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Die Auerspergstrasse befindet sich an der Grenze der beiden Wiener Gemeindebezirke Innere Stadt und Josefstadt Sie wurde 1862 nach dem hier befindlichen Palais Auersperg bzw nach dessen damaligen Besitzern der Adelsfamilie Auersperg benannt AuerspergstrasseWappenStrasse in Wien JosefstadtAuerspergstrasseBasisdatenOrt Wien JosefstadtOrtsteil JosefstadtAngelegt 1862Neugestaltet 1963Hist Namen Am Glacis Am ParadeplatzAnschluss strassen Landesgerichtsstrasse im Norden Museumstrasse im Suden Querstrassen Lerchenfelder Strasse Trautsongasse Josefsgasse Josefstadter Strasse im Westen Doblhoffgasse Stadiongasse im Osten Platze SchmerlingplatzBauwerke Palais AuerspergNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr Autoverkehr U Bahn Linie U2 Strassenbahnlinie 2 46Technische DatenStrassenlange ca 280 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage 3 Verkehr 4 Verbauung 4 1 Nr 1 Palais Auersperg 4 2 Nr 2 6 Bartensteinblock 4 3 Nr 3 Wohnhaus Beethovens 4 4 Nr 5 Zum roten Apfel 4 5 Nr 7 Zur kleinen Mariahilf 4 6 Nr 8 Ehemals Kino und Amtshaus 4 7 Nr 9 Ehemaliges Sanatorium Auersperg 4 8 Nr 11 Zur Stadt Belgrad 4 9 Nr 13 Bei den Schmiedten 4 10 Nr 19 Zum goldenen Lamm 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebiet der heutigen Auerspergstrasse gehorte zum unverbauten Glacis vor den Wiener Stadtmauern Dadurch bildeten die Gebaude an der Strassenseite zum heutigen 8 Bezirk die Front zur Vorstadt Entsprechend nannte man die Zufahrtsstrasse zu diesen Hausern Am Glacis spater dann Am Paradeplatz als in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts dieser Teil des Glacis als Parade und Exerzierplatz genutzt wurde Im Zuge der Schleifung der Wiener Stadtmauer und der Schaffung der Wiener Ringstrasse entstand an der Aussenseite des ehemaligen Glacis ein weiterer ringformiger Strassenzug der Lastenstrasse genannt wurde Als Teil dieses Strassenzugs erhielt er 1862 den Namen Auerspergstrasse nbsp Auerspergstrasse mit Amtshaus Nr 8 und Bartensteinblock Nr 2 6 auf der linken Seite 1 Bezirk Lage BearbeitenDie Auerspergstrasse beginnt als Fortsetzung der Museumstrasse im Suden bei der Lerchenfelder Strasse und erstreckt sich in nordlicher Richtung bis auf die Hohe der Josefstadter Strasse bzw Stadiongasse wo die Auerspergstrasse in der Landesgerichtsstrasse ihre Fortsetzung findet Das nordliche Strassenende ist platzartig erweitert da hier die Lenaugasse aus nordwestlicher Richtung auf die Auerspergstrasse trifft und deren Fortsetzung im Bereich des letzten Hauserblocks der Auerspergstrasse eine eigene Fahrbahn bildet Zwischen ihr und der Hauptfahrbahn der Auerspergstrasse liegt eine kleine dreieckige unbenannte Grunanlage Am sudlichen Anfang der Auerspergstrasse liegt eine Parkanlage am angrenzenden Schmerlingplatz 1 Bezirk Die Bezirksgrenze zwischen 1 und 8 Bezirk verlauft entlang der ostlichen Strassenseite der Auerspergstrasse Seitengasse in Richtung Innere Stadt ist die Doblhoffgasse in Richtung Josefstadt gehen die Josefsgasse und die Trautsongasse von der Auerspergstrasse ab nbsp Auerspergstrasse links das Palais Auersperg im 8 Bezirk rechts der Schmerlingplatz im 1 BezirkVerkehr BearbeitenFur den Autoverkehr bilden die Auerspergstrasse und die anschliessenden Strassen eine stark frequentierte und wichtige innerstadtische Verkehrsverbindung An beiden Strassenseiten verlauft jeweils ein ebenfalls stark frequentierter Ein Richtungs Radweg Der offentliche Verkehr an der Auerspergstrasse ist gut ausgebaut Unter der Strasse verlauft die Trasse der U Bahn Linie U2 der ganze Strassenzug hat daher den inoffiziellen Namen Zweierlinie Am Ende der Auerspergstrasse liegt eine Station der U Bahn bei der Stadiongasse befindet sich ein Abgang zur Station Rathaus beim Schmerlingplatz befand sich fruher ein Abgang zur aufgelassenen Station Lerchenfelder Strasse Die U Bahn Trasse geht auf einen Tunnel der zwischen 1966 und 1980 hier verkehrenden U Strassenbahn zuruck Weiters queren die Strassenbahnlinien 2 bei Stadiongasse Josefstadter Strasse und 46 bei Schmerlingplatz Lerchenfelder Strasse die Auerspergstrasse wobei sich an beiden Kreuzungspunkten Haltestellen befinden Verbauung BearbeitenDie Gebaude an der Auerspergstrasse stammen aus verschiedenen Zeiten beginnend vom 18 Jahrhundert bis zum Ende des 20 Jahrhunderts An der Strassenseite zum 8 Bezirk sind im Gegensatz zur gegenuberliegenden Seite Geschaftslokale angesiedelt Es finden sich Wohnhauser Veranstaltungslokale Hotels und Amtsgebaude an der Auerspergstrasse nbsp Palais Auersperg nbsp Mittelrisalit des Palais AuerspergNr 1 Palais Auersperg Bearbeiten An der Ecke zur Lerchenfelder Strasse liegt das Palais Auersperg An seiner Stelle befand sich hier im Mittelalter der Rottenhof Roter Hof als dessen Besitzer uns 1491 Wolfgang Kheppler bekannt ist Spatere Besitzer waren 1544 Wolfgang Haller von Hallerstein und 1629 Maria Elisabetha von Rottenau Diese liess den sogenannten Freihof 1644 neu erbauen 1690 gehorte das Anwesen Hyppolitus Marchese von Malaspina ab 1700 der Gemeinde Wien und schliesslich erwarb es 1708 Reichsgraf Ferdinand Karl von Weltz der einige Grundstucke an dieser Stelle vereinigte Um 1710 liess er angeblich von Johann Lucas von Hildebrandt ein barockes Gartenpalais errichten Dessen Erben verkauften das Palais 1721 an Hieronymus Marchese Capece di Rofrano der von Johann Christian Neupauer den Mittelteil des Palais wesentlich verandern liess 1732 ging das Gebaude an Theresia Grafin Kinsky die um 1760 Feldmarschall Joseph Friedrich von Sachsen Hildburghausen als Mieter hier hatte Dieser trat als Mazen und Musikliebhaber auf der u a Christoph Willibald Gluck als Leiter seiner Hauskonzerte hier zu Gast hatte 1778 gehorte das Palais Philipp Graf Kinsky ehe es 1781 von Furst Johann Adam von Auersperg erworben wurde in dessen Familie es langere Zeit verblieb und dessen Namen das Gebaude bis heute tragt Er liess das Palais durch italienische Kunstler ausschmucken Karl von Auersperg liess 1853 weitere Anderungen am Gebaude vornehmen Der Abschluss der Renovierungsarbeiten wurde 1856 durch einen Galatanzabend gefeiert an dem der kaiserliche Hof teilnahm 1882 1886 erhielt der Bau sein heutiges Aussehen durch die Errichtung des Flugels an der Lerchenfelder Strasse und den Saulenvorbau am Mittelrisalit durch Gangolf Kayser Nach dem Ersten Weltkrieg hatte das Bundesdenkmalamt zwischen 1923 und 1935 seinen Sitz im Palais Auersperg Gleichzeitig wurden andere Raumlichkeiten von einer Filmgesellschaft genutzt In den ersten Monaten des Jahres 1945 hatte die Osterreichische Widerstandsbewegung ihren Sitz im Palais Am 3 April 1945 trafen Angehorige der zivilen und der militarischen Widerstandsgruppen um Carl Szokoll zu einer entscheidenden Sitzung zusammen Eine Gedenktafel erinnert daran Wahrend der Besatzungszeit hatte die Interalliierte Militarpolizei von 1945 bis 1955 hier ihren Sitz Bombenschaden wurden 1953 1954 beseitigt und Oswald Haerdtl machte die letzten Umgestaltungen am Gebaude Seither wird es fur diverse Veranstaltungen wie Konzerte Balle oder Tagungen genutzt und ist seit 2006 in Privatbesitz Nr 2 6 Bartensteinblock Bearbeiten Der grosse spathistoristische Hauserblock im Rathausviertel zwischen Bartensteingasse Doblhoffgasse Auerspergstrasse und Schmerlingplatz wurde 1873 1874 von Josef Hudetz und Moritz Hintrager errichtet Er befindet sich an der Hauptadresse 1 Bartensteingasse 1 5 Nr 3 Wohnhaus Beethovens Bearbeiten Das Haus Zur goldenen Birne wurde im 4 Viertel des 18 Jahrhunderts erbaut Hier wohnte 1819 1820 Ludwig van Beethoven und 1853 starb hier der Maler Johann Nepomuk Schodlberger Eine Gedenktafel erinnert an den Bildhauer Josef Thorak der 1910 1912 im Haus wohnte Das Gebaude befindet sich an der Hauptadresse 8 Trautsongasse 2 Nr 5 Zum roten Apfel Bearbeiten 1714 wurde hier ein Haus gebaut das bis zu seinem Abbruch 1883 ein bekanntes Volkssangerlokal beherbergte Unter anderen feierten hier Johann Furst und Josef Matras ihre ersten Erfolge Spater sank es allerdings zu einer Spelunke herab in der sich zwielichtige Elemente unter die Volkssanger mischten sodass haufig die Polizei einschreiten musste 1837 bis 1875 gehorte das Gebaude der Familie Schlosser Heute steht an dessen Stelle ein spathistoristisches Haus nbsp Nr 7 BildhauerhausNr 7 Zur kleinen Mariahilf Bearbeiten 1837 erbaute Carl Hogl dieses biedermeierliche Wohnhaus an dessen Stelle sich 1722 der Bildhauer Friedrich Wilhelm Stiehle ein Haus errichtet hatte das seither den volkstumlichen Namen Bildhauerhaus trug Die bemerkenswerte klassizistische Fassade zeigt im ersten Stock einen durchgehenden Balkon daruber eine Pilastergliederung und abschliessend einen Dreiecksgiebel mit Relief Das ursprunglich viergeschossige Haus wurde spater aufgestockt nbsp Nr 8 Das ehemalige Rechenzentrum der Stadt Wien 2017 2018 abgerissenNr 8 Ehemals Kino und Amtshaus Bearbeiten Bis in die 1970er Jahre befand sich hier anstelle einer fruheren stadtischen Markthalle das Forum Kino damals das grosste Wiens Hier lief vor Ende der 1960er Jahre sehr lang der Film Doktor Schiwago 1976 bis 1980 entstand das Amtshaus der Stadt Wien mit seiner auffalligen Glasfassade nach Planen von Harry Gluck Werner Hofer und Tadeusz Spychala Es befand sich an der Hauptadresse Rathausstrasse 1 bzw Stadiongasse 11 Bis 2013 beherbergte das Gebaude das Rechenzentrum der Stadt Wien 2017 2018 wurde das Haus abgerissen 1 Der Nachfolgebau wurde von Schubert und Schubert Stadler Prenn Ostertag als neuer Standort der Baugesellschaft Buwog entwickelt Das Areal wurde fruher unter der Adresse Landesgerichtsstrasse 2 gefuhrt Nr 9 Ehemaliges Sanatorium Auersperg Bearbeiten Anstelle des Hauses Zum Auge Gottes errichtete Robert Oerley 1907 1908 eine Privatkrankenanstalt Sanatorium Luithlen Der Bau mit der schlichten Fassade ist ein interessantes Beispiel der Wiener Moderne In den 1960er Jahren wurde die Dachzone und das Innere verandert und das Gebaude seither als Studentenwohnheim verwendet Nr 11 Zur Stadt Belgrad Bearbeiten Das 1837 von Alois Ignaz Gull erbaute Haus beherbergte einst ein bekanntes Gasthaus im Besitz von Josef Klampfl in dem im Vormarz zahlreiche Musiker verkehrten Das Haus befindet sich an der Hauptadresse Josefsgasse 1 nbsp Nr 13 Bei den SchmiedtenNr 13 Bei den Schmiedten Bearbeiten Das vormarzliche Burgerhaus errichtete 1828 Karl Ehmann Es besitzt eine klassizistische Fassade mit Saulenportal Maske und daruberliegendem Balkon Wahrend die Fensterverdachungen im ersten Stock gerade abschliessen haben die Fenster im zweiten Stock Lunetten mit Reliefs die Kopfmedaillons Askulapstabe und Lyren darstellen Im Innenhof befinden sich Pawlatschen mit Saulen und Pfeilern Nr 19 Zum goldenen Lamm Bearbeiten Das Haus wurde 1762 erbaut und erhielt 1848 durch Franz Reumann seine Balkonveranda im ersten Stock Im Foyer des Gebaudes sind Malereien mit Puttenallegorien sowie die Gipsfigur eines Tschinellen spielenden Fauns am Treppenansatz zu sehen Das Haus beherbergt seit den 1960er Jahren eine Kellerbuhne in der seither viele bekannte Kabarettisten aufgetreten sind Zuerst spielte hier Der bunte Wagen deren Mitglieder 1974 ins Kabarett Simpl wechselten Dann nannte sich die Buhne Theater beim Auersperg in der ein vielfaltiges Programm vom Avantgarde Theaterstuck bis zu Konzerten geboten wurde Nach dessen Konkurs 2001 wird die Buhne seit 2003 vom Kabarett Brennesseln bespielt Literatur BearbeitenFelix Czeike Wiener Bezirkskulturfuhrer Josefstadt Jugend amp Volk Wien 1980 ISBN 3 7141 0489 5 Felix Czeike Hrsg Auerspergstrasse In Historisches Lexikon Wien Band 1 Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 185 Digitalisat Bundesdenkmalamt Dehio Handbuch Wien II bis IX und XX Bezirk Anton Schroll Wien 1993 ISBN 3 7031 0680 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Auerspergstrasse Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten wienerzeitung at Memento des Originals vom 23 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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