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Als Auschwitzprozesse werden Gerichtsverfahren in Polen Deutschland und Osterreich bezeichnet in denen versucht wurde NS Verbrechen im KZ Auschwitz juristisch aufzuarbeiten Auschwitz war das grosste aller nationalsozialistischen Konzentrations und Vernichtungslager Wahrend der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg wurden dort zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen vor allem Juden aus ganz Europa ermordet In Auschwitzprozessen waren Angehorige der SS Wachmannschaften im KZ Auschwitz angeklagt Ubersicht zum KZ Auschwitz Das Interessengebiet des KZ Auschwitz hatte eine Doppelfunktion als Konzentrationslager und VernichtungslagerDer Krakauer Auschwitzprozess November Dezember 1947 mit 40 Angeklagten gilt als der erste Auschwitzprozess Schon zuvor hatte der Prozess gegen Rudolf Hoss Lagerkommandant in Auschwitz in Warschau stattgefunden Marz 1947 Dieser Prozess gegen einen einzelnen prominenten Tater wird aber nicht als Auschwitzprozess bezeichnet sondern Hoss Prozess genannt In Deutschland wurde eine strafrechtliche Aufarbeitung zunachst durch den Streit daruber blockiert welches Recht hierbei angewandt werden konnte Es wurde schliesslich auf Grundlage jener Teile des zivilen Strafgesetzbuchs und der Strafprozessordnung verhandelt welche sowohl in der Zeit des Nationalsozialismus als auch in der gegenwartigen Bundesrepublik gultig waren So konnten lediglich Tater verurteilt werden denen sich eine Mordbeteiligung unmittelbar nachweisen liess Dies war nach der abgelaufenen Zeit und der von vornherein mitgeplanten Vermeidung und Vernichtung von Beweisen und Zeugen oft nicht mehr moglich Die wichtigsten Auschwitzprozesse in der Bundesrepublik Deutschland waren die Frankfurter Auschwitzprozesse die vor dem Schwurgericht in Frankfurt am Main stattfanden Der erste Frankfurter Auschwitzprozess 1963 1965 war mit 22 Angeklagten besonders umfangreich und dauerte 20 Monate Die meisten Angeklagten wurden zu Haftstrafen verurteilt darunter sechs lebenslange Haftstrafen drei wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen In Osterreich gab es 1972 zwei Wiener Auschwitzprozesse mit jeweils zwei Angeklagten die mit Freispruchen endeten Infolge einer veranderten Rechtsauffassung kam es seit 2015 in Deutschland zu mehreren erstinstanzlichen Prozessen gegen fruhere SS Manner im Konzentrationslager Auschwitz denen keine konkrete Mordtat nachzuweisen war Verhandelt wurde daher ihre Beihilfe und ihr Tatanteil an dem Massenmord Inhaltsverzeichnis 1 Krakauer Auschwitzprozess 2 Frankfurter Auschwitzprozesse 2 1 Vorgeschichte 2 2 Vorbereitung des ersten Auschwitzprozesses 2 3 Erster Auschwitzprozess 1963 bis 1965 2 3 1 Verhandlung 2 3 2 Die Urteile 2 3 3 Revision 2 3 4 Akten und Tonaufnahmen der Zeugenaussagen 2 4 Zweiter Auschwitzprozess 1965 bis 1966 2 5 Dritter Auschwitzprozess 1967 bis 1968 2 6 Nachfolgeprozesse in Frankfurt 3 Wiener Auschwitzprozesse 4 Weitere Prozesse in der Nachkriegszeit mit Bezug zu Auschwitz 4 1 Deutschland 4 2 Polen 4 3 Israel 5 Juristische Neubewertung im Hinblick auf Auschwitz 6 Auschwitzprozesse seit 2015 6 1 Luneburger Auschwitzprozess 6 2 Detmolder Auschwitzprozess 6 3 Neubrandenburger Auschwitzprozess 6 4 Vor der Hauptverhandlung eingestellte Verfahren 7 Kunstlerische Verarbeitung 8 Dokumentarfilme 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Zum ersten Frankfurter Auschwitzprozess 10 2 Zu anderen Verfahren 10 3 Allgemeinere Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseKrakauer Auschwitzprozess Bearbeiten Hauptartikel Krakauer Auschwitzprozess Der Krakauer Auschwitzprozess wurde gegen 40 ehemalige Angehorige der Lagerbesatzung von Auschwitz Birkenau gefuhrt Er wurde durch die Auslieferung von gefangengenommenen SS Leuten aus den alliierten Besatzungszonen an Polen moglich Das Verfahren begann am 24 November 1947 und endete am 22 Dezember 1947 mit 23 Todes und 16 Hafturteilen und einem Freispruch Unter den in Krakau Hingerichteten befanden sich Arthur Liebehenschel Maria Mandl und Hans Aumeier Frankfurter Auschwitzprozesse BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher und in anderen Nurnberger Prozessen wurden die Verbrechen in Konzentrations und Vernichtungslagern strafrechtlich als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gefasst Im Jahr 1947 fand der Prozess gegen das SS Wirtschafts Verwaltungshauptamt mit 18 Angeklagten statt Das SS Wirtschafts Verwaltungshauptamt SS WVHA war fur das gesamte KZ System zustandig gewesen Oswald Pohl der vormalige Leiter des SS WVHA wurde als einziger der Verurteilten hingerichtet Die bundesdeutsche Aufarbeitung der NS Verbrechen durch die Justiz begann 1950 mit dem Gesetz Nr 13 des Rats der Hohen Kommissare das die Einschrankungen in der Verfolgung von NS Verbrechern durch die Bundesrepublik aufhob Zunachst wurden nur Verbrechen verhandelt die von Deutschen an Deutschen begangen worden waren Bis 1952 wurden 5 678 Angeklagte rechtskraftig verurteilt Nach dieser anfanglichen Welle von Verfahren nahm die Anzahl der Verfahren von 44 im Jahr 1954 auf fast die Halfte im Jahr 1956 ab Eine Wende in der Strafverfolgung brachte die Heimkehr der Zehntausend aus der Sowjetunion Da sich unter diesen Kriegsgefangenen ehemalige Wehrmachts und SS Angehorige befanden kamen in den Entschadigungsverfahren neue Beweise ans Licht Auch die Berichterstattung zum Ulmer Einsatzgruppen Prozess im Jahr 1958 fuhrte zu der Erkenntnis dass viele NS Verbrechen vor allem in Osteuropa bislang ungeahndet geblieben waren Aus dem Bedurfnis heraus die Strafverfolgung der noch unbehelligten Tater zu koordinieren wurde Ende 1958 die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklarung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg gegrundet Ihre Aufgabe war es zu Beginn nationalsozialistische Totungsverbrechen an Zivilpersonen ausserhalb des Bundesgebietes aufzuklaren Dabei ging es um Verbrechen die ausserhalb der eigentlichen Kriegshandlungen stattgefunden hatten also in Konzentrationslagern oder sogenannten judischen Wohnbezirken Ghettos ausserdem um die massenhaften Totungsdelikte der sogenannten Einsatzgruppen Die Zentrale Stelle sammelte und sortierte einschlagige Dokumente Urkunden stellte den Verbleib der Tater fest und fertigte Vernehmungsprotokolle an Damit es zu einer Anklage kommen konnte musste die Zentrale Stelle die Ermittlungen an die jeweilige Staatsanwaltschaft des Wohnortes des Taters abgeben 1959 wurden durch die Ludwigsburger Zentrale Stelle 400 Vorermittlungsverfahren eingeleitet unter anderem gegen Einsatzgruppen des Sicherheitsdienstes des Reichsfuhrers SS die Staatspolizei und die Tater in den Konzentrationslagern Vorbereitung des ersten Auschwitzprozesses Bearbeiten Um einen Auschwitzprozess in Deutschland zu ermoglichen bedurfte es keiner spektakularen Geheimdienstaktionen wie vor dem Jerusalemer Eichmann Prozess 1961 Vielmehr kam es auf die akribische Recherche und das Durchhaltevermogen derer an die den Prozess auch zum Zweck der Vergangenheitsbewaltigung anstrebten Denn es war keineswegs selbstverstandlich dass es uberhaupt zu einem Verfahren kam Im Jahr 1958 fuhrte ein Schreiben auf die Spur des spateren Angeklagten Wilhelm Boger Der inhaftierte Adolf Rogner richtete eine Beschwerde uber die Beschlagnahmung seiner Medikamente an die Staatsanwaltschaft Stuttgart Der Beschwerde fugte er eine Anzeige 1 gegen Wilhelm Boger bei den ehemaligen Leiter des Fluchtreferats der politischen Abteilung im Lager Auschwitz Gegen Wilhelm Boger wurden in der Folge unauffallige Ermittlungen angeordnet die allerdings zunachst im Sande verliefen Rogner informierte des Weiteren das Internationale Auschwitz Komitee in Wien Dieses bot der Staatsanwaltschaft Stuttgart Beweismittel an Nachdem der Generalsekretar des Komitees Hermann Langbein der Anklagebehorde mangelndes Interesse unterstellt und elf weitere Zeugen gegen Wilhelm Boger ausfindig gemacht hatte erliess das Amtsgericht Stuttgart am 2 Oktober 1958 auf Antrag der Stuttgarter Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl Das Komitee half nicht nur im Fall Boger mit sachdienlichen Informationen Es war auch massgeblich daran beteiligt Zeugen ausfindig zu machen die in Deutschland gegen andere Angeklagte aussagen sollten Weitere Ermittlungen stellte die Zentrale Stelle in Ludwigsburg an Im Januar 1959 schickte der Journalist Thomas Gnielka dem hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer sieben Schreiben zu die er bei der Recherche zu einem anderen Thema entdeckt hatte Ein Holocaust Uberlebender Emil Wulkan hatte die Blatter als Souvenir aus dem brennenden Breslauer SS und Polizeigericht mitgenommen Es waren Erschiessungslisten aus dem Lager Auschwitz die detailliert die Totung von Haftlingen dokumentierten Unterzeichnet waren sie vom Lagerkommandanten Rudolf Hoss und dem Namenskurzel seines Adjutanten Robert Mulka Diese Beweisstucke waren der Ausgangspunkt fur ein Ermittlungsverfahren 2 Bauer leitete sie an den Bundesgerichtshof und an die Zentrale Stelle in Ludwigsburg weiter Bauer war als Jude und Sozialdemokrat 1933 selbst fur drei Monate in Lagerhaft gewesen Er wurde zur treibenden Kraft bei der Vorbereitung des Auschwitzprozesses 2 Fritz Bauer ersuchte den Generalbundesanwalt Max Gude durch den Bundesgerichtshof BGH den Gerichtsstand bestimmen zu lassen Gerichtsstandsbestimmung nach 13a StPO Im April 1959 bestimmte der BGH das Landgericht Frankfurt am Main als Gerichtsstand fur die Untersuchung und Entscheidung in der Strafsache gegen Auschwitz Personal Stuttgart und Ludwigsburg gaben ihre Verfahren nach Frankfurt ab Die Staatsanwaltschaft Frankfurt leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Auschwitz Personal ein Das Frankfurter Ermittlungsverfahren wurde von den beiden Staatsanwalten Joachim Kugler und Georg Friedrich Vogel geleitet Es gelang ihnen den letzten Lagerkommandanten von Auschwitz Richard Baer den Lager Adjutanten Robert Mulka und weitere Tater ausfindig zu machen Bei der gerichtlichen Voruntersuchung wurden circa 1400 Personen vernommen Untersuchungsrichter war von Juli 1961 bis Oktober 1962 Landgerichtsrat Heinz Dux Am 16 April 1963 reichte die Staatsanwaltschaft die Anklage gegen 23 SS Angehorige und einen Funktionshaftling beim Landgericht Frankfurt am Main ein Die Anklageschrift umfasste 700 Seiten und war von den drei Staatsanwalten Joachim Kugler Georg Friedrich Vogel und Gerhard Wiese verfasst worden Die Anklage benannte 252 Zeugen und legte viele Urkunden als Beweismittel vor Dazu kamen 75 Aktenbande mit weiterem Beweismaterial Dabei handelte es sich um Zeugenaussagen von Uberlebenden Dokumente aus Archiven und um Akten der Lagerkommandantur die Fahrbefehle und Funkspruche enthielten und bei der Befreiung des Lagers beschlagnahmt worden waren Richard Baer der letzte Kommandant in Auschwitz sollte eigentlich der Hauptangeklagte sein er starb aber am 17 Juni 1963 in der Untersuchungshaft an Herz Kreislauf Versagen Das Verfahren gegen den Angeklagten Hans Nierzwicki Sanitatsdienstgrad im KZ Auschwitz wurde aus Krankheitsgrunden kurz vor Prozessbeginn abgetrennt Somit waren noch 22 Angeklagte ubrig Robert Mulka war nun der Hauptangeklagte Im Oktober 1963 wurde bekannt dass der nach dem Geschaftsverteilungsplan vorgesehene Vorsitzende Richter Hans Forester wegen Besorgnis der Befangenheit von seiner Tatigkeit entbunden wurde Forester hatte durch eine Selbstanzeige bekundet dass er als Jude von den Nationalsozialisten verfolgt worden war sein Bruder im Vernichtungslager Majdanek ermordet wurde und seine Mutter im Ghetto Theresienstadt inhaftiert war Erster Auschwitzprozess 1963 bis 1965 Bearbeiten nbsp Der Saalbau Gallus in Frankfurt Ort der Verhandlungen ab April 1964Der erste Frankfurter Auschwitzprozess unter der Leitung des Richters Hans Hofmeyer Strafsache gegen Mulka u a begann am 20 Dezember 1963 im Frankfurter Rathaus Romer Saal der Stadtverordneten und wurde ab dem 3 April 1964 3 im Saalbau Gallus Burgerhaus fortgefuhrt Es war der grosste Strafprozess der Nachkriegszeit in Deutschland Beteiligt waren drei Richter und sechs Geschworene sowie zwei Erganzungsrichter und funf Ersatzgeschworene vier Staatsanwalte drei Nebenklagevertreter 19 Verteidiger und 22 Angeklagte Der Prozess endete mit dem Urteil das am 19 und 20 August 1965 verkundet wurde Es betraf 20 Angeklagte weil zwei Angeklagte zuvor wegen Krankheit ausgeschieden waren der ehemalige Blockfuhrer Heinrich Bischoff und der ehemalige Sanitatsdienstgrad Gerhard Neubert Bischoff starb im Oktober 1964 Neubert wurde 1966 im zweiten Auschwitzprozess zu einer Haftstrafe verurteilt Verhandlung Bearbeiten Die auf zwolf Verhandlungstage angesetzte Vernehmung der Angeklagten zu Person und Sache blieb praktisch ohne Ergebnis Die Angeklagten schutzten sich gegenseitig und vermieden es sich gegenseitig zu belasten Ansonsten schoben sie dem Lagerkommandanten Rudolf Hoss die Schuld zu Die Tatsache dass einige Polizisten salutierten als die angeklagten ehemaligen SS Angehorigen den Gerichtssaal verliessen beschreibt die Stimmung beim Prozess und auch in der deutschen Offentlichkeit Im Verlaufe des Prozesses wurden Gutachter gehort die sich mit der Organisationsstruktur der SS und dem Aufbau von Konzentrationslagern beschaftigt hatten Ein wesentlicher Punkt war die Ausraumung des Befehlsnotstands als Entschuldigungsgrund Die Gutachter stellten fest dass nachweislich kein SS Mann mit dem Tode bestraft wurde wenn er die Vernichtungsbefehle nicht ausgefuhrt hat Auch die Verteidigung fand keinen entsprechenden Fall Insgesamt wurden 360 Zeugen vernommen Fur die Zeugen die die Lagerhaft uberlebt hatten waren die Aussagen ausserst belastend 4 Sie durchlebten nach zwanzig Jahren die schrecklichen Ereignisse noch einmal Zudem ausserte die Verteidigung Zweifel am Wahrheitsgehalt der Zeugenberichte Haufig musste eine Pause eingelegt werden weil ein Zeuge die Grenze seiner Belastbarkeit erreicht hatte Die Aussagen der ehemaligen Haftlinge riefen Besturzung und Fassungslosigkeit im Publikum hervor Neben den Zeugen die unter der SS gelitten hatten wurden auch ehemalige SS Angehorige befragt Es waren meist Vorgesetzte die bereits verurteilt und teils auf freiem Fuss waren Sie vermieden es die Angeklagten direkt zu belasten berichteten aber uber die Verhaltnisse im Lager Ein wichtiges Beweismittel waren die Aufzeichnungen des Lagerkommandanten Rudolf Hoss die dieser in polnischer Untersuchungshaft geschrieben hatte Zu einer genauen Uberprufung der Aussagen wurde ein Ortstermin notig Da zwischen der Volksrepublik Polen und der Bundesrepublik Deutschland keine diplomatischen Beziehungen bestanden war es schwer dies auf dem offiziellen Dienstweg zu erledigen Schliesslich reiste eine Delegation nach Polen und nahm das ehemalige Lager zwei Tage lang in Augenschein Im Jahr 1947 war hier das Staatliche Museum Auschwitz Birkenau gegrundet worden Am 6 Mai 1965 nach 154 Prozesstagen wurde die Beweisaufnahme abgeschlossen Die Pladoyers der Anklagevertreter der Nebenklagevertreter und der Verteidigung nahmen 22 Verhandlungstage in Anspruch Die Urteile Bearbeiten Die Urteilsverkundung fand nach 183 Verhandlungstagen am 19 und 20 August 1965 statt Von den 20 verbliebenen Angeklagten wurden 16 zu Zuchthausstrafen verurteilt sechs lebenslang die anderen zehn mit Haftzeiten zwischen 3 und 14 Jahren Hans Stark der erst 19 Jahre alt war als er nach Auschwitz kam erhielt 10 Jahre Haft als Jugendstrafe Drei Angeklagte wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen 5 6 Angeklagter Funktion Straftat UrteilStefan Baretzki Blockfuhrer Mord in 5 Fallen Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 11 Fallen an mindestens 10 050 Menschen lebenslang Zuchthaus zusatzlich 8 JahreEmil Bednarek Funktionshaftling Mord in 14 Fallen lebenslang ZuchthausWilhelm Boger Lager Gestapo Mord in 5 Fallen Gemeinschaftlicher Mord in 109 FallenGemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord an mindestens 1010 Menschen lebenslang Zuchthaus zusatzlich 15 JahreArthur Breitwieser Haftlingsbekleidungskammer Freispruch aus Mangel an BeweisenPery Broad Lager Gestapo Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 22 Fallen an mindestens 2000 Menschen 4 Jahre ZuchthausVictor Capesius Apotheker Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 4 Fallen an mindestens 8000 Menschen 9 Jahre ZuchthausKlaus Dylewski Lager Gestapo Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 32 Fallen an mindestens 1500 Menschen 5 Jahre ZuchthausWilly Frank Leiter der SS Zahnstation Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 6 Fallen an mindestens 6000 Menschen 7 Jahre ZuchthausEmil Hantl Sanitatsdienstgrad Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 42 Fallen an mindestens 340 Menschen 3 Jahre ZuchthausKarl Hocker Adjutant des Lagerkommandanten Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 3 Fallen an mindestens 3000 Menschen 7 Jahre ZuchthausFranz Hofmann Schutzhaftlagerfuhrer Mord in einem Fall Gemeinschaftlicher Mord in 33 Fallen an mindestens 2250 Menschen lebenslang ZuchthausOswald Kaduk Rapportfuhrer Mord in 10 Fallen Gemeinschaftlicher Mord in 2 Fallen an mindestens 1002 Menschen lebenslang ZuchthausJosef Klehr Sanitatsdienstgrad Mord in 475 Fallen Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 6 Fallen an mindestens 2730 Menschen lebenslang Zuchthaus zusatzlich 15 JahreFranz Lucas Lagerarzt Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 4 Fallen an mindestens 4000 Menschen 3 Jahre Zuchthaus Nach Revision FreispruchRobert Mulka Adjutant des Lagerkommandanten Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 4 Fallen an mindestens 3000 Menschen 14 Jahre ZuchthausWilli Schatz SS Zahnarzt Freispruch aus Mangel an BeweisenHerbert Scherpe Sanitatsdienstgrad Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 200 Fallen an mindestens 700 Menschen 4 Jahre ZuchthausBruno Schlage Blockfuhrer Gemeinschaftliche Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 80 Fallen 6 Jahre ZuchthausJohann Schoberth Lager Gestapo Freispruch aus Mangel an BeweisenHans Stark Lager Gestapo Gemeinschaftlicher Mord in 44 Fallen an mindestens 300 Menschen 10 Jahre JugendstrafeRevision Bearbeiten Hantl und Scherpe hatten ihre Strafe bereits durch die Untersuchungshaft verbusst In den anderen 15 Fallen in denen eine Strafe verhangt wurde legte die Verteidigung Revision ein Auch die Staatsanwaltschaft legte Revision ein ferner mehrere Vertreter der Nebenklager 7 Der BGH bestatigte am 20 Februar 1969 das erstinstanzliche Urteil in allen zur Revision gebrachten Fallen ausser im Fall Franz Lucas der an das Landgericht Frankfurt am Main zuruckverwiesen wurde Dieses sprach Lucas am 8 Oktober 1970 frei Lucas hatte eingeraumt dass er an den Selektionen in Auschwitz beteiligt war und bestritt auch nicht dass es sich dabei um Beihilfe zum Mord in tausenden Fallen handelte Er hatte aber zu seiner Verteidigung behauptet er habe unter Zwang und Drohungen gehandelt und nochmals gefordert einen subjektiv angenommenen Notstand Putativnotstand anzuerkennen Wie schon der BGH urteilte nun das Landgericht das Vorliegen eines Putativnotstands sei bei Lucas nicht auszuschliessen 7 Akten und Tonaufnahmen der Zeugenaussagen Bearbeiten Die vollstandigen Verfahrensakte umfasst 456 Einzelbande Sie ist im Archivinformationssystem des Hessischen Landesarchivs zuganglich 8 Die Aussagen von 318 Zeugen im Prozess wurden vom Gericht auf Tonband aufgezeichnet und nach dem Ende des Prozesses von Hessens Justizminister Lauritz Lauritzen SPD vor der Vernichtung bewahrt Fast funfzig Jahre spater wurden sie von Mitarbeitern des Frankfurter Fritz Bauer Instituts aufbereitet und im Internet frei zuganglich bereitgestellt 9 10 11 Ende Oktober 2017 wurden die Verfahrensunterlagen und Tonaufnahmen in die Liste des Weltdokumentenerbes Memory of the World der UNESCO aufgenommen 12 Die Tonaufnahmen wurden auch in der von Janusch Kozminski erstellten Dokumentation 183 Tage Der Auschwitz Prozess verwendet 13 Zweiter Auschwitzprozess 1965 bis 1966 Bearbeiten Der zweite Frankfurter Auschwitzprozess Verfahren 4 Ks 3 63 gegen Burger u a begann vor dem Landgericht Frankfurt am Main am 14 Dezember 1965 und endete am 16 September 1966 mit der Verkundung der Urteile gegen drei Angeklagte Insgesamt wurden knapp 140 Zeugen gehort die Vertreter der Anklage Nebenklage und Verteidigung bestanden grosstenteils aus Personen die bereits am 1 Frankfurter Auschwitzprozess teilgenommen hatten Im Gegensatz zum 1 Frankfurter Auschwitzprozess wurde dieses Verfahren in der Offentlichkeit wenig beachtet Die Urteile wurden am 3 Juli 1970 durch den Bundesgerichtshof bestatigt Die Urteile Angeklagter Funktion UrteilWilhelm Burger Leiter der Abteilung Verwaltung acht Jahre ZuchthausJosef Erber Lager Gestapo lebenslangGerhard Neubert Sanitatsdienstgrad dreieinhalb Jahre ZuchthausBurger hatte seine Strafe bereits durch die Untersuchungshaft und eine achtjahrige Haftstrafe die er 1953 nach einem Gerichtsurteil in Warschau erhalten hatte verbusst und wurde umgehend auf freien Fuss gesetzt Parallel zum zweiten Auschwitzprozess wurde in der DDR gegen den ehemaligen Lagerarzt Horst Fischer im Marz 1966 verhandelt Mit diesem Schauprozess wollte das MfS Einfluss auf den Verlauf des 2 Frankfurter Auschwitzprozesses nehmen und insbesondere die Verantwortung der I G Farben in den Mittelpunkt des bundesdeutschen Prozesses rucken Fischer wurde am 25 Marz 1966 zum Tode verurteilt und am 8 Juli 1966 hingerichtet Dritter Auschwitzprozess 1967 bis 1968 Bearbeiten Der dritte Frankfurter Auschwitzprozess begann vor dem Landgericht Frankfurt am Main am 30 August 1967 und endete am 14 Juni 1968 mit der Verkundung der Urteile gegen zwei angeklagte Funktionshaftlinge Gegen den dritten Angeklagten den ehemaligen Funktionshaftling Erich Gronke wurde das Verfahren eingestellt Der Verfahrensgegenstand umfasste die Totung von Haftlingen durch Misshandlung Ertranken Erwurgen Erschlagen und Tottreten Insgesamt wurden 130 Zeugen gehort Die Urteile Angeklagter Funktion UrteilBernhard Bonitz Funktionshaftling lebenslangJosef Windeck Funktionshaftling lebenslang zusatzlich 15 Jahre FreiheitsstrafeNachfolgeprozesse in Frankfurt Bearbeiten Im Dezember 1973 begann das Verfahren gegen Alois Frey Er wurde am 25 November 1974 aus Mangel an Beweisen freigesprochen Willi Rudolf Sawatzki war zusammen mit Alois Frey angeklagt Er wurde am 26 Februar 1976 aus Mangel an Beweisen freigesprochen Von 1977 bis 1981 fand der Prozess gegen Horst Czerwinski und Josef Schmidt statt Das Verfahren gegen Czerwinski wurde wegen Verhandlungsunfahigkeit des Angeklagten abgetrennt und vorlaufig eingestellt Schmidt wurde 1981 zu acht Jahren Jugendstrafe verurteilt Wiener Auschwitzprozesse BearbeitenDie Wiener Auschwitzprozesse waren zwei Auschwitzprozesse in Osterreich die gegen jeweils zwei Angeklagte gefuhrt wurden Bei beiden Verfahren fand die Hauptverhandlung im Jahr 1972 vor einem Geschworenengericht am Landesgericht fur Strafsachen Wien statt Im ersten Wiener Auschwitzprozess auch Wiener Architektur Prozess genannt waren Walter Dejaco und Fritz Ertl angeklagt die der Bauleitung in Auschwitz Birkenau angehort hatten Beide wurden freigesprochen Im zweiten Wiener Auschwitzprozess wurden Otto Graf und Franz Wunsch freigesprochen 14 Weitere Prozesse in der Nachkriegszeit mit Bezug zu Auschwitz BearbeitenDeutschland Bearbeiten Unter alliierter Besatzung Der erste Bergen Belsen Prozess gegen die Fuhrung des KZ Bergen Belsen fand vom 17 September bis 17 November 1945 vor einem britischen Militargericht in Luneburg statt Da ein Teil der Angeklagten zuvor im KZ Auschwitz tatig war wurde bei diesen die Anklage neben der Verhandlung der Verbrechen in Bergen Belsen auch auf die Verbrechen im KZ Auschwitz ausgedehnt Daher kann dieser Prozess zeitlich als ein erster Auschwitz Prozess bezeichnet werden 7 Angeklagte wurden auch wegen der Teilnahme an Verbrechen im KZ Auschwitz zum Tode verurteilt und am 13 Dezember 1945 hingerichtet Darunter waren Josef Kramer Irma Grese Franz Hossler und der KZ Arzt Fritz Klein Auschwitz spielte eine wichtige Rolle im Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher 20 November 1945 bis 1 Oktober 1946 und in weiteren Nurnberger Prozessen Im Nurnberger Hauptkriegsverbrecher Prozess wurden die massenhaften Totungen und Grauel in den Konzentrationslagern erstmals dem neu geschaffenen Straftatbestand Verbrechen gegen die Menschlichkeit zugeordnet DDR und Bundesrepublik Vor Landes bzw Bezirksgerichten der DDR kam es zwischen 1949 und 1966 zu einzelnen Auschwitzprozessen So wurde unter anderem Hans Anhalt vom Bezirksgericht Erfurt 1964 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt 1966 wurde Horst Fischer Lagerarzt im KZ Auschwitz III Monowitz in einem Schauprozess vom Obersten Gericht der DDR zum Tode verurteilt Bernhard Rakers war der erste Auschwitz Tater der vor einem westdeutschen Schwurgericht stand Er wurde vom Landgericht Osnabruck 1953 zu lebenslanger Haft verurteilt Danach folgten weitere Prozesse vor bundesdeutschen Landgerichten in denen einzelne Tater angeklagt waren Vor dem Landgericht Koln begann am 23 Oktober 1979 ein Prozess um die Deportation und Ermordung von 40 000 franzosischen Juden der am 11 Februar 1980 mit der Verurteilung des Gestapo Chefs in Paris Kurt Lischka zu zehn Jahren Freiheitsstrafe Herbert M Hagen Stellvertreter des Militarbefehlshabers in Frankreich und Ernst Heinrichsohn Mitarbeiter im Judenreferat von Paris wurden zu zwolf und sechs Jahren verurteilt Polen Bearbeiten Der Hoss Prozess vom 11 bis 29 Marz 1947 in Warschau gegen den ehemaligen SS Kommandanten Rudolf Hoss endete mit einem Todesurteil In Polen gab es nach dem Krakauer Auschwitzprozess der Ende 1947 stattfand weitere Verfahren gegen einzelne Angeklagte Israel Bearbeiten Der Eichmann Prozess 1961 in Jerusalem endete mit einem Todesurteil gegen Adolf Eichmann den Organisator der Transporte aus den besetzten Landern nach Auschwitz und in andere Vernichtungslager Juristische Neubewertung im Hinblick auf Auschwitz BearbeitenIn den Nachkriegsjahren kam es zu Gerichtsverfahren bzgl der Vernichtungs Aktion Reinhardt viele dieser Tater wurden verurteilt 15 Die damalige Justiz unterschied zwischen reinen Vernichtungslagern Treblinka Belzec Sobibor und jenen Lagern wie KZ Auschwitz und KZ Lublin welche eine Doppelfunktion als KZ und Vernichtungslager hatten Von den vielen SS Mannern in Auschwitz wurden nur wenige verurteilt da die Justiz pro Mord jeweils einen direkten Tatnachweis forderte Die Verbrechen des NS Regimes fuhrten in der Bundesrepublik zur Verjahrungsdebatte bezuglich Mord Im Jahr 1979 wurde die juristische Verjahrung von Mord durch Beschluss des Deutschen Bundestages aufgehoben Das Grundlagenwerk zur Holocaustforschung Die Vernichtung der europaischen Juden 1961 des amerikanischen Historikers Raul Hilberg war erst 1982 zwanzig Jahre spater in deutscher Sprache erhaltlich Die meisten NS Vernichtungsstatten hatten sich auf polnischem Gebiet befunden auch das KZ Auschwitz Holocaustleugner bestritten den Volkermord in Auschwitz so beispielsweise in der Broschure Die Auschwitzluge des SS Mannes Thies Christophersen Unter kommunistischer Herrschaft kam es an der spateren Gedenkstatte Auschwitz zu unklaren Zahlenangaben bzgl der Todesopfer Nach Abschwachung des Kalten Krieges und des nuklearen Overkills gelang eine Annaherung zwischen West und Ost und schliesslich kamen die Wende in Polen und der Mauerfall Westliche Holocaustforscher erhielten ab etwa 1990 grosseren Zugang zu Archiven in Ostblocklandern Das Hocker Auschwitz Album gelangte im Jahr 2006 in die breite Offentlichkeit es zeigte Mengele erstmals auf einem Foto Durch jahrzehntelange Holocaustforschungen hatte sich der Kenntnisstand uber das KZ Auschwitz stark verbessert 16 Im Jahr 2011 wurde mit dem Ukrainer John Demjanjuk erstmals ein nicht deutscher SS Gehilfe angeklagt Durch diesen Sobibor Prozess ruckten auch das KZ Auschwitz sowie die dortigen deutschen und osterreichischen Tater wieder starker in die juristische Debatte Der Kolner Strafrechtler Cornelius Nestler der bereits beim Demjanjuk Prozess die Nebenklager vertrat tat dies auch beim Luneburger Auschwitzprozess 17 Nicht nur unmittelbare Tater sondern auch Gehilfen konnten seit dem Demjanjuk Prozess mit Erfolgsaussicht angeklagt werden Der Nachweis der unmittelbaren Mitwirkung an einem Totungsdelikt gilt bei Vernichtungslagern als nicht mehr notwendig denn jede Mitwirkung sei es unmittelbar bei der Zuweisung an der Rampe oder bei der Tatigkeit in der Lagerverwaltung trug zum reibungslosen Ablauf der organisatorisch gelenkten Totungsmaschinerie bei und ist somit als Beihilfe i S v 27 StGB zu qualifizieren 18 Beispielsweise jeder SS Mann in Auschwitz egal ob SS Koch oder SS Buchhalter trug eine Waffe und war angehalten auf fluchtende KZ Haftlinge ohne Warnung sofort zu schiessen Postenpflicht Die SS Drohkulisse im KZ Auschwitz unterstutzte den Ablauf der gemeinschaftlichen industriellen Vernichtung erheblich Auschwitzprozesse seit 2015 BearbeitenEtwa seit 2011 kam es zu ungefahr 50 Ermittlungsverfahren und einigen Gerichtsverfahren gegen weitere SS Helfer Einige Gerichtsverfahren wurden eingestellt wegen des hohen Alters der Angeklagten bzw aus gesundheitlichen Grunden Hans Lipschis wurde im Mai 2013 inhaftiert Die Staatsanwaltschaft warf ihm Beihilfe zum Mord in Vernichtungslagern in 9000 Fallen vor Im Dezember 2013 verfugte das Landgericht Ellwangen seine Entlassung wegen dauerhafter Verhandlungsunfahigkeit da eine beginnende Demenz diagnostiziert wurde Luneburger Auschwitzprozess Bearbeiten Hauptartikel Luneburger Auschwitzprozess Im Jahr 2015 kam es vor dem Landgericht Luneburg zum Prozess gegen Oskar Groning den von der Presse so genannten Buchhalter von Auschwitz Die Anklage lautete auf 300 000 fache Beihilfe zum Mord in Vernichtungslagern und bezog sich auf den Zeitraum der Ungarn Aktion im Sommer 1944 Er hatte als Buchhalter in Auschwitz die Gelder und Wertgegenstande der Gefangenen entgegengenommen und verwaltet Oskar Groning wurde am 15 Juli 2015 zu vier Jahren Haft verurteilt Efraim Zuroff Direktor des Standortes Jerusalem des Simon Wiesenthal Centers begrusste das Urteil und forderte die deutsche Justiz auf weitere ungeklarte Falle zu verfolgen Josef Schuster Prasident des Zentralrats der Juden in Deutschland bewertete die Haftstrafe als wichtiges Signal Die Versaumnisse der deutschen Justiz die solche Verfahren jahrzehntelang verschleppt oder verhindert hatten liessen sich damit aber nicht mehr gutmachen 19 Am 28 November 2016 bestatigte der BGH das Urteil das somit Rechtskraft erlangte 20 21 Am 1 August 2017 wurde bekannt dass die Staatsanwaltschaft Groning grundsatzlich fur haftfahig halte und einen Antrag der Verteidigung auf Haftverschonung abgelehnt habe 22 Gronings Verteidiger werde eine erneute gerichtliche Prufung beantragen berichtete unter anderem die Hannoversche Allgemeine Zeitung 23 Sollte das Gericht fur eine Haft entscheiden so sei noch eine Beschwerde moglich Sein Mandant sei nicht haftfahig Zudem habe der Amtsarzt Groning nicht korperlich untersucht 22 Am 29 November 2017 entschied das OLG Celle der 96 jahrige Groning musse die Haft antreten Az 3 Ws 491 17 Das Gericht geht auf der Basis eingeholter Sachverstandigengutachten davon aus dass der Verurteilte trotz seines hohen Alters vollzugstauglich ist Es verstosse auch nicht gegen Grundrechte des Verurteilten ihn in den Strafvollzug aufzunehmen Bei Abwagung der Rechte des Verurteilten mit dem Prinzip der Rechtsstaatlichkeit uberwiege letzteres 24 25 Gronings Beschwerde dagegen zum Bundesverfassungsgericht blieb ohne Erfolg das BVerfG entschied am 29 Dezember 2017 Gronings hohes Alter stehe einer Verbussung der Strafe nicht entgegen 26 Daraufhin stellte Groning ein Gnadengesuch wie am 15 Januar 2018 bekannt wurde Die Staatsanwaltschaft teilte mit sie werde das Gesuch als eilig behandeln zumal zu diesem Zeitpunkt noch kein Schreiben mit dem genauen Datum des Haftantritts an Groning verschickt worden sei 27 28 Kurz darauf am 17 Januar 2018 teilte die Staatsanwaltschaft mit man habe das Gnadengesuch abgelehnt Groning solle rasch die Haft in der Haftanstalt Uelzen antreten konne sich aber noch an die Justizministerin in dieser Sache wenden 29 30 Im Februar 2018 richtete Groning ein zweites Gnadengesuch an das niedersachsische Justizministerium 31 Groning starb am 9 Marz 2018 im Alter von 96 Jahren ohne die Strafe angetreten zu haben Detmolder Auschwitzprozess Bearbeiten Im Februar 2016 begann vor dem Landgericht Detmold unter dem Vorsitz der Richterin Anke Grudda der Prozess gegen den 94 jahrigen Reinhold Hanning der von Januar 1943 bis Juni 1944 als Angehoriger der SS Wachmannschaft in Auschwitz stationiert war 32 Er musste sich wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 170 000 Fallen verantworten Ihm wurde Beihilfe bei der sogenannten Ungarn Aktion Beihilfe bei Massenerschiessungen und der von den Nazis sogenannten Selektion von KZ Insassen zur Ermordung vorgeworfen Er soll nach Fluchtigen gesucht die Selektionen an der Rampe bewacht und Gefangene zu den Gaskammern begleitet haben Dutzende Journalisten aus dem In und Ausland verfolgten den Prozessauftakt in der Industrie und Handelskammer in die das Gericht aus Platzgrunden ausgewichen war Auch ca 40 Auschwitz Uberlebende damals im Jugendalter und Angehorige kamen zur Verhandlung 33 Die 86 bis 94 jahrigen Uberlebenden unter ihnen Erna de Vries Max Eisen Mordechai Eldar Bill Glied Leon Schwarzbaum Justin Sonder und Irene Weiss 34 und die 71 jahrige Angela Orosz Richt Bein eine der wenigen im Lager geborenen Uberlebenden reisten zum Teil aus Kanada den USA oder Israel an um als Zeugen oder als Nebenklager auszusagen 35 Aus Rucksicht auf das Alter und den Gesundheitszustand des Angeklagten wurden die Verhandlungen auf jeweils zwei Stunden begrenzt Die wegen Holocaustleugnung 2015 verurteilte Ursula Haverbeck loste mit ihrem Erscheinen Unverstandnis und Protest aus Im Tumult wurde sie daran gehindert in den Gerichtssaal zu gelangen 17 36 37 Hanning raumte in einer personlichen Erklarung am 29 April 2016 ein von den Massenmorden gewusst zu haben 38 39 40 Da er jedoch behauptete nichts gesehen zu haben kam ein vom Bayerischen Landeskriminalamt entwickeltes 3 D Modell als Beweismittel zu Anwendung das zeigen kann welche Dinge von einem bestimmten Blickpunkt aus gesehen werden konnten 41 Die Anklage pladierte auf sechs Jahre Freiheitsstrafe die Verteidigung hingegen auf Freispruch 42 43 Am 17 Juni 2016 verurteilte das Gericht Hanning zu funf Jahren Haft 44 45 46 47 Reinhold Hanning verstarb am 30 Mai 2017 was als Verfahrenshindernis die Einstellung des Strafverfahrens nach sich zog so dass das Urteil nicht rechtskraftig wurde 48 Neubrandenburger Auschwitzprozess Bearbeiten Am 29 Februar 2016 eroffnete das Landgericht Neubrandenburg das Hauptverfahren gegen Hubert Zafke einen zu diesem Zeitpunkt 95 jahrigen ehemaligen SS Sanitater im KZ Auschwitz 49 50 Das Gericht teilte bereits im Sommer 2015 mit das Verfahren werde wegen der Verhandlungsunfahigkeit des Angeklagten nicht eroffnet Dagegen legte die Staatsanwaltschaft erfolgreich Beschwerde beim zustandigen Oberlandesgericht Rostock ein Dem Angeklagten wird Beihilfe zum Mord in mindestens 3681 Fallen von Mitte August bis Mitte September 1944 vorgeworfen Als Mitglied der SS Sanitatsstaffel sei ihm der industrielle Mord bekannt gewesen 51 Fur den Einsatz in Auschwitz Birkenau im Jahre 1943 44 wurde er in Polen bereits 1946 nach anderen Angaben 1948 52 zu 3 Jahren Haft verurteilt Gleich nach Eroffnung des Hauptverfahrens in Neubrandenburg wurde dieses wegen des Gesundheitszustandes des Angeklagten vertagt 53 nach erneuter amtsarztlicher Begutachtung jedoch am 12 September 2016 die mundliche Verhandlung eroffnet 54 55 Nachdem sowohl die Nebenklagevertreter wie auch die Staatsanwaltschaft Befangenheitsantrage gegen die Kammer gestellt hatten teilte das Gericht am 6 Oktober 2016 mit der Prozess musse ganz von vorne aufgerollt werden 56 57 58 Unter anderem auf Grund eines Beschlusses der Schwurgerichtskammer vom 13 Februar 2017 hat die Staatsanwaltschaft Schwerin Anfang April 2017 erneut gegen die Mitglieder der Schwurgerichtskammer und gegen zwei weitere Richter einen Befangenheitsantrag gestellt Zudem hatten sich die Richter in zwei weiteren Beschlussen aus dem November 2016 in bedenklicher Weise uber einen Nebenklagevertreter und die Staatsanwaltschaft Schwerin geaussert 59 Die Vertreter der Nebenklager haben wegen Rechtsbeugung Strafanzeige gestellt 60 Zahlreiche Prominente schrieben einen offenen Brief und initiierten eine Petition 61 Erstmals in der Nachkriegsgeschichte hatte ein Befangenheitsantrag gegen eine ganze Kammer Erfolg Mit Beschluss vom 23 Juni 2017 wurde die gesamte Kammer als befangen abgelehnt weil sie wiederholt versucht hatte einen Nebenklager vom Verfahren auszuschliessen LG Neubrandenburg Beschluss vom 23 Juni 2017 60 Ks 1 15 62 Daruber hinaus wurde die verletzende Kritik und herabwurdigende Diktion des Kammervorsitzenden Kabisch gegenuber dem Vertreter dieses Nebenklagers gerugt 63 Nach der Anzeige eines Vertreters der Nebenklage ermittelt seit Anfang April 2017 die Staatsanwaltschaft Stralsund gegen den Kammervorsitzenden wegen des Verdachts der Rechtsbeugung 64 65 Der inzwischen 96 jahrige Angeklagte selbst war bereits einen Monat zuvor von zwei Sachverstandigen als verhandlungsunfahig eingestuft worden 66 Am 31 August 2017 wurde von der Staatsanwaltschaft die Einstellung des Prozesses beantragt weil dem Angeklagten gemass einem psychiatrischen Gutachten dauerhafte Verhandlungsunfahigkeit attestiert wurde 67 Der Angeklagte sei dement erklarte die Anklagebehorde 68 Schliesslich teilte das Landgericht Neubrandenburg mit das Verfahren sei am 11 September 2017 wegen der dauerhaften Verhandlungsunfahigkeit des Angeklagten eingestellt worden 69 70 Fur die dreimonatige Untersuchungshaft des Angeklagten wurde Haftentschadigung beantragt 71 Hubert Zafke starb Anfang Juli 2018 72 Vor der Hauptverhandlung eingestellte Verfahren Bearbeiten Im September 2015 wurde am Landgericht Kiel eine 91 jahrige Frau angeklagt die als Funkerin von Auschwitz von April bis Juli 1944 in der Kommandantur gearbeitet haben soll Die Staatsanwaltschaft warf ihr Beihilfe zum Mord in mehr als 260 000 Fallen vor Zustandig war die Jugendkammer des Gerichts da die Frau seinerzeit noch nicht volljahrig war 73 Anfang Februar 2016 wurde die inzwischen 92 Jahrige als verhandlungsfahig eingestuft und die Verhandlung fur April 2016 angesetzt 74 Letztlich lehnte das Gericht jedoch die Eroffnung des Verfahrens aufgrund dauerhafter Verhandlungsunfahigkeit der Angeklagten ab 75 Im Dezember 2015 teilte die Jugendkammer des Landgerichts Hanau mit ein der Beihilfe zum Mord in 1075 Fallen beschuldigter 92 jahriger fruherer SS Wachmann sei verhandlungsfahig 76 Der Angeklagte soll von November 1942 bis Juni 1943 in Auschwitz Wachdienste geleistet haben Der Beginn der mundlichen Hauptverhandlung wurde auf den 13 April 2016 anberaumt 77 Der inzwischen 93 jahrige Angeklagte verstarb jedoch vor der Verhandlung 78 Die Staatsanwaltschaft Stuttgart teilte am 16 April 2018 mit sie habe Anklage gegen einen fruheren SS Wachmann des Konzentrationslagers Auschwitz Birkenau wegen Beihilfe zum Mord in 13 335 Fallen erhoben Er habe als SS Angehoriger von Dezember 1942 bis Januar 1943 durch seinen Wach und Bereitschaftsdienst den Lagerbetrieb und damit die Vernichtungsaktionen bei mindestens 15 Transporten unterstutzt Fur den angestrebten Prozess war das Landgericht Mannheim zustandig da der Mann im Raum Mannheim lebte 79 Die Verteidigerin des Angeklagten teilte mit ihm seien die Hintergrunde die Zielrichtung und der Ablauf des Totungsgeschehens damals nicht bekannt gewesen Das Ergebnis eines umfangreichen medizinischen Gutachtens lautete dass er nicht verhandlungsfahig sei Somit wurde das Hauptverfahren nicht eroffnet Das Verfahren wurde im Februar 2019 eingestellt 80 Kunstlerische Verarbeitung Bearbeiten1965 Marie Luise Kaschnitz Ein Wort weiter Gedichte 1965 Robert Neumann Der Tatbestand oder Der gute Glaube der Deutschen Roman Desch Munchen 1965 Martin Walser Unser Auschwitz Essay In Kursbuch 1 1965 1965 Peter Weiss Die Ermittlung Oratorium in 11 Gesangen Suhrkamp Frankfurt 1965 Theaterstuck unter Verwendung der Originalprotokolle des ersten Frankfurter Auschwitzprozesses 1986 Heimrad Backer Nachschrift Ed Neue Texte Linz 1986 1995 Bernhard Schlink Der Vorleser Roman verfilmt 2008 Der Vorleser 2013 Wolfgang Spielvogel Prozess Auschwitz Peter Weiss Theaterstuck 2014 Giulio Ricciarelli Im Labyrinth des Schweigens Filmdrama das die Vorgeschichte der Frankfurter Auschwitzprozesse thematisiert 2018 Annette Hess Deutsches Haus RomanDokumentarfilme Bearbeiten1999 Drei deutsche Morder Aufzeichnungen uber die Banalitat des Bosen Dokumentarfilm von Ebbo Demant 2013 Das Ende des Schweigens 50 Jahre Frankfurter Auschwitz Prozess TV DokumentationSiehe auch BearbeitenDachauer Prozesse Stutthof Prozesse Medizin im Nationalsozialismus Liste von NS Arzten und Beteiligten an NS Medizinverbrechen Operation Last Chance Henry Ormond NebenklagervertreterLiteratur BearbeitenZum ersten Frankfurter Auschwitzprozess Bearbeiten Urteil LG Frankfurt Main 19 20 August 1965 und BGH Urteil 20 Februar 1969 zusammen veroffentlicht in Justiz und NS Verbrechen Band XXI Lfd Nr 595 S 361 887 Urteil LG Frankfurt Main 19 20 August 1965 S 361 837 BGH Urteil 20 Februar 1969 S 838 887 Urteil des Revisionsgerichts Friedrich Martin Balzer und Werner Renz Hrsg Das Urteil im Frankfurter Auschwitz Prozess 1963 1965 Pahl Rugenstein Verlag NF Bonn 2004 ISBN 3 89144 354 4 Fritz Bauer Institut amp Staatliches Museum Auschwitz Birkenau Hrsg Der Auschwitz Prozess Tonbandmitschnitte Protokolle Dokumente DVD ROM Directmedia Publishing Berlin 2004 ISBN 3 89853 501 0 Enthalt auch Danuta Czech Kalendarium fur Auschwitz dass amp Irmtrud Wojak Hrsg Katalog Auschwitz Prozess 4 Ks 2 63 Frankfurt am Main Begleitbuch zur Ausstellung s u Snoeck Koln 2004 ISBN 3 936859 08 6 Ebbo Demant Hrsg Auschwitz Direkt von der Rampe weg Kaduk Erber Klehr Drei Tater geben zu Protokoll Mit einer Einfuhrung von Axel Eggebrecht Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1979 ISBN 3 499 14438 7 Betrifft mit Erber auch den zweiten Frankfurter Auschwitzprozess Inge Deutschkron Auschwitz war nur ein Wort Berichte uber den Frankfurter Auschwitz Prozess 1963 1965 Metropol Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 86331 417 0 Ralph Dobrawa Der Auschwitz Prozess Ein Lehrstuck deutscher Geschichte Das Neue Berlin Berlin 2013 ISBN 978 3 360 02170 0 Axel Eggebrecht Aufklarung statt Bewaltigung Tondokumente zur Berichterstattung von Axel Eggebrecht uber den ersten Auschwitz Prozess CD ROM Deutsches Rundfunkarchiv DRA Webshop 2011 81 Raphael Gross Werner Renz Hrsg Der Frankfurter Auschwitz Prozess 1963 1965 Kommentierte Quellenedition 2 Bande Campus Verlag Frankfurt am Main New York 2013 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Bearbeiten Datiert 1 Marz 1958 Quelle Devin O Pendas Der Auschwitz Prozess Volkermord vor Gericht Fussnote 107 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Heinz Dux Der Auschwitzprozess in Frankfurt Main In Die Rosenburg 2 Symposium Die Verantwortung von Juristen im Aufarbeitungsprozess Vortrage gehalten am 5 Februar 2013 im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Nurnberg Furth Hrsg vom Bundesministerin der Justiz Unabhangige Wissenschaftliche Kommission beim Bundesministerium der Justiz zur Aufarbeitung der NS Vergangenheit Berlin Mai 2013 S 41 55 PDF 3 8 MB Website zum ersten Auschwitzprozess auschwitz prozess frankfurt de Vgl beispielsweise Yehuda Bacons Schilderungen uber seine Erfahrungen als Zeuge im Eichmann und Auschwitzprozess Kurzfilm Zeugenschaft in NS Prozessen Urteil des Schwurgerichts bei dem Landgericht Frankfurt am Main vom 19 20 8 1965 in der Strafsache gegen Mulka u a 4 Ks 2 63 Urteilstenor auschwitz prozess de LG Frankfurt am Main Urteil vom 19 August 1965 4 Ks 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KZ Auschwitz SS Helferin in Kiel angeklagt In sueddeutsche de 21 September 2015 abgerufen am 30 Dezember 2016 Per Hinrichs Auschwitz Prozesse Ehemalige Funkerin bald vor Gericht In welt de 4 Februar 2016 abgerufen am 30 Dezember 2016 Kieler Nachrichten Kiel Schleswig Holstein Germany Kein Auschwitz Prozess in Kiel gegen SS Helferin KN Kieler Nachrichten Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 5 Marz 2017 abgerufen am 4 Marz 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kn online de KZ Auschwitz Landgericht Hanau Fruherer SS Wachmann verhandlungsfahig In sueddeutsche de 10 Dezember 2015 abgerufen am 30 Dezember 2016 Oliver Teutsch Hanau SS Wachmann in Hanau vor Gericht In fr online de 3 April 2016 abgerufen am 30 Dezember 2016 Hanau Ehemaliger SS Mann kurz vor Prozess gestorben In sueddeutsche de 7 April 2016 abgerufen am 30 Dezember 2016 94 Jahriger Beihilfe zum Mord in 13 000 Fallen Auschwitz Wachmann angeklagt In Mitteldeutsche Zeitung 16 April 2018 abgerufen am 21 Februar 2021 Artikelanfang frei abrufbar Mannheim Landgericht lehnt Hauptverhandlung gegen mutmasslichen KZ Aufseher ab spiegel de 22 Februar 2019 Angaben zur CD bei lernen aus der geschichte de Naumann war der Berichterstatter der FAZ im Prozess darauf beruht sein Buch Vorwort Hannah Arendt Zuerst Athenaum 1965 In Englisch Auschwitz A report on the proceedings against Robert Karl Ludwig Mulka and others before the court of Frankfurt Pall Mall London 1966 Naumann lebte 1922 1971 bearb und gekurzt bezieht sich auf die ursprunglichen Zeitungsartikel Rezensionsnotizen zu Devin O Pendas Der Auschwitz Prozess bei Perlentaucher Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4263096 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Auschwitzprozesse amp oldid 239291978