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Der Luckenwaldesche Kreis auch Luckenwaldischer Kreis war eine Verwaltungseinheit des Erzstifts Magdeburg ab 1648 Herzogtum Magdeburg die als Exklave zwischen der Mark Brandenburg und dem Herzogtum Sachsen Wittenberg lag Er wurde 1773 im Tausch mit dem Ziesarschen Kreis zur Kurmark gelegt der Ziesarsche Kreis wurde dagegen vom Zaucheschen Kreis der Kurmark abgetrennt und zum Herzogtum Magdeburg gelegt Der Luckenwaldesche Kreis wurde 1816 1817 mit den bis 1815 sachsischen Amtern Juterbog und Dahme zum Juterbog Luckenwaldeschen Kreis spater Kreis Juterbog Luckenwalde genannt zusammengelegt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Umfang des Luckenwaldeschen Kreises 1801 3 Landrate 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Luckenwaldesche Kreis entstand zum Hauptteil aus den Besitzungen des Klosters Zinna Als dieses Kloster 1553 aufgelost wurde fiel der Luckenwalder Besitz an das Erzstift Magdeburg dessen Furstbischof aus dem Haus Hohenzollern stammte zu dieser Zeit konkret Sigismund von Brandenburg Der Luckenwaldesche Kreis bildete von da an eine Exklave Magdeburgs zwischen den Kurfurstentumern Brandenburg und Sachsen 1680 kam der Kreis zusammen mit dem gesamten Herzogtum Magdeburg endgultig an Brandenburg Als Konig Friedrich im Jahre 1772 die Musterung seiner Truppen in Pietzpuhl vornahm bemerkte er dass der grosste Teil des Zauchischen Kreises der Kurmark naher an Magdeburg lag als an Berlin und umgekehrt dass der zum Herzogtum Magdeburg gehorende aber schon seit 1730 unter der Verwaltung der Kriegs und Domanenkammer stehende Luckenwaldesche Kreis als Exklave von der Mittelmark halb umgeben war Er beschloss daher die westlichen Teile des Zauchischen Kreis zum Herzogtum Magdeburg zu legen den Luckenwaldeschen Kreis dagegen zur Kurmark Der Unmittelbare Konigliche Befehl an das Justiz und geistliche Department lautete Demnach Se Konigl Majestat in Preussen unser allergnedigster Herr allerhochst selbst bemerket haben dass verschiedene Districte Ortschaften und Gegenden der Churmark besonders des dazu gehorenden Zauchischen Kreises nahe bey der Stadt Magdeburg und in dem dortigen Herzogthum belegen von hier aus aber zu weit entfernt sind als dass darauf die gehorige Aufsicht gehalten werden konne woraus denn nichts als Inconveniezien Verzogerungen und Nachtheil im Dienst bisher entstanden So haben hochstgedachte Se Konigl Majestat bey diesen Umstanden und da der Luckenwaldische Kreis ebenso weit von Magdeburg ab und der Churmark naher belegen ist in Gnaden resolviret dass um allen Irrungen furs kunfige abzuhelfen und damit alles mit mehr Aufsicht und promtitude tractiret werden moge vorgedachter Luckenwaldischer Kreis von Trinitatis kunftigen Jahres an zur Churmark und dagegen der Theil des Zauchischen Kreises welcher jenseits der sogenannten Bache bey dem sachsischen Dorf Briesen inclusive Groningen und Wollin bis an die Buckau liegt und worinn die in anliegender Specification sub A benannte Oerter befindlich sind zum Herzogthum Magdeburg verleget und also diese Districte in Landes und Hoheitssachen von den resp Landes Collegiis der Provinzien wozu selbige geleget worden respiciret werden sollen Und befehlen daher Allerhochst dieselben Dero Justiz und geistlichem Departement hiermit in Gnaden hiernach an die Justiz Collegia und Consistoria das nothige zu veranlassen jedoch aber denenselbigen dabey aufzugeben in den Erkenntnissen sich nach den in jeder Provinz hergebrachten Rechten zu achten Potsdam den 8 Sept 1772 Friederich Busching Magazin 7 S 479 80 Der Gebietsaustausch trat zu Trinitatis 6 Juni 1773 in Kraft Umfang des Luckenwaldeschen Kreises 1801 BearbeitenAhrensdorf Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Bardenitz Dorf Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen Berkenbruck Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Charlottenfelde Koloniedorf Gemeindeteil von Petkus einem Ortsteil der Stadt Baruth Mark Klausdorf Dorf Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen Dobbrikow Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Dumde Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Felgentreu Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Frankenfelde Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Frankenforde Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Geraer Kolonie Kolonie Stadt Luckenwalde Geraer Strasse Glau Dorf und Gut Ortsteil der Stadt Trebbin Gottow Dorf Eisenhuttenwerk und Vorwerk Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Gottsdorf Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Gruna Dorf Ortsteil der Stadt Juterbog Hennickendorf Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Holbeck Dorf und Gut Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Janickendorf Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Kaltenhausen Dorf Wohnplatz der Stadt Juterbog Kemnitz Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Klostermuhle Wassermuhle existiert nicht mehr in Kloster Zinna aufgegangen Kolzenburg Dorf Ortsteil der Stadt Luckenwalde Langenbergscher Theerofen unweit Gottow existiert nicht mehr lag westlich von Gottow Liebatz Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Liepe Dorf und Gut Ortsteil der Stadt Dahme Mark Liessen Dorf Ortsteil der Stadt Baruth Mark Lindenberg Linderberger Muhle bei Kolzenburg spater dort eingemeindet Lowendorf Dorf Ortsteil der Stadt Trebbin Luckenwalder Forsthaus Luckenwalder Busch Budneretablissement Luckenwalder Muhle Wassermuhle Martensmuhle Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Mehlsdorf Dorf existiert nicht mehr Mietgendorf Dorf und Gut Moldenhauers Hutten Hauser zwischen Luckenwalde und dem Langenbergschen Theerofen heute Wohnplatz Moldenhutten der Gemeinde Nuthe Urstromtal Neue Muhle Wasser Mahl und Schneidemuhle existiert nicht mehr Nettgendorf Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Neuhof Dorf Obermuhle Wassermuhle Wohnplatz in der Gemeinde Nuthe Urstromtal Pechhutte bei Luckenwalde Pechule Dorf Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen Ruhlsdorf Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Scharfenbruck Erbpachtsvorwerk und Kolonie Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Schlenzer Hohen Schlenzer Dorf Schmielickendorf Vorwerk und Schaferei existiert nicht mehr ehemaliger Truppenubungsplatz Schneidemuhle bei Zinna existiert nicht mehr in Kloster Zinna aufgegangen Schonhagen Dorf und Gut Ortsteil der Stadt Trebbin Sernow Dorf Ortsteil der Gemeinde Niederer Flaming Stulpe Dorf und Gut Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Untermuhle Wassermuhle bei Gottsdorf Klinkenmuhle Wohnplatz in der Gemeinde Nuthe Urstromtal Wahlsdorf Dorf Ortsteil der Stadt Baruth Mark Woltersdorf Waltersdorf Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal Waltersdorfer Papiermuhle existiert nicht mehr an der Stelle der Industriegebaude Woltersdorf Bahnhofstrasse 27 Werder Dorf Ortsteil der Stadt Juterbog Wolmsdorf Dorf Ortsteil der Gemeinde Niedergorsdorf Zinna oder Dorf Zinna heute Ortsteil Neuheim der Stadt Juterbog Kloster Zinna Domanenamtssitzvorwerk Ortsteil der Stadt Juterbog Zulichendorf Dorf Ortsteil der Gemeinde Nuthe UrstromtalNachdem auf dem Wiener Kongress 1815 grosse Teile von Sachsen zu Preussen gekommen waren wurde 1816 7 der Landkreis Juterbog Luckenwalde gegrundet Der Luckenwaldesche Kreis ging in dem neuen Landkreis auf Hinzu kamen die fruheren sachsischen Amter Juterbog und Dahme die Herrschaft Baruth sowie etliche Exklaven anderer ehemals sachsischer Amter Landrate Bearbeiten von Thymen 1717 1723 Gustav Wilhelm von Hacke 1723 1759 Peter Christian von Wobeser 1757 1759 unterstutzt 1734 Johann Ludwig von Dorville adjungierte Landrat bis 1759 Adam Ernst von Rochow 22 Juni 1759 1 1760 1772 Karl Moritz von Wangelin danach 1773 1779 Landrat des Ziesarschen Kreises 1775 1796 Walter Christoph von Schierstadt Landrat des Luckenwaldeschen und Zaucheschen Kreises 2 1797 Rochus von Rochow Golzow Landrat des Luckenwaldeschen und Zaucheschen Kreises Literatur BearbeitenHanns Gringmuth Dallmer Die Behordenorganisation im Herzogtum Magdeburg ihre Entwicklung und Eingliederung in den brandenburgisch preussischen Staat Dissertation Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 1934 Johann Ludwig von Heineccius Ausfuhrliche topographische Beschreibung des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld Magdeburgischen Antheils Decker Berlin 1785 Einzelnachweise Bearbeiten Adolf Friedrich August von Rochow Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen Ernst amp Korn Berlin 1861 S 143 Textarchiv Internet Archive V 212 CCXCIII S Adres Calender der samtlichen Konigl Preuss Lande und Provinzien ausser den Residenzien Berlin und dem Konigreiche Preussen der darinnen befindlichen hohen und niedern Collegien Instantzien und Expeditionen ingleichen Konigl Bediente Magistrate Prediger Universitaten etc auf das Jahr MDCCLXXV 1775 Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 582 S Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden S 39 Kreise des Herzogtums Magdeburg Holzkreis ab 1716 geteilt in 1 2 und 3 Distrikt Saalkreis Orte Jerichowscher Kreis ab 1716 geteilt in 1 und 2 Distrikt Luckenwaldescher Kreis bis 1772 Ziesarscher Kreis ab 1772 Mansfelder Kreis ab 1780 Territoriale Gliederung der Mark Brandenburg bis 1807 1816 Landesteile Kurmark NeumarkProvinzen Altmark Mittelmark Prignitz UckermarkKreise Altmark Arendseeischer Arneburgischer Salzwedelischer Seehausenscher Stendalischer Tangermundescher Mittelmark Glien Lowenbergischer Havellandischer Lebusischer Niederbarnimischer Oberbarnimischer Ruppinscher Teltowischer Zauchescher sowie Beeskow Storkowischer Luckenwaldescher Priegnitz Havelbergischer Kyritzischer Lenzenscher Perlebergischer Plattenburgischer Pritzwalkischer Wittstockischer Priegnitz Havelbergischer Kyritzischer Uckermark Stolpirischer Uckermarkischer Neumark Arenswaldischer Dramburgischer Friedebergischer Konigsbergischer Krossenscher Landsbergischer Schievelbeinischer Soldinischer Sternbergischer Zullichauer sowie Cottbusischer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luckenwaldescher Kreis amp oldid 236337581