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Userkaf war der erste Konig Pharao der 5 Dynastie im Alten Reich Agyptens Er regierte etwa von 2500 bis 2490 v Chr 2 Uber seine Abstammung das Verhaltnis zur Konigsfamilie der vorangegangenen 4 Dynastie und die genauen Umstande des Dynastiewechsels ist nur wenig bekannt In der Landesverwaltung lassen sich unter seiner Herrschaft erste Ansatze einer Offnung der hochsten Staatsamter fur Personen nicht koniglicher Abstammung erkennen Handelsbeziehungen sind mit Nubien belegt auch auf Handel mit Griechenland gibt es Hinweise UserkafKopf einer Statue des Userkaf aus seinem Sonnenheiligtum Agyptisches Museum KairoHorusname Iri maat Jrj m3ˁ t Der die Maat verwirklichtNebtiname Iri maat nebti Jrj m3ˁ t nb tj Der die Maat der beiden Herrinnen verwirklichtGoldname Nefer bik nebu Nfr bjk nbw Der vollkommene GoldfalkeEigenname Userkaf Wsr k3 f Starker seines Ka Userkaf Wsr k3 f Starker seines KaKonigspapyrus Turin Nr 3 17 1 Eigenname User ka Wsr k3 Das Ka mit Namensideogramm fur einen Konig das den Horusfalken darstellt Konigsliste von Abydos Sethos I Nr 26 Userkaf Wsr k3 fKonigsliste von Sakkara Nr 25 Userka f Wsr k3 f Griechisch nach Manetho UsercheresDen wichtigsten Aspekt von Userkafs Regierungszeit stellt seine Bautatigkeit dar zu deren zentralen Projekten eine Pyramidenanlage in Sakkara und ein Sonnenheiligtum bei Abusir gehorten Letzteres ist der erste Vertreter dieses fur die 5 Dynastie typischen Tempeltyps und ein Zeugnis fur den stark gewachsenen Einfluss des Kults um den Sonnengott Re Sowohl im Sonnenheiligtum als auch in der Pyramidenanlage wurden bedeutende Reste koniglicher Statuen gefunden darunter der Kopf der altesten bekannten Monumentalfigur des alten Agypten Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Herrschaft 2 1 Regierungsdauer 2 2 Landesverwaltung 2 3 Religiose Handlungen 2 4 Aussenbeziehungen 3 Bautatigkeit 3 1 Die Userkaf Pyramide in Sakkara 3 2 Die Koniginnenpyramide der Neferhetepes in Sakkara 3 3 Das Sonnenheiligtum des Userkaf in Abusir 3 4 Der Tempel von et Tod 4 Statuen 5 Userkaf im Gedachtnis des Alten Agypten 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseHerkunft und Familie Bearbeiten nbsp Chentkaus I die wahrscheinliche Mutter des Userkaf Darstellung in ihrer Grabanlage in GizehDie Herkunft und die familiaren Beziehungen Userkafs sind bislang nur unvollstandig bekannt Der agyptische Priester und Geschichtsschreiber Manetho schrieb im 3 Jahrhundert v Chr Userkaf kame aus Elephantine an der Sudgrenze Agyptens 3 Ob diese Uberlieferung auf Tatsachen beruht ist unklar Immerhin scheint er nicht direkt der Konigsfamilie der 4 Dynastie zu entstammen Schlusselrollen bei der Frage nach dem Ubergang von der 4 zur 5 Dynastie spielen zum einen eine Erzahlung aus dem Papyrus Westcar in dem Userkaf und seine beiden Nachfolger Sahure und Neferirkare als Drillinge und Sohne einer Rudj Djedet bezeichnet werden und zum anderen die in Gizeh bestattete Chentkaus I die als historisches Vorbild der literarischen Rudj Djedet und als Stammmutter der 5 Dynastie gilt Chentkaus trug einen Titel der meist mit Mutter zweier Konige von Ober und Unteragypten ubersetzt wird Daher wurde lange Zeit angenommen dass zumindest zwei der ersten drei Konige der 5 Dynastie tatsachlich Bruder waren Da aber keiner von ihnen in Chentkaus Grab namentlich genannt und Chentkaus umgekehrt auch in keiner koniglichen Grabanlage erwahnt wird gab es verschiedene Auffassungen uber die genaue Familienkonstellation So wurde etwa in Betracht gezogen dass sie die Mutter von Userkaf und Neferirkare sowie die Grossmutter von Sahure war 4 Nach einer anderen Hypothese wurde sie hingegen als Gemahlin des Userkaf und Mutter von Sahure und Neferirkare angesehen 5 Durch den Fund einiger Reliefblocke vom Aufweg der Sahure Pyramide im Jahr 2002 ist das familiare Verhaltnis der drei Konige inzwischen etwas klarer geworden Auf ihnen wird eindeutig Konigin Neferhetepes als Mutter von Sahure identifiziert Fur sie hatte Userkaf eine kleine Pyramidenanlage neben seinem eigenen Grabmal in Sakkara errichten lassen Sie war demnach seine Gemahlin und Sahure sein Sohn 6 Ebenso ist mittlerweile die Stellung von Neferirkare gesichert Er war ein Sohn von Sahure und seiner Schwestergemahlin Meretnebty und somit ein Enkel von Userkaf 7 Das genaue Verhaltnis zwischen Chentkaus I und Userkaf ist allerdings nach wie vor nicht sicher geklart Mit hoher Wahrscheinlichkeit war sie seine Mutter doch gibt es dafur nur indirekte Hinweise Da sie zwar den Titel einer Konigsmutter aber weder den Titel einer Konigstochter noch einer Konigsgemahlin trug entstammte sie wohl zumindest nicht unmittelbar der Konigsfamilie der 4 Dynastie oder hochstens einer Seitenlinie 8 und war daher mit den letzten Konigen der 4 Dynastie Mykerinos Schepseskaf und Thamphthis weder verwandt noch verheiratet Als ihr Sohn kommt daher lediglich Userkaf in Frage 9 Uber seinen Vater und mogliche Geschwister ist nichts bekannt Herrschaft Bearbeiten nbsp Userkaf Agypten nbsp Abusir nbsp et Tod nbsp Buhen nbsp Sakkara nbsp Tihna al DschabalFundorte von Zeugnissen des UserkafRegierungsdauer Bearbeiten Die genaue Regierungsdauer des Userkaf ist unbekannt Der Konigspapyrus Turin der im Neuen Reich entstand und ein wichtiges Dokument zur agyptischen Chronologie darstellt nennt sieben Jahre der im 3 Jahrhundert v Chr lebende agyptische Priester Manetho 28 Das hochste zeitgenossisch sicher belegte Datum ist ein 3 Mal der Zahlung womit die ursprunglich als Horusgeleit eingefuhrte landesweite Zahlung des Viehs zum Zweck der Steuererhebung gemeint ist Eine gewisse Problematik birgt der Umstand dass diese Zahlungen anfangs alle zwei Jahre stattfanden das heisst auf ein x tes Jahr der Zahlung folgte ein Jahr nach dem x ten Mal der Zahlung spater aber zum Teil auch jahrlich stattfinden konnten auf ein x tes Jahr der Zahlung folgte das y te Jahr der Zahlung 10 Bei der Annahme einer recht kurzen Regierungszeit wurde dieser Umstand allerdings nicht sehr ins Gewicht fallen Problematischer sind vier Datumsangaben die im Sonnenheiligtum des Userkaf gefunden wurden und ein 5 Mal der Zahlung sowie ein Jahr nach dem 5 Mal der Zahlung nennen 11 Da jedoch bei diesen Datumsangaben kein Konigsname steht ist bis heute unklar ob sie Userkaf zuzurechnen sind oder ob sie bei Umbaumassnahmen durch einen spateren Konig etwa Sahure 12 oder Neferirkare 13 angebracht wurden Die agyptologische Forschung tendiert bei dieser Frage eher zur zweiten Moglichkeit und nimmt fur Userkaf eine kurze Regierungszeit an So akzeptierte etwa Wolfgang Helck die Angaben des Turiner Papyrus und ging von sieben Regierungsjahren aus 14 Jurgen von Beckerath rechnet mit acht Jahren 15 Landesverwaltung Bearbeiten nbsp Der PalermosteinUber das Verwaltungssystem unter Userkaf ist kaum etwas bekannt An hohen Beamten lasst sich lediglich der Wesir Sechemkare sicher seiner Regierungszeit zuordnen Dieser war ein Sohn von Konig Chephren und ubte das Wesirsamt nach Userkafs Tod auch noch unter dessen Nachfolger Sahure aus 16 Unsicher ist hingegen die Datierung der beiden Vorsteher aller Arbeiten des Konigs Anchchufu und Nianchre Ersterer wird ans Ende der 4 oder den Anfang der 5 Dynastie datiert letzterer an den Anfang der 5 Dynastie Sie konnten ihr Amt also unter Userkaf ausgeubt haben Gemass den Titelfolgen in ihren Grabern stammten sie nicht aus der Konigsfamilie Zwar trug Nianchre den Titel Konigssohn doch war dies wohl eher ein Ehrentitel da ihm weitere Titel fehlten die fur leibliche Konigssohne typisch waren 17 Religiose Handlungen Bearbeiten Die Verehrung des Sonnengottes Re die seit Mitte der 4 Dynastie wichtiger Bestandteil der Konigsideologie war erreichte unter Userkaf durch den Bau eines in den koniglichen Totenkult einbezogenen Sonnenheiligtums einen neuen Hohepunkt Dass der Religion auch wirtschaftlich eine hohere Bedeutung zukam als noch in der 4 Dynastie wird aus den Eintragen des Palermosteins einem bedeutenden Teilstuck des Annalensteins der 5 Dynastie deutlich Wahrend dort fur Userkafs Vorganger noch von verschiedensten Ereignissen berichtet wird etwa Kriegszuge Errichtung von Bauwerken und Statuenstiftungen so bestehen die Eintrage von Userkaf selbst sowie die seiner Nachfolger Sahure und Neferirkare fast ausschliesslich aus Landschenkungen und Opfergaben an die grossen Tempel 18 Fur Userkaf sind umfangreiche Schenkungen an sein Sonnenheiligtum und an den Tempel von Heliopolis belegt daruber hinaus die Errichtung eines Schreins im Tempel von Buto 19 In einem der Fraser Graber bei Tihna al Dschabal liess dessen Besitzer Nekaanch eine Inschrift anbringen aus der hervorgeht dass seine Ernennung zum Priester der Hathor auf Veranlassung Userkafs geschah 20 Aussenbeziehungen Bearbeiten nbsp Marmor Gefass aus Kythira mit Namen des Sonnenheiligtums des UserkafDurch Siegelabdrucke aus Buhen sind Beziehungen nach Nubien wahrend Userkafs Regierungszeit belegt Daruber hinaus konnte es Handelsbeziehungen nach Griechenland gegeben haben Auf der Insel Kythira zwischen Kreta und dem Peloponnes wurde in den 1890er Jahren ein Marmor Gefass gefunden auf dem der Name von Userkafs Sonnenheiligtum eingraviert ist 21 Es ist aber unklar ob es bereits wahrend Userkafs Herrschaft an seinen Fundort gelangte oder erst in spaterer Zeit 22 23 Der Palermostein nennt in einem schwer zu lesenden Eintrag eine Tributlieferung die von zahlreichen Mannern im Jahr nach dem 1 Mal der Zahlung von einer nicht genau lokalisierbaren Ortlichkeit an die Pyramidenanlage des Userkaf geliefert wurde Nach einer Lesung von Hartwig Altenmuller scheint es sich bei den Gabenbringern um 303 Agypter gehandelt zu haben die wahrend der Wirren beim Ubergang von der 4 zur 5 Dynastie verbannt worden waren und nun Treue gelobend aus ihrem vermutlich im sudlichen Palastina gelegenen Exil zuruckkehrten Bei ihren Tributen handelte es sich um 70 Asiaten die sie als Arbeitskrafte in den Dienst der koniglichen Pyramidenanlage ubergaben 24 Bautatigkeit BearbeitenDie Userkaf Pyramide in Sakkara Bearbeiten nbsp Die Userkaf Pyramide in Sakkara nbsp Die Ruine der Neferhetepes Pyramide nbsp Rekonstruktion der Pyramidenanlagen des Userkaf und der Neferhetepes Hauptartikel Userkaf Pyramide Nachdem sein Vorganger Schepseskaf fur sich ein Grabmal in Form einer riesigen Mastaba errichten liess kehrte Userkaf wieder zur Form der Pyramide zuruck Als Standort wahlte er die unmittelbare Nahe der Djoser Pyramide in Sakkara Userkafs Grabmal mit dem altagyptischen Namen Rein sind die Kult Statten des Userkaf weist einige Neuerungen gegenuber alteren Pyramiden auf die teilweise von spateren Herrschern ubernommen wurden teilweise aber auch einmalig blieben Mit einer Seitenlange von 73 30 Metern und einer ursprunglichen Hohe von 49 40 Metern war die Userkaf Pyramide deutlich kleiner konzipiert als ihre Vorgangerbauten Als Baumaterial fur das Kernmauerwerk diente grob behauener Kalkstein von lokaler Herkunft fur die Verkleidung wurde feinerer Tura Kalkstein verwendet Der Eingang zum unterirdischen Kammersystem befindet sich nicht mehr wie bei den Pyramiden der 4 Dynastie in erhohter Position auf der Nordseite sondern im Pflaster des vor ihr liegenden Hofes Von dort fuhrt zuerst ein absteigender Gang hinab der dann in die Waagerechte ubergeht Hinter einer Blockiervorrichtung gibt es ostlich eine Abzweigung zu einer T formigen Magazinkammer Der Hauptgang fuhrt nach Suden weiter zur Vorkammer an die sich westlich die eigentliche Grabkammer anschliesst in welcher Reste eines Basalt Sarkophages gefunden wurden 25 Der Totentempel ist im Verhaltnis zur Pyramide deutlich grosser ausgefuhrt als es bei fruheren Pyramiden der Fall war Diese starke Betonung des Totentempels wurde von Userkafs Nachfolgern der 5 und 6 Dynastie ubernommen einmalig blieb jedoch seine Position an der Sudseite der Pyramide statt wie in der 4 Dynastie ublich an der Ostseite Obwohl der Tempel durch spatere Baumassnahmen grossflachig zerstort ist lassen sich drei Hauptabschnitte rekonstruieren ein sudostlicher Eingangsbereich einem Mittelteil der einen offenen Pfeilerhof und das Allerheiligste umfasste sowie einen sudwestlichen Abschnitt in dem eine kleine Kultpyramide stand Im Pfeilerhof wurden zahlreiche Relief Fragmente und der Kopf einer Kolossal Statue gefunden Die Pyramide und der Totentempel sind von einer Umfassungsmauer umgeben der Taltempel und der Aufweg der diesen mit dem Totentempel verband sind bisher unausgegraben 26 Die Koniginnenpyramide der Neferhetepes in Sakkara Bearbeiten Hauptartikel Neferhetepes Pyramide Sudlich des Totentempels befindet sich als Koniginnenpyramide die Neferhetepes Pyramide die uber einen eigenen vom Grabmal des Userkaf abgesetzten Pyramidenkomplex verfugt Sie war ursprunglich als dreistufiger Bau mit einer Verkleidung aus weissen Kalksteinblocken errichtet worden Das unterirdische Kammersystem besteht aus einer Vor und einer Grabkammer die beide mit einem Giebeldach versehen waren An der Ostseite der Pyramide liegt ein stark zerstorter Totentempel der wohl ahnlich konzipiert war wie derjenige der Konigspyramide und uber einen zentralen pfeilerumstandenen Hof eine Opferhalle Statuennischen und Magazinraume verfugte 27 Das Sonnenheiligtum des Userkaf in Abusir Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des Sonnenheiligtums des Userkaf Hauptartikel Sonnenheiligtum des Userkaf In Abusir errichtete Userkaf ein Sonnenheiligtum mit dem Namen Festung des Re Es stellt das erste Exemplar dieses Tempeltyps dar und ist neben dem Sonnenheiligtum des Niuserre das einzige noch erhaltene der insgesamt sechs bekannten Sonnenheiligtumer der 5 Dynastie Die Anlage wurde in den 1950er Jahren unter Leitung von Herbert Ricke ausgegraben Dieses Heiligtum besitzt einen Taltempel mit einer Vorkammer einem Mittelteil einem pfeilerumstandenen Hof und sieben Nischen In sudwestlicher Richtung fuhrt ein breiter Aufweg zum eigentlichen Heiligtum Ricke konnte feststellen dass dieses in mehreren Bauphasen errichtet worden war In seinem Endzustand besass es einen zentralen monumentalen Sockel auf dem ein Obelisk aus Granit stand Ostlich vor dem Sockel stand ein Altar und seitlich davon jeweils ein Statuenschrein Das Heiligtum ist von einer Mauer umgeben an deren sudlichen Aussenseite sich ein Nebengebaude anschliesst 28 Nach Auswertung zeitgenossischer Schriftquellen scheint der markante Obelisk erst in einer spateren Bauphase von einem der Nachfolger Userkafs entweder Sahure oder Neferirkare entstanden zu sein In Texten aus Userkafs Regierungszeit wurde der Name des Sonnenheiligtums stets mit einem Determinativ Deutzeichen geschrieben das vermuten lasst dass an der Stelle des spateren Obelisken lediglich ein holzerner Pfeiler stand der mit einer Sonnenscheibe bekront war 29 Der Tempel von et Tod Bearbeiten Die altesten Spuren des Tempels des Month in et Tod gehen auf Userkaf zuruck Durch zahlreiche Umbauten vom Mittleren Reich bis in die Ptolemaerzeit sowie durch den starken Zerstorungsgrad des Tempelbaus ist von der Anlage des Userkaf nur sehr wenig erhalten Rekonstruieren lasst sich lediglich dass er einen kleinen Ziegeltempel errichten liess zu dem auch ein Pfeiler aus Granit gehorte der den Namenszug des Konigs tragt 30 31 Statuen BearbeitenStatuen des Userkaf wurden bisher an zwei Orten gefunden Im Taltempel seines Sonnenheiligtums siehe Abbildung oben in Abusir und im Totentempel seiner Pyramide in Sakkara Keine der Statuen ist vollstandig erhalten die herausragendsten Exemplare sind zwei gut erhaltene Statuenkopfe Einer von ihnen wurde in den 1950er Jahren bei Grabungen ausserhalb des Taltempels des Userkaf Heiligtums entdeckt und befindet sich heute im agyptischen Museum von Kairo Inv Nr JE 90220 32 Er besteht aus Grauwacke und misst 45 26 25 cm Der Konig ist bartlos dargestellt und tragt auf dem Kopf die rote Krone Unteragyptens Der Ausgraber Herbert Ricke nahm ursprunglich an es handle sich um ein Bildnis der Gottin Neith die ebenfalls auf diese Weise dargestellt wurde Spater wurden allerdings Reste eines mit schwarzer Farbe aufgemalten Schnurrbartes ausgemacht wodurch eindeutig bestatigt wurde dass es sich um die Statue eines Konigs handelt 33 Weitere Statuenfunde aus dem Userkaf Heiligtum sind kleinere Fragmente aus Kalkstein Granit und rotem Sandstein die bereits 1907 von Ludwig Borchardt entdeckt wurden Ein weiteres Stuck aus Alabaster gehorte ursprunglich zu einer fast lebensgrossen Statue Es zeigt Mund und Kinn des Konigs und befindet sich heute im Agyptischen Museum in Berlin Inv Nr AM 19774 34 35 Ein weiterer sehr gut erhaltener Statuenkopf wurde 1928 von Cecil Firth im Totentempel der Userkaf Pyramide gefunden und befindet sich heute ebenfalls im Besitz des Agyptischen Museums in Kairo Inv Nr JE 52501 Der Kopf besteht aus Rosengranit und hat eine Hohe von 75 cm Er gehorte somit ursprunglich zu einer Kolossalstatue von etwa vier Metern Hohe ausgehend von der Annahme es habe sich um eine Sitzstatue gehandelt und damit abgesehen von der Grossen Sphinx von Gizeh zur bis dahin grossten bekannten Statue des alten Agypten Der Konig ist hier ebenfalls bartlos dargestellt und tragt das Nemes Kopftuch mit einer Urausschlange auf der Stirn Ebenfalls im Totentempel der Pyramide wurden weitere Statuen Fragmente aus Granit und Diorit gefunden die den Eigen und Horusnamen Userkafs tragen 36 Von unbekannter Herkunft ist ein weiteres Stuck das moglicherweise Userkaf darstellt Es befindet sich heute im Cleveland Museum of Art Inv Nr 1979 2 Es handelt sich um den Kopf einer Statue aus Kalkstein und zeigt den Konig mit Zeremonialbart und der weissen Krone Oberagyptens Es hat eine Hohe von 17 2 cm eine Breite von 6 5 cm und eine Tiefe von 7 2 cm Auf dem Gesicht sind Reste von Bemalung erhalten 37 nbsp Kopf einer Statue des Userkaf Agyptisches Museum Kairo JE 90220 nbsp Fragment einer Alabaster Statue des Userkaf Agyptisches Museum Berlin AM 19774 nbsp Kopf einer Kolossalstatue des Userkaf Agyptisches Museum Kairo JE 52501 Kopie in der Universitat Lausanne nbsp Kopf der Statue eines Konigs moglicherweise Userkaf Cleveland Museum of Art 1979 2 Userkaf im Gedachtnis des Alten Agypten BearbeitenUserkaf genoss im weiteren Verlauf der agyptischen Geschichte noch lange Zeit hohes Ansehen Seine kultische Verehrung hielt allerdings nicht sehr lang an und seine Bauwerke wurden dem Verfall preisgegeben Wahrend des Mittleren Reiches zu Beginn der 12 Dynastie liess Konig Amenemhet I Teile von Userkafs Pyramidenanlage abreissen und verwendete die Steine zum Bau seiner eigenen Pyramide in el Lischt 38 nbsp Der Papyrus Westcar Agyptisches Museum Berlin Wohl ebenfalls im Mittleren Reich wurde Userkaf erstmals in einem literarischen Werk namlich in einer der Geschichten des Papyrus Westcar erwahnt Als Entstehungszeit der Geschichten wird mehrheitlich die 12 Dynastie angenommen obgleich mittlerweile vermehrt Argumente angebracht werden sie in die 17 Dynastie zu datieren aus welcher auch der uberlieferte Papyrus stammt 39 Die Handlung spielt am Konigshof und dreht sich um Pharao Cheops aus der 4 Dynastie als Hauptperson Um sich die Langeweile zu vertreiben lasst er sich von seinen Sohnen wundersame Geschichten erzahlen Nachdem drei seiner Sohne ihm bereits uber vergangene Wunder berichtet haben lasst als vierter Hordjedef schliesslich einen noch lebenden Zauberer namens Djedi herbeibringen welcher zunachst Zauberkunststucke vorfuhrt Cheops mochte daraufhin von Djedi wissen ob dieser die Zahl der jpwt genaue Bedeutung des Wortes unklar u a ubersetzt mit Schlosser Kammern Kisten des Thot Heiligtums von Heliopolis kenne Djedi verneint und erklart dass Rudj Djedet die Frau eines Re Priesters drei Sohne gebaren wird die den Konigsthron besteigen werden Der Alteste von diesen soll die Zahl herausfinden und Cheops ubermitteln Djedi fugt noch beschwichtigend hinzu dass diese Drei erst dann den Thron besteigen werden wenn bereits Cheops Sohn und Enkel geherrscht haben werden Cheops beschliesst daraufhin den Wohnort der Rudj Djedet aufzusuchen Anschliessend erfolgt unvermittelt die Beschreibung der Geburt der drei Konige Die vier Gottinnen Isis Nephthys Meschenet und Heket sowie der Gott Chnum treten auf und werden von Rauser Rudj Djedets Ehemann zu der Gebarenden geleitet Durch Tanz und Zauberspruche verhelfen sie den drei Konigen auf die Welt Ihre Namen sind hier wiedergegeben als User Re ef Sah Re und Keku es handelt sich also um die ersten drei Konige der 5 Dynastie Userkaf Sahure und Neferirkare Kakai Aus dem Neuen Reich ist ein Relief Bruchstuck bekannt welches aus dem Grab eines Priesters namens Mehu aus Sakkara stammt und in die 19 oder 20 Dynastie datiert Auf ihm sind drei Gottheiten abgebildet denen eine Reihe von verstorbenen Konigen gegenubersteht Dies sind Djoser und Djoserteti aus der 3 Dynastie sowie Userkaf aus der 5 Dynastie Von einem vierten Konig ist nur noch ein stark zerstorter Namenszug erhalten der teils als Schepseskare teils als Djedkare gelesen wurde Das Relief ist ein Ausdruck der personlichen Frommigkeit des Grabinhabers der damit die alten Konige fur ihn zu den Gottern beten liess 40 Wahrend der 19 Dynastie fuhrte Chaemwaset ein Sohn Ramses II landesweit Restaurierungsprojekte durch Dazu gehorten auch zahlreiche Pyramiden wie durch Inschriften bekannt ist Moglicherweise zahlte auch die Userkaf Pyramide dazu denn auch an den Fragmenten ihrer Verkleidung wurden Reste einer Hieroglypheninschrift gefunden 41 Literatur BearbeitenAllgemeines Darrell D Baker The Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs Volume I Predynastic to the Twentieth Dynasty 3300 1069 BC Bannerstone Press Oakville 2008 ISBN 978 0 9774094 4 0 S 484 486 Peter A Clayton Die Pharaonen Bechtermunz Augsburg 1999 ISBN 3 8289 0661 3 S 31 59 61 Martin von Falck Susanne Martinssen von Falck Die grossen Pharaonen Von der Fruhzeit bis zum Mittleren Reich Marix Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 7374 0976 6 S 122 127 Thomas Schneider Lexikon der Pharaonen Albatros Dusseldorf 2002 ISBN 3 491 96053 3 S 304 305 Zum Namen Jurgen von Beckerath Handbuch der agyptischen Konigsnamen 2 Auflage von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 422 00832 2 S 56 57 Zur Pyramide Zahi Hawass Hrsg Die Schatze der Pyramiden Weltbild Augsburg 2003 ISBN 3 8289 0809 8 S 238 239 Mark Lehner Geheimnis der Pyramiden Orbis Munchen 1999 ISBN 3 572 01039 X S 140 141 Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 30 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Philipp von Zabern Mainz 1991 ISBN 3 8053 1142 7 S 159 164 Miroslav Verner Die Pyramiden rororo Sachbuch Band 60890 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1999 ISBN 3 499 60890 1 S 306 313 Fur weitere Literatur zur Pyramide siehe unter Userkaf PyramideZum Sonnenheiligtum Miroslav Verner Die Sonnenheiligtumer der 5 Dynastie In Sokar Nr 10 2005 S 39 41 Herbert Ricke et al Das Sonnenheiligtum des Konigs Userkaf Beitrage zur Agyptischen Bauforschung und Altertumskunde Bande 7 und 8 Wiesbaden 1965 und 1969 Susanne Voss Untersuchungen zu den Sonnenheiligtumern der 5 Dynastie Bedeutung und Funktion eines singularen Tempeltyps im Alten Reich Hamburg 2004 zugleich Dissertation Universitat Hamburg 2000 S 7 59 PDF 2 5 MB Fur weitere Literatur zum Sonnenheiligtum siehe unter Sonnenheiligtum des UserkafDetailfragen Hartwig Altenmuller Die Abgaben aus dem 2 Jahr des Userkaf In Dieter Kessler Regine Schulz Hrsg Gedenkschrift fur Winfried Barta Munchner Agyptologische Untersuchungen Band 4 Munchen 1995 S 37 48 Online Jurgen von Beckerath Chronologie des pharaonischen Agypten von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 2310 7 S 153 155 174 175 Vinzenz Brinkmann Hrsg Sahure Tod und Leben eines grossen Pharao Hirmer Munchen 2010 ISBN 978 3 7774 2861 1 Aidan Dodson Dyan Hilton The Complete Royal Families of Ancient Egypt Thames amp Hudson London 2004 ISBN 0 500 05128 3 S 62 69 PDF Datei 67 9 MB abgerufen uber Internet Archive Miroslav Verner Archaeological Remarks on the 4th and 5th Dynasty Chronology In Archiv Orientalni Band 69 Prag 2001 S 363 418 Volltext als PDF 31 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Userkaf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Userkaf auf Digital Egypt engl The Ancient Egypt Site engl Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Alan H Gardiner The royal canon of Turin Griffith Institute Oxford 1997 ISBN 0 900416 48 3 Bildtafel 2 Die hier von den sonst ublichen Syntax fur Hieroboxen abweichende Darstellung des Eintrags im Turiner Papyrus ist auf den Umstand gemunzt dass im Hieratischen offene Kartuschen zur Verwendung kamen Das abwechselnde Mal fehlen mal vorhandensein bestimmter Namenselemente ist auf Materialschaden im Papyrus zuruckzufuhren Jahreszahlen nach Th Schneider Lexikon der Pharaonen Albatros Dusseldorf 2002 ISBN 3 491 96053 3 Gerald P Verbrugghe John M Wickersham Berossos and Manetho introduced and translated Native traditions in ancient Mesopotamia and Egypt University of Michigan Press Ann Arbor Michigan 2000 ISBN 0 472 08687 1 S 135 Silke Roth Die Konigsmutter des Alten Agypten von der Fruhzeit bis zum Ende 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Pyramiden Hamburg 1998 S 308 309 Miroslav Verner Die Pyramiden Hamburg 1998 S 309 311 M Verner Die Pyramiden Hamburg 1998 S 311 Miroslav Verner Die Sonnenheiligtumer der 5 Dynastie In Sokar Band 10 2005 S 39 41 M Verner Die Sonnenheiligtumer der 5 Dynastie In Sokar Band 10 2005 S 41 Dieter Arnold Die Tempel Agyptens Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 215 1 S 107 Richard H Wilkinson Die Welt der Tempel im Alten Agypten Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 18652 4 S 200 201 Rainer Stadelmann Der Kopf des Userkaf im Taltempel des Sonnenheiligtums in Abusir In Sokar Nr 15 2007 S 56 61 M Verner Die Sonnenheiligtumer der 5 Dynastie In Sokar Nr 10 2005 S 40 Bertha Porter Rosalind L B Moss Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts Reliefs and Paintings III Memphis 2 Auflage Oxford University Press Oxford 1974 S 333 Rainer Stadelmann Der Kopf des Userkaf im Taltempel des Sonnenheiligtums in Abusir In Sokar Nr 15 2007 S 60 Christiane Ziegler 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in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118763954 lobid OGND AKS LCCN no2001020062 VIAF 135621064 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME UserkafKURZBESCHREIBUNG altagyptischer Konig Pharao der 5 DynastieGEBURTSDATUM 26 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 25 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Userkaf amp oldid 226380661