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Ein aktiver Galaxienkern auch aktiver galaktischer Kern oder AGN von englisch active galactic nucleus ist die Zentralregion einer Galaxie die ungewohnlich grosse Mengen an Strahlung nichtstellaren Ursprungs aussendet Falschfarbenbild der nahen Radiogalaxie Centaurus A Radiostrahlung rot Infrarot grun Rontgenstrahlung blau Der doppelte Jet den der aktive Kern der Galaxie aussendet ist deutlich sichtbar Die aktive Kernregion ist astronomisch gesehen sehr klein Sie besitzt ungefahr die Grosse des Sonnensystems und erscheint daher auf Aufnahmen punktformig ahnlich wie Sterne Aus heutiger Sicht ist die Akkretion von Materie durch ein supermassereiches Schwarzes Loch im Zentrum der betreffenden Galaxie fur die Energiefreisetzung verantwortlich Das AGN Standardmodell vereinheitlicht eine Reihe astronomischer Objekte die unabhangig voneinander entdeckt worden sind und daher unterschiedliche Bezeichnungen tragen insbesondere Radiogalaxien Seyfertgalaxien Quasare BL Lacertae Objekte Blazare und LINER Da aktive Galaxienkerne zu den leuchtkraftigsten Objekten im Universum gehoren sind sie trotz ihrer grossen Entfernungen gut zu erkennen Damit spielen aktive Galaxienkerne in der Astronomie eine wichtige Rolle als Beobachtungswerkzeuge etwa zum Nachweis intergalaktischen Wasserstoffs durch Absorptionslinien als ferne Lichtquelle bei Gravitationslinsen oder als so gut wie unveranderliche Bezugspunkte fur Astrometrie oder Geodasie Mit abnehmender Helligkeit des Kerns beginnt das Licht der umgebenden Galaxie zu dominieren sodass die Kernaktivitat irgendwann nicht mehr nachweisbar ist Der Ubergang zu Galaxien ohne aktiven Kern ist fliessend und hangt von den technischen Beobachtungsmoglichkeiten ab 1 Ein gutes Beispiel ist unsere Heimatgalaxie die Milchstrasse Allgemein nicht als aktiver Galaxienkern klassifiziert lassen sich rund um das zentrale Schwarze Loch dennoch gelegentliche Rontgen und Infrarotflares nachweisen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckungsgeschichte 2 Standardmodell 2 1 Die unterschiedlichen Erscheinungsbilder aktiver Galaxien 2 2 Zentrales Schwarzes Loch 2 2 1 Theoretische Beschreibung 2 2 2 Grosse und Beobachtungsmoglichkeiten 2 2 3 Massenbestimmung 2 3 Akkretionsscheibe 2 3 1 Heisse und kuhlere Scheiben 2 3 2 Korona und Rontgenstrahlung 2 3 3 Scheibenspektrum und relativistische Effekte 2 4 Broad line region BLR 2 5 Jet 2 5 1 Relativistisches Beaming 2 5 2 Scheinbare Uberlichtgeschwindigkeiten 2 5 3 Zusammenhang mit kosmischer Strahlung 2 6 Staubtorus 2 7 Materiezufuhr 2 8 Emissionsgebiete Loben 3 Klassifikation 3 1 Seyfert Galaxien 3 2 Quasare 3 3 Radiogalaxien 3 4 Blazare BL Lac Objekte und optisch stark variable Quasare OVV 3 5 LINERs 4 Wechselwirkung mit umgebenden Galaxien 4 1 Korrelationen von Massen Helligkeiten und Geschwindigkeitsdispersion 5 Aktive Galaxienkerne als Beobachtungswerkzeuge 5 1 Absorption durch Materie zwischen Quasar und Beobachter 5 1 1 Lyman Alpha Wald 5 1 2 Vermessung des kosmischen Netzes 5 1 3 Gunn Peterson Trog 5 1 4 Chemische Evolution Deuterium 5 1 5 Variabilitat von Naturkonstanten 5 2 Astrometrie und Geodasie 5 3 AGN als Standardkerzen 5 4 Rolle als Marker 5 5 Gravitationslinsen und relativistische Optik 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntdeckungsgeschichte Bearbeiten nbsp NGC 1068 aufgenommen im Rahmen der 2MASS DurchmusterungDie ersten Objekte die heutige Astronomen zu den aktiven galaktischen Kernen zahlen wurden bereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts entdeckt Im Jahre 1909 veroffentlichte Edward Fath 1880 1959 vom Lick Observatorium seine Beobachtungen der Spektrallinien ferner Spiralgalaxien Uberraschenderweise enthielt das Spektrum des Spiralnebels NGC 1068 nicht nur Absorptionslinien wie sie zu erwarten waren wenn die Strahlung der Galaxie weitgehend auf das Licht ihrer Sterne zuruckgeht sondern auch Emissionslinien 3 die charakteristisch fur Gas planetarischer Nebel sind das z B durch hochenergetische Strahlung oder Schockwellen ionisiert wird 4 Die ersten systematischen Studien von Galaxienkernen deren Spektrum Emissionslinien aufweist gehen auf Carl Seyfert zuruck der in den 1940er Jahren nachwies dass sich diese Linien systematisch von den Emissionslinien etwa von HII Regionen unterscheiden 5 Systematische spektroskopische Untersuchungen zeigten dass es zwei Klassen solcher Galaxien gibt heute als Seyfert 1 bezeichnete Exemplare mit schmalen und verbreiterten Emissionslinien sowie Seyfert 2 Galaxien bei denen nur die schmalen Emissionslinien sichtbar sind 6 nbsp Bild der aktiven Galaxie M 87 aufgenommen mit dem Hubble Weltraumteleskop Der rund 5000 Lichtjahre lange Jet ist deutlich zu sehen Unabhangig von den Emissionslinien Beobachtungen fuhrte der Beginn der Radioastronomie nach Ende des Zweiten Weltkriegs ab den 1950er Jahren zu weiteren Entdeckungen Nachdem zu neu entdeckten starken Radioquellen wie Cygnus A und Virgo A optische Gegenstucke identifiziert worden waren zeigte sich dass es sich auch hier um extragalaktische Objekte handelte und zwar solche mit gewaltigen Strahlungsleistungen in der Grossenordnung von 1035 bis 1038 Watt Extreme Interpretationen der Beobachtungsergebnisse ergaben sich Anfang der 1960er Jahre fur die Quasare beginnend mit der Bestimmung der Rotverschiebung von 3C 273 durch Maarten Schmidt und Kollegen Die optischen Gegenstucke der Quasare erschienen sternartig das heisst sie waren bei der gegebenen Auflosung nicht von einer Punktquelle zu unterscheiden Ihre grosse Rotverschiebung legte allerdings nahe dass es sich um extragalaktische Quellen handelte 7 8 Mit dem Beginn der Rontgenastronomie Anfang der 1960er Jahre zeigte sich dass einige der prominentesten aktiven Galaxienkerne auch als helle Rontgenquellen in Erscheinung traten 9 Der aus Helligkeit und Entfernungsschatzungen erschlossene gewaltige Energieausstoss der aktiven Objekte zunachst der Radiogalaxien dann ganz besonders der Quasare fuhrte bereits Mitte der 1960er Jahre zu der Vermutung Fred Hoyle und William Alfred Fowler Jakow Borissowitsch Seldowitsch Edwin Salpeter dass dort eine der effektivsten Formen der Energieumwandlung zum Zuge kommt die Freisetzung von Gravitationsenergie bei der Akkretion von Materie auf kompakte Objekte Als wahrscheinlichste Kandidaten fur die benotigten kompakten Zentralobjekte kristallisierten sich Schwarze Locher heraus Seldowitsch Salpeter Donald Lynden Bell 10 Parallel dazu sammelten sich die Hinweise auf Verbindungen zwischen den verschiedenen Klassen aktiver Objekte Ab Anfang der 1980er Jahre gelang es rund um Quasare Spuren der sie umgebenden Galaxien nachzuweisen 11 12 Mitte der 1980er Jahre fanden Antonucci und Miller dass die Seyfert 2 Galaxie NGC 1068 bei Beobachtungen der polarisierten Anteile des Lichts ahnliche verbreiterte Emissionslinien aufweist wie eine Seyfert 1 Galaxie Dies weist darauf hin dass die schnell bewegten Gaskomponenten auch im Falle von Seyfert 2 Galaxien vorhanden aber hinter absorbierenden Wolken verborgen sind bei direkten Beobachtungen wird das abgedampfte Licht der breiten Linien bei weitem uberstrahlt bei der Einschrankung auf polarisiertes Licht sind die Beitrage des an Elektronen reflektierten und auf diese Weise polarisierten Lichts der breiten Linien nachweisbar 13 Aus diesen und weiteren Beobachtungen entwickelte sich in den spaten 1980er und fruhen 1990er Jahren ein vereinheitlichtes Modell der aktiven Galaxienkerne das all die erwahnten Objekte Seyfert Galaxien Quasare Blazare Radiogalaxien als unterschiedliche Erscheinungsformen ein und derselben Sorte von System auffasst eines supermassereichen Schwarzen Lochs umgeben von einer Akkretionsscheibe und weiterem Material das zum Teil abschirmend wirkt zum Teil zum eigenen Leuchten angeregt wird 14 15 Zusatzlich zu Beobachtungen einzelner Objekte spielten bei der Erforschung der aktiven Galaxienkerne zunehmend systematische Durchmusterungen eine Rolle die statistische Untersuchungen an grosseren Stichproben zuliessen Dazu gehorten der Hamburg ESO Quasar Survey in jungerer Zeit der 2df QSO Redshift Survey 16 und der Sloan Digital Sky Survey Standardmodell BearbeitenDas heutige Standardmodell aktiver Galaxienkerne postuliert fur diese Objekte eine einheitliche Struktur 14 17 Im Inneren befindet sich ein supermassives Schwarzes Loch mit rund 100 Millionen Sonnenmassen dessen Schwarzschildradius ca 2 Astronomische Einheiten rund 16 Lichtminuten betragt Quelle der Energie die AGNs abstrahlen ist die freigesetzte Bindungsenergie die beim Einfall von Materie auf die Akkretionsscheibe entsteht Im Abstand zwischen 10 und 100 Lichttagen von der Scheibe befindet sich Materie die schnell um das Schwarze Loch kreist und durch die aus der freigesetzten Bindungsenergie resultierende intensive Warmestrahlung der Akkretionsscheibe zum Leuchten angeregt wird Aus dieser sogenannten broad line region stammt die Strahlung der stark verbreiterten Emissionslinien Die Akkretionsscheibe ist ausserdem verantwortlich fur das Entstehen eines eng gebundelten Jets schneller Teilchen der senkrecht zur Scheibenebene in zwei entgegengesetzte Richtungen in den Raum hinaus reicht und Langen im Bereich von Tausenden oder sogar Millionen Lichtjahren erreichen kann Seinen Ausgang nimmt der Jet in einer im Vergleich dazu winzigen nur rund einen Lichttag grossen zentralen Region radio core rund um die Akkretionsscheibe Im Abstand von einigen bis einigen Dutzend Lichtjahren vom Zentrum ist der innere Teil des Systems von einem ausgefransten dicken Staubring umgeben dem Staubtorus Dieser ist genauso ausgerichtet wie die Akkretionsscheibe selbst Das energiereiche UV Licht der Akkretionsscheibe wird von diesem Staubtorus abgeschirmt Oberhalb und unterhalb der Torusoffnung finden sich dagegen bis zum Abstand von einigen hundert Lichtjahren Regionen in denen das dort vorhandene Gas ionisiert und so zum Leuchten angeregt wird Diese narrow line region ist die Quelle der schmalen Emissionslinien aktiver Galaxienkerne Das gesamte System ist eingebettet in die Zentralregion den sogenannten Bulge einer Galaxie eine kugelformige Sternverteilung mit einem typischen Radius von rund 15 000 Lichtjahren Die unterschiedlichen Erscheinungsbilder aktiver Galaxien Bearbeiten Aus der Struktur des Standardmodells ergeben sich unterschiedliche Erscheinungsbilder Zum einen konnen sich aktive Galaxienkerne durch ihren Aktivitatslevel unterscheiden massgeblich bestimmt durch die Akkretionsrate Die Aktivitat von Quasaren ist dabei sehr hoch sodass der aktive Kern den Rest der Galaxie bei weitem uberstrahlt Bei Seyfert Galaxien ist der Kern ungleich leuchtschwacher sodass er als helle Region der ansonsten gut sichtbaren umgebenden Galaxie erscheint Dem Standardmodell zufolge sollte jeder Quasar demnach eine umgebende Galaxie host galaxy besitzen dass mit immer besseren Beobachtungsmethoden immer mehr dieser Galaxien nachgewiesen werden konnen bestatigt die Vorhersage Der Staubtorus schirmt die ionisierende UV Strahlung der Akkretionsscheibe ab Die broad line region BLR ist daher nur aus der Drauf oder Druntersicht sichtbar In diesem Fall stellt der Beobachter im Spektrum stark verbreiterte Linien fest wodurch im Standardmodell die Seyfert 1 Galaxien und die Quasare vom Typ 1 zustande kommen Wird die Strahlung der BLR dagegen vom Staubtorus abgeschirmt sind nur die schmalen Emissionslinien zu sehen So kommt es zu Seyfert 2 Galaxien oder Quasaren vom Typ 2 In dieser Situation ist von der BLR Strahlung nur noch der Anteil zu sehen der nach oben bzw unten aus dem Torus entweicht und danach in Richtung des Beobachters gestreut wird Fur sich genommen ist diese Strahlung zu schwach um im Vergleich mit der Strahlung der schmalen Linien nachweisbar zu sein Durch die Streuung ist dieser BLR Anteil aber stark polarisiert Beschrankt man sich daher auf Messungen an polarisiertem Licht ist der BLR Anteil gut nachweisbar Ein weiterer seltener Orientierungseffekt tritt ein wenn einer der Jets direkt oder fast direkt auf den Beobachter gerichtet ist So erklart das Standardmodell Blazare bzw bei geringer Leuchtkraft BL Lacertae Objekte Das Modell erklart auch die Rollen der unterschiedlichen Wellenlangenbereiche des Lichts Die Rontgenstrahlung der Akkretionsscheibe wird vom Staubtorus so gut wie nicht abgeschwacht und ist daher bei allen aktiven Galaxienkernen sichtbar UV und sichtbares Licht der Akkretionsscheibe sowie die zugehorigen Emissionslinien der BLR sind nur bei geeigneter Orientierung des Torus sichtbar Im Infraroten dagegen konnen wir auch die Strahlung des Staubtorus selbst nachweisen Je nach Zuflussrate der einfallenden Materie heizt sich die Akkretionsscheibe mehr oder weniger auf Kuhlere Akkretionsscheiben geben weniger Warmestrahlung ab und bieten gunstige Voraussetzungen fur Magnetfeldlinien die mit dem Plasma mitgefuhrt werden und einen der moglichen Mechanismen fur die Entstehung eines Jets und der damit verbundenen Synchrotronstrahlung insbesondere auch im Radiobereich darstellen Heissere Scheiben strahlen deutlich mehr an Warmestrahlung ab und bieten weniger gunstige Bedingungen fur die Jet Entstehung So kann das Standardmodell die Existenz von radiolauten Jet bzw Synchrotronstrahlung dominieren und radioleisen AGN erklaren Zentrales Schwarzes Loch Bearbeiten Hauptartikel Schwarzes Loch Im Zentrum des aktiven Galaxienkerns befindet sich ein supermassereiches schwarzes Loch das typischerweise um die 100 Millionen Sonnenmassen in extremen Fallen auch 10 bis 20 Milliarden Sonnenmassen besitzt Die Notwendigkeit eines solchen besonders kompakten Zentralobjekts zur Erklarung fur die Leuchtkraft der AGNs wurde aus Uberlegungen zum Ausmass der Energiefreisetzung bei AGNs erschlossen Akkretion also der Einfall von Materie unter dem Schwerkrafteinfluss einer Masse kann unter allen Arten der Energiefreisetzung den hochsten Wirkungsgrad Verhaltnis von freigesetzter Energie zur Masse der einfallenden Materie aufweisen Theoretische Beschreibung Bearbeiten nbsp Ein Kerr Loch besitzt nicht nur einen inneren und einen ausseren Ereignishorizont sondern zusatzlich noch eine Region innerhalb der jegliche Materie gezwungen wird gleichsinnig mit dem Schwarzen Loch zu rotieren die Ergosphare 18 Ein auf naturliche Weise entstandenes Schwarzes Loch wird im Allgemeinen einen Drehimpuls ungleich null besitzen also rotieren Rotierende Schwarze Locher werden durch die sogenannte Kerr Losung beschrieben Sie besitzt rund um den Horizont eine sogenannte Ergosphare in der samtliche dort befindliche Materie zur Rotation um das Schwarze Loch gezwungen wird In einigen Modellen fur die Entstehung von Jets spielt dieser Umstand eine wichtige Rolle Die innerstmogliche stabile Umlaufbahn eines Teilchens wenn Gravitationswelleneffekte ausser Acht gelassen werden liegt bei einem Kerr Loch insbesondere fur Teilchenbahnen mit demselben Umlaufbahnsinn wie das Schwarze Loch selbst deutlich weiter innen als fur nichtrotierende Schwarzschild Locher Dementsprechend grosser ist der Anteil an Bindungsenergie die freigesetzt werden kann bevor Materie im Schwarzen Loch verschwindet was bedeutet dass der bei der Akkretion erreichbare Wirkungsgrad entsprechend steigt Bei einem maximal schnell rotierenden Kerr Loch lage der Wirkungsgrad bei 42 im Vergleich mit knapp 6 bei einem Schwarzschild Loch 19 Grosse und Beobachtungsmoglichkeiten Bearbeiten Der Radius vom Mittelpunkt bis zum Ereignishorizont Schwarzschild Radius eines Schwarzen Loches ist von dessen Masse abhangig Fur ein supermassereiches Schwarzes Loch mit 100 Millionen Sonnenmassen betragt er 2 Astronomische Einheiten Bei 10 Milliarden Sonnenmassen erhalt man 200 AE und fur das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum unserer Heimatgalaxie Milchstrasse mit rund 4 Millionen Sonnenmassen sind es knapp 0 1 AE Durch Beobachtungen des Event Horizon Telescopes im Radiowellenbereich gelang die Aufnahme des Schattens der zentralen supermassiven Schwarzen Locher im Zentrum unserer Galaxie Sagittarius A veroffentlicht 2022 und im Zentrum von Messier 87 veroffentlicht 2019 Wegen Gravitationslinseneffekten ist der Ereignishorizont nicht direkt beobachtbar sondern nur der etwas grossere sog Schatten Massenbestimmung Bearbeiten Die Masse des zentralen Schwarzen Lochs kann auf verschiedene Weisen bestimmt werden In unserer Heimatgalaxie geht dies uber das dritte Keplersche Gesetz da sich die Umlaufbahnen einzelner Sterne direkt beobachten lassen Eine weitere Moglichkeit der Bestimmung ergibt sich wenn fur verschiedene Abschnitte des Kernbereiches einer Galaxie Spektren bestimmt werden konnen und sich somit abschatzen lasst innerhalb welcher Grenzen die Geschwindigkeit der Sterne der betreffenden Regionen liegt Aus der Breite dieser Verteilung Geschwindigkeitsdispersion lasst sich uber den Virialsatz auf das Gravitationspotential schliessen Aus diesen Beobachtungen und der Entfernung zur Galaxie folgt der Abstand der beobachteten Gebiete vom Zentrum sodass aus dem Potentialwert auf die eingeschlossene Masse geschlossen werden kann 20 Ein drittes Verfahren ist das reverberation mapping zu deutsch in etwa Nachhall Aufzeichnung Diese kommt bei Galaxien des Typs 1 zum Einsatz bei denen sich der Radius der broad line region nicht raumlich aufgelost beobachten lasst Der Radius wird aber benotigt um das Gravitationspotential F M R displaystyle Phi sim M R nbsp zu bestimmen um mit Hilfe des Virialsatzes und des Potentials auf die Masse zu schliessen Bei Reverberation mapping werden Echo Effekte analysiert um auf den Radius zu schliessen Hierbei wird ausgenutzt dass die Scheibenabstrahlung auf Zeitskalen bis hinunter zu weniger als einer Stunde fluktuiert Auf direktem Wege erreicht uns diese Information durch das AGN Spektrum Dieselben Fluktuationen treten zeitverzogert in den breiten Spektrallinien auf weil die Strahlung erst durch die broad line region zum Beobachter reflektiert werden muss Da sich die Strahlung mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet ist die Zeitverzogerung ein Mass fur den Abstand von der Akkretionsscheibe zur broad line region Eine systematische Auswertung der Zeitverzogerungen ermoglicht eine Bestimmung des Radius 21 Akkretionsscheibe Bearbeiten Hauptartikel Akkretionsscheibe Nur fur sehr spezielle Bewegungsrichtungen kann Material wie Gas oder Staub das auf eine Masse zu fallt das Zentralobjekt direkt erreichen Im Allgemeinen wird der Drehimpuls der Materie relativ zum Zentralobjekt dazu fuhren dass das Material etwas am Objekt vorbei fallt Kollidiert es dabei mit Materie die aus anderen Richtungen ankommt kann eine Akkretionsscheibe entstehen Eine Akkretionsscheibe ist eine rotierende Gas und Staubscheibe in der der Drehimpuls durch innere Reibung also infolge der Viskositat des Materials nach aussen transportiert wird sodass Materie vom inneren Scheibenrand aus auf das Zentralobjekt sturzen kann Quelle der Viskositat ist nach heutiger Erkenntnis eine Turbulenz aufgrund magnetohydrodynamischer Instabilitaten 22 Durch Kollisionen der auf die Akkretionsscheibe sturzenden neuen mit der bereits vorhandenen Materie heizt sich die Scheibe stark auf Welche Temperaturen dabei erreicht werden hangt von der Einfallsrate Akkretionsrate ab Bei niedrigeren Raten liegen die Temperaturen um die zehntausend und bei hoheren bis zu einigen hunderttausend Kelvin 23 Aus dem Temperaturprofil ergibt sich die Leistung der Warmestrahlung einer Akkretionsscheibe Dem Stefan Boltzmann Gesetz folgend erzeugen hohere Temperaturen auch grossere Strahlungsmengen Das Spektrum der Scheibe ist dabei nicht das eines Planck schen Strahlers mit einer einzigen charakteristischen Effektivtemperatur sondern ergibt sich als Uberlagerung der Planck Spektren der von aussen nach innen unterschiedlich heissen Scheibenregionen Die Obergrenze der Strahlungsleistung ist dabei durch die Eddington Grenze gegeben ab welcher der Strahlungsdruck weiteres Einfallen von Materie verhindert Heisse und kuhlere Scheiben Bearbeiten In Verbindung mit Annahmen uber das Scheibenmaterial und mit dem Stefan Boltzmann Gesetz erhalt man aus der Eddington Grenze auch eine Obergrenze fur die Temperatur der Scheibe Diese Obergrenze liegt umso niedriger je grosser die Masse des zentralen Schwarzen Lochs ist Fur eine Scheibe deren Ausdehnung im Verhaltnis zum Schwarzschildradius konstant ist gilt T 1 M displaystyle T sim 1 M nbsp Genauere Rechnungen mit konkreten Scheibenmodellen fuhren auf den gleichen Zusammenhang Die Hochsttemperaturen der AGN Scheiben liegen deswegen deutlich unter den Temperaturen der Scheiben stellarer Schwarzer Locher Insbesondere produzieren AGN Scheiben als Warmestrahlung keine nennenswerten Mengen an Rontgenstrahlung zur Herkunft dieser Strahlungskomponente vgl Abschnitt Korona und Rontgenstrahlung Heissere Scheiben mit Effektivtemperaturen um die hunderttausend Kelvin produzieren beachtliche Mengen an UV Strahlung Im AGN Spektrum fuhrt dies zum big blue bump sinngemass zum grossen blauen Hugel einem Maximum im Bereich des extremen UV das von hoheren Energien bis etwa 0 6 keV zu niedrigeren Energien bis in den Wellenlangenbereich um 1 mm abfallt 24 Die UV Strahlung bewirkt die Ionisation der Materie in der broad line region und ist so mittelbar fur die breiten Emissionslinien bei AGNs vom Typ 1 verantwortlich Anhand der breiten Linien lassen sich demnach auch Ruckschlusse auf den Gesamt Strahlungsausstoss der Scheibe ziehen Kuhlere Scheiben dagegen produzieren deutlich weniger UV Strahlung Daher sind die Linien aus der broad line region deutlich schwacher wenn sie uberhaupt noch nachweisbar sind Scheiben mit kuhleren Temperatur begunstigen die Erzeugung von Jets und der damit verbundenen Synchrotronstrahlung vgl den Abschnitt Jet Heissere Scheiben bei denen die Warmestrahlung und kuhlere Scheiben bei denen die Synchrotronstrahlung dominiert sind im Standardmodell die Erklarung fur radiolaute und radioleise AGNs Siehe auch Formen von Akkretionsflussen Korona und Rontgenstrahlung Bearbeiten Im Gegensatz zur Situation bei stellaren Schwarzen Lochern sind AGN Akkretionsscheiben nicht heiss genug um direkt als Warmestrahlung grossere Mengen an Rontgenstrahlung zu produzieren Dass AGN trotzdem intensiv in diesem Bereich strahlen wird auf eine Korona zuruckgefuhrt eine Region extrem heissen Plasmas direkt oberhalb und unterhalb der Scheibe Die Rontgenstrahlung entsteht wenn UV Strahlung der Scheibe von den Elektronen des Plasmas zusatzliche Energie erhalt inverse Compton Streuung in dieser Form zur Scheibe zuruckgeworfen und von dort als weichere Rontgenstrahlung in den Raum abgestrahlt wird Im Spektrum des AGN ergeben sich aus diesem Umstand charakteristische breite Eisenlinien aufgrund von Fluoreszenz sowie ein charakteristisches Maximum um die 30 keV wie man es fur die Reflexion der Strahlung an kalter Materie Ruckstreuung auf die Scheibe erwarten wurde 25 Charakteristisch fur die Rontgenstrahlung von AGN sind Intensitatsfluktuationen auf astronomisch gesehen sehr kurzen Zeitskalen von Stunden oder weniger 26 Daraus folgt dass die Regionen in denen die Rontgenstrahlung produziert wird sehr klein sein mussen Entsprechend gehen die heutigen Modelle von Klumpenstrukturen in der Korona aus die auf den entsprechenden Zeitskalen entstehen und vergehen und wahrend der Zeit ihrer Existenz lokalisierte Gebiete der darunterliegenden Scheibe zum Leuchten anregen 27 Scheibenspektrum und relativistische Effekte Bearbeiten Das Spektrum einer schnell rotierenden Akkretionsscheibe rund um ein zentrales Schwarzes Loch die der Beobachter nicht von oben sondern angeschragt betrachtet wird massgeblich von relativistischen Effekten bestimmt Im klassischen Falle ware das Spektrum einer ruhenden Scheibe symmetrisch um den Spektrumsschwerpunkt mit zwei seitlichen Maxima entsprechend den Doppler rot bzw blauverschobenen Bereichen der Scheibe die aus Sicht des Beobachters die grosste Radialgeschwindigkeit haben Im relativistischen Fall kommen die Effekte Zeitdilatation und gravitative Rotverschiebung hinzu die das Spektrum als Ganzes zum Roten hin verschieben sowie relativistisches Beaming was die Symmetrie bricht und die Strahlung der maximal auf den Beobachter zu bewegten Scheibenabschnitte deutlich heller erscheinen lasst als die der vom Beobachter weg bewegten Eine entsprechende Form der Spektrallinien wurden erstmals 1995 bei der aktiven Galaxie MCG 6 30 15 nachgewiesen 28 Fur eine helle Teilquelle die um das Schwarze Loch lauft fuhren dieselben relativistischen Effekte mit der Zeit zu einer charakteristischen Anderung des Spektrums Aus der Vermessung des Spektrums lassen sich daher Ruckschlusse auf die Masse und den Drehimpuls des Schwarzen Lochs ziehen 29 Im Jahre 2004 konnten solche Effekte erstmals in Rontgenspektren der Seyfert Galaxie NGC 3516 nachgewiesen werden die mit dem Weltraumteleskop XMM Newton aufgenommen worden waren Daraus konnte die Masse des zentralen Schwarzen Lochs der Galaxie zwischen 10 und 50 Millionen Sonnenmassen abgeschatzt werden 30 Broad line region BLR Bearbeiten Im Abstand von einigen tausend bis einigen zehntausend AE zwischen 10 und 100 Lichttagen um die Akkretionsscheibe befindet sich die Broad Line Region BLR in der die stark verbreiterten Spektrallinien der AGN entstehen Die Linienbreite weist auf hohe Geschwindigkeiten von ca 3000 km s hin wahrend zeitliche Anderungen der Linienstarke auf Zeitskalen von Stunden oder Tagen die geringe Ausdehnung der Region belegen Dass es unter den breiten Linien keine verbotenen Linien gibt weist darauf hin dass es sich um hinreichend dichtes Material handelt Jet Bearbeiten Hauptartikel Jet Astronomie Jets sind stark gebundelte Ausstromungen hoher Geschwindigkeit die meist bipolar auftreten also in zwei vom Zentralobjekt aus entgegengesetzte Richtungen Jetquellen besitzen immer Akkretionsscheiben und starke Magnetfelder Man nimmt heute an dass Jets magneto hydrodynamisch beschleunigt und kollimiert werden und dass die ausstromende Materie aus der Akkretionsscheibe stammt Modell von Blandford amp Payne 1982 31 Aber auch rein elektrodynamische Prozesse konnen eine wichtige Rolle spielen und z B die Rotationsenergie des Schwarzen Lochs im Zentrum des AGN nutzen 32 Die Details und die Gewichtung der unterschiedlichen Prozesse sind noch nicht abschliessend geklart und Gegenstand aktueller Forschung Der direkte Beitrag der Jets zur Strahlung des AGN ist die von den Elektronen im Jet erzeugte Synchrotron Strahlung verstarkt durch Effekte wie die inverse Compton Streuung der Strahlung an Elektronen des Jets oder externer Materie Im Jet selbst konnen sich Schockfronten ausbilden an denen einige Elektronen auf noch deutlich hohere Energien beschleunigt werden mit Lorentz Faktoren zwischen 100 und 1000 Schockknoten im Jet Jets sind physikalisch signifikant fur den Massen und Drehimpulsverlust der Zentralquelle und den Energieeintrag in das umgebende Medium vgl den Abschnitt Wechselwirkung mit umgebenden Galaxien Wo die Jet Teilchen auf das umgebende intergalaktische Medium treffen entstehen ausgedehnte radiohelle Anregungsgebiete vgl den Abschnitt Emissionsgebiete Loben Relativistisches Beaming Bearbeiten Viele Jets von AGN bewegen sich mit relativistischer Geschwindigkeit mit Lorentzfaktoren bis ungefahr 10 15 entsprechend 99 5 bis 99 8 Prozent der Lichtgeschwindigkeit Das Licht das die im Jet stromenden Teilchen insbesondere in Form von Synchrotronstrahlung abstrahlen ist bei solchen Geschwindigkeiten aufgrund des relativistischen Beaming Effekts fur Beobachter in oder nahe der Bewegungsrichtung um ein Vielfaches verstarkt Eine Kombination aus Aberration und relativistischer Doppler Blauverschiebung kann den Strahlungsfluss den ein solcher Beobachter misst um einen Faktor 100 oder mehr verstarken Das ist ein wichtiger Faktor zur Erklarung der grossen Helligkeit etwa von Blazaren bei denen wir dem AGN Standardmodell zufolge direkt in einen der Jets blicken Die gleichen relativistischen Effekte fuhren fur einen Jet der sich vom Beobachter entfernt zu einer Abschwachung der Strahlung Das ist ein wichtiger Grund warum die beiden Jets einer Radiogalaxie auf astronomischen Aufnahmen in der Regel unterschiedlich hell erscheinen Laing Garrington Effekt 33 34 Scheinbare Uberlichtgeschwindigkeiten Bearbeiten Fur Objekte die sich relativistisch auf den Beobachter zu bewegen konnen Lichtlaufzeiten dazu fuhren dass ein ferner Beobachter irrtumlich auf eine uberlichtschnelle Bewegung der Objekte schliesst Auf diese Weise fuhren direkte Rechnungen des Typs Anderung des Winkelabstands im Bogenmass Abstand Tangentialgeschwindigkeit fur Knoten in einem Jet die sich von der Zentralquelle entfernen zu Geschwindigkeiten die ein Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit betragen Aus der korrekten Rechnung welche die Lichtlaufzeiten berucksichtigt folgt dass diese scheinbaren Uberlichtgeschwindigkeiten eindeutiges Indiz dafur sind dass sich die betreffenden Jets relativistisch also mit Lorentzfaktoren deutlich grosser als 1 bewegen Solche Rechnungen stellen die ersten Nachweise uberhaupt fur relativistische Geschwindigkeiten in der Astrophysik dar Aus diesen hohen Geschwindigkeiten folgen die relativistischen Effekte insbesondere relativistisches Beaming welche die hohe Leuchtkraft der Jets bei geeigneten Orientierungen Jet bewegt sich auf den Beobachter zu und damit im Standardmodell die Eigenschaften der Blazare erklaren Zusammenhang mit kosmischer Strahlung Bearbeiten Schon seit langerem wird vermutet dass die Jets von AGNs Quelle zumindest eines Teils der hochenergetischen kosmischen Strahlung sind welche die Erde aus dem Weltraum erreicht Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und AGN geben die Messungen von Gamma Observatorien wie dem Pierre Auger Observatorium die Korrelationen zwischen der Einfallsrichtung kosmischer Strahlung und der Positionen von AGN am Himmel gefunden haben 35 Staubtorus Bearbeiten Der Staubtorus umgibt den inneren Bereich im Abstand von einigen Hundertstel bis einigen Dutzend Lichtjahren 0 01 bis 10 Parsec 36 Seine wichtigste Rolle im Standardmodell ergibt sich aus seinen Abschirmungseigenschaften die insbesondere fur die Unterscheidung von AGN des Typs 1 Licht der broad line region sichtbar und des Typs 2 Licht der broad line region nicht sichtbar entscheidend ist Neuere Detailuntersuchungen die sich insbesondere interferometrischer Methoden im nahen und mittleren Infrarot Bereich bedient haben stellen das Bild eines zusammenhangenden Staubtorus in Frage Diesen Beobachtungen zufolge handelt es sich stattdessen um eine mehr oder weniger individuelle unregelmassige Anordnung von Staubwolken in der entsprechenden Region Materiezufuhr Bearbeiten nbsp NGC 1300 fast von oben gesehen Balkenstrukturen wie in der Mitte dieser Galaxie konnte eine wichtige Rolle dabei zukommen aktiven Kernen genugend Materie zuzuleiten Ein AGN wird nur solange aktiv bleiben wie ein hinreichend starker Materiezufluss auf die Akkretionsscheibe gesichert ist Haupthindernis ist dabei der Drehimpuls der Materie die in Richtung Scheibe fallt Ist der Drehimpuls zu gross dann wird die Materie die Scheibe nie erreichen konnen In den heutigen Modellen ist in dieser Hinsicht vor allem das letzte Parsec ca 3 Lichtjahre rund um die Scheibe problematisch Einigen Modellen zufolge spielen Balkenstrukturen der den AGN umgebenden Galaxie eine wichtige Rolle um hinreichend viel Materie in die Zentralregionen zu leiten Andere Modelle sehen Galaxienzusammenstosse und die sich daraus ergebenden Instabilitaten die zu tieferen Potenzialtopfen fuhren als entscheidenden Mechanismus an um die Materiezufuhr zu sichern Emissionsgebiete Loben Bearbeiten nbsp Kombination aus Radiodaten und Beobachtungen im sichtbaren Licht fur die Radiogalaxie Hercules ADie Emissionsgebiete in Anlehnung an das Englische auch Loben lobes oder radio lobes genannt sind mit Ausdehnungen zwischen zehntausend und Millionen von Lichtjahren 3 bis 1000 kpc die grossten mit den AGN assoziierten Strukturen Sie entstehen wenn die schnellen Teilchen insbesondere die Elektronen des Jets auf das umgebende intergalaktische Medium treffen und es ganz oder teilweise mitfuhren Dabei erreicht das mitgefuhrte Gas in dem umgebenden Medium Uberschallgeschwindigkeiten sodass sich am vorderen Ende eine Schockfront ausbildet ein besonders stark strahlender heisser Fleck hot spot Die Radiostrahlung der Loben bei der es sich um Synchrotronstrahlung aufgrund der Bewegung geladener Teilchen in Magnetfeldern handelt ubertrifft die Leuchtkraft im sichtbaren Bereich um Faktoren von 100 Millionen bis 10 Milliarden Klassifikation BearbeitenDie herkommliche Einteilung der aktiven Galaxienkerne in verschiedene Klassen orientiert sich an Beobachtungsmerkmalen insbesondere an Eigenschaften des Spektrums an der Leuchtkraft des AGN selbst der Leuchtkraft der ihn umgebenden Galaxie und am Vorhandensein starker Radioemissionen radiolaut radioleise 37 Dieser Einteilung gegenuber steht die Einteilung nach physikalischen Eigenschaften wie sie sich aus dem AGN Standardmodell ergeben Die wichtigsten Parameter sind dabei die Masse des zentralen Schwarzen Lochs und die Akkretionsrate sie und die anderen physikalischen Parameter konnen nicht direkt beobachtet sondern mussen aus den Beobachtungen erschlossen werden Weniger klar ist der Zusammenhang zwischen den physikalischen Parametern und der Radiolautstarke eines AGN Die Aktivitat scheint mit steigender Masse des Schwarzen Lochs zuzunehmen allerdings gibt es hierbei grossere Streuung Seyfert Galaxien Bearbeiten Hauptartikel Seyfertgalaxie nbsp Die Seyfert Galaxie NGC 7742 aufgenommen mit dem Weltraumteleskop HubbleHistorisch gesehen sind Seyfert Galaxien Objekte die erkennbar die Struktur von Galaxien besitzen und zusatzlich einen sehr hellen Kern aufweisen Im Standardmodell entspricht die Helligkeit des Kerns einer hohen Akkretionsrate Dass die umgebende Galaxie trotzdem noch deutlich sichtbar ist unterscheidet Seyfert Galaxien von den deutlich helleren Quasaren Mit fortschreitender Beobachtungstechnik konnen bei Quasaren mehr und mehr umgebende Galaxien abgebildet werden was die traditionelle Unterscheidung aufweicht 1 Anhand der Seyfert Galaxien wurde erstmals die Unterteilung in Objekte vom Typ 1 breite Emissionslinien sichtbar und Typ 2 nur schmale Emissionslinien vorgenommen 6 die im Standardmodell darauf zuruckgehen ob die inneren Regionen nahe der Akkretionsscheibe sichtbar Typ 1 oder durch den Staubtorus verdeckt sind Typ 2 Diese Einteilung wurde spater auf alle AGN ausgedehnt vgl Abschnitt Erscheinungsbild Klassifizierung in Typ 1 und Typ 2 Anhand der Intensitatsverhaltnisse der Ha und Hb Linien fuhrte Donald Osterbrock 1977 und 1981 eine noch feinere Unterteilung mit Seyfert Galaxien vom Typ 1 5 1 8 und 1 9 ein die sich allerdings nicht bei allen Astronomen des Feldes durchsetzte 38 Quasare Bearbeiten Hauptartikel Quasar Historisch gesehen waren Quasare quasi stellare Radioquellen engl quasi stellar radio source Die ersten Exemplare 3C 48 and 3C 273 wurden in den fruhen 1960er Jahren von Allan Sandage und Mitarbeitern entdeckt 39 40 Erst mit der Bestimmung der Rotverschiebung durch Maarten Schmidt fur 3C 273 wurde klar dass es sich um extragalaktische und damit astronomisch gesehen sehr kleine und extrem helle Objekte handelt Phanomenologisch gesehen waren Quasare diejenigen sehr hellen aktiven Galaxienkerne bei denen sich keine umgebende Galaxie nachweisen liess sondern nur ein heller Kern Aufgrund der geringen Ausdehnung der Kernregion wurde nur ein sternartiges mit dem betreffenden Teleskop nicht von einer Punktquelle unterscheidbares Objekt festgehalten In moderner Einteilung unterscheiden sich Quasare von Seyfert Galaxien durch eine besonders grosse Leuchtkraft der Akkretionsscheibe und der umgebenden Regionen Nackte Quasare ohne umgebende Galaxie kennt das AGN Standardmodell nicht Beobachtungen weisen darauf hin dass bei Quasaren ohne nachweisbare umgebende Galaxien diese Galaxien zu leuchtschwach sind sodass es sich um eine Stichprobenverzerrung aufgrund der Grenzen der Beobachtungsinstrumente handelt 41 Quasare werden nach ihrer Leuchtkraft in radiolaute oder radioleise eingeteilt Einige Autoren unterscheiden diese beiden Falle in der Benennung und nennen nur die radiolauten Objekte Quasare die radioleisen dagegen QSOs fur quasi stellar object Radiogalaxien Bearbeiten Hauptartikel Radiogalaxie nbsp Falschfarbenbild der Radiogalaxie Cygnus A basierend auf Daten des Very Large ArrayRadiogalaxien zeichnen sich durch ihre hohe Radioleuchtkraft aus die bis zu 1039 oder 1040 Watt betragen kann Das ist mehr als das Milliardenfache der Leistung die normale Galaxien im Radiobereich abstrahlen Als typische Struktur weisen viele Radiogalaxien zwei gegenuberliegende Anregungs bzw Emissionsregionen auf sogenannte Loben Dabei handelt es sich um ausgedehnte Gebiete sehr heissen Gases die entstehen wenn die zwei vom Galaxienkern in entgegengesetzte Richtungen ausgesandten Jets auf das die Galaxie umgebende intergalaktische Medium treffen 42 Aus moderner Sicht sind Radiogalaxien radiolaute Quasare vom Typ 2 Bei ihnen handelt es sich jeweils um sehr massive elliptische Galaxien meistens um die zentralen Galaxien ausgedehnter Galaxienhaufen Im Vergleich mit Seyfert Galaxien haben Radiogalaxien eine ungleich geringere Akkretionsrate ihre Emissionen werden dementsprechend von den mit dem Jet zusammenhangenden Leuchtphanomenen dominiert Die Fanaroff Riley Klassifikation unterscheidet zwei Typen von Radiogalaxien Typ I FR I bei dem die Helligkeit vom Zentrum nach aussen hin abnimmt und die im Allgemeinen deutlich leuchtstarkeren Radiogalaxien vom Typ II FR II bei denen die Quellen mit hochster Flachenhelligkeit weiter aussen liegen 43 Blazare BL Lac Objekte und optisch stark variable Quasare OVV Bearbeiten Hauptartikel BL Lacertae Objekt nbsp Das BL Lac Objekt H 0323 022 bei Rotverschiebung z 0 147 Aufnahme mit dem New Technology Telescope der ESOBL Lac Objekte oder BL Lacertae Objekte sind nach dem Sternbild Lacerta Eidechse benannt in dem sich die Erstentdeckung von Cuno Hoffmeister aus dem Jahre 1929 befindet Das BL ist die Bezeichnung fur die Klassifikation von veranderlichen Stern und ruhrt daher dass Hoffmeister das Objekt fur einen veranderlichen Stern mit irregularen Helligkeitsvariationen hielt 44 Mit Aufkommen der Radioastronomie wurde deutlich dass es sich um radiolaute sehr ferne Objekte handelt 45 Die ersten Entfernungsbestimmungen gelangen aber erst in den 1970ern Aus Sicht des Standardmodells entsprechen BL Lac Objekte einer Orientierung des AGN bei welcher der Beobachter direkt oder fast direkt in den Jet schaut Dieselbe Erklarung gibt das Standardmodell fur die Flat Spectrum Radio Quasars FSRQ synonym optically violent variables optisch stark veranderliche Quasare abgekurzt OVV Beide Objektklassen werden daher zusammengefasst und als Blazare vom englischen to blaze sehr hell leuchten bezeichnet BL Lac und OVV unterscheiden sich bei den Eigenschaften ihrer Linien die bei BL Lac schwacher und von Absorptionslinien begleitet sind wobei die Linien stark polarisiert sind wahrend OVV starke und sehr breite Emissionslinien zeigen Gemeinsam haben sie starke Helligkeitsvariationen auf kurzen Zeitskalen Stunden bis Tage die sich damit erklaren lassen dass der Jet aus einer kompakten Region uber der Akkretionsscheibe hervorgeht die ihre Eigenschaften aufgrund der geringen Grosse auf kurzen Zeitskalen verandern kann LINERs Bearbeiten Hauptartikel LINER nbsp Die Sombrerogalaxie M104 hier eine Aufnahme mit dem Hubble Weltraumteleskop ist ein Beispiel fur einen LINER 46 Am anderen Ende des Leistungsspektrums nahe dem Grenzbereich zu inaktiven Galaxien liegen LINERs Der Name kommt aus dem englischen low ionization nuclear emission line region zu deutsch etwa Galaxien Kernregionen mit Emissionslinien geringen Ionisationsgrades Wie der Name besagt weisen diese Objekte Emissionslinien von schwach ionisierten Ionen oder neutralen Atomen auf beispielsweise O O N oder S wahrend Emissionslinien von starker ionisierten Atomen vergleichsweise schwach sind 47 LINER treten bei etwa einem Drittel der Galaxien in unserer kosmischen Nachbarschaft auf Als Bindeglied zwischen aktiven und inaktiven Galaxien legten sie erstmals nahe dass auch nichtaktive Galaxien im Zentrum supermassereiche Locher besitzen konnten Dies wurde erst spater durch die Entdeckung des Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstrasse bestatigt 48 Ob es sich bei LINERn tatsachlich um AGN handelt die dem Standardmodell entsprechend durch ein supermassereiches zentrales Schwarzes Loch angetrieben werden ist Gegenstand von Diskussionen 47 49 Einige Astronomen vermuten hinter der Aktivitat stattdessen besonders leistungsstarke Sternentstehungsregionen 50 51 Wechselwirkung mit umgebenden Galaxien BearbeitenDie physikalischen Prozesse in einem aktiven Galaxienkern und der umgebenden Galaxie spielen sich in Grossenskalen von der Ausdehnung der zentralen Region mit einigen Lichttagen bis hin zu den Tausenden von Lichtjahren des Bulge Statistische Zusammenhange zwischen den physikalischen Eigenschaften der aktiven Kerne und ihren Galaxien die auf eine wechselseitige Beeinflussung oder gekoppelte Entwicklung hindeuten wurden seit den 1990er Jahren gefunden Im Februar 2020 berichteten Astronomen dass ein ehemals aktiver Galaxienkern mit der Masse mehrerer Milliarden Sonnen ein Supermassives Schwarzes Loch in der grossten bisher bekannten Explosion im Universum einen Hohlraum in der Gaswolke des Ophiuchus Galaxien Superclusters entstehen liess Er liess den Hohlraum in den ca 15 Milchstrassen nebeneinander passen durch Ausstoss von Strahlung und Teilchen entstehen 52 53 54 55 Korrelationen von Massen Helligkeiten und Geschwindigkeitsdispersion Bearbeiten Im Jahre 1995 fiel John Kormendy und Douglas Richstone eine Korrelation zwischen der Masse des zentralen Schwarzen Lochs von AGN und der blauen Gesamthelligkeit des umgebenden Bulge bei elliptischen Galaxien der gesamten Galaxie auf 56 In einer weitergehenden Untersuchung von John Magorrian und Kollegen 1998 zeigte sich eine Korrelation zwischen den Massen der im Bulge befindlichen Objekte und dem zentralen Schwarzen Loch 57 Spatere Studien ergaben Korrelationen zwischen der Geschwindigkeitsdispersion der Sterne im Bulge und der Masse des Schwarzen Lochs Diese Relation hat von den bisher erwahnten die kleinste Streuung allerdings ergaben sich je nach Studie unterschiedlicher Parameter fur den Zusammenhang Steigung der Ausgleichsgeraden 58 Aktive Galaxienkerne als Beobachtungswerkzeuge BearbeitenQuasare Radiogalaxien und andere AGN sind nicht nur als Beobachtungsobjekte von Interesse Sie konnen auch als Beobachtungswerkzeuge dienen mit deren Hilfe sich andere astronomische Objekte untersuchen lassen etwa das intergalaktische Medium oder die den aktiven Galaxienkern umgebende Galaxie Eine irdische Anwendung finden insbesondere die Quasare als unbewegte unveranderliche Bezugspunkte fur geodatische Messungen Absorption durch Materie zwischen Quasar und Beobachter Bearbeiten Absorption von Licht eines Quasars bei charakteristischen Frequenzen gibt Aufschluss uber die Materie die sich zwischen dem Quasar und einem irdischen Beobachter befindet Bei den betreffenden Entfernungen spielt die kosmologische Rotverschiebung eine wichtige Rolle Je nach Entfernung des absorbierenden Materials erscheinen die Absorptionslinien im Quasarlicht bei unterschiedlichen Wellenlangen Damit enthalt das Quasarspektrum Informationen uber die raumliche Verteilung der Materie entlang der Sichtlinie 59 Lyman Alpha Wald Bearbeiten Wichtigste Auspragung dieses Phanomens ist der Lyman Alpha Wald engl lyman alpha forest Die dichte Reihe von Absorptionslinien des Lyman Alpha Ubergangs neutraler Wasserstoffatome die durch Wasserstoffgaswolken bei unterschiedlichen Entfernungen und damit unterschiedlichen Rotverschiebungen hervorgerufen werden Erstmals nachgewiesen wurde ein Lyman Alpha Wald 1971 fur den Quasar 4C 05 34 60 Vermessung des kosmischen Netzes Bearbeiten Quasar Absorptionslinien geben nicht nur allgemein Aufschluss uber das Vorhandensein von intergalaktischem Wasserstoffgas sondern konnen auch verwendet werden um zu untersuchen wie Galaxien mit dem sie umgebenden Gas wechselwirken In den herkommlichen Modellen liefert Gas das aus dem kosmischen Netz intergalaktischen Gases in eine Galaxie fliesst wichtigen Nachschub an Rohmaterial was der Galaxie erlaubt langfristig neue Sterne zu bilden Durch Quasar Absorptionslinien nachgewiesenes kaltes Wasserstoffgas in unmittelbarer Nahe sternbildender Galaxien stutzt dieses Bild 61 Wo anhand von direkten Absorptionslinien nur punktuelle Aussagen uber das kosmische Netzwerk moglich sind konnen Fluoreszenzphanomene bei denen ein ferner Quasar einen Ausschnitt des Netzes wie eine Taschenlampe anleuchtet und so zum eigenen Leuchten anregt flachige Ausschnitte des Netzwerks sichtbar machen Entsprechende Aufnahmen gelangen erstmals 2014 mit einem der Keck Teleskope 62 Gunn Peterson Trog Bearbeiten Das wenige Wasserstoffgas das sich uberall im intergalaktischen Raum befindet sollte angesichts seiner kontinuierlichen Verteilung keinen Wald von Linien erzeugen sondern das Quasarlicht bei allen Wellenlangen zwischen der unverschobenen Lyman Alpha Wellenlange und der mit der Rotverschiebung des Quasars verschobenen Lyman Alpha Linie abschwachen Dieser sogenannte Gunn Peterson Trog wurde 1965 von Gunn und Bruce A Peterson postuliert und benutzt um eine Obergrenze fur die kosmische Dichte von neutralem Wasserstoff abzuschatzen 63 Interessant wird der Gunn Peterson Trog im Hinblick auf die Ionisationsgeschichte des fruhen Universums In den heute akzeptierten Entwicklungsmodellen entstehen bei rund 380 000 Jahren kosmischer Zeit die ersten Wasserstoffatome zugleich wird die kosmische Hintergrundstrahlung freigesetzt Im Rahmen der Reionisierungsepoche zwischen 150 Millionen und 1 Milliarde Jahre spater wird dieses atomare Gas durch die energiereiche Strahlung der ersten Sterne wieder ionisiert Fur diejenigen Gebiete entlang der Sichtlinie zu einem fernen Quasar die das Licht in der Zeit vor der Reionisierung durchlaufen hat sollte daher ein Gunn Peterson Trog nachweisbar sein Dessen Lage wiederum erlaubt Ruckschlusse auf die zeitliche Einordnung der Reionisierungsphase und damit auf das Alter der altesten Sterne Erstmals direkt beobachtet wurde ein solcher Trog im Jahre 2001 im Spektrum eines Quasars mit Rotverschiebung z 6 28 64 Chemische Evolution Deuterium Bearbeiten Absorptionslinien die sich ihren Rotverschiebungen entsprechend der fernen kosmischen Vergangenheit zuordnen lassen sind auch fur die Rekonstruktion der chemischen Evolution also der zeitlichen Entwicklung der Element und Isotopenhaufigkeiten von Bedeutung Quasar Absorptionslinien spielen dabei insbesondere fur die Rekonstruktion der Deuteriumhaufigkeit im fruhen Universum eine Rolle und ermoglichen es die Vorhersagen der Urknallmodelle zur Entstehung dieses leichten Elements primordiale Nukleosynthese zu prufen 65 Die primordiale Deuteriumhaufigkeit ist dabei insbesondere der empfindlichste Indikator fur die Baryonenzahl im fruhen Universum definiert als Verhaltnis der Anzahlen von Baryonen 66 Variabilitat von Naturkonstanten Bearbeiten Quasare lassen Ruckschlusse darauf zu ob und wie sich wichtige fundamentale Naturkonstanten im Laufe der kosmischen Evolution verandert haben konnten Dabei weisen die Muster der Spektrallinien eine charakteristische Struktur auf Multipletts die sich aus den quantenmechanischen Eigenschaften der erzeugenden Atome und Molekule ergibt Die Wellenlangendifferenzen der Linien ein und derselben Gruppe hangen in genau beschreibbarer Weise von der Feinstrukturkonstante ab welche die Starke der elektromagnetischen Wechselwirkung angibt Quasarbeobachtungen von Absorptionslinien erlauben es die Feinstrukturkonstante aus solchen Wellenlangendifferenzen bei verschiedenen Entfernungen und damit zu verschiedenen Zeitpunkten der kosmischen Geschichte zu bestimmen Beispielsweise wurde das Licht von Spektrallinien die eine Rotverschiebung von z 0 5 aufweisen vor 5 Milliarden Jahren erzeugt und tragt somit Informationen uber die Starke der elektromagnetischen Wechselwirkung vor genau jener Zeit Messungen an Absorptionslinien ferner Quasare haben Hinweise auf leichte Variationen der Feinstrukturkonstante ergeben die allerdings derzeit noch kontrovers diskutiert werden 67 Astrometrie und Geodasie Bearbeiten Aufgrund ihrer hohen Leuchtkraft gehoren Quasare zu den Objekten die auf die weitesten Entfernungen noch sichtbar sind Die hohen Entfernungen bewirken dass sich die scheinbare Position eines Quasar am Nachthimmel fur einen Beobachter auf der Erde selbst dann nicht verandert wenn sich der Quasar relativ zu seiner kosmischen Umgebung mit hoher Geschwindigkeit bewegt Quasare eignen sich deswegen um das Internationale Himmelsreferenzsystem ICRS mit grosser Genauigkeit zu bestimmen 68 Der Astrometrie Satellit Gaia der die Entfernung von rund einer Milliarde Sternen mithilfe der Parallaxenmethode mit bislang unerreichter Genauigkeit vermisst 69 wird als Teil seiner Mission eine Durchmusterung von rund 500 000 Quasaren durchfuhren und einen Teil davon als Hilfsmittel zur Kalibrierung seiner Parallaxenmessungen verwenden 70 Relativ zu dem durch die Quasare gegebenen Bezugsrahmen lassen sich mit Hilfe der Very Long Baseline Interferometry VLBI auch irdische Bewegungen und Orte mit grosser Genauigkeit bestimmen Auf diese Weise sind prazise Messungen der Parameter der Erdrotation ebenso moglich wie der Kontinentalverschiebung 71 AGN als Standardkerzen Bearbeiten Kosmologen um Darach Watson von der Universitat Kopenhagen haben eine Methode entwickelt mit Hilfe von AGN kosmische Entfernungen zu bestimmen 72 73 Die Methode basiert auf dem Zusammenhang zwischen der absoluten Helligkeit von Galaxienkernen und deren Helligkeit wie sie von der Erde aus erscheint Fallt Materie in das zentrale Schwarze Loch der Galaxie heizt sie sich stark auf und gibt als Folge davon energiereiche Strahlung ab Durch diese werden benachbarte Gaswolken ionisiert und dadurch zum Leuchten angeregt Eine hellere Zentralregion um das Schwarze Loch fuhrt zu tieferer Ionisation der umgebenden Gaswolken und damit auch zu einem ausgedehnteren Bereich in dem Gaswolken leuchten Veranderungen in der Helligkeit der Zentralregion aussern sich mit Verzogerung auch in der Helligkeit benachbarter Gaswolken Hieruber wurden nun fur 38 AGN zunachst die Grosse der leuchtenden Gaswolken und anschliessend die absoluten Helligkeiten der AGN selbst bestimmt Auf diese Weise lassen sich Entfernungen bis zu einer Rotverschiebung von 4 bestimmen entsprechend ca 55 des Radius des sichtbaren Universums Rolle als Marker Bearbeiten Gemass dem Standardmodell sind Quasare als aktive Galaxienkerne in umgebende Galaxien eingebettet Damit konnen Quasare als Marker eingesetzt werden denn wo ein weit entfernter Quasar nachgewiesen ist sollte sich auch eine ganze Galaxie befinden nach der nun gezielt gesucht werden kann Gravitationslinsen und relativistische Optik Bearbeiten Hauptartikel Gravitationslinseneffekt nbsp Das Einsteinkreuz Eine Gravitationslinse mit dem Quasar QSO 2237 0305 als LichtquelleAufgrund ihrer grossen Entfernung und grossen Helligkeit sind Quasare geeignet als Lichtquellen fur Gravitationslinsen also fur Situationen in denen das Licht eines ferneren Objekts von der Masse eines dem Beobachter naheren Objekts abgelenkt wird Bei dieser Ablenkung kommt es typischerweise zu Verstarkungseffekten aber bei geeigneter Anordnung auch zu Mehrfachbildern die oft bogenartig verzerrt sind 74 Tatsachlich war der Zwillings Quasar Q0957 561 im Jahre 1979 das erste uberhaupt bekannte Beispiel fur eine Gravitationslinse 75 Neben grossskaligen Gravitationslinseneffekten bei denen getrennte Bilder sichtbar sind kommt es auch bei Quasaren zu Mikro Gravitationslinseneffekten bei denen sich die einzelnen Bilder nicht voneinander unterscheiden lassen der Linseneffekt aber zu einer signifikanten Lichtverstarkung fuhrt Aus den Helligkeitsfluktuationen die sich durch solche Mikrolinseneffekte ergeben lassen sich Ruckschlusse sowohl auf die lichtaussendenden Regionen des Quasars Kontinuum Quelle und Broad Line Region als auch uber die Eigenschaften der Linsenobjekte ziehen 76 Die Statistik von Quasar Linsen hat interessante kosmologische Konsequenzen Aus dem Anteil an Quasaren die Teil eines Gravitationslinsensystems sind lasst sich die Gesamtmenge an Materie im Universum abschatzen die in Form kompakter Objekte namlich potenzieller Gravitationslinsen Massen vorliegt 77 Quasare eignen sich auch um mit Hilfe von Very Long Baseline Interferometry VLBI als weiteres Beispiel fur die relativistische Lichtablenkung den Einfluss der Masse der Sonne auf das Licht ferner Objekte zu uberprufen 78 Die kumulative Auswertung entsprechender Daten von uber 2 Millionen VLBI Beobachtungen an 541 Quasaren und Radiogalaxien gehort zu den genauesten Messungen der Lichtablenkung durch die Sonne uberhaupt und damit zu einem der strengsten Tests der Vorhersagen der Allgemeinen Relativitatstheorie zu dieser Lichtablenkung 79 Literatur BearbeitenVolker Beckmann und Chris R Shrader Active Galactic Nuclei Wiley VCh 2012 ISBN 978 3 527 41078 1 Bradley W Carroll und Dale A Ostlie An Introduction to Modern Galactic Astrophysics and Cosmology Addison Wesley 2007 ISBN 0 8053 0347 2 Bradley M Peterson An Introduction to Active Galactic Nuclei Cambridge University Press 1997 ISBN 0 521 47911 8 Kenneth Lang Essential Astrophysics Springer 2013 ISBN 978 3 642 35962 0 Martin J Rees Black Hole Models for Active Galactic Nuclei In Annu Rev Astron Astrophys Band 22 1984 S 471 506 Online Version auf NED Ian Robson Active Galactic Nuclei John Wiley amp Sons Chichester 1996 ISBN 978 0 471 96050 8 Gregory A Shields A brief history of AGN In Publications of the Astronomical Society of the Pacific Band 760 Nr 111 S 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