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Schmielickendorf war ein Dorf ostnordostlich von Juterbog im Landkreis Teltow Flaming in Brandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 14 und 15 Jahrhundert 2 2 16 Jahrhundert 2 3 17 und 18 Jahrhundert 2 4 19 und 20 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDas mittelalterliche Dorf lag in etwa an der Stelle an der der Weg von Schmielickendorf nach Riesdorf die Strasse von Janickendorf nach Charlottenfelde kreuzt Die Flache liegt im Jahr 2023 im Naturschutzgebiet Heidehof Golmberg und wird als Schmielickendorfer Heide bezeichnet 1 Nordostlich hiervon liegen die 136 2 m u NHN Meter hohen Hirseberge Dort existierte die Alte Dorfstelle Schmielickendorf Zwischen der Erhebung und der Heide verlauft im Jahr 2023 von Westen kommend die Bundesstrasse 115 in ostlicher Richtung Geschichte Bearbeiten14 und 15 Jahrhundert Bearbeiten Die Siedlung erschien erstmals urkundlich im Jahr 1342 als Smylkendorf und befand sich zunachst im unmittelbaren Besitz des Erzbischofs Im genannten Jahr kam sie in den Pfandbesitz der Gebruder Krull auf Stulpe Vor 1368 erhielt die Familie Groning in smylikendorp die Hebungen aus einer Hufe mit einem Ertrag von zwei Scheffel Roggen und zwei Scheffel Hafer 1368 bevor dieser Anteil an den Landesherren bzw das Amt fiel Die Hebungen aus zwei wusten Hufen erhielt vor 1368 bis nach 1373 der Richter von Zeuden aus Juterbog Der Ertrag belief sich einst 1368 auf vier Scheffel Roggen und vier Scheffel Hafer Neben diesen zwei wusten Hufen konnte das Dorf daher bereits 1368 vollstandig wust gewesen sein Es erschien 1383 erneut als Dorf villa 1390 als Kirchdorf als ein plebanus in smilekendorp in Juterbog auftrat es war zu der Zeit demnach Mutterkirche Ein Schulte aus Schmielickendorf wurde 1419 in Juterbog genannt Um 1450 wurde das Dorf zur Tochterkirche von Stulpe herabgestuft Bis 1446 waren die von Torgau aus Zossen im Besitz von smylekendorff anschliessend ubernahmen bis 1537 die von Schlieben das Dorf 2 Der Richter und zwei Lehnleute gaben der Frau von Schlieben als Leibgedinge im Jahr 1547 jeder Geld Sie erhielt ausserdem von sechs Einwohnern je acht Scheffel Korn acht Scheffel Hafer ein Huhn und Geld Um 1500 wurde Schmielickendorf erneut als wust bezeichnet die wuste dorfstad Smilkendorf 1497 war aber 1516 wohl wieder besetzt gleichwohl die Bezeichnung immer noch auf eine wuste Siedlung hinwies Smilekendorff ist wuste 16 Jahrhundert Bearbeiten Schmielickendorf kam im Jahr 1537 in den Besitz der von Hacke Fur 1562 und 1584 sind 14 Hauswirte uberliefert ebenso aus der Zeit um 1600 Eine Pfarrhufe gab es 1562 die vom Pfarrer jedoch zur Pacht ubergeben worden war Er erhielt vier Scheffel Roggen vier Scheffel Hafer sowie 18 Scheffel Roggen von der Gemeinde Hinzu kamen 1 Scheffel vom Windmuller Der Kuster bekam drei Scheffel Roggen und 14 Brote der Kirche standen zwei Hufen zu auf denen jahrlich vier Scheffel Roggen und vier Scheffel Hafer gewonnen wurden Eine Statistik aus dem Jahr 1609 wies gar zehn Hufner und drei Kossaten aus darunter einen Muller Offenbar war es den von Hacke gelungen das Dorf zu beleben Im Frieden lebten im Jahr 1642 im Dorf zehn Hufner und zwei Kossaten Sie verkauften das Dorf 1648 an das Gut Stulpe welches als grosse Herrschaft durch die Familie von Rochow ubernommen wurde namentlich durch den Oberst Hans XIV von Rochow Plessow Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurden grosse Flachen darunter auch in Schmielickendorf wieder aufgeforstet 3 Zum Ende des 17 Jahrhunderts kam es zu einem Streit um die Steuerfreiheit der wusten Feldmark 4 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten Adam Ernst II von Rochow ubernahm im Jahr 1738 das Gut Stulpe 5 von seinem Vater Adam Ernst I von Rochow Unter seiner Leitung entstand das neue Gutshaus Stulpe zur Vorbereitung der Arbeiten entstand im genannten Jahr in Schmielickendorf eine Sagemuhle 6 Eine Statistik aus dem Jahr 1749 fuhrte zehn Vollspanner drei Kossaten und eine Flache von mittlerweile 20 Hufen auf Stulpe mit Holbeck Liessen und Schmielickendorf gehorte Mitte des 18 Jahrhunderts einer Rochowschen Erbengemeinschaft dann ab 1760 dem dritten Sohn des Stulper Schlosserbauers Adolf Friedrich von Rochow Ein Vorwerk mit Schaferei erschien erstmals 1775 mit der Bezeichnung Schmilickendorf Fur 1791 wurden sieben Hausleute oder Einlieger ein Verwalter und sieben Feuerstellen Haushalte gezahlt Im Jahr 1801 gab es ein Vorwerk und eine Schaferei mit funf Budnern einem Forster 25 Lehnhufen und mittlerweile 19 Feuerstellen 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Anfang des 19 Jahrhunderts war der Leutnant im 2 Leibhusaren Regiment Rochus von Rochow 7 der Rittergutsbesitzer das Gut Schmielickendorf selbst wurde erstmals 1837 genannt dazu sechs Wohnhauser Er starb bereits jung am 6 Dezember 1819 und das Gut Stulpe mit Schmielickendorf fiel zusammen mit anderen Dorfern an den Plessower Vetter Adolf von Rochow der hier einflussreich funfzig Jahre Gutsherr blieb 8 Dabei kam es zu einem Rezess zwischen den Brudern Adolf Friedrich August und Hans Karl Dietrich von Rochow Plessow von dem auch das Vorwerk Schmielickendorf betroffen war 9 Schmielickendorf 10 war im Jahr 1858 insgesamt 608 Morgen gross und bestand zu 6 Mg aus Gehoften 2 Mg Gartenland und 600 Mg Acker Es gab das Vorwerk sowie je sieben Wohn und Wirtschaftsgebaude Im Jahr 1861 erschien erstmals die Bezeichnung Schmielickendorf 1869 sind fur Schmielickendorf amtlich 73 Einwohner nachweisbar 11 Ab 1871 war Schmielickendorf ein Wohnplatz von Stulpe in dem es nur noch vier Wohnhauser gab 1879 weist das General Adressbuch der Rittergutsbesitzer der Provinz Brandenburg fur Schmieligkendorf damalige Schreibweise als Teil der Gutsherrschaft Stulpe gesondert 3528 ha aus Eigentumer war der Generalmajor mit Wohnsitz in Berlin Wichard von Rochow Stulpe Von 1885 bis 1905 war es ein Wohnplatz des Gutes Stulpe die Anzahl der Hauser sank auf drei Stuck 1895 Im Jahr 1901 ubernahm Hans Wichard von Rochow das Gut vom Vater Rochus von Rochow 12 im Minorat stehend und bis zur Volljahrigkeit des Erben unter Verwaltung des herrschaftlichen Oberforsters aus Stulpe sowie der Vormundschaft der Mutter Margarethe von Rochow geb von Lucken 13 Nachdem zu Beginn des 20 Jahrhunderts im Dorf eine Forsterei entstanden war wurde diese zwischen 1907 und 1924 mit einem Telefonanschluss an die Oberforsterei Stulpe angeschlossen 14 Zwischen 1928 und 1931 wurde Schmielickendorf nach der neuen Kommunalverfassung mit der Gemeinde Stulpe vereinigt In den Jahren 1931 und 1957 war Schmielickendorf ein Wohnplatz von Stulpe In dieser Zeit erhielt Hans Wichard von Rochow im Jahr 1939 ein Darlehen um zwei Werkwohnungen im Dorf umzubauen 15 Die Bewohnerschaft war eingekircht in Liessen Mitte der 1950er Jahre verliessen die letzten Bewohner die Familie des vormaligen Rochowschen Hilfsforsters die nur aus wenigen Gebauden bestehende Siedlung Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Schmielickendorf von 1791 bis 1925Jahr 1791 1801 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925Einwohner 33 47 59 77 73 16 22 20 11 18Literatur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde Erstauflage erschienen im Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 87 7 S 468 469 Andreas Kitzing Schmielickendorf Der verschwundene Ort in Heimatjahrbuch Teltow Flaming 1994 Jg 1 Hrsg Kreisverwaltung Teltow Flaming Luckenwalde Zossen 1993 S 74 ff vgl Regesta Imperii Gerhard Schlimpert G Mangelsdorf Brandenburgisches Namensbuch Die Ortsnamen des Kreise Juterbog Luckenwalde Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar Koln 1991 S 116 S 183 ISBN 3740001380 H Ruhlmann Schmielickendorf Aus der Geschichte eines verschwundenen Dorfes in Kulturspiegel des Kreises Luckenwalde Heft 9 Luckenwalde 1958 S 28 ff ebenda Unsere wusten Dorfstellen Heft 11 Heft 12 Luckenwalde 1958 Weblinks BearbeitenKolonie Schmielickendorf mit Stulpe und See Stulpe in Messtischblatt 2177 Luckenwalde 1927 in deutsche fotothek SLUBEinzelnachweise Bearbeiten Schmielickendorf Heide Brandenburgviewer abgerufen am 6 April 2023 Die Provinz Brandenburg in Wort und Bild In Pestalozzi Verein der Provinz Brandenburg Hrsg Die Provinzen in Wort und Bild Reprint 1999 Weltbildverlag Augsburg Westermann Druck Zwickau GmbH Auflage Baruth Stulpe und der Golm Von F Hellwig Baruth Stulpe 1537 Julius Klinckhardt Berlin 1900 ISBN 3 86047 209 7 S 443 f google de abgerufen am 3 Mai 2023 Archiv fur Forstwesen Bd 12 Deutsche Akademie der Landwirtschaftwissenschaften zu Berlin 1963 google de abgerufen am 6 April 2023 37 Stulpe Plessow Film 177 Streit um die Steuerfreiheit der wusten Feldmark Schmielickendorf 1690 1726 Akte Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 1 abgerufen am 6 April 2023 Adolf Friedrich August von Rochow Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen 16 Generation Haus Plessow Plessow Stulpe Adam Ernst II von Rochow Ernst amp Korn Berlin 1861 S 143 f hab de abgerufen am 3 Mai 2023 Hiltrud und Carsten Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming 1 Auflage Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 2011 ISBN 978 3 86732 100 6 S 192 Mackensen Das 2 Leib Husaren Regiment Kaiserin Nr 2 Geschichte des Regiments zur Feier seines 150 jahrigen Bestehens Das Eiserne Kreuz erhielten 1 Klasse und 2 Klasse v Rochow Sek Lt Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1891 S 75 google de 37 Stulpe Plessow Film 132 Eintragung des Besitztitels fur Adolf v Rochow auf den Rittergutern Stulpe Holbeck Schmielickendorf Riesdorf und Liessen nach dem Tode von Rochus v Rochow 6 Dezember 1819 Handakte des Justizrates von Tempelhoff 1768 1832 Akte Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 2 abgerufen am 6 April 2023 37 Stulpe Plessow Film 2 Teilungsrezesse zwischen den Brudern Adolf Friedrich August und Hans Karl Dietrich v Rochow uber die von Rochus v Rochow geerbten Guter Stulpe Liessen Holbeck Riesdorf und Vorwerk Schmielickendorf sowie den 5 Anteil der Guter Reckahn Gottin Messdunk und Rotscherlinde Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 3 abgerufen am 6 April 2023 Karl Friedrich Rauer Hrsg Hand Matrikel der in sammtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis und Landtagen vertretenen Ritterguter Provinz Brandenburg Juterbog Luckenwalde Selbstverlag Berlin 1857 S 84 uni duesseldorf de abgerufen am 3 Mai 2023 Wilhelm Hoffmann Encyklopadie der Erd Volker und Staatenkunde eine geographisch statistische Darstellung 1869 Band 3 Arnold Leipzig 1869 S 2273 google de abgerufen am 3 Mai 2023 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1904 In GGT Der Gotha 5 Auflage Rochow Haus Plessow Stulpe Justus Perthes Gotha 1903 S 716 uni duesseldorf de abgerufen am 3 Mai 2023 Andreas Kitzing Margarethe von Rochow Hrsg Veikkos Archiv Veikkos Eichwalde 2020 S 1 veikkos archiv com abgerufen am 3 Mai 2023 37 Stulpe Plessow Film 20 Bau einer Fernsprechleitung von der der Oberforsterei Stulpe zum Golmberg und Erweiterung zu den Forstereien Liessen Schmielickendorf und Riesdorfer Heide 1907 1924 Akte Online Recherche im Bestand des Brandenburgisches Landeshauptarchivs 4 abgerufen am 6 April 2023 2A I SW 2926 Darlehen fur Hans von Rochow in Stulpe zum Umbau von zwei Werkwohnungen in Schmielickendorf Grundbuch Stulpe Holbeck Bd 1 Bl 1 1937 1939 Akte Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 5 abgerufen am 6 April 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmielickendorf amp oldid 235552005