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Das Gutshaus Stulpe offizielle Bezeichnung in der Landesdenkmalliste Gutsanlage mit Herrenhaus sog Schloss 1 Hofgebauden und Gutspark ist ein denkmalgeschutztes Herrenhaus in Stulpe einem Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal im Landkreis Teltow Flaming im Land Brandenburg Gutshaus Stulpe Hofseite Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Landstrasse 70 fuhrt als Schonefelder Chaussee von Norden kommend in sudlicher Richtung durch den Ort Dort trifft sie auf die Landstrasse 73 die als Sandstrasse von Westen kommend in ostlicher Richtung durch den Ort fuhrt Die Gutsanlage liegt nordwestlich dieser Kreuzung auf einem Gelande das mit einer Mauer eingefriedet ist Geschichte Bearbeiten nbsp Gut Stulpe zwischen 1859 und 1860 Sammlung Alexander DunckerIm 16 Jahrhundert gab es im Ort bereits ein Schloss 2 der Familie von Hake das mittlerweile jedoch baufallig geworden war 3 Die Familie von Rochow erwarb das Anwesen 1648 per Tauschkonktrakt 4 Adam Ernst II von Rochow ubernahm im Jahr 1738 das Gut von seinem recht fruh verstorbenen Vater Adam Ernst I von Rochow Zur Vorbereitung der Arbeiten liess er noch im gleichen Jahr im benachbarten Schmielickendorf eine Sagemuhle errichten Im Jahr 1740 begannen die Arbeiten an dem Neubau die 1754 abgeschlossen wurden Hiltrud und Carsten Preuss vermuten in Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming dass der Vorgangerbau nicht ganzlich abgerissen wurde und verweisen auf einige gewolbte Raume sowie eine Kuche mit einem sehr grossen Kamin hin die in Verbindung mit sehr unterschiedlichen Wandstarken auf einen alteren Bau hinweisen Funf Jahre nach der Fertigstellung starb Adam Ernst II im Jahr 1759 und das Gut kam per Losentscheid ein Jahr spater an seinen dritten Sohn Adolf Friedrich von Rochow Der Gutspark wurde unter seiner Leitung in einen Landschaftspark umgewandelt und mit einer Freitreppe versehen die zu einer Aussichtsterrasse fuhrte Sie fuhrte bis 1975 uber den sogenannten Schwanengraben einen der ehemaligen Meliorationsgraben die das Gebaude umgaben Zwei Besitzergenerationen spater folgte als Gutsbesitzer der bedeutendste Vertreter der Familie auf Stulpe Adolf Friedrich August Adolf von Rochow war von 1819 bis 1869 insgesamt 50 Jahre Gutsbesitzer auf Schloss Stulpe Er war u a preussischer Oberst Landtagsmarschall Hofmarschall und erster Kommendator der Brandenburgischen Provinzialgenossenschaft 5 des Johanniterordens und in dieser Funktion Begrunder 1855 des altesten Johanniterkrankenhauses in Deutschland in Juterbog Zu seinen Zeiten sind die Forstbetriebsskrukturen neu erarbeitet und damit eine moderne Waldwirtschaft eingefuhrt worden Nach seinem Tod wiederum erbte sein altester Sohn Wichard von Rochow General Nach dessen Tod sollte eigentlich der Bruder Adam Ernst III das Gut ubernehmen Adam Ernst III hielt sich die meiste Zeit in Paris auf so dass 1887 schliesslich der Cousin der Politiker Hans von Rochow 6 zum neuen Eigentumer wurde Sein Enkel Hans Wichard von Rochow war der letzte Gutsbesitzer auf Stulpe er fiel zum Ende des Zweiten Weltkrieges bei den Kampfen um Berlin Zwischenzeitlich war das Gutshaus noch in den 1930er Jahren verandert worden in dem der Mittelrisalit an der Gartenseite durch einen Dreiecksgiebel ersetzt wurde Nach dem Krieg wurde die Familie enteignet Das Gutshaus wurde zu unterschiedlichen Zwecken genutzt darunter als Kinder und Kur sowie Alten und Pflegeheim Im Jahr 1999 kam es zu einem Brand im Gutshaus bei dem das Dachgeschoss schwer beschadigt wurde Nach Sanierungsarbeiten verkaufte der Landkreis das Gebaude im Jahr 2006 an ein Unternehmerehepaar das das Gebaude aufwendig restaurierte und es seit dieser Zeit als Hotel nutzt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht von der Seite nbsp LandschaftsparkDer barocke Putzbau besitzt einen rechteckigen Grundriss mit zwei Geschossen und neun Achsen Zur Hofseite sind je zwei Achsen mit einem ionischen Pilaster gegliedert die in seiner Mitte den Eingangsbereich umrahmen Der Zugang erfolgt uber eine Freitreppe die mit Sandsteinfiguren aus der Werkstatt des Torgauer Steinmetzes Siegeisser geschmuckt waren Zusammen mit einigen Putti bildeten sie die vier Jahreszeiten ab sind aber verschollen Das Treppengelander schuf Paulus Bartus im Jahr 1754 und ist mit dem Monogramm AER des genannten Bauherrn verziert In beiden Geschossen sind jeweils hochrechteckige Fenster verbaut deren Faschen durch Putz und im Erdgeschoss durch einen zusatzlichen Schlussstein betont werden Mittig ist im Mansarddach ein Dreiecksgiebel mit Wappenkartusche Die Parkseite wird von einem dreiachsigen Mittelrisalit betont der mit vier Pilastern gegliedert ist Dort wurden im Erdgeschoss gedruckt segmentbogenformige Fenster im Obergeschoss rundbogenformige Fenster verbaut Seitlich fugen sich zwei bzw eine weitere Achse an Der ursprungliche Grundriss ist im Innenraum noch weitgehend vorhanden Dazu gehoren ein weitlaufiges Treppenhaus sowie den fur markische Herrenhauser typischen Gartensaal von dem aus ein Zugang in den Park moglich war Von Rochow liess neben dem Gutshaus weitere eingeschossige Wirtschaftsgebaude errichten die hufeisenformig angeordnet wurden Dazu gehort ein Uhrenturm sowie ein Pferdestall der mit Fliesen aus Meissen geschmuckt ist und die die Arbeitsschritte der Pferdehaltung zeigen Zum Schloss gehort ein ab 1820 angelegter Landschaftspark in dem Linden Eichen Blutbuchen Fichten Ahorn Weymouthskiefer Robinie Wacholder und Rhododendron wachsen Im hinteren westlichen Parkteil ist eine kleine Erbbegrabnisstatte der Familie von Rochow Auf eigenen Wunsch wurden hier der vorletzte Gutsherr auf Stulpe Holbeck Schmielickendorf heute wust Liessen und Riesdorfer Heide bestattet Rochus 7 von Rochow 1856 1901 8 und seine Ehefrau Margarethe von Rochow geborene von Lucken 1867 1927 9 1937 kam ein kleines Marmorkreuz hinzu fur eine totgeborene Tochter des letzten Besitzers 10 Die Begrabnisstatte wurde Anfang der 1990er Jahre von den Nachfahren teilweise wieder hergerichtet Literatur BearbeitenA F A von Rochow Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen Ernst amp Korn Berlin 1861 diglib hab de A F A von Rochow Das Schloss Stulpe Berlin 1868 kvk bibliothek kit edu Gutsarchiv von Rochow Stulpe Plessow BLHA Rep 37 Guter Stulpe Kr Juterbog Luckenwalde und Plessow Kr Zauch Belzig Andreas Kitzing Das Leben eines markischen Junkers Hans Wichard von Rochow Stulpe 1898 1945 Verlag Thomas Marz 1998 ISBN 3 00 002916 8 Peter Michael Hahn Hellmut Lorenz Hrsg Herrenhauser in Brandenburg und der Niederlausitz Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker 1857 1883 Band 2 Berlin 2000 S 458 ff Hiltrud und Carsten Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming 1 Auflage Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 2011 ISBN 978 3 86732 100 6 S 244 Georg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Martin Petsch Schloss Stulpe 2 veranderte Auflage Berlin 2013 Schlosser und Garten der Mark Heft 109 Hrsg Sibylle Badstubner Groger Freundeskreis Schlosser und Garten der Mark Deutsche GesellschaftWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Stulpe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105511 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Schloss Stulpe abgerufen am 7 August 2020Einzelnachweise Bearbeiten A F A von Rochow Das Schloss Stulpe A W Schade Berlin 1868 S 1 f kit edu abgerufen am 26 April 2021 Adolf Friedrich August von Rochow Nachrichten zur Geschichte derer von Rochow und ihrer Besitzungen Ernst und Korn Berlin 1861 S 79 f hab de abgerufen am 26 April 2021 Leopold Freiherr von Zedlitz Neukirch Hrsg Neues Preussisches Adels Lexicon Band 4 Reichenbach Leipzig 1842 S 430 google de abgerufen am 26 April 2021 Kurfurst Friedrich Wilhelm Markgraf von Brandenburg erteilt Hans von Rochow Hauptmann zu Lehnin den Konsens zum Tausch des Gutes Neuendorf mit den Dorfern Schwerin Kopplin und Gross Eichholz gegen den Rittersitz Stulpe Gottfrieds von Hake 1648 10 17 Urkunde In Brandenburgisches Landeshauptarchiv Hrsg BLHA Rep 37 Konigs Wusterhausen U 363 Eigenverlag Colln an der Spree Potsdam Konigs Wusterhausen Neuendorf Plessow Stulpe 17 Oktober 1648 S 1 ff brandenburg de abgerufen am 22 Oktober 2022 Johanniterorden Hrsg Johanniter Ordensblatt Nr 18 C Herrlich Berlin 5 Mai 1869 S 105 f google de abgerufen am 26 April 2021 Friedrich Meister Kaiser Wilhelm II Ernst Hofmann amp Co Berlin 1894 S 100 f google de abgerufen am 26 April 2021 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Der in Deutschland eingeborene Adel Uradel 1905 In Der Gotha Sechster Jahrgang Auflage Adelige Hauser nach alphabetischer Ordnung Rochow II Linie Plessow Stulpe Justus Perthes Gotha 5 November 1904 S 705 706 uni duesseldorf de abgerufen am 12 Mai 2022 Andreas Kitzing Rochus von Rochow Hrsg Veikkos Archiv Veikkos Eichwalde 2020 S 1 veikkos archiv com abgerufen am 26 April 2021 Andreas Kitzing Margarethe von Rochow Hrsg Veikkos Archiv Veikkos Eichwalde 2020 S 1 veikkos archiv com abgerufen am 26 April 2021 Andreas Kitzing Das Leben eines markischen Junkers Hans Wichard von Rochow Stulpe 1898 1945 Werbeagentur Marz Wahlsdorf Stulpe Luckenwalde 1998 ISBN 3 00 002916 8 S 78 werbeagentur maerz de PDF abgerufen am 26 April 2021 52 050856 13 318863 Koordinaten 52 3 3 1 N 13 19 7 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutshaus Stulpe amp oldid 233407849