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Alexander Wilhelm Brill ab 1897 von Brill 20 September 1842 in Darmstadt 18 Juni 1935 in Tubingen war ein deutscher Mathematiker Stadtfriedhof Tubingen Alexander von BrillInhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenBrill war der Sohn des Buchdruckerei Besitzers Heinrich Konrad Brill 21 Oktober 1808 in Darmstadt 14 April 1891 ebenda und dessen Ehefrau Julie Henriette geb Wiener 6 Januar 1820 in Darmstadt 1 Marz 1903 ebenda 1 Nach dem Besuch des Darmstadter Gymnasiums studierte er ab 1860 Architektur und Mathematik bei Alfred Clebsch an der TH Karlsruhe wo auch sein Onkel Christian Wiener Professor fur darstellende Geometrie war Er machte 1863 einen Abschluss in Architektur und das Lehramtsexamen in Mathematik 1863 folgte er Clebsch an die Universitat Giessen wo er 1864 promoviert wurde und sich 1867 habilitierte Dazwischen war er 1865 6 in Berlin wo er bei Karl Weierstrass Ernst Eduard Kummer und Leopold Kronecker studierte Wie schon in Giessen finanzierte er das durch Hilfslehrertatigkeiten und Privatstunden Danach war er Privatdozent in Giessen wo Paul Gordan ausserordentlicher Professor war Clebsch ging 1868 nach Gottingen Brill wurde 1869 Professor an der TH Darmstadt und 1875 Professor an der TH Munchen wo ab 1875 bis 1880 auch Felix Klein sein Kollege war Wie Klein war Brill ein engagierter Lehrer der Wert auf Anschaulichkeit legte Er entwarf als gelernter Architekt selber mathematische Modelle und baute sie auch selbst Zu ihren Studenten zahlten in Munchen Adolf Hurwitz Walther von Dyck Carl Runge Max Planck Karl Rohn Luigi Bianchi Gregorio Ricci Curbastro 1884 wurde Brill ordentlicher Professor an der Universitat Tubingen und war dort 1896 bis 1897 Rektor In Tubingen arbeitete er teilweise mit Hermann von Stahl zusammen den er nach Tubingen holte Brill wurde im 77 Lebensjahr zum 1 Oktober 1918 emeritiert und vertrat die Neubesetzung seiner Stelle ein weiteres Semester Brill beschaftigte sich mit algebraischer Geometrie 1874 untersuchte er mit Max Noether die Funktionenkorper algebraischer Kurven und bewies darin u a den Satz von Riemann Roch Mathematische Annalen Band 7 S 269 310 mit algebraischen Methoden Bekannt wurde auch ihre gemeinsame grosse Ubersichtsarbeit von 1894 im Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung uber die Geschichte der Theorie algebraischer Kurven Die Arbeit von Brill und Noether stand am Anfang der Behandlung der algebraischen Geometrie mit rein algebraischen Methoden Ihre Arbeit strahlte insbesondere nach Italien aus wo eine starke Schule der algebraischen Geometrie um Enriques Severi und Castelnuovo entstand Weitere Arbeiten betrafen algebraische Korrespondenzen Cayley Brill Korrespondenzprinzip und algebraische Raumkurven Er beschaftigte sich auch mit mathematischer Physik z B mit der Mechanik von Heinrich Hertz und dem Relativitatsprinzip Einsteins Brill veroffentlichte sogar das zweitalteste Lehrbuch uber die Relativitatstheorie nach einem Buch von Max von Laue 1911 im Jahr 1912 Er war auch stark an der Geschichte der Mathematik interessiert und beschaftigte sich mit den Werken von Johannes Kepler uber den seine letzte Veroffentlichung 1930 erschien Seine Schuler Max Caspar 1880 1956 und Walther von Dyck waren fur die Werkausgabe Keplers in Munchen verantwortlich Er war u a Mitglied der Accademia dei Lincei Er war Ehrenmitglied 1927 und 1907 Vorsitzender der Deutschen Mathematiker Vereinigung DMV Alexander von Brill wurde 1897 mit der Ehrenkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone ausgezeichnet 2 welches mit dem personlichen Adelstitel verbunden war 1920 bis 1925 war Brill Vorsitzender der Wurttembergischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Zudem war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften der Leopoldina Halle und der Gottinger Gesellschaft der Wissenschaften Brill war seit 1875 mit Anna geb Schleiermacher 1848 1952 verheiratet und hatte drei Sohne und eine Tochter Darunter waren der spatere Prasident des Reichsausgleichsamtes Alexander Brill Prof Eduard Brill und der Fabrikant August Brill Schriften BearbeitenVorlesungen uber ebene algebraische Kurven und Funktionen 1925 Vorlesungen uber allgemeine Mechanik 1928 Vorlesungen zur Einfuhrung in die Mechanik raumerfullender Massen 1909 Graphische Darstellungen aus der reinen und angewandten Mathematik 1894 mit Noether Uber algebraische Funktionen und ihre Anwendung in der Geometrie Mitt Gottinger Akad 1873 und ihr gleichnamiger Artikel in den Mathematischen Annalen Band 7 1874 mit Noether Die Entwicklung der Theorie der algebraischen Funktionen in alterer und neuerer Zeit Jahresbericht DMV 1894 Das Relativitatsprinzip Teubner 1912 Uber Kepler s Astronomia nova Stuttgart 1930 Literatur BearbeitenGerhard Betsch Alexander von Brill In Bausteine zur Tubinger Universitatsgeschichte Folge 3 1987 S 71 90 Herman Haupt Georg Lehnert Chronik der Universitat Giessen 1607 1907 Alfred Tolpelmann Giessen 1907 S 56 Digitalisat Siegfried Gottwald Hans Joachim Ilgauds Karl Heinz Schlote Hrsg Lexikon bedeutender Mathematiker Bibliographisches Institut Leipzig 1990 ISBN 3 323 00319 5 Eugen Loffler Brill zur 100 Wiederkehr seines Geburtstag Jahresbericht DMV Band 53 1943 S 82 Finsterwalder Brill Mathematische Annalen Band 112 1936 Eugen Loffler Brill Alexander Wilhelm von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 613 Digitalisat Brill Alexander Wilhelm Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ernst Seidl u a Hrsg Mathematik mit Modellen Alexander von Brill und die Tubinger Modellsammlung Museum der Universitat Tubingen Tubingen 2018 Schriften des Museums der Universitat Tubingen MUT Band 32 ISBN 978 3 9819182 0 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexander von Brill im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Alexander von Brill In MacTutor History of Mathematics archive Einzelnachweise Bearbeiten Sie war die Tochter des Kriminalrichters Alexander Gottlieb Wiener und dessen Frau Sophie Caroline Ernestine Christiane Margarethe Huffel vgl Deutsches Geschlechhterbuch Band 69 S 613 Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg 1907 S 35 Vorsitzende und Prasidenten der Deutschen Mathematiker Vereinigung Georg Cantor Paul Gordan Heinrich Weber Alexander von Brill Felix Klein Aurel Voss Max Noether David Hilbert Walther von Dyck Wilhelm Franz Meyer Paul Stackel Alfred Pringsheim Martin Krause Friedrich Engel Friedrich Schur Karl Rohn Carl Runge Sebastian Finsterwalder Ludwig Kiepert Kurt Hensel Otto Holder Hans von Mangoldt Robert Fricke Edmund Landau Arthur Schoenflies Erich Hecke Otto Blumenthal Heinrich Tietze Hans Hahn Friedrich Schilling Erhard Schmidt Adolf Kneser Rudolf Rothe Ernst Sigismund Fischer Hermann Weyl Richard Baldus Oskar Perron Georg Hamel Walther Lietzmann Wilhelm Suss Kurt Reidemeister Erich Kamke Georg Nobeling Hellmuth Kneser Karl Heinrich Weise Emanuel Sperner Gottfried Kothe Willi Rinow Wilhelm Maak Ott Heinrich Keller Friedrich Hirzebruch Wolfgang Haack Heinrich Behnke Karl Stein Wolfgang Franz Martin Barner Heinz Bauer Hermann Witting Gerd Fischer Helmut Werner Albrecht Dold Wolfgang Schwarz Willi Tornig Friedrich Hirzebruch Winfried Scharlau Martin Grotschel Ina Kersten Karl Heinz Hoffmann Gernot Stroth Peter Gritzmann Gunther Wildenhain Gunter Ziegler Wolfgang Luck Christian Bar Jurg Kramer Volker Bach Michael Rockner Friedrich Gotze Ilka Agricola Joachim Escher Normdaten Person GND 116508493 lobid OGND AKS LCCN no2006020526 VIAF 40131621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brill Alexander vonALTERNATIVNAMEN Brill Alexander Wilhelm von vollstandiger Name Brill AlexanderKURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 20 September 1842GEBURTSORT DarmstadtSTERBEDATUM 18 Juni 1935STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander von Brill amp oldid 235124034