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Ein Kohlebrand ist ein Erdbrand der sich in einem Kohlefloz oder in umgelagerter Kohle entwickelt hat Er entsteht oft spontan durch Selbstentzundung Voraussetzung ist dass die Kohle mit Sauerstoff in Kontakt kommt Bei Kohleflozbranden kann dies auf naturlichem Wege geschehen wenn das Floz durch Gebirgsbildung und Erosion an die Erdoberflache tritt Auch werden solche Brande durch den Untertagebau verursacht wenn Luft durch Bewetterung Frischluftversorgung an die Floze gelangt Haufig entstehen die Brande unter Tage in einem Alten Mann verlassenen Hohlraum in dem sich noch Restkohle befindet Detailblick in eine Spalte uber einem Kohlebrand in ChinaKohlebrande konnen ebenfalls nach der Umlagerung der Kohle entstehen Bekannt sind hier brennende Halden Brande in Kohle und Kokshalden Brande in Abraumhalden die noch genugend Restkohle vor allem an vereinzelten Stellen mit erhohter Konzentration enthalten und Brande wahrend des Transports von Kohle in Schiffen und in Eisenbahnwagen Solange die Reaktionstemperaturen im Bereich von ca 150 bis 500 C liegen spricht man von unvollstandiger Verbrennung oder Schwelbrand Diese Art der Verbrennung tritt bei Sauerstoffmangel auf Oberhalb von 500 C geht der Brand bei ausreichender Sauerstoffzufuhr in einen Glimmbrand bis ca 1000 C oder einen Flammbrand bis 1200 C uber es erfolgt eine vollstandige Verbrennung Inhaltsverzeichnis 1 Arten von Kohlebranden 1 1 Kohleflozbrande 1 1 1 Spontane Kohlebrande 1 1 2 Fremdentzundete Kohleflozbrande 1 2 Kohlebrande nach der Forderung 1 2 1 Brande in Kohlelagern 1 2 2 Kohlebrande beim Transport 2 Kohleflozbrande weltweit 2 1 Indien 2 2 Vereinigte Staaten 2 3 Deutschland 2 4 Osterreich 2 5 Restliches Europa und Russland 2 6 Afrika 2 7 Australien 2 8 China 2 9 Andere Gebiete 3 Umgang mit Kohleflozbranden 3 1 Vermeidung 3 2 Erkundung von Brandzonen Messtechnik 3 3 Loschung 3 4 Uberwachung von Brandzonen 4 Umweltauswirkungen 4 1 Globale Umweltauswirkungen 4 2 Regionale und lokale Umweltauswirkungen 4 2 1 Centralia Pennsylvania 4 2 2 Abraumhalden Anna 1 und Anna 2 5 Torfbrande 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseArten von Kohlebranden BearbeitenKohleflozbrande Bearbeiten nbsp Kohlebrand in Xinjiang China Kohleflozbrande konnen unterteilt werden in oberflachennahe Brande in ausstreichenden also an der Oberflache zu Tage tretenden Flozen wo der Sauerstoff aus der Luft stammt und in Brande in Bergwerken in grosserer Tiefe Dort stammt der Sauerstoff aus der Bewetterung Spontane Kohlebrande Bearbeiten Ursache spontaner Kohlebrande ist die Entzundlichkeit der Kohle Bei einem Kohlebrand reagiert der Sauerstoff mit den Feststoffmolekulen des Brennstoffs Diese exothermen Reaktionen finden bei allen Temperaturen statt Die Geschwindigkeit ist jedoch stark temperaturabhangig so steigt die Reaktionsrate mit zunehmender Temperatur annahernd exponentiell an Wenn ein Brennstoff in zerkleinerter Form vorliegt etwa als Feststoffschuttung oder wenn der Feststoff poros ist ist im gesamten System Sauerstoff vorhanden Eine unterkritische Lagerung erfolgt wenn die im Schuttungsinneren freigesetzte Warmeenergie kleiner ist als die Warmeenergie die durch Warmeleitung an den Rand der Schuttung transportiert und uber die Schuttungsoberflache an die Umgebung abgegeben werden kann Wird jedoch im Inneren der Feststoffschuttung mehr Warmeenergie freigesetzt als nach aussen abgefuhrt werden kann geht das System in einen kritischen Zustand uber Die Temperatur im Inneren steigt an fuhrt damit zu einer weiteren Erhohung der Reaktionsrate und in der Folge zur Selbstentzundung Zwei wesentliche Faktoren entscheiden ob eine Selbstentzundung erfolgt oder nicht die Umgebungstemperatur und die Schuttungsgrosse Je hoher die Umgebungstemperatur ist desto schneller laufen die Oxidationsreaktionen ab und desto grosser ist die Warmefreisetzungsrate im Schuttungsinnern Je grosser die Schuttung ist desto schlechter kann die im Inneren entstehende Warme nach aussen abgefuhrt werden das heisst umso schneller entsteht ein Selbstentzundungsbrand Die schlechte Warmeabfuhr liegt daran dass die porosen oder zerkleinerten Stoffe meist eine geringe Warmeleitfahigkeit aufweisen sie wirken dammend Die meistgenannte Kenngrosse fur den Start dieses Prozesses ist die Selbstentzundungstemperatur SET Sie ist keine Stoffkonstante sondern immer abhangig von der Schuttungsgrosse und geometrie insbesondere dem Verhaltnis von Volumen zu Oberflache und nimmt mit steigendem Schuttungsvolumen ab Naturlich ist die Selbstentzundungstemperatur auch von den Eigenschaften des jeweiligen Brennstoffes abhangig Dazu zahlen unter anderem der Brennwert die Warmeleitfahigkeit und die Korngrosse Ihre Angabe ist daher etwas heikel da man immer die genauen Untersuchungsbedingungen angeben muss Bei gleichen Bedingungen wird die Selbstentzundungstemperatur fur Steinkohle hoher liegen als die fur Braunkohle Im Gegensatz zu einer fassbaren Zundquelle wie einer offenen Flamme oder einer heissen Oberflache lauft der Prozess der Selbstentzundung ohne fremde Einwirkung ab Ist eine Schuttung hinreichend gross kann dieser Prozess auch schon bei Temperaturen ablaufen die im Bereich der Jahres Mitteltemperatur eines Ortes liegen Dies war zum Beispiel bei der sogenannten Senatsreserve in Berlin der Fall Die dort auf Vorrat gehaltene Kohle war zum Teil uberkritisch und entzundete sich demnach selbst Dabei ist zu bemerken dass die Induktionszeiten also die Zeiten vom Beginn einer Lagerung bis zur Entzundung umso kurzer werden je grosser die Schuttung und damit umso kleiner die Selbstentzundungstemperatur ist Im Fall der Senatsreserve betrug die Induktionszeit mehrere Jahre Braunkohle kann schon bei Temperaturen von ca 40 C bis 60 C spontan zu brennen beginnen wahrend dies bei der hochstwertigen Anthrazitkohle erst ab 140 C moglich ist Der Brand entsteht meist einige Dezimeter innerhalb der Kohle in einer Tiefe in der einerseits die Permeabilitat der Kohle den Zutritt von Luft noch zulasst andererseits die Durchluftung die entstehende Warme nicht grosstenteils abfuhrt Die niedrige Warmeleitfahigkeit der Kohle lasst eine Warmeableitung ohne Fluidzirkulation nicht zu Faktoren die die spontane Entzundung beeinflussen sind unter anderem Luftzirkulation Klima arid oder semiarid Kohlequalitat und Kohleart Kohlegehalt Anteil fluchtiger Bestandteile Inkohlungsgrad Partikelgrosse bei kleinerer Kornung ist die Oberflache und damit die Gefahr der Selbst und Fremdentzundbarkeit grosser Geologische und geomorphologische Bedingungen Einflusse des Bergbaus Offene Gruben Risse Bergsenkungen Hydrogeologische Einflusse Feuchtegehalt Die spontane Entzundung von Kohle braucht Zeit Sie hangt von vielen Faktoren ab unter anderem von der Umgebungstemperatur aber auch von dem Volumen der Kohle im Laborversuch also von der Probengrosse siehe dazu auch die erkannten Mechanismen der Heuselbstentzundung Die Zeit bis zur Selbstentzundung ist ein weiteres Mass fur die Entzundungsneigung der Kohle Bei grossen Kohlemengen beispielsweise in situ ist also zwar die notwendige minimale Umgebungstemperatur kleiner als bei kleinen Kohlemengen anderseits dauert es sehr lange ublicherweise Monate bis sich eine Kohleprobe entzundet Wo ein Floz nahe an der Erdoberflache liegt hat die Luft einen unmittelbaren und effektiveren Zutritt Hier entstehen derartige Brande spontan und konnen jahrzehntelang brennen Insgesamt werden auf der Welt mindestens 20 bis 30 Millionen Tonnen Kohle jahrlich durch diese Brande vernichtet Fur den Bergbau unbrauchbar gemacht wird mindestens die zehnfache Kohlemenge weil die verbleibende Restkohle nicht mehr zuganglich oder nicht mehr wirtschaftlich abbaubar ist Es gibt zwei warmeproduzierende Adsorptions Vorgange Die Physisorption von Sauerstoff ist bis etwa 50 C moglich und liefert eine Energiemenge von 42 kJ mol Die Chemisorption von Sauerstoff erzeugt eine ganze Reihe von chemischen Verbindungen nach Uberwindung der Aktivierungsenergie in der Kohleoberflache Aus den dort vorliegenden Kohlenstoff Wasserstoff und Sauerstoffatomen entstehen unter Energieabgabe von mehr als 100 kJ mol etwa Peroxide Diese neu gebildeten Molekule oxidieren unter Abgabe von Warme bei weiter steigender Temperatur ebenfalls und entweichen hauptsachlich als Kohlenstoffdioxid Kohlenstoffmonoxid oder Wasserdampf Die wesentlichen Reaktionen des Kohlenstoffs mit dem Luftsauerstoff sind C und O2 bilden unter Abgabe von 394 kJ mol CO2 2 C und O2 bilden unter Abgabe von 170 kJ mol 2 COFremdentzundete Kohleflozbrande Bearbeiten Kohleflozbrande entstehen zum uberwiegenden Teil durch Prozesse der Selbstentzundung In wenigen Fallen ist jedoch eine Fremdentzundung moglich Dem Brand ist dann letztlich nicht anzusehen wie er entstanden ist Dies gilt insbesondere fur Brande unter Tage aber auch fur oberflachennahe Brande soweit sie im Zusammenhang mit oberflachennahem Bergbau stehen Mogliche Ursachen sind elektrische Betriebsmittel in unsachgemassem Zustand heissgelaufene Rollen von Forderbandern sowie Unachtsamkeit bei Spreng Schweiss oder Schleifarbeiten In aller Regel spielt auch das Zurucklassen von Restkohle in abgebauten Flozteilen oder die Ansammlung von Kohlestaub in grosseren Mengen eine Rolle Eine konsequente Einhaltung der bergmannischen Vorschriften schliesst derartige Fremdentzundungen aus Untertagige Kohleflozbrande konnen in Wechselwirkung mit Methanexplosionen oder Kohlestaubexplosionen stehen Oberflachennahe Kohleflozbrande entzunden haufig Waldbrande und umgekehrt Dieses wurde aus den USA insbesondere aber von der indonesischen Insel Sumatra berichtet Kohlebrande nach der Forderung Bearbeiten Brande in Kohlelagern Bearbeiten Die abgebaute Kohle aber auch Koks wird auf grossen Halden oft monatelang gelagert Hierbei gibt es gesetzliche Vorschriften zur Vermeidung von Selbstentzundung So wurde zum Beispiel fur Kohlen und Kokshalden im Bereich der Bergaufsicht von Nordrhein Westfalen festgelegt dass die Kohle in horizontalen Scheiben von jeweils hochstens sechs Meter Hohe zu lagern ist Je nach Kohlenart und sorte ist dabei eine maximale Schutthohe festgelegt 1 In alteren Halden konnen oft noch erhebliche Mengen an Kohle enthalten sein Grossbritannien hatte erhebliche Probleme mit brennenden Halden Diese sind jedoch inzwischen ausgegraben und begrunt Die auch heute in Deutschland noch brennenden Halden werden teilweise aus der Luft mit Warmebildgeraten uberwacht Diese vergleichsweise kleinen Brande werden durch Injektionen von Zement oder Anhydrit unterdruckt In Kohlenstaubanlagen wird Kohle mit einer Korngrosse kleiner als 0 5 Millimeter verarbeitet Ausloser eines Brandes ist dabei nur selten eine Selbstentzundung sondern in der Regel eine fremdentzundete Staubexplosion Hier sind die Brandschutzvorgaben der Berufsgenossenschaft sehr rigide Derartige Anlagen werden oft unter dem Einsatz von Inertgas zur Verringerung des vorhandenen Sauerstoffs betrieben Auf Schutz vor Funkenflug hohen Temperaturen max 80 C und den Kohlenmonoxid Wert zur Anzeige von Schwelbranden muss geachtet werden Kohlebrande beim Transport Bearbeiten In der Zeit der Dampfschifffahrt kam es zu Branden beim Transport von Kohle Anfangs wurde die Kohle fur die noch wenig verbreiteten Dampfschiffe auf Segelschiffen aus Holz transportiert In der Zeit von 1871 bis 1880 kamen so 152 britische Schiffe zu Schaden 68 waren Totalverluste und 84 wurden schwer beschadigt 2 Nach ersten wissenschaftlichen Untersuchungen erkannte man den Zusammenhang dass die Zahl der Brande mit zunehmender Reisedauer und mitgefuhrter Menge zunahm Zwar wurde das erste Eisenschiff bereits 1838 gebaut aber dieser Schiffstyp konnte sich nicht durchsetzen Erst als nach 1881 die ersten Stahlschiffe in Grossbritannien entstanden verlor der Kohletransport einen Teil seiner Gefahr weil die Kohle nun in nicht brennbaren Stahlbunkern transportiert werden konnte Ein Kohlebrand wird nach den seit 1976 erfolgten Untersuchungen zur Explosion des US Schlachtschiffes Maine im Februar 1898 im Hafen von Havanna als Ausloser fur die Entzundung der Schwarzpulvervorrate in der zum Kohlebunker benachbarten Munitionskammer angenommen Direkt nach dem Ungluck hatte die US amerikanische Offentlichkeit angefuhrt von den Verlegern William Randolph Hearst und Joseph Pulitzer die damalige kubanische Kolonialmacht Spanien der Versenkung mittels Mine oder Torpedo beschuldigt was die seit dem Ausbruch des kubanischen Unabhangigkeitskriegs bestehenden Spannungen zwei Monate spater im Spanisch Amerikanischen Krieg eskalieren liess Im Jahr 2004 formulierte Robert Essenhigh eine Theorie wonach ein Schwelbrand in einem Kohlebunker der Titanic der von der Hafenfeuerwehr in Southampton dokumentiert worden war den Kapitan veranlasste trotz der Gefahr von Eisbergen schneller zu fahren als der Situation angemessen gewesen war Der Brand auf der Steuerbordseite zwischen den Kesselraumen 5 und 6 konnte auf die Weise bekampft worden sein dass die Kohle aus dem betroffenen Bunker schneller als ublich in die Kessel geschaufelt wurde um an die brennende Kohle heranzukommen Dies war das damals ubliche Vorgehen bei Schwelbranden im Kohlebunker 3 In der heutigen Zeit konnen auf Massengutfrachtern die Kohle transportieren immer noch Brande durch Selbstentzundung ausbrechen wie in Bremen im November 2003 geschehen Dort kam es in einem Abschnitt in dem 5000 Tonnen Kohle wahrend einer funfeinhalbwochigen Fahrt lagen zu einem Schwelbrand der in Bremen beim Entladen entdeckt wurde Fur derartige Transporte gibt es Sicherheitsbestimmungen wie beispielsweise die kanadischen Notice To Shipmasters Loading Coal 4 in denen Sicherheitshinweise fur den Kapitan niedergelegt sind Kohleflozbrande weltweit BearbeitenKohle brennt in allen Kohlerevieren der Welt Die wesentlichen Lander die uber Kohlebrande berichten sind im Folgenden genannt Indien Bearbeiten Neben den Revieren Ranigani und Singareni wuten Brande besonders in der Region Jharia im Nordosten Indiens westlich von Kalkutta Auf einer Flache von 700 Quadratkilometern gab es 1997 etwa 160 einzelne Brande Die ersten Flozbrande wurden 1916 entdeckt die Menge der seitdem ungenutzt verbrannten Kohle wird auf 60 Millionen Tonnen geschatzt Stand 2011 5 Im Zusammenhang mit den Branden wird uber Hangrutschungen Tagebruche und Bergsenkungen berichtet Da diese Gebiete dicht besiedelt sind sind die zugehorigen lokalen Umweltbelastungen besonders hoch Der Steinkohlebergbau fordert einerseits die Kohlebrande da er dem Luftsauerstoff verbesserten Zutritt zur Kohle verschafft andererseits beeintrachtigen oder verhindern die Brande den Fortgang des Bergbaus Es wird geschatzt dass in Indien etwa 70 Prozent der Brande bergbaubedingt sind Vereinigte Staaten Bearbeiten nbsp Brandspalte mit AusbluhungenViele Kohlereviere der USA sind von spontanen Kohlebranden betroffen Das Federal Office of Surface Mining OSM unterhalt eine Datenbank AMLIS die fur 1999 150 Brandzonen auflistet Betroffen sind nicht nur Kentucky Pennsylvania und West Virginia im Osten der Appalachen Kohlefelder sondern auch Colorado und die Rocky Mountains In Pennsylvania sind 45 Brandzonen bekannt Die bekannteste ist der Brand der Centralia Mine in der Anthrazit Kohleregion in Columbia County Diese Feuer brennen seit 1962 und breiten sich unter der Stadt aus In Centralia wurde zwar in Ansatzen eine Loschung versucht letztlich wurde die Stadt aber wegen der Brande grossteils aufgegeben 6 In Colorado sind Kohlebrande als Folge von Schwankungen des Grundwassers entstanden Bei derartigen Schwankungen kann sich die Kohletemperatur um bis zu 30 C erhohen was die Selbstentzundung einleiten kann In North Dakota finden sich Kohlebrande in der Region des Theodore Roosevelt Nationalparks Bereits die Lewis und Clark Expedition 1804 bis 1806 berichtete von Branden Diese kommen sogar seit etwa drei Millionen Jahren dort naturlich vor und haben die Landschaft geformt So liegt ein etwa 4000 Quadratkilometer grosses Gebiet mit Kohleschlacke auf Englisch clinker oder scoria genannt im Theodore Roosevelt Nationalpark Spektakular ist dort zum Beispiel der Ausblick am scoria point auf die feuerrote Kohleschlacke 7 Deutschland Bearbeiten Im Zwickauer Steinkohlenrevier zwischen Planitz und Cainsdorf Stadt Zwickau brannte ab 1474 oder 1479 ein Kohlefloz dazu kam 1640 ein weiteres durch Entzunden eines Schachtes durch Explosion im Dreissigjahrigen Krieg 8 das endgultig erst 1880 geloscht werden konnte Noch im Jahr 1837 legte Ernst August Geitner auf diesem Planitzer Erdbrand eine Gartnerei an in der Tropenpflanzen gezuchtet wurden 9 Im saarlandischen Dudweiler entzundete sich um 1668 ein Steinkohlefloz das noch bis heute brennt Dieser sogenannte Brennende Berg entwickelte sich zu einer Touristenattraktion die auch schon Goethe besichtigte Ebenfalls bekannt ist die sogenannte Stinksteinwand im Schwalbenthal am Osthang des Hohen Meissners in Hessen wo sich nach dem Einstellen des Braunkohleabbaus bereits vor Jahrhunderten einige Floze entzundeten und deren Verbrennungsgase bis heute an die Oberflache treten Auch im Westerwalder Braunkohlerevier gab es seit Ende des 18 Jahrhunderts zwischen Marienberg und Rennerod einen Kohlebrand 10 Einhergehend mit dem Steinkohlebergbau ergaben und ergeben sich bis zu zwei Kohlebrande pro Jahr und Bergwerk Aufgrund der Konzentration der Steinkohleforderung auf das Ruhrgebiet sieben Bergwerke mehrere brennende Halden das Saarland ein Bergwerk und das Ibbenburener Steinkohlenrevier ein Bergwerk Stand 2012 sind in diesen Revieren fortgeschrittene Kohlebrandpraventions und Kohlebrandbekampfungsverfahren entwickelt worden Heute liegen hier die Ursachen fur untertagige Kohleflozbrande zumeist in sogenannten Schleichwettern und in defekten Betriebsmitteln Schleichwetter sind Luftvolumenstrome in einem Bergwerk Wetter die unbeabsichtigt in bereits abgedammte beziehungsweise abgetrennte Bereiche ziehen beispielsweise in solche mit feinkorniger Kohle Umfangreiche Praventions Kontroll und Rettungsmassnahmen haben dazu gefuhrt dass sich schwere Grubenunglucke mit Personenschaden in Deutschland kaum noch ereignen Hierzu kommen unter anderem selbstverloschende Gurtbandmaterialien ortsfeste und ortsveranderliche CO CO2 und andere Gasmessgerate zum Einsatz Ebenso bedeutsam sind die Grubenwehren und deren regelmassige Ubungen zur Kohlebrandpravention und loschung Nach der Schliessung des letzten untertagigen Braunkohlenbergbaus am Hirschberg bei Grossalmerode in Hessen 2003 wird Braunkohle in Deutschland nur noch ubertagig abgebaut im Rheinischen Revier im Mitteldeutschen Revier und im Lausitzer Braunkohlerevier Auch hierbei kann es vereinzelt zu Brandereignissen kommen wenn der Abraum uber dem Braunkohlefloz sehr fruhzeitig abgetragen wird und die Braunkohle nachfolgend lange mit dem Luftsauerstoff in Kontakt kommen kann Dies wird jedoch durch eine dementsprechend gefuhrte Abraum und Kohlegewinnung vermieden Auch hier gibt es Kontrollvorkehrungen und Werksfeuer oder Grubenwehren die etwaige Ereignissituationen fruhzeitig erkennen und bekampfen Osterreich Bearbeiten Die 100 Meter hohe Abraumhalde des von 1856 bis 1980 betriebenen Steinkohlebergbaus in Fohnsdorf brennt seit Jahrzehnten wobei entstehendes SO2 SO3 bisweilen in der Umgebung zu riechen ist 1943 kam es zur dort grossten Haldenexplosion 11 kleinere waren alltaglich bis 1961 durch verbesserte Verfahrenstechnik mehr vom feinen Kohlestaub ins Produkt und weniger auf die Halde kam Der Kohlebrand brennt den Tonanteil zu Schlacke Diese wird seit 1980 gemahlen als roter Sand etwa fur Warmedammung Betonzuschlagstoff Gartengestaltung oder Tennisplatze verwertet Unverbranntes schwarzes Haldenmaterial ersetzt hingegen als Tonziegel Zuschlagstoff mit eigenem Heizwert Sagespane als Gasporenbildner 12 oder Brennstoff 13 Mit derzeit 80 000 t a Abbaurate 2011 konnte die 5 Mio m grosse Halde in 30 Jahren aufgebraucht sein Restliches Europa und Russland Bearbeiten Die Zahl der Kohlebrande in Europa ist parallel zum Ruckgang des Bergbaus ebenfalls gesunken Einige Brande werden aus Mitteleuropa namentlich Polen und Tschechien sowie aus Osteuropa namentlich aus der Ukraine berichtet Letztere hat zwei Milliarden Tonnen Kohle in 2100 Halden gelagert Davon brennen etwa 140 Halden Aus Russland wurde 1998 von 74 Kohlebranden berichtet Betroffen sind das Kohlebecken Kusbass die Kohlebecken bei den Stadten Petschora und das teilweise auf ukrainischem Gebiet liegende Donezbecken Im Kosovo brennen im Amselfeld bis zu 20 Meter machtige Kohlefloze in den Tagebauen und im Bereich der ehemaligen untertagigen Gewinnung Afrika Bearbeiten Die grossen Kohlereviere Afrikas liegen im Suden in Sudafrika Simbabwe Botswana Mosambik und Sambia wo auch am haufigsten Feuer in den Kohlelagern anzutreffen sind Australien Bearbeiten Funf Kilometer nordlich der Stadt Wingen in New South Wales brennt wenn man von einer gleichbleibenden Geschwindigkeit ausgeht seit etwa 6000 Jahren der Burning Mountain das weltweit alteste Flozfeuer Zurzeit ist das Feuer 30 Meter unterhalb der Oberflache und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Jahr vorwarts Bis heute hat es eine Strecke von sechs Kilometern zuruckgelegt 14 Auch weitere Kohlefeuer sind bekannt China Bearbeiten In China dem grossten Kohleproduzenten der Welt mit einer jahrlichen Fordermenge von etwa 2 Milliarden Tonnen sind Kohlebrande ein gravierendes Problem Man geht davon aus dass in jedem Jahr in Nordchina etwa 10 bis 20 Millionen Tonnen Kohle den Flammen zum Opfer fallen und 100 bis 200 Millionen Tonnen fur den Bergbau unbrauchbar werden Die Kohlebrande erstrecken sich uber einen Gurtel im gesamten Norden Chinas wobei uber hundert grosse Brandgebiete benannt werden die jeweils eine Vielzahl einzelner Brandzonen enthalten Damit ist China das Land mit den meisten Kohlebranden 15 Schwerpunkte sind in den Provinzen Xinjiang Innere Mongolei und Ningxia Neben den Verlusten durch die verbrannte und unbrauchbare Kohle tragen diese Brande zur Luftverschmutzung sowie zu betrachtlich erhohten Treibhausgasemissionen bei und sind damit ein Problem von internationalem Interesse In China werden daher die weltweit intensivsten Aktivitaten zur Loschung unternommen Neue Loschverfahren werden in dem Forschungsprojekt Kohlebrande im Rahmen der Sino German Coal Fire Research Initiative entwickelt Andere Gebiete Bearbeiten Das Indonesian Forest Fire Prevention and Control Project FFPCP berichtete uber Kohlefeuer die vier Jahre lang brannten Hinzu kamen zwei neue Brande in der Region Suban Jeriji Uber Kohlebrande wurde auch aus Venezuela berichtet ohne dass jedoch genauere Informationen geliefert wurden Umgang mit Kohleflozbranden Bearbeiten nbsp Strahlungs TemperaturmessungVermeidung Bearbeiten Oberflachennahe Kohlebrande entstehen zum grossen Teil spontan und unbeabsichtigt also ohne dass jemand sie direkt entzundet hatte Kohlebrande sind auch aus geologischen Zeiten beispielsweise durch verklinkertes Nebengestein nachgewiesen Dennoch sind heute fast alle bekannten Kohlebrande letztlich menschlichen Ursprungs Wesentlich ist hier der Bergbau Vermeidung von Kohlebranden bedeutet also einen Bergbau ohne Brande zu betreiben Hierzu gibt es viele Vorschlage die von veranderter Bergbautechnik verandertem Zuschnitt oder alternativer Abbaufuhrung bis zu anderen Bewetterungsmethoden reichen Besonders bedeutungsvoll ist das vollstandige Hereingewinnen der Kohle also die Vermeidung von Restkohle insbesondere in Form kleinstuckiger Kohle oder von Kohlestaub Die ordnungsgemasse Verwahrung oberflachennahen Kleinstbergbaus ist ein weiteres Thema Untertagige Kohleflozbrande entstehen nur bei der Missachtung vorhandener Vorschriften Dies geschieht besonders haufig bei den unter starkem Leistungsdruck stehenden chinesischen Bergwerken aber auch in anderen Revieren einschliesslich des Ruhrgebiets sind Kohlebrande nicht selten Haufiger wurden Bergwerke wegen derartiger Brande aufgegeben Erkundung von Brandzonen Messtechnik Bearbeiten nbsp Messung der Verteilung der elektrischen Leitfahigkeit im Untergrund mit einem vom Hubschrauber abgehangten SensorBei der Loschung eines oberflachennahen Kohleflozbrandes ist die moglichst genaue Kenntnis seiner Lage und unterirdischen Erstreckung vorteilhaft Neben der Recherche der geografischen geologischen und infrastrukturellen Umgebung lassen sich weitere Erkenntnisse durch direkte Messungen gewinnen Im Vordergrund stehen dabei Temperaturmessungen an der Erdoberflache in Spalten und Bohrlochern zum Beispiel mit Strahlungsthermometern Gasmessungen zur Beschreibung des Ventilationssystems des Brandes Mengen und Geschwindigkeiten und der Gaszusammensetzung zur Beschreibung der Brandreaktionen Geophysikalische Messungen sowohl am Erdboden als auch von Flugzeugen und Hubschraubern aus zur Erfassung der Verteilung der Leitfahigkeiten oder anderer Parameter im Untergrund Dabei kartieren die Leitfahigkeitsmessungen Veranderungen der Feuchtigkeit in der Umgebung der Brande Beispielsweise weisen Magnetikmessungen Veranderungen der magnetischen Eigenschaften des Nebengesteins durch Hitzeeinwirkung nach Methoden der Fernerkundung sowohl aus Flugzeugen insbesondere aber aus Satelliten Hierbei spielen neben der hochauflosenden optischen Kartierung auch Thermalbilder und Hyperspektraldaten eine Rolle Die mehrere hundert bis uber tausend Grad Celsius heissen Kohlebrande konnen sich mit einem Temperaturanstieg der Erdoberflache von nur wenigen Grad zeigen Dies liegt in der Grossenordnung des Temperaturunterschiedes zwischen der von der Sonne beschienenen und der im Schatten liegenden Hangseite einer Abraumhalde oder einer Sanddune Untertagige Kohlebrande werden durch eine in den Bergwerken fest installierte Sensorik uberwacht Diese erfasst neben Temperatur Druck und Wettergeschwindigkeit auch diverse Gasinhalte Ein entstehender Brand wird zeitnah in der Grubenwarte angezeigt Das System dient vorwiegend der Fruherkennung und der Rettung gefahrdeter Bergleute Loschung Bearbeiten nbsp VerbrennungsdreieckEin Brand braucht zum Weiterbestehen Brennstoff Kohle Sauerstoff Luft und Energie Warme Das Zusammenwirken dieser drei Momente wird ublicherweise als Verbrennungsdreieck dargestellt Diese drei Momente erlauben daraus hergeleitete Methoden der Brandbekampfung Loschmethoden Der Brand kann von weiterem Brennstoff beispielsweise durch Schneisen oder feuerfeste Barrieren getrennt werden Manche Brande insbesondere in Steillagen konnen auch komplett ausgegraben werden Bei oberflachennahen Kohleflozbranden kann der Luftsauerstoff durch Abdeckung oder durch gasdichte Barrieren am Zustrom gehindert werden Alternativ kann auch der Abstrom der Brandgase unterbunden werden so dass der Brand an den eigenen Abgasen erstickt Der Entzug von Energie geschieht durch Kuhlung meist durch Injektion grosser Wassermengen Reste trocken gebliebener Kohle konnen allerdings durch die Aufnahme von Wasser Absorptionswarme erzeugen so dass ein geloschtes Feuer nach der Trockenlegung sich erneut selbst entzunden kann Es muss daher mehr Warmeenergie entzogen werden als der Brand erzeugt In der Praxis werden diese Methoden kombiniert Entscheidend bei der Methodenauswahl ist auch die Ressourcenverfugbarkeit Dies gilt insbesondere fur Wasser etwa in ariden Gebieten und fur Abdeckmaterial wie Loss oder Ton Routinemassig werden oberflachennahe Kohleflozbrande derzeit nur in China geloscht Hier hat sich eine Standardmethode entwickelt die im Wesentlichen aus folgenden Phasen besteht Einebnen der Flache uber der Brandzone mit schwerem Gerat um eine Befahrbarkeit zu erreichen Abbohren der Brandzone in einem regelmassigen Bohrraster in etwa 20 Meter Bohrabstanden bis zur Tiefe des Brandherdes Injektion von Wasser oder Schlamm in die Bohrlocher uber langere Zeit meist ungefahr ein bis zwei Jahre Abdecken des ganzen Gebiets mit einer etwa einen Meter machtigen undurchlassigen Schicht etwa aus Loss Begrunung soweit klimatisch moglich An Verfeinerungen dieser Methode etwa durch Zusatze zum Loschwasser oder durch Verwendung alternativer Loschmittel wird gearbeitet Untertagige Kohleflozbrande werden in der Regel durch Inertisierung von der Grubenwehr geloscht Hierzu wird der betroffene Bereich durch Dammbauten in den Strecken isoliert Dann wird Inertgas meist Stickstoff uber langere Zeit eingeleitet wozu meist vorhandene Rohrleitungen genutzt werden Uberwachung von Brandzonen Bearbeiten Zonen in denen Kohlefloze nahe der Erdoberflache brennen aber auch potenzielle Brandzonen Risikogebiete mussen regelmassig uberwacht werden Dies ermoglicht das fruhzeitige Erkennen eines neuen Brandes und dessen Bekampfung im Anfangsstadium Auch geloschte Brandzonen sind zu uberwachen da sie jederzeit wieder neu beginnen konnen zu brennen Dies geschieht hauptsachlich weil Warmeinseln die beim Loschen stehen geblieben sind sich wegen der geringen Warmeleitfahigkeit der Gesteine jahrelang halten konnen Eine grossflachige Uberwachung ist mit satellitenbasierten Methoden denkbar Die Uberwachung einzelner Brandzonen kann auch durch wiederholte Befahrung mit Einsatz entsprechender Messtechnik Temperaturen Gasmessungen geophysikalische Messungen gewahrleistet werden da sich die Brandzonen nur relativ langsam bewegen Das Risiko untertagiger Kohleflozbrande wird durch ein fest installiertes Sensorsystem begrenzt da so rechtzeitig Gegenmassnahmen ergriffen werden konnen Umweltauswirkungen BearbeitenDie spontanen Kohleflozbrande haben erhebliche Umweltauswirkungen durch die Produktion von Treibhausgasen sowohl in globaler Sicht als auch regional und lokal Neben der Produktion toxischer Gase sind die landschaftsverandernden Folgen der Bergsenkungen besonders relevant Globale Umweltauswirkungen Bearbeiten Neben dem Verlust an Brennstoff entstehen bei Kohleflozbranden Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid Kohlenstoffmonoxid Schwefeldioxid und Methan in der Grossenordnung des Ausstosses des deutschen Autoverkehrs Es handelt sich demnach bei den spontanen und unkontrollierten Kohlebranden um ein auch in dieser Hinsicht durchaus relevantes Umweltproblem Das deutsche Umweltministerium gab in einer Grossen Anfrage Drucksache 15 3740 16 im Juni 2005 zu Protokoll dass es die Frage untersuche ob die Kosten fur das oft jahrelang andauernde Loschen der Kohlebrande nicht zum Teil uber die vermiedenen Treibhausgas Emissionen mit Hilfe des Clean Development Mechanism CDM des Kyoto Protokolls refinanziert werden konnen Regionale und lokale Umweltauswirkungen Bearbeiten Die Anpassungsstrategien von Tieren und Pflanzen auf Kohlebrande hangen von der Dauer des Ereignisses und dem Umfang des davon betroffenen Gebietes ab Des Weiteren sind geomorphologische Anderungen zu erwarten So treten Spalten an der Erdoberflache auf durch die Volumenreduzierung des Kohleflozes kann es zu Einbruchen und Hangrutschungen kommen Die Reste der verbrannten Kohle konnen bei grossflachigen Kohlebranden wie im Powder River Basin in den USA landschaftsbildend werden Centralia Pennsylvania Bearbeiten Die Biologin Tobin Janzen 17 untersuchte die Wirkung des 1962 in Centralia Pennsylvania ausgebrochenen oberflachennahen Brandes einer Anthrazit Kohlemine auf den Bestand von Bodenbakterien Aktuell sind ungefahr 1 2 Quadratkilometer betroffen Gekennzeichnet wird die untersuchte Flache dadurch dass aus der wandernden Brandzone heisse Gase entweichen Dies fuhrt zum raschen Wechsel der Bodentemperatur sowie der Bodenbiologie und chemie Die Vielfalt der Bodenbakterien nahm erwartungsgemass mit steigender Temperatur 47 C bis 75 7 C stark ab Dafur konnte das thermophile Bakterium Geobacillus thermoleovorans das im Temperaturbereich zwischen 45 C und 85 C mit einem Wachstumsoptimum bei 70 C lebt nachgewiesen werden Ausserdem gab es Anzeichen fur Schwefelbakterien und Bakterien die die Nitrifikation von Ammoniak NH3 bzw Ammonium Ionen NH4 zu Nitrat NO3 betreiben Abraumhalden Anna 1 und Anna 2 Bearbeiten Die Bergehalde Anna 1 in Alsdorf der ehemaligen Grube Anna hat eine Flache von 41 Hektar ist bis zu 75 Meter hoch und wird seit etwa 1850 benutzt Das Besondere an ihr ist dass es dort seit Mitte des vorigen Jahrhunderts wandernde Schwelbrande gibt In der Halde Anna 2 ahnlich alt aber nur 26 Hektar gross gibt es ebenfalls verdeckte Brande Dies fuhrt dazu dass auf den Halden ein besonderes Mikroklima existiert das auch wegen der mit dem Brand verbundenen Gefahr die Halden zu einem unberuhrten und seltenen Biotop gemacht hat Auf Anna 1 konnten viele Insekten und Spinnenarten mediterraner Herkunft beobachtet werden Diese uberstehen den kalten Winter in der Region weil durch den Brand die Bodentemperatur erhoht ist Dazu gehoren zum Beispiel die Wespenspinne und die Blauflugelige Odlandschrecke 18 Torfbrande BearbeitenIn der freien Natur also in Mooren kommen Torfbrande durch Selbstentzundung ausserst selten vor Obwohl die Oberflachentemperatur in einem Hochmoor durch Sonneneinstrahlung auf bis zu 77 C steigen kann und austretende Faulgase wie Methan sich entzunden konnten sind keine Moorbrande durch Selbstentzundung belegt Die geringe Lagerungsdichte und die gute Durchluftung trockener Torfmoose lassen keinen Warmestau Bodenhorizonte zu Schon in geringen Tiefen erreichen die Bodentemperaturen selbst im Sommer nicht die Selbstentzundungstemperaturen Auch sind die Temperaturschwankungen im Tagesgang durch nachtliche Ausstrahlung bei klarem Himmel betrachtlich und konnen Bodenfroste von September bis Juni ermoglichen In den Tropen und Subtropen sind jedoch Schwelbrande in tieferen Bodenschichten belegt Besonders in periodischen Trockenzeiten oder lang anhaltenden Durren treten in anmoorigen Boden oder Moorboden bzw Sedimenten Westafrikas anomal erhohte Bodentemperaturen auf Diese Uberhitzungen von bis zu 600 C konnen dort auftreten wo Sedimente Torfschichten uberlagern und einen Warmestau zulassen Selbstentzundungen an der Oberflache von Boden mit hohem organischen Anteil sind nicht belegt wenngleich nicht ausgeschlossen werden kann dass Flachenbrande durch eine exotherme Reaktion von Boden mit hohem organischem Anteil ausgelost werden konnten Literatur BearbeitenR Boekemeier H Wang L Zhu S Elleringmann Hoellenfahrt durch China In GEO 9 2002 Hamburg S 21 29 C Buhrow G Lippmann M T Stottner Kohlebrande in der Volksrepublik China In Gluckauf 10 2004 S 468 494 E Roloff Feuer ausser Kontrolle An vielen Orten brennen Kohlefloze und sind kaum zu loschen In Suddeutsche Zeitung 19 Mai 2010 S 16 Thomas Wundrich Schutzzielorientierte Systematiken zur nachhaltigen Bewaltigung oberflachennaher Kohleflozbrande Wuppertal 2012 DNB 103574919X Dissertation Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kohleflozbrande Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kohlefeuerforschung Plattform englisch Chinesisch Deutsches Forschungsprojekt Memento vom 20 Marz 2014 im Internet Archive englisch Kohlebrandforschung bei HarbourDom Mitteilung der GeoUnion Inferno in der Unterwelt Brennende Kohlefloze Feuer unter der Erde sueddeutsche de 17 Januar 2008 Hollenfeuer Leben auf heissen Kohlen bei arte tvEinzelnachweise Bearbeiten Richtlinien fur die Zulassung von Kohlen und Kokshalden im Bereich der Bergaufsicht Rundverfugung vom 9 Dezember 1971 Ziffer 4 22 4 223 Understanding self ignition of coal Memento vom 19 Mai 2006 im Internet Archive PDF Datei 642 kB Neue Theorie Kohlefeuer soll Titanic Katastrophe ausgelost haben In Spiegel online 8 November 2004 abgerufen am 25 November 2013 Transport Canada Notice To Shipmasters Loading Coal Memento vom 5 Februar 2013 im Internet Archive Klaus Sieg In des Teufels schwarzer Kuche In VDI nachrichten 14 Oktober 2011 ISSN 0042 1758 S 3 John Beauge Remaining handful of residents can stay in Centralia for the rest of their lives settlement says In PennLive Central PA PA Media Group 30 Oktober 2013 abgerufen am 17 November 2013 John P Bluemle North Dakota s Clinker Emil Herzog Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbaues S 106f Kohle lasst Orangen bluhen pdf zwickau de abgerufen am 8 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2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kohlebrand amp oldid 232480379