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Wolmsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Niedergorsdorf im Landkreis Teltow Flaming in Brandenburg Vor dem 1 Januar 1957 war der Ort eine eigenstandige Gemeinde WolmsdorfGemeinde NiedergorsdorfKoordinaten 51 58 N 12 58 O 51 971059 12 966341 94 Koordinaten 51 58 16 N 12 57 59 OHohe 94 m u NHNFlache 4 82 km Einwohner 171 31 Dez 2006 1 Bevolkerungsdichte 35 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1957Postleitzahl 14913Vorwahl 033741OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 13 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 Jahrhundert 3 Einwohnerentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten und Kultur 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenWolmsdorf liegt acht Kilometer Luftlinie sudwestlich der Stadt Juterbog im Flaming Die Gemarkung des Ortes grenzt im Norden an Kaltenborn im Nordosten und Osten an Niedergorsdorf im Suden an Golsdorf im Sudwesten an Seehausen und im Nordwesten an Dalichow Unmittelbar ostlich von Wolmsdorf liegt die zum Hauptort Niedergorsdorf liegende Siedlung Bahnhof mit der Wolmsdorf eine zusammenhangende Siedlungsflache bildet Wolmsdorf ist ein Sackgassendorf und liegt an einem Abzweig der nordlich des Ortes verlaufenden Landesstrasse 812 Der Ort liegt an der Bahnstrecke Berlin Halle Geschichte und Etymologie Bearbeiten13 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche WolmsdorfErstmals urkundlich erwahnt wurde Wolmsdorf im Jahr 1221 mit dem Namen Wenemaresdorp weitere Ortsnamensformen waren spater Welmersdorff und Wilmsdorf Der Ortsname ist von dem alten deutschen Personennamen Wenemar abgeleitet und deutet auf ursprungliche Siedler hin 2 Bereits 1225 wurde das Dorf durch das Kloster Zinna aufgekauft Die Zisterzienser brachten dabei sechs einzelne Anteile zusammen die sich wie folgt darstellen Ein erster Anteil in Form einer 1 2 Hufe gehorte vor 1221 einer Familie Gluzer Zwei Hufen besass bis vor 1221 ein Marschall Iwan zwei weitere Hufen bis vor 1221 die Familie von Bardeleben zwei weitere die Familie von Buchow Die Familie von Liepe besass bis 1221 insgesamt vier Hufen und die Familie von Spandau bis 1221 mit 13 1 2 Hufen den grossten Anteil Das Kloster besass demnach 24 Hufen und konnte im Jahr 1267 1277 weitere zwei Hufen erwerben die sich im unmittelbaren Besitz des Erzbischofs befanden Die Gemarkung war somit 26 Hufen gross Um 1300 entstand eine Dorfkirche Wohl schon 1413 besass das Kloster demnach Wolmsdorf mit allem Recht und Patronat Es wurde im genannten Jahr von brandenburgischen Adeligen uberfallen und beraubt Sie stahlen Getreide und Geld der Schaden wurde auf 49 Schock und 30 bohmische Groschen beziffert Sieben Jahre spater erschien in den Dokumenten lediglich ein Dorf villa Detaillierte Angaben liegen aus dem Jahr 1480 vor Das Landbuch der Abtei und des Klosters Zinnas berichtete von einem Dorfschulzen der vier Lehn und eine Zinshufe besass Es gab einen Funfhufner funf Vierhufner sowie einen Muller Die Gemarkung war mittlerweile 30 Hufen gross Nach der Sakularisation des Klosters im Jahr 1553 gehorte Wolmsdorf zum Luckenwaldeschen Kreis und war somit eine Exklave des Herzogtums Magdeburg innerhalb des Kurfurstentums Sachsen zu dem alle umliegenden Ortschaften gehorten 3 Bei einer Visitation der Kirchen und Kloster im Erzstift Magdeburg im Jahr 1562 wurden im Dorf sieben Hauswirte festgestellt Der Pfarrer besass zu dieser Zeit lediglich eine Pfarrhufe Er erhielt allerdings noch die 30 Mandel vom Getreidezehnten sowie den dritten Teil des Fleischzehnten Die Kirche besass ein Plan Land das mit zwei Scheffel Roggen besat wurde Hinzu kamen sechs Scheffel Roggen vom Windmuller Dem Kuster standen 22 Scheffel Roggen zu Sechs Jahre spater hatte sich an der Struktur der Bewohner nur wenig verandert Im Jahr 1568 besass der Schulze nach wie vor vier Lehn und eine Zinshufe Es gab einen Funf und funf Vierhufner sowie den Muller Dieser war verpflichtet der Kirche sechs Scheffel Roggen als Abgabe zu zahlen In der Statistik erschien auch erstmals ein Schneider der ab 1608 zu Abgaben verpflichtet wurde Bei einer erneuten Visitation im Jahr 1584 wurden nur noch sechs Hauswirte festgestellt Fur das Jahr 1586 weist das Erbbuch des Amtes Zinna eine gesamte Abgabenlast von 3 Taler 3 Ort zum 70 Pfennig aus 17 Jahrhundert Bearbeiten Um 1600 lebten im Dorf ausweislich eines Vortzeichnuss der Ambter Closter Gerichtsjunkern unnd Dorfer im Erzstift Magdeburg insgesamt wieder sieben Hauswirte Womsdorf war wie viele andere Dorfer auch im Dreissigjahrigen Krieg erheblich verwustet worden Im Jahr 1642 lebten lediglich noch zwei Hufner im Dorf allerdings besass der Pfarrer nun zwei Pfarrhufen sowie die 30 Mandel Im Frieden vermutlich im Jahr 1626 lebten im Dorf 8 1 2 besessene Mann darunter ein Lehnmann sowie der Schulze mit drei Lehnhufen und einer Erbhufe Es gab weiterhin den Muller sechs Viererbhufner und zwei Kossaten Gartner Sie besassen je einen Garten einer von ihnen im Felde aufm Kloten drei Stuck Acker Eine weitere Statistik stellte der Anschlag des Churfurstlichen Brandenburgischen Ambts Zinna incl Scharfenbruck und Gotto aus dem Jahr 1684 dar Es fuhrte neun Guter auf den Lehnschulzen sechs Hufner ein Gut war noch wust sowie einen Halbkossaten Zwei Jahre spater erschien im Catastrum des Luckenwaldischen Creyses eine ausfuhrliche Darstellung der Bewohner einschliesslich der Mengen die sie auf ihren Feldern aussaen konnten Es gab sechs Hufner einen Kossaten und einen Hausler Alle besassen ein Wohnhaus mit Garten und Weide und hatten das Recht Vieh zu halten Der Schulze bewirtschaftete vier Hufen zu 40 1 2 Scheffel Aussaat Die vier Hufner besassen je vier Hufen zu 61 1 2 Scheffel Aussaat Ein Hufner konnte funf Hufen zu 67 1 2 Scheffel Aussaat bewirtschaften Der Kossat kam auf drei Scheffel Aussaat ein Kleinhausler auf 6 Metzen Aussaat Ein Bauerngut mit vier Hufen lag nach wie vor wust 18 Jahrhundert Bearbeiten Der Generalpachtanschlag vom Amt Zinna aus dem Jahr 1727 nannte fur Wolmsdorf den Lehnschulzen sechs Hufner und einen Kossaten Aus dem Folgejahr ist eine Aussaatliste uberliefert nach der den sieben Bauern insgesamt 29 Hufen zu 19 Wispel 6 Scheffel Aussaat zur Verfugung standen Die beiden Kossaten kamen auf 3 Scheffel 1 Metze Aussaat Im Jahr 1738 gab es ausweislich einer Prastationstabelle des Amtes Zinna im Dorf sieben Vierhufner darunter den Lehnschulzen einen Kossaten den Muller und einen Halbkossaten wahrend die Spezifikation der Dorfer und Stadte der Kurmark von 1745 von sieben Hufnern einen Kossaten einem Halbkossaten und einer Windmuhle berichtete Im Jahr 1749 lebten auf 29 Hufen insgesamt sieben Vollspanner und zwei Kossaten Ein weiterer Generalpachtanschlag des Amtes Zinna aus den Jahren 1749 1755 berichtete von sieben Hufnern mit je vier Hufen darunter dem Lehnschulzen zwei Kossaten darunter der Muller und einem Halbkossaten Die Familienstandstabellen der Amtsdorfer und Stadt Luckenwalde aus dem Jahr 1772 beschrieben die Dorfstruktur In Wolmsdorf lebten sieben Hufner ein Kossat ein Muller ein Halbkossat und ein Hirte Es gab neun Manner und elf Frauen sowie eine alte Frau Funf Sohne waren unter 13 uber zehn Jahre alt Sechs Tochter waren unter funf uber zehn Jahre alt Im Dorf lebten ausserdem sechs Knechte und sechs Magde Ein Jahr spater wurde Wolmsdorf Teil der Kurmark 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1801 gab es nach Bratring im Dorf einen Lehnschulzen sechs Ganzbauern zwei Ganzkossaten zwei Budner einen Krug und eine Windmuhle Das Dorf war 29 Bauernhufen gross es wurden zwolf Feuerstellen Haushalte betrieben Die Bewohner brachten im Jahr 1812 auf dieser Flache 428 Morgen Mg 80 Quadratruten QR zu 20 Wispel 2 Scheffel Aussaat aus Im Laufe der Zeit siedelten sich neben dem Windmuller weitere Gewerke an Ab 1815 gehorte der Ort schliesslich zur Provinz Brandenburg im Konigreich Preussen Eine Statistik aus dem Jahr 1818 fuhrte zusatzlich einen Grutzmuller und einen Schlachter auf Die Windmuhle erschien erneut im Jahr 1837 ebenso der Schankwirt Es gab 13 mannliche und 5 weibliche Dienstboten die in den mittlerweile 13 Wohnhausern arbeiteten Das Ortschaftsverzeichnis von 1858 fuhrte drei offentliche 12 Wohn und 31 Wirtschaftsgebaude auf darunter die Getreidemuhle Das Dorf umfasste zu dieser Zeit eine Flache von 974 Mg 4 Mg Gehofte 12 Mg Gartenland und 958 Mg Acker 20 Jahrhundert Bearbeiten Aus dem Viehstands und Obstbaumlexikon ist bekannt dass im Jahr 1900 im Dorf 18 Hauser standen In ihnen lebten ein Altsitzer ein Budner und Bahnwarter der nebenberuflich 0 25 Hektar Flache bewirtschaftete sowie ein Gastwirt und Kossat der 8 38 Hektar Land besass Es gab sechs Hufner mit 66 82 Hektar 63 54 Hektar 63 40 Hektar 62 64 Hektar 62 50 Hektar und 58 86 Hektar Flache sowie einen Knecht und einen Muhlenbesitzer mit 3 55 Hektar Wolmsdorf war in Summe 476 2 Hektar gross Das Gemeindelexikon aus dem Jahr 1932 fuhrt fur das Jahr 1931 insgesamt 25 Wohnhauser mit 28 Haushaltungen auf Das Dorf wurde im Jahr 1931 zur Landgemeinde mit einer Flache von 476 3 Hektar Im Jahr 1939 gab es im Dorf einen land und forstwirtschaftlichen Betrieb der grosser als 100 Hektar war Funf weitere Betriebe waren zwischen 20 und 100 Hektar gross ein Betrieb zwischen 10 und 20 Hektar drei Betriebe zwischen 5 und 10 Hektar sowie zwolf Betriebe zwischen 0 5 und 5 Hektar Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 45 6 Hektar Waldzulage vom Landesforstamt Juterbog aufgeteilt Vier Altbauern erhielten 11 1 Hektar Waldzulage wahrend 34 5 Hektar an die Gemeinde gingen Bis 1952 gehorte die Gemeinde Wolmsdorf zum Landkreis Luckenwalde bis 1946 Landkreis Juterbog Luckenwalde Ab der DDR Kreisreform gehorte der Ort zum Kreis Juterbog im Bezirk Potsdam Am 1 Januar 1957 wurde Wolmsdorf nach Niedergorsdorf eingemeindet Im Jahr 1954 grundete sich eine LPG vom Typ III mit acht Mitgliedern und 44 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflache die funf Jahre spater an die LPG Typ III Niedergorsdorf angeschlossen wurde Seit der Deutschen Wiedervereinigung und der brandenburgischen Kreisreform im Jahr 1993 gehort der Ort zum Landkreis Teltow Flaming Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 1181890 1451910 128 Jahr Einwohner1925 1431933 1461939 180 Jahr Einwohner1946 3211950 291Gebietsstand des jeweiligen Jahres 4 Sehenswurdigkeiten und Kultur Bearbeiten nbsp WeltkriegsdenkmalDie Dorfkirche Wolmsdorf ist eine Feldsteinkirche aus der Zeit um 1300 Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus dem 18 Jahrhundert Denkmal fur die Gefallenen der Weltkriege an der KircheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolmsdorf Niedergorsdorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenPeter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde Erstauflage erschienen im Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 87 7 S 638 Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis Nicht mehr online verfugbar In geobasis bb de Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg archiviert vom Original am 16 August 2017 abgerufen am 16 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geobasis bb de Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Wissenschaft Berlin 2005 S 184 Ortsteile Wolmsdorf Gemeinde Niedegorsdorf abgerufen am 16 Mai 2019 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Teltow Flaming Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 16 Mai 2019 Ortsteile der Gemeinde Niedergorsdorf Altes Lager Blonsdorf Bochow Dalichow Danna Dennewitz Eckmannsdorf Golsdorf Kaltenborn Kurzlipsdorf Langenlipsdorf Lindow Malterhausen Mellnsdorf Niedergorsdorf Oehna Rohrbeck Schonefeld Seehausen Wergzahna Wolmsdorf Zellendorf Abgerufen von 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