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Statue des Konigs ChephrenMaterial DioritMasse H 168 cm B 57 cm T 96 cm Herkunft Gizeh Taltempel der Chephren PyramideZeit Altes Reich 4 Dynastie ca 2550 v Chr Ort Kairo Agyptisches Museum Kairo JE 10062 CG 14 Die Statue des Konigs Chephren im Agyptischen Museum in Kairo mit der Inventarnummer JE 10062 auch CG 14 stellt den altagyptischen Konig Pharao Chephren der 4 Dynastie Altes Reich dar der etwa von 2570 bis 2530 v Chr regierte Sie ist ein typisches Herrscherbildnis dieser Zeit und steht im Kontext der Monumentalarchitektur der Pyramiden Zeit Ursprunglich stand sie im Taltempel der Chephren Pyramide in Gizeh zusammen mit 23 ahnlichen Statuen Der dunkelgraue Diorit wurde mit sehr hoher Kunstfertigkeit bearbeitet Der Horus Falke umschliesst von hinten mit seinen Schwingen schutzend den Kopf des Konigs ist aber in der Frontalansicht der Statue nicht zu sehen Diese Darstellung druckt aus dass der Konig sowohl unter dem Schutz des Horus steht als auch eine Manifestation dieses Gottes auf Erden ist Inhaltsverzeichnis 1 Fundumstande 2 Material und Technik 3 Beschreibung 4 Erhaltung 5 Interpretationen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseFundumstande Bearbeiten nbsp Vertiefungen im Taltempel des Chephren die Anzeigen wo die Statuen ursprunglich standen Die Statue ist eine von 23 oder 24 Statuen die ursprunglich in einer grossen Halle des Taltempels der Chephren Pyramide standen Keine der Statuen wurde in situ gefunden Vertiefungen im Boden zeigen aber die Position an an der sie ursprunglich standen Auguste Mariette fand bei Grabungen im Jahr 1860 neun davon Inv Nr CG 9 bis CG 17 1 sowie Fragmente einer zehnten CG 378 2 in einem Schacht innerhalb des Taltempels Aus unbekanntem Grund wurden sie dort begraben Diese Statuen befinden sich heute im Agyptischen Museum in Kairo JE 10062 ist die bekannteste davon Sie ist 168 Zentimeter hoch und fast vollstandig erhalten Keine der im Taltempel gefundenen Statuen gleicht vollstandig der anderen Dies zeigt nach Gay Robins ein wichtiges Merkmal der agyptischen Kunst namlich die Abneigung gegenuber der bedingungslosen Wiederholung Geht man davon aus dass die Statuen nicht bemalt waren muss der dunkle Stein gegenuber dem mit rotem Granit und weissem Calcit verschalten Tempel eine besonders effektvolle Wirkung gehabt haben Die geradlinigen Zuge der Statuen harmonisierten mit den quadratischen Pfeilern und der geradlinigen Form des Tempels Die Statuen lassen sich in zwei Gruppen teilen Solche mit einem Thron mit hoher Lehne zu der auch JE 10062 gehort und solche mit einem einfachen Block ohne Lehne 3 Material und Technik BearbeitenDie Statue besteht aus dunkelgrauem Diorit mit weissen und gelblichen Adern der aus dem nubischen Toshka nahe dem 2 Nilkatarakt stammt Dies zeigt die weitreichende Macht die der agyptische Konig bereits in dieser Zeit hatte 4 Sie weist eine extrem hohe Qualitat auf Der harte Stein wurde mit grosser Kunstfertigkeit behauen und durch eine glatten Politur vollendet die die Struktur des Steines besonders zutage fordert 3 Die Arme sind mit dem Korper verbunden Der Bart schliesst sich durch einen dunnen Steg an den Korper an Der Zwischenraum zwischen den Unterschenkeln ist nicht sehr tief ausgearbeitet Zwischen den Fussen finden sich Spuren eines mit Rohrenbohrer hergestellten Bohrloches mit dem Rest des Steinkerns darin ausserdem Nagel mit Nagelhaut Die Ohren sind besonders detailliert bearbeitet 5 Beschreibung Bearbeiten nbsp Gesamtansicht der Statue nbsp Detail Darstellung der Vereinigung der beiden Lander auf der rechten Seite des ThronsDie Statue stellt den voll entfalteten Typ des Herrscherbildnisses aus der 4 Dynastie dar Der Konig sitzt in majestatischer Haltung geradeausblickend auf dem Thron Die rechte Faust welche ein zusammengelegtes Tuch umschliesst steht auf dem rechten Oberschenkel Die linke Hand ruht flach auf dem linken Oberschenkel Die Unterschenkel beruhren sich fast mit den Waden und stehen parallel Der Konig tragt auf dem Kopf das konigliche Nemes Kopftuch Als weiteres Konigssymbol befindet sich auf der Stirn ganz flach anliegend die Urausschlange und am Kinn der Konigsbart in Gestalt eines geflochtenen kunstlichen Kinnbarts Ausserdem ist er mit einem Lendenschurz bekleidet mit einer kaum merklichen Angabe des Gurtels und ohne Lowenschwanz Das zusammengelegte Tuch in der rechten Faust tritt oben halbkugelig heraus und hangt unten mit zwei Enden am rechten Knie herab Die Seitenteile des Throns sind als Lowenleiber gestaltet Auf dem Thron steht der Horus Falke seine Flugel schutzend um den Kopf des Konigs ausgebreitet Auf beiden Seiten des Thrones ist das Sema taui Motiv Vereinigung von Ober und Unteragypten dargestellt Die Sema Hieroglyphe Bestandteil des Wortes sm3 vereinigen ist von den Wappenpflanzen von Ober und Unteragypten flankiert die mit ihren Stammen um die Hieroglyphe geknotet sind Dies symbolisiert die Vereinigung der beiden Landesteile in der Person des Chephren Auf der Oberseite des Fussbrettes zu beiden Seiten der Fusse ist die Statue mit einem Namen und Titel des Chephren in gut beschnittenen vertieften Hieroglyphen beschriftet 6 Obwohl es sich um ein stark idealisiertes Bildnis des Herrschers handelt sehen W und B Forman durchaus auch individuelle Zuge zum Beispiel die ausgepragte breite Nase die sich wenngleich in nicht so edler Form bei der Alabasterstatuette des Konigs gleichfalls in den Bestanden des Museums in Kairo wiederholt 7 Erhaltung BearbeitenDer linke Unterarm und Unterschenkel sind stark beschadigt ausserdem die rechte Faust und der rechte Unterarm die zum Teil wieder angesetzt wurden Am Thron fehlt der erste Lowenkopf und ein Stuck aus den Vorderbeinen des rechten Lowen Ebenfalls ist die rechte obere Ecke des Ruckenpfeilers stark beschadigt 5 Interpretationen Bearbeiten nbsp Detail Kopf des Konigs der vom Horus Falken umschlossen wird Dass der Hinterkopf des Konigs und die Brust des Horus Falken zu verschmelzen scheinen druckt nach Gay Robins aus dass der Konig sowohl unter dem Schutz des Horus steht als auch eine Manifestation dieses Gottes auf Erden ist 8 Obwohl die Statue auf den ersten Blick als die von einer Person erscheint interpretiert sie Zahi Hawass als Triade Der Konig reprasentiert den verstorbenen Osiris der Falke ist Horus und der Thron auf welchem der Konig sitzt ist das hieroglyphische Symbol fur Isis 9 Das Herrscherbildnis steht im Kontext der Monumentalarchitektur der Pyramiden Zeit Diese Graber stehen fur die gottliche Gestalt und uberirdische Fortexistenz des Konigs Auch die Statuen symbolisieren das in Stein gehauene Konigtum weshalb die Konige immer als athletische Manner dargestellt wurden Sie machen aus dem irdischen Konig ein ubermenschliches Wesen das sich in unmittelbarer Gemeinschaft mit den Gottern darstellen lasst Die Statue des Chephren ist in ihrer Ikonographie mit dem Bart der Gotter und ihn ihrem Stil der sie in eine unnahbare Ferne entruckt ein gultiges Bild des Gottkonigtums des fruhen Alten Reiches 10 Literatur BearbeitenLudwig Borchardt Statuen und Statuetten von Konigen und Privatleuten im Museum von Kairo Nr 1 1294 Teil 1 Text und Tafeln zu Nr 1 380 Catalogue General des Antiquites Egyptiennes du Musee du Caire Reichsdruckerei Berlin 1911 S 14 16 PDF Datei 66 9 MB abgerufen uber Digital Giza The Giza Project at Harvard University Zahi Hawass Sandro Vannini Inside the Egyptian Museum with Zahi Hawass American University in Cairo Press Kairo 2010 ISBN 978 977 416 364 7 Bertha Porter Rosalind L B Moss Ethel W Burney Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts Reliefs and Paintings Band III Memphis Teil 1 Abu Rawash to Abuṣir 2 von Jaromir Malek uberarbeitete und erweiterte Auflage The Clarendon Press Griffith Institute Ashmolean Museum Oxford 1974 S 21 23 PDF Datei 19 5 MB abgerufen uber The Digital Topographical Bibliography Gay Robins The Art of Ancient Egypt 2 Auflage The British Museum Press London 2008 ISBN 978 0 7141 1982 3 Einzelnachweise Bearbeiten Bertha Porter Rosalind L B Moss Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts Reliefs and Paintings III Memphis Oxford 1974 S 21 23 Bertha Porter Rosalind L B Moss Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts Reliefs and Paintings III Memphis Oxford 1974 S 23 a b Robins The Art of Ancient Egypt London 2008 S 49 Robins The Art of Ancient Egypt London 2008 S 49 Michael Hoveler Muller Am Anfang war Agypten Die Geschichte der pharaonischen Hochkultur von der Fruhzeit bis zum ende des Neuen Reiches ca 4000 1070 v Chr Mainz 2005 S 82 a b L Borchardt Statuen und Statuetten Berlin 1911 S 15 L Borchardt Statuen und Statuetten Berlin 1911 S 14f Robins The Art of Ancient Egypt London 2008 S 49ff W und B Forman Agyptische Kunst aus den Sammlungen des Museums in Kairo Dausien Hanau 1968 S 47 Robins The Art of Ancient Egypt London 2008 S 51 Zahi Hawass Inside the Egyptian Museum with Zahi Hawass Kairo 2010 S 22 Dietrich Wildung Menschwerdung Zum Portrat in der Kunst des Mittleren Reiches In Dietrich Wildung Hrsg Agypten 2000 v Chr Die Geburt des Individuums Hirmer Munchen 2000 ISBN 3 7774 8540 3 S 41 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Statue des Konigs Chephren JE 10062 amp oldid 225531844