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Die Stufenpyramide des altagyptischen Konigs Djoser Djoser Pyramide auch Netjerichet Pyramide aus der 3 Dynastie des Alten Reiches um 2700 v Chr ist die alteste mit einer Hohe von 62 5 Metern die neunthochste der agyptischen Pyramiden und eine der wenigen mit einer nichtquadratischen Grundflache Djoser PyramideAnsicht der Djoser Pyramide von Sudosten Ansicht der Djoser Pyramide von Sudosten DatenOrt SakkaraErbauer Djoser Netjerichet Bauzeit 3 Dynastie um 2650 v Chr Typ StufenpyramideBaumaterial KalksteinBasismass 121 m 109 mHohe ursprunglich 62 50 mHohe heute 60 mVolumen 330 400 m Stufen 6Kultpyramide keineKoniginnenpyramiden keineMit diesem Bauwerk begann die erste Phase des Pyramidenbaus in Agypten und die Monumentalisierung der Konigsgraber Die Stufenpyramide selbst wird vom grossten aller Pyramidenkomplexe umschlossen der eine grosse Anzahl von zeremoniellen Bauten Strukturen und Hofen fur den Totenkult enthalt Sie gilt nach dem einige hundert Meter westlich der Pyramide gelegenen Gisr el Mudir als das zweitalteste noch erhaltene aus behauenen Steinen gemauerte Bauwerk Agyptens Als zentrales Bauwerk der Nekropole von Sakkara gehort sie als Teil der memphitischen Nekropolen seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe 1 Inhaltsverzeichnis 1 Erforschung 2 Bau der Pyramide und des Komplexes 2 1 Umstande des Baus 2 2 Entwicklung der Stufenpyramide aus fruheren Begrabnisstrukturen 3 Die Stufenpyramide 3 1 Entwicklung von der Mastaba zur Stufenpyramide 3 2 Unterbau der Pyramide 4 Der Pyramidenkomplex 4 1 Grosser Graben 4 2 Mauer 4 3 Eingangsbereich 4 4 Sudgrab 4 5 Sudhof 4 6 Sed Fest Hof 4 7 Tempel T 4 8 Totentempel 4 9 Serdab 4 10 Nord und Sudpavillon 4 11 Westgalerien 4 12 Nordhof 5 Spatere Veranderungen am Pyramidenkomplex 6 Bedeutung fur die Pyramidenentwicklung 7 Literatur und Quellen 7 1 Allgemeines 7 2 Grabungspublikationen 8 Dokumentationen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseErforschung BearbeitenDer Pyramidenkomplex wurde erstmals 1821 von dem preussischen Generalkonsul Heinrich Menu Freiherr von Minutoli und dem italienischen Ingenieur Girolanio Segato untersucht 2 Dabei wurde der Eingang zur Pyramide entdeckt In den Gangen fanden sich in einer Ecke Uberreste einer Mumie namlich ein vergoldeter Schadel und vergoldete Fusssohlen die von Minutoli fur die sterblichen Reste des Pharaos gehalten wurden Obwohl die Objekte bei der Uberfahrt nach Hamburg durch Schiffbruch der Gottfried verloren gingen gilt es als sicher dass es sich dabei um eine Sekundarbestattung aus spaterer Zeit handelte 1837 fand John Shae Perring zahlreiche weitere Sekundarbestattungen in den Gangen Er entdeckte auch die Galerien unter der Pyramide Ab 1926 fuhrte Cecil M Firth eine systematischere Untersuchung durch die er aufgrund seines Todes nicht beenden konnte James Edward Quibell ubernahm die Leitung der Ausgrabungen bis auch er 1935 verstarb Jean Philippe Lauer der mit Quibell arbeitete fuhrte die Untersuchungen fort Lauer vermass 1932 die unterirdischen Kammern und Gange 1934 fand er in der Grabkammer weitere Leichenfragmente die nach einer ersten Untersuchung bis 1988 in der Universitat von Kairo eingelagert waren Lauer war der Ansicht Uberreste des Pharaos gefunden zu haben aber eine genauere Untersuchung nach ihrer Wiederauffindung zeigte dass sie von mehreren Personen stammten Eine Radiokohlenstoffdatierung zeigte dass die Leichenteile von einer Sekundarbestattung aus der ptolemaischen Epoche stammten Lauer widmete sein weiteres Leben bis zu seinem Tode im Jahr 2001 der Erforschung der Djoser Pyramide und der Nekropole von Sakkara Unter Lauers Leitung wurden auch diverse Bauten und Mauerabschnitte des Komplexes rekonstruiert 2 Forschungen eines lettischen Teams unter Leitung von Bruno Deslandes haben seit 2001 mehrere bislang unbekannte Tunnel im Pyramidenkomplex nachweisen konnen 3 Bau der Pyramide und des Komplexes Bearbeiten nbsp Originalstatue des Djoser aus dem Serdab im Agyptischen Museum in KairoDjoser der zu seiner Zeit unter seinem Horusnamen Netjerichet bekannt war liess seine Grabanlage von Imhotep Hoherpriester von Heliopolis Iri pat Mitglied der Elite oberster Vorlesepriester Oberbildhauer und Bauleiter planen und errichten Umstande des Baus Bearbeiten Djoser liess wahrend seiner 19 jahrigen Herrschaft ca 2665 2645 v Chr ein bis dahin nie dagewesenes Monumentalgrab errichten Diese Zeit war offenbar durch politische Stabilitat eine steigende Prosperitat und Fortschritte in den Wissenschaften und im Bauwesen gekennzeichnet 2 Bei der Wahl des Ortes fur sein Grabmal wahlte Djoser die Nekropole von Sakkara Der Pyramidenkomplex war bei den Grabanlagen der Konige der zweiten Dynastie Hetepsechemui oder Raneb und Ninetjer und der grossen Einfriedung Gisr el Mudir gelegen abseits der Mastabagraber der ersten Dynastie Der Komplex wurde jedoch nicht auf unberuhrtem Gelande errichtet sondern es befand sich bereits eine altere Nekropole auf dem Areal wovon Treppengraber im Nordbereich zeugen Entwicklung der Stufenpyramide aus fruheren Begrabnisstrukturen Bearbeiten Der Pyramidenkomplex ist nicht spontan entstanden sondern stellt eine Synthese aus verschiedenen ober und unteragyptischen Begrabnispraktiken dar Er war der vorlaufige Hohepunkt in der Entwicklung der Grabanlagen der Konige der 1 und 2 Dynastie aus Abydos Die Stufenpyramide und ihre umgebenden Anlagen stellen eine Vereinigung aus den beiden Komponenten Grabbau und Talbezirk dar 4 Allerdings sind auch Elemente der Graber und Anlagen der Nekropole von Sakkara zu finden Die grosse Einfriedung Gisr el Mudir durfte als steinernes Aquivalent der Talbezirke von Abydos eine Vorbildfunktion fur die Einfassung des Pyramidenbezirks geliefert haben Ebenso sind die Galeriegraber der zweiten Dynastie in Sakkara Vorbilder fur die ausgedehnten Galerien im Djoser Pyramidenbezirk Die Pyramide selbst ist eine Weiterentwicklung der den mythologischen Urhugel symbolisierenden Grabhugel wie man sie bei Konigsgrabern in Abydos findet Die Hugelstruktur wurde auch bei den Mastaba Grabern von Sakkara eingearbeitet So findet man z B innerhalb der Mastaba S3507 einen verdeckten Grabhugel In der Mastaba S3038 wurde dieser innere Grabhugel durch einen gestuften gemauerten Hugel nachgebildet der eine direkte Vorgangerstruktur zur Pyramide darstellt 5 Die Stufenpyramide Bearbeiten nbsp Die Sudseite der Stufenpyramide Im unteren Bereich sind freiliegende Teile der ursprunglichen Mastabas zu erkennen nbsp Teilweise restaurierte Verkleidung im Bereich der ursprunglichen Mastaba an der sudostlichen EckeIm Zentrum des Grabbezirkes befindet sich die Stufenpyramide Sie wurde jedoch von Imhotep ursprunglich nicht als Pyramide geplant sondern als quadratische Mastaba Entwicklung von der Mastaba zur Stufenpyramide Bearbeiten Nach Jean Philippe Lauer wurde die Mastaba in funf weiteren Bauphasen also insgesamt sechs zur Stufenpyramide erweitert Auf der Sud und Ostseite der Pyramide sind die einzelnen Phasen der Erweiterungen noch sehr deutlich zu erkennen Mit Vollendung der sechs Bauphasen erhielt die Stufenpyramide sechs Stufen und erreichte eine Hohe von etwa 62 m bei einer rechteckigen Grundflache von ca 121 109 m Folgende Bauphasen kann man unterscheiden 6 7 8 9 Mastaba M1 Im ersten Schritt wurde eine quadratische Mastaba von 63 Metern Kantenlange und acht Metern Hohe errichtet die sich von fruheren Mastabas in zwei wesentlichen Punkten unterschied Zum einen hatten alle fruheren Mastabas einen rechteckigen aber nicht quadratischen Grundriss und zum anderen war die Djoser Mastaba die erste die komplett aus Kalkstein gemauert war Die Mastaba M1 erhielt eine Aussenverkleidung aus feinem Kalkstein Der Unterbau wurde schon fur diese Phase unter dem Bauwerk aus dem Fels gehauen Der Schacht der Grabkammer zog sich durch das Bauwerk bis zum Dach der Mastaba hin Mastaba M2 In der zweiten Phase wurde die Mastaba auf ein Kantenmass von 71 5 m erweitert Der neue Bauteil erreichte aber nur eine Hohe von sieben Metern so dass ein gestuftes Erscheinungsbild entstand In dieser Bauphase entstanden die elf Galerien an der Ostseite der Mastaba Mastaba M3 Der dritte Bauabschnitt erweiterte die Mastaba nur an der Ostseite auf 79 5 m so dass die Schachte der Ostgalerien durch den neuen nur funf Meter hohen Bauteil uberdeckt wurden Pyramide P1 Die vierte Bauphase wandelte die Mastaba in eine vierstufige Stufenpyramide von 85 5 m 77 m um Der Kern des Bauwerks wurde aus groben Steinen gemauert und mit feiner gearbeiteten umkleidet Die Mauerlagen waren nun nicht mehr horizontal wie in den Mastabas sondern um 17 nach innen geneigt um dem Mauerwerk mehr Stabilitat zu verleihen Diese Phase gelangte nicht uber die Hohe der ursprunglichen Mastaba hinaus Pyramide P1 In der funften Phase wurde die kleine Pyramide von einer vier oder sechsstufigen Pyramide von 119 m 107 m Grundflache uberdeckt Durch diese Erweiterung war der ursprungliche Zugang zum Unterbau nicht mehr erreichbar und es wurde ein zweiter Zugang angelegt der im Boden des auf der Nordseite gelegenen Totentempels an die Oberflache trat Im Mauerwerk wurden nun deutlich grossere Steine verarbeitet Auch bei dieser Phase wurde nur die erste Stufe vollendet bevor eine erneute Erweiterung begonnen wurde Pyramide P2 Die sechste und letzte Bauphase vergrosserte die Pyramide nochmals auf eine Grundflache von 121 m 109 m 231 auf 208 Ellen mit insgesamt sechs Stufen die eine Hohe von 62 50 m erreichte Im Westen setzt die unterste Stufe auf den bereits errichteten Westmassiven auf Die oberste Stufe hatte einen abgerundeten Abschluss und bildet zusammen mit dem Pyramidenkern eine ebene Flache 10 Demnach hat es wahrscheinlich keine Pyramidenspitze gegeben Lauer gibt neben den Kernbauten fur die vier bzw sechsstufige Pyramide sieben bzw elf Schichten ohne die ausserste Verkleidungsschicht an 11 Er vertritt die Auffassung dass die Verkleidungsschichten der Baustufen P1 und P2 jeweils erst nach Fertigstellung der einzelnen Schichten angelegt wurden Die Pyramide P1 sei daher vollstandig vor der letzten Erweiterung mit der Pyramide P2 errichtet worden Die Frage ob die Pyramide mit einer geglatteten Aussenflache versehen gewesen sei wird von Stadelmann verneint 12 Daruber hinaus zeigen Ausgrabungen an der NW Ecke der Pyramide im Jahr 2007 dass keinerlei Reste einer Kalksteinverkleidung vorhanden waren 13 Evolution der Baustufen M1 M2 M3 P1 P1 und P2 Mastaba M1 Mastaba M2 Mastaba M3 Pyramide P1 Pyramide P1 Pyramide P2 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Basismasse 63 m 63 m 71 5 m 71 5 m 79 5 m 71 5 m 85 5 m 77 m 119 m 107 m 121 m 109 mHohe 8 m 8 m 7 m 8 m 7 m 5 m 42 m 60 m 62 mBauweise Horizontale Schichten Horizontale Schichten Horizontale Schichten Geneigte Schichten Geneigte Schichten Geneigte SchichtenHohe der Bausteine 0 30 m 0 30 m 0 30 m 0 38 m 0 52 m 0 52 mAnzahl der Stufen 4 4 6 6Anmerkung Nur erste Stufe vollendet Nur erste Stufe vollendet FertiggestelltUnterbau der Pyramide Bearbeiten nbsp Ansicht des Unterbaus der PyramideGrau GrabkomplexDunkelrot GrabkammerBlau Blau geflieste KammernHellrot Zweiter EingangOrange 11 OstgalerienDie Grabkammer wurde in einem 28 m tiefen Schacht von 7 7 m Grundflache angelegt Sie besteht aus exakt behauenen Rosengranitblocken in vier Lagen Der Zugang zur Grabkammer erfolgte von einer daruber gelegenen sogenannten Manovrierkammer durch ein kreisrundes Loch von etwa einem Meter Durchmesser Der Zugang wurde mit einem 3 5 Tonnen schweren Granitstopsel verschlossen der von der Manovrierkammer mit Seilen hinabgelassen wurde Funde von Alabaster und Kalksteinfragmenten mit Sternenmuster um die Grabkammer lassen vermuten dass es sich dabei um Uberreste der Manovrierkammer handelt da Material und Dekoration dem der Manovrierkammer im Sudgrab ahneln Lauer vermutete hingegen dass die Granitgrabkammer eine Grabkammer ersetzte die in einer fruheren Bauphase eingebaut worden war Nach dem Einbringen der Grab und Manovrierkammern in den Schacht wurde dieser um die Kammern vermauert dann weitgehend mit losem Material aufgefullt und der obere Abschluss wieder vermauert Die Auffullung und die Manovrierkammer wurden in der 26 Dynastie Saitenzeit ausgeraumt Um die Grabkammer ist in allen Himmelsrichtungen jeweils ein Galerienkomplex angelegt Die einzelnen Galerien sind untereinander mit Gangen verbunden In der ostlichen Galerie befinden sich vier mit blauen Fayence Kacheln verkleidete Raume ahnlich jenen im Sudgrab Die Kacheln getrennt durch erhabene Zwischenraume stellen eine Imitation von Schilfmattenvorhangen dar Durch die blauen Kacheln wird der wassrige Charakter der Unterwelt in der agyptischen Mythologie ausgedruckt Ebenfalls sind dort drei Flachreliefs mit Darstellungen des Konigs beim Sed Fest zu finden Der Komplex erscheint unvollendet insbesondere im Vergleich zum Sudgrab 6 nbsp Zugang zum Unterbau im Totentempel nbsp Blaue Fayence Kacheln aus dem Unterbau der Djoser Pyramide im Museum of Fine Arts in Boston nbsp Blaue Fayence Kacheln aus dem Unterbau der Djoser Pyramide im Metropolitan Museum of Art in New YorkDie zweite Unterbau Struktur besteht aus den elf Ostgalerien In der zweiten Bauphase der Mastaba M2 wurden an der Ostseite elf je 30 m tiefe Schachte gegraben von denen jeweils ein Galeriegang in westlicher Richtung unterhalb des eigentlichen Unterbaus verlauft Die Gange wurden von den Ausgrabern von Norden nach Suden durchnummeriert Die mittleren Galerien sind jeweils nach aussen gebogen so dass der Bereich des Zentralschachts des primaren Unterbaus gemieden wird Die ersten funf Schachte I V dienten der Bestattung von Familienangehorigen des Pharaos und wurden bereits in antiker Zeit geplundert Es wurden in den Gangen zwei Alabaster Sarkophage sowie Fragmente von weiteren Sarkophagen und Grabbeigaben gefunden Die verbleibenden Schachte waren jedoch unversehrt und enthielten uber 40 000 Gefasse aus Keramik und Alabaster die durch Inschriften als Grabbeigaben aus der 1 und 2 Dynastie identifiziert wurden Obwohl durch den Einsturz der Decken zu einem grossen Teil zerbrochen bilden diese Gegenstande eine wichtige Quelle zur Kunst der fruhdynastischen Periode Moglicherweise handelt es sich um eine Neubestattung von Grabbeigaben aus von Djoser restaurierten beschadigten alten Grabern Der Grund warum diese Gefasse nicht jedoch andere Grabbeigaben in Galerien des Djosergrabs umgesetzt wurden ist bislang nicht geklart 6 8 Der Pyramidenkomplex Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des Komplexes Ansicht von Nordosten nbsp Rekonstruktion des Komplexes Ansicht von Sudosten Der Pyramidenkomplex der Djoser Pyramide ist der grosste aller agyptischen Pyramiden und umfasst circa 15 Hektar 14 Bei der Ausfuhrung der Elemente des Komplexes wurden einige in funktionaler Architektur ausgefuhrt andere aber in einer sogenannten fiktionalen Architektur Wahrend erstere Bauten vermutlich eine Funktion in der Begrabniszeremonie hatten dienten letztere dem Ka des Pharaos im Nachleben Dabei genugte es dass das Aussere der Elemente das korrekte Aussehen hatte wahrend das Innere vernachlassigt werden konnte Auffallig ist dass bestimmte Elemente der agyptischen Architektur die in der diesseitigen Architektur aus verganglichem Material wie Holz und Schilfmatten bestehen hier nicht fehlen sondern ohne Funktion in Stein nachgebildet worden sind Der Pyramidenkomplex ist ebenso wie die Pyramide in zwei Bauphasen errichtet worden Die Ausmasse des ursprunglich kleineren Pyramidenbezirks sind anhand von Mauerfundamenten nordlich der Pyramide zu erkennen Im Osten war diese erste Bauphase vermutlich im Bereich der Westmassive begrenzt 15 Im Folgenden werden die Elemente der Anlage beschrieben Elemente des Pyramidenkomplexes nbsp Plan des Djoser Grabbezirks Norden ist rechts nach Cecil M Firth Stufenpyramide Sudgrab Sed Fest Hof und Kapellen Tempel T Sudhof Sudpavillon Nordpavillon Totentempel Westgalerien Eingangskolonnade Nordhof Nordgalerien Treppengraber Serdab NordaltarGrosser Graben Bearbeiten nbsp Lage des grossen Grabens Bauten der 5 Dyn gelb Der gesamte Bezirk ist ausserdem von einem grossen 40 m breiten Graben umschlossen Dieser erreicht in nord sudlicher Richtung eine Ausdehnung von 750 m Die Tiefe des Grabens ist nicht bekannt da bisherige Ausgrabungen nur bis in eine Tiefe von funf Metern durchgefuhrt wurden Auf der Sudseite ist der aus dem Fels gehauene Graben nicht in sich geschlossen sondern der westliche Flugel ist etwas kurzer so dass eine Uberlappung entsteht Der Eingang zu dem Komplex erfolgte vermutlich zwischen den Grabenenden Ein agyptisches Forscherteam konnte bei Ausgrabungen im sudlichen Bereich nachweisen dass die Wande des Grabens mit Nischen versehen waren Heute ist der Graben weitgehend verschuttet aber auf Luftaufnahmen gut erkennbar 16 Nach Swelim konnten die Nischen einen symbolischen Ersatz fur die Nebengraber der 1 Dynastie darstellen die die Dienerschaft des verstorbenen Pharaos mit ins Jenseits nahmen Neben der symbolischen Funktion ist es moglich dass der Graben als Steinbruch fur das im Pyramidenkomplex verwendete Material diente Diese Theorie wird dadurch gestutzt dass keine sonstigen Spuren des ausgehobenen Materials gefunden wurden Im Zwischenraum zwischen der nordostlichen Ecke des Grabens und der Mauer des Djoser Komplexes errichtete Userkaf in der 5 Dynastie seine Pyramide Direkt westlich vom Eingang erbaute Unas seinen Pyramidenkomplex Vermutlich war zu dieser Zeit der grosse Graben bereits weitgehend verschuttet 17 18 Mauer Bearbeiten nbsp Rekonstruierter Eingangsbereich mit UmfassungsmauerDer Grabbezirk ist von einer 1645 m langen und ca 10 5 m hohen Kalksteinmauer in Palastfassadenarchitektur umgeben die durch Nischen und 14 Scheintore gegliedert ist Wie bei den Talbezirken in Abydos liegt der eigentliche Eingang zum Grabbezirk in der Sudostecke der Umfassungsmauer Die Mauer schliesst ein Gebiet von 15 ha ein und hat somit eine Flache die einer grosseren Stadt der damaligen Zeit entspricht In nordsudlicher Richtung betragt die Ausdehnung 545 m in ostwestlicher Richtung 278 m Die Mauer besteht aus einem Kern von lose verlegtem Mauerwerk das auf der Aussenseite vollstandig und auf der Innenseite teilweise mit feinem Kalkstein verkleidet ist Alle vier Meter ragt eine ebenso breite Bastion aus der Mauer hervor Die Bastionen um den Eingang und die Scheintore sind breiter Auf der Nord und Sudseite befinden sich je drei Scheintore vier auf der Westseite und vier Scheintore sowie der echte Eingang auf der Ostseite Die Mauer unterscheidet sich von den Einfriedungen der Talbezirke in Abydos ahnelt aber denen der archaischen Mastabas in Sakkara Nach Lauer konnte die Mauer eine Nachbildung des Palasts in der damaligen Hauptstadt Inebu Hedj Weisse Mauern gewesen sein was aber noch nicht bestatigt werden konnte da dieser Palast bislang nicht gefunden wurde Einige andere Agyptologen vermuten dass es sich dabei um eine Nachbildung eines unteragyptischen Palasts aus Lehmziegeln handeln konnte da die Bausteine der Mauer ahnliche Grossen wie die typischen Lehmziegel haben 18 19 Eingangsbereich Bearbeiten nbsp Positionen des Eingangs und der KolonnadeDer Eingangsbereich setzt sich aus dem Eingangstor der Kolonnade und dem Portikus zum Hof zusammen Die Kolonnade ist nicht exakt in ost westlicher Richtung ausgerichtet was darauf zuruckgefuhrt wird dass sie entlang eines nicht mehr vorhandenen schiefen Gebaudes errichtet wurde das sich zwischen der Sudmauer und der Kolonnade befand Insgesamt 20 Saulenpaare bilden die Kolonnade Die etwa sechs Meter hohen Kalksteinsaulen waren jeweils aus mehreren kurzeren Segmenten zusammengesetzt Offenbar nicht auf die alleinige Tragfahigkeit der Saulen vertrauend waren diese mit der dahinterliegenden Wand verbunden Die Oberflache der Saulen imitiert Pflanzenmaterial nach Lauer konnten Bundel aus Schilfrohr in der damaligen Zeit leichte Dacher getragen haben oder nach Ricke Palmblattrippen die als Schutz auf Lehmziegelbauten verwendet wurden Die Kolonnade unterteilt sich zwischen dem zwolften und dreizehnten Saulenpaar in zwei unterschiedlich lange Bereiche Zwischen den Saulen und den Wanden finden sich 24 Nischen die nach Ansicht einiger Agyptologen Kapellen fur die Provinzen des Reichs darstellen konnten Im Westen endet die Kolonnade in einem Portikus zum Sudhof der von vier kurzeren Saulen gebildet wird An den Portikussaulen fanden sich noch die Uberreste von roter Farbe Die Untersuchung des Bereichs ergab dass er nicht in einem Schritt sondern in mehreren Baustufen errichtet wurde Ebenfalls wurden dort Statuenfragmente Djosers gefunden deren Inschriften den Horusnamen Netjerichet sowie den Namen Imhoteps bezeugen wodurch die Erbauer belegt sind 20 Lauer rekonstruierte den Eingangsbereich in den Jahren 1946 bis 1956 18 21 nbsp Steinsaulen im Kolonnadenbereich nbsp Nische zwischen den Kolonnadensaulen mit Teilen des ursprunglichen Dachs nbsp Westportikus der Eingangskolonnade vom Sud Hof gesehenSudgrab Bearbeiten nbsp Position des SudgrabsDas Sudgrab stellt eines der ratselhaftesten Elemente des Djoser Pyramidenkomplexes dar Der Aufbau besteht aus einem massiven langlichen mastabaahnlichen Block aus Kalksteinmauerwerk an der Sudseite des Hofs Rechtwinklig zum Mastabaoberbau schliesst sich im Nordwesten eine Kult Kapelle an die an die Westmassive angrenzt Deren zum Hof sichtbaren Fassaden sind mit Nischen versehen und durch einen Kobra Fries verziert nbsp Unterbau des SudgrabsDunkelrot GrabkammerBlau Blau geflieste KammernDer Unterbau des Sudgrabs stellte eine leicht verkleinerte und vereinfachte Version des Unterbaus des Hauptgrabs dar allerdings mit einer Ost West Ausrichtung Ein absteigender Gang fuhrt zu einer Grabkammer aus Rosengranit die als eine verkleinerte Kopie der Hauptgrabkammer erscheint Die Lange der Kammer betragt 1 6 m Der Manovrierraum uber der Kammer ist hier erhalten Der absteigende Gang fuhrt weiter in eine Galerie die ebenfalls wie im Hauptgrab teilweise mit blauen Fayencekacheln versehen war Es existieren dort auch drei Scheinturen mit Turrollen auf denen jeweils der Pharao bei Szenen des Sed Festes dargestellt ist Die Bedeutung des Sudgrabs ist noch unklar Nach Firth und Edwards konnte es sich um ein provisorisches Grab handeln aber auch ein symbolisches Ka Grab ist laut Ricke und Jequier denkbar Mit letzter Moglichkeit wurde das Sudgrab einen Vorlaufer der spateren Kultpyramiden darstellen Ob eine Bestattung im Sudgrab stattgefunden hat ist nicht geklart 18 22 nbsp Nischenwand mit Kobrafries der Kapelle des Sudgrabs nbsp Kobrafries der Kapelle des Sudgrabs nbsp Blaue Kammern des SudgrabsSudhof Bearbeiten nbsp Blick uber den SudhofDer Sudhof bildet das grosste freie Areal im Djoser Komplex Einige wenige Bauten sind dort zu finden Im Norden direkt an der Pyramide befindet sich ein Altar In der nordostlichen Ecke sind die Uberreste eines kleinen Tempels zu finden Auf der Flache des Hofs befanden sich zwei Kalksteinbauten mit B formigem Grundriss Der Zweck dieser Objekte ist bislang ungeklart es konnte jedoch ein Zusammenhang zum symbolischen Lauf des Sed Fests Heb Sed bestehen Im Bereich des Sudhofs wurde bei Ausgrabungen ein Kalksteinblock gefunden dessen Inschrift die Restaurierung des Komplexes in der 19 Dynastie durch Chaemwaset einen Sohn Ramses II bezeugt Zahlreiche Bauten und Denkmaler der Nekropolen bei Memphis weisen Inschriften auf die auf eine Renovierung durch diesen Prinzen hinweisen 18 23 Sed Fest Hof Bearbeiten nbsp Position der Kapellen auf dem Sed Fest GelandeAuf der sudostlichen Seite des Komplexes befindet sich ein Areal das dem Sed Fest zugeordnet wird welches die Regierungsfahigkeit des Pharaos zeremoniell demonstriert An der Westseite des rechteckigen Hofs befinden sich dreizehn Kapellen die in zwei verschiedenen Ausfuhrungen errichtet wurden Der Seh netjer Gottesschatten Typ hat ein flaches Dach und halbrunde Erhebungen an den Kanten Am Ansatz zum Dach findet sich die Nachahmung von herausragenden Palmblattern Der Per wer Typ hat ein rundes Dach und als Pilaster ausgefuhrte Saulen an der Fassade Einige der Kapellen haben Scheinturen An der Ostseite des Hofs befinden sich zwolf weitere Kapellen die jedoch kleiner sind Alle Kapellen sind als Scheinarchitektur ausgefuhrt Das deutet darauf hind dass sie nicht fur eine tatsachliche Verwendung im Rahmen von Sed Festen sondern zur jenseitigen Verwendung im Rahmen des Herrscherkultes gedacht waren wodurch dem toten Herrscher das Feiern von Sed Festen in aller Ewigkeit ermoglicht werden sollte Einige der Kapellen wurden vollstandig rekonstruiert 24 25 nbsp Blick uber den Sed Fest Hof von Norden auf die westliche Seite nbsp Blick uber den Sed Fest Hof von Norden auf die ostliche Seite mit den ostlichen Kapellen nbsp Ansicht des Sed Fest Hofs mit den westlichen Kapellen nbsp Sed Fest Kapellen der Westseite Seh netjer Typ links und Per uer Typ rechts Tempel T Bearbeiten nbsp Position des Tempels TDer sich zwischen den Sed Fest Kapellen und dem Sudhof befindliche rechteckige Bau der von Lauer mit der Arbeitsbezeichnung Tempel T versehen wurde war offenbar ein Tempel der in die Sed Fest Zeremonie einbezogen war Ahnlich anderen Bauten des Pyramidenkomplexes war hier auch die ubliche Lehmziegelbauweise in Stein ubertragen worden wobei es sich hier um eine funktionale Architektur handelte Der Tempel bestand aus einer Eingangskolonnade einer Vorkammer drei Innenhofen sowie einem Saal mit quadratischem Grundriss Eingange zum Tempel befanden sich im Osten und Suden Die aus Kalksteinplatten bestehende Decke wurde von Saulen getragen 25 26 nbsp Ruinen des Tempels T nbsp Ruinen des Tempels T im Hintergrund die Sed Fest Kapellen nbsp Ruinen des Tempels T vor den Sed Fest KapellenTotentempel Bearbeiten nbsp Grundriss des TotentempelsDer Totentempel befand sich auf der Nordseite der Pyramide und bildete das zentrale Element fur den Herrscherkult Er hatte eine ost westliche Ausrichtung und wurde durch einen Eingang im Sudosten betreten der in Steinbauweise eine geoffnete holzerne Tur imitierte Vom Eingang fuhrte ein Portikus aus Doppelsaulen zum inneren Bereich Der Boden des Tempels war im Vergleich zu den umliegenden Strukturen leicht erhoht Zahlreiche Korridore Galerien und Raume bilden das Innere des Tempels Die Deutung und Rekonstruktion der verschiedenen Komponenten des Tempels ist schwierig da er sich in seinem Aufbau deutlich von allen spateren Totentempeln unterscheidet Die Tempelstruktur enthielt zwei Hofe die sich ostlich und westlich der Mitte des Tempels befanden Im westlichen Hof befand sich auch die Zugangstreppe zur Pyramide Der Totentempel war vermutlich ursprunglich weiter sudlich geplant musste aber mit der mehrmaligen Vergrosserung der Pyramide weiter nach Norden verlegt werden Auch war der Totentempel ursprunglich deutlich grosser projektiert und die nordlichen Bereiche wurden als Massiv aufgefullt vermutlich um den Tempel nach dem Tod des Pharaos schnell zu vollenden 27 28 29 nbsp Rekonstruktion des Totentempels nbsp Ruinen des Totentempels nbsp Nordseite der Pyramide mit Serdab und TotentempelSerdab Bearbeiten Der Serdab arab Keller ist eine kleine Kammer ostlich vom Totentempel an der Nordseite der Pyramide Der ganze Serdab ist genau wie die Bausteine der Pyramide um 17 nach innen geneigt In der Serdab Kammer befand sich eine lebensgrosse Statue des Djoser die aus Kalkstein gefertigt war und den Herrscher streng auf dem Thron sitzend darstellt In der Nordseite der Kammer befinden sich zwei Locher die es der Statue ermoglichen sollten die auf dem Hof durchgefuhrten Rituale zu sehen Die Neigung der Kammer kann auch als Ausrichtung auf die Zirkumpolarsterne interpretiert werden Das Original der Statue befindet sich heute im Agyptischen Museum in Kairo wahrend im Serdab eine Replik aufgestellt ist Ein Seitenstein des Serdab wurde bei der Rekonstruktion durch eine Scheibe ersetzt um Besuchern einen Blick in das Innere zu ermoglichen Statuenfragmente die der Serdab Statue ahneln wurden im Bereich des Totentempels gefunden was auf einen eventuell vorhandenen zweiten Serdab hindeuten konnte 28 30 nbsp Serdab an der Nordseite der Pyramide nbsp Seitenansicht des Serdab die Neigung des Baus ist hier gut zu erkennen nbsp Blickoffnungen des Serdab nbsp Statue des Djoser Replik im SerdabNord und Sudpavillon Bearbeiten nbsp Position des Nordpavillons rot und des Sudpavillons orange nbsp Fassade und Eingang des SudhausesDas Sudhaus war ein langlicher Bau der vermutlich nach Lauer ein Gebaude in Holzskelettbauweise mit gerundetem Flachdach nachbildete Das Dach wurde von mehreren Reihen von je vier steinernen Halbsaulen getragen deren rote und schwarze Bemalung Zedernstamme simulieren sollten Das Innere des Gebaudes war ahnlich der Sed Fest Kapellen mit solidem Mauerwerk gefullt Eine L formige Kapelle befand sich in dem Pavillon An den Wanden sind Besuchergraffiti aus der 18 und 19 Dynastie erhalten darunter auch die erste Nennung des Namens Djoser Firth fand bei Ausgrabungen die Reste von verkohlten Papyri Das Nordhaus war ahnlich dem Sudpavillon aufgebaut besass jedoch einen kleineren Hof und Altar und Nischen fehlten Stattdessen existiert ein Schacht zu einer unterirdischen Galerie Die Bedeutung der Pavillons ist noch nicht abschliessend geklart Laut Lauer reprasentieren die Gebaude Ober und Unteragypten in Form von symbolischen Verwaltungsgebauden in denen der Ka des Pharaos die jeweiligen Untertanen empfangen sollte Aufgrund der Papyrifunde wurde von Firth angenommen dass in spateren Zeiten die Verwaltung des Pyramidenkomplexes im Sudpavillon untergebracht war Andererseits deuten neuere Hinweise darauf dass die Pavillons absichtlich nach der Fertigstellung vergraben wurden um sie direkt fur das Nachleben des Pharaos bereitzustellen Die Uberreste des Nord und des Sud Pavillons wurden von der Lepsius Expedition fur die Ruinen von Nebenpyramiden gehalten und somit falschlicherweise unter den Bezeichnungen Lepsius XXXIII 33 und Lepsius XXXIV 34 in die Lepsius Pyramidenliste aufgenommen 25 31 Westgalerien Bearbeiten nbsp Position der WestgalerienDie Westmassive mit ihren darunterliegenden Galerien gehoren zu den ratselhaftesten Strukturen des Pyramidenkomplexes Das westlichste der drei Massive erstreckt sich uber die ganze Lange des Komplexes wahrend die anderen beiden kurzer sind Der Oberbau ist moglicherweise aus Bauschutt des Pyramidenbaus errichtet und enthalt keine Gange Die Aufbauten mussen vor der letzten Bauphase der Pyramide fertiggestellt worden sein da diese im Westen auf dem ostlichen Massiv aufsitzt 32 Der Unterbau der Westgalerien besteht aus langen Gangen und uber 400 Kammern Der Verwendungszweck dieser Kammern ist noch nicht geklart Der generelle Charakter lasst sie als Lagermagazine erscheinen jedoch sieht Lauer sie als mogliche Graber der Dienerschaft Djosers die geopfert wurden um dem Pharao im Nachleben zu dienen Allerdings wurde die Praxis die Dienerschaft bei der Bestattung des Pharaos zu opfern bereits in der 1 Dynastie aufgegeben Rainer Stadelmann vermutet dass es sich dabei um Uberreste eines fruheren Grabs aus fruhdynastischer Zeit handeln konnte moglicherweise des Grabs des Chasechemui wobei allerdings keine Usurpationen von Konigsgrabern im Alten Reich bekannt sind 28 32 33 Nach Ansicht von Andrzej Cwiek stellen die Westmassive die allererste Bauphase des Djosergrabs dar Danach sollte das Grab zunachst ein Galeriegrab mit einem riesigen langgestreckten mastabaartigen Aufbau in der Art der beiden Graber der 2 Dynastie werden die sudlich des Djoser Komplexes zu finden sind Diese Theorie verbindet den Komplex mit den fruheren Bauformen und vermeidet die Usurpationsproblematik Stadelmanns 34 Nordhof Bearbeiten nbsp Blick vom Nordaltar uber den NordhofDas nordliche Areal des Komplexes ist bislang noch nicht systematisch untersucht worden jedoch haben einzelne Grabungen bereits einige Elemente hervorgebracht An der nordlichen Umfassungsmauer befindet sich eine als Nordaltar bezeichnete Struktur Es handelt sich dabei um ein Hochplateau das uber eine Stufenrampe zuganglich ist Auf dem Plateau befindet sich eine 8 m 8 m grosse und einige Zentimeter tiefe Vertiefung Die Funktion dieses Elements ist bislang noch umstritten Stadelmann interpretiert es als einen Sonnentempel Die Vertiefung konnte dann die Position eines Obelisken bezeichnen Allerdings sind weder ein Obelisk noch Fragmente eines solchen gefunden worden Von der Nordwestecke der Umfassungsmauer erstreckt sich in ostliche Richtung eine weitere Magazingalerie Diese stellte vermutlich Kornkammern dar da sie runde Einfulloffnungen in der Decke besitzen In den Nordgalerien wurden neben Siegelabdrucken des Djoser auch solche des Chasechemui gefunden was sie mit der problematischen Einordnung der Westgalerien in Verbindung bringt Im Nordhof befinden sich zudem einige Treppengraber die alter als der Djoser Komplex sind und von einer fruheren Nekropole stammen die vom Djoser Komplex uberbaut wurde 30 Spatere Veranderungen am Pyramidenkomplex Bearbeiten nbsp Perspektivische Ansicht des Unterbaus der Pyramide mit einer in der 26 Dynastie Saitenzeit gegrabenen Grabrauber Galerie Oliv In spateren Zeiten wurden verschiedene zusatzliche Schachte und Galerien hauptsachlich durch Grabrauber gegraben Bereits am Ende des Alten Reichs wurde eine Grabrauberpassage von der Quergalerie im Eingangsbereich zu den Galerien um die Grabkammer gegraben um diese zu plundern Weitere Grabraubertunnel datieren in die romische Zeit Besonders markant ist eine in der 26 Dynastie Saitenzeit gegrabene Galerie unter der Pyramide deren Eingang sich im Sudhof westlich des Altars befindet und die bis zum Zentralschacht des Grabs fuhrt Diese Galerie wurde mit wiederverwendeten Saulen abgestutzt Mit Hilfe dieser Galerie wurde der mit Schutt aufgefullte Zentralschacht geleert und ein Zugang zur Grabkammer zum Zwecke des Grabraubs ermoglicht Holzbalken die zur Abstutzung des Zentralschachts verwendet wurden befinden sich heute noch vor Ort nbsp Saiten Galerie mit wiederverwendeten Saulen zur Abstutzung nbsp Eingang zur Saiten Galerie im Sudhof westlich des Sudaltars nbsp Blick aus der Saiten Galerie in den ausgehohlten Zentralschacht uber der Grabkammer nbsp Draufsicht auf die GrabkammerNeuere Forschungen eines lettischen Teams unter Leitung von Bruno Deslandes mittels Bodenradar ergaben zudem Hinweise auf mindestens drei weitere Tunnel die von ausserhalb der ostlichen Begrenzungsmauer zu den elf Ostgalerien getrieben wurden sowie einen weiteren Tunnel der die sudlichen Kammern des Hauptgrabs mit dem Sudgrab verbindet 3 35 Bedeutung fur die Pyramidenentwicklung BearbeitenWenn auch kein zweiter Grabkomplex nach dem Muster der Djoser Pyramide gebaut wurde so waren doch verschiedene Elemente stilpragend Die exakte Entwicklung ist heute nicht mehr nachvollziehbar da die beiden nachfolgenden Projekte die Sechemchet Pyramide und die Chaba Pyramide nicht vollendet wurden Insbesondere der Sechemchet Komplex zeigt eine enge Verwandtschaft mit dem Djoser Komplex was darauf zuruckzufuhren ist dass Imhotep ebenfalls Baumeister dieses Komplexes war Somit ist die Djoser Pyramide das einzige als Schichtenpyramide vollendete und erhaltene Konigsgrab Eine Reihe von kleinen als Kenotaphen erbaute Provinzpyramiden waren ebenfalls Schichtenpyramiden Die nachste vollendete Konigspyramide die Meidum Pyramide des Snofru wurde offenbar zunachst als Schichtenpyramide fertiggestellt und in einer spateren Bauphase zu einer Pyramide mit ausserer Verkleidung mit gleichbleibender Neigung umgewandelt Alle weiteren Konigspyramiden wurden grundsatzlich als echte Pyramiden gebaut Jedoch wurden spater auch zwei Koniginnenpyramiden der Mykerinos Pyramide in Form von Stufenpyramiden ausgefuhrt Ebenso sind die spateren Pyramiden der 4 bis 6 Dynastie in Stufenbauweise mit einer ausseren Verkleidung ausgefuhrt z B Mykerinos Pyramide Sahure Pyramide Bemerkenswert ist dass zunachst die Bedeutung und die Grosse der Pyramide deutlich zunimmt wahrend der Komplex reduziert wird Die externen Galerien des Djoserkomplexes wurden in zunehmend reduzierter Form in die Substruktur der nachfolgenden Pyramiden einbezogen Die Substruktur wurde auch deutlich vereinfacht Elemente wie der Heb Sed Hof oder die Nord und Sudpavillons verschwanden aus nachfolgenden Pyramidenkomplexen vollig auch wenn das Sed Fest Motiv in Form von Relief Darstellungen im Totentempel weiterhin prasent blieb Der Totentempel ist ein Element das sich bei allen spateren Pyramiden wieder findet Insbesondere ab der 5 Dynastie nimmt die Bedeutung dieses Tempels deutlich zu Allerdings unterscheidet sich die Ausfuhrung der spateren Totentempel von der des Djoser Literatur und Quellen BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Jean Philippe Lauer Die Konigsgraber von Memphis Grabungen in Sakkara Lubbe Bergisch Gladbach 1988 ISBN 3 7857 0528 X Miroslav Verner Die Pyramiden rororo Sachbuch Band 60890 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1999 ISBN 3 499 60890 1 S 131 ff Die Stufenpyramide des Netjerichet Djoser Mark Lehner Geheimnis der Pyramiden Econ Dusseldorf 1997 ISBN 3 572 01039 X Frank Muller Romer Der Bau der Pyramiden im Alten Agypten Utz Munchen 2011 ISBN 978 3 8316 4069 0 S 143 148 Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 30 3 aktualisierte und erweiterte Auflage Philipp von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 1142 7 I E S Edwards The Pyramids of Egypt Penguin Books West Drayton New York 1947 korrigierte Auflagen Harmondsworth 1961 und 1985 deutsche Ausgabe Die agyptischen Pyramiden Harrassowitz Wiesbaden 1967 Grabungspublikationen Bearbeiten Cecil M Firth J E Quibell Excavations at Saqqara the Step Pyramid mit Planen von J P Lauer 2 Bande Imprimerie de l Institut francais d archeologie orientale Cairo 1935 Jean Philippe Lauer Service des antiquites de l Egypte Fouilles a Saqqarah La Pyramide a degres l architecture Band I Imprimerie de l Institut francais d archeologie orientale Cairo 1936 Jean Philippe Lauer Service des antiquites de l Egypte Fouilles a Saqqarah La Pyramide a degres l architecture Band II Planches Imprimerie de l Institut francais d archeologie orientale Cairo 1939 Jean Philippe Lauer Service des antiquites de l Egypte Fouilles a Saqqarah La Pyramide a degres l architecture Band III Complements Imprimerie de l Institut francais d archeologie orientale Cairo 1939 Pierre Lacau Jean Philippe Lauer Service des antiquites de l Egypte Fouilles a Saqqarah La Pyramide a degres 4 Inscriptions gravees sur les vases 1er fascicule Planches Imprimerie de l Institut francais d archeologie orientale Cairo 1959 Pierre Lacau Jean Philippe Lauer Service des antiquites de l Egypte Fouilles a Saqqarah La Pyramide a degres 4 Inscriptions gravees sur les vases 2 fascicule Texte Imprimerie de l Institut francais d archeologie orientale Cairo 1961 Pierre Lacau Jean Philippe Lauer Service des antiquites de l Egypte Fouilles a Saqqarah La Pyramide a degres 5 Inscriptions a l encre sur les vases Imprimerie de l Institut francais d archeologie orientale Cairo 1965 Rainer Stadelmann Zur Baugeschichte des Djoserbezirks Grabschacht und Grabkammer der Stufenmastaba In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Kairo Nr 52 von Zabern Mainz 1996 ISBN 3 8053 1861 8 S 295 305 Dokumentationen BearbeitenDie Djoser Pyramide in Sakkara Dokumentation Frankreich 2008 26 Min Regie Richard Copans Produktion arte France Reihe Baukunst deutsche Erstausstrahlung 29 September 2009 Inhaltsangabe unter 36 Das Zeitalter der grossen Pyramiden Der erste Monumentalbau Originaltitel Les secrets des batisseurs de pyramides La premiere pyramide TV Dokumentation in HD von Alain Brunard Sigrid Clement Dana Celeste Robinson Regie F 2019 deutsche Synchronfassung ZDFinfo 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Djoser Pyramide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alan Winston The Step Pyramid of Djoser at Saqqara in Egypt Djoser und die Djoser Pyramide bei www semataui de Djoser Konig 3 Dyn bei www aegyptologie com Saqqara I Djoser s Step Pyramid engl Memento vom 29 August 2012 im Internet Archive Abbildung einer Fayence Kachelwand aus dem Sudgrab rekonstruiert Djoser Complex engl Einzelnachweise Bearbeiten UNESCO Advisory Body Evaluation 1979 PDF 353 kB a b c Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 131 Die Stufenpyramide des Netjerichet Djoser a b Redazione Archaeogate 18 09 2007 Update on the recent works carried out by the Latvian Scientifique Mission in the Step Pyramid of Saqqara Egypt Memento vom 23 Februar 2013 im Webarchiv archive today Mark Lehner Geheimnis der Pyramiden Dusseldorf 1997 S 75 ff Die Konigsgraber von Abydos Mark Lehner Geheimnis der Pyramiden Dusseldorf 1997 S 78 ff Archaische Mastabas in Saqqara a b c Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 137 f Die Pyramide Mark Lehner Geheimnis der Pyramiden Dusseldorf 1997 S 84 ff Djosers Stufenpyramidenkomplex a b Alan Winston The Step Pyramid of Djoser at Saqqara in Egypt Part III The Primary Pyramid Structure Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder Mainz 1997 S 40 ff R Stadelmann Die Agyptischen Pyramiden 3 Auflage von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 1142 7 S 54 und Zeichnung S 45 J P Lauer Histoire Monumentale des Pyramides d Egypte Teil I Les Pyramides a Degres Kairo 1962 Tafeln 10 und 11 R Stadelmann Die Agyptischen Pyramiden 3 Auflage von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 1142 7 S 53 F Muller Romer Der Bau der Pyramiden im Alten Agypten Utz Munchen 2011 ISBN 978 3 8316 4069 0 S 148 ff Mark Lehner In Minute 33 bis 34 von ZDFinfo Synchronfassung ZDF 2021 Das Zeitalter der grossen Pyramiden Der erste Monumentalbau Ein Film von Alain Brunard und Sigrid Clement Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder Mainz 1997 S 65 ff Satellitenaufnahme des Djoserkomplexes bei Google Maps Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 133 Der Grosse Graben a b c d e Alan Winston The Step Pyramid of Djoser at Saqqara in Egypt Part II The Trench and Perimeter Wall the South Courtyard And South Tomb Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 135 Die Umfassungsmauer Statuenbasis JE 49889 Kairo Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 135 Die Eingangskolonnade Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 150 f Das Sudgrab Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 150 f Der Sudhof Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 154 f Der Komplex des Sed Festes a b c Alan Winston The Step Pyramid of Djoser at Saqqara in Egypt Part IV The South and North Pavilions The Sed Festival Complex and the Temple T Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 153 f Der Tempel T Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 158 f Der Totentempel a b c Alan Winston The Step Pyramid of Djoser at Saqqara in Egypt Part V The Mortuary Temple Serdab Northern Courtyard and the West Mounds Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder von Zabern Mainz 1997 S 63 ff a b Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 159 f Der Serdab und der nordliche Teil des Djoser Komplexes Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 156 f Sudhaus und Nordhaus a b Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek 1998 S 160 f Die Westmassive Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder Mainz 1997 S 37 ff Andrzej Cwiek Mortuary Complex of Netjerykhet A Re Evaluation Latvian Expedition Memento vom 5 Februar 2009 imInternet Archive Auf saqqara nl zuletzt abgerufen am 25 Marz 2014 Inhaltsangabe zum Film Memento vom 7 Oktober 2009 im Internet Archive von Arte mit Video AusschnittdavorHochstes Bauwerk der WeltdanachunbekanntDjoser Pyramide 62 m um 2690 v Chr um 2600 v Chr Meidum Pyramide 93 m Die agyptischen Pyramiden Altes Reich 3 Dyn Djoser Pyramide Sechemchet Pyramide Chaba Pyramide Lepsius I Pyramide Pyramide von Athribis Pyramide von Elephantine Pyramide von Edfu Sud Pyramide von el Kula Pyramide von Ombos Pyramide von Saujet el Meitin Pyramide von Sinki4 Dyn Pyramide von Seila Meidum Pyramide Knickpyramide Rote Pyramide Cheops Pyramide Radjedef Pyramide Chephren Pyramide Baka Pyramide Mykerinos Pyramide Mastabat al Firʿaun Grab der Chentkaus I Lepsius L Pyramide5 Dyn Userkaf Pyramide Neferhetepes Pyramide Sahure Pyramide Neferirkare Pyramide Chentkaus II Pyramide Unvollendete Pyramide von Abusir Raneferef Pyramide Niuserre Pyramide Lepsius XXIV Pyramide Lepsius XXV Pyramide Lepsius XXIX Pyramide Djedkare Pyramide Unas Pyramide6 Dyn Teti Pyramide Pepi I Pyramide Merenre Pyramide Pepi II PyramideErsteZwischenzeit 7 11 Dyn Iti Pyramide Neferkare Pyramide Ibi Pyramide Chui Pyramide Merikare Pyramide Reherischefnacht PyramideMittleres Reich 12 Dyn Amenemhet I Pyramide Sesostris I Pyramide Amenemhet II Pyramide Sesostris II Pyramide Sesostris III Pyramide Amenemhet III Pyramide Hawara Pyramide Neferuptah Pyramide Pyramide von Zentral Dahschur Sudliche Pyramide von Masghuna Nordliche Pyramide von MasghunaZweiteZwischenzeit 13 Dyn Ameni Qemau Pyramide Chendjer Pyramide Sud Pyramide von Sakkara Sud SAK S 3 SAK S 7 Suddahschur A Pyramide Suddahschur B Pyramide DAS 46 DAS 49 DAS 50 DAS 51 DAS 53 Aja I Pyramide17 Dyn Sobekemsaf I Pyramide Sobekemsaf II Pyramide Sechemre Wepmaat Anjotef Pyramide Nub cheper Re Anjotef Pyramide Senachtenre Pyramide Seqenenre Pyramide Kamose PyramideNeues Reich 18 Dyn Ahmose Pyramide 29 871277777778 31 216388888889 Koordinaten 29 52 16 6 N 31 12 59 O nbsp Dieser Artikel wurde am 19 Juni 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 43 51 Minuten 19 194 MB Text der gesprochenen Version 28 Marz 2023 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Normdaten Geografikum GND 7755488 7 lobid OGND AKS VIAF 244808418 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Djoser Pyramide amp oldid 238048971