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Gisr el Mudir arab Residenz des Chefs auch mit der englischen Beschreibung Great Enclosure Grosse Einfriedung bezeichnet ist das alteste bekannte aus behauenem Stein gemauerte Bauwerk in Agypten und befindet sich in Sakkara einige hundert Meter westlich der Djoser Pyramide und der Sechemchet Pyramide Die Funktion des Areals ist noch nicht geklart Karte von Sakkara mit der Lage des Gisr el Mudir Great Enclosure rot Inhaltsverzeichnis 1 Baudetails 2 Erforschung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBaudetails BearbeitenDie Struktur besteht aus einem in nord sudlicher Richtung orientierten Mauerrechteck mit Ausmassen von etwa 650 m 350 m Die Mauer besteht aus zwei ausseren Wanden aus roh behauenem Kalkstein im Abstand von 15 m deren Zwischenraum mit Bruchsteinen Kies und Sand gefullt ist 1 In der nordwestlichen Ecke ist die Mauer uber 15 Steinlagen bis in eine Hohe von 4 5 bis 5 m erhalten Die Art des Mauerwerks deutet auf eine ursprungliche Hohe von etwa 10 m hin Im Suden ist der Erhaltungsgrad der Mauern deutlich schlechter als im Norden Auf der Sudseite gab es vermutlich eine Uberlappung der Mauern die so einen Eingang bildeten da die westliche Mauer der Struktur 30 m kurzer ist als die ostliche Diese Form wiederholt sich auch beim grossen Graben der Djoser Pyramide 2 Die Mauer wurde vermutlich fertiggestellt doch im eingeschlossenen Areal wurden keine Uberreste einer Bebauung gefunden sodass eine Pyramide oder Mastaba als Zentrum ausgeschlossen werden konnen da diese Bauten vor der Fertigstellung der Umfassungsmauern hatten errichtet werden mussen Ein kleineres Gebaude konnte an der Nordwestecke des Gelandes existiert haben da dort zahlreiche Steinfragmente aus Kalkstein Rosengranit und Basalt gefunden wurden 3 Ein ursprunglich in der Mitte registrierter Hugel erwies sich als Schutt der Ausgrabung eines Grabes aus der griechischen Epoche durch Perring 2 Der bei vielen Monumenten verzeichnete Steinraub betraf das Gisr el Mudir in deutlich geringerem Masse als andere Bauwerke was vermutlich auf die geringe Qualitat der verwendeten Steine zuruckzufuhren ist Nordlich und nordostlich von Gisr el Mudir finden sich Uberreste ahnlicher Strukturen Erforschung Bearbeiten nbsp Karte der Lepsius Expedition von Sakkara 1842 Der nordliche Teil des Gisr el Mudir ist sudwestlich der Djoser Pyramide zu erkennen Norden ist rechts Bereits bei der Erforschung Sakkaras durch John Shae Perring im Jahre 1837 wurden die Umrisse der Einfriedung entdeckt Sie wurde ebenfalls von Karl Richard Lepsius 1842 46 und Jacques de Morgan 1897 bemerkt aber es fand keine Erforschung statt Die ersten Ausgrabungen fanden 1947 48 unter dem damaligen Direktor des Supreme Council of Antiquities Abdel Salam Hussein statt Dessen Spitzname el Mudir der Chef war Namensgeber fur die heutige Bezeichnung Gisr el Mudir Resultate dieser Ausgrabungen wurden nicht veroffentlicht 2 Systematische Untersuchungen wurden erst in den 1990er Jahren von Archaologen des National Museum of Scotland durchgefuhrt wobei auch Techniken wie Magnetometrie und Bodenradar zum Einsatz kamen 3 Vor den Ausgrabungen wurde die Struktur als ein unvollendeter Pyramidenbezirk der 3 Dynastie angesehen Keramikscherben aus der Mauerfullung werden der 2 Dynastie zugeordnet und lassen den Schluss der Einordnung des Komplexes auf das Ende der 2 Dynastie Ende 28 Jahrhundert v Chr zu Damit ist Gisr el Mudir das bislang alteste bekannte Bauwerk Agyptens fur das ausschliesslich behauene Steine als Baumaterial verwendet wurden Ein Erbauer der Struktur konnte aus den Funden bisher noch nicht nachgewiesen werden Rainer Stadelmann sieht einen Bezug dieser Strukturen zu zwei sudlich des Djoser Komplexes gelegenen Galeriegrabern der 2 Dynastie die Hetepsechemui oder Raneb und Ninetjer zugeschrieben werden Seiner Meinung nach verhalten sich die leeren Rechteckstrukturen zu den Grabern ahnlich wie in Abydos die Talbezirke zu den Grabern 4 Andere Forscher schreiben die Struktur aufgrund von Ahnlichkeiten zu dessen Einfriedung in Abydos Chasechemui zu da diesem auf dem Palermostein die Errichtung eines Steinbauwerks namens Men Netjeret zugeschrieben wird und die zeitliche Einordnung des Gisr el Mudir passend ist 2 5 Vermutlich stellten die Rechteckstrukturen ein Ubergangselement von den Einfriedungen in Abydos zur Einfriedung des Djoser Pyramidenkomplexes dar Literatur BearbeitenToby A H Wilkinson Early Dynastic Egypt Routledge London u a 1999 ISBN 0 415 18633 1 S 210 ff Weblinks BearbeitenSatellitenaufnahme von Gisr el Mudir bei Google Maps Egypt State Information Service Gisr el Mudir Memento vom 13 September 2009 im Internet Archive Artikel mit Foto engl Bild und Skizze des Querschnitts der Mauern engl Artikel mit Abbildung engl The Great Enclosure engl Einzelnachweise Bearbeiten Abbildung des Mauerwerks des Gisr el Mudir Memento des Originals vom 13 September 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sis gov eg a b c d Francesco Raffaele Saqqara Early Dynastic monuments Dynasties 1 3 a b Ian J Mathieson Ana Tavares Preliminary report of the National Museums of Scotland Saqqara Survey Project 1990 91 In The Journal of Egyptian Archaeology Band 79 1993 ISSN 0307 5133 S 17 31 Mark Lehner Geheimnis der Pyramiden ECON Dusseldorf 1997 S 82ff Saqqara im Uberblick Ian Mathieson Elizabeth Bettles Joanne Clarke Corinne Duhig Salima Ikram Louise Maguire Sarah Quie Ana Tavares The National Museums of Scotland Saqqara Survey Projekt 1993 1995 In Journal of Egyptian Archaeology 83 1997 S 17 53 hier S 36 38ff 53 29 8665 31 2063 Koordinaten 29 51 59 N 31 12 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gisr el Mudir amp oldid 218105553