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Eduard Ott Heinrich Keller 22 Juni 1906 in Frankfurt am Main 5 Dezember 1990 in Halle an der Saale war ein deutscher Mathematiker der sich mit Geometrie Topologie und algebraischer Geometrie beschaftigte Keller links mit Hellmuth Kneser Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Quelle 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKeller studierte an den Universitaten Wien Berlin Gottingen und Frankfurt In Frankfurt wurde er Mitglied des Corps Austria 1 1931 promovierte er in Frankfurt bei Max Dehn Uber die luckenlose Erfullung des Raumes mit Wurfeln 2 Danach war er Assistent in Frankfurt und ab 1931 an der TH Berlin bei Georg Hamel wo er sich 1933 habilitierte und 1941 ausserplanmassiger Professor wurde Im Zweiten Weltkrieg lehrte er Mathematik und Mechanik an der Marineschule Murwik in Flensburg Murwik 1946 war er Professor in Munster und ab 1947 ordentlicher Professor an der TH Dresden Ab 1952 war er als Nachfolger von Heinrich Wilhelm Ewald Jung Professor an der Universitat Halle wo er 1971 emeritierte Keller beschaftigte sich unter anderem mit Geometrie In seiner Dissertation stellte er die Kellersche Vermutung uber das Ausfullen des d dimensionalen Raums mit d dimensionalen Wurfeln gleicher Grosse auf die er 1937 fur die Dimensionen 5 und 6 bewies 3 und Oskar Perron 1940 fur Dimensionen d kleiner oder gleich 6 Die Vermutung besagt dass bei einem solchen Ausfullen mindestens zwei Wurfel eine ganze d 1 dimensionale Seitenflache gemeinsam haben Sie hangt mit einer Vermutung von Hermann Minkowski uber diophantische Approximation zusammen die sich geometrisch in einer analogen Vermutung nur fur Gitteranordnungen von Wurfeln ausdruckt 1992 wurde von Jeffrey Lagarias und Peter Shor durch ein Gegenbeispiel gezeigt dass sie in mehr als 9 Dimensionen falsch ist 4 2000 wurde von John Mackey 5 durch ein 8 dimensionales Gegenbeispiel gezeigt dass sie fur mehr als 7 Dimensionen falsch ist 2020 konnte von Joshua Brakensiek Marijn Heule John Mackey und David Narvaez gezeigt werden dass die Vermutung auch fur den Fall d 7 korrekt ist 6 Die Falschheit der Vermutung in hoheren Dimensionen hatte schon Keller in seiner Originalarbeit vermutet In der algebraischen Geometrie beschaftigte er sich unter anderem mit Cremona Transformationen zum Beispiel in seiner Habilitation 1933 die zur Klassifikation und Auflosung von Singularitaten algebraischer Kurven von Bedeutung sind Hier stellte er die spater von Shreeram Abhyankar und anderen so genannte Jacobi Vermutung auf 7 Der Name kommt daher dass die Jacobideterminante J eines Systems F von n Polynomen in n Variablen uber einem algebraisch abgeschlossenen Korper in die Vermutung eingeht 8 Die Vermutung wurde in einigen Spezialfallen bewiesen so in den 1970er Jahren von Tzuong Tsieng Moh und anderen fur zwei Polynome in zwei Variablen mit Graden kleiner oder gleich 100 Ausserdem schrieb Keller Arbeiten zum idealtheoretischen Aufbau der algebraischen Geometrie und zu topologischen Untersuchungen algebraischer Flachen 1960 erhielt er den Nationalpreis der DDR III Klasse fur Wissenschaft und Technik 1961 war er Prasident der Deutschen Mathematiker Vereinigung Er war Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina Schriften BearbeitenUber die luckenlose Erfullung des Raumes mit Wurfeln In Crelles Journal 163 1930 S 231 248 Die Homoiomorphie der kompakten konvexen Mengen im Hilbertschen Raum In Mathematische Annalen 105 1931 S 748 758 9 Cremona Transformationen algebraischer Kurven In Crelles Journal 169 1933 S 193 218 Habilitation von Keller an der TH Berlin 1933 Ein Satz uber die luckenlose Erfullung des 5 und 6 dimensionalen Raumes mit Wurfeln In Crelles Journal 177 1937 S 61 64 Uber eine Kovariante bei Cremona Transformationen In Mathematische Annalen 114 1937 S 700 741 Geometrie der Zahlen Enzyklopadie der mathematischen Wissenschaften Teubner 1954 Analytische Geometrie und Lineare Algebra Hochschulbucher fur Mathematik Bd 26 Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1957 Vorlesungen uber algebraische Geometrie Geest und Portig Leipzig 1974 Quelle BearbeitenRenate Tobies Biographisches Lexikon in Mathematik promovierter Personen 2006 Ott Heinrich Keller 1906 1990 Webseite an der Universitat Halle 17 Oktober 1998Literatur BearbeitenIn memoriam Ott Heinrich Keller Beitrage zur Algebra und Geometrie 32 1991 S 7 10 Widmung Ludwig Stammler Wolfgang Vogel Ott Heinrich Keller Jahresbericht DMV 95 1993 S 95 102 1 DjVu Datei 4 1 MB PDF 8 1 MB Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ott Heinrich Keller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eric W Weisstein Keller s Conjecture In MathWorld englisch Eintrag zu Ott Heinrich Keller im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Herrlein Corpsliste Verzeichnis der Mitglieder des Corps Austria 1861 2001 S 130 lfd Nr 366 Ott Heinrich Keller im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Ott Heinrich Keller Ein Satz uber die luckenlose Erfullung des 5 und 6 dimensionalen Raumes mit Wurfeln Crelles Journal 177 1937 S 61 64 Jeffrey C Lagarias Peter W Shor Keller s cube tiling conjecture is false in high dimensions Bulletin AMS 27 1992 S 279 283Chuanming Zong What is known about unit cubes Bulletin AMS 42 2005 S 181 211 John Mackey A cube tiling of dimension eight with no facesharing Discrete amp Computational Geometry 28 2002 S 275 279 A Fleet of Computers Helps Settle a 90 Year Old Math Problem Ott Heinrich Keller Ganze Cremona Transformationen Monatshefte fur Mathematik 47 1939 S 299 306 van Essen zur Jacobivermutung niederlandisch Nieuw Archief voor Wiskunde 204 PDF Datei Memento vom 26 Januar 2005 im Internet Archive Die Jacobideterminante J ist hier selbst ein Polynom und eine notwendige Bedingung fur die Existenz einer uberall definierten inversen Funktion zu F ist dass J eine Konstante ungleich Null ist da sie sonst Nullstellen hatte Die Vermutung besagt dass diese Bedingung auch hinreichend ist Keller verwendet die Schreibweise homoiomorph fur homoomorphVorsitzende und Prasidenten der Deutschen Mathematiker Vereinigung Georg Cantor Paul Gordan Heinrich Weber Alexander von Brill Felix Klein Aurel Voss Max Noether David Hilbert Walther von Dyck Wilhelm Franz Meyer Paul Stackel Alfred Pringsheim Martin Krause Friedrich Engel Friedrich Schur Karl Rohn Carl Runge Sebastian Finsterwalder Ludwig Kiepert Kurt Hensel Otto Holder Hans von Mangoldt Robert Fricke Edmund Landau Arthur Schoenflies Erich Hecke Otto Blumenthal Heinrich Tietze Hans Hahn Friedrich Schilling Erhard Schmidt Adolf Kneser Rudolf Rothe Ernst Sigismund Fischer Hermann Weyl Richard Baldus Oskar Perron Georg Hamel Walther Lietzmann Wilhelm Suss Kurt Reidemeister Erich Kamke Georg Nobeling Hellmuth Kneser Karl Heinrich Weise Emanuel Sperner Gottfried Kothe Willi Rinow Wilhelm Maak Ott Heinrich Keller Friedrich Hirzebruch Wolfgang Haack Heinrich Behnke Karl Stein Wolfgang Franz Martin Barner Heinz Bauer Hermann Witting Gerd Fischer Helmut Werner Albrecht Dold Wolfgang Schwarz Willi Tornig Friedrich Hirzebruch Winfried Scharlau Martin Grotschel Ina Kersten Karl Heinz Hoffmann Gernot Stroth Peter Gritzmann Gunther Wildenhain Gunter Ziegler Wolfgang Luck Christian Bar Jurg Kramer Volker Bach Michael Rockner Friedrich Gotze Ilka Agricola Joachim Escher Normdaten Person GND 118721658 lobid OGND AKS LCCN n80119453 VIAF 35251350 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Keller Ott HeinrichALTERNATIVNAMEN Keller Eduard Ott Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 22 Juni 1906GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 5 Dezember 1990STERBEORT Halle an der Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ott Heinrich Keller amp oldid 238496122