statt Die burgerkriegsartigen Vorfalle wurden durch ein als skandalos empfundenes politisches Gerichtsurteil das Schattendorfer Urteil ausgelost Arbeiter protestierten auf der Wiener Ringstrasse vor dem Parlament sie wurden von der Polizei auf den nebenan liegenden Schmerlingplatz abgedrangt Dort wurde der Justizpalast von Demonstranten in Brand gesteckt und gesturmt wahrend die Polizei in die Menge schoss und insgesamt 89 Menschen zu Tode kamen 1995 wurde die Grunanlage zwischen Parlament und Justizpalast auf dem Schmerlingplatz Grete Rehor Park benannt 2010 wurde ein kleiner Teil in der Mitte des Schmerlingplatzes in Leopold Gratz Platz umbenannt Lage und Charakteristik Bearbeiten nbsp Schmerlingplatz mit Strassenbahnlinie 46Der Schmerlingplatz ist ein grosser unregelmassiger Platz der sich von einer Biegung des Dr Karl Renner Rings im Osten bis zur Auerspergstrasse im Westen erstreckt Der Platz selbst lasst sich annahernd in zwei Halften teilen die von Grunanlagen eingenommen werden In der Mitte ragt der Justizpalast keilformig in den Platz der Kreisverkehr dort wurde als Leopold Gratz Platz eigens benannt Uber den Platz verkehrt die Strassenbahnlinie 46 am Rand fahren auch die Strassenbahnlinie 49 und die Autobuslinie 48A Bei der Auerspergstrasse befand sich bis 2003 ein Abgang zur U Bahn Linie U2 nicht mehr bestehende U Bahn Station Lerchenfelder Strasse Der Schmerlingplatz weist mehrere Denkmaler und eine Randverbauung mit bedeutenden Monumentalbauten im historistischen Stil die zur Ringstrassenzone gehoren auf Bauwerke BearbeitenGrete Rehor Park mit Denkmal der Republik Bearbeiten Die 1995 nach der Politikerin Grete Rehor benannte Grunanlage auf dem Schmerlingplatz liegt zwischen Parlament und Justizpalast Der Park besteht aus zahlreichen Baumen und mehreren Sitzbanken An der schmalen Seite zur Ringstrasse hin gelegen befindet sich das Republikdenkmal das 1928 zum zehnjahrigen Bestehen der Republik Osterreich errichtet wurde Dargestellt sind die drei sozialdemokratischen Politiker Jakob Reumann Victor Adler und Ferdinand Hanusch deren Busten von Franz Seifert Anton Hanak und Mario Petrucci geschaffen wurden 1934 wurde das Denkmal von der Diktatur abgetragen 1948 wurde es wieder aufgestellt nbsp Anzengruber Denkmal 1905 An der Seite zum Parlament befindet sich eine Buste von Franz Xaver Gabelsberger dem Erfinder der Stenografie Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden Ludwig Anzengruber Denkmal Bearbeiten In der Grunanlage nahe der Auerspergstrasse steht dicht von Baumen umschlossen ein grosses Denkmal fur den osterreichischen Volksdichter Ludwig Anzengruber Die Bronzestatue steht auf einem Felsen wahrend davor die Figur des Steinklopferhannes einer Gestalt aus der Feder Anzengrubers sitzt Das Denkmal wurde 1905 von Johann Scherpe geschaffen Nicht weit davon entfernt findet sich der Grundstein fur ein Denkmal das zum 300 jahrigen Jubilaum des Entsatzes Wiens von den Turken 1983 geplant war Es ist bisher aber uber den Grundstein nicht hinausgekommen Nr 1 3 Bartensteinblock Bearbeiten Dieser Hauserblock war der erste freistehende Baublock der im Rathausviertel verwirklicht wurde Er wurde 1873 1874 von Josef Hudetz und Moritz Hintrager im strenghistoristischen Stil errichtet Das Haus Schmerlingplatz 2 besitzt eine bemerkenswerte Einfahrt die mit korinthischen Pilastern und Halbsaulen zum Stiegenhaus ausgestattet ist Der Baublock liegt an der Ecke zur Bartensteingasse 1 5 weswegen er auch Bartensteinblock genannt wird Nr 4 5 Bearbeiten Das strenghistoristische Doppelhaus wurde 1874 1875 von Heinrich Claus und Joseph Gross in Formen der Wiener Neorenaissance erbaut Es besitzt Sockelarkaden und seichte Eckrisalite sowie Balkone und ist ortsteingequadert Das Gebaude ist der Hinterseite des Parlaments Reichsratsstrasse unmittelbar benachbart nbsp Schmerlingplatz mit ParlamentNr 6 Parlament Bearbeiten Am Schmerlingplatz liegt die linke sudliche Seitenfassade des Parlamentsgebaudes das 1871 1883 von Theophil von Hansen gestaltet wurde Es ist einer der bedeutendsten Bauten der Ringstrassenzone und des Historismus in Wien Die Vorderfront des Parlaments liegt am Dr Karl Renner Ring 3 Nr 7 Palais Epstein Bearbeiten Das Palais Epstein wurde 1868 1871 von Theophil von Hansen fur den Bankier Gustav Ritter von Epstein errichtet Es ist in Formen der Wiener Neorenaissance gestaltet und befindet sich am Dr Karl Renner Ring 1 Das Gebaude enthalt heute diverse Parlamentsburos Nr 8 9 Bearbeiten Das Doppelwohnhaus an der Ecke zur Hansenstrasse 2 6 wurde 1870 1872 von Carl Schumann im Stil der Wiener Neorenaissance errichtet Das Foyer des Hauses Schmerlingplatz 8 ist pilastergegliedert und besitzt eine Schmiedeeisenlaterne in der Kuppel Vor dem Haus verkehren die Strassenbahnlinien 46 und 49 nbsp JustizpalastNr 10 Justizpalast Bearbeiten Der Justizpalast wurde 1875 1881 von Alexander Wielemans von Monteforte errichtet Seine Hauptfassade weist zum Schmerlingplatz Es handelt sich um ein Gebaude des italienischen Palasttypus in Formen der deutschen Renaissance Nach den schweren Beschadigungen des Jahres 1927 wurden von Heinrich Ried 1928 1931 Veranderungen vor allem im Dachbereich und am Mittelrisalit vorgenommen Die Hauptfassade weist zahlreiche Statuen und Figuren von Michael Drobil Alfred Hofmann Karl Stemolak und Theodor Stundl auf die Auffahrt wird durch zwei monumentale Lowen von Emanuel Pendl flankiert In der prachtigen Aula befindet sich uber der Hauptstiege die Statue der Justitia ebenfalls von Emanuel Pendl Das Gebaude ist Sitz des Obersten Gerichtshofs der Generalprokuratur des Oberlandesgerichts Wien der Oberstaatsanwaltschaft Wien und des Landesgerichts fur Zivilrechtssachen Wien Der Hauptsitz des Justizministeriums befindet sich im Palais Trautson dem Justizpalast westlich benachbart Literatur BearbeitenFelix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 5 Kremayr amp Scheriau Wien 1997 Bundesdenkmalamt Hg Dehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Verlag Berger Horn 2003 Peter Autengruber Parks und Garten in Wien Promedia Wien 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmerlingplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 207042 16 3576 Koordinaten 48 12 25 4 N 16 21 27 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmerlingplatz amp oldid 238472307