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Die Sesostris II Pyramide des Sesostris II dem in der 12 Dynastie die Kultivierung der ehemaligen Sumpfe des Fayyum Beckens zuerkannt wird errichtete in Al Lahun am Eingang des Bahr Yusuf Josefs Kanal in ebendiesem Gebiet seine Pyramide Mit einer Seitenlange von 106 Metern und einer Neigung von 42 35 besass sie eine Hohe von 48 6 m Sesostris II PyramideLehmziegelkern der Sesostris II Pyramide Rechts sind Teile des Kalksteinsskeletts zu erkennen Lehmziegelkern der Sesostris II Pyramide Rechts sind Teile des Kalksteinsskeletts zu erkennen Agyptischer NameSechem Senweseret Sḫm S n WrstSesostris II ist machtigName des Pyramidenbezirks der Name der eigentlichen Pyramide ist unbekanntDatenOrt Al LahunErbauer Sesostris II Bauzeit 12 DynastieTyp PyramideBaumaterial Lehmziegel mit Kalkstein SkelettBasismass 106 mHohe ursprunglich 48 60 mVolumen 185 655 m Neigung 42 35 Kultpyramide neinKoniginnenpyramiden 1 Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Name 3 Die Pyramide 3 1 Der Oberbau 3 2 Das Kammersystem 4 Der Pyramidenbezirk 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenIn der Neuzeit wurde die Sesostris II Pyramide erstmals von Dominique Vivant Denon wahrend Napoleons Agypten Expedition 1798 1801 dokumentiert 1 2 Eine erneute Dokumentation der Pyramide fuhrte 1839 John Shae Perring durch Die Publikation erfolgte 1842 durch ihn selbst und durch Richard William Howard Vyse 3 4 Karl Richard Lepsius besuchte Illahun wahrend seiner Agypten Expedition 1842 1846 und dokumentierte im Mai 1843 die dortigen Ruinen Die Sesostris II Pyramide nahm er unter der Nummer LXVI in seine Pyramiden Liste auf 5 Erste systematische Ausgrabungen fuhrte zwischen 1888 und 1890 der englische Archaologe Flinders Petrie durch Dabei entdeckte er die Pyramidenstadt Kahun die er grossflachig ausgrub In der zweiten Grabungssaison wurde der Eingang der Pyramide entdeckt und das unterirdische Kammersystem erforscht 6 Nachdem er sich zeitweilig anderen Fundorten zugewendet hatte kehrte Petrie 1914 1920 und 1921 nochmals nach Illahun zuruck um weitere Grabungen im Umfeld der Pyramide durchzufuhren 7 Petries Untersuchungen stellen bis heute den bedeutendsten Forschungsbeitrag zur Sesostris II Pyramide dar Zwischen 1991 und 1997 fuhrte ein Team des Royal Ontario Museum unter Leitung von Nicholas Millet einige kleinflachige Grabungen in der Pyramidenstadt und am Oberbau der Pyramide durch 8 nbsp Ansicht nach Denon nbsp Ansicht nach Perring nbsp Ansicht nach LepsiusName BearbeitenEine Besonderheit der Pyramiden der 12 Dynastie ist die Verwendung unterschiedlicher Namen fur verschiedene Teile des Pyramidenkomplexes Wahrend die Anlagen des Alten Reiches lediglich einen Namen fur den gesamten koniglichen Grabkomplex besassen hatten die Anlagen der 12 Dynastie bis zu vier Namen welche die eigentliche Pyramide den Totentempel die Kultanlagen des Bezirks sowie die Pyramidenstadt bezeichneten Fur die Sesostris II Pyramide sind zwei Namen belegt Der Name der eigentlichen Pyramide ist unbekannt In alterer Literatur wurde ihr der Name Cha Senweseret Sesostris erscheint zugewiesen was noch in den 1990er Jahren von Mark Lehner 9 und Miroslav Verner 10 ubernommen wurde Dieter Arnold konnte hingegen bereits Ende der 1980er Jahre belegen dass Cha Senweseret die Pyramidenstadt der Sesostris I Pyramide in Lischt bezeichnet 11 Der Bezirk der Sesostris II Pyramide mit dem Totentempel und der Kultanlage hiess Sechem Senweseret Sesostris ist machtig Die Pyramidenstadt trug den Namen Hetep Senweseret Sesostris ist in Frieden 12 Die Pyramide BearbeitenDer Oberbau Bearbeiten Der Kern der Pyramide besteht aus einem vierstufigen Stumpf aus Kalkstein der mit einem Kalksteinrahmen versehen wurde gebildet aus quer und radial liegenden Mauern Die so gebildeten Hohlraume dieses Kalksteinskeletts wurden mit Lehmziegeln verfullt Lehmziegel formten dann auch die Spitze des Bauwerks Ein umlaufender in den Fels geschlagener Fundamentgraben bildete die Basis fur die feine Kalksteinverkleidung des Grabmals Zusatzlich hat man einen mit Kies gefullten Drainage Kanal eingebaut Leider wurde wie bei allen agyptischen Pyramiden im Laufe der Jahrhunderte die Kalksteinverkleidung abgetragen und zu Dunger gebrannt Ohne diesen Schutzmantel sind die Schlammziegel sehr witterungsanfallig und so bietet das Bauwerk heute einen zerfallenen Anblick nbsp Verstarktes Mauerwerk der Pyramide nbsp Eingang zur Pyramide nbsp Sarkophag von Sesostris II nbsp Inneres MauerwerkDas Kammersystem Bearbeiten Mehrere Monate hat Flinders Petrie erfolglos damit verbracht den Eingang zur Pyramide zu finden der sich ublicherweise im Norden befinden sollte Fur sein Grab hatte Sesostris II jedoch eine andere Idee der Eingang befand sich versteckt als 16 m tiefer Schacht ausserhalb der Pyramide an der Sudost Ecke Fur den Transport des Sarkophages und der Grabbeigaben war dieser senkrechte Zugang viel zu eng sodass man einen weiteren Bauschacht anlegen musste dessen Zugang spater von dem Grab einer unbekannten Prinzessin maskiert wurde nbsp Die SubstrukturBeide Schachte sind durch einen horizontalen Gang miteinander verbunden der zu einer Halle mit Gewolbedecke fuhrt Am Ostende dieser Halle fuhrt ein senkrechter Schacht in die Tiefe und endet im Grundwasser Von der Halle aus fuhrt ein ansteigender Korridor uber eine weitere Kammer in den Sudost Bereich des Pyramideninneren zu einer Vorkammer die rechtwinklig abzweigend zur eigentlichen Grabkammer fuhrt Die Grabkammer ist komplett mit Granit ausgekleidet und hat ein Giebeldach An ihrem Westende steht der Sarkophag des Konigs aus Rosengranit eine kleine Passage fuhrt in einen Nebenraum Hier fand Petrie im Schutt Teile der Grabausstattung vor allem einen koniglichen Uraus aus Gold der das Stirnband des Herrschers schmuckte und von den antiken Grabraubern wohl verloren wurde Eine weitere Besonderheit ist ein umlaufender Gang der zwischen Vorkammer und Grabkammer abzweigt rund um die Grabkammer fuhrt und am Kopfende des Sarkophags in diese mundet Die Bedeutung dieses Ganges ist unter den Agyptologen noch strittig Der Pyramidenbezirk Bearbeiten nbsp Grundriss des Pyramidenbezirks nbsp Plan der Pyramidenstadt KahunEine grundliche Bestandsaufnahme des Bereichs um die Pyramide ist bisher nicht erfolgt So hat man aus den diversen Grabungen nur wenige Ergebnisse sammeln konnen Die Umfassungsmauer war mit Nischen verziert im Gedenken an die Djoser Pyramide aus der 3 Dynastie Der Grundriss des Totentempels ist noch immer unerforscht ebenso die Lage der Einmundung des offenen Aufwegs in den Pyramidenbezirk Der wohl bekannteste Fund aus dem Komplex ist der Schmuck der Prinzessin Sithathoriunet einer Tochter des Konigs Die zugegipste Hohlung mit ihren funf Schmuckkasten haben die antiken Grabrauber ubersehen bis Brunton und Petrie 1913 das Grab untersuchten Neben diesen Schachtgrabern zweier Prinzessinnen lokalisierte man an der Nordseite acht Mastaba Graber die jeweils mit Schlammziegeln um einen Kalksteinkern herum errichtet waren In der Nordost Ecke befindet sich eine kleine Nebenpyramide mit einem Basismass von 27 6 m und einer ehemaligen Hohe von etwa 18 Metern Petrie hat hier intensiv nach einer Grabkammer gesucht jedoch erfolglos So ist bis heute unklar ob es sich um eine Koniginnen oder Kultpyramide gehandelt hat Der Aufweg wurde bis heute nicht erforscht Man kennt die Lage des Taltempels aber nicht dessen Grundriss Von erheblicher Bedeutung war jedoch die Auffindung der Pyramidenstadt Hetep Senwosret Sesostris ist zufrieden Besser bekannt unter dem Namen al Lahun wurde hier ein hervorragendes Zeugnis uber die altagyptische Stadtentwicklung entdeckt und es wurden zahlreiche Papyri aufgefunden Siehe auch BearbeitenLahunpapyriLiteratur BearbeitenAllgemein Dieter Arnold Die Pyramide Sesostris II bei El Lahun In Sokar Band 32 2016 S 52 65 Christian Holzl Lahun pyramid complex of Senusret II In Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 S 429 Christian Holzl Hrsg Die Pyramiden Agyptens Monumente der Ewigkeit Brandstatter Wien 2004 ISBN 3 85498 375 1 S 125 126 Mark Lehner Das Geheimnis der Pyramiden in Agypten Orbis Munchen 1999 ISBN 3 572 01039 X S 175 176 Frank Muller Romer Der Bau der Pyramiden im Alten Agypten Utz Munchen 2011 ISBN 978 3 8316 4069 0 S 216 Bertha Porter Rosalind L B Moss Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts Reliefs and Paintings IV Lower and Middle Egypt Delta and Cairo to Asyut Griffith Institute Oxford 1968 S 107 110 PDF 14 3 MB Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 30 3 aktualisierte und erweiterte Auflage von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 1142 7 S 237 241 Miroslav Verner Die Pyramiden rororo Sachbuch Band 60890 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1999 ISBN 3 499 60890 1 S 448 454 Grabungspublikationen William Matthew Flinders Petrie Illahun Kahun and Gurob 1889 1890 Nutt London 1891 Onlineversion William Matthew Flinders Petrie Guy Brunton Margaret Alice Murray Lahun II British School of Archaeology in Egypt and Bernard Quaritch London 1923 PDF 12 9 MB Detailfragen Hartwig Altenmuller Die Pyramidennamen der fruhen 12 Dynastie In Ulrich Luft Hrsg The Intellectual Heritage of Egypt Studies Presented to Laszlo Kakosy Studia Aegyptiaca Band 14 Budapest 1992 ISBN 963 462 542 8 S 33 42 Online Felix Arnold The South Cemeteries of Lisht II The Control Notes and Team Marks Publications of the Metropolitan Museum of Art Egyptian Expedition Band 23 Metropolitan Museum of Art New York 1990 ISBN 978 0 300 09161 8 Online Michael Haase Tempel und Garten In Christian Tietze Hrsg Agyptische Garten Arcus Weimar 2011 ISBN 978 3 00 034699 6 S 176 201 Peter Janosi Die Pyramidenanlagen der Koniginnen Untersuchungen zu einem Grabtyp des Alten und Mittleren Reiches Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1996 ISBN 3 7001 2207 1 S 60 62 120 176 Albert M Lythgoe The Treasure of Lahun In The Metropolitan Museum of Art Bulletin Band 14 Heft 12 2 1919 S 1 28 JSTOR 40588558 Ahmed Bey Kamal Catalogue General des Antiquites Egyptienne du Musee du Caire Nos 23001 23256 Table d offrandes Imprimiere de l Institut Francais d Archeologie Orientale Kairo 1909 Online A Schwab Die Sarkophage des Mittleren Reiches Eine typologische Untersuchung fur die 11 bis 13 Dynastie Dissertation Universitat Wien 1989 Frank Werner Ein Weltwunder aus Nilschlamm Wissenswertes uber die Pyramide Sesostris II bei Illahun und uber die Entwicklung des Pyramidenbaus im Mittleren Reich In Sokar Band 1 2000 S 20 26 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sesostris II Pyramide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sesostris II Pyramide RissEinzelnachweise Bearbeiten Dominique Vivant Denon Voyage dans la basse et la haute Egypte pendant les campagnes du general Bonaparte Tome I Peltier London 1802 S 134 136 Online Dominique Vivant Denon Voyage dans la basse et la haute Egypte pendant les campagnes du general Bonaparte Planches Peltier London 1802 Taf XXVI 1 Online John Shae Perring E J Andrews The Pyramids of Gizeh From Actual Survey and Admeasurement Band 3 Fraser London 1843 S 20 Taf 18 Online John Shae Perring Richard William Howard Vyse Operations carried on at the Pyramids of Gizeh in 1837 With an Account of a Voyage into Upper Egypt and Appendix Band 3 Fraser London 1842 S 80 82 Online Denkmaler aus Aegypten und Aethiopien Text Zweiter Band Mittelaegyptem mit dem Faijum Hrsg von Eduard Naville und Ludwig Borchardt bearbeitet von Kurt Sethe Hinrichs Leipzig 1904 S 7 8 Online William Matthew Flinders Petrie Illahun Kahun and Gurob 1891 William Matthew Flinders Petrie Guy Brunton Margaret Alice Murray Lahun II 1923 Royal Ontario Museum Memento des Originals vom 6 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www museum manchester ac uk Mark Lehner Das Geheimnis der Pyramiden in Agypten 1999 S 17 Miroslav Verner Die Pyramiden 1999 S 448 Dieter Arnold The Pyramid of Senwosret I Publications of the Metropolitan Museum of Art Egyptian Expedition Band 22 Metropolitan Museum of Art New York 1988 ISBN 0 87099 506 5 S 17 Online Hartwig Altenmuller Die Pyramidennamen der fruhen 12 Dynastie 1992 S 34 36 41 Die agyptischen Pyramiden Altes Reich 3 Dyn Djoser Pyramide Sechemchet Pyramide Chaba Pyramide Lepsius I Pyramide Pyramide von Athribis Pyramide von Elephantine Pyramide von Edfu Sud Pyramide von el Kula Pyramide von Ombos Pyramide von Saujet el Meitin Pyramide von Sinki4 Dyn Pyramide von Seila Meidum Pyramide Knickpyramide Rote Pyramide Cheops Pyramide Radjedef Pyramide Chephren Pyramide Baka Pyramide Mykerinos Pyramide Mastabat al Firʿaun Grab der Chentkaus I Lepsius L Pyramide5 Dyn Userkaf Pyramide Neferhetepes Pyramide Sahure Pyramide Neferirkare Pyramide Chentkaus II Pyramide Unvollendete Pyramide von Abusir Raneferef Pyramide Niuserre Pyramide Lepsius XXIV Pyramide Lepsius XXV Pyramide Lepsius XXIX Pyramide Djedkare Pyramide Unas Pyramide6 Dyn Teti Pyramide Pepi I Pyramide Merenre Pyramide Pepi II PyramideErsteZwischenzeit 7 11 Dyn Iti Pyramide Neferkare Pyramide Ibi Pyramide Chui Pyramide Merikare Pyramide Reherischefnacht PyramideMittleres Reich 12 Dyn Amenemhet I Pyramide Sesostris I Pyramide Amenemhet II Pyramide Sesostris II Pyramide Sesostris III Pyramide Amenemhet III Pyramide Hawara Pyramide Neferuptah Pyramide Pyramide von Zentral Dahschur Sudliche Pyramide von Masghuna Nordliche Pyramide von MasghunaZweiteZwischenzeit 13 Dyn Ameni Qemau Pyramide Chendjer Pyramide Sud Pyramide von Sakkara Sud SAK S 3 SAK S 7 Suddahschur A Pyramide Suddahschur B Pyramide DAS 46 DAS 49 DAS 50 DAS 51 DAS 53 Aja I Pyramide17 Dyn Sobekemsaf I Pyramide Sobekemsaf II Pyramide Sechemre Wepmaat Anjotef Pyramide Nub cheper Re Anjotef Pyramide Senachtenre Pyramide Seqenenre Pyramide Kamose PyramideNeues Reich 18 Dyn Ahmose Pyramide 29 236111111111 30 970555555556 Koordinaten 29 14 10 N 30 58 14 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sesostris II Pyramide amp oldid 229914027