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Dieser Artikel befasst sich mit der Schlacht des Ersten Weltkrieges von 1916 Zu anderen Bedeutungen siehe Belagerung von Verdun Die Schlacht um Verdun war ein Gefecht wahrend des Ersten Weltkrieges zwischen Deutschland und Frankreich Sie begann am 21 Februar 1916 und endete am 19 Dezember 1916 ohne Erfolg der Deutschen Nach der Marneschlacht und dem sich hinziehenden Stellungskrieg hatte die deutsche Oberste Heeresleitung erkannt dass ihr die Moglichkeit zur strategischen Initiative allmahlich zu entgleiten drohte Die deutsche Heeresleitung entschied sich daher fur einen Angriff auf Verdun um den Krieg an der Westfront wieder in Bewegung zu bringen Unter anderem sollte durch den Angriff das auf franzosischem Boden kampfende britische Expeditionskorps dazu gebracht werden von seinen Bundnisverpflichtungen abzufallen Als Ziel der Offensive wahlte man die Festung Verdun Die Schlacht markiert einen Hohepunkt der grossen Materialschlachten des Ersten Weltkrieges Obwohl die im Juli 1916 begonnene Schlacht an der Somme mit deutlich hoheren Verlusten verbunden war wurden die monatelangen Kampfe vor Verdun zum deutsch franzosischen Symbol fur die tragische Ergebnislosigkeit des Stellungskriegs Verdun gilt heute als Mahnmal gegen kriegerische Handlungen und dient der gemeinsamen Erinnerung und vor der Welt als Zeichen der deutsch franzosischen Aussohnung Schlacht um VerdunTeil von Erster WeltkriegDie Ruckeroberung von Fort Douaumont am 24 OktoberDatum 21 Februar bis 19 Dezember 1916Ort Verdun FrankreichAusgang Franzosischer SiegKonfliktparteienDritte Franzosische Republik Frankreich Deutsches Reich Deutsches ReichBefehlshaberDritte Franzosische Republik Joseph JoffreDritte Franzosische Republik Henri Philippe PetainDritte Franzosische Republik Robert Nivelle Deutsches Reich Erich von FalkenhaynDeutsches Reich Kronprinz WilhelmDeutsches Reich Schmidt von KnobelsdorfDeutsches Reich Max von GallwitzTruppenstarkeinsgesamt 75 Divisionen insgesamt 50 DivisionenVerlusteca 377 000 540 000 ca 337 000 434 000 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Auftakt 2 1 Operation Gericht 2 2 Die Festung Verdun 2 3 Vorbereitung der deutschen Offensive 2 4 Franzosische Reaktion 3 Die Schlacht 3 1 Februar 3 1 1 Festigung der franzosischen Front durch General Petain 3 2 Marz 3 3 April 3 4 Mai 3 5 Juni 3 6 Juli bis Oktober 3 6 1 Beginn der franzosischen Offensive 3 7 November bis Dezember 4 Nachwirkungen 4 1 Verluste 4 2 Die Holle von Verdun 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenMit der deutschen Niederlage an der Marne und dem anschliessenden Wettlauf zum Meer der mit der ersten Flandernschlacht endete kam es zu einem Wendepunkt im Krieg Da keine der Kriegsparteien in der Lage war einen Durchbruch zu erzielen entwickelte sich der Bewegungskrieg zum Stellungskrieg Auf beiden Seiten wurde ein ausgedehntes Netz von Verteidigungsgraben errichtet das sich von Flandern bis in die Schweiz erstreckte 1 Auftakt BearbeitenOperation Gericht Bearbeiten Kurz vor Weihnachten 1915 legte Erich von Falkenhayn dem Kaiser ein Memorandum vor in dem er seine Plane fur einen Sieg uber die Entente umriss In ihr wurden alle strategisch in Frage kommenden Optionen erortert Dabei kam er zu dem Schluss dass Grossbritannien als die treibende Kraft der Triple Entente aus dem Krieg gedrangt werden musse Aus diesen Uberzeugungen heraus wurde ein weiteres Vorgehen sowohl gegen Italien als auch gegen Russland ausgeschlossen Auch andere Kriegsschauplatze im Nahen Osten in der Turkei oder in Griechenland schieden wegen ihrer geringen strategischen Bedeutung aus Somit blieb Frankreich als einziger Ort fur eine Offensive ubrig Falkenhein argumentierte dabei Frankreich ist in seinen Leistungen bis nahe an die Grenze des noch Ertraglichen gelangt ubrigens in bewundernswerter Aufopferung Gelingt es seinem Volk klar vor Augen zu fuhren dass es militarisch nichts mehr zu hoffen hat dann wird die Grenze uberschritten England sein bestes Schwert aus der Hand geschlagen werden Erich von Falkenhayn 2 A 1 Falkenhayn hoffte dass auf den Zusammenbruch des franzosischen Widerstands der Ruckzug der britischen Streitkrafte folgen wurde Als Angriffsziel zog er die Befestigungen um Belfort und Verdun in Erwagung Aufgrund der militarisch eher unbedeutenden Lage Belforts in der Nahe der deutsch franzosischen Grenze gab Falkenhayn Verdun den Vorzug 3 Nachdem die deutsche Offensive nach den Grenzschlachten im September 1914 bei Saint Mihiel einen Frontkeil gebildet hatte stellte dieser eine standige Bedrohung fur die franzosischen Verteidiger dar Dadurch konnte die deutsche 5 Armee unter Wilhelm von Preussen von drei Seiten angreifen wahrend das franzosische Oberkommando GQG gezwungen war von anderen wichtigen Frontabschnitten Truppen abzuziehen und uber den schmalen Korridor zwischen Bar le Duc und Verdun an den angegriffenen Abschnitt zu verlegen 4 Der deutsche Plan sah vor die Offensive zunachst mit einem Vorstoss der 5 Armee unter Kronprinz Wilhelm vom Ostufer der Maas zu beginnen Ein gleichzeitiger Angriff auf beiden Seiten des Flusses wurde von Falkenhayn ausgeschlossen Er begrundete seine Entscheidung damit das die Truppen frontal gegen eine starke gut ausgebaute Stellung hatten anrennen mussen Ware der Angriff dort gescheitert hatte die Gefahr einer dauerhaften Entblossung der Flanke am Ostufer bestanden da nicht genugend Truppen vorhanden waren um den Versuch zu wiederholen Um die Bedingungen auf der Westseite des Flusses zu verbessern wurde beschlossen den Angriff auf der Ostseite abzuwarten Falkenhayn rechnete mit einem grossen Anfangserfolg worauf die Franzosen wahrscheinlich gezwungen waren die nachstgelegenen Truppen auf dem Westufer einzusetzen um ihn aufzuhalten Die Regelung die Angriffe zeitversetzt zu starten hatte den Vorteil dass die Truppen die fur die Operation westlich des Flusses vorgesehen waren im Falle einer feindlichen Entlastungsoffensive an einem anderen Teil der Front zur Verfugung standen 5 Die Festung Verdun Bearbeiten Hauptartikel Fester Platz Verdun Obwohl bereits zu romischen Zeiten befestigt gehen die Verteidungsanlagen von Verdun auf die Zeit nach dem Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 71 zuruck Der franzosische Festungsbauer Raymond Adolphe Sere de Rivieres fliesst ab 1874 einen Ring aus 40 Forts und 20 Werken um die Stadt errichten Die vordere franzosische Verteidigungslinie zog sich bei Brabant durch den Sudwestgipfel des Waldes von Consenvoye Caures Haumont Willerwald und Herbebois Die zweite Stellung etwa 3 km hinter der ersten verlief von Samogneux uber Hohe 344 durch den Chaumewald und ostlich des Cauriereswaldes nach Suden bis zum Dorf Bezonvaux Die dritte Stellung verlief uber die Cote de Talou du Poivre das Dorf Vouvemont sowie die Hohe 378 Die Hauptverteidigungstellung mit Fort Douaumont befand sich 2 km von Hohe 378 entfernt Hinter der Hauptlinie folgte die innere Befestigung zu denen die Forts Bellville St Michel Souville und Tavannes gehorten Anfang 1915 waren die Verteidigungsanlagen von Verdun durch die deutsche Haubitze Dicke Berta getestet wurden Das Ergebnis Die Befestigungen hielten direkten Treffern stand Die Truppen im Inneren waren zwar psychisch und physisch erschuttert aber dennoch kampfbereit Marschall Joffre immer noch unter dem Eindruck der Niederlage von Namur und Luttich uberredete die Regierung in Paris jedoch zu einer Neubewertung von Verdun In dem Bericht der dem Prasidenten zur Genehmigung vorgelegt wurde wurde zwar festgestellt dass die Befestigungen durchaus einigen Wert besassen dennoch wurde entschieden die Verteidigungsanlagen nach und nach abzubauen Das GQG unter Joffre erklarte Verdun am 5 August 1915 offiziell zum Zentrum der Region fortifiee de Verdun RFV Befestigte Region von Verdun Die Entscheidung kam fur viele Offiziere uberraschend und die Unzufriedenheit uber den Zustand der Festungsanlagen von Verdun wuchs stetig an Als General Petain im Februar 1916 das Kommando uber Verdun erhielt erklarte er Die Erfahrung der letzten Kampfe hat die Widerstandsfahigkeit der Festungen bewiesen die Festungen konnen und sollten daher uberall dort eingesetzt werden wo sie vorhanden sind Schliesslich machte er sich daran die Verteidungsanlagen wider aufzurusten 6 7 Vorbereitung der deutschen Offensive Bearbeiten nbsp Erich von FalkenhaynIn Vorbereitung auf die folgende Operation wurden von deutschen Militaringenieuren mehrere neue Bahnlinien und Bahnhofe gebaut Dutzende kleiner Dorfer in diesem Sektor wurden evakuiert wobei Gebaude entweder in Beschlag genommen oder abgerissen wurden um Quartiere und andere Einrichtungen fur mehr als 140 000 Soldaten herzurichten Auf einer Lange von uber 13 km wurden 1 220 Geschutze zusammengezogen die mit einem Vorrat von 2 5 Mio Granaten ausgestattet waren 8 Die Luftstreitkrafte bestanden aus den Kampfgeschwadern der Obersten Heeresleitung Kagohl I und II die jeweils mit zwei zusatzlichen Kampfstaffeln Kastas und zehn Feldflieger Abteilungen verstarkt wurden 9 Am Ostufer der Maas sollten am ersten Angriffstag sechs Divisionen den ersten Angriff tragen Das VII Reserve Korps unter General der Infanterie Hans von Zwehl mit der 13 und 14 Reserve Division zwischen Consenvoye bis Flabas Das XVIII Armee Korps unter General der Infanterie Dedo von Schenck mit der 21 und 25 Division in der Mitte Das III Armee Korps unter General der Infanterie Ewald von Lochow mit der 5 und 6 Division zwischen Ville und Gremilly Am linken Flugel auf der Woevre Ebene im Osten sollten sich das V Reserve Korps unter General der Infanterie Erich von Gundell mit der 9 und 10 Reserve Division das XV Armee Korps unter General der Infanterie Berthold von Deimling mit der 30 und 39 Division an den folgenden Tagen dem Angriff anschliessen Am Westufer der Maas sollte das VI Reserve Korps unter General der Infanterie Konrad Ernst von Gossler mit der 11 und 12 Reserve Division vorerst den Hauptangriff nur durch ihre Artillerie unterstutzen 7 Franzosische Reaktion Bearbeiten Trotz massivster Einwande von General Frederic Herr dem Befehlshaber von Verdun tat Joffre die Bedenken als unbegrundet ab A 2 Erst als im Januar eine Nachricht von Kronprinz Wilhelm an seine Truppen entdeckt wurde in der es um die Einnahme von Verdun bis Februar ging wurde Joffre hellhorig Das schlechte Wetter verhinderte nicht nur eine sorgfaltige deutsche Luftaufklarung sondern verschaffte den Franzosen Zeit sich auf einen Angriff vorzubereiten Als am 17 Januar das Wetter aufklarte entdeckte die franzosische Luftaufklarung keine neuen Annaherungsgraben Das Fehlen dieser Graben deutete darauf hin dass kein Angriff bevorstand Doch statt sichtbarer Graben hatten die Deutschen unterirdische Stollen angelegt um sich vor der feindlichen Luftaufklarung zu verstecken Dennoch liessen sich nicht alle Anzeichen fur eine bevorstehende Schlacht verbergen Berichte des Deuxieme Bureau zeigten dass die Deutschen begannen ihre Geschutze einzuschiessen Deserteure erzahlten von der Streichung samtlichen Fronturlaubs und ausserten Bedenken dass etwas Schreckliches bevorstehe Trotz dieser Alarmzeichen schien Paris kaum besorgt zu sein Wahrend Joffre Douglas Haig versicherte dass die Deutschen einen Angriff im Osten planten bestand das GQG darauf dass wenn es eine Offensive gabe diese im Artois oder in der Champagne stattfinden wurde Am 24 Januar schickt Joffre wahrscheinlich aufgrund der Intervention des franzosischen Kriegsministers Joseph Gallieni seinen Generalstabschef General Edouard de Castelnau nach Verdun Dort angekommen befahl er Herr die Befestigungsanlagen am Ostufer der Maas zu verstarken und einen Zwischengraben zwischen der ersten und zweiten Linie auszuheben Am 12 Februar schickte Joffre ihm schliesslich das VII und XXX Korps sowie die 51 und 72 Infanterie Reservedivision 10 11 Herr liess 3 Gruppen bildeten die jeweils einen Sektor verteidigen sollten Auf dem linken Ufer der Maas befand sich das VII Armee Korps unter Generalmajor Georges de Bazelaire bestehend aus der 29 Infanterie Division und der 67 Reserve Division Im Norden lag das XXX Armee Korps unter Generalmajor Paul Chretien bestehend aus der 14 Infanterie Division sowie der 51 und 72 Reserve Division Im Osten befand sich das II Armee Korps unter Generalmajor Denis Auguste Duchene bestehend aus der 3 4 und 132 Infanterie Division Als Reserve standen die 16 37 und 48 Infanterie Division zur Verfugung 7 Die Schlacht BearbeitenFebruar Bearbeiten nbsp Verdun mit umliegenden FortsAm Morgen des 21 Februar 1916 eroffneten die 1 220 deutschen Geschutze gleichzeitig das Feuer auf die franzosischen Stellungen und auf das Hinterland Der Hohepunkt des Beschusses war um 16 00 Uhr erreicht Wahrenddessen standen sechs deutsche Infanteriedivisionen zum Angriff bereit Die erste Angriffswelle begann um 17 00 Uhr Die deutschen Truppen hatten ausdruckliche Befehle zunachst das Gebiet nur zu erkunden die vordersten franzosischen Graben einzunehmen und sie gegen etwaige Gegenangriffe auszubauen Die deutschen Flieger beherrschten den Luftraum klarten franzosische Bereitstellungen auf bombardierten Batteriestellungen Flugplatze und Versorgungseinrichtungen Das VII Reservekorps unter General Johann von Zwehl stiess unter Missachtung dieser Weisungen zum Bois d Haumont vor den es nach funfstundigem Kampf einnehmen konnte Als General Schmidt von Knobelsdorf uber die deutschen Anfangserfolge informiert wurde ordnete er an Gut denn mal alles heute nehmen Das XVIII Armeekorps traf im Wald von Caures auf das 56 und 59 Jager Reserve Bataillon unter Oberstleutnant Emile Driant Trotz hoher Verluste durch das vorausgehende Sperrfeuer gelang es den Franzosen den deutschen Vorstoss aufzuhalten Am 22 Februar setzte das deutsche Heer seine Angriffe unbeirrt fort Die franzosischen Soldaten verteidigten sich in versprengten Widerstandsnestern konnten den deutschen Vormarsch jedoch nicht aufhalten Die beiden Jagerbataillone im Wald von Caures wurden nach Samogneux Beaumont en Auge und Ornes zuruckgedrangt Gleichzeitig gelang die Einnahme von Haumont pres Samogneux Am 23 Februar folgten heftige Gefechte um die Dorfer Brabant und Wavrille sowie den Herbebois Am 24 Februar wurde Beaumont en Verdunois eingenommen wobei franzosische MG Stellungen zahlreiche Angreifer toteten oder verwundeten Weiterhin wurden die Dorfer Brabant der Herbebois die Hohe 344 das Vaux Kreuz und die Walder Caures Chaume und Wavrille erobert Aufgrund des massiven deutschen Gelandegewinne insbesondere des dritten Korps befurchtete General Fernand de Cary dass die Truppen die den nordostlichen Sektor uber der Woevre Ebene verteidigten zusammenbrechen konnten Mit der Woevre Ebene in deutscher Hand drohte die franzosische Stellung am Ostufer der Maas in Gefahr zu geraten Daher ordnete de Cary um 19 00 Uhr einen Ruckzug auf die Maashohen an Der gleichzeitige Vorschlag von General Herr die rechte Seite der Maas zu raumen wurde von General Joffre abgelehnt Stattdessen entsandte er die 2 Armee unter General Petain sowie seinen Stabschef de Castelnau nach Verdun Am 25 Februar erreichten deutsche Einheiten das Dorf Louvemont Cote du Poivre und wurden von mehreren MG Nestern gestoppt Nach schwerem zweistundigem Kampf konnte es erobert werden Weiterhin richteten sich die deutschen Angriffe gegen das Dorf Bezonvaux Die Franzosen leisteten erbitterten Widerstand doch konnten die Deutschen das Dorf bis zum Einbruch der Nacht unter ihre Kontrolle bringen Am selben Tag gelang deutschen Soldaten in einem Handstreich die Einnahme des Forts Douaumont Das 4 brandenburgische Infanterie Regiment erhielt am 25 Februar den Befehl sich etwa einen Kilometer vor Fort Douaumont zu verschanzen um das Vorgehen des 2 Brandenburgischen Grenadier Regiments gegen das Dorf Douaumont zu unterstutzen Die Soldaten des Regiments arbeiteten sich jedoch eigenmachtig bis an das Fort heran und warfen die aussen verteidigende franzosische 37 Division zuruck Umzingelt ergaben sich die Franzosen ohne Kampf 7 12 Festigung der franzosischen Front durch General Petain Bearbeiten nbsp Philippe Petain um 1915Nach seiner Ankunft am 25 Februar wurde General Philippe Petain einen Tag spater zum Oberbefehlshaber von Verdun ernannt Trotz der katastrophalen Lage in der sich Petain befand war er entschlossen das Ostufer der Maas um jeden Preis zu verteidigen Durch ihr weites und schnelles Vorrucken hatten die Deutschen ihre eigene schwere Artillerie weit hinter sich gelassen Da es viel Zeit in Anspruch nahm sie wieder in Stellung zu bringen war die Infanterie der franzosischen Artillerie auf dem linken Ufer des Flusses ausgesetzt Anstelle der offensive a outrance beschloss er eine position de barrage zu schaffen einen gut organisierten Verteidigungswall entlang der Linie der Forts von Verdun Daher befahl er seinen Ingenieuren die fruher vernachlassigten und unbeachteten Forts wiederherzustellen und zu erweitern Zwischen dem 27 Februar und dem 6 Marz wurde eine tief gegliederte Verteidigung mit vier verschiedenen Linien errichtet Im hinteren Teil wurden die Forts des inneren Rings Tavannes Souville und Belleville durch ein Netz von Schutzengraben miteinander verbunden Zu den weiteren Massnahmen zahlte auch die effektivere Organisation des Nachschubs Er liess die Strasse von Bar le Duc nach Verdun zweispurig ausbauen wodurch 3 900 Transportfahrzeuge die Stadt erreichten 13 14 15 Marz Bearbeiten Wenige Tage nach der Einnahme des Fort Douaumont unternahmen die deutschen Truppen Angriffe auf das westlich gelegene Dorf Douaumont Unterstutzt durch MG Schutzen die sich in den Geschutzturmen des Forts verschanzt hatten griffen die Deutschen die franzosischen Stellungen im Dorf an wurden aber unter hohen Verlusten abgewiesen Der franzosische Widerstand sollte durch die immer nahere Verlegung der deutschen Artillerie an die Front gebrochen werden Bis zum 2 Marz konnten die Deutschen das Dorf Douaumont vollstandig besetzen Die auf dem Westufer befindliche franzosische Artillerie verhinderte mit ihrem Flankenfeuer einen weiteren Vormarsch ostlich der Maas Um dieses Hindernis auszuschalten beauftragte Falkenhayn General von Gossler und von Zwehl mit einem Angriff auf Cote de l Oie Ganserucken Cote de Poivre Pfefferrucken Hohe Toter Mann sowie Hohe 304 Am 6 Marz gingen die Deutschen nach starkem vorbereitendem Artilleriefeuer in zwei Spitzen zum Angriff gegen die franzosischen Stellungen am linken Maasufer uber Nach heftigen Gefechten stiessen die Deutschen zum Bois des Corbeaux Rabenwald und zum Bois de Cumieres vor Am 7 Marz gelang die Einnahme der Dorfer Regneville und Forges sowie der beiden Hohenstellungen Cote de l Oie und Cote de Poivre Am Abend des gleichen Tages hatten die deutschen Truppen einen Teil der Hohe 304 besetzt jedoch drangte sie ein entschlossener franzosischer Gegenangriff wieder zuruck Am 8 Marz hatten die Deutschen die Werke im Wald von Hardaumont und Teile des Dorfes Vaux eingenommen Anschliessend waren die Deutschen 250 bis 300 m an das Fort herangekommen Die Franzosen hielten jedoch ihre Stellung im Inneren des Forts und ihre Artillerie belegte von nun an die Hohenkuppe zur Seite der angreifenden Deutschen mit konstantem Feuer Am 9 Marz wurde die Falschmeldung verbreitet deutsche Truppen seien eingedrungen und das Fort sei gefallen Als dem deutschen Generalstab bewusst wurde dass die Einnahme des Fort de Vaux nicht geschehen war befahl er die tatsachliche Einnahme der Befestigung So unternahmen deutsche Truppen am 10 Marz 1916 mehrere Sturmangriffe die unter hohen Verlusten scheiterten Wahrend des gesamten Monats Marz zogen sich die zermurbenden und extrem brutalen Kampfe ohne klaren Ausgang hin Am 14 Marz eroberten die Deutschen den Hugel 265 der den westlichen Teil der Stellung von Mort Homme bildet aber es gelang ihnen nicht den ostlichen Teil den Hugel 295 einzunehmen Am 20 Marz wurden die Walder von Avocourt und Malancourt eingenommen und nach heftigen Kampfen konnte das Dorf Malancourt am 31 Marz erobert werden Die ausserst verlustreich verlaufenden Kampfe veranlassten das Oberkommando der 5 Armee zu einem Umdenken in seinem Vorgehen Um die Kampfe auf beiden Seiten der Maas besser zu koordinieren sollten jeweils zwei Verbande geschaffen werden Am Ostufer die Angriffsgruppe Ost unter General Bruno von Mudra und am Westufer Angriffsgruppe West unter General Max von Gallwitz 16 17 18 April Bearbeiten nbsp Die Uberreste des Dorfes Haucourt am Fusse der Hohe 304 nach der Eroberung durch deutsche TruppenDas Scheitern der Angriffsgruppe Ost ihr Ziel eine Linie von Ouvrage de Thiaumont bis Fleury Fort Souville und Fort de Tavannes zu erreichen veranlassten Falkenhayn Anfang April zur Uberlegung die Offensive zu beenden Optimistische Nachrichten dass die Franzosen kurz vor der Erschopfung stunden und zu einer grossen Offensive nicht mehr fahig seien liessen ihn jedoch wieder davon abrucken Insgesamt blieb die Frontlinie am Westufer der Maas entlang der Hohenzuge hangen und die Schlacht entwickelte sich im Verlauf der nachsten 30 Tage mehr und mehr zu einem reinen Artilleriegefecht Als Knobelsdorf von der schlechten Lage an der Front erfuhr pladierte er fur eine Ruckkehr zu Angriffen auf breiter Front mit unbegrenzten Zielen Falkenhayn stimmte zu und bis Ende April wurden weitere 21 Divisionen nach Verdun entsandt Am 5 April konnte das Dorf Haucourt und am 8 April Bethincourt erobert werden Auf dem rechten Ufer erreichten die Deutschen nach massiven Angriffen bei Vaux den Wald von Caillette und die Eisenbahnlinie Vaux Fleury wurden aber von der 5 Division zuruckgedrangt Am 9 April griffen die Deutschen auf beiden Seiten des Flusses an Am linken Ufer konnten sie trotz des heftigen franzosischen Widerstands an den Nordosthangen des Mort Homme Fuss fassen Am rechten Ufer wurde der Cote de Poivre angegriffen blieb aber in franzosischer Hand Der vom 9 bis zum 14 April am Toten Mann in Stellung liegende franzosische Hauptmann Augustin Cochin sah in der ganzen Zeit in den ersten Linien keinen einzigen angreifenden deutschen Soldaten Die letzten zwei Tage in eisigem Schlamm unter furchtbarem Artilleriefeuer mit keiner anderen Deckung als der Enge des Grabens Naturlich hat der boche nicht angegriffen das ware auch zu dumm gewesen Ergebnis Ich bin hier mit 175 Mann angekommen und mit 34 zuruckgekehrt von denen einige halb verruckt geworden sind Sie antworteten nicht mehr wenn ich sie ansprach Augustin Cochin 19 Ab dem 10 April beschranken sich die Operationen auf lokale Aktionen entweder als Antwort auf die franzosischen Gegenangriffe vom 11 April zwischen Douaumont und Vaux und am 17 April zwischen der Maas und Douaumont oder bei dem Versuch Schlusselpositionen einzunehmen wo die Franzosen heftigen Widerstand leisteten 20 Mai Bearbeiten Anfang Mai ubernahm General Petain das Kommando uber die Groupe d Armees du Centre zentrale Heeresgruppe und General Nivelle das Kommando uber die Armee von Verdun Vom 4 bis 24 Mai griffen die Deutschen in der Gegend von Mort Homme an Am 4 Mai erobern sie den Nordhang des Hugels 304 wo es am 5 und 6 Mai zu schweren Kampfen kam Mit einem energischen Angriff am 7 Mai zwangen sie die Franzosen den Kamm des Hugels 304 aufzugeben Aufgrund des schweren Artilleriebeschusses konnte er jedoch nicht eingenommen werden Am 24 Mai fielen schliessich Cumieres und Caurettes In der Widereroberung von Fort Douaumont sah Nivelle seine wichtigste Aufgabe Mit der Durchfuhrung beauftragte er die 5 Division unter General Charles Mangin Der erste Schritt von Mangin war die Ruckeroberung der von den Deutschen gehaltenen Schluchten von Fausse Cote und Couleuvre um die Wege fur einen deutschen Gegenangriff zu versperren Anschliessend sollte der Hauptangriff folgen Ab dem 15 Mai begann die franzosische Artillerie mit dem Beschuss von Fort Douaumont Wahrend der Beschiessung waren die deutschen Besatzer im Fort massiven Strapazen ausgesetzt Durchgange wurden verschuttet die Wasserversorgung war unzureichend und das Atmen wurde durch Betonstaub Abgase und Leichengeruch beeintrachtigt Ausserhalb war die Lage sogar noch schlimmer Der massive Einsatz der franzosischen Artillerie hatte viele Verteidigungsstellungen zerstort Die Verbindung zur Nachhut war unterbrochen und die Soldaten litten an Durst Am Mittag des 22 Mai begannen die Franzosen mit dem Angriff Die Graben von Morchee und Bonnet d Eveque konnten schnell eingenommen werden Doch schwere Verluste verhinderten ein weiteres Vordringen Ungeachtet des deutschen Widerstands erreichten die Franzosen bald das Fort und konnten uber die West und Sudseite eindringen Ohne nachruckende Verstarkung mussten sich die Franzosen nach einem deutschen Gegenangriff zuruckziehen Die Truppen im Inneren waren isoliert und wurden zur Aufgabe gezwungen 20 16 17 Juni Bearbeiten Am 2 Juni begann ein erneuter Angriff auf Fort Faux Die Deutschen versuchten das Fort wiederholt zu sturmen wurden aber stets mit schweren Verlusten abgewiesen Es dauerte bis zum 8 Juni bis das Fort erobert werden konnte Obwohl die Einnahme von Fort Vaux einen weiteren Pfeiler der ostlichen Festungsanlagen vor Verdun weggeschlagen hatte und als grosser taktischer Erfolg angesehen wurde hatte sich Anfang Juni der Druck auf das deutsche Heer gewaltig erhoht Mit dem Beginn der Brussilow Offensive am 4 Juni sah sich die OHL gezwungen Truppen von Verdun nach Osten zu verlegen um einen Zusammenbruch der dortigen Front zu verhindern Trotz der nun geringeren Zahl einsatzfahiger Soldaten entschied Falkenhayn die deutsche Offensive vor Verdun fortzufuhren General Schmidt von Knobelsdorf arbeitete mit seinem Stab die unmittelbare Fortsetzung des Angriffs im Raum Fort Vaux aus der sich gegen Fort de Souville das Ouvrage de Thiaumont und das Dorf Fleury devant Douaumont richten sollte Um 05 00 Uhr morgens begann der Angriff Siebzehn Regimenter wurden gleichzeitig gegen die Front geworfen was zur Einnahme der Redoute von Thiaumont und zur Verstarkung des Dorfes Fleury fuhrte aber nicht zur Einnahme von Fort Souville 20 16 17 Juli bis Oktober Bearbeiten Mit dem Beginn des britischen Vorstosses an der Somme war die OHL gezwungen weiter Artillerie und Infanterie von Verdun abzuziehen Dies schrankte die Offensivmoglichkeiten der Deutschen weiter ein Dennoch gelang es Schmidt von Knobelsdorf Falkenhayn ein weiteres Mal davon zu uberzeugen die Schlacht fortzusetzten Am 9 Juli sollte ein Angriff auf Fort Souville erfolgen Mit der Eroberung des Forts das die Stadt Verdun uberblickte erhoffte sich die Armeefuhrung den endgultigen Durchbruch auf der rechten Seite der Maas Nach zweitagigem Bombardement ruckten die Deutschen gegen das Fort vor fielen aber bald dem schweren franzosischen Artillerie und Maschinengewehrfeuer zum Opfer Einigen deutschen Soldaten gelang es jedoch die Spitze des Forts zu erreichen bevor sie durch einen massiven franzosischen Gegenangriff zuruck gedrangt wurden Die Deutschen hatten ihren weitesten Punkt in Richtung Verdun erreicht Am 11 Juli befahl Falkenhayn die Einstellung jeglicher Offensivbemuhungen Fur den Rest des Monats folgten nur noch kleinere franzosische Gegenangriffe die aber alle von den Deutschen abgewehrt werden konnten Nach dem Ende der Offensivbemuhungen auf deutscher Seite sollten die gewonnenen Positionen weiter gefestigt und ausgebaut werden Wiederholte franzosische Gegenangriffe verhinderten jedoch eine effektive Konsolidierung der deutschen Linien Um ein Einbrechen der Front zu verhindern war eine rein defensive Taktik nicht ausreichend Am 1 August begann ein erneuter Angriff auf Fort Souville bei dem die Deutschen bis auf 900 m vorstiessen Franzosische Gegenangriffe die sich bis Mitte August hinzogen konnten dabei nur einen kleinen Teil des besetzten Gelandes zuruckerobern Am 15 August zog Falkenhayn in einem Schreiben an Kronprinz Wilhelm den vollstandigen Abbruch der Schlacht in Erwagung da Sparsamkeit in der Ausgabe von Menschen und Munition geboten sei Wahrend der Stabschef der 5 Armee von Knobelsdorf auf der Leistungsfahigkeit seiner Truppe und auf einer unentwegten Fortsetzung des Angriffs beharrte erkannte der Kronprinz dass dies nicht mehr ohne Weiteres moglich war Ohne Moglichkeit sich mit seinem Stabschef zu verstandigen bat er deshalb den Kaiser um die Abberufung Knobelsdorfs Am 23 August entsprach Wilhelm II dieser Bitte sein Nachfolger wurde Walther von Luttwitz 16 21 Luttwitz stimmte mit dem Kronprinzen darin uberein dass jeder Gedanke an einen Durchbruch eine Illusion sei In Berlin sah Reichskanzler Bethmann Hollweg dies jedoch lediglich als ein Versagen von Falkenhayn Als am 28 August Rumanien an der Seite der Entente in den Krieg eintrat wurde Falkenhayn auf Betreiben des Reichskanzlers durch Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg ersetzt Nach seiner Ankunft an der Westfront ordnete Hindenburg die Beendigung aller Offensivaktionen an 22 Beginn der franzosischen Offensive Bearbeiten Die deutschen Probleme waren den Franzosen nicht verborgen geblieben Infolgedessen planten Nivelle und Mangin einen Grossangriff am rechten Maasufer zwischen den Forts Douaumont und Vaux Am 19 Oktober begann die Bomardierung von Fort Douaumont Bis zum 23 Oktober hatte die Franzosische Artillerie darunter zwei 400 mm Schneider Creusot Eisenbahngeschutze den grossten Teil des Forts zerstort Nach der Explosion eines Munitionsdepots dessen Feuer auf andere Depots uberzugreifen drohte sah sich der Kommandeur des Forts Major Rosendahl schliesslich gezwungen sich aus der Festung zuruckzuziehen Am 24 Oktober gegen 11 40 Uhr begann der Angriff der Infanterie Die Franzosen griffen mit drei Divisionen an Der Angriff war ein voller Erfolg und brachte den Franzosen die Steinbruche von Haudromont die Redoute Thiaumont das Fort Douaumont den Nordrand des Waldes von Caillette den Teich von Vaux den Ostrand des Waldes von Fumin und die Batterie von Damloup Die Eroberung von Fort Vaux schlug jedoch fehl 20 23 November bis Dezember Bearbeiten Durch den fortgesetzten Beschuss von Fort Vaux sah sich der Kommandant des Forts Oberstleutnant Bellmann am 1 November gezwungen das Fort zu raumen Am 5 November hatten die Franzosen die Frontlinie des 24 Februars erreicht Der durchschlagende und volle Erfolg der Offensive war ermutigend fur die Franzosen Es wurde klar dass die Deutschen vor Verdun materiell und moralisch geschwacht waren Um den Raum Verdun ostlich der Maas vollstandig zu raumen erhielt General Mangin am Abend des 18 November von Nivelle den Auftrag bis zum 15 Dezember die Offensive auf dem rechten Maasufer zu ergreifen Am 16 Dezember erfolgte ein letzter franzosischer Grossangriff auf dem rechten Ufer der Maas Dabei konnte Louvemont und Bezonvaux und die deutschen Verbande bei Douaumont uber drei Kilometer zuruckdrangt werden Am 20 Dezember verkundete Nivelle den Sieg 24 20 Nachwirkungen BearbeitenDer Sieg uber die Deutschen beschrankte sich allerdings nur auf das rechte Maasufer Auf der westlichen Seite hielten die deutschen Truppen immer noch Hugel 304 und Le Mort Homme sowie zahlreiche andere Orte Die endgultige Raumung dauerte bis zum Ende des Krieges 20 Uber die Frage wer die Schlacht von Verdun gewonnen hatte gibt es viele Veroffentlichungen und die Darstellungen unterscheiden sich stark Die Bande des Reichsarchivs die sich mit der Schlacht befassen tragen den treffenden Titel Die Tragodie von Verdun wahrend sie fur eine ganze Generation franzosischer Schriftsteller den Hohepunkt von La Gloire darstellt Die deutschen Militarkritiker sind sich mehr oder weniger einig darin Falkenhayn die Schuld an der Niederlage zu geben Sie bemangeln seine Unfahigkeit alles auf einen Punkt zu konzentrieren seine Vorliebe fur begrenzte Offensiven seine stillschweigende Uberzeugung von der Philosophie der Zermurbung und seine grenzenlose Unentschlossenheit nachdem er in Verdun den Angriff gewagt hatte 25 Auf franzosischer Seite machten Schriftsteller und Medien Verdun zu einem heiligen Ort Wenn Verdun bedroht war war auch Frankreich bedroht Umgekehrt wurden die Fehler des franzosischen Militars durch den Triumph franzosischer Soldaten wieder gutgemacht und die franzosische Nation und ihr Volk wurden gerettet 26 Verluste Bearbeiten Im Laufe der Offensive wurden insgesamt 120 Divisionen eingesetzt Auf deutscher Seite 42 und auf franzosischer Seite 76 Bei einer durchschnittlichen Divisionsstarke von 15 000 bis 18 000 Mann waren dies etwa 2 Millionen Soldaten Die genaue Zahl der bei Verdun Getoteten ist nicht endgultig geklart Die meist recht aktuell erstellten Verlustangaben in offiziellen Dokumenten bieten nur eine grobe Orientierung Die meisten Angaben schwanken zwischen 377 000 540 000 Verlusten auf franzosischer und 337 000 434 000 auf deutscher Seite 27 28 Die Holle von Verdun Bearbeiten Hauptartikel Zone rouge Hauptartikel Grabenkrieg im Ersten Weltkrieg nbsp Ubereste eines WaldstucksDas Schlachtfeld bei Verdun hatte sich aufgrund des massiven Einsatzes von Geschutzen auf engem Raum innerhalb weniger Wochen in eine Kraterlandschaft verwandelt in der von Waldern oftmals nur Baumstumpfe verblieben Die oft Tagelange ununterbrochene Bombardierung erzeugte eine ohrenbetaubende Gerauschkulisse Die Einschlage beforderten grosse Mengen Erde in die Luft die zahlreiche Soldaten lebendig begruben oder die zuvor beerdigten Leichen wieder freilegten In den Sommermonaten legte sich ein penetranter Leichengeruch uber das Schlachtfeld Im Winter standen die Soldaten knietief in eisigem Wasser oder Schlamm Die hygienischen Zustande waren oft katastrophal und Ratten und Lause machten den Mannern zusatzlich das Leben zur Qual Die Soldaten mussten sich haufig mit ihren Gasmasken schlafen legen und mehrere Tage ohne Nahrung auskommen Der Durst trieb viele von ihnen dazu verseuchtes Regenwasser aus Granattrichtern zu trinken Sowohl von Deutschen als auch von Franzosen wurde die Schlacht als Blutpumpe Knochenmuhle oder schlichtweg die Holle bezeichnet Bei Regen verwandelte sich das Schlachtfeld in ein Schlammlandschaft wodurch jede Truppenbewegung stark erschwert wurde und die Soldaten in den Granattrichtern zu ertrinken drohten wenn sie in ihnen Deckung suchten 29 30 Literatur BearbeitenHolger Afflerbach Falkenhayn Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich Oldenbourg Munchen 1996 ISBN 3 486 56184 7 Alan Axelrod The Battle of Verdun Lyons Press Guilford 2016 ISBN 978 1 4930 2210 6 englisch Michelin amp Cie Hrsg Verdun and the Battles for its Possession G H Smith Easingwold 1994 ISBN 0 904775 64 X englisch Michael Clodfelter Warfare and Armed Conflicts A Statistical Encyclopedia of Casualty and Other Figures 1492 2015 IV Auflage McFarland Incorporated Publishers Jefferson 2017 ISBN 978 1 4766 2585 0 englisch Alistair Horne The Price of Glory Verdun 1916 Penguin London 1993 ISBN 0 14 017041 3 englisch William F Buckingham Verdun 1916 the deadliest battle of the First World War Amberley Stroud 2016 ISBN 978 1 4456 4108 9 englisch Keith Mallory The Architecture of War Pantheon Books New York 1973 ISBN 0 394 48825 3 englisch Christopher Chant The Illustrated History of the Air forces of World War I amp World War II Galley Press Leicester 1979 ISBN 0 86136 792 8 englisch John Keegan Der Erste Weltkrieg Eine europaische Tragodie Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2001 ISBN 3 499 61194 5 Louis Madelin Verdun Flammarion Paris 1920 OCLC 829217141 franzosisch Erich von Falkenhayn General headquarters 1914 1916 and its critical decisions Hutchinson London 1919 OCLC 1405090675 englisch Augustin Cochin Quelques lettres de guerre Bloud amp Gay Paris 1919 OCLC 493099322 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht um Verdun Sammlung von Bildern Memorial de Verdun Champ de BatailleAnmerkungen Bearbeiten In seinen nach dem Krieg erschienenen Memoiren behauptet Falkenhayn er habe bereits 1915 von einer Strategie der Zermurbung gesprochen Dies ist jedoch durch keinerlei Aufzeichnungen ausser den von Falkenhayn selbst belegt Der ehemalige Leiter des Reicharchivs Wolfgang Forster suchte vergeblich nach einer Kopie dieses Dokuments und kam zu dem Schluss dass es sich um eine Nachkriegsfalschung handelte die Falkenhayn verwenden wollte um das Scheitern des Verdun Feldzugs zu rechtfertigen vgl Afflerbach S 364 f S 368f Foerster Falkenhayns Plan fur 1916 In Militar Wissenschaftliche Rundschau Jg 1937 S 304 330 Die Grunde waren stehts Verdun wird nicht angegriffen die Deutschen wissen nicht das Verdun unbewaffnet ist vgl Horne The Price of Glory Penguin London 1993 S 51 Einzelnachweise Bearbeiten Axelrod The Battle of Verdun Lyons Press Guilford 2016 S 59f Afflerbach Falkenhayn Oldenbourg Munchen 1996 S 358 von Falkenhayn General Headquarters and Its Critical Decision 1914 1916 Hutchinson London 1919 S 209 218 Buckingham Verdun 1916 Strout Amberley 2016 S 80 S 85 von Falkenhayn S 228f Mallory The Architecture of War Pantheon New York 1973 S 17 S 27ff a b c d Ludwig Gold Martin Reymann Schlachten des Weltkrieges Bn 13 Die Tragodie von Verdun 1916 1 Teil Die deutsche Offensivschlacht In landesbibliothek at Oberosterreichische Landesbibliothek abgerufen am 11 November 2023 Axelrod S 108 111 Chant The illustrated history of the air forces of World War I amp World War II Galley Press Leicester 1979 S 20 Axelrod S 115 S 120ff Buckingham S 108f Buckingham S 114 117 S 128f S 132 Axelrod S 204f Horne S 145 Buckingham S 140 a b c d Der Weltkrieg 1914 1918 Die Operationen des Jahres 1916 bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung In landesbibliothek at Oberosterreichische Landesbibliothek abgerufen am 13 November 2023 a b c Alexander Schwencke Schlachten des Weltkrieges Bn 14 Die Tragodie von Verdun 1916 2 Teil das Ringen um Fort Vaux In landesbibliothek at Oberosterreichische Landesbibliothek abgerufen am 13 November 2023 Buckingham S 141 151 Cochin Quelques lettres de guerre Bloud amp Gay Paris 1919 S 47 a b c d e f Michelin amp Cie The Battle of Verdun G H Smith Easingwold 1994 S 18 25 Axelrod S 166ff Axelrod S 274f Horne S 308 Madelin Verdun Flammarion Paris 1920 S 137f Horne S 328f Axelrod S 293 Clodfelter Warfare and armed Conflicts McFarland Jefferson 2008 S 434f Buckingham S 170 Rainer Blasius Die Holle von Verdun In www faz net Frankfurter Allgemeine Zeitung 21 Februar 2016 abgerufen am 17 November 2023 Andreas Noll 100 Jahre Schlacht um Verdun In www deutschlandfunk de 21 Februar 2016 abgerufen am 17 November 2023 Schlachten des Ersten Weltkrieges Westfront 1914 Gefecht bei Lagarde Gefecht bei Halen Eroberung von Luttich Belagerung von Antwerpen Grenzschlachten Schlacht in Lothringen Schlacht bei Morchingen und Dieuze Schlacht an der Trouee de Charmes Schlacht an der Sambre Schlacht bei Neufchateau Schlacht bei Longwy Schlacht bei Mons Schlacht von Le Cateau Schlacht bei St Quentin Belagerung von Maubeuge Gefecht bei Nery Schlacht um den Grand Couronne Schlacht an der Marne Erste Aisneschlacht Wettlauf zum Meer Erste Flandernschlacht1915 Schlacht bei Soissons Winterschlacht in der Champagne Schlacht von Neuve Chapelle Zweite Flandernschlacht Lorettoschlacht 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