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Dieser Artikel behandelt das Palais in Wien Zum Palais in Ljubljana siehe Palais Auersperg Ljubljana Das Palais Auersperg ursprunglich Palais Rofrano spater auch Palais Rosenkavalier ist ein Barock Palais in der Auerspergstrasse 1 im 8 Wiener Gemeindebezirk Josefstadt Palais Auersperg in WienHauptportal des PalaisZimmerflucht im Palais Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErbaut wurde das Palais in den Jahren 1706 bis 1710 an der Stelle des ehemaligen Rottenhofes nach den Planen der Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt fur Hieronymus Capece de Rofrano Da in der 1911 uraufgefuhrten Oper Der Rosenkavalier der Librettist Hugo von Hofmannsthal die fiktive Titelfigur mit dem Namen Octavian Rofrano bedachte wurde der Operntitel im 20 Jahrhundert in Anlehnung an den Bauherren zeitweilig zum Namensgeber des Palais Der Mittelteil wurde 1720 1723 durch Johann Christian Neupauer wesentlich verandert Es erfolgten Auftrage an den Hofsteinmetzmeister Elias Hugel aus Kaisersteinbruch harter Kaiserstein wurde fur die Prunkstiege und die Saulen verwendet 1759 wurde das Haus von Joseph Friedrich von Sachsen Hildburghausen gemietet der als Leiter seiner Hauskonzerte Christoph Willibald Gluck verpflichtete Der Prinz nutzte das damalige Palais Rofrano etwa ab 1749 als Winterdomizil Zu dieser Zeit war das Palais durch musikalische Darbietungen unter der Leitung von Giuseppe Bonno bekannt Zwischen 1754 und 1761 fanden im Palais Rofrano in den Wintermonaten wochentliche Academien Musikveranstaltungen statt Ausserdem wurden auch einige rauschende Feste fur die hohergestellte Aristokratie veranstaltet die sich hochster Beliebtheit erfreuten 1777 erwarb Johann Adam Furst Auersperg das Palais Rofrano Er war ein Vertrauter Franz Stephans und Maria Theresias Ab 1786 fanden im seither Palais Auersperg genannten Barockpalais eine Serie musikalischer Veranstaltungen von grosser gesellschaftlicher Bedeutung statt Unter anderem wurden in dieser Zeit Wolfgang Amadeus Mozarts Idomeneo und Joseph Haydns Sieben Worte des Erlosers am Kreuze aufgefuhrt Nachdem die vier Kinder von Johann Adam Furst Auersperg aus erster Ehe verstorben waren und seine zweite Ehe kinderlos blieb adoptierte er seinen Neffen Carl Auersperg 1750 1822 der 1795 sein Erbe antrat Die Ehe von Carl und seiner Frau Josepha blieb ebenfalls kinderlos daher adoptierten sie 1812 den Neffen von Carl Prinz Vinzens Auersperg der wiederum 1817 sein Erbe antrat In der Zeit zwischen 1827 und 1837 bewohnte Prinz Wasa samt schwedischem Konigshof das Palais nachdem ihm in seiner Heimat sein Erbe streitig gemacht worden war 1864 liess Vinzens Furst von Auersperg auf dem Gartengrundstuck entlang der Lerchenfelder Strasse ein Ballhaus errichten Nach dem Tod des Fursten 1872 liess seine Witwe Wilhelmine Furstin von Auersperg bauliche Veranderungen an diesem Ballhaus vornehmen um die Raumlichkeiten an das Geometrische Institut vermieten zu konnen 1901 wurde jedoch das Ballhaus unter Furst Franz Joseph von Auersperg wieder seiner ursprunglichen Verwendung zugefuhrt Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Ballhaus so schwere Schaden dass es in der Folge abgetragen werden musste 1878 ubernahm Wilhelmine Furstin von Auerspergs erstgeborener Sohn Franz Joseph Emanuel 1856 1938 das Besitztum gemeinsam mit seiner Gattin Grafin Wilhelmine Kinsky Wilhelmine organisierte mehrere Wohltatigkeitsveranstaltungen zu Gunsten der Vereinigung zur Errettung verwahrloster Kinder Es wurden Theaterstucke und Konzerte zu wohltatigen Zwecken im Rosenkavaliersaal abgehalten bei denen teilweise Aristokraten mitwirkten Mit dem Bau der parallel laufenden Zweierlinie der Ringstrasse verlor das Palais seinen umzaunten Ehrenhof und die Strasse wurde direkt an das Gebaude verlegt Zwischen 1923 und 1935 waren zwischenzeitlich das Bundesdenkmalamt und eine Filmgesellschaft im Palais eingemietet 1940 erbte Ferdinand Furst Auersperg 1887 1942 das Palais 1942 ging es an seine Schwester Christiane Croy uber Diese bewohnte wahrend des Zweiten Weltkriegs mit ihrer Familie die oberen Raume des Palais Dort hielten sie auch Widerstandskampfer versteckt wovon heute noch ein Schild neben dem Haupteingang berichtet 1944 wurde im Palais Auersperg das Provisorische osterreichische Nationalkomitee auch als O5 bekannt gegrundet 1945 wurde das Palais von der Interalliierten Militarpolizei beschlagnahmt und als Hauptquartier genutzt Konsul Alfred Weiss Eigentumer von Arabia Kaffee erwarb das Palais 1953 Von 1953 bis 1954 wurde das Haus nach Planen von Oswald Haerdtl um ein Restaurant einen Wintergarten und Veranstaltungsraume erganzt Alfred Weiss eroffnete im Palais einen Kaffeehausbetrieb mit 600 Sitzplatzen Vor der Orangerie richtete er eine grosse Terrasse ein Nach seinem Tod 1987 verkauften seine Erben das Palais Auersperg an die Unternehmergruppe General Partners A G Anfang 2006 wurde das Palais um 20 Millionen Euro von einer Eigentumergesellschaft an einen auslandischen Privatmann verkauft 1 In der zweiten Jahreshalfte 2008 wurde es erneut verkauft diesmal uber ein Bieterverfahren im Internet Als Richtwert fur Gebote hatte der Eigentumer 33 Millionen Euro genannt 2 Gegenwartig wird das Palais als Veranstaltungsort fur Balle und andere Grossveranstaltungen genutzt Die Beletage besteht aus elf Salen Maria Theresien Saal Rosenkavaliersaal Blauer Salon Kronprinz Rudolf Saal Musiksalon Loggia Bibliothek Gluck Galerie Kaisersaal Idomeneo Saal Altes Restaurant und fasst bis zu eintausend Personen Wahrend die Prunkraume unverandert blieben wurden im Obergeschoss einige Flachen zu Buroraumlichkeiten erschlossen In den 2010er Jahren wurde die Beletage restauriert Bis 2014 fand hier der Rosenball statt Am 15 Juni 2021 wurde in der Ediktsdatei des Osterreichischen Bundesministerium fur Justiz die freihandige Verausserung des Palais angekundigt und der Wert des Objekts mit 20 530 000 00 EUR angegeben Mit dem Verkauf wurde das Auktionshaus Sotheby s betraut 3 Literatur BearbeitenArtur Hartzlieb Wallthor Hg Ein Wiener Palais erzahlt Das Rosenkavalierpalais Auersperg Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 1999 Felix Czeike Geschichte der Stadt Wien Verlag Fritz Molden Wien 1981 Johann Adam Hiller Lebensbeschreibungen beruhmter Musikgelehrten und Tonkunstler neuerer Zeit Leipzig 1784 Nachdruck Leipzig 1975 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palais Auersperg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz des Palais Auersperg Palais Auersperg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Geschichte des PalaisEinzelnachweise Bearbeiten ORF Wien Palais Auersperg um 20 Millionen verkauft ORF Salzburg Salzburger suchen Kaufer fur Palais Auersperg Bekanntmachungen der Insolvenzverwalter Liegenschaften Ergebnisliste Abgerufen am 28 Juni 2021 48 207373 16 355122 Koordinaten 48 12 26 5 N 16 21 18 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais Auersperg amp oldid 226235200