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Kurt Hensel 29 Dezember 1861 in Konigsberg 1 Juni 1941 in Marburg 1 war ein deutscher Mathematiker Er fuhrte das Konzept der p adischen Zahlen in die Zahlentheorie ein Nach ihm sind das Henselsche Lemma sowie Henselsche Ringe benannt Hensel um 19251906 erbaute Villa von Kurt Hensel in MarburgGrab von Kurt Hensel auf dem Hauptfriedhof Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKurt Hensel war das vierte Kind des ostpreussischen Gutsbesitzers Sebastian Hensel und seiner Frau Julie geb von Adelson 1836 1901 Die Grosseltern vaterlicherseits waren die Komponistin Fanny Hensel geborene Mendelssohn und der Kunstmaler Wilhelm Hensel aus Berlin Sebastian Hensel wuchs nach dem Tod der Mutter bei dem Mathematiker Peter Gustav Lejeune Dirichlet auf der mit der Schwester von Fanny Hensel verheiratet war Uber die Grossmutter war Hensel mit der Familie Mendelssohn verwandt er war der Grossneffe von Rebecka Paul und Felix Mendelssohn Bartholdy und Ururenkel von Moses Mendelssohn Seine Kindheit verbrachte Hensel zunachst auf dem elterlichen Gut in der Nahe von Konigsberg Als er neun Jahre alt war zog die Familie nach Berlin wo sein Vater nach Verkauf des Gutes eine Stelle als Direktor einer Baugesellschaft angenommen hatte Nach erfolgreichem Schulabschluss am Berliner Friedrich Wilhelm Gymnasium studierte er die ersten drei Semester abwechselnd an den Universitaten in Bonn und Berlin blieb dann aber fur den Rest des Studiums in Berlin Dort war er Schuler von Rudolf Lipschitz Karl Weierstrass Karl Wilhelm Borchardt Gustav Robert Kirchhoff Hermann von Helmholtz und vor allem Leopold Kronecker der ihn forderte und bei dem er 1884 uber Arithmetische Untersuchungen uber Diskriminanten und ihre ausserwesentlichen Teiler promovierte Nach der Promotion ging er zunachst als Einjahrig Freiwilliger zum Militar 1886 habilitierte er sich bei Kronecker Anschliessend war er Privatdozent in Berlin wurde dort zum ausserordentlichen Professor ernannt und 1901 schliesslich auf einen Lehrstuhl der Universitat Marburg berufen Trotz mehrerer Rufe an andere Hochschulen blieb er bis zu seinem Tod in Marburg 1887 heiratete Hensel Gertrud Hahn eine Tochter des Industriellen Albert Hahn und Tante des Reformpadagogen Kurt Hahn wodurch er auch mit Ernst Julius Remak verschwagert wurde Aus der Ehe gingen vier Tochter hervor Ruth 1888 Lili 1889 Marie 1890 und Charlotte 1896 sowie ein Sohn der Jurist Albert Hensel Charlotte heiratete spater den Autor Werner Bergengruen Die 1906 in Marburg erbaute Hensel Villa war ein kultureller Mittelpunkt der Stadt Kurt Hensel wurde 1930 emeritiert Wegen seiner judischen Abstammung von der Grossmutter vaterlicherseits wurde er 1935 zwangsweise in den Ruhestand versetzt Er offnete bis zu seinem Tode sein Haus in Marburg fur verfolgte judische Mitburger Er starb am 1 Juni 1941 an einem Herzinfarkt Ein Jahr spater verkaufte seine Schwiegertochter mehr als hundert Bucher aus seiner mathematischen Bibliothek an die Reichs Universitat Strassburg Im Jahr 1908 wurde Hensel zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 1931 wurde er Ehrendoktor der Universitat Oslo 1917 war er Prasident der Deutschen Mathematiker Vereinigung Werk BearbeitenHensel ist bekannt fur seine Einfuhrung der p adischen Zahlen in die Zahlentheorie denen sein Schuler Helmut Hasse in der Zahlentheorie mit seinem Lokal Global Prinzip eine zentrale Stellung schuf In seiner Arbeit Uber eine neue Begrundung der Theorie der algebraischen Zahlen im Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung von 1899 stellt er nach zwei spezielleren Arbeiten 1897 das Konzept der p adischen Zahlen erstmals in einer allgemeineren Form vor Hensel war auch in der Theorie der Funktionenkorper ein Pionier woruber er mit Georg Landsberg ein Buch schrieb Von 1884 bis 1937 veroffentlichte Hensel 78 Aufsatze in verschiedenen Fachzeitschriften im Wesentlichen uber Themen im zahlentheoretischen Bereich Daneben gab er in den Jahren 1895 bis 1903 und 1929 1930 die gesammelten Werke sowie Vorlesungen seines Lehrers Kronecker heraus Ausserdem war er von 1903 bis 1936 Herausgeber der damals renommiertesten mathematischen Zeitschrift des Journals fur die reine und angewandte Mathematik Schriften BearbeitenTheorie der algebraischen Funktionen einer Variabeln und ihre Anwendung auf algebraische Kurven und Abelsche Integrale zus mit Georg Landsberg Teubner Leipzig 1902 Theorie der algebraischen Zahlen Teubner Leipzig 1908 Zahlentheorie Goschen Berlin 1913 Projekt Gutenberg Gedachtnisrede auf Ernst Eduard Kummer zu dessen 100 Geburtstag In Abhandlungen zur Geschichte der mathematischen Wissenschaften mit Einschluss ihrer Anwendungen Uber eine neue Begrundung der Theorie der algebraischen Zahlen In Jahresbericht DMV Band 6 1899Literatur BearbeitenHelmut Hasse Kurt Hensel zum Gedachtnis In Journal fur die reine und angewandte Mathematik Band 187 1949 S 1 13 Helmut Hasse Kurt Hensels entscheidender Anstoss zur Entdeckung des Lokal Global Prinzips In Journal fur Reine und Angewandte Mathematik 1962 Helmut Hasse Hensel Kurt Jakob Wilhelm Sebastian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 559 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurt Hensel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Kurt Hensel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Kurt Hensel In MacTutor History of Mathematics archive Portrat Die Hensel Familie im Stammbaum der Katzenelnbogen der Mendelssohns und Bartholdys und ihre Abkommlinge von 1729 bis ca 1987 Zahlentheorie im Project Gutenberg Kurt Hensel im Mathematics Genealogy Project englisch Hensel Kurt Wilhelm Sebastian Hessische Biografie Stand 1 Juni 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Informationen zu und akademischer Stammbaum von Kurt Hensel bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg HStAMR Best 915 Nr 5760 S 485 Digitalisat Vorsitzende und Prasidenten der Deutschen Mathematiker Vereinigung Georg Cantor Paul Gordan Heinrich Weber Alexander von Brill Felix Klein Aurel Voss Max Noether David Hilbert Walther von Dyck Wilhelm Franz Meyer Paul Stackel Alfred Pringsheim Martin Krause Friedrich Engel Friedrich Schur Karl Rohn Carl Runge Sebastian Finsterwalder Ludwig Kiepert Kurt Hensel Otto Holder Hans von Mangoldt Robert Fricke Edmund Landau Arthur Schoenflies Erich Hecke Otto Blumenthal Heinrich Tietze Hans Hahn Friedrich Schilling Erhard Schmidt Adolf Kneser Rudolf Rothe Ernst Sigismund Fischer Hermann Weyl Richard Baldus Oskar Perron Georg Hamel Walther Lietzmann Wilhelm Suss Kurt Reidemeister Erich Kamke Georg Nobeling Hellmuth Kneser Karl Heinrich Weise Emanuel Sperner Gottfried Kothe Willi Rinow Wilhelm Maak Ott Heinrich Keller Friedrich Hirzebruch Wolfgang Haack Heinrich Behnke Karl Stein Wolfgang Franz Martin Barner Heinz Bauer Hermann Witting Gerd Fischer Helmut Werner Albrecht Dold Wolfgang Schwarz Willi Tornig Friedrich Hirzebruch Winfried Scharlau Martin Grotschel Ina Kersten Karl Heinz Hoffmann Gernot Stroth Peter Gritzmann Gunther Wildenhain Gunter Ziegler Wolfgang Luck Christian Bar Jurg Kramer Volker Bach Michael Rockner Friedrich Gotze Ilka Agricola Joachim Escher Normdaten Person GND 118800337 lobid OGND AKS LCCN n86867820 VIAF 14854332 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hensel KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 29 Dezember 1861GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 1 Juni 1941STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Hensel amp oldid 235976018