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Die Neferirkare Pyramide wurde unter der Herrschaft des Pharao Neferirkare aus der 5 Dynastie in Abusir erbaut Sie war 72 Meter hoch und damit die siebthochste der agyptischen Pyramiden Sie erscheint heute als Ruinenhugel aus dem gut sichtbar die Stufen des Pyramidenkerns hervorragen Neferirkare PyramideAgyptischer NameBa nefer ir ka Re B3 nfr jr w k3 Rˁ Das Ba des Neferirkare mit Determinativ fur Pyramide DatenOrt AbusirErbauer NeferirkareBauzeit 5 Dynastie 2475 bis 2465 v Chr 1 Typ Stufenpyramide PyramideBaumaterial KalksteinBasismass 105 mHohe ursprunglich 52 m 1 Bauphase 72 m 2 Bauphase Hohe heute 44 5 mVolumen 257 250 m Stufen 6 1 Bauphase Neigung etwa 54 2 Bauphase Kultpyramide keineKoniginnenpyramiden keine Inhaltsverzeichnis 1 Erforschung 2 Bau der Pyramide 3 Pyramide 3 1 1 Bauphase Die Stufenpyramide 3 2 2 Bauphase Die echte Pyramide 3 3 Unterbau 4 Pyramidenkomplex 4 1 Totentempel 4 1 1 1 Bauphase Der Kalksteintempel 4 1 2 2 Bauphase Der Lehmziegeltempel 4 2 Bootsgruben 4 3 Weitere Elemente 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseErforschung BearbeitenDie Erforschung der Neferirkare Pyramide begann mit einer Untersuchung durch John Shae Perring um 1840 Kurze Zeit spater untersuchte auch die Lepsius Expedition das Bauwerk Richard Lepsius katalogisierte das Bauwerk unter der Bezeichnung Lepsius XXI in seiner Pyramidenliste Die erste detaillierte Untersuchung sowohl der Pyramide als auch des Totentempels fuhrte von 1904 bis 1907 Ludwig Borchardt durch Bei der Untersuchung des Totentempels stiess Borchardt auf das Tempelarchiv das mit den Abusir Papyri eine wichtige Quelle zum Totenkult des Neferirkare enthielt In dem durch den Ruinencharakter des Bauwerks freigelegten gestuften Kern glaubten falschlicherweise sowohl Lepsius als auch Borchardt die ideale Statte gefunden zu haben um den Bau der Pyramiden zu studieren Insbesondere die Theorie von Lepsius basierte auf den geboschten Schalen an dieser Fundstatte Durch die Baukonzeptanderung stellt aber gerade diese Pyramide kein typisches Beispiel einer Pyramide des Alten Reiches dar 2 3 Neuere Forschungen an diesem Pyramidenkomplex fuhrte ein tschechisches Archaologenteam unter der Leitung von Miroslav Verner in den letzten Jahren durch 4 Bau der Pyramide BearbeitenNeferirkare baute seine Pyramide etwa 200 m sudwestlich der Pyramide seines Vorgangers und Vaters Sahure als zweite Pyramide der Nekropole von Abusir Neferirkare wird nach Miroslav Verner eine Regierungszeit von 11 Jahren nach dem Konigspapyrus Turin von 20 Jahren zugesprochen Auch die heute als realistischer angesehene elfjahrige Regierungszeit hatte fur den Bau der Pyramide ausreichen mussen aber vermutlich ging durch die Anderungen der Baukonzeption viel Zeit verloren so dass die Pyramide nicht zu Lebzeiten des Pharaos fertiggestellt werden konnte 2 3 Pyramide Bearbeiten nbsp Querschnitt der Pyramidehellgrau Stufenpyramide 1 Phase dunkelgrau Stufenkern 2 Phase beige Auffullung zur echten Pyramide 2 Phase nbsp Oberflachen der ersten Bauphase sowie Kern Core und Verkleidungsteile Casing der zweiten Bauphase sind im heutigen Zustand der Pyramide sichtbarDie Neferirkare Pyramide ist in zwei Bauphasen entstanden wobei sie zuerst als Stufenpyramide geplant war spater aber vergrossert und zu einer echten Pyramide ausgebaut werden sollte Sie wurde nie fertiggestellt 1 Bauphase Die Stufenpyramide Bearbeiten In der ersten Bauphase entstand eine sechsstufige Stufenpyramide deren erste Stufe doppelt so hoch war wie die restlichen Stufen Sie bestand aus massig behauenem Kalkstein aus Steinbruchen der Umgebung Eine aussere Verkleidung aus feinem Kalkstein war bis zur Hohe der ersten Stufe angebracht woraus ersichtlich ist dass es sich tatsachlich um eine Stufenpyramide handelte und nicht um den Pyramidenkern Das Mauerwerk der Stufenpyramide bestand aus horizontal verlegten Steinschichten wie es auch bei anderen Pyramiden dieser Zeit ublich war nicht jedoch aus geneigten Schalen wie beim Bau der Stufenpyramiden der 3 und fruhen 4 Dynastie Der Grund weshalb Neferirkare auf die Stufenpyramide zuruckgriff die seit mehr als 100 Jahren nicht mehr als Konigspyramiden gebaut wurden ist unbekannt 2 3 2 Bauphase Die echte Pyramide Bearbeiten In einer zweiten Bauphase wurde die Stufenpyramide vergrossert und zu einer echten Pyramide umgebaut Zunachst wurde uber die ursprungliche Stufenpyramide ein achtstufiger Kern aus grob behauenem Kalkstein gebaut Das deutlich grobere Material lasst hier erkennen dass diese Struktur als innerer Kern geplant war Die Stufen sollten dann in einem weiteren Schritt mit einer Verkleidung aus feinem Kalkstein aufgefullt werden so dass eine echte Pyramide entstand Eine unterste Verkleidungsreihe aus Rosengranitblocken konnte nachgewiesen werden jedoch wurden bislang keine Fragmente der Kalksteinverkleidung gefunden Wie weit diese Verkleidung der Pyramide fertiggestellt wurde ist heute nicht mehr nachweisbar da die Pyramide uber die Jahrtausende Opfer eines exzessiven Steinraubs wurde Bei einer Neigung von etwa 54 hatte die vollendete Pyramide eine Hohe von 72 m erreicht womit sie die grosste Pyramide der 5 Dynastie gewesen ware und sogar die Mykerinos Pyramide ubertroffen hatte 2 3 Es kommt einem Rucksprung von 5 Handbreiten auf eine Elle nahe Die Ermittlung erfolgte durch Borchardt anhand eines in situ in der untersten Reihe gefundenen Verkleidungsblocks aus Granit 5 Das entspricht 5 1 12 1 20 Seked in agyptischer Schreibweise Unterbau Bearbeiten Der Eingang zum Unterbau der Pyramide befindet sich in etwa 2 m Hohe auf der Nordseite der Pyramide Von dort fuhrt ein absteigender Gang bis zu einer kleinen Kammer in 2 5 m Tiefe unter der Pyramide Der Gang und die Kammer waren mit Kalkstein verkleidet und hatten eine Decke aus flachen Kalksteinblocken Darauf lagen als eine zweite Decke giebelformige Kalksteine auf denen sich wiederum eine Schicht aus Schilf befand Diese Gangkonstruktion ist einmalig im agyptischen Pyramidenbau Hinter der Kammer befindet sich eine aus Granit gefertigte Fallsperre Nach der Sperre wird der Gang ein wenig nach Osten versetzt und fuhrt zur Vorkammer unter der Pyramidenmitte Vorkammer und Grabkammer waren in ost westlicher Richtung ausgerichtet und hatten beide die gleiche Breite wenn auch die Vorkammer etwas langer war als die Grabkammer Auf beiden Kammern befinden sich drei Schichten giebelformiger Kalksteinblocke von denen heute nur noch die beiden oberen Lagen erhalten sind Beide Kammern waren ursprunglich mit einer feinen Kalksteinverkleidung versehen doch ist durch masslosen Steinraub praktisch nichts erhalten geblieben Es konnten auch keine Spuren des Sarkophags gefunden werden 2 3 Pyramidenkomplex Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der Pyramidenbezirke des Neferirkare und der Chentkaus II Der Pyramidenkomplex hat eine ost westliche Ausrichtung und war von einer Lehmziegelmauer umgeben von der heute nur noch wenige Reste erhalten sind Totentempel Bearbeiten nbsp Grundriss des Pyramidenbezirks und des Totentempelsgrau 1 Bauphase des Totentempels Kalkstein schwarz 2 Bauphase des Totentempels Lehmziegel Der Totentempel der Neferirkare Pyramide ist ebenso wie die Pyramide selbst in mehreren Phasen errichtet worden Durch das Fehlen des Taltempels im Pyramidenkomplex wurden einige der Funktionen des Taltempels in den Totentempel integriert 1 Bauphase Der Kalksteintempel Bearbeiten Die alteste Phase des Totentempels bestand aus auf einer steinernen Plattform an der Ostseite der Pyramide aus Kalkstein errichtetem Mauerwerk und umfasste den inneren Bereich Diese Bauphase bestand aus der Opferhalle der Funfnischenkapelle mit Statuen des Konigs sowie den langlichen Magazinkammern im Norden und Suden der Opferhalle Dieser Bereich war mit Reliefs versehen von denen aber nur eines erhalten blieb Dennoch bildet das Relief eine wichtige Quelle fur die Genealogie der 5 Dynastie 2 3 2 Bauphase Der Lehmziegeltempel Bearbeiten Die weiteren Bereiche des Totentempels wurden offensichtlich in grosserer Eile fertiggestellt und bestanden aus Lehmziegelmauerwerk Das Fundament bestand hier nicht mehr aus Steinen sondern aus gestampftem Lehmboden wobei Unebenheiten mit Lehmziegeln nivelliert wurden Im sudwestlichen Teil wurden Kammern gebaut in denen Papyrusfragmente gefunden wurden Dies spricht dafur dass dort die Tempelarchive untergebracht waren die im Normalfall im Taltempel lokalisiert wurden Ein Querkorridor ostlich vom inneren Bereich befand sich noch auf dem Steinfundament Von diesem Korridor gelangte man im Norden uber einen Gang mit sechs Holzsaulen in den Pyramidenhof und im Suden zu den Archivmagazinen Weiter im Osten lag der Tempelhof der von 37 holzernen Lotossaulen eingefasst war Die Asymmetrie der Anordnung der Saulen im Suden war eine mehr als im Norden wird laut Herbert Ricke dadurch erklart dass eine der Saulen zerstort und nicht ersetzt wurde Diese Theorie wird durch einen Bericht in den Papyri aus dem Tempelarchiv bestatigt Der Zugang erfolgte uber einen schragen Korridor mit sechs holzernen Lotussaulenpaaren Den Eingang des Komplexes bildete ein Portikus aus vier Papyrussaulen 2 3 Vermutlich wurde dieser Bereich unter Neferirkares Nachfolgern Raneferef und Niuserre beendet nbsp Blick uber die Ruinen des Totentempels zur Pyramide nbsp Kapelle des Konigskults Bootsgruben Bearbeiten Nordlich und sudlich der Pyramide befinden sich Bootsgruben im Hof des Pyramidenkomplexes Die Entdeckung dieser Gruben basierte auf deren Erwahnung in einem Papyrusfragment das im Archiv des Totentempels gefunden wurde Die sudliche Grube wurde von tschechischen Archaologen ausgegraben doch war das holzerne Boot im Gegensatz zu denen in den Bootsgruben der Cheops Pyramide vollstandig zerfallen Die Wande der Grube bestehen aus Lehmziegeln 3 Weitere Elemente Bearbeiten nbsp Aufweg und Taltempel wurden offenbar von Neferirkares Nachfolger Niuserre usupiertUngewohnlicherweise fehlen sowohl der Taltempel als auch ein Aufweg vermutlich da nach dem Tod des Herrschers von seinen Nachfolgern nur die notigsten Elemente fertiggestellt wurden um einen Totenkult zu gewahrleisten Offenbar waren jedoch Taltempel und Aufweg bereits vorbereitet da diese Elemente der Niuserre Pyramide klar auf die Neferirkare Pyramide ausgerichtet sind Erst im oberen Bereich knickt der Aufweg dann zu Niuserres Grabmal ab was darauf hindeutet dass die vorhandene Baustelle usurpiert wurde 3 Bislang wurde auch keine Kultpyramide gefunden was ungewohnlich ist da diese offenbar ein wichtiges Element des Konigskults war Der Komplex enthalt ebenfalls keine Koniginnenpyramiden aber die Pyramide seiner Gemahlin Chentkaus II wurde direkt sudlich als eigenstandiger Komplex errichtet da diese moglicherweise als regierende Konigin uber Agypten geherrscht hat 2 3 Sudlich der Pyramide befand sich eine Siedlung aus Lehmziegelhausern fur die Priester des Herrscherkults die bis in die 6 Dynastie bewohnt war Literatur BearbeitenAllgemein Zahi Hawass Die Schatze der Pyramiden Deutsche Erstausgabe Weltbild Augsburg 2004 ISBN 3 8289 0809 8 S 246 247 Mark Lehner Das Geheimnis der Pyramiden in Agypten Orbis Munchen 2002 ISBN 3 572 01261 9 S 144 145 Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 30 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Philipp von Zabern Mainz 1991 ISBN 3 8053 1142 7 S 155f 171 174 Miroslav Verner Die Pyramiden rororo Sachbuch Band 60890 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1999 ISBN 3 499 60890 1 S 324 331 Grabungspublikationen Ludwig Borchardt Das Grabdenkmal des Konigs Nefer ir ke re Ausgrabungen der Deutschen Orient Gesellschaft in Abusir Band 5 Wissenschaftliche Veroffentlichungen der Deutschen Orient Gesellschaft Band 11 Hinrichs Leipzig 1909 Online Miroslav Verner Abusir Realm of Osiris American University in Cairo Press 2002 Miroslav Verner Remarks on the Pyramid of Neferirkare Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Kairo 47 von Zabern Mainz 1991 S 411 418 und Tafeln 61 63 Paule Posener Krieger Les archives du temple funeraire de Neferirkare Kakai les papyrus d Abousir In Bibliotheque d Etude de l Institut Francais d Archeologie Orientale du Caire 65 Le Caire 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neferirkare Pyramide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alan Winston The Pyramid of Neferirkare at Abusir engl The Pyramid of Neferirkare engl Nefer ir ka Re Konig 5 Dyn Einzelnachweise Bearbeiten Jahreszahlen nach Thomas Schneider Lexikon der Pharaonen Albatros Dusseldorf 2002 ISBN 3 491 96053 3 a b c d e f g h Mark Lehner Das Geheimnis der Pyramiden in Agypten Munchen 2002 S 144 f Die Neferirkare Pyramide a b c d e f g h i j Miroslav Verner Die Pyramiden Reinbek bei Hamburg 1999 S 324 ff Die Pyramide des Neferirkare Radio Prag International Miroslav Barta Agyptologe Barta Wahrend der Grabung hat man keine Zeit fur Emotionen Auf deutsch radio cz vom 8 September 2020 zuletzt abgerufen am 12 April 2022 Frank Muller Romer Der Bau der Pyramiden im Alten Agypten Utz Munchen 2011 ISBN 978 3 8316 4069 0 S 200 Die agyptischen Pyramiden Altes Reich 3 Dyn Djoser Pyramide Sechemchet Pyramide Chaba Pyramide Lepsius I Pyramide Pyramide von Athribis Pyramide von Elephantine Pyramide von Edfu Sud Pyramide von el Kula Pyramide von Ombos Pyramide von Saujet el Meitin Pyramide von Sinki4 Dyn Pyramide von Seila Meidum Pyramide Knickpyramide Rote Pyramide Cheops Pyramide Radjedef Pyramide Chephren Pyramide Baka Pyramide Mykerinos Pyramide Mastabat al Firʿaun Grab der Chentkaus I Lepsius L Pyramide5 Dyn Userkaf Pyramide Neferhetepes Pyramide Sahure Pyramide Neferirkare Pyramide Chentkaus II Pyramide Unvollendete Pyramide von Abusir Raneferef Pyramide Niuserre Pyramide Lepsius XXIV Pyramide Lepsius XXV Pyramide Lepsius XXIX Pyramide Djedkare Pyramide Unas Pyramide6 Dyn Teti Pyramide Pepi I Pyramide Merenre Pyramide Pepi II PyramideErsteZwischenzeit 7 11 Dyn Iti Pyramide Neferkare Pyramide Ibi Pyramide Chui Pyramide Merikare Pyramide Reherischefnacht PyramideMittleres Reich 12 Dyn Amenemhet I Pyramide Sesostris I Pyramide Amenemhet II Pyramide Sesostris II Pyramide Sesostris III Pyramide Amenemhet III Pyramide Hawara Pyramide Neferuptah Pyramide Pyramide von Zentral Dahschur Sudliche Pyramide von Masghuna Nordliche Pyramide von MasghunaZweiteZwischenzeit 13 Dyn Ameni Qemau Pyramide Chendjer Pyramide Sud Pyramide von Sakkara Sud SAK S 3 SAK S 7 Suddahschur A Pyramide Suddahschur B Pyramide DAS 46 DAS 49 DAS 50 DAS 51 DAS 53 Aja I Pyramide17 Dyn Sobekemsaf I Pyramide Sobekemsaf II Pyramide Sechemre Wepmaat Anjotef Pyramide Nub cheper Re Anjotef Pyramide Senachtenre Pyramide Seqenenre Pyramide Kamose PyramideNeues Reich 18 Dyn Ahmose Pyramide 29 895027777778 31 202444444444 Koordinaten 29 53 42 1 N 31 12 8 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neferirkare Pyramide amp oldid 227072617