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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Unter Permeabilitat von lateinisch permeare durchlassen wird in der Bodenkunde und Geotechnik die Durchlassigkeit von Boden und Festgestein fur Flussigkeiten oder Gase verstanden beispielsweise fur Grundwasser Erdol oder Erdgas Zur Quantifizierung der Permeabilitat K displaystyle K dient hierbei der Durchlassigkeitsbeiwert k f displaystyle k f auch kurz kf Wert genannt der gewohnlich fur flussiges Wasser bestimmt wird Schema von Boden mit unterschiedlicher Durchlassigkeit links ist die Permeabilitat hoher Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Durchlassigkeitsbeiwert 2 1 Wertebereiche 3 Eigenschaften und Einflussgrossen 4 Bestimmung 4 1 Messtechnisch 4 2 Rechnerisch aus der Kornverteilungskurve 5 Anwendung 5 1 Forderung von Erdol und Erdgas 5 2 Planung von Abdichtungs und Vergutungsinjektionen 6 Transmissibilitat und Transmissivitat 7 Siehe auch 8 Literatur 9 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDie Permeabilitat ist aus dem Darcyschen Gesetz abgeleitet und definiert als K Q h l A D p displaystyle K frac Q cdot eta cdot l A cdot Delta p nbsp Hierbei bedeuten K displaystyle K nbsp Permeabilitat in m Q displaystyle Q nbsp Fliessrate in m s h displaystyle eta nbsp Dynamische Viskositat des Fliessmediums in Ns m l displaystyle l nbsp durchstromte Lange des porosen Korpers in m A displaystyle A nbsp durchstromte Querschnittsflache des porosen Korpers in m D p displaystyle Delta p nbsp Druckdifferenz in Pa N m die sich nach dem Stromen einstellt Die Permeabilitat hangt nur von den Eigenschaften des durchstromten Mediums ab Materialkennwert denn das Produkt aus Fliessrate Q displaystyle Q nbsp und Viskositat h displaystyle eta nbsp bleibt konstant Q h konst displaystyle Q cdot eta text konst nbsp D h je niedriger die Viskositat desto hoher die Fliessrate und umgekehrt Da die Permeabilitat nicht von der Dichte beeinflusst wird die bei Gasen vom Druck abhangt ist sie gut fur Gase geeignet und wird daher haufig in der Erdgas und Erdolwirtschaft benutzt Die dynamische Viskositat ist im Bereich der Gultigkeit des Gasgesetzes vom Druck unabhangig eine Temperaturabhangigkeit ist immer gegeben Als SI Einheit fur die Permeabilitat ergibt sich m Eine weitere gebrauchliche Masseinheit ist das Darcy benannt nach dem franzosischen Wissenschaftler Henry Darcy 1803 1858 der 1856 das Fliessen von Wasser durch Kiesbettungen untersucht hat 1 D a r c y 9 869 23 10 13 m 2 10 12 m 2 displaystyle 1 mathrm Darcy 9 86923 cdot 10 13 mathrm m 2 approx 10 12 mathrm m 2 nbsp Da 1 Darcy eine relativ hohe Permeabilitat ist werden in der Geotechnik und im Bergbau oft das Millidarcy mD oder die SI Einheit µm verwendet Durchlassigkeitsbeiwert BearbeitenAuch der Durchlassigkeitsbeiwert bzw die hydraulische Leitfahigkeit quantifiziert die Durchlassigkeit von Boden oder Fels jedoch gehen hier zusatzlich die Dichte und die Viskositat des durchstromenden Fluids ein k f K r g h Q l r g A D p displaystyle k f frac K cdot rho cdot g eta frac Q cdot l cdot rho cdot g A cdot Delta p nbsp Hierbei bedeuten k f displaystyle k f nbsp Durchlassigkeitsbeiwert in m s r displaystyle rho nbsp Dichte des Fluids bei Wasser 1000 kg m g displaystyle g nbsp Erdbeschleunigung 9 81 m s h displaystyle eta nbsp Dynamische Viskositat des Fluids bei Wasser 10 3 Ns m Der Durchlassigkeitsbeiwert wird meist fur stromende Flussigkeiten Wasser verwendet also in den Bereichen Wasserwirtschaft und Wasserbau Da bei inkompressiblen Flussigkeiten r konst displaystyle rho text konst nbsp vorausgesetzt werden kann lasst sich der Durchlassigkeitsbeiwert auch vereinfacht schreiben als k f Q l A D h displaystyle k f frac Q cdot l A cdot Delta h nbsp mit der Hohendifferenz D h displaystyle Delta h nbsp uber die die Stromung erfolgt Sofern nicht anders angegeben beziehen sich die in der Literatur angegebenen Werte fur k f displaystyle k f nbsp ublicherweise auf Wasser Ist der Durchlassigkeitsbeiwert fur ein mit Wasser durchstromtes Medium bekannt dann lasst sich die Durchlassigkeit dieses Mediums fur andere Stoffe berechnen s u Bestimmung der Permeabilitat Wertebereiche Bearbeiten Durchlassigkeitsbeiwertenach DIN 18130 Wasser Durchlassigkeit gt 10 2 m s sehr stark durchlassig10 2 bis 10 4 m s stark durchlassig10 4 bis 10 6 m s durchlassig10 6 bis 10 8 m s schwach durchlassig10 8 bis 10 9 m s sehr schwach durchlassig lt 10 9 m s nahezu vollig wasserundurchlassigLockergestein Durchlassigkeitsbeiwert Wasser reiner Kies 10 1 bis 10 2 m s1grobkorniger Sand um 10 3 m s1mittelkorniger Sand 10 3 bis 10 4 m s1feinkorniger Sand 10 4 bis 10 5 m s1schluffiger Sand 10 5 bis 10 7 m s1toniger Schluff 10 6 bis 10 9 m s1Ton 10 7 bis 10 12 m s Die Grenze zwischen einem durchlassigen und einem undurchlassigen Boden liegt etwa bei 10 6 m s Eigenschaften und Einflussgrossen BearbeitenDie Durchlassigkeit von Boden hangt in erster Linie von ihrer Porositat ab die von Fels von seiner Porositat und oder seiner Kluftigkeit Die Porositat von Boden wiederum hangt ab von den Korngrossen ihrer Verteilung und damit vom Porenvolumen des Bodens Durchlassigkeit und Durchlassigkeitsbeiwert quantifizieren in ahnlicher Weise die Fliessrate Q displaystyle Q nbsp durch ein durchlassiges Medium in Abhangigkeit von der Druckdifferenz D p displaystyle Delta p nbsp unterschiedlich sind nur ihre Einheiten Bei der Durchlassigkeit ist es eine Flache m Beim Durchlassigkeitsbeiwert ist es eine Geschwindigkeit m s Beide Grossen konnen richtungsabhangig sein und werden dann als Tensoren dargestellt Ausserdem sind beide Grossen konstant uber die Fliessrate Q displaystyle Q nbsp sofern die folgenden Bedingungen erfullt sind Laminare Stromung Keine Wechselwirkung zwischen Gesteinsoberflache und fliessendem Medium Nur eine Phase im Porenraum bei hundertprozentiger Sattigung mit dieser Phase Bestimmung BearbeitenMesstechnisch Bearbeiten nbsp Bestimmung von FlussigkeitspermeabilitatenIn gesteinsphysikalischen Laboratorien wird die Permeabilitat routinemassig an zylindrischen Proben mit einem Durchmesser von 30 mm und einer Lange von 40 bis 80 mm bestimmt in den USA sind fur Routinemessungen Proben von 1 Zoll 2 54 cm 1 1 2 Zoll gebrauchlich Fur Untersuchungen bei denen es auf ein grosses Porenvolumen ankommt beispielsweise relative Permeabilitat sind auch Probendurchmesser von 40 mm ublich Die Orientierung der Proben ist standardmassig parallel zur Schichtung Ein Sonderfall ist die Bestimmung der Permeabilitatsanisotropie an Wurfeln von 30 oder 40 mm Kantenlange Diese sind so aus dem Kernmaterial herauszuarbeiten dass zwei Flachen parallel zur Schichtung orientiert sind und somit Daten parallel und senkrecht zur Schichtung an einer Probe bestimmt werden konnen Mit der skizzierten Messanordnung wird k f displaystyle k f nbsp fur Wasser bestimmt k f Q l A h 1 h 2 displaystyle k mathrm f frac Q cdot l A cdot h 1 h 2 nbsp Symbole aus Skizze und wie bei den obigen Formeln K displaystyle K nbsp lasst sich dann uber die dynamische Viskositat h displaystyle eta nbsp des Wassers und seine Dichte r displaystyle rho nbsp berechnen K k f h r g displaystyle K frac k mathrm f cdot eta rho cdot g nbsp Ist der Durchlassigkeitsbeiwert k f displaystyle k f nbsp fur das mit Wasser durchstromte Medium experimentell bestimmt so kann man aus der eben genannten Beziehung den Durchlassigkeitsbeiwert dieses Mediums fur andere Fluide z B fur Erdol durch Einsetzen von deren Dichte und dynamischer Viskositat berechnen K g k f h r konst k f 2 k f 1 r 2 h 1 r 1 h 2 displaystyle begin aligned K cdot g amp frac k mathrm f cdot eta rho text konst Rightarrow k mathrm f2 amp k mathrm f1 cdot frac rho 2 cdot eta 1 rho 1 cdot eta 2 end aligned nbsp oder unter Verwendung der kinematischen Viskositat n displaystyle nu nbsp n h r displaystyle nu frac eta rho nbsp dd k f 2 k f 1 n 1 n 2 displaystyle Rightarrow k mathrm f2 k mathrm f1 cdot frac nu 1 nu 2 nbsp Rechnerisch aus der Kornverteilungskurve Bearbeiten Fur Boden besteht die Moglichkeit den Durchlassigkeitsbeiwert k f displaystyle k f nbsp fur Wasser in m s aus der Kornverteilungskurve abzuschatzen Hazen 1893 1 k f 0 011 6 d w 2 0 011 6 d 10 2 displaystyle k mathrm f approx 0 0116 cdot d mathrm w 2 approx 0 0116 cdot d 10 2 nbsp Hierbei bedeuten d w displaystyle d w nbsp Wirksamer Korndurchmesser in mm d 10 displaystyle d 10 nbsp Korndurchmesser fur den Gewichtsanteil m 10 der Kornverteilungskurve Diese Abschatzung gilt nur unter der Voraussetzung dass der Ungleichformigkeitsgrad C u d 60 d 10 lt 5 displaystyle C u d 60 d 10 lt 5 nbsp ist gleichformiger Boden Nach Beyer ist k f C d 10 2 displaystyle k mathrm f approx C cdot d 10 2 nbsp C displaystyle C nbsp ist ein Beiwert der vom Ungleichformigkeitsgrad abhangt C f C u displaystyle C f C u nbsp Fur bestimmte C u displaystyle C u nbsp ist C 0 011 6 displaystyle C 0 0116 nbsp sodass die Formel mit der von Hazen ubereinstimmt Anwendung BearbeitenAngewendet werden diese Materialparameter dann wenn Boden oder Fels von Flussigkeiten oder Gasen durchstromt werden Grundwasser stromungen Trinkwassergewinnung Gewinnung von Erdol oder Erdgas Berechnungen des Wasserandrangs an Bauwerken und Tunneln Ermittlung der Dichtigkeit von Dammen und Deichen auch bei kontaminierten Boden und der Verpressung von Kohlendioxid Forderung von Erdol und Erdgas Bearbeiten Fur die Wirtschaftlichkeit der Forderung von Erdol und Erdgas ist die Produktionsrate eine wichtige Einflussgrosse Sie hangt u a von der Permeabilitat der geologischen Formationen ab aus denen diese Rohstoffe gefordert werden Da jedoch auch der Weltmarktpreis mit uber die Wirtschaftlichkeit entscheidet lassen sich hier keine dauerhaft gultigen Grenzwerte angeben Planung von Abdichtungs und Vergutungsinjektionen Bearbeiten Fur die Planung von Injektionen zur Abdichtung und oder zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Lockergesteinen ist die Kenntnis uber die hydraulischen Eigenschaften bedeutend Transmissibilitat und Transmissivitat BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite unter Transmissibilitat vs Transmissivitat angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Transmissibilitat T K displaystyle T mathrm K nbsp ist definiert als Produkt aus Permeabilitat K displaystyle K nbsp und der Machtigkeit M displaystyle M nbsp der Wasser fuhrenden Boden oder Gesteinsschicht Aquifer T K K M displaystyle T mathrm K K cdot M nbsp Analog dazu wird die Transmissivitat T k displaystyle T mathrm k nbsp definiert als Produkt aus Durchlassigkeitsbeiwert k f displaystyle k f nbsp und Machtigkeit T k k f M displaystyle T mathrm k k mathrm f cdot M nbsp Besteht der Aquifer aus i Schichten mit unterschiedlichen Durchlassigkeiten und Machtigkeiten dann werden die jeweiligen Produkte addiert T k k f 1 M 1 k f 2 M 2 k f 3 M 3 k f i M i displaystyle T k k mathrm f1 cdot M 1 k mathrm f2 cdot M 2 k mathrm f3 cdot M 3 ldots k mathrm fi cdot M mathrm i nbsp Aus letzter Formel wird der Zweck der beiden Grossen deutlich sie stellen die Integrale der jeweiligen Durchlassigkeitswerte K displaystyle K nbsp oder k f displaystyle k f nbsp uber die Aquifer Machtigkeit dar Dies berucksichtigt dass die Durchlassigkeit meist nicht uber die gesamte Hohe des Aquifers gleich ist der Aquifer ist inhomogen bezuglich seiner Durchlassigkeit Wegen des gemeinsamen Faktors M displaystyle M nbsp besteht zwischen den beiden Grossen die gleiche Beziehung wie zwischen k f displaystyle k f nbsp und K displaystyle K nbsp T k T K k f K r g h displaystyle frac T mathrm k T mathrm K frac k mathrm f K frac rho cdot g eta nbsp Die gebrauchlichere der beiden Grossen ist in Anlehnung an die DIN die Transmissivitat da sie fur die Gewinnung von Grundwasser als Trinkwasser eine wichtige Rolle spielt Die Transmissivitat wird uberwiegend uber einen Pumpversuch ermittelt Dabei erhalt man jedoch nur die Gesamt Transmissivitat und keine Angaben uber die o g Inhomogenitaten bezuglich der Durchlassigkeit des Aquifers Anmerkungen Die Transmissibilitat wird auch in der Augenoptik als Durchlassigkeitsmessgrosse fur Kontaktlinsen benutzt Hier gibt sie an wie viel Sauerstoff in cm s bei 1 mmHg beidseitigem Druck eine Flache von 1 cm einer Membran durchstromt Siehe Permeabilitat Materie Barrer Als Transmissivitat wird oft wissenschaftlich salopp der in der Physik benutzte Transmissionsgrad bezeichnet Siehe auch BearbeitenHydraulisches Potential Permeation Diffusion Brunnenformel nach Dupuit ThiemLiteratur BearbeitenA Hazen Some Physical Properties of Sands and Gravels with Special Reference to their Use in Filtration 24th Annual Report Massachusetts State Bureau of Health Publ Doc 34 1893 S 539 556 Bernward Holting Wilhelm G Coldewey Hydrogeologie Einfuhrung in die Allgemeine und Angewandte Hydrogeologie 6 Auflage Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen 2005 ISBN 3 8274 1526 8 Einzelnachweise Bearbeiten kf Wert Bestimmung aus Siebkornanalyse Memento vom 26 Juni 2007 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Permeabilitat Geowissenschaften amp oldid 236040644