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Die Transmissivitat gelegentlich auch als Transmissibilitat bezeichnet 1 ist ein Begriff aus der Hydrogeologie Sie ist ein Mass fur die Fahigkeit eines Grundwasserleiters Wasser zu transportieren und eng mit dem Durchlassigkeitsbeiwert dem sogenannten k f displaystyle k f Wert verbunden Im Gegensatz zu diesem ist sie eine Eigenschaft des gesamten Grundwasserleiters und nicht nur eine Materialeigenschaft des Untergrunds Das Konzept der Transmissivitat wurde 1935 von Charles Vernon Theis unter der Bezeichnung Transmissibilitatskoeffizient eingefuhrt 2 3 und kann beispielsweise uber Pumpversuche bestimmt werden Definition BearbeitenFur einen horizontal liegenden Grundwasserleiter aus einem isotropen porosen Medium mit konstanter Machtigkeit M displaystyle M nbsp ist die Transmissivitat T displaystyle T nbsp definiert als 4 T k f M displaystyle T k f cdot M nbsp Hierbei bezeichnet k f displaystyle k f nbsp den Durchlassigkeitsbeiwert des Mediums in Meter pro Sekunde Ist der Grundwasserleiter schichtig aufgebaut so ergibt sich die Transmissivitat des gesamten Grundwasserleiters als die Summe der Transmissivitaten der einzelnen Schichten 2 Besteht der Leiter also aus n displaystyle n nbsp Schichten jeweils mit Machtigkeiten M 1 M 2 M n displaystyle M 1 M 2 dots M n nbsp und Durchlassigkeitsbeiwerten k f 1 k f 2 k f n displaystyle k f 1 k f 2 dots k f n nbsp so ist T i 1 n T i i 1 n k f i M i displaystyle T sum i 1 n T i sum i 1 n k f i cdot M i nbsp Die Einheit der Transmissivitat ist Quadratmeter pro Sekunde Als Kurzel findet sich neben T displaystyle T nbsp auch noch T G W displaystyle T GW nbsp 1 Bestimmung der Transmissivitat BearbeitenNeben der direkten Berechnung der Transmissivitat uber die Bestimmung der Machtigkeit des Grundwasserleiters und des k f displaystyle k f nbsp Wertes des Gesteins bestehen unter anderem folgende Moglichkeiten Fur gespannten Grundwasserleitern uber die Brunnenformel nach Dupuit Thiem Fur ungespannte Grundwasserleiter existiert das darauf aufbauende Korrekturverfahren nach Jacob 5 Uber das Einschwingverfahren Dabei wird der Wasserpegel im Brunnen per Druckluft abgesenkt Nach losen des Druckes kann aus dem Schwingverhalten des Wasserpegels auf die Transmissivitat geschlossen werden 6 Fur instationaren Stromungsverhaltnissen existiert das Theis Verfahren 5 und das Geradlinienverfahren von Cooper und Jacob Einzelnachweise Bearbeiten a b Bernward Holting Wilhelm Georg Coldewey Hydrogeologie Einfuhrung in die Allgemeine und Angewandte Hydrogeologie 8 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 8274 2353 5 S 33 doi 10 1007 978 3 8274 2354 2 a b Helmut Prinz Roland Strauss Ingenieurgeologie 5 bearbeitete und erweiterte Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2011 ISBN 978 3 8274 2472 3 S 90 91 Horst Robert Langguth Rudolf Voigt Hydrogeologische Methoden 2 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2004 ISBN 3 540 21126 8 S 206 Gunnar Nutzmann Hans Moser Elemente einer analytischen Hydrologie Prozesse Wechselwirkungen Modelle Springer Spektrum Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 00310 4 S 91 92 doi 10 1007 978 3 658 00311 1 a b Bernward Holting Wilhelm Georg Coldewey Hydrogeologie Einfuhrung in die Allgemeine und Angewandte Hydrogeologie 8 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 8274 2353 5 S 290 doi 10 1007 978 3 8274 2354 2 Helmut Prinz Roland Strauss Ingenieurgeologie 5 bearbeitete und erweiterte Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2011 ISBN 978 3 8274 2472 3 S 96 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Transmissivitat Hydrogeologie amp oldid 171637051