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Die Matrizenmultiplikation oder Matrixmultiplikation ist in der Mathematik eine multiplikative Verknupfung von Matrizen Um zwei Matrizen miteinander multiplizieren zu konnen muss die Spaltenzahl der ersten Matrix mit der Zeilenzahl der zweiten Matrix ubereinstimmen Das Ergebnis einer Matrizenmultiplikation wird dann Matrizenprodukt Matrixprodukt oder Produktmatrix genannt Das Matrizenprodukt ist wieder eine Matrix deren Eintrage durch komponentenweise Multiplikation und Summation der Eintrage der entsprechenden Zeile der ersten Matrix mit der entsprechenden Spalte der zweiten Matrix ermittelt werden Bei einer Matrizenmultiplikation muss die Spaltenzahl der ersten Matrix gleich der Zeilenzahl der zweiten Matrix sein Die Ergebnismatrix hat dann die Zeilenzahl der ersten und die Spaltenzahl der zweiten Matrix Die Matrizenmultiplikation ist assoziativ und mit der Matrizenaddition distributiv Sie ist jedoch nicht kommutativ das heisst die Reihenfolge der Matrizen darf bei der Produktbildung nicht vertauscht werden Die Menge der quadratischen Matrizen mit Elementen aus einem Ring bildet zusammen mit der Matrizenaddition und der Matrizenmultiplikation den Ring der quadratischen Matrizen Weiter bildet die Menge der regularen Matrizen uber einem unitaren Ring mit der Matrizenmultiplikation die allgemeine lineare Gruppe Matrizen die durch spezielle Multiplikationen mit regularen Matrizen ineinander uberfuhrt werden konnen bilden darin Aquivalenzklassen Der Standardalgorithmus zur Multiplikation zweier quadratischer Matrizen weist eine kubische Laufzeit auf Zwar lasst sich der asymptotische Aufwand mit Hilfe spezieller Algorithmen verringern die Ermittlung optimaler oberer und unterer Komplexitatsschranken fur die Matrizenmultiplikation ist jedoch noch Gegenstand aktueller Forschung Die Matrizenmultiplikation wird haufig in der linearen Algebra verwendet So wird beispielsweise die Faktorisierung einer Matrix als Produkt von Matrizen mit speziellen Eigenschaften bei der numerischen Losung linearer Gleichungssysteme oder Eigenwertprobleme eingesetzt Weiterhin ist die Abbildungsmatrix der Hintereinanderausfuhrung zweier linearer Abbildungen gerade das Matrizenprodukt der Abbildungsmatrizen dieser Abbildungen Anwendungen der Matrizenmultiplikation finden sich unter anderem in der Informatik der Physik und der Okonomie Die Matrizenmultiplikation wurde erstmals von dem franzosischen Mathematiker Jacques Philippe Marie Binet im Jahr 1812 beschrieben 1 Zur Berechnung des Matrizenprodukts wird das Schema Zeile mal Spalte angewandt Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Beispiel 3 Spezialfalle 3 1 Zeilenvektor mal Spaltenvektor 3 2 Spaltenvektor mal Zeilenvektor 3 3 Matrix mal Vektor 3 4 Vektor mal Matrix 3 5 Quadrat einer Matrix 3 6 Blockmatrizen 4 Eigenschaften 4 1 Assoziativitat 4 2 Distributivitat 4 3 Nichtkommutativitat 4 4 Weitere Rechenregeln 5 Algebraische Strukturen 5 1 Ring der quadratischen Matrizen 5 2 Gruppe der regularen Matrizen 5 3 Gruppen der orthogonalen und unitaren Matrizen 5 4 Aquivalenzklassen von Matrizen 6 Algorithmen 6 1 Standardalgorithmus 6 2 Algorithmen mit besserer Komplexitat 6 3 Programmierung 7 Verwendung 7 1 Faktorisierungen 7 2 Lineare Abbildungen 7 3 Anwendungen 8 Verallgemeinerungen 8 1 Matrizen uber Halbringen 8 2 Matrizenkategorien 9 Verwandte Produkte 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDie Matrizenmultiplikation ist eine binare Verknupfung auf der Menge der Matrizen uber einem Ring R displaystyle R nbsp oft der Korper der reellen Zahlen also eine Abbildung R l m R m n R l n A B C A B displaystyle cdot colon R l times m times R m times n to R l times n quad A B mapsto C A cdot B nbsp die zwei Matrizen A a i j displaystyle A a ij nbsp und B b j k displaystyle B b jk nbsp eine weitere Matrix C c i k displaystyle C c ik nbsp zuordnet Die Matrizenmultiplikation ist dabei nur fur den Fall definiert dass die Spaltenzahl m displaystyle m nbsp der Matrix A displaystyle A nbsp mit der Zeilenzahl der Matrix B displaystyle B nbsp ubereinstimmt Die Zeilenzahl l displaystyle l nbsp der Ergebnismatrix C displaystyle C nbsp entspricht dann derjenigen der Matrix A displaystyle A nbsp und ihre Spaltenzahl n displaystyle n nbsp derjenigen der Matrix B displaystyle B nbsp Jeder Eintrag c i k displaystyle c ik nbsp des Matrizenprodukts berechnet sich dabei uber c i k j 1 m a i j b j k displaystyle c ik sum j 1 m a ij cdot b jk nbsp also durch komponentenweise Multiplikation der Eintrage der i displaystyle i nbsp ten Zeile von A displaystyle A nbsp mit der k displaystyle k nbsp ten Spalte von B displaystyle B nbsp und durch Summation all dieser Produkte Haufig wird bei der Notation einer Matrizenmultiplikation der Malpunkt weggelassen und man schreibt kurz A B displaystyle AB nbsp statt A B displaystyle A cdot B nbsp Soll die Reihenfolge der Faktoren betont werden spricht man A wird von links mit B multipliziert fur das Produkt B A displaystyle B cdot A nbsp und A wird von rechts mit B multipliziert fur das Produkt A B displaystyle A cdot B nbsp Beispiel BearbeitenGegeben seien die beiden reellen Matrizen A 3 2 1 1 0 2 R 2 3 displaystyle A begin pmatrix 3 amp 2 amp 1 1 amp 0 amp 2 end pmatrix in mathbb R 2 times 3 nbsp und B 1 2 0 1 4 0 R 3 2 displaystyle B begin pmatrix 1 amp 2 0 amp 1 4 amp 0 end pmatrix in mathbb R 3 times 2 nbsp Da die Matrix A displaystyle A nbsp ebenso viele Spalten wie die Matrix B displaystyle B nbsp Zeilen besitzt ist die Matrizenmultiplikation A B displaystyle A cdot B nbsp durchfuhrbar Nachdem A displaystyle A nbsp zwei Zeilen und B displaystyle B nbsp zwei Spalten hat wird das Matrizenprodukt ebenfalls zwei Zeilen und Spalten aufweisen Zur Berechnung des ersten Matrixelements der Ergebnismatrix werden die Produkte der entsprechenden Eintrage der ersten Zeile von A displaystyle A nbsp und der ersten Spalte von B displaystyle B nbsp aufsummiert die Sternchen stehen fur noch nicht berechnete Elemente 3 2 1 1 0 2 1 2 0 1 4 0 3 1 2 0 1 4 7 displaystyle begin pmatrix color OliveGreen 3 amp color OliveGreen 2 amp color OliveGreen 1 1 amp 0 amp 2 end pmatrix cdot begin pmatrix color BrickRed 1 amp 2 color BrickRed 0 amp 1 color BrickRed 4 amp 0 end pmatrix begin pmatrix color OliveGreen 3 cdot color BrickRed 1 color OliveGreen 2 cdot color BrickRed 0 color OliveGreen 1 cdot color BrickRed 4 amp ast ast amp ast end pmatrix begin pmatrix color Blue 7 amp ast ast amp ast end pmatrix nbsp Fur das nachste Element der Ergebnismatrix in der ersten Zeile und zweiten Spalte wird entsprechend die erste Zeile von A displaystyle A nbsp und die zweite Spalte von B displaystyle B nbsp verwendet 3 2 1 1 0 2 1 2 0 1 4 0 7 3 2 2 1 1 0 7 8 displaystyle begin pmatrix color OliveGreen 3 amp color OliveGreen 2 amp color OliveGreen 1 1 amp 0 amp 2 end pmatrix cdot begin pmatrix 1 amp color BrickRed 2 0 amp color BrickRed 1 4 amp color BrickRed 0 end pmatrix begin pmatrix 7 amp color OliveGreen 3 cdot color BrickRed 2 color OliveGreen 2 cdot color BrickRed 1 color OliveGreen 1 cdot color BrickRed 0 ast amp ast end pmatrix begin pmatrix 7 amp color Blue 8 ast amp ast end pmatrix nbsp Dieses Rechenschema setzt sich nun in der zweiten Zeile und ersten Spalte fort 3 2 1 1 0 2 1 2 0 1 4 0 7 8 1 1 0 0 2 4 7 8 9 displaystyle begin pmatrix 3 amp 2 amp 1 color OliveGreen 1 amp color OliveGreen 0 amp color OliveGreen 2 end pmatrix cdot begin pmatrix color BrickRed 1 amp 2 color BrickRed 0 amp 1 color BrickRed 4 amp 0 end pmatrix begin pmatrix 7 amp 8 color OliveGreen 1 cdot color BrickRed 1 color OliveGreen 0 cdot color BrickRed 0 color OliveGreen 2 cdot color BrickRed 4 amp ast end pmatrix begin pmatrix 7 amp 8 color Blue 9 amp ast end pmatrix nbsp Es wiederholt sich bei dem letzten Element in der zweiten Zeile und zweiten Spalte 3 2 1 1 0 2 1 2 0 1 4 0 7 8 9 1 2 0 1 2 0 7 8 9 2 displaystyle begin pmatrix 3 amp 2 amp 1 color OliveGreen 1 amp color OliveGreen 0 amp color OliveGreen 2 end pmatrix cdot begin pmatrix 1 amp color BrickRed 2 0 amp color BrickRed 1 4 amp color BrickRed 0 end pmatrix begin pmatrix 7 amp 8 9 amp color OliveGreen 1 cdot color BrickRed 2 color OliveGreen 0 cdot color BrickRed 1 color OliveGreen 2 cdot color BrickRed 0 end pmatrix begin pmatrix 7 amp 8 9 amp color Blue 2 end pmatrix nbsp Das Ergebnis ist das Matrizenprodukt A B displaystyle A cdot B nbsp Eine optische Hilfestellung und Unterstutzung zur Berechnung des Matrizenprodukts bietet das falksche Schema 2 nbsp Multiplikation eines Zeilenvektors mit einem SpaltenvektorSpezialfalle BearbeitenZeilenvektor mal Spaltenvektor Bearbeiten Besteht die erste Matrix aus nur einer Zeile und die zweite Matrix aus nur einer Spalte so ergibt das Matrizenprodukt eine 1 1 displaystyle 1 times 1 nbsp Matrix Interpretiert man eine einzeilige Matrix als Zeilenvektor x T displaystyle x mathrm T nbsp und eine einspaltige Matrix als Spaltenvektor y displaystyle y nbsp so erhalt man im Fall reeller Vektoren das Standardskalarprodukt x y x T y displaystyle langle x y rangle x mathrm T cdot y nbsp zweier Vektoren wobei x T displaystyle x mathrm T nbsp den zu x displaystyle x nbsp transponierten Vektor darstellt beide Vektoren gleich lang sein mussen und das Ergebnis dann eine reelle Zahl ist Jeder Eintrag eines Matrizenprodukts A B displaystyle A cdot B nbsp kann somit als Skalarprodukt eines Zeilenvektors der Matrix A displaystyle A nbsp mit einem Spaltenvektor der Matrix B displaystyle B nbsp angesehen werden nbsp Multiplikation eines Spaltenvektors mit einem ZeilenvektorSpaltenvektor mal Zeilenvektor Bearbeiten Besteht umgekehrt die erste Matrix aus nur einer Spalte der Lange m displaystyle m nbsp und die zweite Matrix aus nur einer Zeile der Lange n displaystyle n nbsp so ergibt das Matrizenprodukt eine m n displaystyle m times n nbsp Matrix Wird wieder eine einspaltige Matrix als Spaltenvektor x displaystyle x nbsp und eine einzeilige Matrix als Zeilenvektor y T displaystyle y mathrm T nbsp interpretiert so wird das entstehende Produkt von Vektoren als dyadisches Produkt x y x y T displaystyle x otimes y x cdot y mathrm T nbsp bezeichnet Jeder Eintrag c i j displaystyle c ij nbsp der resultierenden Matrix ist dabei das Produkt eines Elements x i displaystyle x i nbsp des ersten Vektors mit einem Element y j displaystyle y j nbsp des zweiten Vektors Das Matrizenprodukt A B displaystyle A cdot B nbsp kann so als Summe dyadischer Produkte der Spaltenvektoren von A displaystyle A nbsp mit den jeweiligen Zeilenvektoren von B displaystyle B nbsp geschrieben werden nbsp Multiplikation einer Matrix mit einem VektorMatrix mal Vektor Bearbeiten Ein wichtiger Spezialfall einer Matrizenmultiplikation entsteht wenn die zweite Matrix aus nur einer Spalte besteht Das Ergebnis der Matrizenmultiplikation ist dann ebenfalls eine einspaltige Matrix Wird wieder eine einspaltige Matrix als Spaltenvektor interpretiert so erhalt man das Matrix Vektor Produkt A x y displaystyle A cdot x y nbsp wobei A R m n displaystyle A in R m times n nbsp x R n displaystyle x in R n nbsp und y R m displaystyle y in R m nbsp sind Das Matrix Vektor Produkt wird beispielsweise in der Matrixschreibweise linearer Gleichungssysteme verwendet Eine alternative Darstellung der Matrixmultiplikation ergibt sich durch Umschreiben der Definition Wir schreiben A a 1 a n R m n textstyle A a 1 dots a n in R m times n nbsp sodass die a i textstyle a i nbsp die Spalten der Matrix A displaystyle A nbsp darstellen unten verdeutlicht durch a i displaystyle vec a i nbsp Ist nun x R n textstyle x in R n nbsp dann kann man das Matrix Vektor Produkt auch wie folgt lesen A x a 1 a n x j 1 n a j x j a 1 x 1 a n x n displaystyle A cdot x vec a 1 dots vec a n cdot vec x sum j 1 n vec a j cdot x j vec a 1 cdot x 1 dots vec a n cdot x n nbsp nbsp Multiplikation eines Vektors mit einer MatrixDiese Beobachtung lasst sich auch auf ein allgemeines Matrix Matrix Produkt ubertragen Ist man am Bild der von der Matrix induzierten linearen Abbildung interessiert ist diese Darstellung meist intuitiver fur weitere Argumentation Vektor mal Matrix Bearbeiten Besteht umgekehrt die erste Matrix aus nur einer Zeile so ergibt das Vektor Matrix Produkt x T A y T displaystyle x mathrm T cdot A y mathrm T nbsp aus einem Zeilenvektor x T R m displaystyle x mathrm T in R m nbsp und einer Matrix A R m n displaystyle A in R m times n nbsp wieder einen Zeilenvektor y T R n displaystyle y mathrm T in R n nbsp Quadrat einer Matrix Bearbeiten Durch Multiplikation einer quadratischen Matrix A R n n displaystyle A in R n times n nbsp mit sich selbst ergibt sich wieder eine Matrix gleicher Grosse die als das Quadrat der Matrix bezeichnet wird das heisst A 2 A A displaystyle A 2 A cdot A nbsp Entsprechend dazu wird mit A n displaystyle A n nbsp die Matrixpotenz also das n displaystyle n nbsp fache Produkt einer Matrix mit sich selbst bezeichnet Matrixpotenzen werden beispielsweise zur Definition des Matrixexponentials und des Matrixlogarithmus verwendet Umgekehrt heisst eine quadratische Matrix A 1 2 displaystyle A 1 2 nbsp fur die A A 1 2 A 1 2 displaystyle A A 1 2 cdot A 1 2 nbsp gilt Quadratwurzel der Matrix A displaystyle A nbsp Eine Matrix kann mehrere sogar unendlich viele Quadratwurzeln besitzen Analog wird eine Matrix deren n displaystyle n nbsp te Potenz die Matrix A displaystyle A nbsp ergibt als n displaystyle n nbsp te Wurzel A 1 n displaystyle A 1 n nbsp dieser Matrix bezeichnet nbsp Multiplikation zweier BlockmatrizenBlockmatrizen Bearbeiten Weisen die beiden Matrizen A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp eine Blockstruktur auf wobei die Blockbreiten der ersten Matrix mit den Blockhohen der zweiten Matrix ubereinstimmen mussen so lasst sich auch das Matrizenprodukt A B displaystyle A cdot B nbsp blockweise notieren Die Ergebnismatrix besitzt dann die Blockhohen der ersten und die Blockbreiten der zweiten Matrix Im Fall zweier Matrizen mit je zwei mal zwei Blocken ergibt sich beispielsweise A 11 A 12 A 21 A 22 B 11 B 12 B 21 B 22 A 11 B 11 A 12 B 21 A 11 B 12 A 12 B 22 A 21 B 11 A 22 B 21 A 21 B 12 A 22 B 22 displaystyle begin pmatrix A 11 amp A 12 A 21 amp A 22 end pmatrix cdot begin pmatrix B 11 amp B 12 B 21 amp B 22 end pmatrix begin pmatrix A 11 B 11 A 12 B 21 amp A 11 B 12 A 12 B 22 A 21 B 11 A 22 B 21 amp A 21 B 12 A 22 B 22 end pmatrix nbsp womit die Ergebnismatrix auch zwei mal zwei Blocke besitzt Siehe auch Multiplikation von Blockmatrizen im Artikel Blockmatrix nbsp Zur Berechnung eines Eintrags des Matrizenprodukts A B C displaystyle A cdot B cdot C nbsp werden alle Elemente der Matrix B displaystyle B nbsp benotigt mittlere Zeile Fur die Bildung der hierbei benotigten Doppelsumme gibt es zwei Moglichkeiten obere und untere Zeile Eigenschaften BearbeitenAssoziativitat Bearbeiten Die Matrizenmultiplikation ist assoziativ das heisst fur Matrizen A R m n displaystyle A in R m times n nbsp B R n p displaystyle B in R n times p nbsp und C R p q displaystyle C in R p times q nbsp gilt A B C A B C displaystyle A cdot B cdot C A cdot B cdot C nbsp Bei der Multiplikation mehrerer Matrizen ist es also unerheblich in welcher Reihenfolge die Teilprodukte gebildet werden solange die Gesamtreihung nicht verandert wird Fur den Eintrag an der Stelle i l displaystyle i l nbsp des resultierenden Matrizenprodukts gilt namlich j 1 n a i j k 1 p b j k c k l j 1 n k 1 p a i j b j k c k l k 1 p j 1 n a i j b j k c k l k 1 p j 1 n a i j b j k c k l displaystyle sum j 1 n a ij cdot left sum k 1 p b jk cdot c kl right sum j 1 n sum k 1 p a ij cdot b jk cdot c kl sum k 1 p sum j 1 n a ij cdot b jk cdot c kl sum k 1 p left sum j 1 n a ij cdot b jk right cdot c kl nbsp Die Matrizenmultiplikation ist auch vertraglich mit der Multiplikation von Skalaren a R displaystyle a in R nbsp das heisst a B C a B C B a C displaystyle a B cdot C a B cdot C B cdot a C nbsp Distributivitat Bearbeiten Betrachtet man neben der Matrizenmultiplikation auch noch die komponentenweise Matrizenaddition A B displaystyle A B nbsp zweier Matrizen A B R l m displaystyle A B in R l times m nbsp dann sind auch die Distributivgesetze erfullt Das heisst fur alle Matrizen C R m n displaystyle C in R m times n nbsp gilt A B C A C B C displaystyle A B cdot C A cdot C B cdot C nbsp und fur alle Matrizen C R n l displaystyle C in R n times l nbsp entsprechend C A B C A C B displaystyle C cdot A B C cdot A C cdot B nbsp Die Distributivgesetze folgen direkt aus der Distributivitat der Addition mit der Multiplikation im Ring R displaystyle R nbsp uber j 1 m a i j b i j c j k j 1 m a i j c j k b i j c j k j 1 m a i j c j k j 1 m b i j c j k displaystyle sum j 1 m left a ij b ij right cdot c jk sum j 1 m left a ij cdot c jk b ij cdot c jk right sum j 1 m a ij cdot c jk sum j 1 m b ij cdot c jk nbsp fur das erste Distributivgesetz und uber eine analoge Umformung auch fur das zweite Distributivgesetz Nichtkommutativitat Bearbeiten Das Kommutativgesetz hingegen gilt fur die Matrizenmultiplikation nicht das heisst fur A R m n displaystyle A in R m times n nbsp und B R n m displaystyle B in R n times m nbsp ist im Allgemeinen A B B A displaystyle A cdot B neq B cdot A nbsp Fur die beiden Matrizenprodukte gilt namlich A B R m m displaystyle A cdot B in R m times m nbsp und B A R n n displaystyle B cdot A in R n times n nbsp womit sie fur m n displaystyle m neq n nbsp schon von den Dimensionen her nicht ubereinstimmen konnen Aber selbst wenn A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp quadratisch sind mussen die beiden Matrizenprodukte nicht gleich sein wie das Gegenbeispiel 0 2 0 0 0 0 2 0 4 0 0 0 0 0 0 4 0 0 2 0 0 2 0 0 displaystyle begin pmatrix 0 amp 2 0 amp 0 end pmatrix cdot begin pmatrix 0 amp 0 2 amp 0 end pmatrix begin pmatrix 4 amp 0 0 amp 0 end pmatrix neq begin pmatrix 0 amp 0 0 amp 4 end pmatrix begin pmatrix 0 amp 0 2 amp 0 end pmatrix cdot begin pmatrix 0 amp 2 0 amp 0 end pmatrix nbsp zeigt Die Nichtkommutativitat der Matrizenmultiplikation gilt demnach sogar wenn die Multiplikation im Ring R displaystyle R nbsp kommutativ sein sollte wie es beispielsweise bei Zahlen der Fall ist Fur spezielle Matrizen kann die Matrizenmultiplikation dennoch kommutativ sein siehe die nachfolgenden Abschnitte Weitere Rechenregeln Bearbeiten Fur die Transponierte eines Matrizenprodukts gilt A B T B T A T displaystyle A cdot B mathrm T B mathrm T cdot A mathrm T nbsp Die Reihenfolge bei der Multiplikation wird durch die Transposition also vertauscht Fur die Adjungierte des Produkts komplexer Matrizen gilt entsprechend A B H B H A H displaystyle A cdot B H B H cdot A H nbsp Die Spur des Produkts zweier Matrizen A R m n displaystyle A in R m times n nbsp und B R n m displaystyle B in R n times m nbsp ist hingegen unabhangig von der Reihenfolge spur A B spur B A displaystyle operatorname spur A cdot B operatorname spur B cdot A nbsp Mit dem Determinantenproduktsatz gilt auch fur die Determinante des Produkts zweier quadratischer Matrizen uber einem kommutativen Ring det A B det A det B det B det A det B A displaystyle operatorname det A cdot B operatorname det A cdot operatorname det B operatorname det B cdot operatorname det A operatorname det B cdot A nbsp Die Determinante des Produkts zweier nicht notwendigerweise quadratischer Matrizen kann mit dem Satz von Binet Cauchy berechnet werden Algebraische Strukturen BearbeitenRing der quadratischen Matrizen Bearbeiten Die Menge der quadratischen Matrizen fester Grosse bildet zusammen mit der Matrizenaddition und der Matrizenmultiplikation einen nichtkommutativen Ring den Matrizenring R n n displaystyle R n times n cdot nbsp Das Nullelement dieses Rings ist die Nullmatrix 0 R n n displaystyle 0 in R n times n nbsp Ist R displaystyle R nbsp ein unitarer Ring dann ist auch der zugehorige Matrizenring unitar mit der Einheitsmatrix I R n n displaystyle I in R n times n nbsp als Einselement wobei fur alle Matrizen A R n n displaystyle A in R n times n nbsp A I I A A displaystyle A cdot I I cdot A A nbsp gilt Die Nullmatrix fungiert im Matrizenring in diesem Fall als absorbierendes Element das heisst fur alle Matrizen A R n n displaystyle A in R n times n nbsp gilt dann A 0 0 A 0 displaystyle A cdot 0 0 cdot A 0 nbsp Der Ring der quadratischen Matrizen ist jedoch nicht nullteilerfrei aus A B 0 displaystyle A cdot B 0 nbsp folgt nicht notwendigerweise A 0 displaystyle A 0 nbsp oder B 0 displaystyle B 0 nbsp Ein Beispiel waren zwei quadratische Matrizen A B displaystyle A B nbsp mit je genau einem Eintrag ungleich Null an der gleichen Diagonalaussenstelle Entsprechend darf bei Matrixgleichungen auch nicht gekurzt werden denn aus A B A C displaystyle A cdot B A cdot C nbsp folgt nicht notwendigerweise B C displaystyle B C nbsp Die Menge der quadratischen Matrizen uber einem Korper bildet mit der Matrizenaddition der Skalarmultiplikation und der Matrizenmultiplikation eine assoziative Algebra Gruppe der regularen Matrizen Bearbeiten Die Menge der regularen Matrizen A R n n displaystyle A in R n times n nbsp uber einem unitaren Ring R displaystyle R nbsp bildet mit der Matrizenmultiplikation die allgemeine lineare Gruppe GL n R displaystyle operatorname GL n R nbsp Die zur Matrix A displaystyle A nbsp inverse Matrix ist dann eindeutig uber A A 1 A 1 A I displaystyle A cdot A 1 A 1 cdot A I nbsp definiert Fur die Inverse des Produkts zweier regularer Matrizen gilt dann A B 1 B 1 A 1 displaystyle A cdot B 1 B 1 cdot A 1 nbsp Durch die Invertierung wird die Reihenfolge bei der Multiplikation demnach ebenfalls vertauscht Ist A displaystyle A nbsp regular dann gilt auch die Kurzungsregel das heisst aus A B A C displaystyle A cdot B A cdot C nbsp oder B A C A displaystyle B cdot A C cdot A nbsp folgt dann B C displaystyle B C nbsp Gruppen der orthogonalen und unitaren Matrizen Bearbeiten Eine reelle quadratische Matrix A R n n displaystyle A in mathbb R n times n nbsp heisst orthogonal wenn A A T A T A I displaystyle A cdot A mathrm T A mathrm T cdot A I nbsp gilt Die orthogonalen Matrizen bilden mit der Matrizenmultiplikation die orthogonale Gruppe O n displaystyle operatorname O n nbsp eine Untergruppe der allgemeinen linearen Gruppe GL n R displaystyle operatorname GL n mathbb R nbsp Entsprechend dazu heisst eine komplexe quadratische Matrix A C n n displaystyle A in mathbb C n times n nbsp unitar wenn A A H A H A I displaystyle A cdot A H A H cdot A I nbsp gilt Die unitaren Matrizen bilden mit der Matrizenmultiplikation die unitare Gruppe U n displaystyle operatorname U n nbsp eine Untergruppe der allgemeinen linearen Gruppe GL n C displaystyle operatorname GL n mathbb C nbsp Aquivalenzklassen von Matrizen Bearbeiten Mit Hilfe der Matrizenmultiplikation werden Aquivalenzrelationen zwischen Matrizen uber einem Korper definiert Wichtige Aquivalenzrelationen sind Aquivalenz Zwei Matrizen A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp heissen aquivalent wenn es zwei regulare Matrizen C displaystyle C nbsp und D displaystyle D nbsp gibt sodass B C 1 A D displaystyle B C 1 cdot A cdot D nbsp gilt Ahnlichkeit Zwei quadratische Matrizen A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp heissen ahnlich wenn es eine regulare Matrix C displaystyle C nbsp gibt sodass B C 1 A C displaystyle B C 1 cdot A cdot C nbsp gilt Kongruenz Zwei quadratische Matrizen A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp heissen kongruent wenn es eine regulare Matrix C displaystyle C nbsp gibt sodass B C T A C displaystyle B C mathrm T cdot A cdot C nbsp gilt Matrizen die durch solche Multiplikationen mit regularen Matrizen ineinander uberfuhrt werden konnen bilden demnach Aquivalenzklassen Algorithmen BearbeitenStandardalgorithmus Bearbeiten In Pseudocode kann die Matrizenmultiplikation wie folgt implementiert werden function matmult A B l m n C zeroes l n Ergebnismatrix C mit Nullen initialisieren for i 1 to l Schleife uber die Zeilen von C for k 1 to n Schleife uber die Spalten von C for j 1 to m Schleife uber die Spalten von A Zeilen von B C i k C i k A i j B j k Bildung der Produktsumme end end end return C Die Reihenfolge der drei For Schleifen kann dabei beliebig vertauscht werden ohne das Ergebnis der Berechnung zu verandern Da die drei Schleifen unabhangig voneinander sind ist die Anzahl der benotigten Operationen von der Ordnung O l m n displaystyle mathcal O l cdot m cdot n nbsp Die Zeitkomplexitat des Algorithmus ist demnach fur quadratische Matrizen l m n displaystyle l m n nbsp kubisch also von der Ordnung O n 3 displaystyle mathcal O n 3 nbsp Bei der Matrix Kettenmultiplikation also der Multiplikation von drei oder mehr nichtquadratischen Matrizen kann durch eine geschickte Wahl der Reihenfolge die Gesamtzahl arithmetischer Operationen minimiert werden nbsp Entwicklung der oberen Komplexitats schranke der Matrizenmultiplikation in den letzten JahrzehntenAlgorithmen mit besserer Komplexitat Bearbeiten Asymptotisch effizienter lassen sich zwei quadratische Matrizen mit dem Strassen Algorithmus multiplizieren Hierbei wird die Anzahl der Multiplikationen die zur Multiplikation zweier 2 2 displaystyle 2 times 2 nbsp Matrizen benotigt werden durch geschicktes Zusammenfassen von acht auf sieben reduziert was auf Kosten zusatzlicher Additionen geschieht Wendet man dieses Verfahren rekursiv an ergibt sich eine Komplexitatsordnung von O n log 2 7 O n 2 807 displaystyle mathcal O left n log 2 7 right approx mathcal O left n 2 807 right nbsp Allerdings lohnt sich der Strassen Algorithmus aufgrund der in der Landau Notation versteckten Konstanten nur fur sehr grosse Matrizen 3 Der Algorithmus mit der derzeit besten Komplexitat ist eine Verbesserung des Coppersmith Winograd Algorithmus mit einer Laufzeit der naherungsweisen Ordnung 4 O n 2 372 7 displaystyle mathcal O left n 2 3727 right nbsp Fur den praktischen Einsatz ist dieser Algorithmus jedoch nicht geeignet Eine untere Schranke fur die Komplexitat der Matrizenmultiplikation ist W n 2 displaystyle Omega left n 2 right nbsp da jedes der n 2 displaystyle n 2 nbsp Elemente der Ausgabematrix erzeugt werden muss Die Ermittlung optimaler unterer und oberer Komplexitatsschranken fur die Matrizenmultiplikation ist Gegenstand aktueller Forschung Ist eine der beiden Matrizen konstant so kann lineare Berechnungscodierung verwendet werden 5 Ihre asymptotische Komplexitat ist O n 3 log n displaystyle mathcal O left n 3 log n right nbsp jedoch sind die versteckten Konstanten relativ klein so dass bereits fur Matrizen mit mehr als 20 bis 30 Zeilen oder Spalten eine Verbesserung gegenuber dem Standardverfahren erreicht werden kann Programmierung Bearbeiten Das Matrizenprodukt ist in Programmiersystemen auf unterschiedliche Weise integriert wobei insbesondere Verwechselungsgefahr mit dem komponentenweisen Hadamard Produkt besteht In den numerischen Softwarepaketen MATLAB und GNU Octave wird die Matrizenmultiplikation durch den Sternchen Operator realisiert sodass A B das Matrizenprodukt ergibt 6 In anderen Programmierumgebungen wie Fortran Mathematica R oder SciPy wird jedoch durch A B das Hadamard Produkt berechnet Die Matrixmultiplikation wird dann durch Funktionsaufrufe wie matmul A B in Fortran oder dot A B in SciPy oder durch eigene Operatoren fur die Matrixmultiplikation wie in Mathematica oder in R umgesetzt 7 nbsp Durch eine Singularwertzerlegung kann eine Scherung als Produkt einer Drehung einer Skalierung und einer weiteren Drehung dargestellt werden Verwendung BearbeitenFaktorisierungen Bearbeiten Auf gewisse Weise ist die Umkehrung der Matrizenmultiplikation die Faktorisierung einer gegebenen Matrix A displaystyle A nbsp als Produkt zweier Matrizen B displaystyle B nbsp und C displaystyle C nbsp das heisst die Ermittlung einer Darstellung der Form A B C displaystyle A B cdot C nbsp Eine solche Faktorisierung ist nicht eindeutig daher werden an die Matrizen B displaystyle B nbsp und C displaystyle C nbsp zusatzliche Anforderungen gestellt wie Orthogonalitat Symmetrie oder eine bestimmte Besetzungsstruktur Wichtige Zerlegungen reeller oder komplexer Matrizen dieser Art sind die LR Zerlegung einer quadratischen Matrix in eine untere und eine obere Dreiecksmatrix die Cholesky Zerlegung eine spezielle LR Zerlegung einer symmetrisch positiv definiten Matrix die ILU Zerlegung eine Art unvollstandige LR Zerlegung speziell fur dunnbesetzte Matrizen die QR Zerlegung einer Matrix in eine orthogonale Matrix und eine obere Dreiecksmatrix die Schur Zerlegung einer quadratischen Matrix in drei Matrizen eine unitare Matrix eine obere Dreiecksmatrix und die Inverse der ersten Matrix die Singularwertzerlegung einer Matrix in drei Matrizen eine unitare Matrix eine Diagonalmatrix bestehend aus den Singularwerten und die Adjungierte einer unitaren MatrixSolche Zerlegungen von Matrizen werden haufig in der numerischen linearen Algebra etwa zur Losung linearer Gleichungssysteme oder Eigenwertprobleme eingesetzt So lassen sich beispielsweise die Zeilen und Spaltenumformungen im gaussschen Eliminationsverfahren als Produkt von Elementarmatrizen angeben nbsp Hintereinanderausfuhrung zweier linearer Abbildungen als MatrizenmultiplikationLineare Abbildungen Bearbeiten Sind allgemein V displaystyle V nbsp und W displaystyle W nbsp zwei endlichdimensionale Vektorraume uber dem gleichen Korper dann kann jede lineare Abbildung f V W displaystyle f colon V to W nbsp nach Wahl je einer Basis in den beiden Vektorraumen uber ihre Abbildungsmatrix M f displaystyle M f nbsp dargestellt werden Das Bild y displaystyle y nbsp eines Vektors x displaystyle x nbsp unter der Abbildung f displaystyle f nbsp in den jeweiligen Basen kann dann uber das Matrix Vektor Produkt y M f x displaystyle y M f cdot x nbsp ermittelt werden In der Geometrie lasst sich beispielsweise auf diese Weise jede Drehung um den Ursprung und jede Spiegelung an einer Ursprungsebene durch ein solches Matrix Vektor Produkt ausfuhren Ist nun U displaystyle U nbsp ein weiterer Vektorraum und g W U displaystyle g colon W to U nbsp eine weitere lineare Abbildung dann gilt fur die Abbildungsmatrix der Hintereinanderausfuhrung g f displaystyle g circ f nbsp dieser beiden Abbildungen M g f M g M f displaystyle M g circ f M g cdot M f nbsp Die Abbildungsmatrix einer Hintereinanderausfuhrung zweier linearer Abbildungen ist also das Matrizenprodukt der beiden zugehorigen Abbildungsmatrizen Auf diese Weise lasst sich beispielsweise jede Drehspiegelung als Produkt einer Drehmatrix und einer Spiegelungsmatrix darstellen Alternativ kann eine lineare Abbildung auch durch Vektor Matrix Multiplikation eines Zeilenvektors mit der transponierten Abbildungsmatrix durchgefuhrt werden Die Hintereinanderausfuhrung von Abbildungen entspricht dann einer Matrizenmultiplikation von rechts statt von links Anwendungen Bearbeiten Anwendungen der Matrizenmultiplikation finden sich unter anderem in der Analysis bei der Komposition differenzierbarer Funktionen mehrerer Variablen nach der mehrdimensionalen Kettenregel in der Computergrafik bei der Durchfuhrung von Koordinatentransformationen in einer Grafikpipeline in der Optik bei der Berechnung von Lichtstrahlen durch optische Bauelemente mittels der Matrizenoptik in der Okonomie bei der Input Output Analyse einer Produktion sowie bei der innerbetrieblichen Materialverflechtung 8 in der Robotik bei der Beschreibung kinematischer Ketten mittels der Denavit Hartenberg Transformation in der Elektrotechnik bei der Zweitortheorie elektrischer Netzwerke in der Quantenmechanik im Rahmen der Matrizenmechanik hier auch fur unendlich grosse MatrizenSiehe auch Anwendungen im Artikel MatrixpotenzVerallgemeinerungen BearbeitenMatrizen uber Halbringen Bearbeiten Allgemeiner konnen Matrizen uber einem Halbring R displaystyle R nbsp betrachtet werden wobei die wichtigsten Eigenschaften der Matrizenmultiplikation wie Assoziativitat und Distributivitat erhalten bleiben Entsprechend bildet dann R n n displaystyle R n times n cdot nbsp den Halbring der quadratischen Matrizen uber R displaystyle R nbsp Die Nullmatrix ist im Matrizenhalbring wieder das Nullelement und auch absorbierend wenn das Nullelement im zugrunde liegenden Halbring absorbierend ist Ist der zugrunde liegende Halbring unitar dann bildet auch die Einheitsmatrix wieder das Einselement im Matrizenhalbring Wichtige Beispiele fur Halbringe sind distributive Verbande wie beispielsweise boolesche Algebren Fasst man die Elemente eines solchen Verbands als Wahrheitswerte auf so sind Matrizen uber einem Verband zweistellige Relationen Die Matrizenmultiplikation entspricht in diesem Fall der Komposition von Relationen Matrizenkategorien Bearbeiten Algebraische Strukturen wie Ringe und Gruppen deren Elemente Matrizen sind sind auf quadratische Matrizen fester Grosse beschrankt Die Matrizenmultiplikation ist dagegen nicht derartig eingeschrankt Eine Moglichkeit diese Einschrankung aufzuheben ist es stattdessen Kategorien von Matrizen jeweils uber einem festen unitaren Ring oder Halbring zu betrachten Die Objekte sind naturliche Zahlen und ein Pfeil n m displaystyle n to m nbsp ist eine n m displaystyle n times m nbsp Matrix Die Komposition von Pfeilen ist durch die Matrizenmultiplikation gegeben Sollen Matrizen auch addiert werden konnen handelt es sich um eine praadditive Kategorie Wenn Matrizen aller endlichen Grossen vorkommen erhalt man eine abelsche Kategorie Wenn nur invertierbare Matrizen vorkommen handelt es sich um ein Gruppoid In diesem Fall kann es interessant sein anstelle der naturlichen Zahlen beliebige endliche Mengen als Objekte zuzulassen Verwandte Produkte BearbeitenNeben dem Matrizenprodukt existieren noch eine Reihe weiterer Produkte von Matrizen Das Hadamard Produkt zweier Matrizen ergibt eine Matrix deren Eintrage einfach durch komponentenweise Multiplikation der Eintrage der Ausgangsmatrizen ermittelt werden Im Vergleich zum Matrizenprodukt ist es jedoch weit weniger bedeutend Das Kronecker Produkt zweier Matrizen ergibt eine grosse Matrix die durch Betrachtung aller moglichen Produkte von Eintragen der beiden Ausgangsmatrizen entsteht Das Frobenius Skalarprodukt zweier reeller oder komplexer Matrizen ergibt eine Zahl die sich durch komponentenweise Multiplikation der Eintrage der Ausgangsmatrizen und nachfolgende Summation all dieser Produkte berechnet Im komplexen Fall wird dabei immer ein Eintrag komplex konjugiert Literatur BearbeitenTilo Arens Frank Hettlich Christian Karpfinger Ulrich Kockelkorn Klaus Lichtenegger Hellmuth Stachel Mathematik 2 Auflage Spektrum Akademischer Verlag 2011 ISBN 3 8274 2347 3 Michael Artin Algebra Springer 1998 ISBN 3 7643 5938 2 Gene Golub Charles van Loan Matrix Computations JHU Press 2012 ISBN 1 4214 0794 9 Charles Leiserson Ronald L Rivest Clifford Stein Algorithmen eine Einfuhrung Oldenbourg 2010 ISBN 3 486 59002 2 Weblinks BearbeitenEric W Weisstein Matrix Multiplication In MathWorld englisch djao Matrix operations In PlanetMath englisch Matrixmultiplikation Online RechnerEinzelnachweise Bearbeiten John J O Connor Edmund F Robertson Jacques Philippe Marie Binet In MacTutor History of Mathematics archive Horst Stocker Taschenbuch mathematischer Formeln und moderner Verfahren Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 8171 1811 3 S 371 Paolo D Alberto Alexandru Nicolau Using recursion to boost ATLAS s performance In High Performance Computing Lecture Notes in Computer Science Volume 4759 Springer 2010 S 142 151 doi 10 1007 978 3 540 77704 5 12 Virginia Vassilevska Williams Multiplying matrices faster than coppersmith winograd In STOC 12 Proceedings of the 44th symposium on Theory of Computing ACM 2012 S 887 898 doi 10 1145 2213977 2214056 Ralf R Muller Bernhard Gade Ali Bereyhi Linear computation coding 2021 arxiv 2102 00398 PDF abgerufen am 16 Dezember 2021 Christoph W Uberhuber Stefan Katzenbeisser Dirk Praetorius MATLAB 7 Eine Einfuhrung Springer 2007 S 81 NumPy for Matlab Users SciPy org 22 Februar 2014 abgerufen am 3 Januar 2015 Christoph Mayer David Francas Carsten Weber Lineare Algebra fur Wirtschaftswissenschaftler 3 Auflage GBV Fachverlage Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 8349 9529 2 S 75 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matrizenmultiplikation amp oldid 231110922