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Die altagyptische Chephren Pyramide ist die zweithochste der Pyramiden von Gizeh und zugleich die zweithochste aller agyptischen Pyramiden Trotzdem erscheint sie hoher als die Cheops Pyramide was an dem steileren Neigungswinkel und dem etwas hoheren Untergrund liegt Wie alle Pyramiden von Gizeh wurde sie in der 4 Dynastie um 2550 v Chr erbaut und erhielt den Namen Wer Chaefre Chaefre ist gross Chephren PyramideAgyptischer NameWer ChaefreWr Ḫˁi f Rˁ w Chephren ist gross Grosse Grossartigkeit Chephrens 1 mit Determinativ fur Pyramide DatenOrt GizehErbauer ChephrenBauzeit 4 DynastieBasismass 215 mHohe ursprunglich 143 5 mHohe heute 136 4 mVolumen 2 211 096 m Neigung 53 10 Kultpyramide jaKoniginnenpyramiden keinePharao Chephren auch Chaefre der hier bestattet wurde war der Halbbruder seines Vorgangers Radjedef alternative Lesung Djedefre und Sohn von Pharao Cheops auch Chufu der ebenfalls in Gizeh begraben wurde Auf dem Ostfriedhof in Gizeh findet man eine grosse Doppelmastaba Nr G7130 40 die nach Stadelmann dem Konigssohn Chaefchufu zuzuordnen ist Dieser Chaefchufu anderte nach dem Tode seiner Halbbruder Kawab und Djedefre sowie seiner Machtubernahme den Namen in Chaefre Er erscheint wie Re Inhaltsverzeichnis 1 Daten 2 Die Pyramide 3 Die Substruktur 4 Galerie 5 Der Pyramidenbezirk 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDaten Bearbeitenursprungliche Hohe 143 87 m 275 Konigsellen 143 87 275 0 523 m pro Elle Seitenlange 215 29 m 410 Konigsellen 215 29 410 0 525 gebaute Neigung 5 1 4 displaystyle 5 frac 1 4 nbsp Agyptische Zahlschrift oder altagyptisches Mass 5 Hande plus 1 Finger Winkel in Seked beziehungsweise Rucksprung 21 Finger auf eine Elle 2 Die Daten der Pyramide ursprungliche und heutige Hohe Seitenlange Boschungswinkel sind Angaben von Flinders Petrie aus dem Jahr 1880 Die Pyramide BearbeitenDie Chephren Pyramide liegt sudwestlich derjenigen seines Vaters und damit in der Mitte der drei Pyramiden von Gizeh auf einer Terrasse Die Stufen der Nordwestecke der Basis sind etwa 10 m in den Felsen eingehauen die gegenuber liegende Sudostecke wurde massiv hochgemauert um das leichte Gefalle der Terrasse auszugleichen Der Steinbruch fur das Baumaterial liegt unmittelbar vor Ort Die waagerecht verlegten Steinlagen sind grob behauen die Fugen sehr breit und oft fehlt der Mortel der Pyramidenkern ist handwerklich deutlich schlechter ausgefuhrt als bei der Cheops Pyramide Die Verkleidung der beiden unteren Lagen bestand aus Granit die weitere Verkleidung aus Kalkstein An der Spitze der Chephren Pyramide sind noch Reste der Verkleidung vorhanden das Pyramidion existiert nicht mehr Aufgrund der fortschreitenden Erosion wurde die erhaltene Kalksteinverkleidung von italienischen Fachleuten untersucht Bei dieser Gelegenheit wurden starke Verschiebungen der Eckkanten registriert und mittels Computersimulation auch Erdbeben als Ursache ermittelt Bereits in der 19 Dynastie hat Ramses II mit dem Steinraub begonnen Er verwendete die Kalksteinverkleidung fur den Bau eines Tempels in Heliopolis Felsinschriften des Vorstehers der Tempelarbeiten Maj Zwischen den Jahren 1356 und 1362 entfernte man weitere Teile der Verkleidung fur den Bau der Sultan Hasan Moschee in Kairo Die Substruktur Bearbeiten nbsp Querschnitt durch die Chephren PyramideDie Pyramide besitzt zwei absteigende Zugange im Norden Beide liegen ubereinander der obere beginnt 11 5 m uber der Grundflache Das untere Gangsystem zu den Kammern beginnt ausserhalb der Basis in einer horizontalen Entfernung von uber 8 m zur Nordkante 3 Die untere Passage mundet in einen horizontalen Stollen von dem eine Nebenkammer abzweigt 10 41 m 3 12 m 2 61 m hoch Es wird vermutet dass diese Kammer die gleiche Funktion wie die sogenannte Koniginnenkammer der Cheops Pyramide hatte Hinter dem horizontalen Stollen steigt die Passage wieder an und trifft knapp unter Bodenniveau auf den von oben kommenden zweiten Zugang Der Gang verlauft nunmehr waagerecht zur Grabkammer im Zentrum des Bauwerks Die Grabkammer misst 14 15 m 5 m und hat eine Hohe von 6 83 m Die Decke besteht aus machtigen schrag liegenden Kalksteinbalken die Wande bestehen bereits aus gewachsenem Fels Bis auf Belzonis Graffito ist die Kammer unbeschriftet und enthalt nur noch den Sarkophag aus Granit der halb in den Boden eingelassen ist Der Schiebedeckel lag zerbrochen in der Kammer aufgefundene Knochen stammten von Stieren Ein kleiner Schacht im Boden barg wahrscheinlich die Kanopen Es ist anzunehmen dass die Pyramide bereits erstmals in der Ersten Zwischenzeit beraubt wurde Der Historiker Ibn Abd as Salam vermerkt eine weitere Offnung der Pyramide im Jahr 774 nach islamischer Zeitrechnung 1372 n Chr doch wurde der Zugang anscheinend wieder verschlossen Am 2 Marz 1818 wurde die Grabkammer von Belzoni wiederentdeckt Gegenuber dem prachtigen Kammersystem des Cheops wirkt die bislang entdeckte Struktur des Chephren jedoch eher einfach Galerie Bearbeiten nbsp Erster Rampenpass nbsp Der letzte Teil des geneigten Durchgangs zur Grabkammer mit hoher Decke nbsp Grabkammer nbsp Pharaosarkophag nbsp Gerader Abschnitt des Durchgangs nbsp Ausgang aus der GrabkammerDer Pyramidenbezirk Bearbeiten nbsp Die Sphinx vor der Chephren Pyramide nbsp Statue des Konigs Chephren JE 10062 Die Pyramide wurde von einer massiven Umfassungsmauer umgeben die allseits einen uber 10 m breiten gepflasterten Hof bildete Weiter nordlich westlich und sudlich lokalisierte man Wallreste die wohl die Abgrenzung des ganzen Komplexes bildeten Auf der Sudseite ausserhalb der Umfassungsmauer liegen die Reste einer Nebenpyramide Nr G2a Es ist strittig ob es sich bei dieser Pyramide um eine Kultpyramide oder das Grab einer Gemahlin des Chephren handelt Wie seit Snofru ublich besitzt auch die Chephren Pyramide die Dreiteilung Taltempel Aufweg und Totentempel Der Totentempel ist ostlich der Pyramide vorgelagert Der Konig hat hier erstmals ein neues Baumuster eingefuhrt das alle folgenden Totentempel aufweisen Eine Eingangshalle einen offenen Saulenhof funf Nischen fur Konigsstatuen Statuenkapellen funf Kammern als Magazine das Allerheiligste mit Scheinture und oder Stelenpaar Der Tempel war aus ortlichem Kalkstein errichtet im Inneren mit Granit ausgekleidet und mit farbigen Reliefdekorationen versehen Die Pfeiler des Hofes bestanden ebenfalls aus Granit Bruchstucke beweisen dass der Tempel mit zahlreichen Statuen des Konigs versehen war von denen einige 3 75 m hoch gewesen sein sollen Der 495 m lange Aufweg zwischen Tal und Totentempel ist nur noch in Resten erhalten Er bestand wahrscheinlich aus einem gedeckten Korridor aus Kalksteinen aussen mit Granit verkleidet und im Inneren mit Reliefs verziert Der Aufweg verlauft nicht gerade auf der Ost West Achse sondern ist leicht verschoben um nicht mit der Sphinx in Konflikt zu geraten Einige Agyptologen sehen darin den Nachweis dass die Sphinx bereits vor der Regierungszeit des Chephren geschaffen wurde Der Taltempel der Chephren Pyramide liegt unmittelbar neben dem Sphinx Tempel am ehemaligen antiken Hafenkai des Pyramidenbezirks Der bauliche Zustand ist heute noch ausgezeichnet Errichtet wurde er aus grossen Kalksteinblocken die mit polierten Granitplatten verkleidet wurden Der Zugang erfolgte vom Kai her uber zwei Pforten die fruher mit riesigen Turen aus Zedernholz verschlossen waren Beide Eingange munden in eine Querhalle von der ein zentraler Gang in eine grosse T formige Pfeilerhalle fuhrt Die 16 Saulen bestehen aus Granitmonolithen und trugen das Dach Die Beleuchtung erfolgte durch schmale Schlitze im oberen Teil der Wande Der Fussboden bestand aus weissem Alabaster In dieser Halle waren an den Seiten 23 oder 24 Konigsstatuen aufgestellt Eine dieser Statuen besteht aus Diorit und wurde in sehr gut erhaltenem Zustand von Auguste Mariette gefunden und ist heute im Agyptischen Museum von Kairo zu sehen Die ubrigen Statuen waren mehr oder weniger zerstort Von ihnen befindet sich der Kopf einer Statue im Roemer und Pelizaeus Museum in Hildesheim Der Aufweg zum Totentempel beginnt ebenfalls in der Pfeilerhalle Siehe auch BearbeitenListe der Pyramiden Nekropole von Gizeh Osiris GrabLiteratur BearbeitenAllgemeinesMiroslav Verner Die Pyramiden rororo Sachbuch Band 60890 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1999 ISBN 3 499 60890 1 S 254 264 Mark Lehner Geheimnis der Pyramiden Econ Berlin 1997 ISBN 3 572 01261 9 S 122 132 Zahi Hawass Giza Khafre pyramid complex In Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 S 342 45 Zahi Hawass Die Schatze der Pyramiden Weltbild Verlag Augsburg 2003 ISBN 3 8289 0809 8 S 130 133 Uvo Holscher Georg Steindorff Die Ausgrabung des Totentempels der Chephrenpyramide durch die Sieglin Expedition 1909 In Georg Steindorff Hrsg Zeitschrift fur Agyptische Sprache und Altertumskunde Band 46 Hinrichs sche Buchhandlung Leipzig 1909 S 1 12 Digitalisat abgerufen am 12 April 2016 Uvo Holscher Das Grabdenkmal des Konigs Chepren Veroffentlichungen der Ernst von Sieglin Expedition in Agypten Band I Leipzig 1912 Onlineversion Frank Muller Romer Der Bau der Pyramiden im alten Agypten Utz Munchen 2011 ISBN 978 3 8316 4069 0 Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 30 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage von Zabern Mainz 1991 ISBN 3 8053 1142 7 S 130 140 Rainer Stadelmann Die grossen Pyramiden von Giza Akademische Druck u Verlagsanstalt Graz 1990 S 1 76 191 DetailfragenDieter Arnold Zur Zerstorungsgeschichte der Pyramiden Ein Vortrag In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Kairo MDAIK Band 47 1991 S 21 27 Jurgen Becker Der Bau der Chephren Pyramide In Sokar Nr 10 2005 S 24 37 Jurgen Becker Die Chephren Pyramide Ihre Baugeschichte von der topographischen Situation am Standort vor Baubeginn bis zum Plan des Kammersystems In Sokar Nr 9 2004 S 18 27 Jurgen Becker Die Chephren Pyramide Plananderung des Baukorpers und ihre Auswirkung auf das Kammersystem In Sokar Nr 8 2004 S 8 17 John A R Legon The Design of the Pyramid of Khaefre In Gottinger Miszellen GM Band 110 1989 S 27 34 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chephren Pyramide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sphinx und Pyramiden auf der Website von Dr Zahi Hawass Grundriss der Pyramide Reisebericht Belzonis Memento vom 1 Juli 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Roman Gundacker Zur Struktur der Pyramidennamen der 4 Dynastie In Sokar Nr 18 2009 S 26 30 F Muller Romer Der Bau der Pyramiden im alten Agypten Utz Munchen 2011 ISBN 978 3 8316 4069 0 S 183 Jurgen Becker Die Chephren Pyramide In Sokar Nr 8 2004 S 7 Die agyptischen Pyramiden Altes Reich 3 Dyn Djoser Pyramide Sechemchet Pyramide Chaba Pyramide Lepsius I Pyramide Pyramide von Athribis Pyramide von Elephantine Pyramide von Edfu Sud Pyramide von el Kula Pyramide von Ombos Pyramide von Saujet el Meitin Pyramide von Sinki4 Dyn Pyramide von Seila Meidum Pyramide Knickpyramide Rote Pyramide Cheops Pyramide Radjedef Pyramide Chephren Pyramide Baka Pyramide Mykerinos Pyramide Mastabat al Firʿaun Grab der Chentkaus I Lepsius L Pyramide5 Dyn Userkaf Pyramide Neferhetepes Pyramide Sahure Pyramide Neferirkare Pyramide Chentkaus II Pyramide Unvollendete Pyramide von Abusir Raneferef Pyramide Niuserre Pyramide Lepsius XXIV Pyramide Lepsius XXV Pyramide Lepsius XXIX Pyramide Djedkare Pyramide Unas Pyramide6 Dyn Teti Pyramide Pepi I Pyramide Merenre Pyramide Pepi II PyramideErsteZwischenzeit 7 11 Dyn Iti Pyramide Neferkare Pyramide Ibi Pyramide Chui Pyramide Merikare Pyramide Reherischefnacht PyramideMittleres Reich 12 Dyn Amenemhet I Pyramide Sesostris I Pyramide Amenemhet II Pyramide Sesostris II Pyramide Sesostris III Pyramide Amenemhet III Pyramide Hawara Pyramide Neferuptah Pyramide Pyramide von Zentral Dahschur Sudliche Pyramide von Masghuna Nordliche Pyramide von MasghunaZweiteZwischenzeit 13 Dyn Ameni Qemau Pyramide Chendjer Pyramide Sud Pyramide von Sakkara Sud SAK S 3 SAK S 7 Suddahschur A Pyramide Suddahschur B Pyramide DAS 46 DAS 49 DAS 50 DAS 51 DAS 53 Aja I Pyramide17 Dyn Sobekemsaf I Pyramide Sobekemsaf II Pyramide Sechemre Wepmaat Anjotef Pyramide Nub cheper Re Anjotef Pyramide Senachtenre Pyramide Seqenenre Pyramide Kamose PyramideNeues Reich 18 Dyn Ahmose PyramideWeltwunder der Antike Pyramiden von Gizeh Hangende Garten der Semiramis Tempel der Artemis in Ephesos Zeus Statue des Phidias Mausoleum von Halikarnassos Koloss von Rhodos Pharos von Alexandria ersetzte die zuvor zerstorten Mauern von Babylon Siehe auch Weltwunder Die sieben Weltwunder der Antike 29 975861111111 31 130361111111 Koordinaten 29 58 33 1 N 31 7 49 3 O Normdaten Geografikum GND 4307824 2 lobid OGND AKS VIAF 243135953 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chephren Pyramide amp oldid 234187229