www.wikidata.de-de.nina.az
Das Dorf Blankensee ein Ortsteil der Stadt Trebbin im brandenburgischen Landkreis Teltow Flaming BlankenseeStadt TrebbinKoordinaten 52 14 N 13 8 O 52 2333333 13 1333333 37 Koordinaten 52 14 0 N 13 8 0 OHohe 37 m u NHNEinwohner 543 2007 Eingemeindung 27 September 1998Postleitzahl 14959Vorwahl 033731Blick auf den Blankensee vom BohlenstegBlick auf den Blankensee vom Bohlensteg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 Fruhzeit bis 14 Jahrhundert 2 2 15 bis 21 Jahrhundert 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Naturpark Nuthe Nieplitz und der Blankensee 5 Museum 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLage BearbeitenBlankensee liegt rund acht Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums Trebbins Benachbarte Dorfer sind Glau Schonhagen Stangenhagen Mietgendorf und Schiass sowie Breite Stucken und Tremsdorf Blankensee liegt im Niederungsgebiet der vielarmigen Quellflusse Nuthe und Nieplitz des Hohen Flaming Durch den Ort fliesst der Nuthe Nebenfluss Nieplitz Beide Flusse vereinen sich 4 km nordlich von Blankensee zur Nuthe die bei Potsdam in die Havel mundet Das Dorf liegt im Naturpark Nuthe Nieplitz Im Nordosten der Gemarkung erheben sich die Glauer Berge mit bis zu 90 m wahrend das Gelande zur Nieplitz hin auf rund 35 m abfallt Im Sudosten befinden sich weitere Erhebungen darunter der 47 5 m hohe Muhlenberg der 49 2 m hohe Spitzberg und die 51 7 m hohen Grundberge Sudlich liegen der 58 0 m hohe Muhlenberg zu Stangenhagen der 57 8 m hohe Schinderberg sowie der 53 0 m hohe Lankenberg Die Landschaft ist durch die Endmoranenwalle der letzten Eiszeiten wie der Flaming gepragt Geschichte und Etymologie BearbeitenFruhzeit bis 14 Jahrhundert Bearbeiten Der Ortsname Blankensee ist vom zum Ortsgebiet gehorenden gleichnamigen See auf die Siedlung ubergegangen Der im deutschen Sprachraum nicht seltene Gewassername ist selbsterklarend Er bezeichnet einen hellen oder glanzenden blanken See Aus archaologischen Untersuchungen sind Siedlungsspuren aus dem 9 und 10 Jahrhundert bekannt Slawische Stamme errichteten zwischen dem See Blankensee und dem Grossinsee eine Burganlage und eine Siedlung Das Gebiet um den Blankensee wurde etwa in der Mitte des 12 Jahrhunderts vom Erzbistum Magdeburg erobert Albrecht der Bar holte mit Rheinlandern Hollandern und Flamen zusatzliche Siedler ins Land von denen diese Landschaft den Namen Flaming erhielt Die erste urkundliche Nennung Blankensees erfolgt in einer Urkunde des Erzbischofs Heinrich von Magdeburg fur das Kloster Zinna vom 18 Oktober 1307 in der ein Heidenricus famulus dictus de trebin dominus in blankense erwahnt wird 1300 verlegte Heidenreich seinen Wohnsitz von Trebbin auf die Burg Blankensee die anstelle der slawischen Burg entstanden war 1317 wird Graf Lintow als Besitzer von Blankensee genannt 1333 kommt Blankensee durch Heirat an Rudolf von Sachsen 1340 erfolgte die Belehnung von Herzog Rudolf von Sachsen durch die Abtissin des Stifts Quedlinburg 15 bis 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Gutshaus Sudermannschloss 1446 erhielt Hans von Thumen den Ort 1815 ging das bis dahin sachsische Gebiet nach den Beschlussen des Wiener Kongresses an Preussen Der letzte Eigentumer Viktor Arthur von Thumen 1842 1929 auf Stangenhagen mit gesamt 2775 ha Land 1 musste das Gut im Jahr 1902 2 mit insgesamt 11 000 Morgen Wald fur 2 25 Millionen Mark an die Deutsche Ansiedlungsgesellschaft verkaufen 1902 kaufte der mit Thumen befreundete Dichter Hermann Sudermann Schloss und Park Ursprunglich plante er in Blankensee eine Siedlung fur wohlhabende Burger aus Berlin Er liess Schloss und Park umgestalten Bei seinem Tod am 21 November 1928 ubernahm sein Schwiegersohn Rolf Lauckner die Leitung seiner Stiftung die uberwiegend mittellosen Schriftstellern eine Urlaubsmoglichkeit bot Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss geplundert eine Enteignung fand jedoch auf Grund der Stiftungsstruktur nicht statt Im Gebaude wurden Fluchtlinge und Umsiedler einquartiert und einige Raume als Getreidelager genutzt Von 1957 bis 1959 wurde das Haus umgebaut und als Schule fur die aufgelosten Schulklassen in Glau Schonhagen Stangenhagen und Mietgendorf genutzt 1985 zog die Schule in ein grosseres Gebaude in der Nahe des Blankensees Im Schloss zog der Burgermeister ein Es entstanden ein Kindergarten sowie ein Versammlungsraum Ausserdem wurde das Gebaude als Betriebsurlaubsheim genutzt Nach der Wende uberfuhrte die Sudermann Stiftung gemeinsam mit der Denkmalbehorde das Anwesen in die Brandenburgischen Schlosser die von 1994 bis 1998 eine umfassende Sanierung durchfuhrten 1995 belegte Blankensee im bundesweiten Wettbewerb Unser Dorf soll schoner werden Unser Dorf hat Zukunft den zweiten Platz Von 1998 bis 2004 nutzte die Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften das Schloss Mit Wirkung zum 27 September 1998 wurde das Dorf nach Trebbin eingemeindet 3 Seit Mai 2006 ist das Schloss als Tagungs und Veranstaltungshaus ursprunglich mit Cafe und Park fur Gaste zuganglich 2007 lebten 543 Einwohner in Blankensee 2008 wurde Blankensee als schonstes Dorf im Landkreis Teltow Flaming ausgezeichnet 2010 erhielt Blankensee von der Europaischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung einen Europaischen Dorferneuerungspreis fur besondere Leistungen in einzelnen Bereichen der Dorfentwicklung Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenHerrenhaus Blankensee Das Gebaude wurde von 1739 bis 1741 auf den Fundamenten einer alten deutschen Burg fur den kursachsischen Kreishauptmann Christian Wilhelm von Thumen gebaut Der ostpreussische Dramatiker Hermann Sudermann stattete den ursprunglich 1832 nach Entwurfen von Peter Joseph Lenne gestalteten Schlosspark mit Statuen aus die er von seinen Reisen mitbrachte nbsp Dorfkirche BlankenseeDorfkirche Blankensee Der Sakralbau entstand im 14 Jahrhundert Das von aussen schlicht gehaltene Kirchengebaude birgt im Innern einige Kostbarkeiten aus Barock und Renaissance Dazu gehort der barocke Kanzelaltar aus dem Jahre 1706 Die Umgestaltung geht auf die Familie von Thumen zuruck Der alteste Einrichtungsgegenstand der Kirche ist ein venezianischer Taufstein aus der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts Er stand einst auf dem Marktplatz von Venedig und diente als Brunnen Er gelangte aus dem Nachlass Hermann Sudermanns in die Blankenseer Kirche Bei den Renovierungsarbeiten von 1991 kam ein etwa vierhundert Jahre altes Renaissance Wandbild mit der nicht vollstandig erhaltenen Darstellung von Esther vor Ahasver zum Vorschein ein damals beliebtes Motiv Im Kirchturm befinden sich drei alte Glocken von 1400 1406 und 1517 die auch heute noch gelautet werden Diese Kulturstatte biete das ganze Jahr Konzertveranstaltungen an nbsp Johannische Kirche Blankensee Kirche der FriedensstadtJohannische Kirche 1929 erbaute Joseph Weissenberg eine Kirche die mit einer Hallenkonstruktion und ihren Doppelbogen aus Holz von 40 Metern Lange und 30 Metern Tiefe fur rund 1 000 Personen Platz bietet Die Kirche der Friedensstadt ist nicht nur Gottesdienstraum fur die Glieder der ortsansassigen Urgemeinde Friedensstadt sondern auch Mittelpunkt des Blankenseer Musiksommers Im Zeitraum von April bis September finden hier regelmassig Konzerte statt Dieses Bauwerk steht seit August 2008 unter Denkmalschutz Seit 1990 offnet an jedem zweiten Adventwochenende der Weihnachtsmarkt von Blankensee hier seine Pforten Naturpark Nuthe Nieplitz und der Blankensee Bearbeiten nbsp Hinweisschild auf den Naturpark Nuthe Nieplitz am Ortseingang von Blankensee nbsp Zwei Baume der Maulbeere am Maulbeerweg Ecke Zur Nieplitz in BlankenseeFelder Streuobstwiesen Feuchtwiesen kleinere Hugel Schafherden Wassermuhlen und naturbelassene Eschen Alleen bilden gemeinsam mit einem kleinraumigen Wechsel der Biotope im Naturpark Nuthe Nieplitz eine Kulturlandschaft in die sich das Dorf Blankensee einfugt Der rund 300 Hektar grosse Blankensee gehort zu einer kleineren Seenkette die durch das Flusschen Nieplitz verbunden wird Der unter Naturschutz stehende See ist von einem intakten stellenweise mehrere hundert Meter breiten Schilfgurtel umgeben der Wasservogeln Deckung und Brutplatze bietet und im Fruhjahr und Herbst Tausende Nordischer Wildganse und Kraniche zur Rast anlockt Auf einem Naturlehrpfad gelangt man vom sudlichen Dorfende zum Bohlensteg am Nordostufer des Blankensees Der 200 Meter lange Bohlensteg wurde im Rahmen der Dorferneuerung barrierefrei angelegt um Besuchern den freien Blick auf den See zu ermoglichen der von anderer Seite her nicht zuganglich ist Vom Steg aus sind Ganse Enten und Rallen Kormorane Reiher manchmal auch See und Fischadler sowie der Eisvogel zu beobachten Der nordwestlich kurz ausserhalb des Dorfes gelegene Beobachtungsturm am Tumpel Seechen bietet besonders zur Zeit des Vogelzugs einen Blick auf die auf den Ungeheuerwiesen asenden Vogelscharen Mit dem Fernglas sind von hier aus Kormorane Reiher und gelegentlich auch Seeadler zu beobachten Fur Naturfreunde ebenfalls interessant ist der Beobachtungsturm an den Ungeheuerwiesen In der Nahe der Gemeinde befindet sich das Wildgehege Glauer Tal mit Rot Dam und Muffelwild sowie Islandpferden Durch den Ort fuhrt der Wanderweg Rund um den Blankensee Der rund 16 5 km lange Wanderweg ist Teil des FlamingWalks und erschliesst im Naturpark Nuthe Nieplitz die beiden Ortsteile Blankensee und Stangenhagen der Stadt Trebbin den Ortsteil Stucken der Gemeinde Michendorf sowie den Gemeindeteil Korzin im Ortsteil Zauchwitz der Stadt Beelitz Er fuhrt damit sowohl durch den Landkreis Teltow Flaming wie auch durch den Landkreis Potsdam Mittelmark Museum Bearbeiten nbsp Bauernmuseum BlankenseeIn der Ortsmitte von Blankensee befindet sich das alteste profane Haus aus dem Jahre 1649 Erbaut wurde es im Stil eines markischen Mittelflurhauses gedeckt mit einem Schilfdach In diesem Haus ist das Bauernmuseum untergebracht welches das damalige Leben und Wirtschaften einer bauerlichen Familie zeigt Zudem finden regelmassig Sonderausstellungen im Museum statt wie etwa Foto und Kunstausstellungen und Ausstellungen von traditionellen Handarbeiten Zum Museum gehort eine im gleichen Stil errichtete Scheune und ein Museumshof in dem Geratschaften des damaligen Ackerbaus wie etwa ein Original Dreschkasten ausgestellt werden Regelmassig am dritten Septemberwochenende findet ein auf dem traditionellen Fischerfest beruhendes Museumsfest im Museumshof mit traditionellem Handwerk landlicher Kuche und diversen Aktivitaten statt Siehe auch BearbeitenNaturpark Nuthe Nieplitz Korzin zum Thumener Winkel Stangenhagen Tourismus in Brandenburg Radrouten in Brandenburg Liste der Burgen und Schlosser in BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Paul Ellerholz E Kirstein Traug Muller W Gerland Georg Volger Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche I Das Konigreich Preussen I Lieferung Provinz Brandenburg Nach amtlichen und authentischen Quellen bearbeitet Mit Angaben samtlicher Guter ihrer Qualitat ihrer Grosse und Culturart ihres Grundsteuerreinertrages ihrer Besitzer Pachter Administratoren etc 3 Auflage R Stricker Nicolaische Verlags Buchhandlung Berlin 1896 S 206 207 digi hub de abgerufen am 15 August 2021 Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1975 In Deutsches Adelsarchiv e V Hrsg GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015 XIII der Reihe A Nr 60 C A Starke Limburg an der Lahn 1975 S 491 d nb info abgerufen am 15 August 2021 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1998Literatur BearbeitenHiltrud und Carsten Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 1 Auflage 29 November 2011 ISBN 978 3 86732 100 6 S 244 Festschrift 700 Jahre Blankensee Geschichte und Geschichtchen aus dem Dorf Herausgeber Festkomitee der Gemeinde Blankensee 2007 erhaltlich im Bauernmuseum in Blankensee Christa Heese Blankensee Schlosser und Garten der Mark ed Freundeskreis Schlosser und Garten der Mark Deutsche Gesellschaft e V Berlin 2003 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Teil 4 Spreeland Blankensee Ullstein Frankfurt M Berlin 1998 Zitiert nach dieser Ausgabe ISBN 3 548 24381 9 Angelika Fischer Bernd Erhard Fischer Blankensee Sudermanns Schloss und Park Eine Spurensuche Spurensuche arani Verlag Berlin 1991 ISBN 3 7605 8628 7 Karl von Thumen Geschichte des Geschlechts von Thumen 3 Bande Liegnitz 1889 mit Nachtragen Liegnitz 1912 Das Zitat von Sudermann ist entnommen Christa und Johannes Jankowiak Unterwegs an Nuthe und Nieplitz Portrat einer markischen Landschaft Auf alten Spuren und neuen Wegen Stapp Verlag Berlin 1995 ISBN 3 87776 061 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blankensee Trebbin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website uber Blankensee verantwortet von der Stadt Trebbin Theodor Fontane Blankensee literaturport deOrtsteile der Stadt Trebbin Blankensee Christinendorf Glau Grossbeuthen mit Kleinbeuthen Klein Schulzendorf Kliestow Lowendorf Ludersdorf Markisch Wilmersdorf Schonhagen Stangenhagen Thyrow WiesenhagenBewohnter GemeindeteilKleinbeuthenWohnplatzeEbelshof Eichenhof Finkenberg Forsthaus Altlenzburg Forsthaus Lenzburg Freie Scholle Siedlung Kolonie Thyrow Paulshohe Plantage Priedel Schonblick Seeblick Ziegelei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blankensee Trebbin amp oldid 234262904