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Max Noether 24 September 1844 in Mannheim 13 Dezember 1921 in Erlangen war ein deutscher Mathematiker Max Noether Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Mitgliedschaften 1 2 Familie 2 Leistungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenMax Noether war aufgrund einer Poliomyelitis im Alter von 14 Jahren gehbehindert Einige Jahre bekam er nur Privatunterricht und widmete sich ausgedehnter Lekture Bevor er 1865 an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg sein Mathematikstudium aufnahm verbrachte er ein Jahr an der Sternwarte Mannheim Wahrend des Studiums bei Gustav Kirchhoff beschaftigte er sich hauptsachlich mit theoretischer Physik und kam nach eigenen Worten von daher zu den Werken von Bernhard Riemann und zur algebraischen Geometrie Er wurde 1868 wie es damals in Heidelberg ublich war ohne Vorlage einer schriftlichen Arbeit promoviert er hatte eine astronomische Arbeit angeboten Er ging darauf an die Hessische Ludwigs Universitat Giessen zu Alfred Clebsch der mit seiner Schule Riemanns Funktionentheorie und das Abelsche Theorem auf die Theorie der algebraischen Kurven anwandte Hier lernte er auch seinen langjahrigen spateren Ko Autor Alexander von Brill kennen 1869 folgte er Clebsch nach Gottingen Er habilitierte sich 1870 in Heidelberg und lehrte bis 1874 als Privatdozent 1875 erhielt er eine ausserordentliche Professur in Erlangen wo er bis zu seinem Lebensende blieb Im Jahr 1880 heiratete er Ida Amalia Kaufmann 1882 wurde die Tochter Emmy Amalie 1883 Alfred 1884 Fritz und 1889 Gustav Robert geboren Von 1888 bis 1919 war er ordentlicher Professor in Erlangen 1899 war er Prasident der Deutschen Mathematiker Vereinigung Mitgliedschaften Bearbeiten Ab 1887 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und ausserdem Mitglied der Akademien in Berlin 1896 Budapest Kopenhagen und Turin der Academie des sciences 1 und der Accademia Nazionale dei Lincei Rom der Gesellschaft der Wissenschaften in Gottingen 1892 und der London Mathematical Society ab 1913 Ehrenmitglied Er war ehrenhalber Herausgeber der Rendiconti del Circolo Matematico di Palermo und Mitherausgeber der Mathematischen Annalen Er fuhrte den Titel Geheimer Hofrat Familie Bearbeiten Max Noether war der Sohn von Herz Elias Hermann Noether 1807 1894 Mitinhaber der Eisengrosshandlung Joseph Nother amp Co 2 in Mannheim und seiner Ehefrau Amalie Malchen Wurzburger 1812 1872 Er heiratete 1880 Ida Amalia Kaufmann die Tochter des judischen Kaufmanns und Gutsbesitzers Marcus Kaufmann aus Koln und dessen Ehefrau der Bankierstochter Friederike Scheuer aus Dusseldorf Aus dieser Ehe stammte die Mathematikerin Emmy Noether 1882 1935 die 1933 vor den Nationalsozialisten in die USA emigrierte und der Mathematiker Fritz Noether 1884 1941 der im sowjetischen Exil von Stalins Geheimdienst ermordet wurde Eine Schwester seiner Ehefrau hatte 1865 den Unternehmer Wilhelm Lepenau geheiratet Leistungen BearbeitenMax Noether arbeitete an Fragen der algebraischen Geometrie und algebraischer Funktionen 1873 Mathematische Annalen Band 6 bewies er den Fundamentalsatz der Theorie der algebraischen Funktionen der nach ihm benannt ist Er gibt Bedingungen dafur an dass fur zwei ebene algebraische Kurven ϕ 0 displaystyle phi 0 nbsp und ps 0 displaystyle psi 0 nbsp mit n Schnittpunkten eine Kurve f ps A ϕ B displaystyle f psi A phi B nbsp existiert mit Polynomen A B die durch die n Schnittpunkte hindurchgeht Mit Brill war er der Begrunder einer rein algebraischen Richtung der Theorie algebraischer Kurven Uber die algebraischen Funktionen und ihre Anwendung in der Geometrie Mathematische Annalen Band 7 1874 Sie beweisen z B den Satz von Riemann Roch rein algebraisch Weiter untersuchte Noether die Klassifikation algebraischer Raumkurven teilweise in Konkurrenz zum Franzosen Georges Halphen Beide erhielten dafur 1882 den Steiner Preis der Berliner Akademie Noether war auch historisch interessiert und verfasste 1894 mit Brill einen grossen Ubersichtsartikel uber die Geschichte der Theorie der algebraischen Funktionen Ausserdem verfasste er zahlreiche Nachrufe fur die Mathematischen Annalen so von Charles Hermite Arthur Cayley James Joseph Sylvester Luigi Cremona Sophus Lie Karl von Staudt Schriften BearbeitenZur Theorie des eindeutigen Entsprechens algebraischer Gebilde von beliebig vielen Dimensionen In Mathematische Annalen Band 2 Nr 2 1870 S 293 316 Ueber Flachen welche Schaaren rationaler Curven besitzen Teubner Leipzig 1870 Leipzig Universitat Habilitations Schrift 1870 Digitalisat Universitat Heidelberg auch in Mathematische Annalen Band 3 Nr 2 1871 S 161 227 Ueber die eindeutigen Raumtransformationen insbesondere in ihrer Anwendung auf die Abbildung algebraischer Flachen In Mathematische Annalen Band 3 Nr 4 1871 S 547 580 Zur Theorie der eindeutigen Ebenentransformationen In Mathematische Annalen Band 5 Nr 4 1872 S 635 638 Ueber einen Satz aus der Theorie der algebraischen Functionen In Mathematische Annalen Band 6 Nr 3 1873 S 351 359 Zur Theorie der Thetafunctionen von vier Argumenten In Mathematische Annalen Band 14 Nr 3 1879 S 248 293 Ueber die Gleichungen achten Grades und ihr Auftreten in der Theorie der Curven vierter Ordnung In Mathematische Annalen Band 15 Nr 1 1879 S 89 110 Ueber die Schnittpunktsysteme einer algebraischen Curve mit nicht adjungirten Curven In Mathematische Annalen Band 15 Nr 3 4 1879 S 507 528 Zur Grundlegung der Theorie der algebraischen Raumcurven In Abhandlungen der Koniglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Abhandlungen nicht zur Akademie gehoriger Gelehrter Mathematische Abhandlungen Abh 1 1882 1883 S 1 120 mit Alexander Brill Die Entwicklung der Theorie der algebraischen Functionen in alterer und neuerer Zeit In Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung Band 3 1892 93 S 107 566 Zur Erinnerung an Karl Georg Christian von Staudt In Festschrift Seiner Koniglichen Hoheit dem Prinzregenten Luitpold von Bayern zum achtzigsten Geburtstage dargebracht von der Universitat Erlangen Band 4 Philosophische Fakultat Sektion 2 Deichert Erlangen u a 1901 S 63 86 Ueber die singularen Elemente der algebraischen Curven In Sitzungsberichte der Physikalisch Medizinischen Sozietat zu Erlangen Band 34 1902 S 88 91 1892 gab er die Nachtrage der Gesammelten Werke von Bernhard Riemann heraus 1911 gab er mit Eugen Loffler Abriss einer Theorie der algebraischen Funktionen von Hermann von Stahl heraus Literatur BearbeitenAlexander von Brill Max Noether In Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung Band 32 1923 S 211 233 Guido Castelnuovo Federigo Enriques Francesco Severi Max Noether In Mathematische Annalen Band 93 1925 S 161 181 Rudolf Fritsch Noether Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 319 f Digitalisat Gunter Kern Die Entwicklung des Faches Mathematik an der Universitat Heidelberg 1835 1914 Universitat Heidelberg Heidelberg 1992 S 83 86 u 152 digital S 35 36 u 130 131 Francis S Macaulay Max Noether In Proceedings of the London Mathematical Society Serie 2 Band 21 1923 S XXXVII XLII Digitale Ausgabe Universitat Heidelberg 2010 Marta Menghini Notes on the correspondence between Luigi Cremona and Max Noether In Historia Mathematica Band 13 Nr 4 1986 S 341 351 doi 10 1016 0315 0860 86 90056 X Weblinks BearbeitenGabriele Dorflinger Max Noether Eine Materialsammlung aus Historia Mathematica Heidelbergensis Max Noether 1844 1921 algebraic geometer Memento vom 15 November 2013 im Internet Archive John J O Connor Edmund F Robertson Max Noether In MacTutor History of Mathematics archive Max Noether beim Mathematics Genealogy Project Literatur von und uber Max Noether im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe N Academie des sciences abgerufen am 28 Januar 2020 franzosisch Herz Elias Hermann Noether 1807 1894 grundete 1837 mit seinem alteren Bruder Joseph Noether 1798 1873 in Mannheim die Eisengrosshandlung Joseph Nother amp Co die spater auch Zweigniederlassungen in Dusseldorf und Berlin betrieb 1897 an der Grundung der Rheinelektra in Mannheim beteiligt wurde Joseph Nother amp Co schliesslich durch die Nationalsozialisten arisiert Vorsitzende und Prasidenten der Deutschen Mathematiker Vereinigung Georg Cantor Paul Gordan Heinrich Weber Alexander von Brill Felix Klein Aurel Voss Max Noether David Hilbert Walther von Dyck Wilhelm Franz Meyer Paul Stackel Alfred Pringsheim Martin Krause Friedrich Engel Friedrich Schur Karl Rohn Carl Runge Sebastian Finsterwalder Ludwig Kiepert Kurt Hensel Otto Holder Hans von Mangoldt Robert Fricke Edmund Landau Arthur Schoenflies Erich Hecke Otto Blumenthal Heinrich Tietze Hans Hahn Friedrich Schilling Erhard Schmidt Adolf Kneser Rudolf Rothe Ernst Sigismund Fischer Hermann Weyl Richard Baldus Oskar Perron Georg Hamel Walther Lietzmann Wilhelm Suss Kurt Reidemeister Erich Kamke Georg Nobeling Hellmuth Kneser Karl Heinrich Weise Emanuel Sperner Gottfried Kothe Willi Rinow Wilhelm Maak Ott Heinrich Keller Friedrich Hirzebruch Wolfgang Haack Heinrich Behnke Karl Stein Wolfgang Franz Martin Barner Heinz Bauer Hermann Witting Gerd Fischer Helmut Werner Albrecht Dold Wolfgang Schwarz Willi Tornig Friedrich Hirzebruch Winfried Scharlau Martin Grotschel Ina Kersten Karl Heinz Hoffmann Gernot Stroth Peter Gritzmann Gunther Wildenhain Gunter Ziegler Wolfgang Luck Christian Bar Jurg Kramer Volker Bach Michael Rockner Friedrich Gotze Ilka Agricola Joachim Escher Normdaten Person GND 117039411 lobid OGND AKS LCCN no2008138865 VIAF 35223684 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Noether MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 24 September 1844GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 13 Dezember 1921STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Noether amp oldid 236833976