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Zulichendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal im Landkreis Teltow Flaming in Brandenburg ZulichendorfGemeinde Nuthe UrstromtalKoordinaten 52 7 N 13 1 O 52 117777777778 13 023888888889 48 Koordinaten 52 7 4 N 13 1 26 OHohe 48 m u NHNFlache 10 2 km Einwohner 285 2020 1 Bevolkerungsdichte 28 Einwohner km Eingemeindung 6 Dezember 1993Postleitzahl 14947Vorwahl 033734OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 13 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Bildung 6 Wirtschaft Politik und Infrastruktur 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDer Ort liegt sudwestlich des Gemeindezentrums Die angrenzenden Ortsteile und Gemeinden sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend Kemnitz und Nettgendorf Gottsdorf Frankenforde Felgentreu und Niebel Der nordwestliche Teil der Gemarkung ist mit Wald bewachsen und gehort zum Landschaftsschutzgebiet Nuthetal Beelitzer Sander wahrend die verbleibenden Flachen vorzugsweise von der Landwirtschaft genutzt werden Der Friedrichgraben bildet einen Teil der sudlichen Ortsteilgrenze und entwassert die dort vorhandenen landwirtschaftlich genutzten Flachen in den Grossbeerener Graben Geschichte und Etymologie Bearbeiten13 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Der Ort wurde im Jahr 1285 erstmals urkundlich als Czulkendorff erwahnt Das Wort leitet sich vom slawischen colki fur Bienen ab Experten vermuten daher dass es Siedler waren die ihren Lebensunterhalt vorzugsweise mit dem Verkauf von Honig bestritten Das Dorf villa gehorte bis 1285 der Familie von Richow die es an das Kloster Zinna verkauften Im Jahr 1389 erschien ein iacob czulkendorp in Treuenbrietzen Die nachste Erwahnung stammt erst aus dem Jahr 1480 In Czulkendorf lebten zu dieser Zeit der Dorfschulze der zwei Hufen und eine Wiese bewirtschafte Ausserdem gab es 17 Einhufner darunter den Kruger Ein Kossat besass vier Kossatenhofe gemeinsam bewirtschafteten sie 19 Hufen Die Bewohner von Zcewlickendorff leisteten im Jahr 1534 Abgaben in Hohe von 11 Rheinischen Gulden fl 2 Groschen gr 2 Pfennig d zum 50 Pfenning Nach der Reformation ubernahm im Jahr 1553 das Amt Zinna das Dorf mit allem Recht Der Kuster erhielt im Jahr 1562 von jedem Bauern 4 1 2 Scheffel Roggen 20 Brote und zwei Eier Der Pfarrer hatte ursprunglich einen Anspruch auf 1 3 des Fleischzehnt dieser wurde aber offenbar vom Abt des Klosters eingezogen Die Schreibweise anderte sich im Jahr 1568 auf Czucheldorff Zu dieser Zeit besass der Schulze nach wie vor zwei Hufen und eine Wiese Die 17 Einhufnerhofe waren ebenfalls nach wie vor besetzt darunter ein Kruger sowie eine Witwe Mittlerweile war ein Hirtenhaus errichtet worden Im Jahr 1584 lebten im Dorf 20 Hauswirte die 9 Taler zum 70 Pfenning zahlen mussten 1586 17 Jahrhundert Bearbeiten Um 1600 lebten im Dorf ausweislich eines Vortzeichnuss der Ambter Closter Gerichtsjunkern unnd Dorfer im Erzstift Magdeburg insgesamt 20 Hauswirte 1609 waren dies der Schulze 17 Hufner und zwei Kossaten Vor dem Dreissigjahrigen Krieg gab es im Dorf ausweislich des Erbbuches des Amtes Zinna aus dem Jahr 1642 im Frieden insgesamt 20 besessene Mann darunter einen Lehnmann 17 Hufner und zwei Kossaten Zulichendorf war 19 Hufen gross darunter zwei Lehnhufen des Schulzen Einer der Gartner besass eine 2 Mg grosse Wiese in den Kehlen bei der Horst Der Pfarrer erhielt zu dieser Zeit 20 Scheffel Roggen der Kuster 7 Scheffel sowie 19 Brote und 72 Eier Im Krieg wurde das Dorf komplett zerstort lag wust und erholte sich nur langsam Noch im Jahr 1684 waren von den 17 Hufnern nur drei Hofe bewohnt zwei Kossatenhofe lagen ebenfalls wust Zwei Jahre spater gab es mittlerweile sechs bewohnte und einen unbewohnten Hof Der Schulze brachte auf seinen zwei Hufen insgesamt 19 Scheffel Aussaat aus Er erntete 6 Fuder Heu besass eine Wohnung mit Garten und das Recht zur Hutung Viehzucht und Holzung Auf einem anderen Bauerngut brachte er auf einer Hufe noch 10 1 2 Scheffel Aussaat aus Die funf Einhufner besassen jeder ein Haus mit Garten Weide und Holzungsrecht Sie brachten auf jeder Hufe 10 1 2 Scheffel Aussaat aus Drei von ihnen besassen noch ein wustes Bauerngut Zehn weitere wuste Bauernguter und einen Kossatenhof wurden von der Gemeinde bewirtschaftet 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Denkmalgeschutzter GlockenturmDer Generalpachtanschlag vom Amt Zinna aus dem Jahr 1727 nannte fur Zulichendorf den Lehnschulzen sowie 16 Hufner Aus dem Folgejahr ist eine Aussaatliste uberliefert nach der zehn Bauern auf 19 Hufen je 9 Wispel 16 Scheffel 4 Metzen Aussaat ausbrachten Im Jahr 1738 gab es ausweislich einer Prastationstabelle des Amtes Zinna im Dorf einen Zweihufner den Lehnschulzen 17 Einhufner darunter den Kruger sowie zwei Kossaten wahrend die Spezifikation der Dorfer und Stadte der Kurmark von 1745 lediglich von 18 Hufnern zwei Kossaten und zwei Budnern berichtete Im Jahr 1749 lebten auf 19 Hufen insgesamt 18 Vollspanner und drei Kossaten Ein weiterer Generalpachtanschlag des Amtes Zinna aus den Jahren 1749 1755 berichtete von 18 Hufnern darunter ein Zweihufner einer davon der Lehnschulze und 17 Einhufnern Es gab zwei Kossaten vier Budner ein Paar sowie drei einzelnen Einlieger In dieser Zeit anderte sich die Schreibweise im Jahr 1753 auf Zillchendorf Die Familienstandstabellen der Amtsdorfer und Stadt Luckenwalde aus dem Jahr 1772 berichten von 18 Hufnern darunter der Schulze zwei Kossaten einem Kuhhirten einem Pferdehirten funf Budnern darunter der Schmied sowie einem Schulmeister Es gab 28 Manner und 28 Frauen sowie vier alte Manner und vier alte Frauen im Dorf 18 Sohne waren alter als 10 Jahre 29 junger 16 Tochter waren uber 10 Jahre alt 16 junger Ausserdem lebten im Dorf 15 Knechte und 10 Magde Hinzu kam ein Einlieger mit zwei Frauen und einem Sohn Kurz darauf anderte sich die Schreibweise erneut auf Zuhlichendorf Zielichendorf im Jahr 1775 Die Historischen Tabellen der Kurmark 1789 1791 fuhrten fur das Jahr 1791 insgesamt 18 Bauern zwei Kossaten funf Budner funf Hausleute oder Einlieger und 28 Feuerstellen Haushalte auf 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1801 gab es nach Bratring im Dorf den Lehnschulzen 17 Ganzbauern zwei Ganzkossaten vier Budner funf Einlieger eine Schmiede und einen Krug Die Bewohner schlugen 100 Mg Holz bewirtschafteten 19 Bauernhufen und betrieben 29 Feuerstellen Im Jahr 1813 wurde von Lehnschulzen 17 Bauern zwei Kossaten acht Budnern sowie einem Gemeindeschulhaus berichtet Ausserdem war ein Hirtenhaus entstanden hinzu kamen 31 Wohnhauser Im Zulichendorf liessen sich Handwerker nieder Im Jahr 1837 arbeitete im Dorf ein Schneidermeister mit zwei Gehilfen Zimmerleute ein Maurer und ein Grobschmiedemeister Es wurden zwei Webstuhle auf Leinwand als Nebenbeschaftigung betrieben Ausserdem gab es einen Schankwirt je zwolf mannliche und weibliche Dienstboten und 36 Wohnhauser Das Ortschaftsverzeichnis von 1858 beschrieb das Dorf mit vier offentlichen 42 Wohn und 88 Wirtschaftsgebauden Es war 1514 Mg gross 10 Mg Gehofte 17 Mg Gartenland 669 Mg Acker 225 Mg Wiese 216 Mg Weide und 278 Mg Wald 20 Jahrhundert Bearbeiten Aus einem Viehstands und Obstbaumlexikon ist bekannt dass im Jahr 1900 im Dorf 54 Hauser auf 915 Hektar ha standen Der Amtsvorsteher besass 92 5 ha drei Budner 13 12 bzw 6 5 ha drei Budner und Maurer 13 8 5 und 7 ha sowie ein Budner und Weber 15 ha Zwei Budner und Zimmerleute besassen 15 5 bzw 8 7 ha ein Gastwirt 7 ha Der Gemeindevorsteher besass 38 30 ha ein Halbkossat 11 71 ha Die acht Hufner hatten 47 50 46 50 45 30 44 42 50 40 50 40 30 und 38 50 ha Der Kossat besass 29 ha der Lehrer 0 6 ha Die beiden Stammgutsbesitzer besassen 17 5 ha bzw 12 5 ha Das Gemeindelexikon aus dem Jahr 1932 fuhrt fur das Jahr 1931 insgesamt 52 Wohnhauser mit 59 Haushaltungen auf Im Jahr 1939 gab es im Dorf 19 land und forstwirtschaftliche Betriebe mit 20 bis 100 ha 14 zwischen 10 und 20 ha 8 zwischen 5 und 10 ha sowie 3 mit 0 5 bis 5 ha Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 125 3 Hektar enteignet 18 ha Acker 285 ha Wiese und Weide 72 8 ha Wald 5 ha Wege und Odland sowie 0 8 ha Gewasser Davon erhielten ein landloser Bauer und Landarbeiter 7 5 ha weitere 114 8 ha gingen an 25 landarme Bauern sowie 2 9 ha an die Gemeinde Im Jahr 1953 grundete sich eine LPG vom Typ I mit zwolf Mitgliederung und 48 ha Flache die sich jedoch wieder aufloste Im Jahr 1958 grundete sich eine zweite LPG Typ I mit 13 Mitgliedern die sich 1960 aufloste Im genannten Jahr bestand eine LPG Typ I die 1961 insgesamt 74 Mitglieder und 536 ha Hektar landwirtschaftlicher Nutzflache besass Diese wurde nach 1966 an eine LPG Typ III angeschlossen die wiederum 1975 zur LPG Typ III Frankenforde kam Am 6 Dezember 1993 wurde Zulichendorf in die neue Gemeinde Nuthe Urstromtal eingegliedert 2 Im Jahr 1995 erhielt das Dorf eine neue Strasse die von Nettgendorf nach Dobbrikow fuhrt Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Zulichendorf von 1772 bis 1981Jahr 1772 1791 1801 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946 1964 1971 1981Einwohner 159 188 206 174 254 252 291 268 261 267 261 247 341 251 226 300Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDer Glockenturm am Dorfanger steht unter Denkmalschutz Landwirtschaftlicher Betrieb mit Produkten von AlpakasBildung Bearbeiten nbsp Grundschule am PekenbergDie Verlassliche Halbtagsgrundschule Zulichendorf auch Grundschule Am Pekenberg genannt bietet ein taglich mindestens funf Zeitstunden umfassendes Schulangebot AWO Kita EntdeckerlandWirtschaft Politik und Infrastruktur BearbeitenIm Ort existieren neben Kleingewerbetreibenden ein Fachgeschaft fur Fleisch und Wurstwaren sowie eine Gaststatte und eine Backerei Der Ortsvorsteher ist Waldemar Jendrusch Die Zulichendorfer Landstrasse verbindet in nordwestlicher nach sudostlicher Richtung die Orte Kemnitz mit Luckenwalde Ein Abzweig fuhrt als K7218 in sudlicher Richtung nach Felgentreu und als K7219 in nordlicher Richtung uber Nettgendorf nach Dobbrikow Die Verkehrsgesellschaft Teltow Flaming bindet den Ortsteil mit der Linie 755 nach Luckenwalde und Kemnitz an Literatur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde Erstauflage erschienen im Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 87 7 S 572 574Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zulichendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zulichendorf auf der Internetseite der Gemeinde Nuthe UrstromtalEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Nuthe Urstromtal Ortsteil Zulichendorf In Gemeinde Nuthe Urstromtal Abgerufen am 29 September 2021 Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1993 StBAOrtsteile von Nuthe Urstromtal Ahrensdorf Berkenbruck Dobbrikow Dumde Felgentreu Frankenforde Gottow Gottsdorf Hennickendorf Holbeck Janickendorf Kemnitz Liebatz Lynow Martensmuhle Nettgendorf 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