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Der Landkreis Landsberg Warthe bis 1939 Kreis Landsberg Warthe bis ins 19 Jahrhundert auch Landsberger Kreis genannt war ein Landkreis in der preussischen Provinz Brandenburg der bis 1945 bestand Heute gehort das ehemalige Kreisgebiet uberwiegend zum polnischen Powiat Gorzowski in der Woiwodschaft Lebus Der Landkreis Landsberg Warthe umfasste zuletzt die Stadt Vietz sowie 94 weitere Gemeinden und zwei forstliche Gutsbezirke 1 Das Kreisgebiet 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgeschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Landrate 4 Kommunalverfassung 5 Verkehr 6 Stadte und Gemeinden 6 1 Stand 1945 6 2 Vor 1945 aufgeloste Gemeinden 6 3 Namensanderungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerwaltungsgeschichte BearbeitenIn der nachmittelalterlichen Zeit bildete sich in der Mark Brandenburg eine Gliederung in Kreise heraus Einer dieser historischen Kreise war der Landsberger Kreis bzw der Kreis Landsberg der einen der drei sogenannten Vorderkreise in der Neumark bildete 2 Das Landratsamt war in der Stadt Landsberg a Warthe Im Rahmen der Bildung von Provinzen und Regierungsbezirken in Preussen erfolgte 1816 im Regierungsbezirk Frankfurt eine Kreisreform bei der der Kreis Landsberg die Orte Blumberg Gross und Klein Kammin Ludwigsgrund Tamsel Warnick und Wilhelmsbruch an den neuen Kreis Custrin abtrat 3 Zum 1 Januar 1836 wurde der Kreis Custrin wieder aufgelost und die Orte die bis 1816 zum Kreis Landsberg gehort hatten kehrten wieder in den Kreis Landsberg zuruck 4 Am 1 Juli 1891 wurde der Gutsbezirk Briesenhorst aus dem Kreis Soldin in den Kreis Landsberg a Warthe eingegliedert Am 1 April 1892 schied die Stadt Landsberg a Warthe aus dem Kreis aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis Damit erhielt der Kreis Landsberg a Warthe die Bezeichnung Landkreis In den 1920er Jahren setzte sich die Bezeichnung Landsberg Warthe durch Zum 30 September 1929 fand im Kreis Landsberg Warthe entsprechend der Entwicklung im ubrigen Freistaat Preussen eine Gebietsreform statt bei der fast alle Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden Im Zweiten Weltkrieg eroberte im Februar 1945 die Rote Armee das Kreisgebiet und stellte es im Marz April 1945 unter die Verwaltung der Volksrepublik Polen Diese vertrieb in der Folgezeit die Einwohner und ersetzte sie durch Polen Einwohnerentwicklung Bearbeiten nbsp Rittergut Hohenwalde um 1860 Sammlung Alexander DunckerJahr Einwohner Quelle1750 12 478 5 1796 34 111 6 1816 36 239 7 1840 58 448 8 1871 77 738 9 1890 61 683 1 1900 58 548 1 1910 55 613 1 1925 55 919 1 1933 55 094 1 1939 52 481 1 Landrate Bearbeiten1722 1730 Friedrich Wilhelm von Schoning 1730 1744 George Wilhelm von Schoning 1744 1776 Hans Wotislaw von Wobeser 1776 1792 Christian Wilhelm von Beerfelde 1792 1802 Christian Stephan von Schoning 1802 1813 Christian Ludwig Adolph von Rhade 1813 1840 Wilhelm Sturm 1840 1841 Albert Borsche kommissarisch 1841 1847 Gustav Honig 1847 1849 Wilhelm Flottmann 1849 1863 Rudolf von Dewitz 1815 1863 1863 1897 Robert Jacobs 1897 1905 Arnold Wahnschaffe 1905 1914 Max Hermann Clairon d Haussonville 1869 1923 1914 1918 Berthold Thon 1847 vertretungsweise 1919 1922 N N 1923 1930 Hugo Swart 1930 1937 Hans Faust 1937 1944 Friedrich von Alten 1944 1945 N N Kommunalverfassung BearbeitenDer Kreis Landsberg gliederte sich zunachst in die Stadt Landsberg a Warthe in Landgemeinden und bis zu deren nahezu vollstandiger Auflosung im Jahre 1929 in Gutsbezirke Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle preussischen Gemeinden Mit Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 trat zum 1 April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst Am 1 Juli 1935 erhielt die Gemeinde Vietz Ostb das Stadtrecht Verkehr BearbeitenLandsberg an der Warthe wurde schon 1857 durch die Strecke Kustrin Schneidemuhl der staatlichen Preussischen Ostbahn die parallel zu Warthe und Netze nach Osten fuhrte an das neu entstehende Eisenbahnnetz angeschlossen gt 115 0 lt Die Stargard Custriner Eisenbahn Gesellschaft kam 1882 hinzu beruhrte aber nur die Station Berneuchen im Nordwestzipfel des Kreises gt 116 a lt Erst um die Jahrhundertwende wurde Landsberg zum lokalen Knotenpunkt 1896 99 fuhrte die Preussische Staatsbahn eine Nebenbahn nach Meseritz gt 116 f lt und 1912 die Linien nach Soldin und Zielenzig gt 116 d h lt Wegen der Grenzziehung nach dem Jahre 1919 erbaute die Deutsche Reichsbahn 1935 36 eine Verbindung von Schwerin nach Kreuz die den Sudosten des Kreises durchzog gt 116 g lt Die Zahlen in gt lt beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939 Stadte und Gemeinden BearbeitenStand 1945 Bearbeiten Dem Landkreis Landsberg Warthe gehorten 1945 die folgenden Gemeinden an Alexandersdorf Alt Gennin Altensorge Annenaue Balz Bergkolonie Berkenwerder Berneuchen Beyersdorf Blockwinkel Blumberg Blumenthal Borkow Briesenhorst Bruckendorf Burgerbruch Christophswalde Cocceji Neudorf Cocceji Neuwalde Dechsel Derschau Diedersdorf Dollensradung Duhringshof Egloffstein Eulam Fichtwerder Gennin Gerlachsthal Giesen Giesenaue Gralow Gross Kammin Gurgenaue Hagen Heinersdorf Himmelstadt Hohenwalde Hopfenbruch Jahnsfelde Johanneshof Johanneswunsch Karolinenhof Kattenhorst Kernein Kladow Landsberger Hollander Liebenow Lindwerder Lipke Lipkeschbruch Loppow Lorenzdorf Lossow Lotzen Louisenaue Ludwigshorst Ludwigsruh Marienspring Marienwiese Marwitz Massin Massow Morrn Neuendorf Ober Alvensleben Ober Gennin Plonitz Pollychen Pollychener Hollander Pyrehne Ratzdorf Raumerswalde Rohrbruch Rosswiese Schonewald Schutzensorge Seidlitz Stennewitz Stolberg Nm Stolzenberg Tamsel Tornow Unter Gennin Vietz Ostb Stadt Warnick Wepritz Wildenower Forsterei Wormsfelde Woxhollander Zantoch Zanzhausen Zanzin Zechow Zettritz Zum Landkreis gehorten ausserdem die gemeindefreien Gutsbezirke Forst Landsberger Heide und Forst Massiner Heide Vor 1945 aufgeloste Gemeinden Bearbeiten Albrechtsthal 1929 zu Lipke Antoinettenlust 1929 zu Louisenaue Bayershorst 1929 zu Ludwigshorst Bergenhorst 1929 zu Ludwigshorst Bernhardinenhof 1929 zu Lipke Christiansaue 1929 zu Lipkeschbruch Esperance 1929 zu Louisenaue Friedrichsberg 1938 zu Duhringshof Friedrichsthal 1929 zu Johanneshof Gross Rehne 1929 zu Bruckendorf Klein Kammin 1929 zu Stolberg Nm Kleinheide 1929 zu Balz Klementenschleuse 1929 zu Johanneshof Leopoldsfahrt 1931 zu Derschau Liebenthal 1930 zu Blockwinkel Logau 1935 zu Woxhollander Ludwigsthal 1929 zu Ludwigshorst Meyershof 1929 zu Eulam Neu Gennin 1929 zu Gennin Nieder Alvensleben 1929 zu Massow Pyrehner Hollander 1929 zu Bruckendorf Rodenthal 1931 zu Derschau Scharnhorst 1934 zu Vietz Spiegel 1929 zu Dollensradung Wilhelmsbruch 1929 zu Stolberg Nm Namensanderungen Bearbeiten In den 1920er und 1930er Jahren wurde die Schreibweise fur folgende Orte geandert Czettritz Zettritz Louisenaue Luisenaue Vietz Vietz Ostb Literatur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staates 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 93 94 Ziffer 3 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 144 151 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co 1867 S 122 142 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d Oder Aus amtlichen Quellen zusammengestellt Frankfurt a d O 1844 S 108 128 Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Brandenburg 1856 S 451 465 online W Riehl und J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 462 477 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 143 168 books google de Ortsregister fur alle drei Bande S 357 390 books google de Beitrage zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg Hermann Cramer Halle 1872 1889 Band 4 Reprint Faksimilie ISBN 978 3 88372 003 6 Potsdam 2011 Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Landsberg Sammlung von Bildern Landkreis Landsberg Warthe territorial de Rolf Jehke 2010 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Michael Rademacher Landkreis Landsberg Warthe Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Ingo Materna Wolfgang Ribbe Hrsg Brandenburgische Geschichte Akademie Verlag Berlin 1995 ISBN 3 05 002508 5 Grenzen und Verwaltungsgliederung S 32 ff Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Amtsblatt der Koniglichen Preussischen Regierung zu Frankfurt a d Oder Nr 12 1816 S 105 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Amtsblatt der Koniglichen Preussischen Regierung zu Frankfurt a d Oder Nr 49 1835 S 363 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Friedrich Maurer Berlin 1809 Kap Kreis Landsberg S 143 ff Digitalisat Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa Vieweg Braunschweig 1805 S 42 Digitalisat Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 Der Regierungsbezirk Frankfurt S 210 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Topographisch statistische Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a d O Harnecker 1844 S 30 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevolkerung 1871Regierungsbezirke und Kreise in der preussischen Provinz Brandenburg Regierungsbezirke Regierungsbezirk Frankfurt Regierungsbezirk Potsdam Regierungsbezirk Berlin bis 1821 Stadtkreise Berlin bis 1920 Brandenburg an der Havel ab 1881 Charlottenburg 1877 1920 Cottbus ab 1886 Deutsch Wilmersdorf 1907 1920 Eberswalde ab 1911 Forst Lausitz ab 1897 Frankfurt Oder ab 1827 Guben ab 1884 Landsberg Warthe ab 1892 Lichtenberg 1908 1920 Potsdam Rathenow ab 1925 Rixdorf 1899 1920 Schoneberg 1899 1920 Spandau 1886 1920 Wittenberge ab 1922 Landkreise Angermunde Arnswalde bis 1938 Beeskow Storkow ab 1836 Calau Cottbus Crossen Custrin bis 1836 Frankfurt bis 1826 Friedeberg Nm bis 1938 Guben Juterbog Luckenwalde Konigsberg Nm Landsberg Warthe Lebus Lubben Luckau Meseritz ab 1938 Niederbarnim Oberbarnim Osthavelland Ostprignitz Oststernberg ab 1873 Prenzlau Ruppin Schwerin Warthe ab 1938 Soldin Sorau Spremberg ab 1825 Spremberg Hoyerswerda bis 1825 Sternberg bis 1873 Teltow bis 1816 ab 1836 Teltow Storkow 1817 1835 Templin Westhavelland Westprignitz Weststernberg ab 1873 Zauch Belzig Zullichau Schwiebus Normdaten Geografikum GND 4034341 8 lobid OGND AKS VIAF 242528423 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Landsberg Warthe amp oldid 238660906