www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gottfried war eine unter danischer Flagge fahrende Galeasse die in der Nacht zum 12 Marz 1822 zwischen Cuxhaven Eidermundung und einem Punkt westlich der Insel Trischen in schwerer See auf Grund lief und anschliessend sank Mit dem Schiff gingen kostbare antike agyptische Fundstucke die fur den preussischen Konig Friedrich Wilhelm III bestimmt waren verloren 1 2 3 Gottfried p1 SchiffsdatenFlagge Danemark DanemarkSchiffstyp GaleasseStapellauf 1815Verbleib Am 12 Marz 1822 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 20 m Lua Besatzung 8 MannTakelung und RiggAnzahl Masten 2TransportkapazitatenTragfahigkeit 157 tdw Inhaltsverzeichnis 1 Schiff 2 Havarie 3 Suche 4 Sonstiges 5 Weblinks 6 FussnotenSchiff BearbeitenDie Gottfried war ein 1815 in Greifswald aus Eichenholz erbauter Frachtsegler mit zwei Masten vom Typ Huker Galeasse Die Lange des Schiffes betrug 20 m der Tiefgang mit der maximalen Ladung von 157 t betrug weniger als 3 m Sie fuhr unter danischer Flagge und dem Kommando des Greifswalder Kapitans Heinrich Jacob Riesbeck der sie 1818 ubernommen hatte 4 Der Heimathafen war Kopenhagen Riesbeck ging mit dem Schiff unter Havarie BearbeitenAnfang 1822 war die Gottfried von Triest nach Hamburg unterwegs Sie hatte am 10 Dezember 1821 in Triest abgelegt legte aber noch ungeplante Zwischenstopps zum Beispiel in Livorno ein wodurch sich die Dauer der Uberfahrt verlangerte An Bord hatte das Schiff altagyptische Fundstucke die der preussische Adlige Freiherr Menu von Minutoli 1820 1821 zum Teil selbst ausgegraben hatte und zum Teil in Luxor gekauft hatte Teilweise stammten sie aus Sakkara In 97 Frachtkisten wurden nur die schwersten Wertgegenstande aus Agypten in Triest auf der Gottfried verstaut Der Rest der wertvollen Altertumer wurde uber den Landweg von Venedig aus nach Berlin transportiert In der Nacht vom 11 auf den 12 Marz 1822 sank die Gottfried wahrend eines schweren Orkans in der Elbmundung bei Cuxhaven deren Sandbanke auch als Nordergrunde bekannt sind Das Schiff wird sudlich der Sandbank Gelbersand in der Nahe des Klotzenloches vermutet 5 Der funf Tage wutende Orkan auf der Nordsee verhinderte die Rettung der Mannschaft Fast alle Besatzungsmitglieder und ein Passagier kamen ums Leben Acht Menschen ertranken nur ein Matrose uberlebte Zeitgenossen schilderten den Orkan als starksten seit Menschengedenken er druckte sogar das Wasser aus der Themse so dass diverse Funde im leeren Flussbett trockenen Fusses gemacht werden konnten Die Havarie der Gottfried hatte von Minutoli der damals in Venedig davon erfuhr in den finanziellen Ruin und in eine personliche Krise gesturzt hatte er die Ladung nicht mit 27 000 Mark Banco versichert Er hatte ursprunglich geplant die Fundstucke in Berlin als Grundstock eines geplanten agyptischen Museums zu verwenden Suche Bearbeiten2003 gab es auf der Suche nach dem Wrack eine heisse Spur Wahrend einer Fotokonservierung entdeckte die Agyptologin Renate Germer in der agyptischen Abteilung des Museums fur Kunst und Gewerbe Hamburg MKG zufallig die Haarlocke einer Mumie die aus dem Schiff stammte und auf die sie uber die Erwahnung in einem historischen Brief aufmerksam wurde Locken von Mumien waren damals beliebte Geschenke 6 Sie stellte daraufhin Kontakt zu ihrem Kollegen Joachim Karig vom Agyptischen Museum in Berlin her fur das die Ladung damals bestimmt war Karig und Leive suchten schon 1992 auf dem Schiff Atair mit Sediment Echografen nach dem Wrack und veroffentlichten auch 1993 uber den damaligen Stand der Suche Karig war bis zu seiner Pensionierung stellvertretender Leiter und Oberkustos am Agyptischen Museum in Berlin Teile der Ladung waren nach dem Ungluck ans linke Elbufer zwischen Cuxhaven Otterndorf und Balje gespult worden darunter sieben von acht Mumien und ein arabisches Zelt das von Minutoli von dem damaligen Herrscher von Agypten Mehemed Ali erhalten hatte Die Lage des Wracks war dem Cuxhavener Lotsenkommandeur Christopher Jansen bekannt Aus dessen Schriftverkehr konnte die spatere Suche aufgebaut werden Die Fundstucke wurden im Auftrag der Herren Assecuradeure am 4 September 1822 von dem Makler Johannes Noodt auf einer Auktion in Hamburg versteigert Bei einer Nachsuche im Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg fand Leive zusammen mit der Museumsleitung des MKG im Juli 1991 einen mannlichen Mumienschadel mit Golduberzug von dem vermutet werden kann dass es sich um den vergoldeten Mumienschadel handelt den Minutoli der Stufenpyramide aus Sakkara zusammen mit zwei vergoldeten Fusssohlen und dem Kopf eines kleinen Geiers entnommen hatte Diese Stucke waren nachweislich Teil der Ladung Uber den Verbleib der auktionierten Stucke ist bis auf den Fund von Renate Germer und den Fund von Leive bisher nichts bekannt sieht man davon ab dass Johann Wolfgang von Goethe am 1 Februar 1823 von dem damaligen Gottinger Anthropologen Johann Friedrich Blumenbach eine geflochtene Locke vom Haupthaar einer weiblichen agyptischen Mumie erhielt Blumenbach selbst behielt eine weitere fur seine Schadel Sammlung Nach dem Stand der Forschung stammen diese Locken und die Locke aus dem MKG von der Mumie der Senchonsis auch genannt Saupaulis die am 12 Mai 101 n Chr als Tochter des Piket geboren wurde und am 11 Marz 145 n Chr starb Zusammen mit zwolf weiteren Mumien wurde Senchonsis dem Familiengrab des thebanischen Archonten Soter durch Antonio Lebolo entnommen Das Museum in Berlin besitzt einen Teil von Minutolis Sammlerstucken die damals in 20 Kisten nicht den Seeweg nahmen sondern uber Land transportiert wurden Nach langen Recherchen in Zusammenarbeit mit dem Geschichts und Kustenforscher Rainer Leive glauben beide Karig und Leive die Fundstelle inmitten des weiten Mundungstrichters der Elbe bei den Nordergrunden gefunden zu haben Das Fundgebiet liegt nahe der viel befahrenen Schifffahrtsrinne ist wegen seiner Untiefen gefurchtet und standigen Anderungen unterworfen Dort befinden sich auch noch zahlreiche weitere Wracks Da die Elbe in den kommenden Jahren vertieft und ausgebaut werden soll drangte die Zeit Im Sommer 2010 suchten Unterwasserarchaologen unter der Fuhrung von Martin Segschneider vom Archaologischen Landesamt Schleswig Holstein an einer durch Seitensichtsonar eingegrenzten Stelle die durch mehrere grossere Objekte verdachtig war die wie bei einem Schiffsuntergang verstreut lagen Segschneider erkundete 2011 mit Mitarbeitern die bei Niedrigwasser zuganglichen Stellen Das Wrack oder Objekte aus der Ladung wurden jedoch nicht gefunden Zu betonen ist an dieser Stelle dass nicht nach dem Wrack der Gottfried gesucht wurde sondern nach verlorener Ladung Zur Ladung die Ladungsliste ist erhalten gehorten unter anderem ein schwerer Sarkophag aus rotem Granit die Spitze einer Pyramide aus Syenit eine Tureinfassung Tiermumien Mineralien Stelen aus unterschiedlichen Materialien sowie Vasen aus Ton und Alabaster Der Sarkophag war innen und aussen mit Bildnissen und Hieroglyphen versehen Zu seiner Bergung aus einem 90 Fuss tiefen Schacht hatte Minutoli 200 Arbeiter drei Monate lang beschaftigt Allein dieser ungewohnlich grosse Arbeitsaufwand deutet bereits darauf hin dass es sich hierbei kaum um einen normal grossen Steinsarkophag handeln kann Sonstiges Bearbeiten1992 entstand ein Film in der ZDF Sendereihe C14 Vorstoss in die Vergangenheit von Gisela Graichen und Hans Hellmut Hillrichs Regie Rita Knobel Ulrich uber den Fall Ein Film uber die Suche nach dem Wrack und die Gottfried wurde im Oktober 2012 vom ZDF in der Reihe Terra X ausgestrahlt Ausstellungen dazu fanden 2011 in Greifswald 7 und im Natureum Niederelbe statt Weblinks BearbeitenTerra X ZDF Geisterschiff im Wattenmeer Memento vom 3 Dezember 2016 im Internet Archive Zeitungsbericht von Ulrich Rohde Niederelbe Zeitung 20 Oktober 2009 PDFFussnoten Bearbeiten Als ein Sturm den Schatz des Preussenkonigs versenkte Abgerufen am 13 Oktober 2021 moin de Nordsee Schiff verlor einst eine krasse Fracht sie beschaftigt die Menschen bis heute 4 Juni 2021 abgerufen am 13 Oktober 2021 Agyptische Schatze vor Hamburg Quergeratselt Losung Juli 2020 1 August 2020 abgerufen am 13 Oktober 2021 deutsch Neue Ausstellung in der Rathausgalerie Versunken in der Elbmundung Die Sammlung Minutoli und der Untergang der Greifswalder Hukergaleasse Gottfried 1822 Universitats und Hansestadt Greifswald 20 August 2011 Abgerufen am 25 Oktober 2012 ZDF Mediathek TERRA X Sendungserstellung 28 Oktober 2012 Gisela Graichen Das Geheimnis der Mumien aus der Elbe In Hamburger Abendblatt 6 Dezember 2003 Die Ausstellung in Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried Schiff amp oldid 229297651