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Dieser Artikel behandelt den Ortsteil Siehe auch Forsthaus Martensmuhle Martensmuhle ist ein Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal im Landkreis Teltow Flaming in Brandenburg MartensmuhleGemeinde Nuthe UrstromtalKoordinaten 52 10 N 13 11 O 52 162906 13 184699 39 Koordinaten 52 9 46 N 13 11 5 OHohe 39 m u NHNFlache 7 4 km Einwohner 150 2020 1 Bevolkerungsdichte 20 Einwohner km Eingemeindung 6 Dezember 1993Postleitzahl 14947Vorwahl 033731OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 17 Jahrhundert 2 2 18 Jahrhundert 2 3 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft Politik und Infrastruktur 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografische Lage Bearbeiten nbsp Naturschutzgebiet Rauhes LuchDer Ort liegt nordwestlich des Gemeindezentrums und ist uberwiegend bewaldet Die angrenzenden Ortsteile und Gemeinden sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend Ahrensdorf Kliestow Liebatz Ruhlsdorf und Hennickendorf Die Nuthe fliesst im ostlichen Bereich der Gemarkung in Sud Nord Richtung vorbei Sudlich liegt das Naturschutzgebiet Rauhes Luch Geschichte und Etymologie BearbeitenDie Siedlung wurde vermutlich im 12 Jahrhundert von einem Lokator Martin errichtet 2 Die erste urkundliche Erwahnung stammt aus dem Jahr 1307 als die Herren von Trebbin zu Blankensee das Dorf villa Mertensmo h le an das Kloster Zinna in Juterbog verkauften Uber die Geschichte des Dorfes in den folgenden Jahrzehnten ist bislang nichts bekannt Erst im Jahr 1480 erschien ein Eintrag im Landbuch der Abtei und des Klosters Zinnas uber das Dorf Es war zu dieser Zeit 16 Hufen gross Der Dorfschulze bewirtschaftete zwei Lehnhufen der Lehnmann eine Pachthufe Es gab weiterhin elf Einhufner und zwei Kossaten Martensmuhle war zu dieser Zeit nach Luckenwalde eingekircht Der dortige Pfarrer erhielt von jeder Hufe ein Scheffel Roggen der Dorfschulze zwei Anschliessend gab es erneut uber viele Jahrzehnte keine weiteren Uberlieferungen Im Jahr 1543 erhielt der Pfarrer insgesamt 13 Scheffel Roggen Peter R Rohrlach weist in seinem Werk Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde darauf hin dass auf Grund dieser Abgaben in der Literatur vereinzelt ein kirchlicher Zusammenhang mit Trebbin hergestellt werde fur den es aus seiner Sicht jedoch keine weiteren Beweise gebe Bei einer Visitation der Kirchen und Kloster im Erzstift Magdeburg im Jahr 1562 wurden im Dorf 18 Hauswirte festgestellt Fur das Jahr 1586 weist das Erbbuch des Amtes Zinna eine gesamte Abgabenlast von 7 Taler zum 70 Pfenning aus Spatestens im Jahr 1598 war das Dorf nach Liebatz eingekircht 17 Jahrhundert Bearbeiten Um 1600 lebten im Dorf ausweislich eines Vortzeichnuss der Ambter Closter Gerichtsjunkern unnd Dorfer im Erzstift Magdeburg nur noch 16 Hauswirte Ein wenig detaillierter war die Angabe in den Huldigungsakten die fur das Jahr 1609 den Dorfschulzen 13 Hufner und zwei Kossaten auswiesen Vor dem Dreissigjahrigen Krieg gab es ausweislich des Erbbuches des Amtes Zinna aus dem Jahr 1642 im Frieden insgesamt 16 besessene Mann darunter ein Lehnmann den Schulzen mit zwei Lehnhufen einen Einlehnhufner zwolf Einerbhufner sowie zwei Gartner Sie bewirtschafteten 16 Hufen darunter drei Lehnhufen Der Pfarrer in Luckenwalde bekam 16 Scheffel Roggen der Kaplan jahrlich von jedem Einwohner 1 2 Scheffel Roggen verbunden mit der Auflage dass er alle 14 Tage nach Liebatz reisen musste um dort zu predigen Nach dem Krieg war das Dorf halb abgebrannt und mehrenteils wust lediglich noch sechs Hufnerhofe waren besetzt Eine weitere Statistik stellte der Anschlag des Churfurstlichen Brandenburgischen Ambts Zinna incl Scharfenbruck und Gotto aus dem Jahr 1684 dar Nach ihr gab es insgesamt 16 Guter die von einem Schulzen 13 Hufner und zwei Kottern bewohnt wurden Lediglich ein Hufnerhof lag noch wust Zwei Jahre spater erschien im Catastrum des Luckenwaldischen Creyses eine ausfuhrliche Darstellung der Bewohner einschliesslich der Mengen die sie auf ihren Feldern aussaen konnten Demnach besass der Schulze zwei Hufen mit einer Wohnung Garten und einer Weide Er durfte Vieh halten und Holz schlagen Auf den Feldern brachte er 16 Scheffel aus und erntete drei Fuder Heu Die elf Hufner besassen je eine Hufe ebenfalls ein Haus mit Garten sowie eine Weide und durften ebenfalls Vieh halten und Holz schlagen Sie brachten auf jeder Hufe 11 Scheffel aus Ein erstmals erwahnter Schneider kam auf 3 1 2 Scheffel und erntete drei Fuder Heu Ein Kossat hatte drei Scheffel Aussaat und zwei Fuder wahrend ein Bauerngut nach wie vor wust lag 18 Jahrhundert Bearbeiten Der Generalpachtanschlag vom Amt Zinna aus dem Jahr 1727 zahlte fur Martensmuhle den Lehnschulzen 13 Kufner zwei Kossaten und einen Schmied Aus dem Folgejahr ist eine Aussaatliste uberliefert nach der die 14 Bauern insgesamt 16 Hufen bewirtschafteten und dort 7 Wispel 6 Scheffel 4 Metzen ausbrachten die zwei Kossaten insgesamt 6 Scheffel Im Jahr 1738 gab es ausweislich einer Prastationstabelle des Amtes Zinna im Dorf zwei Zweihufner darunter den Lehnschulzen zwolf Einhufner zwei Kossaten und den Schmied wahrend die Spezifikation der Dorfer und Stadte der Kurmark von 1745 lediglich von 14 Hufnern und zwei Kossaten berichtete Sie wurden im Jahr 1745 als 14 erbliche Bauern und zwei erbliche Kossaten ausgewiesen Im Jahr 1749 lebten auf 16 Hufen insgesamt 14 Vollspanner zwei Kossaten und zwei Hausler Ein weiterer Generalpachtanschlag des Amtes Zinna aus den Jahren 1749 1755 berichtete von 14 Hufnern darunter zwei Zweihufner einer davon der Lehnschulze und zwolf Einhufnern Es gab zwei Kossaten den Schmied und drei Budner davon ein Musketier sowie einen einzelnen Einlieger Sie bewirtschafteten 64 Morgen Mg 130 Quadratruten QR Wiese Die Familienstandstabellen der Amtsdorfer und Stadt Luckenwalde aus dem Jahr 1772 fuhren fur Martensmuhle 14 Hufner auf darunter den Dorfschulzen Es gab zwei Kossaten funf Budner einen Kuhhirten einen Pferdehirten einen Schafer und erstmals auch einen Schulmeister Im Ort lebten 24 Manner und 25 Frauen sowie ein als alter Wirt bezeichneter Mann sowie zwei alte Frauen Es gab 16 Sohne die alter als 10 Jahre waren 9 darunter und 8 Tochter die alter als 10 Jahre waren 12 waren junger Die Statistik verzeichnete weiterhin elf Knechte und 13 Magde sowie einen Einlieger mit einem Mann drei Frauen einem Sohn und einer Tochter Im Jahr 1775 erschien erstmals die Bezeichnung Martensmuhle Die Historischen Tabellen der Kurmark 1789 1791 fuhrten fur das Jahr 1791 insgesamt 14 Bauern zwei Kossaten sechs Budner und sieben Hausleute oder Einlieger auf Es gab in Martensmuhle zu dieser Zeit 24 Feuerstellen Haushalte 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1801 gab es nach Bratring im Dorf den Lehnschulzen 13 Ganzbauern zwei Ganzkossaten drei Budner drei Einlieger und einen Krug Die Gemarkung war mittlerweile auf 38 Bauernhufen angewachsen bei weiterhin 24 Feuerstellen angewachsen Ausweislich einer statistischen Ubersicht des Amtes Zinna bewirtschafteten die Einwohner im Jahr 1811 insgesamt 115 Mg 30 QR und brachten dort 5 Wispel 9 Scheffel 9 Metzen Aussaat aus Zwei Jahre spater lebten im Dorf der Lehn und Gerichtsschulze 14 Bauern zwei Kossaten und funf Budner Es gab ein Schulhaus sowie zwei Hirtenhauser und 25 Hauseigentumer Aus dem Jahr 1818 ist die Existenz eines Gast und Schankwirts eines Olschlagers und zwei Stellmacher uberliefert Detaillierte waren die Angaben aus dem Jahr 1837 Demnach gab es einen Schneidermeister drei Webstuhle sowie je zehn mannliche und weibliche Dienstboten und 26 Wohnhauser Das Ortschaftsverzeichnis von 1858 fuhrt fur Martensmuhle drei offentliche 31 Wohn und 52 Wirtschaftsgebaude auf Die Gemarkung war 2410 Morgen gross darunter 861 Morgen Weide 804 Morgen Acker 395 Morgen Wald 320 Morgen Wiese 20 Morgen Gehofte und 10 Morgen Gartenland In dieser Zeit erschien im Jahr 1861 die Schreibweise Mertensmuhle 1898 die amtliche Schreibweise Martensmuhle Im Jahr 1891 bestanden das Dorf sowie ein Forsthaus 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Gebaude der Freiwilligen FeuerwehrAus dem Viehstands und Obstbaumlexikon ist bekannt dass im Jahr 1900 im Dorf 45 Hauser auf 685 Hektar Land standen Die funf Budner besassen 4 68 Hektar 4 10 Hektar 3 74 Hektar 2 98 Hektar und 1 60 Hektar Land ein Budner und Fuhrherr 1 72 Hektar der Gastwirt 3 62 Hektar Die 14 Hufner besassen 44 67 Hektar 41 92 Hektar 40 73 Hektar 39 81 Hektar 39 50 Hektar 38 91 Hektar 37 81 Hektar 37 27 Hektar 36 Hektar 34 59 Hektar 33 84 Hektar 31 71 Hektar 29 25 Hektar und 25 Hektar Land der Lehngutsbesitzer 66 92 Hektar sowie zwei Stammgutsbesitzer 6 82 Hektar bzw 4 Hektar Das Gemeindelexikon aus dem Jahr 1932 fuhrt fur das Jahr 1931 einen Bestand von 41 Wohnhausern mit 69 Haushaltungen auf Im Jahr 1939 gab es 14 land und forstwirtschaftliche Betriebe die zwischen 20 und 100 Hektar bewirtschafteten Drei Betriebe waren zwischen 10 und 20 Hektar 14 zwischen 5 und 10 Hektar sowie 7 zwischen 0 5 und 5 Hektar gross Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 55 8 Hektar Flache enteignet darunter 51 7 Hektar Wald 2 6 Hektar Wiese und Weide 1 2 Hektar Wege und Odland sowie 0 3 Hektar Gewasser Davon wurden 24 7 Hektar auf sechs landarme Bauern und 1 1 Hektar auf zwei nichtlandwirtschaftliche Arbeiter und Angestellte aufgeteilt Insgesamt 24 8 Hektar gingen als Waldzulage an 14 Altbauern sowie 1 5 Hektar an die Gemeinde Im Jahr 1953 grundete sich eine LPG vom Typ I mit zunachst 16 Mitgliedern und 142 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflache Sie ging im Jahr 1958 in eine LPG Typ III uber und wuchs bis zum Jahr 1960 auf 126 Mitglieder und 915 Hektar Flache an Vier Jahre spater wurde sie an die LPG Typ I Ahrensdorf angeschlossen die spater zu einer LPG T uberging Im Jahr 1960 bestand weiterhin eine LPG I die 1961 insgesamt elf Mitglieder und 84 Hektar Flache hatte und ein Jahr spater an die LPG Typ III angeschlossen wurde Im Jahr 1969 wurden Ahrensdorf und Liebatz als Ortsteile eingemeindet Im Jahr 1983 bestanden die LPG mit der Brigade Ahrensdorf und die Revierforsterei Martensmuhle Am 6 Dezember 1993 wurde Martensmuhle in die neue Gemeinde Nuthe Urstromtal eingegliedert 3 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Martensmuhle von 1772 bis 1981Jahr 1772 1791 1801 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946 1964 1971 1981Einwohner 127 154 154 180 211 223 252 277 247 231 206 196 306 631 574 489Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Wohnhaus in der Lindenallee 22Das Wohnhaus in der Lindenallee 22 steht unter Denkmalschutz Denkmal fur die Opfer aus dem Ersten Weltkrieg an der Lindenallee Naturschutzgebiet Rauhes Luch Durch den Ort fuhrt der Fledermausweg ein rund 11 km langer Wanderweg und Teil des FlamingWalks 4 Er verbindet den Ortsteil mit Hennickendorf und ist nach Fledermausen benannt die in einer zuvor militarisch genutzten Anlage im Naturschutzgebiet Barluch heimisch geworden sind Wirtschaft Politik und Infrastruktur BearbeitenIm Ort existieren neben einigen Handwerkern und Kleingewerbetreibenden ein Holz verarbeitender Betrieb ein Reifenhandel sowie ein professionell betriebener Angelteich Der Ortsvorsteher ist Detlef Kauert Die Kreisstrasse 7220 fuhrt von Trebbin aus in nordlicher Richtung in den Ort und in sud westlicher Richtung uber Ruhlsdorf nach Luckenwalde Die Verkehrsgesellschaft Teltow Flaming bindet den Ortsteil mit der Linie 757 nach Luckenwalde und Trebbin an Literatur BearbeitenPeter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde Erstauflage erschienen im Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 87 7 S 638 Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Nuthe Urstromtal Ortsteil Martensmuhle In Gemeinde Nuthe Urstromtal Abgerufen am 29 September 2021 Martensmuhle Webseite der Gemeinde Nuthe Urstromtal abgerufen am 18 Januar 2021 Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1993 StBA Gemeinde Nuthe Urstromtal Hrsg FlamingWalk Touren und Freizeitkarte westlicher Teil Ausgabe 2010 ISBN 978 3 939622 05 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martensmuhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Martensmuhle auf der Website der Gemeinde Nuthe Urstromtal abgerufen am 20 Januar 2021 Ortsteile von Nuthe Urstromtal Ahrensdorf Berkenbruck Dobbrikow Dumde Felgentreu Frankenforde Gottow Gottsdorf Hennickendorf Holbeck Janickendorf Kemnitz Liebatz Lynow Martensmuhle Nettgendorf Ruhlsdorf Scharfenbruck Schonefeld Schoneweide Stulpe Woltersdorf Zulichendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martensmuhle amp oldid 219976013