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Die Obermuhle ist eine historische Wassermuhle am Pfefferfliess und ein Wohnplatz im Ortsteil Gottsdorf der Gemeinde Nuthe Urstromtal im Landkreis Teltow Flaming Brandenburg Sie wurde 1480 erstmals urkundlich erwahnt und ist ein eingetragenes Baudenkmal Sie ist noch in Betrieb Obermuhle Nuthe Urstromtal Gemeinde Nuthe UrstromtalKoordinaten 52 8 N 13 5 O 52 130659 13 075442 45 Koordinaten 52 7 50 N 13 4 32 OHohe ca 45 m u NHNPostleitzahl 14974Vorwahl 03371Obermuhle Wohnhaus und MuhlengebaudeObermuhle Wohnhaus und Muhlengebaude Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Muhlenmeister und Muller Ubersicht 4 Muhlengebaude 5 Kommunale Zugehorigkeit 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Wohnplatz liegt nur wenige Zehnermeter nordlich und ausserhalb der Bebauung von Gottsdorf am Pfefferfliess Er ist uber die Strasse An der Obermuhle zu erreichen und hat die Hausnummer 12 Die westlich gelegenen Flachen der Gemarkung sind bewaldet nordlich schliesst sich das Naturschutzgebiet Oberes Pfefferfliess mit dem Wohnplatz Klinkenmuhle an Die ostlich gelegenen Flachen werden land und forstwirtschaftlich genutzt nbsp Gottsdorf mit der Obermuhle hier Gottsdorfer Muhle und Klinkenmuhle Ausschnitt aus dem Urmesstischblatt 3844 Hennickendorf von 1841 nbsp Muhlteich nbsp Muhlkanal mit Rechen nbsp Muhlrad im Tunnel unter dem Haus nbsp Unterwasser hinter dem Haus und Hofladen Ruckseite nbsp HofladenGeschichte BearbeitenDie Muhle wird zusammen mit der anderen Gottsdorfer Wassermuhle der Klinkenmuhle oder Untermuhle bereits 1480 erstmals urkundlich erwahnt die beide godsdorfische Muhlen 1 Der Name Obermuhle ruhrt von der relativen Lage zur zweiten Muhle her die fruher auch Untermuhle genannt wurde 2 Die Obermuhle liegt weiter fliessaufwarts die Untermuhle weiter fliessabwarts Sie gehorten bis 1285 der Familie von Richow die sie im genannten Jahr an das Kloster Zinna verkauften Nach der Reformation kam die Muhle im Jahr 1553 in den Besitz des Amtes Zinna 1568 gab die Obermuhle nur 4 Wispel dieweil sie so ubel gelegen und gering ist 1642 hatte die Obermuhle zwei Gange Auch 1745 wird die Obermuhle mit zwei Gangen beschrieben 1 Hubert Otto fuhrt in seinem Verzeichnis Brandenburgische Kornmuller und Muhlenmeister vor 1800 fur 1650 ein Muller Peter Imme in Gottsdorf auf 3 Da zur selben Zeit auf der Klinkenmuhle der Muller Hans Tegener nachgewiesen ist durfte es sich bei Peter Imme um den Muller der Obermuhle handeln 1680 klagten die Muller der Klinken und der Obermuhle gegen die Gemeinde Gottsdorf weil sie ihrer Meinung nach mit zu hohen Kontributions und Einquartierungslasten veranlagt wurden 4 Bis 1743 war Peter Lintow 5 ab 1743 Andreas Lehmann Muller auf der Obermuhle 6 1747 ist jedoch mit Jakob Ziehe bereits wieder ein neuer Muller zu Gottsdorf genannt 7 Ab 1760 ist dessen mutmasslicher Sohn Johann Gottlieb Ziehe Muhlenmeister zu Gottsdorf 7 Bis 1776 hatte der Muller aber wieder gewechselt Nun war Johann Christian Gericke Erbmuller zu Gottsdorf 8 Friedrich Wilhelm August Bratring 1805 fuhrt die beiden Gottsdorfer Wassermuhlen unter Gottsdorf auf 2 Wassermuhlen die Ober und die Untermuhle genannt Leider gibt er keine weiteren Informationen zu den beiden Muhlen 9 Auch das Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817 fuhrt die Obermuhle auf bringt aber ebenfalls keine weiteren Informationen 10 Bis zur Aufhebung des Mahlzwanges waren die Zinnaer Amtsdorfer Gottsdorf Berkenbruck Dobbrikow Nettgendorf Kemnitz und Zulichendorf in den beiden Gottsdorfer Muhlen Obermuhle und Klinkenmuhle Zwangsmahlgaste 11 1808 wurde der Muhlzwang in Preussen aufgehoben 1819 stellten die Muller der beiden Gottsdorfer Muhlen der Muller Friedrich Gericke Obermuhle und Ludwig Taegener Klinkenmuhle Entschadigungsgesuche fur die Verluste durch die Aufhebung des Mahlzwanges 12 1820 wurde die Freiarche der Obermuhle bei einem Hochwasser beschadigt und musste wieder hergestellt werden Auch mussten Massnahmen zur Regulierung des Wasserstandes des Pfefferfliesses bei der Obermuhle durchgefuhrt werden 13 Auch spater sind Baumassnahmen zur Instandsetzung der Freiarche dokumentiert 14 August Sellenthin fuhrt die Muhle unter Ober Muhle Wassermahlmuhle zu Gottsdorf auf allerdings auch hier ohne weitere Angaben 15 Im Urmesstischblatt 3844 Hennickendorf von 1842 ist die Obermuhle merkwurdigerweise als Gottsdorfer Muhle eingezeichnet In der Ortschafts Statistik des Regierungs Bezirks Potsdam mit der Stadt Berlin ist die Obermuhle nicht als besonderer Wohnplatz ausgewiesen es heisst da Dorf mit Wassermuhle im Anschluss Obermuhle 16 Nach dem Gemeindelexikon von 1885 hatte die Obermuhle 10 Bewohner 17 und 1895 waren es 6 Bewohner 18 1901 gehorten zur Obermuhle 21 34 ha Land 1924 1925 stellte der damalige Besitzer der Obermuhle Theodor Weber einen Antrag auf die Eintragung des Fischereirechts im Pfefferfliess und des Staurechts fur das Pfefferfliess 19 20 Theodor Weber war auch noch 1935 Besitzer der Gottsdorfer Obermuhle 21 Muhlenmeister und Muller Ubersicht Bearbeiten1650 Peter Imme bis 1743 Peter Lintow ab 1743 Andreas Lehmann 1747 Jakob Ziehe ab 1760 Johann Gottlieb Ziehe 1819 Friedrich Gericke 1924 bis 1935 Theodor Weber Anfang 1950er Martin Rothel 2023 Markus RothelMuhlengebaude BearbeitenDas kombinierte Muhlengebaude und Wohnhaus entstand 1879 Der Muhlkanal verlauft unter dem als Muhle genutztem Gebaudeteil hindurch Das Wasserrad hat einen Durchmesser von 3 60 m und eine Breite von 1 60 m Es besitzt 40 Schaufeln und etwa 10 PS Leistung Oberhalb der Muhle liefert ein Muhlteich kontinuierlich Wasser wahrend des Mahlbetriebs Die Muhle ist immer noch in Betrieb Bis zu 2 t Getreide das von Bauern der nachsten Umgebung angeliefert wird konnen in der Muhle an einem Tag verarbeitet werden Das Mehl wird in umliegende Backereien geliefert die anfallende Kleie wird als Viehfutter genutzt Auf Anfrage werden Gruppenfuhrungen durch die Muhle angeboten Kommunale Zugehorigkeit BearbeitenDie Klinkenmuhle gehorte bis 1872 zum Amt Zinna Mit der Auflosung der Domanenamter 1872 1874 wurden deren hoheitliche Befugnisse den Kreisen und neu geschaffenen Amtsbezirken ubertragen Gottsdorf kam zum Amtsbezirk 16 Dobbrikow des Kreises Juterbog Luckenwalde 22 Nach der Revision und endgultige n Feststellung der Amtsbezirke in den Kreisen des Regierungsbezirks Potsdam betr von 1881 gehorten nun zum Amtsbezirk 16 Dobbrikow des Kreises Juterbog Luckenwalde die Orte Dobbrickow Nettgendorf Hennickendorf Frankenfelde Berkenbruck Frankenforde und Gottsdorf mit Klinkenmuhle und Obermuhle 23 Gottsdorf wurde zum 1 April 1974 nach Frankenforde eingemeindet Nach der Wende wurden 1992 Amter gebildet die die Verwaltungsgeschafte der vielen oft sehr kleinen Gemeinden ubernahmen Frankenforde mit seinem Ortsteil Gottsdorf schloss sich mit 19 anderen Gemeinden zum Amt Nuthe Urstromtal zusammen das allerdings bereits zum 6 Dezember 1993 wieder aufgelost wurde da sich die beteiligten Gemeinden zur neuen Gemeinde Nuthe Urstromtal zusammenschlossen Seitdem ist Frankenforde ein Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromstal Gottsdorf hat nun Status eines Ortsteils Klinkenmuhle ist ein Wohnplatz 24 Gottsdorf gehorte im Mittelalter zum Land Juterbog des Erzstiftes Magdeburg ab 1680 zum Luckenwalder Distrikt des Herzogtums Magdeburg 1773 kam der Luckenwaldesche Kreis zum Landesteil Kurmark der Mark Brandenburg 1816 wurde der Luckenwaldesche Kreis mit sachsischen Gebieten die erst 1815 zu Preussen gekommen waren zum Kreis Juterbog Luckenwalde vereinigt Bereits 1946 wurde dieser Kreis geteilt und Gottsdorf kam wieder zum Kreis Luckenwalde Der Kreis Luckenwalde wurde 1993 mit den Kreisen Juterbog und Zossen zum Landkreis Teltow Flaming vereinigt Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Obermuhle mit Wohnhaus stehen unter Denkmalschutz Sie kann am Deutschen Muhlentag besichtigt werden Naturschutzgebiet Oberes PfefferfliessWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Obermuhle Gottsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gottsdorfer Obermuhle Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105303 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Die Obermuhle Gottsdorf in Nuthe Urstromtal ARD Mediathek Einzelnachweise Bearbeiten a b Peter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde Verlag Klaus D Becker Potsdam 2020 ISBN 978 3 941919 81 5 hier S 398 399 bwv verlag de zum Download Gerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 7 Die Ortsnamen des Kreises Juterbog Luckenwalde Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1991 S 141 Hubert Otto Brandenburgische Kornmuller und Muhlenmeister vor 1800 In Archiv fur Sippenforschung 1970 37 S 384 391 hier S 383 Klagen der Muller zu Gottsdorf gegen die Gemeinde wegen zu hoher Veranlagung in Kontributions und Einquartierungslasten 1680 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Hubert Otto Brandenburgische Kornmuller und Muhlenmeister vor 1800 In Archiv fur Sippenforschung 1972 45 S 380 391 Hubert Otto Brandenburgische Kornmuller und Muhlenmeister vor 1800 In Archiv fur Sippenforschung 1970 37 S 384 391 hier S 390 a b Werner Albrecht Brandenburgische Kornmuller und Muhlenmeister vor 1800 Archiv fur Sippenforschung 102 439 457 Limburg an der Lahn 1985 hier S 456 Hubert Otto Brandenburgische Kornmuller und Muhlenmeister vor 1800 In Archiv fur Sippenforschung 1969 36 S 293 301 hier S 294 Gottsdorf In Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Zweiter Band Die Mittelmark und Ukermark enthaltend Maurer Berlin 1805 S 425 VIII 583 S Textarchiv Internet Archive 66 Ober Muhle In Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817 mit Bemerkung des Kreises zu welchem der Ort fruher gehorte der Qualitat Seelenzahl Confession kirchlichen Verhaltnisse Besitzer und Address Oerter nebst alphabethischem Register Georg Decker Berlin 1817 ohne Paginierung V Der Juterbog Luckenwaldesche Kreis Textarchiv Internet Archive Muhlenzwang der Gottsdorfer Ober und Untermuhle in den Amtsdorfern Gottsdorf Berkenbruck Dobbrikow Nettgendorf Kemnitz und Zulichendorf 1743 1774 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Entschadigungsgesuch der Muller Friedrich Gericke und Ludwig Taegener aus Gottsdorf Verlust durch Aufhebung des Mahlzwanges 1819 1823 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Herstellung der Freiarche bei der Wassermuhle des Mullers Gericke in Gottsdorf Enthalt u a Setzung des Markpfahls 1820 1831 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Bau und Instandhaltung der Freiarche bei der Muhle des Mullers Gericke zu Gottsdorf 1828 1855 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche August von Sellentin Ober Muhle V Der Juterbog Luckenwaldesche Kreis Nr 100 In Topographisch statistische Ubersicht des Regierungsbezirks Potsdam und der Stadt Berlin Verlag der Gander schen Buchhandlung Berlin 1841 S 108 zlb de Richard Boeckh Ortschafts Statistik des Regierungs Bezirks Potsdam mit der Stadt Berlin Verlag von Dietrich Reimer Berlin 1861 S 136 276 S Google Books Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen III Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg Koniglich Statistisches Bureau Berlin 1888 S 70 Google Books Gemeindelexikon des Konigreiches Preussen Teil III Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg Koniglich Statistisches Bureau Berlin 1898 hier S 73 und 74 Fussnote 31 kobv de Antrag des Muhlenbesitzers Theodor Weber in Gottsdorf Obermuhle Kr Juterbog Luckenwalde auf Eintragung eines Fischereirechts fur das Pfefferfliess 1924 1925 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Antrag des Muhlenbesitzers Theodor Weber in Obermuhle bei Gottsdorf auf Sicherstellung des Staurechts fur das Pfefferfliess 1924 1931 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Klockhaus 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