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Die Rathausstrasse befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Sie wurde nach dem Wiener Rathaus benannt an dessen Ruckseite sie verlauft Strassentafel RathausstrasseDie Rathausstrasse bei der Doblhoffgasse Richtung Norden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verlauf und Charakteristik 3 Bemerkenswerte Gebaude 3 1 Nr 1 Ehem Amtshaus 3 2 Nr 2 3 3 Nr 3 Otto Wagner 3 4 Nr 4 3 5 Nr 5 3 6 Nr 6 3 7 Nr 7 3 8 Nr 8 3 9 Nr 9 Ehemaliges Obentraut Palais 3 10 Nr 10 3 11 Nr 11 3 12 Nr 12 Rathaus Ruckseite 3 13 Nr 13 Ehemaliges Wohnhaus Stiassny 3 14 Nr 14 16 Stadtisches Amtshaus 3 15 Nr 15 17 Ehemaliges Haus Konigswarter 3 16 Nr 19 3 17 Nr 20 Ehemaliges Wohnhaus Nemelka 3 18 Nr 21 3 19 Nr 22 3 20 Nr 24 Neues Institutsgebaude der Universitat Wien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Rathausstrasse befindet sich inmitten des sogenannten Rathausviertels das von Schmerlingplatz Landesgerichtsstrasse Universitatsstrasse und Ringstrasse begrenzt wird und an Stelle eines ehemaligen Exerzier und Paradeplatzes ab 1870 angelegt wurde In der Mitte des Viertels liegt das Wiener Rathaus Wahrend der Planungsphase trug zunachst die heutige Landesgerichtsstrasse den Namen Rathausstrasse von 1872 bis 1876 Nachdem man 1873 mit dem Bau des Neuen Rathauses begonnen hatte nannte man die parallel zur Landesgerichtsstrasse verlaufende und unmittelbar die Ruckseite des Rathauses tangierende Strasse Rathausstrasse Seit 1907 wird sie durch den Friedrich Schmidt Platz unterbrochen der zwischen Rathaus und Landesgerichtsstrasse liegt Verlauf und Charakteristik BearbeitenDie Rathausstrasse beginnt bei der Doblhoffgasse im Suden und verlauft parallel zur Ringstrasse bis zur Universitatsstrasse im Norden Unterbrochen wird sie durch den Friedrich Schmidt Platz beim Rathaus Die Strasse besitzt wie das gesamte Rathausviertel einen einheitlichen Charakter der auf die Gesamtplanung des Gebietes durch Franz von Neumann zuruckzufuhren ist obwohl die einzelnen Gebaude von verschiedenen Architekten geplant wurden Die Gebaude sind durchwegs im historistischen Stil in den 1880er Jahren entstanden Zuruckgehend auf Kriegsschaden im Zweiten Weltkrieg gibt es lediglich am Beginn und am Ende der Strasse Ausnahmen in Gestalt von Neubauten die das Ensemble storen Die Rathausstrasse wird als Einbahnstrasse gefuhrt und ist am Beginn zwischen Doblhoffgasse und Stadiongasse als Fussgangerzone fur den Verkehr gesperrt Es gibt keinerlei offentlichen Verkehr auf diesem Strassenabschnitt In der ruhigen Strasse befinden sich hauptsachlich reprasentative Amtsgebaude der Stadt Wien von der Universitat Wien genutzte Bauten Kanzleien und auch Wohnungen hingegen fast keine Geschaftslokale Bemerkenswerte Gebaude BearbeitenNr 1 Ehem Amtshaus Bearbeiten nbsp Rathausstrasse 1 1976 1980 Amtshaus von Harry Gluck 2017 abgerissenSiehe auch Zur Geschichte dieses Bauplatzes Stadiongasse 11 Das Gebaude aus den Jahren 1976 1980 das 2017 abgerissen wurde bildete den auffalligsten Fremdkorper im historistischen Ensemble der Rathausstrasse Es wurde von den Architekten Harry Gluck Werner Hofer und Tadeusz Spychala geplant und nahm als Amtshaus der Stadt Wien den gesamten Hauserblock zwischen Rathausstrasse Doblhoffgasse Auerspergstrasse und Stadiongasse ein Es handelte sich um einen Stahlbetonbau der mit rosafarbenem Granit verkleidet war und ringsum eine getonte Glasfassade besass Bis 2013 beherbergte das Gebaude das Rechenzentrum der Stadt Wien 1 Der ursprungliche Entwurf fur den Nachfolgebau musste angepasst werden nachdem sich Anrainer um die Sichtachse von der Josefstadter Strasse zum Stephansdom sorgten 2 3 Ende 2016 ubernahm die BUWOG Group die Projektgesellschaft und plante hier ein neues Kunden und Verwaltungszentrum zu errichten 4 Der Neubau wurde 2021 bezugsfertig Nr 2 Bearbeiten Das Eckhaus zur Doblhoffgasse wurde 1887 88 von Ludwig Zatzka geplant Es ist spathistoristisch und in Formen der Neorenaissance erbaut Das klar und einfach gegliederte Haus weist lediglich einen Eckrisalit mit Riesenpilastern auf sowie an den Gesimskonsolen Fratzenkopfe Nr 3 Otto Wagner Bearbeiten Das Gebaude Ecke Stadiongasse 10 Landesgerichtsstrasse wurde 1880 von Otto Wagner erbaut Nr 4 Bearbeiten nbsp Rathausstrasse 4 1886 87 von Ladislaus Boguslawski nbsp Rathausstrasse 4 1886 87 von Ladislaus Boguslawski Einfahrt Nur knapp vor Haus Nr 2 entstand 1886 1887 dieses strenghistoristische Gebaude nach Planen von Ladislaus Boguslawski Seine Formen entsprechen der Neu Wiener Renaissance Es besitzt einen Eckrisalit und ein bemerkenswertes Portal das durch Pilaster gerahmt ist und Karyatidhermen auf Konsolen Die Einfahrt ist durch Pilaster gegliedert und besitzt eine Pendentifkuppel zwischen Tonnengewolben die durch Groteskenmalerei geschmuckt ist Die Hofeinfahrt zieren ein polychrom bemaltes Lunettenfenster und Atzglasverzierungen Nr 5 Bearbeiten Dieses Haus wurde 1882 1883 von Hermann Krackowizer erbaut Nr 6 Bearbeiten Dieses Haus beherbergt im Souterrain seit 2006 das Metalab Nr 7 Bearbeiten Dieses Haus Ecke Friedrich Schmidt Platz 2 dort arkadiert wurde 1882 von Dionys Milch und Heinrich Hellin erbaut Nr 8 Bearbeiten Das strenghistoristische Durchhaus wurde 1880 1883 von Johann Schieder erbaut Auch hier finden wir bereits Formen der Neu Wiener Renaissance mit additiven Adikulafenstern und einem Balkon auf Konsolen uber einem machtigen Saulenportal Nr 9 Ehemaliges Obentraut Palais Bearbeiten Hauptartikel Palais Obentraut Dieses Gebaude wurde 1882 83 von Ladislaus Boguslawski Ecke Friedrich Schmidt Platz 8 9 erbaut Auftraggeberin war Hedwig von Obentraut geb Munzberg Gattin des Politikers und Verwaltungsbeamten Adolf von Obentraut 1833 1909 5 Nr 10 Bearbeiten Hauptartikel Haus Lichtenfelsgasse 5 7 Die Seite eines der Arkadenhauser Lichtenfelsgasse 7 Es wurde 1888 von Wilhelm Stiassny errichtet Nr 11 Bearbeiten Dieses Gebaude 1882 83 von Ladislaus Boguslawski errichtet besticht vor allem durch sein hohes Adikulaportal das eine Oberlichte und einen gesprengten Giebelaufsatz mit Kartusche besitzt Die Einfahrt ist pilastergegliedert In ihr finden sich Kuppel und Tonnengewolbe die Seiten sind durch Busten und Reliefmedaillons geschmuckt der Stiegenaufgang ist stuckiert Nr 12 Rathaus Ruckseite Bearbeiten Hauptartikel Wiener Rathaus Hier liegt die Ruckseite des 1872 1883 von Friedrich von Schmidt erbauten Wiener Rathauses Seit den 1970er Jahren befindet sich hier nicht nur ein offentlicher Zugang zum Rathaus sondern auch der stadtische Informationsservice einst Rathausinformation heute Stadtinformation genannt Ursprunglich war dieser Eingang vor allem fur die zu Sitzungen kommenden Gemeinderate bestimmt die hier direkte Stiegen zum Sitzungssaal vorfinden Nr 13 Ehemaliges Wohnhaus Stiassny Bearbeiten Das Eckhaus zur Grillparzerstrasse wurde 1881 1882 von Wilhelm Stiassny als eigenes Wohnhaus offiziell fur seine Frau Julia Stiassny geb Taussig errichtet Der strenghistoristische Stil ist heute nur mehr bis zum 1 Stock erkennbar daruber wurde das Haus nach dem Krieg abfassadiert Noch erhalten sind das Halbsaulenportal und die stuckierte Einfahrt mit Pilastergliederung Darin befinden sich Adikulen mit Busten Puttenmedaillons ein kassettiertes Tonnengewolbe mit Rosetten und eine Pendentifkuppel In dem Hochparterre des Hauses Rathausstrasse 13 befand sich das alte Judische Museum welches als weltweit erstes Judische Museum 1893 gegrundet und am 1 November 1895 eroffnete wurde 6 Im Februar 1902 ubersiedelte das Museum in die Krugerstrasse 8 im November 1902 in die Praterstrasse 23 im Mai 1908 in die Praterstrasse 28 und 1911 schliesslich in die Malzgasse 16 wo es 1938 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde 7 Eine Gedenktafel erinnert an den Arzt Constantin von Economo Nr 14 16 Stadtisches Amtshaus Bearbeiten Hauptartikel Wiener Stadtplanungshaus Dieses Gebaude wurde 1913 1918 von August Kirstein erbaut sein Haupteingang liegt an der Felderstrasse 6 8 Nr 15 17 Ehemaliges Haus Konigswarter Bearbeiten nbsp Rathausstrasse 15 17 1881 von Wilhelm StiassnyDas reprasentativste Gebaude in der Rathausstrasse ist das 1881 von Wilhelm Stiassny erbaute palaisartige Doppelhaus fur den Bankier Freiherrn Moritz von Konigswarter Es nimmt die gesamte Lange des Hauserblocks zwischen Felderstrasse und Grillparzerstrasse ein und ist somit nach drei Seiten freistehend Wie die meisten Gebaude hier wurde es in Formen der Neu Wiener Renaissance errichtet Es finden sich dreigeschossige Erker auf Hermen und toskanische Saulenportale mit Spandrillenfiguren Die Foyers sind stuckiert sowie pilaster und arkadengegliedert und zeigen ebenfalls Spandrillenfiguren Hier wohnte 1898 Stefan Zweig mit seinen Eltern Auf Nr 17 ist heute ein Hotel untergebracht nbsp Rathausstrasse 19 1881 82 von Ludwig RichterNr 19 Bearbeiten Das Gebaude wurde 1881 82 von Ludwig Richter an der Ecke zur Liebiggasse 8 erbaut Nr 20 Ehemaliges Wohnhaus Nemelka Bearbeiten nbsp Rathausstrasse 20 1885 86 von Ladislaus BoguslawskiDas Eckhaus zur Grillparzerstrasse wurde 1885 1886 von Ladislaus Boguslawski im Stil der Neu Wiener Renaissance errichtet Es besitzt seichte Seitenrisalite und eine hohe gebanderte Sockelzone Das toskanische Halbsaulenportal ist ebenfalls gebandert das Foyer dahinter stuckiert pilaster und arkadengegliedert mit Adikulen Zum Familiennamen Nemelka findet sich im Historischen Lexikon Wien nur der Simmeringer Fabrikant und Wohltater Lorenz Nemelka 1819 1897 Besitzer einer Maschinen und Muhlenbaufabrik im 11 Bezirk Nr 21 Bearbeiten nbsp Rathausstrasse 21 1880 81 von Anton Adametz nbsp Rathausstrasse 21 Brunnenfigur im Haus Das Eckhaus zur Universitatsstrasse stammt von Anton Adametz und wurde 1880 81 als eines der ersten Hauser der Rathausstrasse errichtet Wie auch die spateren Gebaude ist es im Stil der Neu Wiener Renaissance gestaltet Es besitzt einen Eckrisalit und ein ionisches Saulenportal mit Spandrillenfiguren Im Hof befindet sich ein Brunnen mit einer Adikulanische und der Figur eines Madchens mit Amphore Die Einfahrt ist pilastergegliedert die Adikulanischen sind mit Stuckmarmor verkleidet das Vestibul weist ionische Stuckmarmorsaulen auf Am Haus ist eine Gedenktafel fur die Orthopaden Adolf Lorenz und Albert Lorenz angebracht im Haus befindet sich ein Gedenkraum Nr 22 Bearbeiten Das Gebaude liegt an der Ecke zur Liebiggasse 5 stammt von Emanuel Trojan von Bylanow 1882 83 und beherbergte ehemals das k k Ackerbauministerium heute die Fakultat fur Psychologie der Universitat Wien Nr 23 wurde nicht vergeben da das Haus Nr 21 bereits am nordlichen Ende der Rathausstrasse liegt Nr 24 Neues Institutsgebaude der Universitat Wien Bearbeiten An der ostlichen Ecke der Rathausstrasse zur Universitatsstrasse befand sich von den 1870er Jahren bis Ende der 1950er Jahre eine Schmalseite des Korpskommandogebaudes Wien Heute steht hier das Neue Institutsgebaude der Universitat Wien NIG erbaut 1960 1962 von Adolf Dreier und Otto Nobis Das Haus hat an der Schmalseite keinen Eingang Literatur BearbeitenDehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Verlag Berger Horn 2003Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathausstrasse Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten orf at Glaspalast Abriss erst 2016 Artikel vom 2 November 2015 abgerufen am 2 November 2015 wienerzeitung at vom 11 Dezember 2013 eingesehen am 11 Februar 2014 derStandard at Abriss von Harry Glucks Glaspalast Anfang 2015 Artikel vom 25 November 2014 abgerufen am 26 November 2014 derStandard at Wiener Glaspalast Buwog kauft Projekt Rathausstrasse 1 Artikel vom 29 Dezember 2016 abgerufen am 7 Februar 2017 Stadtrechnungshof Wien Geschichte des Hauses Wien 1 Rathausstrasse 9 Landesgerichtsstrasse 10 abgerufen am 22 Juli 2020 Joseph Samuel Bloch Hrsg Dr Bloch s oesterreichische Wochenschrift Centralorgan fur die gesammten Interessen des Judenthums Nr 44 1 November 1895 S 821 uni frankfurt de Satoko Tanaka Wilhelm Stiassny 1842 1910 2009 S 139 140 doi 10 25365 THESIS 6524 univie ac at abgerufen am 7 November 2023 Vgl auch Kevin Mitrega Hrsg Judisches Wien mandelbaum verlag Wien Berlin 2021 ISBN 978 3 85476 883 8 S 117 und Archiv der IKG Wien Das alte Judische Museum Abgerufen am 7 November 2023 deutsch 48 209694444444 16 356055555556 Koordinaten 48 12 34 9 N 16 21 21 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rathausstrasse Wien amp oldid 238887434